Friedhofswegweiser der Hansestadt Wismar



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Transkript:

Friedhofswegweiser der Hansestadt Wismar

Friedhofsgärtnerei Gartencenter FLORA Inhaber: Thomas Dänhardt Dauergrabpflege und Vorsorgeverträge Grabpflege und -anlage Grünanlagen und Landschaftspflege Trauerfloristik Verkauf von Blumen und Pflanzen Überprüfter Fachbetrieb Friedhofsgärtnerei Zentralverbund Gartenbau e.v. Bonn Sie hatte immer ihren eigenen Kopf. Grabgestaltung von Ihren Friedhofsgärtnern: Individuell wie das Leben! 3 x Silbermedaille IGA Rostock 2003 1 x Gold-, 4 x Silbermedaille BUGA Gera und Ronneburg 2006 1 x Gold, 8 x Silber BUGA Schwerin 2009 5 x Gold, 1 x Silber, 1 x Ehrenpreis igs Hamburg 2013 Haus 2 23966 Dorf Triwalk Tel.: 03841 7804 11 Fax: 03841 780402 E-Mail: service@daenhardt.de Internet: www.daenhardt.de Questiner Weg 9a 23936 Grevesmühlen Es lebe der Friedhof! 0800 15 16 17 0. www.es-lebe-der-friedhof.de Wir sind Mitglied der Friedhofsallee 69 23554 Lübeck Tel.: 0451 492850

Friedhofswegweiser Ratgeber für den Trauerfall 1

Friedhofsverwaltung: Friedhofsverwaltung Telefon: 03841 Telefax: 03841 Wiesenweg 69 b, 23970 Wismar Tel.: 03841/283227, Fax: 03841/2250873 2 E-Mail: friedhof@wismar.de Sprechzeiten derzeit zu finden unter: www.wismar.de/friedhof

Inhaltsverzeichnis Vorwort des Bürgermeisters...Seite 4 Einleitung...Seite 6 Auf- und Angaben der Friedhofsverwaltung...Seite 7 Ein Trauerfall tritt ein...seite 14 Bestattungsarten...Seite 16 Trauerfeier...Seite 21 Angemessen kondolieren...seite 22 Grabgestaltung/Grabpflege...Seite 23 Die Sprache der Pflanzen...Seite 24 Das Grabmal...Seite 25 Grabzeichen...Seite 26 Nachlassregelung/Vorsorge...Seite 27 Trauer...Seite 28 Beistand, Hilfe und Trost...Seite 30 Musik für Beerdigung und Trauerfeier...Seite 31 3

Vorwort Bei Reisen in andere Regionen ist es für viele Menschen oft selbstverständlich, dortige Friedhöfe zu besichtigen, um sich ein besseres Bild von Land und Leuten und von der jeweiligen Kultur zu machen. Natürlich ist ein Friedhof in erster Linie ein Ort der Trauer und des Gedenkens, ein Ort an dem Menschen ihre persönlichen Verluste noch einmal durchleben. Der Friedhof ist gleichzeitig eine Stätte der Ruhe und des Nachdenkens. Gerade der Ausschluss von Hektik und Lärm ermöglicht es uns, uns zu finden, abzuschalten oder uns tieferen Gedanken über Leben und Tod hinzugeben. Wir haben in Wismar einen sehenswerten, denkmalgeschützten Friedhof, der durch seine erhöhte Lage auf dem ehemaligen Galgenberg weite Sichtbeziehungen in die Hansestadt sowie in das Umland ermöglicht. In allen Jahreszeiten zeigt der Friedhof ein jeweils besonderes Bild: Der Frühling prahlt mit zartfarbenen Blättern, im Mai blühen Rhododendron und Azaleen, bis in den September hinein gedeihen farbenfrohe Hortensienbälle, der Herbst spiegelt sich golden und rot in den Blättern wider und im Winter entsteht ein lichtes und abstraktes Bild der friedlichen Ruhe. Der zahlreiche und alte Baumbestand bietet einer artenreichen Tierwelt Nahrungs- und Lebensraum. Bei einem Spaziergang über den Friedhof werden Sie auf Grabstätten bekannter lokaler Persönlichkeiten treffen, sich Verwandter, Bekannter und Freunde erinnern oder interessante Grabsteine, Namen und Berufe entdecken. Erstaunlich deutlich lassen sich Zeitgeist und -geschmack an Grabformen, Steinformaten, Schrifttypen und Namen erkennen. Jeder Wandel in der Gesellschaft spiegelt sich drastisch in der Friedhofskultur wider. Weil wir heutzutage sehr mobil sind und viele Familien räumlich weit voneinander getrennt leben, wirkt sich dies z. B. durch eine stete Zunahme von anonymen Beisetzungen aus. Deswegen führen wir neue Grabmodelle, deren gärtnerische Anlage und Pflege für die gesamte Ruhezeit gesichert sind, auf unserem Wismarer Friedhof ein, um damit adäquate Alternativen zu den anonymen Bestattungsmöglichkeiten anzubieten. Denn wir fühlen uns verpflichtet, durch einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit dem wertvollen Kulturgut Friedhof, mit diesem guten Ort also, alle damit verbundenen Riten und Bräuche für künftige Generationen zu wahren. 4

Zum Thema Nachhaltigkeit der Friedhöfe ist beispielsweise festzustellen, dass jährlich viele alte Grabsteine vom Friedhof entfernt werden, um neuen Steinen Platz zu machen. In Zusammenarbeit mit den Steinmetzen möchten wir für diese Thematik sensibilisieren. Es gibt zahlreiche alte Grabsteine, die neu und individuell gestaltet werden können. Darüber hinaus bietet die Friedhofsverwaltung erhaltenswerte Grabstellen als Patenschaftsgräber an. Damit können alte Formen und Materialien, wie z. B. gusseiserne Grabzäunchen, dauerhaft erhalten werden. Im Jahr 2002 erschien eine wissenschaftliche Arbeit über den denkmalgeschützten Friedhof der Hansestadt Wismar mit einer Auswahl Wismarer Persönlichkeiten, die auf unserem Friedhof ihre letzte Ruhe fanden. Dieses interessante Werk, das an Aktualität nicht verloren hat, können Sie inklusive Lageplan für 2,50 Euro erwerben. Für alle weiteren Fragen oder für individuelle Beratungen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung sehr gern zur Verfügung. Es klingt merkwürdig, aber die lange Tradition eines Friedhofes, seine Anlagen und die Präsenz unterschiedlichster Epochen, die wir auf unseren Friedhöfen finden, können auch begeistern. Also, seien Sie auch auf den Wismarer Friedhof neugierig, der viel Interessantes, Verborgenes und Sehenswertes für Sie bereithält. Nur eines aber soll und wird unser Friedhof immer bleiben: ein Ort, an dem wir den Tod als Teil des Lebens begreifen lernen. Thomas Beyer Bürgermeister der Hansestadt Wismar 5

Einleitung In unserer Kultur kommt dem Friedhof nach wie vor eine besondere Bedeutung zu. Als abgegrenzter Raum macht der Friedhof deutlich, dass die Trennung von den Verstorbenen notwendig ist und auch innerlich vollzogen werden muss. Zugleich stellt der Friedhof einen Ort dar, an dem Trauer gelebt werden kann und an dem die Verbundenheit mit dem verstorbenen Angehörigen in der Gestaltung und Pflege des Grabes Ausdruck findet. Menschen verbringen wertvolle Stunden an den Gräbern, innere Gespräche werden mit dem Verstorbenen geführt, Gefühle und Erinnerungen sind wieder lebendig. Der To- ten gedenken und sie ehren, gibt Trauernden Kraft für ihr Leben, weil sie in positiver Weise mit ihren Wurzeln verbunden bleiben. Der Tod ist ein Thema, über das man nicht gerne spricht, obwohl alle wissen, dass es sich um ein ganz natürliches Ereignis handelt. Der Tod gehört zum Leben! Wenn ein Angehöriger gestorben ist, geht es für die Trauernden um weit mehr als die Auswahl des richtigen Sarges. Eine würdige Bestattung soll die Liebe und Hochachtung zum Ausdruck bringen, die dem verstorbenen Angehörigen entgegengebracht werden. Deshalb ist es sinnvoll, sich schon zu Lebzeiten Gedanken zu machen, damit die Hinterbliebenen einen friedlichen und auch nach der Beerdigung harmonischen Abschied vom Verstorbenen nehmen können. Für die meisten Hinterbliebenen ist es selbstverständlich, dass sie sich für die Dauer der Ruhezeit von 20 bis 25 Jahren um die Gräber ihrer Angehörigen kümmern, womit sie auch ihren Dank für die erfahrene Fürsorge und Zuwendung ausdrücken und dem Verstorbenen Achtung über den Tod hinaus entgegenbringen. Wer keine Angehörigen hat oder diese nicht mit einer Grabpflege verpflichten möchte, kann aus alternativen Bestattungsmodellen auswählen. Weiterhin kann schon zu Lebzeiten Vorsorge für die Pflege der letzten Ruhestätte z. B. mit einem Dauergrabpflegevertrag getroffen werden. Wir möchten Ihnen mit den folgenden Informationen einen Wegweiser in der persönlichen Vorsorge oder im konkreten Trauerfall geben und Ihnen Entscheidungen und notwendiges Handeln erleichtern. 6

Auf- und Angaben der Friedhofsverwaltung Wir als Friedhofsverwaltung sind bestrebt, den Friedhof wieder stärker in das Bewusstsein der Wismarer Bevölkerung zu rücken. Der Friedhof gehört zu Wismar, wie der Hafen und die Kirchen. Bereits 1831 wurde er auf Initiative von Bürgermeister Haupt auf dem ehemaligen Galgenberg geweiht und bietet heute eine große Vielfalt an Beisetzungsmöglichkeiten. Der denkmalgeschützte städtische Friedhof, der sich westlich und östlich der Schweriner Straße erstreckt, misst ca. 22 ha. Auf dem Friedhof befinden sich insgesamt rund 13.500 Grabstätten. Strukturbildende Bäume und Sträucher, Blickachsen sowie ein großzügiges Wegenetz verleihen dem Friedhof einen parkartigen Charakter. Damit ist der Friedhof neben seiner Funktion als Ort des Gedenkens gleichzeitig eine der größten Erholungs- und Parkanlagen der Stadt, wobei aus Rücksichtnahme auf die Trauernden und zur Wahrung der Totenruhe ein Hundeverbot herrscht. hierzu gehört u. a.: Baumkontrollen (zweimal jährlich) Prüfung der Standsicherheit von stehenden Grabmalen (einmal jährlich) Kontrolle der Wege, Gebäude und technischen Anlagen (ein- bis zweimal jährlich) Pflege von Wegen, Vegetationsflächen, Bewässerungssystem u. v. m. Abfallentsorgung Winterdienst Auf dem Wismarer Friedhof fanden im Zeitraum 2009 bis 2012 jährlich durchschnittlich 530 Beisetzungen statt: davon etwa 90 Prozent Urnen- und 10 Prozent Sargbestattungen. Nachdenklich stimmt der hohe Anteil an anonymen Besetzungen, der deutlich mehr als die Hälfte aller Beisetzungen ausmacht. Im Jahr 2013 sind insgesamt 12 städtische Mitarbeiter mit nachstehenden Aufgaben beschäftigt: Verwaltung, Planung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Vor- und Nachbereitungen für Trauerfeiern / Durchführungen von Beisetzungen, Pflege und Unterhaltung der Friedhofsanlagen Neben allgemeinen Gesetzen gelten für den Friedhofsbereich folgende spezielle Rechtsvorschriften: Bestattungsgesetz M-V Friedhofssatzung Friedhofsgebührensatzung 7

Die Veröffentlichung der jeweils gültigen Satzungen finden Sie im Stadtanzeiger unter www.wismar.de/friedhof sowie direkt bei der Friedhofsverwaltung, Wiesenweg 69b, 23970 Wismar. Uns als Verwaltung ist es wichtig, rechtzeitig mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und lange vor als auch nach Trauerfällen für Sie da zu sein. Neben individuellen Beratungen führen wir regelmäßig den Tag der Friedhofs für eine breite Öffentlichkeit durch. Der Tag des Friedhofs am 3. Sonnabend im September geht auf eine Initiative des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) zurück und wird zusammen mit den Kommunen und Friedhofsverwaltungen, Religionsgemeinschaften, Bestattern, Steinmetzen, Floristen, Hospizen, der Kriegsgräberfürsorge sowie weiteren Initiativen und Vereinen realisiert. waren u. a.: bautechnische Untersuchungen der Grabkapellen im Rahmen von Bachelor-Arbeiten, Ausstattungselemente für den Friedhofsbereich, Nutzungsoptimierungen der Verwaltungsräumlichkeiten, Aufwertung der Trauerräumlichkeiten und Ideen zur Urnengestaltung. Das jeweilige Programm des Tages des Friedhofs wird rechtzeitig in den Medienorganen sowie im Internet unter www.wismar.de/friedhof veröffentlicht. Der Tag des Friedhofs wurde erstmals 2001 veranstaltet und ist inzwischen zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender vieler Städte und Gemeinden geworden, seit 2003 auch in Wismar. Davon zeugen jährlich zahlreiche Besucher, die interessante Hintergrundinformationen erhalten, an Führungen über den Friedhof teilnehmen oder in Vorträgen Erkenntnisse über die Friedhofskultur im Wandel der Zeit gewinnen. Darüber hinaus zeigt der Tag des Friedhofs interkulturelle und interreligöse Verbindungen auf und trägt somit zum Dialog der Kulturen bei. Mit der Hochschule Wismar verbindet uns Friedhofsverwaltung eine enge Zusammenarbeit. Wir möchten junge und kreative Menschen mit dem sensiblen Thema Friedhof erreichen und dafür interessieren sowie von ihren freien Denkweisen und Anregungen profitieren. Einige Projekte 8

Friedhofswegweiser der Hansestadt Wismar Ratgeber für den Trauerfall Mit Schulklassen der 9. bis 10. Klasse werden jährlich Führungen durchgeführt, um den Schülern den gesamten Friedhof und seine Aufgaben nahe zu bringen, über lokale Persönlichkeiten zu informieren und auf kulturhistorische Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Wir möchten Angst abbauen, Interesse wecken und zeigen, dass der Friedhof zum Alltag gehört. Bei Interesse ermöglichen wir gerne Führungen für Schulklassen, Kindergartengruppen, Senioren- und Interessengruppen. Seit 2010 werden Impressionen des denkmalgeschützten Friedhofes für Jahreskalender fotografisch eingefangen. Diese sind u. a. in der Friedhofsverwaltung zu erwerben. Sie können den Friedhof gerne durch Spenden unterstützen! Freundliche Sponsoren können z. B. zur Mehrung von Sitzmöglichkeiten, Installation eines Infosystems über Lokalpersönlichkeiten u. v. a. m. verhelfen. Die Hansestadt Wismar ist neben dem städtischen Friedhof für Grabstätten und Friedhöfe der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zuständig (siehe Seite 10/11). Kalenderimpressionen 2014 9

Kriegsgräberstätten in Wismar Soldatenfriedhof Friedhof für die Gefallenen der Sowjetunion Ort der Kriegsgräberstätte: - Soldatenfriedhof, Rostocker Straße, 23970 Wismar Zustandsbeschreibung: Flächendenkmal - 1698 Weihe, 1950 letzte Bestattung, 1971 Einebnung des Friedhofs - Größe 8.675 m² - Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aus Granit 2011 Pflege: Internationales Workcamp vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Anzahl der beigesetzten Opfer: ca. 1.000 Ort der Kriegsgräberstätte: - Philipp-Müller-Straße, Am Wischberg, 23966 Wismar Zustandsbeschreibung: Flächendenkmal - Umbettungen von Gefallenen aus umliegenden Ortschaften 1947/1948-1948 Gestaltung/Anlage des Friedhofs - Größe ca. 1.740 m² Denkmal mit Sowjetstern - 2009/2010 Sanierung von Denkmal und Hauptweg 2011 Pflege: Internationales Workcamp vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Anzahl der beigesetzten Opfer: 348 10

Grabstätte von sowjetischen und polnischen Zwangsarbeitern Ort der Grabstätte: Städtischer Friedhof, Westfriedhof Zustandsbeschreibung: Sammelgrab mit Gedenkstein aus Granit Zeitpunkt der Belegung der Grabstätte: - 1939 Mai 1945 Anzahl der beigesetzten Opfer: 43 Grabstätte der Bombenopfer Ort der Grabstätte: - Städtischer Friedhof, Ostfriedhof, Feld 6 Zustandsbeschreibung: - Sammelgrab mit Gedenkstein Zeitpunkt der Belegung der Grabstätte: - September 1942 bis März 1945 Anzahl der beigesetzten Opfer: 88 11

Übersichtsplan grab stillgeborener Kinder 24 25 26 23 22 12 11 10 16 7 2 1 e i F R S T Südabhan 69 C A 17 Ugn 2 Urnenwahlgräber mit dauergrabpflege 21 egr 13 3 e UgR 4 UgR 2 Ugn 1 e D B Pavillon 70 30 20 ega 14 19 15 18 4 g UgR 3 4 a 5 6 UgR 1 g M H L K i Aufgang 71 29 28 27 8 8 n O erdreihengräber 12

kleine Kapelle g Alter Friedhof Teil i Alter Friedhof Teil ii 76 Alter Friedhof Teil iv Alter Friedhof Teil iii 80 82/i 82/ii 82/iii UgA UgR W 2 Ugn W 1 Ugn W 2 89 UgR W 1 95 100 96 UgB W 1 UgB W 2 100/ii Urnenreihengräber 72 81 99 Legende trauergebäude Feld 13,16,72, 80-100 Ugn Ugr Feld 14 UgB Uga Feld 1-71/a-t egr ega Urnenwahlgräber Urnengemeinschaften mit namensnennung Urnengemeinschaftsanlagen im rasen/rabatten für je 2 Urnen Baumgräber für Urnen Urnengemeinschaft am Baum anonyme Urnengemeinschaftsanlage erdwahlgräber erdgemeinschaftsanlage im rasen/rabatten grab stillgeborene Kinder / Kinderfeld anonyme erdgemeinschaftsanlage 13

Ein Trauerfall tritt ein Wenn der Sterbefall in der Wohnung eintritt, muss zunächst möglichst der Hausarzt oder Notarzt benachrichtigt werden. Er stellt den Totenschein aus. Dazu wird der Personalausweis des Verstorbenen benötigt. Tritt der Sterbefall im Krankenhaus, Senioren- oder Pflegeheim ein, veranlasst die Einrichtung die Benachrichtigung des Arztes und die Ausstellung des Totenscheins. Bei einem Unfall stellt der Notarzt den Totenschein aus. Lassen Sie sich ausreichend Zeit zur Realisierung des Verlustes sowie für die persönliche Abschiedsnahme, bevor der Bestatter in Kenntnis gesetzt wird. Totenschein und Sterbeurkunde sind die Voraussetzungen für eine Bestattung. Die Sterbeurkunde wird nach Vorlage des Totenscheins beim Standesamt ausgestellt. Um eine Sterbeurkunde zu beantragen, werden folgende Unterlagen benötigt: Ledige: Verheiratete: Geschiedene: Verwitwete: Geburtsurkunde, Personalausweis heiratsurkunde (Familienstammbuch), Personalausweis heiratsurkunde (Familienstammbuch), Scheidungsurkunde, Personalausweis heiratsurkunde (Familienstammbuch), Sterbeurkunde oder Todeserklärung des verstorbenen Ehegatten, Personalausweis Betroffene sollten zunächst die Friedhofsverwaltung aufsuchen und falls noch nicht vorhanden, einen geeigneten Grabplatz auswählen. Die Höhe der Gebühren richtet sich nach der Größe und Art des Grabplatzes und ist in der Friedhofsgebührensatzung festgeschrieben. Erfahrene Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung bieten ihre Hilfe gerne an. Alle weiteren Formalitäten zur Vorbereitung und Durchführung einer würdevollen Trauerfeier und Beisetzung werden von einem frei gewählten Bestattungsunternehmen nach individuellen Wünschen erledigt. Über den Sterbefall sind auch alle Organisationen zu benachrichtigen, bei denen ein finanzieller Anspruch besteht. Das können u. a. sein: gesetzliche oder Ersatzkrankenkassen (Sterbegeld) Lebensversicherungen (Versicherungssumme) andere private Versicherungen (Sterbegeld) Rentenstelle (bei verstorbenen Rentnern) Gewerkschaften (Sterbegeld) Dazu sollten die Rentennummer, die Chipkarte der Krankenkasse sowie Versicherungspolicen mit der letzten Beitragsquittung bereitgehalten werden. Woran ist außerdem zu denken? Sterbefall beim Arbeitgeber melden Wohnung kündigen, Übergabe regeln Zeitungen und Telefon abbestellen Auto und Kfz-Versicherung ab- oder ummelden Post umbestellen Daueraufträge bei Banken und Sparkassen ändern Fälligkeit von Terminzahlungen prüfen Vereinsmitgliedschaften kündigen Abstellen von Gas und Wasser Heizungsanlage regulieren 14

Anzeigen Gasthaus seit 1897 To n Zägenkrog maritimer Krog, Kajüte, Salon und Appartements Wir stehen Ihnen bei der Ausrichtung Ihrer Trauerfeier gern zur Seite. Wir gestalten Ihre Trauerfeier stilvoll im separaten Raum für bis zu 30 Personen nach Ihren Wünschen. Wir sind für Sie da. Tel.: 03841/282716 Ziegenmarkt 10 www.ziegenkrug-wismar.de Fischrestaurant und Fleischspezialitäten Steinmetzbetrieb Ulf Bork Grabmale, Grabplatten, Einfassungen, Fensterbänke, Treppenstufen aus Naturstein Küchenarbeitsplatten, Waschtische Anfertigung Lieferung Verlegung Am Friedhof 2 23992 Neukloster/Meckl. Telefon: 038422 20280 Telefax: 038422 25175 Wiesenweg 69a 23970 Wismar Telefon: 03841 213052 Telefax: 03841 303890 Wir arbeiten Ihr Altmaterial auf und um nach Ihren Wünschen. Wir sind in den schwersten Stunden stets für Sie da. 23936 Grevesmühlen Lübecker Straße 17a 03881 2539 23966 Wismar Dankwartstraße 44 03881 282955 Bestattungsinstitut Seit 1835 23970 Wismar Wiesenweg 69a 03841 210215 Tischlermeister Edgar Berg und Söhne Inh. Christian Berg mit eigener Trauerhalle bis zu 42 Plätze Tag und Nacht 038825 22268 www.bestattung-berg.de 23948 Klütz Boltenhagener Straße 17 038825 22268 15

Bestattungsarten Die Art der Bestattung sollte in erster Linie dem Willen des Verstorbenen entsprechen. Hilfreich für Trauernde ist es, wenn der Verstorbene selbst schon zu Lebzeiten seine Vorstellungen und Wünsche über seine letzte Ruhestätte und die Begräbnisart mitgeteilt hatte. Wenn keine Willenserklärung vorliegt, entscheidet nach dem Gesetz der Ehepartner oder der nächste Angehörige über die Art der Bestattung. Die Erdbestattung ist die traditionelle Bestattungsform und bedarf keiner besonderen Willenserklärung. Die verstorbene Person wird in einem Sarg beerdigt. Beim Erwerb eines Grabes erhält man das Nutzungsrecht für 25 Jahre. Es gibt Reihengrabstätten, Wahlgrabstätten einstellig, doppelstellig oder mehrstellig (Familiengräber), Gemeinschaftsgrabstätten sowie anonyme Grabfelder. Bei der Feuerbestattung wird der Sarg mit dem Verstorbenen eingeäschert und die Aschereste in eine sogenannte Urnenkapsel gefüllt. Für Trauerfeiern an einer Urne gibt es eine große Auswahl an Über- oder Schmuckurnen. Zur Feuerbestattung sollte eine handschriftliche Erklärung des Verstorbenen vorliegen, die etwa folgenden Überurne aus Holz Inhalt haben kann: Hiermit verfüge ich, nach meinem Ableben eingeäschert und auf einer bestimmten Grabstelle beigesetzt zu werden. Datum Unterschrift Die christlichen Kirchen erkennen sowohl die Feuerbestattung als auch die Erdbestattung an. Die Urne kann in einer Reihen- oder Wahlgrabstätte, aber auch in einer Gemeinschaftsgrabstätte beigesetzt werden. Es werden hochwertige Urnenwahlgräber mit Dauergrabpflege für 20 Jahre angeboten, deren Unterhaltung von sach- und fachkundigen Friedhofsgärtnereibetrieben garantiert wird. Zweistellige Erdwahlgräber Urnenwahlgräber 16

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Einer Seebestattung geht immer eine Einäscherung voraus. Die Beisetzung der Asche des Verstorbenen erfolgt in speziellen Seeurnen. Die Urne wird außerhalb der Dreimeilenzone dem Meer übergeben. Auf Wunsch können die Angehörigen daran teilnehmen. Die Hinterbliebenen erhalten die Beisetzungsurkunde und eine Seegebietskarte mit der Beisetzungsposition. Zur Seebestattung muss eine handschriftliche Erklärung des Verstorbenen oder seiner Angehörigen vorliegen. Eine behördliche Genehmigung wird durch das Bestattungsunternehmen beschafft. Die Erklärung könnte folgenden Wortlaut haben: Hiermit verfüge ich, nach meinem Ableben eingeäschert und auf See beigesetzt zu werden, da ich mich dem Meer sehr verbunden fühle. Datum Unterschrift Gemeinschaftsgrabstätten sind gärtnerisch angelegt und verfügen über mehrere Grabstellen. Sie werden für Urnen als auch für Särge angeboten. Es besteht die Möglichkeit, auf einem Grabmal die Namen und Daten der Verstorbenen aufzuzeigen. Eigene Bepflanzung und dauerhafter Grabschmuck sind unzulässig. Urnengemeinschaftsanlage im Rasen/Rabatte In Wismar bestehen derzeit folgende Varianten: Urnengemeinschaftsanlagen in Rasen/Rabatten (UGR) für je zwei Urnen Urnengemeinschaftsanlagen mit Namensnennung (UGN) für je zwölf oder 24 Urnen Urnengemeinschaftsanlage am Baum (UGB) Erdgemeinschaftsgräber in Rasen/Rabatten (EGR) Sowohl die Gestaltung als auch die gärtnerische Pflege der Grabanlagen werden von der Friedhofsverwaltung kontrolliert. Urnengemeinschaftsanlage mit Namensnennung Bei der anonymen Bestattung wird der Sarg bzw. die Urne in einem Rasengrabfeld beigesetzt und auf eine gekennzeichnete Grabstelle verzichtet. Die Bestattung erfolgt ohne Beisein der Angehörigen an einem von der Friedhofsverwaltung festgelegten Termin. Das Ablegen von Kränzen und Blumen ist nur auf dafür vorgesehenen Flächen gestattet. Dauerhafter Grabschmuck ist unzulässig. Als Gründe für die Wahl einer anonymen Beisetzung werden vielfach u. a. Kostenersparnis sowie die Sorge um die Sicherstellung einer späteren Grabpflege angegeben. Häufig entstehen bereits kurz nach der anonymen Beisetzung Konflikte für die hinterbliebenen Trauernden. Trotz 18

der gepflegten Gemeinschaftsanlage gibt es keinen konkreten Ort zur Trauer. Zudem ist man selten für sich allein, denn viele weitere Trauernde suchen den Trost vor Ort. Nicht zu wissen, wo der Verstorbene tatsächlich beigesetzt wurde, bereitet einigen Hinterbliebenen erhebliche Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihrer Trauer. Es ist daher sehr empfehlenswert, sich im Vorfeld mit dieser Anonymität auseinanderzusetzen. Sofern Angehörige vorhanden sind, sollte die Thematik gründlich besprochen und ihnen eine möglichst gute Trauerverarbeitung zugestanden werden. Es ist wichtig zu wissen, dass Umbettungen aus den anonymen Grabfeldern im Nachgang nicht mehr möglich sind. Wir helfen Ihnen gern mit einem persönlichen Gespräch und zeigen Ihnen Alternativen auf. Grabstätte für stillgeborene Kinder Auf dem Wismarer Friedhof befindet sich seit 2007 eine Grabstätte für stillgeborene Kinder, die Eltern die Bestattung ihres tot- oder fehlgeborenen Kindes mit einem Gewicht unter 1000 g ermöglicht. Den alleingelassenen Eltern wird ein würdiger Ort der Trauer und des Gedenkens angeboten. Auf Wunsch kann auf Eigeninitiative und in Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung eine Namenskennzeichnung vorgenommen werden. Jedes Jahr findet am Samstag vor dem Totensonntag in der Trauerhalle eine kirchliche Gedenkfeier für stillgeborene Kinder statt. Anonyme Urnengemeinschaftsanlage Anonyme Erdgemeinschaftsanlage Grabstätte für stillgeborene Kinder 19

Erdgemeinschaft im Rasen/Rabatte, Feld E Urnenwahlgrabstätte am Baum (vierstellig), Feld 14 Urnengemeinschaftsanlage am Baum (naturnah), Feld 96 20

Trauerfeier Stirbt ein Mensch, geht er je nach Glauben und Vorstellung ins Jenseits, in eine andere Welt oder ins Nichts ein. Aus den unterschiedlichen Ansichten entstanden Begräbnisriten, die sich regional unterscheiden. Bei nichtkonfessionellen Beerdigungen kann die Gestaltung nach dem Willen der Angehörigen mit Reden und Musik frei variiert werden. Die Trauerredner gehen individuell auf die Bedürfnisse der Angehörigen ein und berücksichtigen dabei die Einmaligkeit des einzelnen Lebens. Umrahmt wird die Trauerrede von musikalischen und literarischen Beiträgen, die den Wünschen der Angehörigen oder dem Leben des Verstorbenen entspringen. Die christliche Zeremonie selbst wird von einem Geistlichen abgehalten und soll Trost und Hoffnung spenden. Bis zur Reformation stand die Angst vor dem Gericht und die Fürbitte im Vordergrund, heute die Auferstehungshoffnung. In der katholischen Kirche findet vor und nach der Beisetzung die heilige Messe (das Requiem) in der Kirche statt. Nach dem Wortgottesdienst in der Friedhofskapelle erfolgt bei beiden Konfessionen die Bestattung im Grab. Die versammelte Trauergemeinde nimmt dort mit Blumen oder symbolisch geworfener Erde (evangelisch) oder gesprengtem Weihwasser (katholisch) Abschied. Der Tradition folgend, treffen sich im Anschluss an die Trauerfeier die Angehörigen des Verstorbenen mit Freunden und Bekannten zum gemeinschaftlichen Essen oder Kaffeetrinken. Das gemeinschaftliche Beisammensein bietet Raum, des Verstorbenen zu gedenken, Erinnerungen an den Toten wachzuhalten und die Trauernden anzuregen, wieder positive Gedanken zu fassen. Auf dem Friedhof stehen folgende Räumlichkeiten für Trauerfeiern zur Verfügung: große Trauerhalle für bis zu 100 Personen (Ostfriedhof) Raum für Abschiedsnahme und Feiern für maximal 10 Personen (Ostfriedhof) Kleine Kapelle für Feiern an einer Urne für maximal 10 Personen (Westfriedhof) Trauerhalle Abschiedsraum Kleine Kapelle 21

Angemessen kondolieren Kondolieren bedeutet übersetzt Mitleid üben. Wer das einfühlsam praktiziert, ist für Trauernde eine große Stütze. Wenn sich auf Trauerkarten oder in Todesanzeigen ein Hinweis wie Die Angehörigen bitten, von Beileidsbezeugungen am Grab abzusehen. befindet, halten Sie sich unbedingt daran. Oftmals liegt in solchen Fällen ein Kondolenzbuch aus. Tragen Sie sich dort mit Vor- und Nachnamen ein und fügen Sie eventuell ein oder zwei tröstend-mitfühlende Zeilen an. Am Grab kann man immer Mein herzliches Beileid sagen. Persönlicher wirken Worte wie: Es tut mir so leid für Sie. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für alles. Mein Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit. Oder einfach: Ich fühle mit Ihnen. Wenn Sie nicht in der Lage sind, etwas zu sagen, können ein stiller Händedruck und ein mitfühlender Blick viel ausdrücken. Wenn Sie die Angehörigen besser kennen, ist auch eine kurze Umarmung durchaus möglich. Hier noch einige wichtige Hinweise rund um Trauerfeier und Beerdigung: Kränze oder Trauergebinde können Sie gleich vom Blumengeschäft auf den Friedhof zustellen lassen. Es ist aber auch möglich, einen Kranz oder ein Gebinde selbst mitzubringen und es rechtzeitig vor der Trauerfeier am Sarg zu arrangieren. Wenn anstelle zugedachter Kranzspenden um eine Spende zugunsten von gebeten wird, sollte einer solchen Bitte nachgekommen werden. Ihre Spende sollte dann dem Preis dessen entsprechen, was Sie sonst für das Grab ausgewählt hätten. Handsträußchen mit nur drei bis fünf Blumen behalten Sie bei sich, um sie später in das offene Grab zu werfen. Das Werfen von Erde auf den Sarg macht deutlich, dass der Mensch von der Erde genommen ist und zur Erde zurückkehrt. Die Erde sollte an den Rand des Sarges geworfen werden. Statt Erde zu werfen, können Sie auch in einem Augenblick des Gedenkens verharren und dann ein Handsträußchen als letzten Gruß hinabwerfen. Danach wird den Hinterbliebenen persönlich das Beileid ausgesprochen. Diese Beileidsbekundung am offenen Grab sollten Sie so knapp wie möglich halten, weil es für die Hinterbliebenen meist eine mühsame und schmerzliche Pflicht bedeutet, die man nicht noch in die Länge ziehen sollte. 22

Grabgestaltung / Grabpflege Ein gepflegtes Grab ist Ausdruck der Verbundenheit mit dem Verstorbenen und gibt oftmals die Möglichkeit, eine tröstende Brücke zwischen den Lebenden und den Verstorbenen zu bauen. Hier lassen sich ganz individuelle Gestaltungsmöglichkeiten finden. Rat und Hilfe gibt Ihnen gerne Ihr Friedhofsgärtner, auch wenn es um die Dauergrabpflege geht. Vor jeder Neuanlage sollten Sie die Gestaltungsbestimmungen gemäß Friedhofssatzung der Hansestadt Wismar studieren. So ist es z. B. auf dem Wismarer Friedhof nicht gestattet, Gräber mit Steineinfassungen, Steinplatten und jeglichen Kiesel- und Splittabdeckungen zu versehen. Mit der Rahmenbepflanzung strukturiert man ein Grab. Solitäre Gräser, Stauden, Laub- und Nadelgehölze geben einem Grab den nötigen Rahmen. Sie verbinden das Grabmal mit den Bodendeckern. Vorteilhaft sind langsam wachsende Gehölze (z. B. Eibe, Muschelzypresse, Stechpalme, Buchsbaum), wobei zu beachten ist, dass großwüchsige Sträucher und Bäume / Koniferen gemäß Friedhofssatzung nicht zugelassen sind. Bodendecker verleihen der Grabfläche Ruhe und Harmonie. Sie nehmen in der Regel den größten Teil der Grabfläche ein und sollen die Grabfläche möglichst dicht und dauerhaft bedecken. Empfehlenswert sind daher immergrüne Pflanzen wie z. B.: Gehölze Hedera helix Efeu Cotoneaster in Sorten Zwergmispel Euonymus in Sorten Kriechspindel Vinca minor Immergrün Stauden Sedum spurium Sedum Saxifraga umbosa Porzellanblume Tirella cordifolia Schaumblüte Waldsteinia ternata Golderdbeere Gräser Festuca in Sorten Schwengelgras Luzula in Sorten Waldmarbel Mit der Anordnung der Wechselbepflanzung kann vom Frühjahr bis zum Winter den eigenen Gefühlen Form und Ausdruck gegeben werden. So steht das Dreieck für die Dreifaltigkeit, der Kreis für Vollkommenheit und der Tropfen als Träne für die Trauer. Im Frühjahr eignen sich z. B.: Stiefmütterchen, Primeln, Tausendschön und Vergissmeinnicht für die Bepflanzung. Im Sommer sorgen je nach Standort Edellieschen, Fuchsie, Eisbegonie, Flammendes Kätchen oder Enzian für ein schön gestaltetes Grab. Mit weißer und roter Heide lässt sich das Grab für die ganze Herbstzeit attraktiv gestalten. Chrysanthemen oder Alpenveilchen setzen schöne Akzente. Silbrige und grüne Tannenzweige sind ein dekorativer Schmuck für den Winter, der mit einem individuellen Gesteck oder Kranz ergänzt werden kann. Wer die Grabpflege nicht allein bewältigen kann, kann Hilfe von privaten Friedhofsgärtnern in Anspruch nehmen. Mit dem Angebot der Dauergrabpflege übernimmt er die fachgerechte Pflege eines Grabes, so lange Sie es wünschen. Wer vorsorgen möchte, kann schon zu Lebzeiten sein persönliches Grabpflegekonzept mit dem Friedhofsgärtner vereinbaren. 23