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Transkript:

Berufliche Schulen ZPG-Mitteilungen Zentrale Projektgruppe - Computertechnik / Informatik Kaufmännische Schulen Beilage 2: Karsten Schleider Werkzeuge für das Datenbankdesign...2 Dr. Andreas Vogt, Karsten Schleider Visual Web Developer 2008...21 Landesinstitut für Schulentwicklung www.ls-bw.de best@ls.kv.bwl.de Qualitätsentwicklung und Evaluation Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung Bildungspläne Stuttgart Nr. 33 - Juli 2008

Werkzeuge für das Datenbankdesign (VISIO 2007, Azzuri Clay / SQL Explorer, Power*Architect, MySQL Workbench) (sk) Seit Ende der 1960er Jahre sind relationale Datenbanken in das Zentrum der kaufmännischen Datenverarbeitung gerückt und seit langem auch Bestandteil verschiedener Lehrpläne. Dabei sollen, auch im Hinblick auf ein anschließendes Studium bzw. im Rahmen der dualen Berufsausbildung, anhand von Problemstellungen der betrieblichen Praxis mit Hilfe von grundlegenden informatorischen Konzepten der Modellbildung, durch Analysieren, Reduzieren, Systematisieren, Abstrahieren und Verifizieren Datenbankstrukturen und abfragen erstellt werden. Für diese Darstellung modellierter relationaler Datenbanken wurde in den letzten Jahren eine Reihe von Werkzeugen entwickelt, da sich die Verwendung von Papier und Stift überlebt hat. Die Hersteller haben bei dieser Gelegenheit ihre Produkte so weiterentwickelt, dass aus der modellierten und elektronisch erfassten Grafik direkt Datenbanken in verschiedenen Datenbankmanagementsystemen erstellt werden können. Die folgenden Ausführungen stellen eine nicht repräsentative Übersicht auf Basis einer lokalen Installation mit einem Einzelbenutzer dar. In Ergänzung sei auf die Artikel über Datenmodellierung mit Azzuri Clay / Eclipse und SQL Server Express 2005 vom Januar 2007 in den ZPG Mitteilungen hingewiesen. VISIO Professional VISIO Professional 2003 und 2007 bieten eine Variation der Idef1x Notation als Datenbankmodelldiagramm an. Dabei verwendet Visio 2007 noch die von Office 2003 bekannte Benutzeroberfläche. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 2

Erstellt man nun ein neues Datenmodelldiagramm (s.o.) stehen mehrere Symbole zu Verfügung, von denen eigentlich nur Entität und Beziehung. Durch Ziehen eines Symbols, z.b. Entität, auf das Zeichnungsblatt wird eine Entität angelegt Im nächsten Schritt wird der Name des Entitytyps, hier Kunden vergeben. Im Untermenü Spalten können die Attribute erfasst werden: Dabei ist zu beachten, dass für den Primärschlüssel der Haken bei PK gesetzt wird. Im Beispiel sind alle Felder standardmäßig vom Typ char mit 10 Zeichen. Eine andere Länge ist über das Menü Erweitert möglich: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 3

Nach Abschluss wird ein zweiter Entitytyp Kundengruppen angelegt. Danach wird das Symbol Beziehung über Kundengruppen gezogen bis sich Kundengruppen rot färbt: Danach wird die grüne Ecke des Beziehungssymbols auf die Entität Kunden gezogen: Damit sind Entitytyp und Beziehung angelegt. Leider können die fertigen Modelle nur mit der sehr teuren Enterprise Version mit einer Datenbank verknüpft werden. Datenbankdesign, -generierung und abfragen mit SQL - Explorer und Azzuri - Clay Durch den immer stärker werdenden Einsatz komplexer Werkzeuge zur Softwareentwicklung ist auch die Einbindung der relationalen Datenbank in den Blickpunkt gerückt. Die Entwicklungsumgebung ECLIPSE enthält mit den Plug-Ins SQL-Explorer und Azzuri Clay Database Designer umfangreiche Ergänzungen zu Design und zur Abfrage von Datenbanken. Konzeption Der SQL Explorer kann mit einer Vielzahl von Datenbanken kommunizieren und über die JDBC ODBC Bridge auch mit dem verbreiteten Produkt MS - Access. Dazu muss eine Access Datenbank in der ODBC Verwaltung eingebunden werden. Diese ODBC - angemeldete Datenbank wird nun dem SQL-Explorer bekannt gemacht. Ist dies erfolgt kann eine Session zur Datenbankabfrage bzw. erstellung eröffnet werden. Aus dieser Session heraus können im SQL Editor beliebige SQL-Befehle, auch hintereinander, abgeschickt werden. Handelt es sich um eine leere Datenbank kann mit dem Azzuri - Clay Database Designer ein Datenbankmodell erstellt werden. Anschließend ist es möglich, Tabellen und Beziehungen in SQL-Befehle zu übersetzen. Der SQL-Explorer sendet diese Befehle z.b. an MS - Access und erzeugt die Tabellenstruktur. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 4

SQL - Explorer wurde bisher mit MS Access und dem frei verfügbaren SQL Server 2005 Express Edition getestet. Einschränkungen Die grafische Darstellung in Azzuri Clay folgt nicht den ERD Regeln. Vielmehr wird eine an UML angelehnte Symbolik verwendet. Bei MS - Access ist kein Reverse - Engineering möglich, d.h. bereits vorhandene Datenbanken können nicht in ein grafisches Modell überführt werden. Das Absenden von SQL Befehlen auf bestehende Datenbanken ist selbstverständlich immer möglich. Datenbankgenerierung aus einem Azzuri Clay - Diagramm In Ergänzung zu dem Artikel in den ZPG Mitteilungen vom Januar 2007 wird im Folgenden die Datenbankanbindung an MySQL beschrieben, da dieses Datenbankprodukt immer größere Verbreitung findet. Zudem wird Reverse Engineering beschrieben, was mit dem MS-ACCESS treiber nicht möglich ist. Anbindung von MySQL an SQL Explorer Auf die gleiche Art und Weise wie oben lässt sich auch ein Treiber für MySQL einbinden. Dieser Connector/J muss zuerst von der Herstellerhomepage heruntergeladen werden (http://www.mysql.com/products/connector/j/) Nach dem Entpacken des ZIP Files ist die.jar Date in SQL Explorer bekannt zu machen: Anschließend muss über Add der Speicherort der jar Datei angewählt und über List Drivers der darin enthaltene Treiber ausgewählt und aktiviert: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 5

Jetzt erst kann mit OK bestätigt werden. Anschließend kann über rechte Maustaste auf den Alias Fuhrpark und Open die Datenbank geöffnet werden: Danach erfolgt die Anmeldung an der Datenbank: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 6

Mit der Datenbank kann nun, wie oben gezeigt, gearbeitet werden. Reverse Engineering mit MySQL Oft besteht der Wunsch, bestehende Datenbanken zu visualisieren. Daher bieten viele Werkzeuge, auch Azzuri Clay, die Möglichkeit, bestehende Datenstrukturen mittels Reverse Engineering zu visualisieren. Dies gelingt aufgrund fehlender freier Treiber allerdings nicht für ACCESS Datenbanken. Hierzu muss zunächst die gewünschte, hier MySQL - Datenbank im SQL Explorer als Alias angemeldet werden. Anschließend wir ein leeres Azzuri Clay Diagramm erzeugt und mit rechter Maustaste auf das Azzuri Clay Arbeitsblatt das Reverse Engineering angestoßen: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 7

Über Add werden dann die Verbindungsdaten angegeben und mit OK bestätigt. Anschließend ist mit weiter fortzusetzen: Die Angabe des Datenbankschemas kann übersprungen werden. Dann sind die zu importierenden Tabellen anzugeben: Man erhält dann das Datenmodell der Datenbank: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 8

Datenbankdesign, -generierung und abfragen mit Power * Architect Das Ziel, Schülern und Lehrern ein leistungsfähiges Produkt für das Datenbankdesign und die Generierung ohne Lizenzgebühren zur Verfügung zu stellen lässt sich mit dem Power * Architect (http://www.sqlpower.ca/page/architect) realisieren. Das Produkt ist insbesondere aufgrund der Anbindung an MySQL und SQL Server Express 2005 interessant und unterstützt die Krähenfußnotation. Beide Datenbanken sind ebenfalls frei erhältlich. Konfiguration Nach Installation des Paketes steht die Software zum Start zu Verfügung. Zunächst sind die Verbindungen zur Datenbank zu errichten. Hierzu unter Connections, Database Connection Manager mit New eine neue Verbindung festlegen: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 9

Für MySQL lauten die Einstellungen: Analog für SQL Server 2005 Express: Dabei ist hier xp-vm-neu\sqlexpress der Name der SQL Server Instanz. Anlegen der Tabelle Nach Drücken des Icons zur Erstellung von Tabellen und Ziehen auf das Arbeitsblatt kann der Tabellenname eingegeben werden: Anschließend wird mit der rechten Maustaste auf das Tabellenobjekt gedrückt und New Column ausgewählt: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 10

Dabei wird KdNr als In Primary Key definiert. Damit ist das Feld (alleiniger) Bestandteil des Primärschlüssels. Ebenso wird mit den Feldern Nach- und Vorname verfahren. Anschließend wird noch die Tabelle Kundengruppe angelegt, sodass folgendes Bild entsteht. Man erkennt, dass die Schlüsselattribute getrennt werden: Durch Aktivieren des Symbols und Tippen auf die Tabelle mit dem Primärschlüssel (Kundengruppen) sowie anschließendes Tippen auf die Tabelle des Fremdschlüssels (Kunden) wird eine Beziehung erzeugt: Dabei wird automatisch der Fremdschlüssel erzeugt. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 11

Generierung der Datenbank Über Connections, Add Source Connection und Angabe der Verbindung wird die Verbindung zur Datenbank hergestellt. Mit Tools, Forward Engineer wird die Datenbankgenerierung angestoßen: Folgende Parameter sind für SQL Server anzugeben: Diese SQL Befehle werden auf die Datenbank abgesetzt: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 12

Für MySQL sind die Parameter wie folgt: Die Tabellen und Beziehungen sind nun angelegt: a) unter SQL Server: b) unter MySQL: Datenbankdesign mit MySQL Workbench Als Werkzeug zum Design von MySQL Datenbanken bietet der Hersteller (jetzt SUN) seit kurzer Zeit die MySQL Workbench an. Der freien Community Edition fehlen gegenüber der kommerziellen Standard Edition aber wichtige Features. So kann die Darstellung nicht frei gewählt werden und ein Reverse Engineering der Datenbank ist nicht möglich. (vgl. http://www.mysql.com/products/workbench/mysql_workbench_datasheet.pdf) Installation Voraussetzungen für die MySQL Workbench sind - installiertes XAMPP - und MySQL GUI Tools Nach Download des Installationspaketes von der Herstellerhomepage unter http://dev.mysql.com/downloads/workbench/5.0.html sind keine weiteren Installationstätigkeiten notwendig. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 13

Anlegen eines neuen Modells Mit File, New wird ein neues Projekt angelegt. Über rechte Maus auf mydb und Edit Schema kann das Modell unbenannt werden, z.b. in Vertrieb und auf den deutschen Sprachstandard (Collation) umgestellt werden.. Anschließend ist das Modell zu speichern, z.b. unter Vertriebsmodell. Anlegen von Tabellen und Beziehungen Nach Doppelklick auf und Bestätigung des Folgedialogs Beim ersten Anlegen eines Modells ist noch einmal doppelt auf zu klicken. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 14

In der Symbolleiste am linken Rand kann jetzt durch Klick auf das Arbeitsblatt eine neue Tabelle angelegt werden. und folgenden Klick auf Durch rechten Mausklick auf das entstehende Objekt und Edit Table können die Tabelleneigenschaften festgelegt werden. Zunächst ist der Name der Tabelle anzugeben, z.b. Kunden. Durch Druck auf den Reiter Columns können die Tabellenspalten angelegt werden, z.b. KdNr, Name, Strasse, PLZ und Ort., wobei KdNr als Primary Key festzulegen ist: Beachten Sie, dass für Strings der Typ VARCHAR() verwendet und die Länge der Felder angegeben werden muss. Analog kann jetzt die Tabelle Kundengruppen mit KdGrpNr und Bezeichnung angelegt werden. Anschließend wir das Symbol für die 1:n Beziehung aktiviert: Danach sind die Tabellen Kundengruppen und Kunden miteinander zu verbinden. Dazu klickt man zunächst auf Kunden und dann auf Kundengruppen. Erstelle wird automatisch ein zusätzliches Fremdschlüsselfeld in Kunden (unter Foreign Keys ): ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 15

Anlegen der Datenbank über SQL Skript (Forward Engineering) Da die freie Version der MySQL Workbench nicht direkt in die Datenbank schreiben kann, muss ein Umweg über die Erstellung eines SQL Skriptes erfolgen. Dazu wird mit File, Export, Forward Engineer SQL CREATE Script eine Textdatei erstellt, die die für die Datenbank nötigen SQL Befehle enthält. Anschließend sind noch Ort und Name der Skriptdatei, z.b. Vertrieb_Create.sql anzugeben: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 16

Der Folgebildschrim zeigt an, dass die Tabellen erstellt werden und ist zu bestätigen. Jetzt ist der MySQL Query Browser, ein MySQL GUI Tool, zu starten. Hier ist mit Datei, Skript öffnen die Skriptdatei Vertrieb_CREATE.sql auszuwählen. Dieses Skript kann über gestartet werden. Die Tabelle ist in der Datenbank: ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 17

Anlegen eines Datenmodells über SQL Skript (Reverse Engineering) Möchte man aus einer bestehenden Datenbank ein Datenmodell erzeugen, nennt man dies Reverse Engineering. Die freie Version der MySQL Workbench kann dies nur mit einem bestehenden SQL Skript. Voraussetzung für die erfolgreiche Erstellung des Datenmodells sind in MySQL gepflegte Fremdschlüssel. Diese müssen über Foreign Key und nicht über Index erstellt werden. Index wird vom MySQL Migration Tool verwendet. Zunächst muss also eine bestehende Datenbank mit dem MySQL Administrator GUI Tool gesichert werden. Dies erfolgt nach Start über Backup. Dabei ist zunächst ein neues Backup Projekt anzulegen: Im Folgebildschirm ist ein Name, z.b. Immobil2008 Backup anzugeben und die Datenbank, hier Immobil2008, auszuwählen. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 18

Mit Backup jetzt durchführen und Angebe des Speicherortes wird das SQL Skript angelegt. Statt ein neues Modell in der MySQL Workbench anzulegen, wird jetzt das Backup - Skript über File, Import, Reverse Engineer MySQL CREATE Script angelegt. Anschließend ist zu bestätigen und bei Autoplace Objects in a new diagram ein Haken zu setzen: Als Ergebnis wird das erzeugte Diagramm angezeigt. Dabei werden dann auch eventuelle Fehler sichtbar, was neben Dokumentation und Visualisierung ein Hauptargument für ein Reverse Engineering ist. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 19

Fazit Die Ausführungen sollten gezeigt haben, wie Datenbankmanagement in einer modernen integrierten Entwicklungsumgebung im Zusammenspiel einfach möglich ist. Erste Erfahrungen beim Einsatz im Wirtschaftsgymnasium haben gezeigt, dass das Produkt gut angenommen wird und die Schüler nach kleineren Anfangsschwierigkeiten souverän mit den Funktionen umgehen. Interessant wird das Produkt dann, wenn man statt mit MS Access mit professionellen Datenbanken arbeitet, die sämtliche SQL Befehle verstehen. Als Beispiel seien hier PostgreSQL und MS SQL Server 2005 Express genannt. Beide Produkte sind wie Eclipse, SQLExplorer und Azzuri Clay kostenfrei verfügbar und können damit auch von den Schülern zuhause eingesetzt werden. Quellen Eclipse: Servicebereich von www.xnold.de XAMPP/MySQL: http://www.apachefriends.org/de/xampp-windows.html#628 MySQL Tools: http://dev.mysql.com/downloads/gui-tools/5.0.html MySQL Treiber: http://www.mysql.de/products/connector/odbc/ Power*Architect: http://www.sqlpower.ca/page/architect Hinweis Der Autor plant, eine erweiterte Version sowie Testdaten auf dem LS Server bereit zu stellen. Schauen Sie daher einfach von Zeit zu Zeit nach auf: http://www.ls-bw.de/beruf/material/kfm ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 20

Visual Web Developer 2008 Express Edition (va / sk) Die Erstellung selbst einfacher dynamischer Webseiten mit datenbankzugriff stellt für den Unterricht of ein unüberwindliches Hindernis dar. Als Gründe hierfür können die fehlenden Programmierkenntnisse bei den Schülern und der große zeitliche Aufwand genannt werden. Aus diesem Grund verwendet man im Unterricht oft Werkzeuge, die die Webseitenerstellung weitgehend automatisieren. Bislang wurde dabei hauptsächliche das Produkt Frontpage der Fa. Microsoft eingesetzt. Um den modernen Anforderungen an eine Client Server Architektur gerecht zu werden, bietet der Hersteller inzwischen unter dem Dach von Visual Studio 2008 das Modul Visual Web Developer 2008 (VWD08) Express Edition kostenfrei zum Download an. Im Pakt enthalten ist auch eine kostenfreie Version des SQL Servers Express, auf die hier aber nicht weiter eingegangen werden soll. Im schulischen Umfeld ist diese Version allerdings zurzeit nur als lokale Installation möglich. Im Rahmen der MSDNAA sind aber auch andere, netzwerkfähige Versionen verfügbar. Aus Gründen der Platzersparnis sind im Folgenden nur kurze, einfache Beispiele geschildert. Mit der Express Edition des VWD08 steht ein Gratiswerkzeug zur Verfügung, das es ermöglicht, mit wenigen Handgriffen ein Formular zu erstellen, ohne dass der Benutzer über Programmierkenntnisse verfügen muss. Nicht zuletzt deshalb ist es z.b. im Wirtschaftsgymnasium im Fach (Wirtschafts-) Informatik zum Einsatz in der Jahrgangsstufe 1 (Themenbereich: Datenbanken) aber auch in anderen Schularten gut geeignet. Mit den SQL - Kenntnissen der LPE Datenbanken (Jahrgangsstufe 1) und dem in der Eingangsklasse vermittelten Wissen in der Webseitenerstellung sind die theoretischen Grundlagen bereits vorhanden. Als Datenbanken kommen alle gängigen Produkte in Frage. In den folgenden Beispielen wird die bekannte Handy.mdb benutzt, da viele vorhandene Datenbanken im MS Access-Format vorliegen. Die Express Edition kann Access-Datenbanken nutzen, ohne dass Access installiert ist, wodurch sich durch diese freie Version auch für Schüler die Möglichkeit bietet, auf ihrem privaten Rechner zu arbeiten, ohne dass eine entsprechende Access-Installation vorhanden sein muss. Eine Installation des Internet Information Servers (IIS) mit den entsprechenden Verzeichnissen und Belegungen verschiedener Ports, die unter Windows XP Home legal nicht möglich ist, ist ebenfalls nicht notwendig. Ähnlich wie in MS Access kann der Benutzer mit Hilfe der Menüführung die Formulare zusammenstellen. Die Ausgabe erfolgt als erweiterte HTML-Datei (*.aspx) und ist auch unter Windows XP einsetzbar. Jede Abfrage wird einer Form zugeordnet und separat gespeichert. Hierin liegt allerdings ein Nachteil zu einem programmierten Frontend, welches mehrere SQL- Statements je nach Wahl des Benutzers zur Nutzung abrufen kann. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 21

Ein Projekt erstellen (Einfache WHERE - Bedingung) Das Projekt wird als Neue Website gestartet. Diese Option stellt den organisatorischen Rahmen für ver-schiedene Formulare und Datenbanken dar. Als Vorlage wird die ASP.NET- Website benutzt. Als Programmiersprache wird standardmäßig Visual Basic vorgeschlagen. Diese Einstellung wird ebenfalls beibehalten, da eine Programmierung von Hand nicht geplant ist. Die eigentliche Form wird als extra Datei in die Website eingebunden. Es lassen sich viele unterschiedliche Vorlagen benutzen. Hier wird die WebForm gewählt. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 22

Das System erstellt eine HTML- Vorlage, bei der bereits ein Formular-Tag vorgefertigt ist. Da hier die Programmierung nicht genutzt werden soll, wird der Entwurfsmodus gewählt. Im Entwurfsfenster können die benötigten Elemente aus der Toolbox auf die Form gezogen werden. Hier wird zunächst ein Label und eine Textbox aufgezogen. Im Eigenschaftenfenster können die Eigenschaften der Elemente verändert werden. Notwendigerweise ist bei einem Label der Text zu ändern damit das Label eine sinnvolle Information bereitstellt. Bei den Textfeldern ist die ID (früher Name) zu ändern. Dies ist wichtig, da das Objekt später unter dieser Bezeichnung angesprochen wird. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 23

Da die Form Ergebnisse aus der SQL-Abfrage darstellen soll, muss ein Ausgabeelement festgelegt werden. Das GridView lässt sich sehr einfach handhaben und erfordert keine Vorüberlegungen zu den Datentypen, die als Ergebnis zurückgegeben werden. Neben dem Ausgabeelement wird ein Objekt benötigt, das die Verbindung zu der Datenbank herstellt und das SQL-Statement verwaltet. Es wird die SQLDataSource gewählt, da diese alle Datenbanken unterstützt, die mit SQL abgefragt und bearbeitet werden können. Nachdem die SQLDataSource aufgezogen ist, kann diese mit dem GridView durch Auswahl der Datenquelle verbunden werden. Erst jetzt wird die Datenquelle an das SQLDataSource- Objekt angebunden. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 24

Der Datenquellentyp muss mit der vorhandenen Datenbank korrespondieren. Anschließend ist der Pfad zu wählen. ACHTUNG Die Datenbank muss bereits in dem Verzeichnis liegen, in dem das Projekt gespeichert wird! Nachdem die Verbindung hergestellt ist, kann diese getestet werden. Die Verbindung wird anschließend gespeichert; so steht sie dauerhaft zur Verfügung bzw. kann erneut benutzt werden. Nun kann die SQL-Anweisung mit Hilfe des Menüs zusammengestellt werden (Projektion). Wie im Editor sind zunächst die Tabelle und die auszugebenden Felder zu wählen. Die Selektion erfolgt über die Auswahl des Where-Fensters. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 25

Bestimmt werden müssen das Feld, welches zur Selektion herangezogen wird, der Vergleichsoperator und der Vergleichswert. Dieser ist nicht absolut, also nicht im SQL- Statement gespeichert, sondern wird auf der Form eingetragen. Deshalb wird als Vergleich die Option Control gewählt. Danach kann erst die Steuerelement-ID bestimmt werden. Hier kommt jetzt der zuvor vergebene Name für das Textfeld zum Tragen. Durch die Schaltfläche Hinzufügen wird der Where-Ausdruck in das SQL-Statement übernommen. Hier kann das SQL-Statement noch inhaltlich getestet werden, um die Richtigkeit des eigentlichen SQL-Ausdrucks zu über- prüfen. Das Ergebnis der Testabfrage. Nun kann das Projekt selbst gestartet werden. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 26

Mit Hilfe der Schaltfläche in Browser anzeigen wird die Form mit allen Funktionen im Browser geöffnet. Durch Eingabe eines Wertes in das Textfeld wird der Option Control der entsprechende Wert übergeben und als Selektionskriterium in das SQl- Statement eingefügt. Durch das Bestätigen der Eingabe wird die Abfrage ausgeführt. Das Ergebnis der Abfrage wird im GridView angezeigt. Falls zusätzlich ein button eingefügt wurde, wird die Abfrage durch Klicken dieses buttons gestartet. Die Aufbereitung des Ergebnisses bleibt gleich. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 27

Die Verwendung eines Platzhalters Es wird eine neue Form erstellt und mit den bekannten Elementen bestückt. Analog zur vorherigen Abfrage wird die Where- Klausel mit dem Operator Like an das Controlfeld angebunden. Die Testabfrage zeigt jedoch, dass die Platzhalter von dem System so vorgewählt werden, dass sowohl vor als auch nach den Selektionskriterien aufgefüllt wird. Um die gewünschten Bezirke zu erhalten, darf nur nach dem Kriterium ergänzt werden. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 28

Um den SQL-Ausdruck zu verändern, muss ins Code-Fenster (Quelle) gewechselt werden. Hier findet auch der ungeübte Programmierer den SQL-Ausdruck. Das SQL-Statement wird von Hand editiert und gespeichert. Nun kann die Abfrage wunschgemäß ausgeführt werden. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 29

Die Auswahl auf ein Zahlfeld Wie zuvor wird ein SQL- Statement erstellt. Das Kriterium ist allerdings vom Datentyp Zahl. Der Visual Web Developer verlangt in bekannter Microsoft- Manier keine Konvertierung und interpretiert den eingegebenen Text als Zahl. Dies bedeutet, dass keine Typumwandlung im SQL-Ausdruck notwendig ist und die Abfrage wie zuvor erstellt werden kann. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 30

Zusammenfassung Diese kleinen Beispiele sollten die Mächtigkeit des Werkzeuges gezeigt haben. Selbstverständlich lassen sich viele weitere Beispiele finden, mit denen die Grundzüge dynamischer Webseiten und relationaler Datenbanken im Client Server Umfeld vermittelt werden können. Die Autoren planen, eine erweiterte Handreichungen für dieses Werkzeug zu erstellen und unter http://www.ls-bw.de/beruf/material/kfm zu veröffentlichen. ZPG am Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Stuttgart Beilage 2 ZPG-Mitteilungen Ausg. 33 Juli 2008 31