DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE



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Transkript:

DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE Ein Service von: ORF A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a Tel.: (01) 50101/18381 Fax: (01) 50101/18806 Homepage: http://oe1.orf.at Österreichische Apothekerkammer A-1091 Wien, Spitalgasse 31 Tel.: (01) 404 14-600 Fax: (01) 408 84 40 Homepage: www.apotheker.or.at Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit A-1030 Wien, Radetzkystr. 2 Tel.: (01) 71100-4505 Fax: (01) 71100-14304 Homepage: www.bmg.gv.at/

RADIODOKTOR MEDIZIN UND GESUNDHEIT Die Sendung Die Sendereihe Der Radiodoktor ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1-Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen. Wir über uns Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung. Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Felice Drott, Mag. Xaver Forthuber, Mag. Nora Kirchschlager, Dipl. Ing. Eva Obermüller, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal und Dr. Christoph Leprich. Das Service Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das auf größtes Interesse gestoßen ist. Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein Medizin- Lexikon für den Laien dar. Die Partner Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die Zusammenarbeit bedanken! Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.b. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.

IM AUGE DES BETRACHTERS LIEGT DIE GESUNDHEIT Mit Univ.-Prof. in Dr. in Karin Gutiérrez-Lobos 24. September 2012, 14.05 Uhr, Ö1 Sendungs- und Infomappengestaltung: Mag. Felice Drott Redaktion: Dr. Christoph Leprich

INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS IM AUGE DES BETRACHTERS LIEGT DIE GESUNDHEIT 6 Augenheilkunde beginnt und endet nicht in der Augenhöhle 6 Allgemeinerkrankungen treffen das Auge 7 Vorsorge rettet nicht nur das Augenlicht 7 Maßnahmen zur Erhaltung des Sehvermögens 7 Falsche Prioritätensetzung?! 8 Ein Wettlauf gegen die Zeit 8 Neu: Augenvorsorge über das Handy 9 Häufige Erkrankungen der Netzhaut 10 TEIL 1: Auge Funktion und Anatomie 10 Das Auge ein Präzisionswerkzeug 10 Der Aufbau des Auges 11 Der Weg des Lichts 11 Die Stäbchen 11 Die Zapfen 11 Wie sieht der Mensch? 12 Teil 2: Diabetische Augenerkrankungen 13 Die diabetische Retinopathie 14 Die Makulopathie (Makulaödem) 15 Weitere Augenerkrankungen bei Diabetes 16 Behandlung von diabetischen Augenerkrankungen 17 Teil 3: Die altersbedingte Makula-Degeneration 18 Die Makula Ort des schärfsten Sehens 19 Das Zentrum unserer Wahrnehmung 19 Die ersten Warnzeichen 19 Wenn Buchstaben verschwinden 20 Hoher Stoffwechselumsatz 20 Verlauf der Erkrankung 21

INHALTSVERZEICHNIS Die trockene Makula-Degeneration 21 Der Verlauf der trockenen AMD 21 Neue Therapieansätze 22 Die gefährlichere feuchte AMD 22 Welche Untersuchungen sind aufschlussreich? 22 Der Sehtest mit dem Amsler-Netz 23 Die Biomikroskopie 23 Die Fluoreszenz-Angiographie 23 Die optische Kohärenz-Tomographie (OCT) 23 Aufbauendes Verfahren die Spectral-OCT 23 Die Therapie der feuchten Makula-Degeneration 24 Hemmung der Gefäßneubildung 24 Die photodynamische Therapie 25 Der Amsler Netz Sehtest 26 ANLAUFSTELLEN 27 BUCHTIPPS 38 QUELLEN UND LINKS 39 SENDUNGSGÄSTE 41

IM AUGE DES BETRACHTERS LIEGT DIE GESUNDHEIT Diese leicht abgewandelte Redewendung beschreibt einen aktuellen Trend. Denn das Auge ist auch ein Spiegel für die komplexen Zusammenhänge im menschlichen Organismus. So hinterlassen Allgemeinerkrankungen wie Bluthochdruck, Rheuma, bestimmte Autoimmunerkrankungen oder Typ 2 Diabetes Spuren in den feinen Strukturen unserer Augen. Moderne Untersuchungsmethoden in der Augenheilkunde ermöglichen nun, dass der diagnostische Blick ins Auge wichtige Details über den Gesundheitszustand einer Person offenbart. Außerdem wurden auch die therapeutischen Möglichkeiten in den vergangenen Jahren stark verbessert. Das bedeutet, dass die Früherkennung von bedrohlichen Erkrankungen der Netzhaut besonders sinnvoll ist, da nun Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Erkrankungen der Netzhaut können ja bekanntlich das Augenlicht gefährden. Besonders häufige Ursachen diesbezüglich sind Schäden in Folge der Zuckerkrankheit und die altersbedingte Makuladegeneration. Augenheilkunde beginnt und endet nicht in der Augenhöhle An den Fortschritten bei der Therapie von diabetischen und durch die Alterungsprozesse bedingten Augenerkrankungen zeigt sich, wie bedeutsam die Vernetzung mit anderen medizinischen Fachbereichen ist. So wurde erst vor wenigen Jahren erkannt, dass bestimmte Antikörper, die das Wachstum von Tumoren hemmen, auch die krankhafte Neubildung von Gefäßen in der Netzhaut eindämmen können. Diese Gefäßneubildung ist bei beiden Erkrankungsbildern (diabetische Retinopathie und AMD) der Grund für die Sehverschlechterung. Hinzu kommt: Wenn z.b. Diabetes-Erkrankte ihren Blutzucker von Anfang an gut im Griff haben, verringert sich auch das Risiko für spätere, schwere Schädigungen der Netzhaut. Eine weitere Neuigkeit: Derzeit werden gentherapeutische Methoden in klinischen Studien getestet und ein erstes Netzhaut-Implantat ist seit kurzem in Europa zugelassen. Die fachübergreifende Zusammenarbeit ist für den Schutz des Augenlichts daher unerlässlich.

Die folgenden Informationen beziehen sich auf Veränderungen der arteriellen Blutgefäße im Auge unter dem Einfluss von Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Blutfettwerten etc. Allgemeinerkrankungen treffen das Auge Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass eine Untersuchung der Augen neben Augenerkrankungen auch andere Krankheitsbilder zum Vorschein bringt. Manche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder ein zu hoher Cholesterinspiegel führen zu Veränderungen der Blutgefäße im gesamten Körper. Sie wirken sich auch auf die winzigen arteriellen Gefäße der Netzhaut (Retina) aus und können dort Durchblutungsstörungen verursachen. Dies kann in weiterer Folge das Sehvermögen vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigen. Vaskuläre Erkrankungen (Gefäßerkrankungen) können direkt und lokal am Auge entwickeln, wie retinale Venen- und Arterienverschlüsse oder sie entstehen durch systemische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arteriosklerose. Eine gründliche Untersuchung des Augenhintergrundes kann deshalb auch auf eine akute Gefährdung anderer Organe wie Nieren und Gehirn (Schlaganfall) hinweisen. Quellen: Interview mit Univ.-Prof. in Dr. in Susanne Binder Vaskuläre Erkrankungen des Auges http://www.makula-retina.de/html/vaskulare_erkrankungen.html Vorsorge rettet nicht nur das Augenlicht Viele Personen gehen mit Sehstörungen zur Augenärztin oder zum Augenarzt und dabei wird ein bis dato noch unbekannter Bluthochdruck oder eine Zuckerkrankheit entdeckt. So wird Diabetes mellitus oft aufgrund einer Schwellung der Netzhaut erkannt. Und pulsierende Gefäße im Auge können auf eine verlegte Halsschlagader und einen sich anbahnenden Schlaganfall hinweisen. Quelle: Interview mit Univ.-Prof. in Dr. in Susanne Binder Maßnahmen zur Erhaltung des Sehvermögens Die altersbedingte Makuladegeneration, diabetische Augenkomplikationen sowie das Glaukom sind die häufigsten Ursachen für starke Sehbehinderungen oder Erblindung in Österreich. Augenerkrankungen zu verhindern oder sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, ist die einzige Möglichkeit schwere Schädigungen der Sehkraft zu vermeiden. Personen, die ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Sehorgans

haben, z.b. Diabetiker oder ältere Menschen, sollten regelmäßig - also circa einmal jährlich - ihren Augenhintergrund untersuchen lassen. Wurden bereits Veränderungen der Netzhaut festgestellt, sollte die Augenärztin oder der Augenarzt die Häufigkeit der Kontrolluntersuchungen individuell abstimmen. Quelle: Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Falsche Prioritätensetzung?! Leider suchen immer noch viele Personen erst dann eine augenärztliche Ordination auf, wenn bereits eine Beeinträchtigung der Sehkraft eingetreten ist. Laut Statistik Austria gehen nur rund 27 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher einmal pro Jahr zum Augenarzt. Bei den über 60 Jährigen ist es nur rund die Hälfte. Hier ist es sicherlich notwendig, dass verstärkt Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung zum Beispiel durch Gesundheitsbehörden oder medizinische Fachgesellschaften gesetzt werden müssten. Auch strukturierte Programme für besonders gefährdete Gruppen, z.b. für Diabeteserkrankte, müssen ausgebaut werden. Derzeit ist jedoch eher das Gegenteil der Fall. So wurde erst kürzlich das Disease Management Programm für Altersdiabetes (Typ-2-Diabetes) durch die Ärztekammer Niederösterreich gekündigt. Quellen: Statistik Austria Gesundheitsversorgung (2006/2007) https://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/gesundheitsversorgung/amb ulante_versorgung/index.html Ärztekammer kündigt Diabetesprogramm http://noe.orf.at/news/stories/2550887/ Ein Wettlauf gegen die Zeit Auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung - wir werden immer älter - ist es notwendig rechtzeitig auf die Anforderungen, die eine alternde Gesellschaft für die Augengesundheit bedeutet, zu reagieren. Sowohl Diabetes mellitus, als auch die altersbedingte Makuladegeneration sind Erkrankungen, die vor allem Menschen über 60 betreffen. Gemäß der Statistik wird es im Jahre 2020 in Österreich mehr als 2,2 Millionen Menschen geben, die älter als 60 Jahre sind (Statistik Austria).

Aber nicht nur die zunehmende Lebenserwartung wird altersbedingte Augenerkrankungen in Zukunft häufiger machen. Auch der Anstieg von Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes und Erhöhung der Blutfettwerte betreffen unmittelbar das Auge. Die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG) stellte im Rahmen ihrer Initiative Augenblick 2011 fest, dass bereits gegenwärtig nicht alle Menschen in Österreich Zugang zu den modernen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten haben. Es wird kritisiert, dass die Rahmenbedingungen und Ressourcen für Diagnostik und Früherkennung sowie notwendige, innovative Therapien nicht vorhanden sind und dies den aktuellen Entwicklungen zuwiderläuft. Quellen: Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG) http://www.augen.at/downloads/presse/oeog_info_forderungen.pdf Statistik Austria Gesundheitsversorgung (2006/2007) https://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/gesundheitsversorgung/amb ulante_versorgung/index.html Ärztekammer kündigt Diabetesprogramm http://noe.orf.at/news/stories/2550887/ Neu: Augenvorsorge über das Handy Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs hat gemeinsam mit Schülern des TGM (Schule der Technik) ein Augenvorsorgeprogramm für das Handy entwickelt. Das gratis Handy App Augenvorsorge: Schau auf dich! liefert Informationen über Augenerkrankungen, simuliert die damit verbundene eingeschränkte Wahrnehmung und zeigt, wo die nächste Augenärztin oder der nächste Augenarzt zu finden ist. Mithilfe der Handy-Kamera kann man selbst erleben, wie sich häufige Augenerkrankungen, wie die Altersbedingte Makuladegeneration, der Katarakt (Grauer Star), das Glaukom (Grüner Star) und die diabetische Retinopathie auf die eigene Sehwahrnehmung niederschlagen. Die simulierten Augenerkrankungen sollen natürlich nicht den Besuch in der augenärztlichen Praxis ersetzen. Es soll jedoch auf die Wichtigkeit der Augenvorsorge hingewiesen werden. Hinweis: Derzeit wird die App lediglich für das iphone und das ipad angeboten. Weitere Informationen und Quellen: Hilfsgemeinschaft.at www.hilfsgemeinschaft.at/app

Download der App im Appstore (nur für iphone und ipad!) http://itunes.apple.com/de/app/id551012231 HÄUFIGE ERKRANKUNGEN DER NETZHAUT Wir haben diese Infomappe in drei Bereiche unterteilt: Teil 1: Das Auge Funktion und Anatomie Teil 2: Diabetische Augenerkrankungen Teil 3: Die AMD die altersbedingte Makuladegeneration TEIL 1: AUGE FUNKTION UND ANATOMIE Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Über 90 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über dieses kleine Organ wahr. Das Auge ist ein Präzisionswerkzeug, wenn auch ein recht empfindliches. Die Alterssichtigkeit betrifft jeden Menschen, aber auch Kurz- und Weitsichtigkeit sind bei mehr als einem Viertel aller Menschen zu finden. Sie benötigen daher Sehbehelfe. Leider beschränken sich die Erkrankungen des Auges nicht nur auf eine Einschränkung der Sehschärfe, sondern können auch zum völligen Verlust des Lesevermögens führen. DAS AUGE EIN PRÄZISIONSWERKZEUG Das Auge ist von kugeliger Gestalt, im Durchschnitt etwa 23,5 mm lang und nur wenige Gramm schwer. Prinzipiell ist das Auge mit einem Fotoapparat vergleichbar. Dieser besteht aus einem optischen System, einem Film und einem Gehäuse. Das optische System am Auge setzt sich aus der Hornhaut und der Linse zusammen. Den Film stellt die Netzhaut dar. Sie empfängt und transformiert das Licht. Das Gehäuse der Kamera Auge ist das Weiße des Auges, die Sklera (Lederhaut). Im Fotoapparat entsteht durch die Linse des Objektivs auf dem Film ein verkleinertes, umgekehrtes Bild. Im Auge entsteht dieses Bild, ebenfalls umgekehrt und verkleinert, auf der Netzhaut. Die Anpassung an die Lichtstärke wird bei der Kamera mittels der Blende erreicht, beim Auge wird diese Aufgabe von der Pupille erfüllt.

Durch Verarbeitungsprozesse des Gehirns nehmen wir das verkehrte Bild als aufrechtes wahr. Der Aufbau des Auges entnommen aus www.augen-praxis.de Der Weg des Lichts Einfallende Lichtstrahlen durchdringen zuerst die Hornhaut und werden durch die unmittelbar hinter der Pupille (Sehloch) gelegene Linse ein weiteres Mal gebündelt. Danach passiert das gebündelte Licht den durchsichtigen Glaskörper und trifft auf die Netzhaut. Die Netzhaut, auch Retina genannt, ist ein sehr zartes, dünnes Häutchen und besteht dennoch aus 10 unterschiedlichen Schichten. Wie eine Tapete kleidet sie das Augeninnere aus. Die Retina wird oft mit dem Film eines Fotoapparates verglichen, denn auf ihr befinden sich zwei Arten von lichtempfindlichen Zellen: die Stäbchen und die Zäpfchen. Die Stäbchen Davon gibt es etwa 120 Millionen und sie sind für das Dämmerungssehen oder bei Tag für die Wahrnehmung von Bewegung oder Gegenständen in der Peripherie verantwortlich. Da sie schon bei geringsten Lichtmengen reagieren, können wir auch in relativer Dunkelheit sehen, allerdings keine Farben wahrnehmen, da die Zapfen im Dunkeln nicht reagieren. Die Zapfen Diese Zellen sind für die Farberkennung zuständig. Es gibt für die Farben rot, grün und blau einzelne Typen von Zapfen. Die Netzhaut verfügt etwa über sechs bis sieben Millionen dieser Sinneszellen. Die größte Dichte an Zapfen findet sich im Zentrum der Netzhaut. Dieses etwa 2 mm 2 große Areal wird als gelber Fleck oder Makula bezeichnet.

Dieser winzige Bereich der Netzhaut befähigt uns, scharf zu sehen. Veränderungen der Makula können fatale Folgen für unser Sehvermögen haben. Darauf gehen wir später noch ausführlich ein. Die insgesamt 127 Millionen Zellen der Netzhaut (so genannte Fotorezeptoren) leiten durch fotochemische Vorgänge die Erregung (die Sehinformation oder Nervenimpulse) über nachgeschaltete Ganglienzellen, die den Sehnerv bilden, weiter. Nach einer teilweisen Überkreuzung der Nervenfasern werden die Informationen über die so genannte Sehbahn im Gehirn zum Hinterhaupt geleitet. Dort befindet sich unser Sehzentrum. Die Ursache für eine Blindheit kann daher sowohl im Auge, im Sehnerv als auch im Gehirn liegen. Daher können z.b. manche Menschen nach einem Schlaganfall trotz funktionierendem Auge durch den Schaden im Gehirn blind sein. Wie sieht der Mensch? Treffen Lichtstrahlen auf die Netzhaut, so werden Zapfen und Stäbchen gereizt und leiten diese Reize an den Sehnerv weiter. Zapfen und Stäbchen liefern sozusagen die Rohdaten, die im Gehirn weiterverarbeitet werden. Die Hell- Dunkeleinstellung und Kontrastbearbeitung erfolgen allerdings größtenteils bereits in den verschiedenen Schichten der Netzhaut. Für den eigentlichen Prozess des Sehens sind vor allem die 250 Milliarden Nervenzellen der hinteren Cortexgebiete (Hinterhauptslappen) verantwortlich. Die von den Augen eintreffenden Informationen werden durch mehrere Gehirnzentren in Kooperation verarbeitet und zu einem sinnvollen Bild zusammengesetzt. Somit beschreibt die Metapher von den Bildern, die im Kopf entstehen eigentlich die realen Verhältnisse der Sehwahrnehmung. Diese Verarbeitung wird durch soziale und kulturelle, aber auch situationsabhängige und persönliche Erfahrungswerte beeinflusst. Die geschilderten Leistungen sind übrigens nicht vollständig angeboren, sondern müssen in den ersten fünf Lebensjahren trainiert werden. Kommt es dabei zu Störungen, welche z.b. durch Schielen oder höhergradige Stabsichtigkeit ausgelöst werden können, so entsteht Schwachsichtigkeit (Amblyopie), die sich in einer Einschränkung des Sehvermögens manifestiert. Dies hat nichts mit der Funktionstüchtigkeit des Auges selbst zu tun. Diese Sehschwäche ist ab der Pubertät irreversibel, d.h. sie lässt sich dann nicht mehr durch Brillen oder Operationen beheben. Wie bereits erwähnt stehen die Bilder in unserem Kopf auf dem Kopf, werden also verkehrt abgebildet. Innerhalb der ersten Lebensmonate lernt das Gehirn

aber, dass die Dinge, die es sieht, im Raum eigentlich genau andersherum angeordnet sind und korrigiert aufgrund dieser Erfahrungswerte das auf dem Kopf stehende Bild. Bei Neugeborenen ist der Augapfel viel kürzer (17 mm) - sie sind daher anfangs weitsichtig. Das volle Sehvermögen ist auch bei gesunden Kindern erst ab dem Ende 2. Lebensjahres gegeben. TEIL 2: DIABETISCHE AUGENERKRANKUNGEN In Österreich leiden laut Statistik Austria ca. 480.000 Personen manifest an Diabetes mellitus, möglicherweise sind weitere 200.000 Fälle noch nicht diagnostiziert. Rund fünf bis zehn Prozent der Betroffenen sind an Typ-1-Diabetes mellitus erkrankt, etwa 90 Prozent leiden an Typ-2-Diabetes. Diabetiker sind 25-mal häufiger von schweren Beeinträchtigungen des Sehvermögens betroffen als stoffwechselgesunde Personen. Es kommt nicht selten vor, dass der sich schleichend entwickelnde Typ-2-Diabetes erstmals bei einer Untersuchung durch den Augenarzt oder die Augenärztin entdeckt. Denn bei der Diagnose von Typ-2-Diabetes leiden bereits etwa 36 Prozent der Erkrankten an einer Veränderung der Netzhaut. Denn Diabetes verursacht eine zunächst unbemerkte Schädigung der Retina (diabetische Retinopathie). Nach einer Diabetes-Erkrankungsdauer von sieben bis 15 Jahren treten im Auge erste sichtbare Funktionsstörungen an der Netzhaut auf. Nach zwanzig Jahren mit einem Typ-1-Diabetes leiden bis zu 95 Prozent der Erkrankten an einer Schädigung der Netzhaut. Bei Typ-2-Diabetes sind es rund 60 Prozent der Betroffenen. Schreitet die Schädigung der Netzhaut unbehandelt voran, sind im weiteren Verlauf massive Beeinträchtigungen des Sehvermögens die Folge. In Industrieländern ist die diabetische Retinopathie (Veränderungen der Augen- Netzhaut) die häufigste Erblindungsursache für Personen im erwerbsfähigen Alter. In etwa zwei Prozent aller Diabetiker erblinden an einer Retinopathie. Quellen: Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Diabetes Austria Folgeschäden bei Diabetes http://www.diabetes-austria.com/dyn/userfiles/pdf/spaetschaedenhoworka-1.pdf Netdoktor.at http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/diabetes_retinopathie.shtml

Die diabetische Retinopathie Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte führen bei Diabetes-Erkrankten zu Veränderungen der Netzhaut. Weitere Risikofaktoren sind ein erhöhter Blutdruck und ein hoher Blutfettspiegel. Bei optimaler Kontrolle und Behandlung führt die Erkrankung nur in fünf Prozent der Fälle zu einer schweren Einschränkung des Sehvermögens. In vielen Fällen liegt jedoch bereits bei der Diagnose von Typ-2- Diabetes eine diabetische Retinopathie vor, da die Erkrankung oftmals erst nach einigen Jahren erkannt wird. Je nachdem ob die Netzhautveränderungen mit oder ohne Gefäßneubildungen einhergehen, unterscheidet man zwei Verlaufsformen der diabetischen Retinopathie: die nichtproliferative Retinopathie: das erste Stadium der Netzhautschädigung. die proliferative Retinopathie: das zweite Stadium der Netzhautschädigung. Die nichtproliferative Retinopathie: Stadium 1 Zu Beginn der schädigenden Veränderung der Netzhaut steht die nichtproliferative Form. Das heißt, es bilden sich trotz Schädigung der Netzhaut noch keine neuen Blutgefäße. Dieses Stadium der Erkrankung kann jedoch bei einem schlechten Verlauf der Erkrankung in eine proliferative Form übergehen. Bei der nichtproliferativen Retinopathie treten in der Netzhaut kleine, rötliche Punkte (Mikroaneurysmen) auf. Diese Aussackungen der Gefäßwände entstehen aufgrund einer höheren Durchlässigkeit der Netzhautgefäße. Wenn diese platzen, resultieren daraus kleine Netzhautblutungen. Weil die Aussackungen noch keine Auswirkungen auf das Sehvermögen haben, bleiben sie oft unbemerkt. Wenn die Anzahl der Mikroaneurysmen zunimmt, bahnt sich eine Funktionseinschränkung der Netzhaut an. Aus den Gefäßen der Netzhaut kommt es in der Folge oft zu Blutungen und auf der Netzhaut können sich fettartige Ablagerungen bilden. Die durchschnittliche Größe der Netzhautgefäße beginnt zu schwanken, es kommt zu Verschlüssen und einer mangelnden Versorgung mit Sauerstoff. Die proliferative Retinopathie: Stadium 2. Die Minderdurchblutung (Ischämie) der Netzhaut führt dazu, dass sich neue Blutgefäße bilden, die aber für die Versorgung der Netzhaut keineswegs hilfreich sind. Dieses Zellwachstum (Proliferation) ist bezeichnend für das Fortschreiten der Netzhaut-Schädigung und den Übergang in das zweite Stadium der diabetischen Netzhauterkrankung, in die proliferative Retinopathie.

Diese krankhaften Veränderungen weiten sich von der Netzhaut aus auch auf den Glasköper aus. Denn die Gefäßneubildungen (Neovaskularisationen) bilden auch neues Bindegewebe aus, welches in den Glaskörper wächst. Der Patient bemerkt diese Schädigung der Netzhaut als dunkle Wolke im Blickfeld. Die Betroffenen sehen Gegenstände oft nur noch verschwommen. Eine weitere Komplikation der Gefäßwucherungen sind Ablösungen der Netzhaut. Wenn die in den Glaskörper einwachsenden neugebildeten Gefäße vernarben, ziehen sie an der Netzhaut, an der sie angewachsen sind. Dadurch wird die Netzhaut von der unter ihr befindlichen Aderhaut abgelöst. Netzhautablösung, ein erhöhter Augen-Innendruck sowie die Verwachsung des Glaskörpers und der grauen Masse mit Gefäßen führen zu einer Verschlechterung des Sehvermögens. Der Sehverlust verläuft oft schleichend und bleibt unbemerkt. Unbehandelt ist die schwerwiegendste Komplikation die Erblindung. Quellen: Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Diabetes Austria Folgeschäden bei Diabetes, Interview mit Dr. Klinga Howorka http://www.diabetes-austria.com/dyn/userfiles/pdf/spaetschaedenhoworka-1.pdf Netdoktor.at http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/diabetes_retinopathie.shtml Meduniqua.at http://www.meduniqa.at/medizin/erkrankungen/augenschaeden_bei_zuckerkrankhe it/ Die Makulopathie (Makulaödem) Das Makulaödem ist die häufigste Erblindungsursache bei Diabetikern. Wie bereits beschrieben schädigt die diabetische Retinopathie die Gefäße der Netzhaut und dies kann zur Bildung von Gefäßausbuchtungen (Mikroaneurysmen) führen. Tritt nun Flüssigkeit aus diesen Aussackungen der Gefäßwand, kann sich in der Mitte der Netzhaut im Bereich der Makula, dem Punkt des schärfsten Sehens, ein Ödem bilden. Die Flüssigkeit kann jedoch auch direkt aus den undichten Netzhautgefäßen selbst austreten. Bei größeren Flüssigkeitsansammlungen oder einer Netzhautablösung ist auch ein plötzlicher Sehverlust möglich. Betroffene bemerken das Makulaödem meist erst, wenn bereits eine ausgeprägte Schwellung vorliegt. Dann sind oft schon Leseschwierigkeiten und verschwommenes oder verzerrtes Sehen aufgetreten.

Ungefähr ein Viertel aller Diabetes-Erkrankten entwickeln 15 Jahre nach Diagnosestellung ein Makulaödem. Das Risiko steigt mit der Dauer der Erkrankung. Quellen: Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Netdoktor.at http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/diabetisches_makulaoedem.shtml Meduniqua.at http://www.meduniqa.at/medizin/erkrankungen/augenschaeden_bei_zuckerkrankhe it/ Weitere Augenerkrankungen bei Diabetes Im Rahmen eines Diabetes mellitus kann es neben diesen typischen Netzhautveränderungen auch zu weiteren Veränderungen am Auge kommen. Aufgrund der Steigerung des Augeninnendrucks ist die Gefahr, ein Glaukom (Grüner Star) zu entwickeln, bei Diabetes-Erkrankten etwas größer. Die Trübung der Linse verursacht in manchen Fällen einen Katarakt (Grauen Star) und es kann auch zu Hornhautschäden kommen. Die Blutzuckererhöhung kann auch den Sehnerv oder andere Nerven direkt schädigen (Neuropathie). Bei Diabetikerinnen und Diabetikern ist im Gegensatz zu stoffwechselgesunden Personen der Verlauf mancher Augenerkrankungen untypisch. Dies hat u.a. mit dem erhöhten Blutzuckerspiegel zu tun. Zum Beispiel ist der Katarakt eine Erkrankung, die eher selten bei jüngeren Personen vorkommt. Nicht jedoch bei an Diabetes Erkrankten. Hier können auch jüngere Personen aufgrund der erhöhten Glukosekonzentration im Glaskörper des Auges einen Grauen Star entwickeln. Häufiger beobachtet werden außerdem Abweichungen der Brechkraft, also Abweichungen der Sehschärfe. Dieses Problem ist jedoch zumeist vorübergehender Natur und auf die Stoffwechselsituation (Blutzuckerschwankungen) zurückzuführen. Darüber hinaus können Farbsehstörungen die korrekte Wahrnehmung von Farben beeinträchtigen. Vor allem Blau-Gelb-Störungen sind häufig. Diese Sehbeeinträchtigung kann auf eine sich entwickelnde diabetische Retinopathie hinweisen. Bei schwer diabetesgeschädigten Augen kann sich die krankhafte Bildung von Blutgefäßen auf die Regenbogenhaut ( Iris ) ausweiten.

Das so genannte Neovaskularisationsglaukom entsteht durch die Verlegung der Abflusswege des Kammerwassers. Es entsteht ein erhöhter Augeninnendruck, der zu einem weiteren Sehverlust und zunehmend auch zu Schmerzen führen kann, die mitunter die Entfernung des Auges erforderlich machen. Diese Form der Augenkomplikation bei Diabetikern ist jedoch sehr selten. Quellen: Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Meduniqua.at http://www.meduniqa.at/medizin/erkrankungen/augenschaeden_bei_zuckerkrankhe it/ Behandlung von diabetischen Augenerkrankungen Es stehen derzeit drei Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese richten sich nach dem Schweregrad der Augenschäden. Laser Operation Medikamente Die Lasertherapie Laser wird vor allem bei der fortschreitenden diabetischen Retinopathie angewendet (proliferative Retinopathie), wenn Gefäßneubildungen bestehen und Blutungen in den Glaskörper erfolgt sind. Dabei werden bestimmte Areale der Netzhaut gelasert. Ziel ist es durch die Vernarbungen die Sauerstoffversorgung der Netzhaut zu verbessern. Außerdem soll die Gefäßneubildung eingedämmt werden. Nebenwirkungen der Lasertherapie können Einschränkungen des Gesichtsfeldes, Störungen des Sehens in Dämmerung und Dunkelheit sowie eine veränderte Farbwahrnehmung sein. Quelle: Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Operative Behandlung Ist die Laserbehandlung nicht möglich oder erfolglos, wird bei einer schweren proliferativen Retinopathie mit Blutungen sowie Gefäßeinsprossungen in den Glaskörper eine Operation empfohlen. Bei diesem Eingriff können Gefäßneubildungen entfernt oder größere Blutungen ins Augeninnere abgesaugt

werden. Es ist auch möglich, eine abgelöste Netzhaut wieder zu befestigen. Weiters kann man auch den Glaskörper ganz entfernen und durch eine künstliche Füllung, z.b. Silikonöl, ersetzen. Quellen: Meduniqua http://www.meduniqa.at/medizin/erkrankungen/augenschaeden_bei_zuckerkrankhe it/ Diabetes-Auge.de http://www.diabetes-auge.de Einspritzung von Medikamenten Bei Netzhautveränderungen in der Stelle des schärfsten Sehens (diabetische Makulopathie) mit Schwellung der Netzhautmitte (diabetisches Makulaödem) werden auch wiederholte Medikamenteneinspritzungen in den Glaskörper durchgeführt. Es werden vor allem Medikamente, wie Kortisonabkömmlinge oder Hemmstoffe bestimmter Wachstumsfaktoren (VEGF-Inhibitoren) verwendet. Sie wirken gefäßabdichtend und hemmen das Wachstum der krankhaft wuchernden Netzhautgefäße. Die Behandlung muss regelmäßig wiederholt werden und erfordert ein straffes Zeitmanagement der Betroffenen. Zunächst ist eine monatliche Spritze notwendig. Sie wird unter Umständen auch mit einer Laserbehandlung kombiniert. Die Therapie ist in der Lage, den Sehverlust zu verzögern. Es gibt aber keine Möglichkeit die Augenerkrankung vollständig zu heilen oder die Schädigungen rückgängig zu machen. Mehr Information zu den VEGF Hemmern, ist auch im Kapitel THERAPIE DER FEUCHTEN MAKULA-DEGENERATION zu finden. TEIL 3: DIE ALTERSBEDINGTE MAKULA- DEGENERATION Bei dieser Augenerkrankung ist der gelbe Fleck (Makula), also die Stelle des schärfsten Sehens, in der Netzhautmitte betroffen.

Die Makula Ort des schärfsten Sehens Die Makula (gelber Fleck) befindet sich in der Mitte der Netzhaut und ist gleichzeitig auch die Stelle des schärfsten Sehens. Wenn wir etwas direkt ins Auge fassen, wird das, was wir fixieren, auf der Makula scharf abgebildet. Die weniger deutliche Umgebung wird auf die Netzhautbereiche außerhalb des gelben Flecks projiziert. Obwohl wir ein großes Gesichtsfeld haben, sehen wir nur einen relativ kleinen Bereich wirklich gestochen scharf. Das Zentrum unserer Wahrnehmung Die Makula ist ein nur wenige Quadratmillimeter großes Areal, das für unser Sehvermögen von größter Bedeutung ist. Alle wesentlichen Sehleistungen, wie Lesen, das Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten und die Unterscheidung der vielfältigen Welt der Farben finden hier ihren Ausgang. Die anderen Teile der Netzhaut nehmen hauptsächlich Umrisse und Hell-Dunkel- Kontraste wahr. Diese Sehleistungen erfordern natürlich einen regen Stoffwechsel im Bereich der Makula. Die ersten Warnzeichen Erkrankungen der Netzhaut verursachen keinerlei Schmerzen, da es in der Retina keine Schmerzfasern gibt. Oft suchen Betroffene erst dann den Augenarzt auf, wenn es bereits zu starken Beeinträchtigungen der Sehqualität gekommen ist. Sie sollten daher bereits erste Sehstörungen von einem Fachmann abklären lassen, z.b. wenn Störungen des Lesens auftreten. Mitten im Schriftbild, dort, wo der Betroffene gerade hinschaut, trübt ein verschwommener Fleck die klare Sicht.

Wenn Buchstaben verschwinden Die Symptome der Makuladegeneration lassen sich durch ein Bild am deutlichsten veranschaulichen. So in etwa stellt sich der Text einer Tageszeitung für einen Patienten mit einer Makuladegeneration dar. Der fixierte Bereich ist verschwommen und daher nicht mehr lesbar. Die umgebenen Textstellen, die mit den Netzhautfeldern außerhalb der Makula wahrgenommen werden, erscheinen noch deutlich. Der Versuch diesen Bereich fest ins Auge zu fassen, hat zur Folge, dass auch er verschwimmt. Von der altersbedingten Makuladegeneration betroffene Menschen werden in der Regel nicht blind, sind aber in hohem Maße sehbehindert. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die zentrale Sehschärfe nachlässt und sich stattdessen ein verschwommener Fleck bemerkbar macht. Anfangs fehlen nur wenige Buchstaben, doch mit der Zeit wird dieser Fleck immer größer. Im späteren Stadium der Krankheit kann der Patient dann auch Gesichtszüge nicht mehr erkennen. Wahrnehmbar bleiben nur schemenhafte Umrisse und hell-dunkel Kontraste. Ebenfalls können gerade Linien (wie z.b. bei einem Fensterrahmen) verbogen oder verzerrt gesehen werden und Farben blasser erscheinen. Hoher Stoffwechselumsatz Die Makula besitzt die höchste Dichte an Sinneszellen und verbraucht daher auch eine große Menge an Nährstoffen und Sauerstoff. Sie selbst verfügt aber über keine Blutgefäße und ist daher auf eine Versorgung über die Aderhaut, die direkt unterhalb der Sinneszellen verläuft, angewiesen. Die Abfallprodukte werden von der darunter liegenden Gewebsschicht, dem so genannten Pigmentepithel entsorgt. Im Laufe des Lebens kann es dabei zu Störungen dieser Entsorgung kommen die Folge sind Ablagerungen (Drusen) unter der Netzhaut und daraus resultierende Funktionseinbußen. Die altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) hat zwei unterschiedliche Verlaufsformen: die trockene und die feuchte Form.

Bei der weitaus häufigeren (ca. 80 Prozent), aber zum Glück eher langsam verlaufenden trockenen Form sterben zentrale Netzhautzellen langsam ab. Dies führt zu einer ganz allmählichen Sehverschlechterung. Verlauf der Erkrankung Die altersbedingte Makuladegeneration - unabhängig davon ob es sich um die trockene oder feuchte Form handelt - betrifft oft beide Augen. Die Krankheit kann an beiden Augen in unterschiedlichem Tempo fortschreiten. Man unterscheidet drei Krankheits-Stufen: Frühe AMD: Es gibt nur wenige Ablagerungen (Drusen) auf der Netzhaut, die Betroffenen sehen noch normal. Intermediäre Form: Die Ablagerungen nehmen zu, Veränderungen an den Pigmentzellen der Netzhaut sind festzustellen, die Betroffenen beschreiben verzerrte Bilder. Fortgeschrittene AMD: Sehzellen sterben ab, die Netzhaut der Makula ist verändert (trockene AMD), die Betroffenen beschreiben eine deutliche Einschränkung des Sehens, aber diese ist weniger ausgeprägt als bei der feuchten Form. Bei letzterer brechen Blutgefäße aus der Aderhaut in die Netzhaut ein und sondern Flüssigkeit oder Blut ab (daher feuchte AMD), der Sehverlust ist beträchtlich. Die Erkrankung muss jedoch nicht immer in dieser Reihenfolge voranschreiten. DIE TROCKENE MAKULA-DEGENERATION Die trockene altersbedingte Makuladegeneration mit ganz allmählicher Sehverschlechterung, ist die weitaus häufigere Form. Experten unterscheiden zwischen einem Früh- und einem Spätstadium. Im Frühstadium treten die so genannten Drusen, kleine gelbliche Ablagerungen, unter den Netzhaut auf. Im Spätstadium gehen die Sinneszellen der Makula zugrunde. Der Verlauf der trockenen AMD Bei den meisten Betroffenen verläuft diese Erkrankung langsam. Da die Makula Millionen von Sinneszellen enthält, können bei einem langsamen Verlauf noch über lange Zeit intakte Inseln bestehen bleiben. Solange ausreichend unzerstörte Areale vorhanden sind, um z.b. eine vergrößerte Schriftzeile zusammenhängend zu erkennen, können optische oder elektronische Hilfsmittel dem Patienten das Lesen ermöglichen. Diese Sehbehelfe bewirken eine Vergrößerung des Bildes auf der Netzhaut. Allerdings ist dazu ein hohes Maß an Geduld nötig, um die anfangs

erheblichen Schwierigkeiten zu überwinden. Denn je stärker diese Sehhilfen das Bild vergrößern, desto mehr engen sie das Gesichtsfeld ein. Neue Therapieansätze Derzeit gibt es keine Therapie für die trockenen AMD. Eine Vitaminprophylaxe mit höchstdosiertem Vitamin C, E, Zink und Lutein stellt die derzeit einzige Möglichkeit dar, den Verlauf der Krankheit zu bremsen. Seit kurzer Zeit laufen nun mehrere Studien, die verschiedene Strategien gegen die trockene AMD überprüfen. Alle diese Studien sind nicht abgeschlossen. DIE GEFÄHRLICHERE FEUCHTE AMD Etwa 25.000 Frauen und Männer in Österreich leiden an der feuchten Form der altersbedingten Makula-Degeneration. Die davon betroffenen Menschen werden in der Regel nicht völlig blind, sind aber in hohem Maße sehbehindert. Bei der feuchten Makula-Degeneration sprossen als Reaktion auf die Drusen neue Gefäße unter der Netzhaut. Diese Blutgefäße sind aber nicht dicht Flüssigkeit oder auch Blut treten aus. Es kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen unter der Makula, bzw. zur Narbenbildung. Übrigens, aus einer trockenen altersbedingten Makula-Degeneration kann sich jederzeit die feuchte Verlaufsform entwickeln. Welche Untersuchungen sind aufschlussreich? Besonders wichtig im Zusammenhang mit Veränderungen der Netzhautmitte ist die Früherkennung. In vielen Fällen kann das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt oder zumindest verlangsamt werden. Sehr früh können etwa Gefäßverschlüsse, Ergüsse oder Ablagerungen durch spezielle Diagnoseverfahren festgestellt werden. Wenn Sie Veränderungen Ihrer Sehkraft feststellen, sollten Sie unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. Denn auch eine vom Optiker neu angepasste Brille kann kurzfristig die durch die AMD verursachte Sehverschlechterung verbessern. Eine so erreichte, plötzliche Verbesserung der Sehschärfe kann eine trügerische Sicherheit geben, und es kann zu einer Verzögerung des Einsatzes notwendiger medizinischer Therapien kommen. Schon im Anfangsstadium können etwa Gefäßverschlüsse, Ergüsse oder Ablagerungen durch spezielle Diagnoseverfahren festgestellt werden. Folgende Untersuchungsmethoden ermöglichen eine frühe Abklärung:

Der Sehtest mit dem Amsler-Netz Sie können die Funktion Ihrer Makula regelmäßig mit dem sogenannten Amsler- Netz testen und damit frühzeitig Veränderungen feststellen. Dieser Test ist allerdings nicht sehr genau. Die Biomikroskopie Dabei wird die Netzhaut direkt vergrößert betrachtet. Um eine exakte Diagnose abgeben zu können, ist es notwendig, den Augenhintergrund zu untersuchen und den Augendruck zu messen. Die Fluoreszenz-Angiographie Manchmal werden Spezialaufnahmen oder Fluoreszein-Angiogramme gemacht, die dem Aufspüren krankhafter Blutgefäße unter der Netzhaut dienen. Der fluoreszierende Farbstoff wird in eine Armvene injiziert. Während der Farbstoff die Blutgefäße am Augenhintergrund passiert, wird der Augenhintergrund mit speziellen Filtern fotografiert. Gefäßwucherungen und Flüssigkeitsansammlungen können so schnell erkannt werden. Die optische Kohärenz-Tomographie (OCT) Dabei handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren zum Nachweis der AMD. Mittels eines Schichtaufnahme-Verfahrens mit einem speziellen Laser ist es möglich, den Querschnitt der Netzhaut ohne Gabe von Kontrastmitteln zu erkennen. Hierdurch erhält man einen genauen Einblick in die sonst nicht erkennbaren tiefen Schichten der Netzhaut. Die einzelnen Schichten der Netzhaut und des Sehnervs können untersucht und die Dicke der Nervenfaserschicht gemessen werden. Aufbauendes Verfahren die Spectral-OCT Die Spectral-Optische Kohärenztomographie (S-OCT) ist eine Weiterentwicklung der OCT, mit der jede einzelne Schicht der Netzhaut in höherer Auflösung sichtbar gemacht werden kann. Die Funktionsweise des Verfahrens ist dabei ähnlich jener der Ultraschall- Bildgebung: Mit einem Laser wird das Gewebe mit Licht bestrahlt, welches bis in eine bestimmte Tiefe vordringen kann und von dort zurückgeworfen wird. Dieses zurückgeworfene Licht wird mit Licht aus einem Referenzarm in einem Interferometer überlagert. Die Qualität der Bilder, die man damit erhält, ist mit der histologischer (feingeweblicher) Untersuchungen vergleichbar. Mit dem S-OCT ist es möglich, eine Querschnittsdarstellung der Netzhaut vorzunehmen, die die Erfassung von Strukturveränderungen (wie z.b. Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut, die

Dicke der Netzhautschichten) und die Beobachtung der Veränderungen im Verlauf zulässt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Bildgebung besitzt eine hohe Auflösung und ist nicht invasiv. DIE THERAPIE DER FEUCHTEN MAKULA- DEGENERATION Für die feuchte Form der AMD stehen mittlerweile verschiedene Behandlungsformen zur Verfügung. Hemmung der Gefäßneubildung In den letzten Jahren wurden zwei Präparate einer neuen Wirkstoffklasse zugelassen, die so genannten Anti-VEGF-Substanzen. Im Jahr 2006 Pegaptanib (Handelsname: Macugen) und im Frühjahr 2007 Ranibizumab (Handelsname: Lucentis). Diese Antikörperfragmente sind bei der Behandlung der feuchten Form der Makula-Degeneration erfolgreich. Sie werden einmal pro Monat direkt in das Auge gespritzt und können diese Erkrankung nicht nur bei vielen Behandelten stoppen, sondern führen bei einem Drittel der Erkrankten sogar zu einer leichten Verbesserung des Sehvermögens. Die Anti-VEGF-Substanzen blockieren einen Wachstumsfaktor ( vascular endothelial growth factor ), der das zerstörerische Wachstum neuer Gefäße steuert. Ein weiteres Medikament, das allerdings nicht für die AMD zugelassen ist, ist das Bevacizumab (Handelsname Avastin). Es wurde ursprünglich für die Behandlung von Tumoren entwickelt denn diese benötigen für ihr Wachstum dringend eine ausreichende Versorgung mit Blutgefäßen. Bevacizumab (ein Angiogenese- Hemmer) unterbindet nun diese Gefäßneubildung es wurde vor einigen Jahren für die Therapie des Dickdarmkarzinoms zugelassen. Die nicht vorgesehene Anwendung von Bevacizumab bei der AMD - der so genannte off-label-gebrauch - hat heftige Diskussionen hervorgerufen. Immerhin kostet Bevacizumab nur ein Dreißigstel(!) im Vergleich zu Ranibizumab - hat aber in vielen Fällen eine ähnliche Wirksamkeit. Eine Weiterentwicklung der Anti-VEGF-Substanzen ist das rekombinante Fusionsprotein VEGF Trap-Eye. Dieses Medikament ist in den USA zugelassen, in Europa jedoch noch nicht. Es laufen derzeit Studien zur Behandlung des diabetischen Makulaödems und der durch starke Kurzsichtigkeit bedingten choroidalen Neovaskularisation, worunter man neu gebildete Blutgefäße, die aus

der Aderhaut in die Netzhaut einwachsen, versteht. Die Substanz enthält Teile der menschlichen VEGF-Rezeptoren 1 und 2 und Abschnitte des menschlichen Immunglobulins G1. Die Lösung wird direkt ins Auge injiziert. Der Wirkstoff bindet sich an zwei Wachstumsfaktoren (VEGF-A und PlGF). Der Vorteil dieser Substanz ist, dass sie im ersten Behandlungsjahr nur alle zwei Monate gespritzt werden muss. Bei den zwei Jahre Daten verliert sich dieser Vorteil gegenüber der anderen Therapie wieder, so Univ.-Prof. in Dr. in Susanne Binder. Quellen: Interview mit Univ.-Prof. in Dr. in Susanne Binder Die photodynamische Therapie Sind die Gefäße in das Zentrum der Makula eingewachsen, kommt unter bestimmten Voraussetzungen (bei max. 20 Prozent der AMD-Patienten) die photodynamische Therapie zum Einsatz. Bei dieser Therapie wird eine lichtempfindliche Substanz Verteporfin langsam intravenös injiziert. Die Substanz sammelt sich in den Netzhautgefäßen und kann mit einem nicht-thermischen (energiearmen) Laser gezielt aktiviert werden. Die Gefäßwucherungen verschließen sich nach der Laseranwendung. Diese schmerzfreie Therapie kann auch ambulant durchgeführt werden. Derzeit geht man davon aus, dass im ersten Jahr zwischen zwei und drei Behandlungen notwendig sind. Patienten, die diese Licht aktivierende Substanz erhalten, sollen die nächsten 24 Stunden sowohl direktes Sonnenlicht, als auch grelles künstliches Licht meiden. Diese Therapie ist jedoch mittlerweile nur bei wenigen Patienten mit einer feuchten AMD als alleinige Behandlung geeignet, vor allem nicht in einem späten Narbenstadium. Als Kombination mit einem Anti-VEGF - Mittel kann sie jedoch sehr wohl eingesetzt werden.

Der Amsler Netz Sehtest Hier möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, einen Selbsttest durchzuführen. Dieser Test kann nur ein Anhaltspunkt für eine mögliche Veränderung sein, darf aber auf keinen Fall den Besuch beim Augenarzt ersetzen. Wenn Sie den Punkt in der Mitte fixieren, erscheinen die Linien am Rande unschärfer, das ist normal. Treten jedoch Verzerrungen auf, sollten Sie es sofort dem Augenarzt mitteilen. Tragen Sie Ihre Lesebrille und schauen Sie im normalen Leseabstand auf das Netz. Bedecken Sie ein Auge. Schauen Sie direkt auf das Zentrum des Netzes mit dem kleinen schwarzen Punkt. Während Sie auf das Zentrum des Netzes schauen, achten sie darauf, ob alle Linien des Netzes gerade, bzw. ob sie in bestimmten Bereichen verzerrt, verschwommen oder unscharf sind. Wiederholen Sie diesen Vorgang mit dem anderen Auge. Erscheinen Linien krumm, Quadrate verbogen oder wenn Sie sich einfach nicht ganz sicher sind, suchen Sie Ihren Augenarzt auf.

ANLAUFSTELLEN ANLAUFSTELLEN Österreichische Ärztekammer Weihburggasse 10-12 A-1010 Wien Tel.: +43/1/51406-0 post@aerztekammer.at Homepage: www.aerztekammer.at Österreichische Diabetikervereinigung (ÖDV) Moosstraße 16 A-5020 Salzburg Tel.: +43/662/827722 Email: oedv.office@aon.at Homepage: www.diabetes.or.at Österreichische Diabetes Gesellschaft Währingerstrasse 76 / 13 A- 1090 Wien Tel.: +43/650/7703378 Email: office@oedg.at Homepage: www.oedg.org Verein Aktive Diabetiker Austria Obmann Dr. Erich Wolfrum Mittersteig 4/21 A-1050 Wien Tel.: +43/1/587 68 94 E-Mail: office@aktive-diabetiker.at Homepage: http://www.aktive-diabetiker.at/index.php Diabetes Austria Initiative Soforthilfe für Menschen mit Diabetes Gersthoferstraße 18 A-1180 Wien Tel.: +43/1/470 53 86 E-Mail: office@diabetes-austria.com

ANLAUFSTELLEN Homepage: www.diabetes-austria.com Diabetes-Selbsthilfegruppen in allen österr. Bundesländern http://www.netdoktor.at/wegweiser/selbsthilfesuche/diabetes_mellitus/ Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs Jägerstraße 36 A-1200 Wien Tel.: +43/1/3303545-0 Email: info@hilfsgemeinschaft.at Homepage: www.hilfsgemeinschaf.at Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft Schlösselgasse 9/4 A-1080 Wien Tel.: +43/1/4028540 Email: oeog@augen.at Homepage: www.augen.at (Keine medizinischen Anfragen, Arzt und Klinikfinder) Augenheilkunde: Abteilungen und Ambulanzen in Österreich Wien Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie Währinger Gürtel 18-20 A-1090 Wien Tel.: +43/1/40400-7931 Augenambulanz Tel.: +43/1/40400-7900; - 7901; - 7955; - 7931 Confraternität Privatklinik Josefstadt Zentrum für Augenheilkunde Skodagasse 32 A-1080 Wien Tel.: +43/1 /40114-0 Hanusch-Krankenhaus der WGKK Augenabteilung

ANLAUFSTELLEN Heinrich-Collin-Straße 30 A-1140 Wien Tel.: +43/1/91021-84610 Allgemeine Augenambulanz Tel.: +43/1/91021-84650 Krankenanstalt Rudolfstifung Augenabteilung Juchgasse 25 A-1030 Wien Tel.: +43/1/71165-4607 Augenambulanz Tel.: +43/1/71165-4611 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien Augenabteilung Johannes von Gott Platz 1 A-1020 Wien Tel.: +43/1/21121-1140; - 1141; - 1142 Ambulanz der Augenabteilung Tel.: +43/1/21121-1040 Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel Augenabteilung Wolkersbergenstraße 1 A-1130 Wien Tel.: +43/1/80110-2265 Allgemeine Augenambulanz Tel.: +43/1/80110-2270 Privatklinik Döbling Augenheilkunde Heiligenstädter Straße 57-63 A-1190 Wien Tel.: +43/1/36066-0 Sanatorium Hera Ambulanz Augenheilkunde Löblichgasse 14 (Eingang Lustkandlgasse 24) A-1090 Wien

ANLAUFSTELLEN Tel.: +43/1/31350-45444 Sozialmedizinisches Zentrum Ost - Donauspital Augenabteilung Langobardenstraße 122 A-1220 Wien Tel.: +43/1/28802-4002; - 4003 Augenambulanz Tel.: +43/1/28802-4050; - 4051 Sozialmedizinisches Zentrum Süd, Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried von Preyer'schem Kinderspital Augenambulanz Kundratstraße 3 A-1100 Wien Tel.: +43/1/60191-3921 Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co.KG Augenheilkunde Pelikangasse 15 A-1090 Wien Tel.: +43/1/40180-0 Niederösterreich Landesklinikum St. Pölten-Lilienfeld Augenheilkunde und Obitarchirurgie Propst-Führer-Straße 4 A-3100 St. Pölten Tel.: +43/2742 / 300-11306; - 17106 Allgemeine Augenambulanz Tel.: +43/2742 / 300-11421 Landesklinikum Waidhofen/Ybbs Fachschwerpunkt Augen Ybbsitzer Straße 112 A-3340 Waidhofen/Ybbs Tel.: +43/7442 / 9004-386 Landesklinikum Waldviertel Horn - Allentsteig

ANLAUFSTELLEN Augenheilkunde - Horn Spitalgasse 10 A-3580 Horn Tel.: +43/2982 / 2661-2050 Ambulanz für Augenheilkunde Tel.: +43/2982 / 2661-2310 Landesklinikum Weinviertel Mistelbach-Gänserndorf Augenheilkunde Allgemein Liechtensteinstraße 67 A-2130 Mistelbach Tel.: +43/2572 / 3341-4173 Landesklinikum Wiener Neustadt Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie Corvinusring 3-5 A-2700 Wr. Neustadt Tel.: +43/2622 / 321-2527 Ambulanz für Augenheilkunde und Optometrie Tel.: +43/2622 / 321-2367 Burgenland Krankenhaus Güssing Augentagesklinik Grazerstraße 15 A-7540 Güssing Tel.: +43/57979 / 31232 Krankenhaus Oberpullendorf Tagesklinik für Augenheilkunde Spitalstraße 32 A-7350 Oberpullendorf Tel.: +43/57979 / 34215 Steiermark A.ö. Landeskrankenhaus Bruck an der Mur Abteilung für Augenheilkunde Tragösser Straße 1

ANLAUFSTELLEN A-8600 Bruck an der Mur Tel.: +43/3862 / 895-3101 Augenambulanz Tel.: +43/3862 / 895-2794 Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz Universitäts-Augenklinik Auenbruggerplatz 1 A-8036 Graz Tel.: +43/316 / 385-12394 Ambulanz der Universitäts-Augenklinik Tel.: +43/316 / 385-12453 Privatklinik der Kreuzschwestern Augenheilkunde Kreuzgasse 35 A-8010 Graz Tel.: +43/316 / 331-0 Privatklinik Graz Ragnitz Institut für Laserungen am Auge Berthold-Linder-Weg 15 A-8047 Graz Tel.: +43/316 / 596-3100; - 3210 Privatklinik Leech Augenheilkunde Hugo-Wolf-Gasse 2-4 A-8010 Graz Tel.: +43/316 / 3632-0 Sanatorium Hansa Augenheilkunde und Augenchirurgie Körblergasse 42 A-8010 Graz Kärnten Klinikum - Klagenfurt am Wörthersee Augenabteilung St. Veiter Straße 47

ANLAUFSTELLEN A-9026 Klagenfurt Tel.: +43/463 / 538-24203 Augenambulanz Tel.: +43/463 / 538-24210 Oberösterreich A. ö. KH. Konventhospital Barmherzige Brüder Linz Augenklinik - Abteilung für Augenheilkunde Seilerstätte 2 A-4020 Linz Tel.: +43/732 / 7897-21700 Augenambulanz Tel.: +43/732 / 7897-21700 Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz Abteilung für Augenheilkunde Krankenhausstraße 9 A-4020 Linz Tel.: +43/732 / 7806-1050 Augenambulanz Tel.: +43/732 / 7806-1048 Diakonissenkrankenhaus Linz Augenheilkunde Weissenwolffstraße 15 A-4020 Linz Tel.: +43/732 / 7675-0 Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie - Wels Grieskirchner Straße 42 A-4600 Wels Tel.: +43/7242 / 415-2294 Augenambulanz - Wels Tel.: +43/7242 / 415-2294 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried Augenheilkunde Schlossberg 1