Marienlegende. Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung. der Pfarrkirche (Münster) Zwiefalten, St. Maria. Auf der Suche nach Jesus

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Transkript:

171236

Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung der Pfarrkirche (Münster) Zwiefalten, St. Maria Marienlegende Auf der Suche nach Jesus Die Jungfrau Maria aber ging mit der goldhaarigen Magdalena weiter und gelangte mit Hilfe ihres Schutzengels über den Bach hinüber. Sie gingen immer weiter und immer weiter. Die Nacht warf ihre Schatten über die Erde, und die Mondstrahlen schimmerten in dem Goldhaar der Magdalena. Sie gelangten zu einem Bächlein, in dem sich ein großer und schöner Olivenbaum spiegelte. Da sagte die Mutter Gottes:»Breite einen Zweig über den Bach, Olivenbaum, dass wir an das andere Ufer gehen können; denn mich erwartet Christus, mein Sohn, an das Kreuz geschlagen und von den Juden verspottet!«der Olivenbaum breitete, einen Zweig über das Wasser aus und ließ sie hinüber schreiten. Da sagte Maria:»O Olivenbaum, ich segne dich, der du eine Mutter in ihrem Schmerz mit Mitleid ansiehst. Dein Holz soll heilig sein, und aus deinen Früchten soll man ein Öl pressen, das in den Lampen auf dem Altar brennen soll, zum Gebet und zur Errettung der Menschen aus ihren Sünden.«Und sie gingen immer weiter. Titelbild: Der älteste Olivenbaum im Heiligen Land. Bild rechts: Der Ölberg

Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben? Joh 12,5

Flüssiges Gold Die Altarinsel erhebt sich ganz langsam, stufenlos zur Mitte hin. Das Material ist der vorhandene Bodenbelag, so dass kein zusätzliches Element den Raumeindruck der Barockkirche stört. Ausserdem gelingt es auf diese Weise, den Ort der Eucharistiefeier noch etwas weiter anzuheben. Zum Kreuzaltar vor dem Gitter, auch Marien- und Herz-Jesu-Altar genannt, führen 3 Stufen, jede ca.15 cm hoch ergibt eine Höhe von ca. 45 cm. Zu den beiden Seitenaltären, links der Stephansaltar und rechts der Benediktusaltar, führen jeweils 5 etwas niedrigere Stufen und erreichen die Gesamthöhe von ca. 65 cm. Die Altarinsel erhebt sich insgesamt ca. 30-40 cm, so dass alle Altäre fast gleich hoch stehen. Auf diesem kleinen Ölberg ist es der Raum, der immer wieder neu und immer wieder anders interpretiert, mit Leben erfüllt werden will, liegt wie eine halbe Olive, ein Glaskelch, der mit lebendigem Olivenöl* gefüllt und mit der Mensa auch aus Glas, luftdicht verschlossen, den Altar des Herrn bildet. Er steht genau im Zentrum unter der Vierungskuppel, die sich auf einem Oval erhebt und das Licht im Raum scheint im Altar gebündelt. Der Herr ist das Licht. Links vor dem Altar steht der Ambo, kein Design, ein abgeschnittener Olivenbaum*, keine Nachbildung in einem anderen Material, es ist was es ist. Der Stamm steht geschützt in einer ovalen Glasröhre, die dem Holz eine Art Aura verleiht. Außerdem dient diese auch an der oberen Glasabdeckung als Buchablage. Durch das Olivenholz wird eine Verbindung zum Altar aufgenommen, nach den Leitlinien für die Ausgestaltung gottesdienstlicher Räume der Deutschen Bischofskonferenz. Der Olivenbaum nimmt das Bild des Baumes der Erkenntnis, auf dem die vorhandene Kanzel ruht, auf. Der Baum wurde zum Zeichen des Friedens. Die Kerzenleuchter sind näher an den Altar herangerückt, sind aus Glas genauso geschichtet wie der Altar. Die Sedilien sind ebenso aus Olivenholz hergestellt wie die Kredenz, die sich links hinter dem Altar in der Nähe der Sakristei befindet. Die einzelnen Glasschichten sind 19 mm hoch, bei 50* Glasscheiben ergibt sich eine Höhe von 95 cm. Diese Höhe bestimmt die Breite und Tiefe der Altarmensa durch das gleiche Größenverhältnis, auf die sich der Altar mit dem Oval der Vierungskuppel in Verbindung setzt. Die Ellipse* ist die Grundlage des Entwurfs für die Form des Kelchaltars. Das Verhältnis von Länge und Breite des Ovals ist immer gleich zur Ellipse der Kuppel. Auch die Form der Olive ist Oval. Der Altar liegt wie eine halbe Olive* auf der Anhöhe, gefüllt mit flüssigem Gold, wie das Öl auch genannt wird. Das Oval oder die Ellipse ist einfach, aber zugleich das sich beständig Verändernde. Hiermit wird eine metaphorische Verbindung zum Ursprung des menschlichen Lebens hergestellt: dem Ei im Mutterschoß, im Barock auch Sinnbild für Neugeburt.

Links sehen Sie die Anordnung der lithurgischen Orte und den Bereich, rot gestrichelt, der sich langsam zum Altar anhebt. Rechts zwei fotografische Simulationen. Die Altarinsel oder der Ölberg* Der Bodenbelag aus Solnhofener Steinplatten bleibt erhalten, es kommt kein fremdes Material hinzu. Ganz langsam steigt der Boden ohne Stufen zur Mitte hin an. Die Steigung liegt zwischen 3% und 4% und erreicht so eine Höhe von 30 bis 40 cm. Die Stufen zu den 3 umliegenden Altären begrenzen den ovalen Bereich, in dem der Boden ansteigt. Der Übergang zur geraden Ebene ist weich und fließend. Das Oval der Kuppel über der Anhebung ist der Länge nach ausgerichtet. Der Boden erhebt sich innerhalb der Ellipse, die das gleiche Verhältnis zur Länge und Breite wie die der Kuppel hat, nur ist sie um 90 gedreht. In der Mitte des Ölbergs steht der Altar in der absoluten waagerechten Position von alleine. Jeder andere Ort der Anhöhe erlaubt keine selbstverständliche gerade senkrechte Ausrichtung und ist mit Anstrengung verbunden. Eine Metapher für das irdische Leben, nur Gott ruht in sich selbst.

Die Olive als Symbol der Jungfrau Maria wurde von den Malern der Sieneser Schule verwandt, da sie das traditionelle Symbol der Lilie, das auch Symbol und Wappen der Konkurrentin Florenz war, vermeiden wollten. Ein Beispiel hierfür ist das Verkündigungsbild von Simone Martini von 1333 in den Uffizien, in dem der Erzengel Gabriel einen Olivenzweig anstatt der sonst üblichen Lilie in der Hand hält.

Dieses Oval, abgeleitet von der Vierungskuppel, bestimmt die Form des Altars. Eine Ellipse kann im Sinne der klassischen Geometrie nicht konstruiert werden, weil man so nur einzelne Punkte konstruieren kann und man daher unendlich viele Konstruktionsschritte bräuchte. Die Ellipse ist einfach, aber zugleich das sich beständig Verändernde. Hiermit wird eine metaphorische Verbindung zum Ursprung des menschlichen Lebens hergestellt: dem Ei im Mutterschoß, im Barock auch Sinnbild für Neugeburt.

Die Konstruktionsansicht von vorne Das halbe Oval im Querformat wird vom Oval im Hochformat soweit durchdrungen, dass 12 Schichten im Basisbereich unberührt bleiben. Das halbe Oval im Hochformat wird dementsprechend verkleinert.

Der Altar Die Ellipse ist die Grundlage des Entwurfs, so auch für die Form des Kelchaltars. Ein Glaskelch, der mit lebendigem Olivenöl* gefüllt und mit der Mensa auch aus Glas, luftdicht verschlossen, den Altar des Herrn bildet. Er steht genau im Zentrum unter der Vierungskuppel, und das Licht im Raum scheint im Altar gebündelt. Der Herr ist das Licht. Auch die Form der Olive ist Oval. Der Altar liegt wie eine halbe Olive auf der Anhöhe, gefüllt mit flüssigem Gold, wie das Olivenöl auch genannt wird. Die geschichteten Gläser sind ab der 12. Schicht mit ovalen Öffnungen versehen, die nach oben hin immer größer werden, und somit Raum für das Öl geben. Die einzelnen Glasschichten sind 19 mm hoch. Bei 50 Glasscheiben ergibt sich eine Höhe von 95 cm. Diese Höhe bestimmt die Breite und Tiefe der Altarmensa.

Die Konstruktionsansicht von der Seite Das halbe Oval im Hochformat wird vom Oval im Querformat soweit durchdrungen, dass 12 Glasschichten im Basisbereich unberührt bleiben. Das halbe Oval im Querformat wird dementsprechend verkleinert.

Die Altarreliquie kann entweder in einer schweren dichten Dose im Olivenöl am Grund der Schale eingebracht werden oder in einem dafür ausgearbeitetem Hohlraum in der Mensa. Alle Materialien Stein, Glas und Olivenholz sind sehr beständig, nur das Olivenöl wurde nie auf längere Lagerzeiten untersucht und man stellt sich unwillkürlich die Frage: Wie lange bleibt Olivenöl stabil oder flüssig? Wie verändert sich die Konsistenz. Oder: Soll das Öl in hundert Jahren gewechselt werden? Vermutlich wird man sich dann aber fragen, wie es wohl im frischen Zustand ausgesehen hat. All diese Fragen kreisen um das Leben und den Tod und sind für einen Altar womöglich die richtigen Fragen.

Altarleuchter Sie stehen vor dem Altar. Auch hier 50 Glasschichten aus 1,9 cm dickem Floatglas. Sie erreichen die gleiche Höhe wie der Altar. Altarleuchter Sie stehen vor dem Altar auch hier 50 Glasschichten aus 1,9 cm dickem Floatglas sie erreichen die gleiche Höhe wie der Altar.

Links vor dem Altar steht der Ambo, ein abgeschnittener Olivenbaum*. Durch das Olivenholz wird eine Verbindung zum Altar aufgenommen, nach den Leitlinien für die Ausgestaltung gottesdienstlicher Räume der Deutschen Bischofskonferenz. Der Ambo wird mit einem Oval aus Glas gefertigt, in dem ein Fragment eines Olivenstammes steht, der das Lesepult hält. Der Olivenbaum nimmt das Bild des Baumes der Erkenntnis, auf dem die vorhandene Kanzel ruht, auf. Der Baum wurde zum Zeichen des Friedens. Grundriss Ansicht von der Seite.

Sedilien

Sedilien, Priestersitz und Kredenz sind einfach gebaut, aus Olivenholz mit Sitzpolstern.

Kredenz

Grün und Gold Die grüne Farbe ist im Zwiefalter Münster sehr präsent. Die Glasschichtung beim Altar nimmt darauf Bezug.

Es gibt viele florale Motive in dieser Kirche, wie zum Beispiel die Palmen der Beichtstühle. Die Basis der Kanzel im Münster bildet der Baum der Erkenntnis, der Olivenbaum als Ambo reiht sich in das barocke Gefüge wie selbstverständlich ein.

Anmerkungen Das Licht, das der Altar einfängt und ausstrahlt, kann als Metapher für Jesus gesehen werden, der Sonne der Gerechtigkeit. Olivenöl sollte nach längerer Zeit nicht mehr verzehrt werden. Wenn es aber luftdicht abgeschlosen wird, kann es sich nur sehr wenig verändern. Manche Öle sind mehr oder weniger farbstabil, da sollte die beständigste Sorte verwendet werden. Es gibt eine Arbeit von Josef Beuys im Kunsthaus Zürich Olivestone. Es sind mehrere Sandsteinblöcke, ausgehöhlt und mit Sandsteinplatten abgedeckt, aber keineswegs luftdicht, in den umlaufenden Fugen ist das Öl sichtbar. Diese Arbeit existiert seit 1984 und das Öl wird von Zeit zu Zeit nachgefüllt, weil es im Laufe der Zeit etwas verdunstet. 50 - steht für Freude und Fest: im Judentum liegen 50 Tage zwischen Passahfest und Schawuot, dem Erntedankfest; im Christentum entsprechend 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten; jedes 50. Jahr werden nach alttestamentlicher Vorschrift Sklaven befreit und Schulden erlassen (Halljahr, 3. Mose 25). Altarinsel - Ölberg Der Ölberg in Jerusalem ist auch aus hellem Kalkstein, ähnlich wie der Solenhoferkalkstein im Münster. Die Idee des Ölbergs der langsamen Anhebung des Bodens, ist womöglich schwierig zu realisieren, in dem Fall habe ich eine Alternative. Daran sollte der Gesamtentwurf nicht scheitern.