Der enercity-fonds proklima. Passivhausstandard Strategien für Neubau und Bestand. 27.10.2014, Dipl.-Ing. Anke Unverzagt



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Transkript:

Der enercity-fonds proklima Passivhausstandard Strategien für Neubau und Bestand 27.10.2014, Dipl.-Ing. Anke Unverzagt

proklima der regionale Klimafonds Hannover Hemmingen Laatzen Langenhagen Ronnenberg Seelze Stadtwerke Hannover Regionale Klimaschutzprojekte aktuell rund 4,4 Mill. EUR ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 2

Warum im Passivhausstandard bauen? solare Gewinne 20 C interne Wärmegewinne für Wohngebäude gilt: Energiekennwert Heizwärme 15 kwh/(m²a) Der Passivhausstandard ermöglicht hohen Nutzerkomfort (Behaglichkeit und Raumluftqualität) bei extrem geringem Energieaufwand. ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 3

Neuer Maßstab von Professor Wolfgang Feist: Primärenergie erneuerbar Gebäudebewertung in einer vollständig erneuerbaren Versorgungsstruktur, denn: Heute gebaute und sanierte Gebäude werden den längsten Teil der Nutzungsdauer diese Struktur nutzen. ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 4

Neuer Maßstab von Professor Wolfgang Feist: Primärenergie erneuerbar PER = benötigter Primärstrom aus Wind-, Wasser- und PV- Kraftwerken Leitungsverluste Zeitgleich verwendbarer Strom Aus Mediumspeicher entnommener Strom Wirkungsgrad ca. 70 % Aus Saisonspeicher rückverstromter Strom Wirkungsgrad ca. 30 % ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 5

Neubau im Passivhaus-Standard: Beispiel zero:e park in Hannover-Wettbergen Neubaugebiet für 330 freistehende EFH, Doppelhäuser, Reihenhäuser 2003 Ratsbeschluss einer Nullemissionssiedlung! Erster Preis 2006 (mit Umsetzungsempfehlung): AG Baufrösche + foundation 5+ (Architekten und Landschaftsarchitekten) ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 6

zero:e park in Hannover-Wettbergen Wie wird der Nullemissionsstandard erreicht? Vermeidung Im Passivhaus- Standard bauen! Substitution Kompensation Fossile durch regenerative + Solaranlage Energieträger ersetzen! Gutschriften durch Stromerzeugung je Whg. regenerative Erzeugung! 1.600 kwh/a Wärme 2.400 kwh/a Strom 4.000 kwh/a Gesamt Geplant: Wasserkraftanlage Döhrener Wolle ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 7

zero:e park in Hannover-Wettbergen Beispiel Verbrauchsdatenauswertung 2014 4-Personen-Haushalt, 193 m² Verbrauch Haushaltstrom: 2.920 kwh ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 8

zero:e park in Hannover-Wettbergen Beispiel Verbrauchsdatenauswertung 2014 4-Personen-Haushalt, 193 m² Verbrauch Holzpellets: 1.011 kg = 136 kg CO2-Equivalent entspricht 5 kwh/(m²a) Primärenergieverbrauch entspricht 25 kwh/(m²a) Endenergie ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 9

zero:e park in Hannover-Wettbergen Beispiel Auswertung solare Ernte 2014 4-Personen-Haushalt, 193 m² Solarwärme: 2.784 kwh PV-Strom: 5.582 kwh ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 10

zero:e park in Hannover-Wettbergen Erfahrungen Auszug Bewohnerbefragung zero:e park Ausschlaggebend für die Baugebietsauswahl war die naturnahe und gleichzeitig städtische Lage, die Nullemissionsvorgaben wurden beim Kauf in Kauf genommen. Nach Bezug äußern sich die Bewohner sehr zufrieden über Wohnkomfort und die Luftqualität und würden wieder im Passivhausstandard bauen. Die qualitätssichernde Baubegleitung wird als wertvolle Hilfestellung bewertet. Quelle: Befragung Klimaschutzleitstelle Hannover Quelle: promotion ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 11

zero:e park in Hannover-Wettbergen Erfolgsfaktoren Was hat den Erfolg gebracht? Kooperation der Akteure Informations- und Beratungsangebote: Tag des Passivhauses, Anbieterlisten Bauherrenabende im Rahmen des Projektes LeNa Verknüpfung von Fördermitteln mit Qualitätsanforderungen Vereinheitlichung von Beratungsaussagen Fotograf: Iskandarani ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 12

CO 2 -Bilanz der Landeshauptstadt Hannover 1990 bis 2011 Privathaushalte: Veränderung in Prozent Energieverbrauch CO 2 -Emissionen Strom: + 9 % -1 % Wärme: - 27 % - 30 % ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 13

Entwicklung der energetischen Modernisierungsrate in Hannover 3,0% 2,5% Umsetzung in % p.a. 2,0% 1,5% 1,0% 0,5% Fenster Dach Wand Keller 0,0% bis 1980 1981-85 1986-90 1991-95 1996-00 2001-05 seit 2006 Quelle: Wärmebedarfsstudie 2008, Institut für Entwerfen und Konstruieren ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 14

proklima-altbau: Förderstrategie Hocheffizienz ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 15

proklima Fördermittel Altbau für Passivhaus-Komponenten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 3.000 EUR im EFH/ZFH 1.500 EUR/Whg im MFH Dämmung der Außenwand U 0,18 W/(m²K) 5 EUR/m² Dämmfläche Dämmung OG/Dach U 0,15 W/(m²K) 5 EUR/m² Dämmfläche Passivhaus Fenster U 0,8 W/(m²K) 30 EUR/m² Fensterfläche Dämmung Kellerdecke U 0,42/0,28 W/(m²K) 5 EUR/m² Dämmfläche ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 16

Beispiel Altbaumodernisierung Passivhaus im Bestand Bauherr und Architekt: Sven Reuter Baujahr: 1964 Modernisierung: 2009 ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 17

Beispiel Altbaumodernisierung Außenwanddämmung Wunstorfer Str. Detailstudie: Architekturbüro pk nord Blencke Gefäller knoll Finanzierung: Landeshauptstadt Hannover, Klimaschutzleitstelle proklima Der enercity-fonds Portale Klinkerumrandung Sockel ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 18

Beispiel Altbaumodernisierung Außenwanddämmung Wunstorfer Str. Dämmung in verputzten Bereichen mit Abtreppung zum Klinker ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 19

Im Lebenszyklus denken: Gebäudeeffizienz zum Mainstream machen. Planung: Stefanie von Heeren, Carmen Kiehl ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 20

proklima Eine starke Partnerschaft Vielen Dank! Anke Unverzagt proklima Der enercity-fonds Glockseestraße 33 D - 30169 Hannover anke.unverzagt@enercity.de www.proklima-hannover.de ThEGA-Forum 27.10.2014 //anke.unverzagt@enercity.de 21