LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version)



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Transkript:

LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: ganzes Jahr Gastland: Spanien Gastuniversität: Universidad Autónoma de Madrid Programm: Erasmus via Fachbereich 1 studierte Fächer an Gasthochschule: Derecho Name:* Email:* (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version) Vorbereitung Ich wollte auf jeden Fall einmal im Ausland studieren und habe mich daher direkt nach bestandener Zwischenprüfung um einen Platz in Spanien beworben und ging nach dem 4. Semester ins Ausland. Als Jurist in Frankfurt kann man in Spanien nur an der Universidad Autónoma de Madrid studieren. Die Bewerbung an sich bereitet keine besonderen Schwierigkeiten. Sobald man eine erfolgreiche Rückmeldung erhalten hat, muss man das Learning agreement ausarbeiten, also die Kurse in Madrid wählen. Hierzu ist zu bemerken, dass diese Auswahl nur vorläufig ist. Die Kurse können später auch noch in Madrid geändert werden, falls einem der Kurs in den ersten Wochen überhaupt nicht gefällt oder man den gewünschten Kurs wegen Überfüllung bei der universitätsinternen Anmeldung doch nicht belegen kann. Diese Einschreibung in Madrid lief zumindest in diesem Jahr äußerst chaotisch ab. Ansonsten habe ich mich nicht weiter vorbereitet, insbesondere auch keinen vorbereitenden Sprachkurs belegt, obwohl von der Universität Frankfurt ein Spanischkurs speziell für Erasmus- Studenten angeboten wurde. Das habe ich allerdings nur in den ersten Tagen in Madrid bereut. Erste Wochen in Madrid Ich bin ca. 1 Monat vor Beginn der Vorlesungen nach Madrid gereist, um eine Wohnung zu suchen und die Stadt schon ein bisschen kennenzulernen. Zu empfehlen ist sich bereits im Voraus einen günstigen Flug zu suchen. Ich habe Erfahrungen mit Lufthansa, Ryanair und LAN gemacht. Wenn man früh genug ist, kann man auch bei Lufthansa relativ günstige Flüge buchen, ebenso bei LAN. Von Ryanair ist wegen der Gepäckbestimmungen eher abzuraten, es sei denn man will z.b. nur über Weihnachten zurück nach Deutschland reisen. Allerdings kann ich zur Wohnungssuche nicht viel sagen, da eine Mitarbeiterin am Instituto Cervantes in Frankfurt mich an eine Freundin in Madrid verwiesen hat und ich direkt in deren Wohngemeinschaft eingezogen bin. Generell ist jedoch zu sagen, dass der Wohnungsstandard niedriger liegt als in Deutschland, was auch der Eindruck anderer Erasmus Studenten war.

Obwohl es im Winter nicht so kalt wurde wie in Frankfurt, war es in der Wohnung meist recht ungemütlich. Zwar gab es eine Heizung, aber das Gas ist recht teurer und aufgrund der schlechten Isolierung hat sich die Zimmertemperatur immer wieder schnell der Außentemperatur angepasst. Ich würde aber auf jeden Fall empfehlen, eine Wohnung in der Nähe des Zentrums zu suchen. Es existiert zwar auch ein Studentenwohnheim auf dem Campus, allerdings liegt der Campus mitten im Nirgendwo und man kann dementsprechend außer der Universität dort nicht viel sehen. Des Weiteren kann man sich vom Oficina de Relaciones Internacionales am Plaza Mayor der Universität eine Liste von verfügbaren Wohnungen aushändigen lassen. Ich wohnte im Viertel Acacias im Distrikt Arganzuela, nahe der Metrostation Embajadores. Von dort aus waren es 2 Stationen bis zur Puerta del Sol und Supermärkte waren im wahrsten Sinne des Wortes direkt neben der Haustür. Dafür habe ich monatlich 375 plus gastos bezahlt, die jeden Monat variierten. Neben der Wohnungssuche sollte man sich auch um eine Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel bemühen. Diese beantragt man an irgendeinem Tabakshop, die es überall in Madrid gibt (hierfür wird ein Passbild benötigt). Meine Erfahrung war, dass man auch hier am besten so früh wie möglich tätig wird. Obwohl die Ausstellung der Monatskarte theoretisch nur 2 Wochen dauert, konnte ich meine Karte erst nach 1 Monat abholen. Mit dieser Karte kann man dann Metro, Züge im Nahverkehr und Busse unbegrenzt nutzen. Das Metro-Netz ist sehr gut ausgebaut und die Züge verkehren mit einer hohen Frequenz. Universität Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Universität nicht im Zentrum von Madrid liegt, sondern etwa 15-20km außerhalb. Wenn man im Zentrum wohnt, was ich empfehlen würde, ist der schnellste Weg wohl mit dem Zug (Cercanía) bis zur Haltestelle Cantoblanco, die direkt am Campus liegt. Jedoch ist die Facultad de Derecho am anderen Ende des Campus gelegen, sodass man noch einem Fussweg von etwa 5-10 Minuten bedenken muss. Sobald man in Madrid angekommen ist, sollte man sich im Oficina de Relaciones Internacionales melden und sich den Arrival-Teil seiner Confirmation of Period of Study bescheinigen lassen. Danach meldet man sich im Oficina de Relaciones Internacionales der Facultad de Derecho. Im Anschluss daran meldet man sich für die gewünschten Kurse an. Wie bereits erwähnt war diese ganze Prozedur jedoch ziemlich unorganisiert. Die Online-Anmeldung ist nach 5 Minuten zusammengebrochen und konnte nicht fristgerecht durchgeführt werden. Außerdem stellen die Professoren Materialien auf einer Moodle-Plattform zur Verfügung. Ich konnte mich auf der Seite jedoch nicht einloggen und wurde von einem Büro zum nächsten geschickt, wo mir aber auch niemand weiterhelfen konnte, bis nach ca. 1 Monat die Anmeldung auf einmal funktionierte. Auf dieses System sollte man sich einstellen.

Vor Beginn der Vorlesungen findet auch noch eine Begrüßungsveranstaltung statt, in der wichtige Dinge erklärt werden, und zwar so, dass es wirklich jeder versteht. In meiner ersten Vorlesung habe ich dann jedoch kaum etwas verstanden, aber man gewöhnt sich recht schnell an die Sprache. Die Vorlesungen sind wesentlich kleiner als in Frankfurt und sehr verschieden. Zum einen gibt es Vorlesungen, die nur darin bestehen, dass der Professor einen (anscheinend auswendig gelernten) Vortrag hält und alle Studenten eifrig Wort für Wort mitschreiben. Dies fand ich nicht wirklich bereichernd, zumal viele Spanier am Ende einfach sämtliche apuntes auswendig lernen und sich dann auch später auf ihre Aufzeichnungen berufen. Es gibt jedoch auch Professoren, die dieses sinnlose System ablehnen und nur verlangen, dass man zuhört und später mit einem Lehrbuch lernt. Auch die Klausuren sind sehr unterschiedlich. Man muss so gut wie kein Gutachten schreiben, sondern entweder einen Multiple-choice-test, kurze Fragen beantworten oder allenfalls in einem praktischen Fall kurz und bündig die Probleme darlegen. Manche Professoren bieten für Erasmus Studenten auch eine mündliche Prüfung an. Ich persönlich fand schriftliche Klausuren, insbesondere Multiple-choice-tests am einfachsten, aber im Endeffekt muss das jeder selbst entscheiden. Ebenso unterschiedlich ist der Umgang der Professoren mit Erasmus-Studenten. Die Einen helfen einem wo sie können, während die Anderen mit den Schultern zucken und einen wie einen Spanier bewerten. Aufgrund der Bologna-Reform ist in Madrid die Anwesenheit in den seminarios, welche die Vorlesung begleiten und meist vom selben Professor angeboten werden obligatorisch und man muss eine Mindestpunktzahl erreichen, um die Klausur schreiben zu können. Wie auch in Frankfurt existiert ein Sportprogramm, das allerdings wesentlich teurer ist. Für ein ganzes Jahr zahlt man in etwa 200 und kann dafür einen geleiteten Sportkurs wählen, sowie unbegrenzt den Fitnessraum und das Schwimmbad nutzen. Weiterhin bietet die Universität für Erasmus-Studenten einen kostenlosen Sprachkurs für 1 Semester an. Dazu meldet man sich zunächst für einen Einstufungstest an. Das System ist jedoch so ausgelegt, dass wirklich jeder der möchte diesen Einstufungstest machen kann. Man bekommt dann das Ergebnis und kann sich nur für das erreichte Niveau anmelden. Hierbei sind die Plätze jedoch begrenzt und werden nach dem Windhund Prinzip vergeben. Dennoch würde ich jedem raten den Sprachkurs zu belegen. Mir zumindest hat er sehr viel geholfen. Alltag und Freizeit Madrid ist eine Großstadt und dementsprechend findet man immer interessante Unternehmungen. Angefangen bei verschiedenen Parks wie Retiro, Casa de Campo, Juan Carlos I, die sich auch zum

Joggen eignen, über zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die in jedem Reiseführer beschrieben sind, bis hin zu Kinos und Konzerten ist wohl für jeden etwas dabei. Daneben findet man eine Vielzahl von Museen. Beispielsweise das bekannte Museo del Prado, das Museo Nacional Centro de Arte Reine Sofia oder das Museo de arte Thyssen-Bornemisza für Kunstinteressierte, aber auch das Schifffahrtsmuseum oder das Eisenbahnmuseum sind einen Besuch wert. Weiterhin gibt es zahlreiche Kirchen und selbstverständlich den Königspalast. Und auch interessante temporäre Ausstellung kann man immer wieder in Madrid finden. Bei allen Museen und Ausstellungen lohnt es sich vorher die Internetseite zu konsultieren, da es meistens einen bestimmten Tag oder eine bestimmte Uhrzeit für einen kostenlosen Besuch gibt. Ebenso empfehlenswert ist es an den traditionellen Veranstaltungen der jeweiligen Feiertage teilzunehmen. Beispielsweise der spanische Nationalfeiertag im Oktober mit einer Militärparade mitten in Madrid, der Umzug zum Dreikönigstag oder die Semana Santa zu Ostern mit ihren Prozessionen sind Bräuche, die man aus Deutschland nicht kennt und die daher besonders interessant sind. Natürlich kann man in Madrid auch feiern gehen. Allerdings findet dies dann zu eher vorgerückter Stunde statt. Die Spanier treffen sich kaum vor 0 Uhr zur botellón, die mittlerweile aber eigentlich verboten ist. Tatsächlich habe ich auch einmal mitbekommen wie ein Freund daher eine multa bezahlen musste. Danach geht es dann in eine Diskothek und man bleibt bis in die frühen Morgenstunden. Da man in bekannten Clubs wie Kapital oder Joy vorwiegend Touristen oder andere Erasmus-Studenten trifft und der Eintritt dementsprechend teuer ist, ist es ratsam sich an seinen spanischen Freunden zu orientieren und eher kleinere Clubs aufzusuchen. Reisen Reisen kann man zuallererst mit dem ESN-Netzwerk. Diese Organisation ist ein Zusammenschluss von spanischen Studenten, die Aktionen für Erasmus-Studenten anbieten. Über das Semester verteilt werden die unterschiedlichsten Reisen angeboten. Diese sind meist recht günstig und man selbst muss sich um nichts kümmern. Allerdings ließ die Organisation manchmal doch zu wünschen übrig. Und man sollte ebenso bedenken, dass man nur mit Erasmus-Studenten unterwegs ist, die untereinander hauptsächlich englisch sprechen. Auch sollte man für die mehrtägigen Reisen eher trinkfest sein und sich auf viel Party und wenig Schlaf einstellen. Die Tagesausflüge dagegen bestehen meist nur aus der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten. Natürlich kann man auch auf eigene Faust das Land erkunden. Madrid mit seiner zentralen Lage bietet sich dafür geradezu an. Am einfachsten dürfte es sein den Bus zu nutzen. In Madrid gibt es mehrere Busterminals, von denen aus Verbindungen zu allen größeren Städten in Spanien bestehen.

Die Fahrkarten sind nicht teuer, aber je nach dem wohin man fährt, kann dies mit dem Bus schon etwas länger dauern. Deutlich schneller geht es mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE, was dann logischerweise auch mehr kostet. Fazit Ein Jahr in Madrid lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur, um die Sprache besser zu beherrschen. Allerdings würde ich jedem Interessierten empfehlen ein ganzes Jahr nach Madrid zu gehen. Zum einen weil das Wintersemester nicht wirklich so war, wie man sich Spanien vielleicht klimatisch vorstellt, aber vor allem vergeht die Zeit wahnsinnig schnell und ein Semester ist wirklich kurz.