WK-Qualitätssicherung für den Neubau und Bestand



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Transkript:

WK-Qualitätssicherung für den Neubau und Bestand Dipl.-Ing. Arch. Lars Beckmannshagen, ZEBAU GmbH Hamburg Klimawandel? 2010 war das wärmste Jahr seit Messbeginn Genf. Die Deutschen haben gebibbert, doch weltweit gesehen war 2010 nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1850 neben 2005 und 1998. Ein deutlicher Hinweis ist das zurückgehende Eis. Die Eisfläche betrug im Dezember durchschnittlich zwölf Millionen Quadratkilometer, 1,35 Millionen weniger als der Dezemberdurchschnitt der Jahre 1979 bis 2000. Die Daten von 2010 bestätigen den langanhaltenden Erwärmungstrend der Erde, wurde WMO-Generalsekretär Michel Jarraud zitiert. Die zehn wärmsten je gemessenen Jahre gab es seit 1998. dpa/abendblatt.de, 20.01.2011

Aktuelle WK Förderung 2011 BESTAND Quelle: WK-Hamburg Aktuelle WK Förderung 2011 BESTAND Quelle: WK-Hamburg

WK - EnergieEffizienz-Standards im geförderten Neubau (1) Die drei Förderstandards der WK 2011 WK-Effizienzhäuser 70 09 dürfen einen Jahres-Primarenergiebedarf (Q p ) von 70% und einen spezifischen Transmissionswärmeverlust (H T ) von 85% WK-Effizienzhäuser 40 09 dürfen einen Jahres-Primarenergiebedarf (Q p ) von 40% und einen spezifischen Transmissionswärmeverlust (H T ) von 55% der nach Tabelle 1, Anlage 1 der EnEV09 errechneten Werte für das Referenzgebäude nicht überschreiten. H T nicht höher sein, als nach Tabelle 2, Anlage 1 der EnEV09 bzw. nach 2 Abs. 1 HmbKliSchVO zulässig (maßgeblich ist der schärfere Anforderungswert). WK - EnergieEffizienz-Standards im geförderten Neubau (1) Die drei Förderstandards der WK WK-Passivhaus Jahres-Heizwärmebedarf (QH) von 15 kwh/m²a Energiebezugsflache Die Werte sind mit der jeweils aktuellen Version des PHPP im Nachweismodus zu ermitteln. zusätzlich müssen folgende Anforderungen erfüllt werden:

WK - EnergieEffizienz-Standards im geförderten Neubau (2) WK - EnergieEffizienz-Standards im geförderten Neubau (3) EnergieEffizienz-Zuschüsse der WK Hamburg für ein WK-Effizienzhaus 70 2009 100 /m² förderfähiger Wohnfläche für ein WK-Effizienzhaus 40 2009 und WK-Passivhaus 240 /m² förderfähiger Wohnfläche In den kommenden Jahren wird die Subvention der Marktentwicklung angepasst.

Qualitätssicherung Verantwortlich für die Vergabe und die Vergütung der Qualitätssicherung (QS) ist mit Einführung der neuen Merkblätter der Bauherr bzw. Investor. Für die QS-Leistungen ist eine Übersicht über die ortsübliche Vergütung veröffentlicht, die nach der Objektgröße (Anzahl der Wohnungen) gestaffelt ist. Aufgabe der Qualitätssicherung Planungsphase Energetische Berechnungen prüfen Planung mit Wärmebrücken- und Luftdichtheits-Details prüfen Lüftungs- und Heizungsplanung prüfen => bei Mängeln Rückmeldung an Planer / Bauträger Bauphase Begehungen während der Bauzeit Wird gebaut wie geplant? Werden Materialien fachgerecht verarbeitet? Werden Details und Haustechnik richtig ausgeführt? Wird Luftdichtheit erreicht? => bei Mängeln Rückmeldung an Planer / Bauträger

Technische Unterlagen (1) Technische Unterlagen (2)

Passivhaus Zertifizierung (1) Die Stufen A + B können durch die Passivhaus Zertifizierung gemäß Vorgaben des Passivhaus Instituts (PHI) Darmstadt ersetzt werden. Die Passivhaus Zertifizierung erweitert die Qualitätssicherung u.a. um das zentrale Element der Beratung. Die Passivhaus Zertifizierung erweitert die Qualitätssicherung um eine genauere Prüfung der Planung. Die Passivhaus Zertifizierung ist ein bundesweit gültiges Zertifikat. Die Zertifizierung erfolgt ausschließlich über vom PHI zugelassene Zertifizierer. Passivhaus Zertifizierung (2)

Energiesparendes Bauen (2) Änderungen in der Förderrichtlinie können / sollen (soweit sinnvoll) zur Komfortverbesserung Energiesparendes Bauen (Komfort-) Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung......sollen nicht die Bautrocknung übernehmen...können auch im Volumenstrom reduziert werden, wenn bei geringer Belegung oder Abwesenheit kaum Feuchte freigesetzt wird...können mit Enthalphie Wärmetauschern ausgestattet werden, Wenn in der Planung, Bauausführung und Betrieb sicher gestellt wird, dass abhängig vom eingesetzten System und von den zu erwartenden Feuchtequellen durch die Feuchterückgewinnung keine überhöhten Feuchten mit dem Risiko von Schimmelbildung im Bereich von Wärmebrücken auftreten. Quelle: Forschungsprojekt Energetische Bewertung von Wohnungslüftungsgeräten mit Feuchterückgewinnung, S.59, Passivhaus Institut, Darmstadt, Oktober 2008

Energiesparendes Bauen Warmwasserbereitung Quelle: Passivhaus, Effizienzhaus, Energiesparhaus & Co, Aufwand, Nutzen und Wirtschaftlichkeit, S.21, Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.v., Kiel, November 2011 Energiesparendes Bauen Lüftung

Energiesparendes Bauen Wärmebrückenfreies Bauen Eintragen der thermischen Hülle Energetisch ideal wäre wärmebrückenfreies Bauen - rund um das Haus eine ununterbrochene Dämmschicht (rote Linie) zu haben Erdgeschoss Schnitt

Wärmebrücke Bautechnik: Durchgangsstelle für Wärme innerhalb einer Baukonstruktion; tritt auf beim Einbau eines Bauteils mit im Vergleich zur Umgebung hohem Wärmedurchgang, z. B. Stahlstütze in einer gemauerten Wand Quelle: Meyers Lexikon online Warum Wärmebrücken vermeiden? Erhöhter Energieverbrauch Berücksichtigung von Wärmebrücken gem. DIN 4108-6 1. Berechnung nach E DIN EN ISO 10211-2 2. pausch. mit Berücksichtigung von DIN 4108 - Beiblatt 2 *:!U WB = 0,05 W/m 2 K 3. ohne Berücksichtigung von DIN 4108 - Beiblatt 2:!U WB = 0,10 W/m 2 K * bzw. Gleichwertigkeitsnachweis gem. EnEV 2009 (psi-werte der vergleichbaren Details in der DIN 4108 - Beiblatt 2 müssen unterschritten werden). Beispiel: Gem. EnEV 2009 darf der H T -Wert eines Einfamilienhauses mit A N < 350 m² max. 0,40 W/m²K betragen. Werden die Wärmebrücken nicht besonders berücksichtigt, beträgt der Anteil der Wärmebrücken an diesem Wert 25%.

Warum Wärmebrücken vermeiden? Geringere Oberflächentemperaturen Beeinträchtigung der thermischen Behaglichkeit Mangelnde Wohnhygiene Mindestwärmeschutz gem. DIN 4108-2 Raumseitige Oberflächentemperatur: > 12,6 C f Rsi 0,70 Temperaturfaktor z.b. Vermeidung von Schimmelpilzbildung Nur in Räumen die dauerhaft so genutzt werden, dass die Feuchtefreisetzung gering und der Außenluftvolumenstrom hoch ist, kann der erforderliche f Rsi -Wert auch unter 0,7 liegen. Wärmebrücken Stahlbetonstütze im Mauerwerk Ecke einer Außenwand Fensteranschluss ungedämmter Außenwandabschnitt Quelle: dena

Wärmebrücken Quelle: dena Wärmebrücke Innenwandanschluss außen innen innen

Energiesparendes Planen und Bauen 1. Kompaktheit und solare Orientierung 2. Gute Wärmedämmung 3. Wärmebrückenfreies Bauen 4. Luftdichtes Bauen 5. Effizientes Lüften 6. Effizientes Heizen + Stromeffizienz

Wärmebrücken vermeiden

Wärmebrücken minimieren StoFix Trawik L bestehen aus fäulnisfreiem und FCKW-freiem PU-Hartschaum mit zwei eingeschäumten Phenolharzplatten. Wärmeleitfähigkeit 0,040 W/mK Wärmebrücken minimieren

NEI Detmold solar building exhibition Hamburg 2005

Blower-Door-Test

Passivhaus Pinnasberg Arch. Plan R Joachim Reinig Neubauschema Lückenlose Wärmedämmung Vermeidung von Wärmebrücken gute Fenster und Türen Luftdichte Gebäudehülle Integration eines Lüftungssystems möglichst mit Wärmerückgewinnung Effiziente Heizungsanlage Einsatz erneuerbarer Energie Optional: Einsatz von Photovoltaik und Solarthermie

Wie kommt die Wärme ins Haus?

WK QS - Aus der Praxis Weitere Informationen www.passiv.de www.wk-hamburg.de www.zebau.de WK Qualitätssicherung und Passivhaus Zertifizierung: Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH Dipl.-Ing. Architekt Lars Beckmannshagen Große Elbstraße 146, 22767 Hamburg T: 040-380 384-13