Brainstorming. Brainstorming gehört zu den assoziativen Methoden. Der Vorteil ist, dass diese meist rasch zu erlernen sind.



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Transkript:

Brainstorming Allgemeines Dieses Paper beschreibt die Kreativitätstechnik Brainstorming und verweist zusätzlich auf die relevanten Inhalte des BABOKs V2.0 (Business Analysis Body of Knowledge). Brainstorming gehört zu den assoziativen Methoden. Der Vorteil ist, dass diese meist rasch zu erlernen sind. Zu Assoziationen kommt man leichter und schneller durch folgende Ansätze: - Ideen größer oder kleiner machen - Ideen in einen neuen Zusammenhang stellen - das Gegenteil erfragen - mehrere Ideen kombinieren - Ideen zerlegen und mehrere daraus machen - Reihenfolgen ändern Eine Brainstorming-Gruppe sollte zwischen 5 und 12 Teilnehmern (optimal 7) haben. Die Gruppe sollte möglichst heterogen bezüglich Ausbildung/Beruf/Tätigkeit sowie homogen bezüglich der sozialen Hinsicht (also beispielsweise keine Mitarbeiter und Vorgesetzte) zusammengesetzt sein. Zusätzlich wird ein Moderator/Schreiber benötigt. Ist eine sozial-homogene Gruppe nicht möglich (z.b. in hierarchisch strukturierten Gruppen mit Abhängigkeitsverhältnissen), darf ein Vorgesetzter die von ihm vermutete oder favorisierte Lösung nicht äußern, denn die anderen schwenken sonst leicht darauf ein, anstatt innovativ und kreativ zu sein. Man sollte eine Tageszeit wählen, zu der der Biorhythmus des Menschen üblicherweise keine Tiefs verzeichnet, also etwa zwischen 9 und 13 bzw. 16 und 20 Uhr. PQRST e.u. - Ing. Erich Freitag, 3443 Sieghartskirchen Seite 1 von 6

Die Dauer einer Brainstorming-Session beträgt etwa 20 30 Minuten der Zeitrahmen ist vorher festzulegen. Ziel ist es, möglichst viele Lösungsideen zu einer Fragestellung zu generieren und/oder eine Übersicht über ein Problem- bzw. Lösungsfeld zu bekommen. Die Ideenbewertung kommt nach der Sitzung; diese dient der Ideenfindung. Brainstorming eignet sich gut für bestmöglich abgegrenzte und klar definierte Aufgabenstellungen, ist somit ideal für Such- und Analyseprobleme. Für komplexe Fragestellungen ist Brainstorming weniger geeignet. Die analytische Nacharbeit ist unter Umständen aufwändig. Die vier Grundregeln 1. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jede Idee ist willkommen. Kommen verrückte Lösungsmöglichkeiten zu Tage, so sind diese ebenso erwünscht, weil ein Enthemmungseffekt erzielt wird die innere Kontrolle und die kritischen Filter werden ausgeschalten. Außerdem geben verrückte Ideen einen guten Rohstoff für eine mögliche Anschluß-Methode namens Aus Mist Gold machen. 2. Quantität geht vor Qualität Je mehr Ideen produziert werden desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine oder mehrere brauchbare Lösungen dabei sind. PQRST e.u. - Ing. Erich Freitag, 3443 Sieghartskirchen Seite 2 von 6

3. Konstruktives Denken Es gibt keinerlei Urheberrechte an geäußerten Lösungen. Jedes Gruppenmitglied kann und soll jeden Gedanken eines anderen in jeder beliebigen Art aufgreifen und weiter verfolgen (Assoziationsketten werden gebildet). 4. Keine Bewertung Kritik jeder Art ist während des Brainstormings verboten. Vernunft, Logik und Erfahrungen sollen möglichst vollständig ausgeschalten werden (Kritik und Auswahl finden später statt). Ebenso ist Lob verboten wenn einzelne Ideen gelobt werden, ist das eine indirekte Kritik für alle anderen, nicht gelobten Ideen. Der Ablauf Die Fragestellung wird als Überschrift auf einem Flipchart notiert. Die Einstiegsfrage ist wesentlich es darf zu keiner Einschränkung der Sichtweise durch die Fragestellung kommen. Jeder sagt, was ihm spontan und schlagwortartig dazu einfällt. Zwischen den Zurufen ist jeweils Zeit für die Wiederholung und Notierung der Idee einzuhalten, damit keine Zurufe untergehen. Alternativ kann ein (zweiter) Schreiber bestimmt werden. Der Moderator wiederholt die Äußerung laut und wörtlich. Wörtlich heißt ohne Umformulierung oder Interpretation. Es werden alle Ideen ohne jegliche Wertung aufgenommen. Die Idee wird auf eine Flipchart oder auf eine Moderationskarte geschrieben und für alle sichtbar präsentiert (d.h. Moderationskarten auf eine Pinwand pinnen, beschriebene Bögen werden für alle sichtbar aufgehängt). Ideen werden nummeriert und untereinander geschrieben oder gepinnt. PQRST e.u. - Ing. Erich Freitag, 3443 Sieghartskirchen Seite 3 von 6

Schweigen von bis zu 2 Minuten ist tolerierbar; es tritt eine Art Panikeffekt ein. Danach können neue Vorschläge langsamer als in der ersten Phase vorgelesen werden. Nach einer längeren Pause kann der nächste Aufzählungspunkt aufgemalt werden, um die Motivation wieder zu erhöhen. Neue Assoziationsketten sollen angeregt werden. Assoziationen werden herzlich willkommen geheissen. Eine Begeisterung des Moderators für das Thema wirkt sich positiv als die Motivation und auf das Klima der Spontaneität aus. Zeit- und/oder Leistungsdruck kann durch Hilfestellungen wie noch 5, dann sind wir auf 50 angeregt werden. Bei Zeitablauf ist das Brainstorming zu beenden. Auf die Integration aller Gruppenmitglieder ist zu achten. Jeder kann und soll sich einbringen. Der Fragesteller kann selbst mitarbeiten. Das Brainstorming kann nur Rohmaterial liefern, fertige Lösungen sind nicht zu erwarten. Daher muss zunächst das Material strukturiert werden. Erstmals im Prozess ist nun Kritik wieder erlaubt und auch notwendig. Nachdem man ähnliche Ideen zusammengefasst hat, kann man z. B. nach Realisierbarkeit sortieren in: sofort realisierbar, später realisierbar, nach weiterer Bearbeitung realisierbar, nicht realisierbar. Auswertung: - intutiv (z.b. Bewertung mit Klebepunkten) - analytisch (alle Ideen werden nach Themenbereich zusammengefasst) - kreativ ( aus Mist Gold machen ) Alle drei Varianten können hintereinander ausgeführt werden PQRST e.u. - Ing. Erich Freitag, 3443 Sieghartskirchen Seite 4 von 6

Wichtige Hinweise Eine aufgelockerte Stimmung kann z.b. durch Musik oder durch Bewegung erzielt werden. Seitengespräche sind nicht erwünscht. Alle Gespräche sollen immer innerhalb der gesamten Gruppe geführt werden. Fördernde Fragestellungen sind beispielsweise: - was alles kann man mit (einer alten Zeitschrift, einem Ofenrohr) tun? - was alles können wir tun um (zu erreichen, )? - wie können wir erreichen, dass? Weniger günstige Fragestellungen sind beispielsweise: - wie können wir billiger/kleiner machen? - wie können wir die nächste Party lustiger gestalten? Unbrauchbare Fragestellungen sind beispielsweise: - sollen wir das oder jenes tun? - soll unser Logo rund oder rechteckig sein? Fakten Erfolgsrate: etwa 5 10% aller produzierten Lösungen sind brauchbar. Allerdings: wenn dabei nur fünf realisierbare Vorschläge herauskommen, war ein halbstündiges Brainstorming mit zwölf Teilnehmern bereits effizient, denn wie bekommt man sonst in wenigen Personenstunden 5 praktikable Vorschläge hin? Vorteile: - einfache Anwendung - geringer Zeitaufwand - große Spontaneität - starker Ideenfluß PQRST e.u. - Ing. Erich Freitag, 3443 Sieghartskirchen Seite 5 von 6

Nachteile: - Verhaltensänderung eventuell schwierig (keine Bewertung, konstruktives Denken) - Lösungsqualität unterliegt starker Streuung - Nacharbeit ist oft mühsam Verweise im BABOK PQRST e.u. - Ing. Erich Freitag, 3443 Sieghartskirchen Seite 6 von 6