Bäder im Trockenbau fachgerechte Ausführung Auf welche Details sollten wir beim Ausbau von Bädern in Trockenbauweise besonders achten? Die Anforderungen und örtlichen Gegebenheiten bestimmen die Auswahl der richtigen Trockenbauelemente. Voraussetzungen für eine fachgerechte Ausführung sind: Situationsbedingte Badplanung Erarbeiten von Gewerkeübergreifenden Detaillösungen Kompetente Monteure Koordination und Kooperation der Gewerke Auswahl und Einsatz geeigneter Bauelemente Es gibt bei der Sanierung und im Neubau vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Trockenbauelementen in Form von: Trennwänden, Installationswände, Vorwandinstallationswände, Trockenunterböden, Ein und Anbauelemente, Unterdeckensysteme. An und durch diese Bauteile entstehen immer immer wieder Mängel und Schäden weil: die spezifischen Eigenschaften der verwendeten Baustoffe und Materialien nicht hinreichend bekannt sind und dadurch nicht wekstoffgerecht geplant wird. Die kritische Beanspruchungs-phase der Feuchtebelastung muß differenziert betrachtet werden, wenn um den Einsatz eines Baustoffes geht. die verschiedenen hygrischen, thermischen und akustischen Belastungen und die daraus resultierenden bauphysikalischen Anforderungen an die Bauteile und Baustoffe nicht berücksichtigt werden weil eine sorgfältige Detailplanung fehlt. eine fachgerechte Ausführung, insbesondere der Flächenabdichtung, Anschlüsse und Durchdringungen, nicht erfolgt. keine ausreichende Koordination und Kommunikation der einzelnen Gewerke untereinander erfolgt. die Eigenschaften der Konstruktionsart des Bauwerks (Skelettbau, Holztafel-bau, Altbau, Massivbau usw. keine Berücksichtigung finden. Das sollte bei der Fugenausbildung in Feuchträumen bei Ausführung in Trockenbauweise beachtet werden: 1. So wenig Fugen und Durchdringungen wie möglich, da sie Schwachstellen in der Konstruktion darstellen. 2. Die Ausbildung von Verbindungs-, Anschluß- und Duchdringungsfugen im Feuchtraumbereich darf nicht zufällig gewählt werden. -Wo Risse zu erwarten sind, sind Fugen zu planen- Nicht nur der Verlauf, sondern auch die Detailausbildung von Fugen und Durchdringungen muß sorgfältig geplant werden.
Völlig unterschätzt wird die Feuchtebelastung durch Wasserdampfkonvektion. Die Ursache für Durchfeuchtungsschäden in der Trockenbauweise ist in aller Regel nicht, wie oft vermutet, die Wasserdampfdiffusion, sondern die Wasserdampfkonvektion, d.h. der Transport warmer Raumluft in die kalten Bereiche des Bauteils. Dies geschieht durch Strömungsvorgänge über Undichtigkeiten und Öffnungen, meist Bauteil- Verbindungsfugen, in den raumseitigen Bauteilschichten Die geforderte Luftdichtigkeit wird häufig nicht erreicht. Die Abkühlung der warmen Luft in den kalten Bauteilbereichen ist meist gleichzeitig mit dem Ausfall von Tauwasser verbunden. Der Ausbildung der Fuge und Durchdringungen kommt somit eine erhöhte Bedeutung zu, will man eine schadensfreie Konstruktion erhalten. Besonders beim Badausbau muß auf die Schallentkopplung der Bade- und Duschwannen geachtet werden. Auf diese Details kommt es an: Schallentkopplung Wanne/ Wandanschlüsse Standflächen Schalltechnische Entkopplung Entkopplung der Trockenbodenelemente Schallentkopplung beim Badausbau ist ein besonderer Augenmerk auf die Leitungsführung zu legen. Schalltechnische Entkopplung - Federnde Dämmschicht bei der Befestigung von Rohrleitungen Schallisolierende Ummantelung der Rohrleitungen
Rohrleitungen bis DN 70 lassen sich in Einfachständerwände einbauen. Bei größeren Rohrdurchmesser kommen für die Innwandinstallation nur Doppelständer in Betracht, die zwischen den Wandschalen liegen. Die Befestigung von Ver- und Entsorgungsleitungen in Metallständerwänden bereitet bei Verwendung von geeigneten Werkstoffen keine Schwierigkeiten, und man erreicht einen optimalen Schallschutz. In der Praxis erlebt der Trockenbauer oft, daß maximale Ausschnittsgrößen in Metallständern überschritten werden. Maximale Stegausschnitte in Metallständern betragen : Maximale Ausschnittgröße = Kleiner als die Steghöhe h st Daran sind folgende Zusatzbedingungen geknüpft: -Einbaubereich, (Wohnungen, Hotels, Krankenräume) -Wandhöhe bis zu 3 m -Bei Steghöhe 50 mm doppelte Beplankung erforderlich. Bei der Verwendung von Tragekonstruktionen für Bäder in Trockenbauweise sollte folgendes beherzigt werden: Die Tragekonstruktionen müssen für den Trockenbau geeignete und zugelassen, unter Beachtung folgender Punkte ausgeführt werden: Einbau nur in Doppelständerwände oder Vorsatzschalen Befestigung der Trageständer am Rohboden und den Profilen.
Bei der Montage der dieser Elemente ist darauf zu achten, daß sie vollflächig der Beplankung anliegen.dies gilt besonders für den Bereich wandhängender WC s und Bidets, bei denen die Beplankung am Tragständer spielfrei anliegen muß. Entgegen der landläufigen Meinung steht der Montage von Konsollasten an Vorsatzschalen und Trennwänden nichts entgegen. Die Last und Abmessung von Heizplatten und Heizkörper sind für die Wahl der Befestigungsart entscheidend. Es ist eine Lasteinleitung an beliebiger Stelle der Wand nach DIN 18183 bis 70kg/m Konsollast ( 6o cm z.b. Schranktiefe), bei einer Beplankungsdicke von mindestens 18,0 mm Gipskartonplatten möglich. Über 70 kg/m bis 150 kg/m sind entsprechende Konsolen/Traggerüste vorzusehen. Heizkörpermontage mit Metallkippdübel Tragegerüst für z.b. Waschbecken Sichere Befestigung mit dem richtigen Hohlraumdübel Dübel, kein Problem. Die Dübelbelastbarkeit senkrecht zur Wandfläche bei Wandsystemen in 2 * 12,5 Gipskartonplatten beträgt: Kunstoffhohlraumdübel (Zugbelastung) d= 6 mm 35 kg d= 8 mm 40 kg Metallhohlraumdübel (Zugbelastung) d= 6 mm 50 kg d= 8 mm 50 kg
Herstellerrichtlinien und Montageanweisungen sind zu beachten und verbindlich. Mit Trockenunterböden aus Trockenbaubodenelementen erreicht man einen schnellen flexiblen Badausbau. Folgende System stehen für den Trockenausbau zur Verfügung: Trockenbauelemente versetzt verklebt. (Gipskarton oder Gipsfaserplatten, Zementgebundene Platten) zweilagige Elemente miteinander verklebt (Gipkarton-, Gipsfaserplatten Spanplatten V100 oder V100G ein oder zweilagig Folgende Punkte sollten beachtet werden: Die Aufstellung von Bade- und Duschwannen kann sowohl auf dem Trockenunterboden, als auf der Rohdecke erfolgen, wobei folgende Hinweise zu beachten sind: Die Flächenabdichtung der Wände und des Bodens ist hinter und unter der Wanne fortzuführen. Das Verfliesen der Wände einschließlich Verfugung soll vor der Montage der Wanne erfolgen. Die Wannen sind mit passenden Füßen, Gestellen und erforderlichen zusätzlichen Wandhalterungen aufzustellen. Besonderen wert muß auf folgende Ausführungsdetails geachtet werden : Flächenabdichtung, Anschlussfugen, Randstreifenbreite.
Beachtenswerte Regeln BAKT BT - Bäder im Trockenbau Jedes Bad im Trockenbau ist nur so gut, wie die dafür erforderliche Planung vorbereitet und die Zusammenarbeit zwischen dem Planer und den Ausführenden der einzelnen Gewerke untereinander koordiniert wird. Planung 1. Auswahl der Wandkonstruktion (Einfach-, Doppelständerwand, Vorsatzschale) in Abhängigkeit von der vorgesehenen Installation. 2. Sorgfältige Detailplanung der Anschlüsse (z. B. Wand/Boden), der Abdichtung und Durchdringungen (bei Rohren, Armaturen, Befestigungen von Einrichtungsgegenständen). 3. "Abdichtungen im Verbund" mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten anstelle von Abdichtungen nach DIN 18195 Teil 5. 4. Schallschutzanforderungen nach DIN4109 (LuftundTrittschallschutz), insbesondere Schallschutz von Installationsgeräuschen. Geräuscharme Armaturen verwenden. Vorwandinstallation vorteilhaft. 5. Wärme- und Feuchteschutz nach DIN 4108; bei Außenbauteile zusätzlich Wärmeschutzverordnung beachten. 6. Bei Durchdringungen von Decken und Wänden dürfen die brandschutztechnischen Eigenschaften dieser Bauteile nicht beeinträchtigt werden. 7. Badewanne bzw. Duschwanne können auf der Rohdecke oder dem Trockenunterboden aufgestellt werden, wobei insbesondere auf die Körperschallentkopplung der Wanne zu achten ist. Die Flächenabdichtung ist unter und hinter der Wanne durchzuführen. 8. Bodenabläufe beeinträchtigen den Schallschutz der Decke und bedürfen einer sorgfältigen Abdichtung. 9. Bei Bekleidung mit Profilbrettern, Paneelen und dekorativen Holzwerkstoff platten eine Hinterlüftung der Bekleidung vorsehen. 10. Trockenunterböden, die für die Aufnahme eines keramischen Belages vorgesehen sind, mit einer zusätzlichen Lage Gipsbauplatten (spezielle Unterbodenplatten) verstärken. 11. Baukastensysteme bei der Sanitärinstallation bieten Vorteile hinsichtlich des Bauablaufs. BAKT Bundesarbeitskreis Trockenbau
Beachtenswerte Regeln BAKT BT - Bäder im Trockenbau Trockenbautechnik 1. Plattenwerkstoffe bei Lagerung, Transport und Einbau vor unzuträglicher Feuchtigkeitsaufnahme schützen. 2. Beplankung der Wände mit 10 mm Anschlußfuge zum Boden vorsehen und Anschlußfuge abdichten. 3. Gipsbauplatten, die für keramische Beläge vorgesehen sind, im Fugenbereich mit Fugenspachtel verfüllen. Sanitärtechnik 1. Dämmung der Installation zur Reduzierung der Übertragung von Sanitärgeräuschen. 2. Bei Rohrleitungen, Armaturen und Sanitärgegenständen auf Schallentkopplung achten und geräuscharme Armaturen verwenden. 3. Bei Aufstellung der Wannen auf dem Trockenunterboden oder Estrich ausreichende Steifigkeit der Dämmschicht beachten (s. Angaben des Herstellers des jeweiligen Trockenunterbden Systems). 4. Bei Aufstellung der Wanne auf den Rohfußboden ist eine Schallentkopplung durch Dämmstreifen vorzusehen oder ein Hartschaumwannenträger zu verwenden. 5. Wannenränder mit geeigneten Dichtungsstoffen abdichten, die Fugen zum keramischen Belag mit Sanitärsilikon nach DIN 18 545 schließen. Diese Fugen sind wartungsbedürftig und bei Bedarf zu erneuern. 6. Durchdringungen für Rohrleitungen und Armaturen mit geeignetem Werkzeug herstellen und Schnittkanten mit Tiefengrund vorbehandeln. Gleiches gilt für Plattenkanten entlang der Anschlußfuge am Boden. 7. Fürfesten Sitz der Armaturen sorgen. Dichtelemente (Dichtungsscheiben) in die Flächenabdichtung einbinden (Verträglichkeit der Dichtelemente mit der vorgesehenen Flächenabdichtung muß gewährleistet sein). 8. Durchdringungen für Rohrleitungen und Armaturen im wasserbeanspruchten Bereich mit einer in die Flächenabdichtung einbindenden Abdichtung zu versehen. Im nichtwasserbeanspruchten Bereich sind die Durchdringungen mit einem elasto-plastischen Material zu schließen. 9. Befestigungselemente, die abgedichtete Flächen durchdringen, sind mit Reaktionsharz oder anderen geeigneten Abdichtungsstoffen abzudichten.
Beachtenswerte Regeln BAKT BT - Bäder im Trockenbau Elektroinstallation 1. Elektrische Kabel und Leitungen nicht innerhalb der Metallständer, sondern im Wandhohlraum zwischen den Ständern anordnen. Im Bereich von Bade- und Duschwannen müssen Kabel oder Leitungen, die im Wandhohlraum verlegt werden, mindestens einen Abstand von 60 mm von der Oberfläche der Rohwand aufweisen. 2. Für elektrische Leitungen Leerrohre verlegen sowie Deckenund Wanddurchlässe rechtzeitig planen. Abdichtungen, Fliesen- und Plattenbeläge 1. Der Untergrund muß eben, tragfähig, frei von durch gehenden Rissen, Verschmutzungen, losen Bestandteilen und Staub sein. Er muß ausreichend trocken sein und darf sich nach dem Auftragen der Abdichtung nur begrenzt verformen. 2. Die Maßgenauigkeit des Untergrundes soll der fertigen Bekleidungsfläche entsprechen. Stoffe für Ausgleichsschichten müssen auf den Abdichtungsstoff abgestimmt sein. 3. Keine gipsgebundenen Ausgleichsstoffe verwenden, keine flächigen Spachtelungen ausführen. 4. Anstelle von Abdichtungen nach DIN 18195Teil 5 "Abdichtungen im Verbund mit Belägen und Bekleidungen im Dünnbett wählen. 5. Für die Abdichtung Abdichtungssysteme verwenden oder Dünnbettmörtel / Klebstoff auf den Abdichtungsstoff abstimmen (Prüfzeugnis). 6. Abdichtungen im Verbund sind unmittelbar auf dem Trockenunterboden bzw. Estrich aufzubringen, darauf wird der Fliesenbelag im Dünnbett verlegt. 7. Flächenabdichtung im Sockelbereich der Wand 15 cm hochführen, im wasserbeaufschlagten Bereich ist sie bis zu 2,0 m über den Wannenboden hochzuziehen. Quellennachweis: BAKT InfoTechnik BT Bäder im Trockenbau