Mein Haus energetisch sanieren



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Transkript:

Reto Westermann Üsé Meyer LESEPROBEN Mein Haus energetisch sanieren Komfort verbessern, Kosten senken, Klima schützen Ein Ratgeber aus der Beobachter-Praxis Beobachter-Buchverlag 2010 Axel Springer Schweiz AG Alle Rechte vorbehalten www.beobachter.ch

LESEPROBE 1 Inhalt Vorwort... 11 1. Einstieg ins Projekt... 13 Zehn Tipps für die erfolgreiche energetische Sanierung... 14 2. Warum energetisch erneuern?... 19 Gebäudepark mit Potenzial... 20 Warum der Energieverbrauch sinken muss... 20 Stark überalterter Gebäudebestand... 21 Fossile Brennstoffe als Hauptenergieträger... 22 Die Klimapolitik der Schweiz... 23 Gebäude im Fokus... 25 Testen Sie Ihre persönliche Ökobilanz... 26 Was bringt eine energetische Verbesserung?... 28 Die ganzheitliche Betrachtungsweise... 29 Sanieren oder abreissen?... 32 Die Investition rechnet sich... 32 Die Kosten amortisieren sich... 34

3. Die Gebäudeanalyse... 37 Jederzeit möglich: Sofortmassnahmen... 38 Heizen und Lüften... 39 Warmwasserverbrauch... 43 Schritt für Schritt Energie sparen... 45 Die Analyse des Ist-Zustands... 46 Wie hoch liegt Ihr Energieverbrauch?... 47 Der Gebäudeenergieausweis für Ihr Haus... 50 Schwachstellen erkennen... 51 Typische Schwachstellen am Gebäude... 51 So beurteilen Sie den baulichen Zustand... 57 Lohnt sich ein Wärmebild?... 58 Ziehen Sie einen Energieberater bei... 59 Ihre persönlichen Wünsche... 60 Fachleute für die Gebäudeanalyse... 63 Brauchen Sie fachliche Beratung?... 63 Architektin, Energieplaner oder Bauphysiker?... 65 So finden Sie die richtigen Fachleute... 68 4. Die energetische Sanierung der Liegenschaft... 71 So packen Sie das Projekt an... 72 Etappiert oder am Stück?... 72 So wird die Hülle gedämmt... 77 Dach und Estrichboden... 77 Fassade, Fenster und Kellerdecke... 82 Wann braucht es eine Baubewilligung?... 88 Probleme bei der Sanierung der Gebäudehülle... 91

Gesunde Materialien für Bewohner und Umwelt... 95 Ökologische Materialwahl... 96 Fachleute für ökologisches Bauen... 99 Selber bauen oder Handwerker beauftragen?... 100 Erfahrung hilft... 101 Die passenden Handwerker für die energetische Sanierung... 103 5. Der Ersatz der Heizung... 109 Welche Heizung ist die richtige?... 110 Heizsysteme für Einfamilienhäuser im Überblick... 111 Heizungstausch allein oder gemeinsam?... 116 Welche Heizsysteme sind verfügbar?... 117 Ökologische Aspekte... 119 Finanzielle Aspekte... 121 So läuft der Austausch ab... 124 Welche Bewilligungen sind nötig?... 125 Das richtige Vorgehen beim Heizungstausch... 126 Kostenlose Energie von der Sonne... 127 So funktioniert eine Kollektoranlage... 128 So gehen Sie richtig vor... 129 Eignet sich die Liegenschaft für einen Sonnenkollektor?... 130 Rechnet sich eine Solaranlage?... 131 6. Minergie und Co. die Standards... 135 Die Standards für energetische Sanierungen... 136 Was bringt der Minergie-Standard?... 137 Der Standard Minergie... 138 Der Standard Minergie-P... 142 Der Standard Minergie Eco... 144 So kommen Sie zu einem Minergie-Label... 145

Die Komfortlüftung... 146 Platzprobleme beim Einbau... 147 Wichtig: die Einregelung durch Fachleute... 148 Typische Vorurteile gegen eine Komfortlüftung... 149 7. Die Finanzen... 151 Kosten und Nutzen einer energetischen Sanierung... 152 So rechnen sich energetische Massnahmen... 153 Beispiel 1: Fassadendämmung... 155 Beispiel 2: Dämmung des Estrichbodens... 157 Finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand... 159 Fördergelder vom Bund... 159 So kommen Sie zu den Geldern... 161 Fördergelder von Kantonen, Gemeinden und Energielieferanten... 163 Das Sanierungsprojekt finanzieren... 165 Ist die Sanierung finanziell tragbar?... 166 Das Eigenkapital... 166 Spezialhypotheken für energetische Sanierungen... 168 Die steuerlichen Aspekte... 170 Abzüge in der Steuererklärung... 170 Die Sanierung steuerlich clever planen... 172 8. Mehrfamilienhäuser energetisch sanieren... 175 Mehrfamilienhäuser sanieren ist sinnvoll... 176 Die richtige Sanierungsstrategie festlegen... 177 Die Anpassung der Mieten... 180 Der Umgang mit den Mietern... 182

Energetische Massnahmen im Stockwerkeigentum... 183 Kluges Vorgehen bei der Sanierung... 184 Was Sie allein vorkehren können... 186 Was Mieterinnen und Mieter tun können... 187 Besserer Wohnkomfort kontra höhere Mieten... 188 Eigeninitiative als Mieter... 190 9. Zehn Beispiele aus der Praxis... 195 Anhang... 217 Checkliste Bauteilzustand... 218 Vor- und Nachteile gängiger Isolationsmaterialien... 220 Glossar... 222 Adressen und Links... 227 Literatur... 232 Stichwortverzeichnis... 233

Vorwort LESEPROBE 2 Das eigene Haus energetisch zu sanieren, ist sinnvoller denn je. Erstens ist in Zukunft mit einem Anstieg der Preise für Erdöl und Erdgas zu rechnen, was das Wohnen in schlecht isolierten Gebäuden merklich verteuern wird. Zweitens ist der Schutz unseres Klimas immer vordringlicher, und drittens sollte auch aus finanzieller Sicht gerade jetzt saniert werden: Denn bis 2019 stehen dafür Fördermittel von jährlich gegen 300 Millionen Franken bereit. Das Sanierungspotenzial ist hoch: Ein Grossteil der Liegenschaften in der Schweiz verbraucht ein Mehrfaches der Energie, die tatsächlich nötig wäre. Verantwortlich dafür ist die früher übliche Bauweise ohne oder nur mit einer dünnen Wärmedämmung. Deshalb tun Sie gut daran, etwa im Rahmen einer Renovation auch in die Wärmedämmung Ihres Hauses zu investieren. Damit profitieren Sie gleich mehrfach: Die Nebenkosten sinken massiv, der Wohnkomfort steigt und dank den staatlichen Fördergeldern erhalten Sie erst noch einen Beitrag an die Investitionskosten. Vielen Hausbesitzern ist zwar die Notwendigkeit einer verbesserten Wärmedämmung klar, sie wissen jedoch oft nicht, wo der Hebel anzusetzen ist mit dem Ergebnis, dass Sanierungen zu spät oder gar nicht angegangen werden oder dass unnötige und teure Fehler passieren. Dieser Ratgeber hilft Ihnen bei der Realisierung Ihrer Pläne und zeigt Schritt für Schritt, wie Sie am besten vorgehen, welche Fachleute Ihnen bei der Umsetzung helfen und welche Massnahmen Sie kurz- und mittelfristig ergreifen können. Die erfolgreiche energetische Sanierung wird nicht nur für tiefere Nebenkosten und mehr Komfort sorgen, sondern auch Ihre persönliche Umweltbilanz verbessern. Bei der Umsetzung Ihrer Erneuerungspläne wünschen wir Ihnen viel Erfolg. Reto Westermann, Üsé Meyer Winterthur, im April 2010

LESEPROBE 3 Was bringt eine energetische Verbesserung? Umweltschutz und ein tieferer Energieverbrauch sind nur zwei Argumente für die energetische Sanierung der eigenen vier Wände. Ob sich die Investitionen rechnen, hängt stark von der Ausgangslage, der künftigen Entwicklung der Energiepreise, aber auch von Ihrer persönlichen Einstellung ab. Beziehen Sie alle diese Faktoren ein, wenn Sie für sich das Dafür und Dawider abwägen. Für Laien ist der Unterschied zwischen einer normalen Sanierung und einer energetischen Sanierung eines Hauses nicht immer ganz offensichtlich. Normale Sanierung Erneuerung von Oberflächen, technischen Anlagen und festen Einrichtungsgegenständen, ohne dass dadurch eine markante Senkung des Energieverbrauchs erreicht wird. Typische Beispiele: die Erneuerung von Küchen und Bädern, der Austausch elektrischer Leitungen, ein Neuanstrich der Fassade oder der Ersatz von Regenrinnen. Energetische Sanierung Verbesserung der Gebäudehülle und meist auch der Heizanlage mit dem Ziel, den Energieverbrauch des Gebäudes spürbar zu senken. Dazu zählen etwa die Isolation der Fassade und des Daches, der Austausch der Fenster gegen besser dämmende Modellen, der Ersatz der Heizungsanlage oder die Montage eines Sonnenkollektors.

Irina F. besitzt einen Bungalow aus den Siebzigerjahren. Die hohen Heizkosten bereiten ihr zwar kein Kopfzerbrechen, doch der Wohnkomfort in den kalten Monaten befriedigt sie nicht. Trotz voll aufgedrehter Radiatoren braucht sie im Wohnzimmer einen dicken Pullover. Und im Badezimmer hat sie immer wieder mit Schimmel zu kämpfen. Nach der energetischen Sanierung des Gebäudes ist Frau F. erstaunt, wie stark sich der Wohnkomfort verbessert hat. Die ganzheitliche Betrachtungsweise Mit der energetischen Sanierung Ihres Hauses sinken nicht nur der Energieverbrauch und die Nebenkosten. Auch eine Reihe weiterer Faktoren können sich dabei positiv verändern mit ein Argument für die Investition in eine bessere Wärmedämmung und die Erneuerung der Heizanlage. Die folgenden Punkte zeigen Ihnen, in welche Richtung die Überlegungen gehen sollten. Mit der Tabelle auf Seite 31 können Sie abwägen, welche davon Ihnen wichtig sind. Mehr Wohnqualität Kalte Wände, Durchzug trotz voll aufgedrehter Heizung fühlt man sich in unisolierten Altbauten bei einem längeren Aufenthalt oft nicht sehr wohl. Die Abstrahlung der kalten Wände und die kühle Zugluft lassen einen frösteln, obwohl das Thermometer 22 Grad anzeigt. Eine dichte Gebäudehülle und eine gute Wärmedämmung machen damit Schluss und steigern den Wohnkomfort: Das Raumklima wird besser, die Temperaturen sind ausgeglichen. Punkte, die sich nicht einfach in Franken und Rappen quantifizieren lassen. Positiv wirken sich eine bessere Wärmedämmung und neue Fenster auch aus, wenn das Haus in einer lärmigen Umgebung steht vor allem, wenn Sie zusätzlich noch eine Komfortlüftung einbauen (siehe Seite 146). Dann nämlich bleibt der Lärm grösstenteils draussen und trotzdem sind alle Räume gut gelüftet.

Was spricht für eine energetische Sanierung? Überlegen Sie, wie wichtig die sechs Hauptpunkte für Sie sind, und setzen Sie an der entsprechenden Stelle ein Kreuz. Je mehr Kreuze in der linken Hälfte der Tabelle stehen, desto wichtiger ist eine energetische Erneuerung für Sie und desto eher sind Sie bereit, dafür Geld zu investieren. Kriterium Sehr Völlig wichtig unwichtig Steigerung der Wohnqualität Vergrösserung der Wohnfläche Wertsteigerung Verbesserung der Ökobilanz Senkung der Nebenkosten Verminderung der Abhängigkeit Mehr Wohnfläche Oft ist eine energetische Sanierung auch Anlass, die Grundrissaufteilung zu überdenken und bisher ungenutzte Räume neu für Wohnzwecke zu erschliessen. Planen Sie beispielsweise die Isolation des Daches, können Sie im gleichen Zug und mit vertretbarem Aufwand auch den Estrich zu Wohnräumen umbauen. Das bringt mehr Fläche, mehr Komfort und in den meisten Fällen auch eine Wertsteigerung des Hauses bei einem Wiederverkauf. Mehr Wert Die Zeiten, als der Kauf eines Hauses eine Investition fürs Leben war, sind auch hierzulande vorbei. Wer etwa aus beruflichen Gründen umziehen muss, verkauft seine Liegenschaft oft. Dann muss sich das Objekt mit anderen messen. Mehr Wohnfläche, eine frische Optik, ein tiefer Energieverbrauch und ein zeitgemässes Heizsystem sind dabei wichtige Kaufargumente. Investieren Sie rechtzeitig in diese Bereiche, haben Sie nicht nur selber etwas davon,

sondern sorgen auch dafür, dass Ihr Haus seinen Marktwert behält oder gar steigert. Weniger Schadstoffausstoss Eine neue Heizung allein senkt den Schadstoffausstoss eines älteren Hauses nur bedingt, auch wenn moderne Brenner um einiges effizienter arbeiten. Mit einer dichten und gut isolierten Gebäudehülle hingegen nimmt der Energieverbrauch und somit auch der Ausstoss an CO 2 massiv ab. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Weniger Nebenkosten Neben den Hypothekarzinsen sind die Nebenkosten die grösste Belastung für einen Hausbesitzer. Eine energetische Sanierung kostet zwar einiges an Geld (siehe Seite 33), senkt aber die Nebenkosten markant. Einerseits, weil viel weniger Energie verbraucht wird, anderseits, weil ein rundum erneuertes Haus während vieler Jahre nur tiefe Unterhaltskosten verursacht. Weniger Abhängigkeit Ein Grossteil des Schweizer Energieverbrauchs für Heizung und Warmwasser wird durch Import gedeckt. Sei es in Form von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl oder von Strom aus ausländischen Kraftwerken. Erhöhen die Energielieferanten ihre Preise aus marktwirtschaftlichen oder politischen Gründen (Kriege, Gebühren, Lieferengpässe), bekommen das die Schweizer Hausbesitzer stark zu spüren. Ein Beispiel: 2003 kostete die Füllung eines Heizöltanks mit 1500 Litern Inhalt noch rund 700 Franken, Anfang 2010 waren dafür gut 1200 Franken zu bezahlen. Senken Sie den Energieverbrauch Ihres Hauses durch eine gute Isolation, so reduziert sich nicht nur der Verbrauch, sondern auch die Abhängigkeit von sich verändernden Energiepreisen nimmt ab. Sanieren oder abreissen? Je nach Zustand Ihres Hauses stehen umfangreiche Erneuerungsarbeiten an. Dabei kann die Frage aufkommen, ob ein Abbruch und

ein anschliessender Neubau nicht ökologischer wären. Untersuchungen der Fachhochschule beider Basel haben aber gezeigt, dass die Erneuerung, langfristig betrachtet, sowohl ökonomisch als auch ökologisch besser abschneidet. Ein wichtiger Faktor ist dabei vor allem die graue Energie in Baustoffen. Deren Amortisation dauert oft Jahrzehnte. Sinnvoll ist ein Abriss mit nachfolgendem Neubau aber dann, wenn die räumlichen Bedürfnisse sich im bestehenden Haus selbst mit einem Anbau nicht vernünftig befriedigen lassen. Konkrete Beispiele für Sanierungen mit Wohnraumerweiterung finden Sie in Kapitel 9 (ab Seite 195). Die Investition rechnet sich In den meisten Fällen ist die energetische Sanierung einer Liegenschaft nicht ganz günstig. Das gilt vor allem, wenn die Gebäudehülle saniert werden muss. Hier kommen schnell einige Zehntausend Franken zusammen. Und auch der Ersatz der Heizung und der Warmwasseraufbereitung kann ins Geld gehen. Bewohnen Sie die Liegenschaft schon lange selber, können Sie einen Teil der Kosten aus den Rückstellungen für den Unterhalt begleichen sofern Sie diese auf einem separaten Konto beiseite gelegt haben. Den Restbetrag müssen Sie entweder aus eigenen Mitteln oder durch die Aufstockung der Hypothek decken (siehe Seite 165). Bund, Kantone und Gemeinden sowie verschiedene Unternehmen der Energieversorgung fördern die energetische Sanierung mit finanziellen Beiträgen. Je nach Art der Arbeiten werden damit bis zu 30 Prozent der Kosten gedeckt. Weitere Informationen zu den Fördergeldern finden Sie auf Seite 159.

Was kostet wie viel? Damit Sie sich ein erstes Bild davon machen können, was die energetische Sanierung einzelner Bauteile an Ihrem Haus kostet, hier einige typische Beispiele. Die Preisangaben beziehen sich auf freistehende Einfamilienhäuser üblicher Grösse. Isolation Fassade Fr. 40 000. bis Fr. 70 000. Isolation Steildach Fr. 15 000. bis Fr. 20 000. Isolation Estrichboden Fr. 5 000. bis Fr. 10 000. Isolation Kellerdecke Fr. 5 000. bis Fr. 10 000. Austausch der Fenster Fr. 15 000. bis Fr. 25 000. Komfortlüftung (inkl. Anpassungsarbeiten) Fr. 15 000. bis Fr. 20 000. Solaranlage für Warmwasser Fr. 10 000. bis Fr. 15 000. Neue Heizanlage Fr. 15 000. bis Fr. 30 000. Diese Beträge gelten nur, wenn die Erneuerung ausschliesslich aus energetischen Gründen erfolgt. Bei einer Kombination mit sowieso anstehenden Erneuerungsarbeiten fällt der Anteil für die energetische Sanierung in der Regel tiefer aus. Den vollständigen Ratgeber lesen? Jetzt bestellen unter http://www.beobachter.ch/buchshop