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Transkript:

Cincinnati Symphony Orchestra Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30 Allegro ma non tanto AM 13.04.2008 Intermezzo: Adagio Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 Die Grosse Finale: Alla breve Franz Schubert Andante con moto So klingt nur Dortmund. 2,50 E

KONZERTHAUS DORTMUND Sonntag, 13.04.2008 16.00 Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause Cincinnati Symphony Orchestra Paavo Järvi Dirigent Nikolai Lugansky Klavier Abo: Orchesterzyklus III Symphonie um Vier Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

Paavo Järvi 4I5

Sergej Rachmaninow (1873 1943) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30 Allegro ma non tanto Intermezzo: Adagio Finale: Alla breve -Pause- Franz Schubert (1797 1828) Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944»Die Große«Andante Allegro ma non troppo Andante con moto Scherzo. Allegro vivace Trio Finale. Allegro vivace Sergej Rachmaninow In der Reihe»Symphonie um Vier«findet stets während des Konzerts eine kostenlose Kinderbetreuung statt. Um vorherige Anmeldung wird unter T 0231-22 696 261 gebeten. 6I 7 Programm

Nikolai Lugansky 8I9

Musik eines Selbstzweiflers Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30»Ich konnte nie entscheiden, was meine wahre Berufung ist: Komponist, Pianist oder Dirigent. Manchmal glaube ich, dass ich nur Komponist sein sollte, manchmal nur Pianist. Jetzt, da der größte Teil meines Lebens vorüber ist, habe ich Angst, weil ich mich in so viele Richtungen verzettelt habe und keine klare Linie vor Augen.«Ein Selbstzweifler, der hier schreibt, einer, dem man nicht zutrauen würde, dass er wenige Monate später ein Werk schreiben würde, das zu den gefürchtetsten der gesamten Klavierliteratur zählen würde. Sergei Rachmaninow war, als er diese Zeilen im Herbst 1908 schrieb, 5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1 gerade einmal 35 Jahre alt, und»der größte Teil seines Lebens«war eben noch nicht vorüber, Die 12 Tenöre Nortkirchenstraße 111 44263 Dortmund Tel. 0231 9506-0 www.bmw-dortmund.de BMW Niederlassung Dortmund www.bmwdortmund.de Freude am Fahren sondern erst genau die Hälfte. Es ist eine Zeit, in der Rachmaninow mit den Gegebenheiten in Russland immer unzufriedener ist, in der eher von Konzerten allein seine Familie nicht ernähren kann. Er plant daher zweigleisig: Er sucht nach einer Tätigkeit mit festem Grundgehalt und er plant eine große Amerika-Reise. Erholung fand Rachmaninow in diesen hektischen Jahren nur auf dem Landgut Iwanowka. Zwar vermisste er die schroffe Schönheit des Elterngutes Oneg, die Rauheit von Borisowo, dem Landgut seiner Großmutter. Aber er hatte sich inzwischen auf Iwanowka eingelebt, ja, es sogar lieb gewonnen. Er, der große Pferdenarr, war ein Freund des Landlebens. Vom Unkraut sprach er wie von einem persönlichen Feind, dem Pflug folgte er, als habe er nie etwas Anderes im Leben gemacht, und er kaufte neue Geräte, um die Erträge zu verbessern. In dieser ländlichen Idylle entwirft Rachmaninow also seine große Amerika-Tournee. Es kommt zu einem Vertrag über 20 Konzerte, teilweise an der Seite der namhaftesten Dirigenten der damaligen Zeit, darunter beispielsweise Max Fiedler in Boston und Gustav Mahler in New York. Im Oktober 1909 beginnt das große Abenteuer. Mit einer Unmenge von Gepäck besteigt Rachmaninow das Schiff in Richtung Neue Welt, die Partitur zu einem neuen Werk unter dem Arm: ein Klavierkonzert, das selbst für Rachmaninows technische Möglichkeiten eine echte Herausforderung darstellte. Kurios: Weder in seinen Erinnerungen noch in seinen Briefen hat er jemals zur Entstehung dieses Dritten Klavierkonzerts Stellung bezogen. Was ist das auch für ein seltsames Stück? Die einen lehnen es kategorisch ab Tastengeklingel, Virtuosenfutter, Effektbonbon; die anderen würden ohne dieses Konzert kaum mehr leben wollen und schwärmen von seinem melodischen Sog, von seiner Elektrisierungskraft, von romantischem Schwung und funkelnder Fülle. Was denn nun? Gewidmet ist das Konzert dem polnischen Pianisten Josef Hofmann, der das Stück jedoch aus unbekannten Gründen nie gespielt hat. Im Unterschied zu Rachmaninows Zweiten Konzert behauptet sich der Klavierpart hier eindringlicher gegenüber dem Orchester. Dem Solisten kommt die Rolle des Antreibers zu, ohne dass dadurch wie man es beispielsweise den Konzerten Chopins zum Vorwurf gemacht hat das Orchester auf eine reine Begleitfunktion reduziert würde. Mit vollgriffigen Akkorden führt die Solostimme eine fast 45-minütige Widerrede mit dem Orchester. Vielleicht liegt darin der gleichermaßen bezwingende wie Skepsis schürende Reiz dieses Werkes. Wie schon beim Zweiten Konzert lässt der Beginn kaum erahnen, welche Klangfülle den Hörer erwartet. Zunächst trägt das Klavier im Allegro ma non tanto eine schlichte Melodie vor, eine volksliedhafte Weise, anmutig, schlicht, ursprünglich. Der Komponist selbst ist Vermutungen entgegengetreten, wonach dieses Thema auf einer konkreten Vorlage beruht:»das Thema meines dritten Konzerts ist weder Volksliedformen noch kirchenmusikalischen Quellen 10 I11 Werke

gestaltung: staadenplus.de Da klingt Recht gut. Dr. Eberhard Jaeger, Notar a. D. I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar 1 Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar 1 Hans Dieckhöfer, Notar 6 I Dr. Christian Tilse, Notar 2 I Dr. Jochen Berninghaus, WP, StB 1 I Hans-Jürgen Palm, Notar 2 I Dr. Detlef Götz, Notar Anja Berninghaus, Notarin 4 I Markus Sträter, Notar 3/7 I Dr. Achim Herbertz Manfred Ehlers 1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar 8 I Guido Schwartz Frank Stiewe 1/9 I Dr. Tido Park 1/5 I Dr. Thorsten Mätzig 1 Dr. Erhard Schrameyer I Rainer Beckschewe 4 I Dr. Eva Kohler 5 Dr. Steffen P. Lorscheider I Dr. Robert Jung I Regine Holtermann 1 auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2 auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3 auch Fachanwalt für Verwaltungsrecht, 4 auch Fachanwalt für Familienrecht, 5 auch Fachanwalt für Strafrecht, 6 auch Fachanwalt für Erbrecht, 7 auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8 auch Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, 9 auch Fachanwalt für Versicherungsrecht SPIEKER&JAEGER I Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft I Notare Kronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49.231.9 58 58-0 E-Mail kontakt@spieker-jaeger.de I www.spieker-jaeger.de entlehnt. Es wurde einfach von selbst geschrieben [ ] Wenn ich beim Komponieren des Themas irgendwelche Pläne hatte, so waren es reine Klangvorstellungen. Ich wollte auf dem Klavier eine Melodie singen, so wie es Sänger tun, und dazu eine passende, oder genauer, den Gesang nicht übertönende Orchesterbegleitung finden. Das ist alles.«der zweite Satz Intermezzo. Adagio beginnt mit einer melancholischen Orchestereinleitung, die zum Ausgang klangvoller Variationen wird, in denen sich das Klavier rasch eine Führungsposition erarbeitet, die sich zu gedankenverlorenen Monologen auswächst. Die Schlussvariation bildet überraschend ein spukhafter Walzer. Schließlich das fulminante Finale: Alla breve, auch dies geprägt von Rachmaninows Kunst einer subtilen Dialektik, die auf emotionalen Schwankungen beruht und damit zu einem Kern spätromantischer Selbstaussage wird. Am Samstag, den 28. November 1909, nachmittags, spielte Rachmaninow die Uraufführung des Konzerts unter Leitung von Walter Damrosch in New York. Am 16. Januar 1910 erfolgte eine Wiederholung in der Carnegie Hall, mit Gustav Mahler am Dirigentenpult.»Wie ein dicker Roman «Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944»Die GrosseSag ich es gleich offen: wer die Symphonie nicht kennt, kennt noch wenig von Schubert, und dies mag nach dem, was Schubert bereits der Kunst geschenkt, allerdings als ein kaum glaubliches Lob angesehen werden.«soweit Robert Schumann in seiner bekannten Kritik über Schuberts letzte Sinfonie. Sein Fazit:»Die Symphonie hat denn unter uns gewirkt wie nach den Beethovenschen keine noch.«einen»novellistischen Charakter«unterstellt er ihr, sie sei»wie ein dicker Roman in vier Bänden etwa von Jean Paul«. Was den Umfang betrifft, hat Schumann sicher Recht; sollte er die Stilistik gemeint haben dann wohl eher nicht. Denn Schubert liebte nicht das Verschachtelte, einen um sechs Ecken gewundenen Humor. Er war ungleich direkter als Jean Paul Schumanns Leib- und Magendichter, Schubert kam schneller auf den Punkt, ohne dadurch an Geheimnisvollem einzubüßen. Zugleich aber war er ein Suchender:»dagegen versuchte ich mich in mehreren Instrumental- Sachen, denn ich componierte 2 Quartetten für Violinen, Viola u. Violoncelle u. ein Octett, u. will noch ein Quartetto schreiben, überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur großen Sinfonie bahnen«, heißt es in einem Brief an Kupelwieser am 31. März 1824. Die Philologen stritten ebenso lange wie heftig, ob es sich hierbei um die C-Dur-Sinfonie handelt oder ob es noch Werke

eine weitere, vermeintlich verschollene Sinfonie gab (»Gasteiner«). Aus dieser Frage ergeben sich komplizierte Folgeprobleme, etwa das der Datierung. Wenn Schubert in diesem Brief bereits die C-Dur-Sinfonie im Visier hatte, dürfte er sie 1825 begonnen haben; wenn nicht, dann wäre auch 1828 denkbar. Vermutlich aber ist alles noch komplizierter, und es darf von fünf Abschnitten ausgegangen werden, in denen das Werk entstanden ist. Zumindest legen dies die aus der Entstehung des Autographs ersichtlichen Arbeitsprozesse nahe. Anders, und ein wenig einfacher gerechnet: Diese Sinfonie ist das einzige vollendete sinfonische Werk aus Schuberts reifer Schaffensperiode. Dennoch gab es für dieses Werk im damaligen Wien keinen Platz. Dass die Wiener die Sinfonie erst später begriffen und vollständig erst am 1. Dezember 1850 aufführten, ist bezeichnend für das besondere Klima dieser Stadt. Im Dezember 1839 waren nur die beiden ersten Sätze zur Aufführung gekommen und das auch noch getrennt durch eine Donizetti-Arie; denn:»allein schon in der ersten Orchesterprobe weigerten sich die bezahlten Herren Künstler die zur Einübung nötigen Wiederholungen zu leisten, wodurch das Konzertkomittee genötigt wurde, sich für diesmal auf die ersten zwei Sätze zu beschränken«. In der Presse las man die bemerkenswerten Sätze:»Die beyden aufgeführten Symphoniestücke ließen zwar keineswegs die gründlichen Compositionskenntnisse verkennen, allein Schubert schien noch nicht recht mit Tonmassen siegen zu können, das Ganze war ein kleines Gefecht von Instrumenten, woraus sich kein wirkungsvolles Hauptgebilde hervorhob. Es ging zwar ein rother Faden durch das Ganze, allein man bemerkte ihn nicht recht, er war zu blassroth. Es wäre besser gewesen dieses Werk ganz ruhen zu lassen.«anders dagegen die Reaktion, ebenfalls 1839, bei der Uraufführung in Leipzig durch Mendelssohn. Er ließ Schuberts Bruder Ferdinand mitteilen:»nach jedem Satze war ein großer, lang dauernder Applaus, und was mehr als das bedeutet, alle Musiker des Orchesters waren ergriffen und entzückt von dem vortrefflichen Werk. Es hat mehr gefallen als die meisten neueren Sachen der letzten vier Jahre [ ]«. War das mitteldeutsche Publikum nun besonders aufgeschlossen, oder waren die Wiener besonders verquer? Wohl beides; denn trotz dieses Premieren-Erfolges konnte sich die Sinfonie erstaunlicherweise erst in den 1850er und 1860er Jahren richtig durchsetzen. In London beispielsweise kam es erst 1881 zur ersten vollständigen Aufführung ein Beleg dafür, wie ungewohnt, wie modern diese Musik damals geklungen haben muss. Schubert gelingt mit seiner letzten Sinfonie in doppelter Hinsicht ein im wahren Sinne des Wortes historischer Durchbruch: für ihn selbst ist es, in»völliger Unabhängigkeit«von Beethoven, der Durchbruch zur großen Sinfonie; und für seine romantischen Kollegen Schumann und Mendelssohn war es gleichsam eine Befreiung aus dem Banne dieses»gewalthabers der Töne«. Werke

Cincinnati Symphony Orchestra Das Cincinnati Symphony Orchestra (CSO) ist einer der dynamischsten Klangkörper unserer Zeit, gebildet aus hervorragenden Musikern. 1895 gegründet, ist das CSO das fünftälteste Orchester der Vereinigten Staaten. Paavo Järvi, einer der gefragtesten Dirigenten der jüngeren Generation, ist seit September 2001 der zwölfte Music Director des Orchesters. Seine begeisternden Konzerte auf dem Podium in Cincinnati haben internationales Aufsehen erregt, prominente, aber auch junge, unbekannte Solisten in die historische Music Hall Cincinnatis gebracht und Lobeshymnen der Musikkritik erhalten. Zu den Vorgängern Järvis zählen so prominente Dirigenten wie Leopold Stokowski, Eugène Ysaÿe, Fritz Reiner, Max Rudolf, Thomas Schippers und Jesús López-Cobos. Das CSO brachte Werke von Debussy, Ravel und Bartók zur amerikanischen Uraufführung, und es hat zahlreiche Kompositionsaufträge vergeben, so auch für Aaron Coplands»Fanfare for the Common Man«. Das CSO unternimmt nationale und internationale Tourneen und hat einen CD-Vertrag mit Telarc. Neben dem CSO besteht wie häufig in den USA - das Cincinnati Pops Orchestra mit Erich Kunzel als Künstlerischem Leiter. Neben seiner Aufgabe als Orchester der Cincinnati Opera ist das CSO das offizielle Orchester des»cincinnati May Festival«und ist Eigentümer des 1984 eröffneten Riverbend Music Center an den Ufern des Ohio. Etwa 30 Millionen Zuschauer haben die nationalen Übertragungen des CSO und seines Cincinnati Pops Orchestra auf PBS gesehen. Die diesjährige Europatournee ist bereits die zweite unter der Leitung von Paavo Järvi und bringt das Orchester u.a. nach Wien, Paris, Amsterdam, Madrid und München. Weitere Informationen sind zu finden unter: www.cincinnatisymphony.org Besetzung Violine I Timothy Lees Rebecca Culnan Sylvia Samis Eric Bates Serge Shababian Chair Kathryn Woolley Nicholas Tsimaras Anna Reider Mauricio Aguiar Darla Da Deppo Bertolone James Braid Michelle Edgar Dugan Rebecca Kruger Fryxell Gerald Itzkoff Lois Reid Johnson Sylvia Mitchell Luo-Jia Wu Violine II Gabriel Pegis Catherine Lange-Jensen Scott Mozlin Kun Dong Cheryl Benedict Borivoje Angelich Drake Crittenden Ash Harold Byers Chiun-Teng Cheng Denise Doolan Donald Gibson Chika Kato David Moore Hye-Sun Park Paul Patterson Stacey Woolley Viola Victor de Almeida Paul Frankenfeld Julian Wilkison Marna Street Mark Cleghorn Stephen Fryxell Robert Howes Denisse Rodriguez-Rivera Steven Rosen Joseph Somogyi Raymond Stilwell Sari Eringer-Thoman Violoncello Eric Kim Daniel Culnan Norman Johns Matthew Lad Susan Marshall-Petersen Theodore Nelson Alan Rafferty Dana Rusinak Charles Snavely Kontrabass Owen Lee James Lambert Matthew Zory, Jr. Wayne Anderson Boris Astafiev Ronald Bozicevich Rick Vizachero Flöte Randolph Bowman Kyril Magg Jasmine Choi Piccolo Joan Voorhees Oboe Dwight Parry Richard Johnson Lon Bussell Englischhorn Christopher Philpotts Klarinette Richie Hawley Ixi Chen Jonathan Gunn Bassklarinette Ronald Aufmann Es-Klarinette Jonathan Gunn Fagott William Winstead Hugh Michie Martin James Kontrafagott Jennifer Monroe Horn Elizabeth Freimuth Thomas Sherwood Gene Berger Duane Dugger Robert Schauer Charles Bell Trompete Douglas Lindsay Steven Pride Christopher Kiradjieff Posaune Cristian Ganicenco Jeremy Moeller Bass-Posaune Peter Norton Tuba Michael Thornton Pauken Patrick Schleker Richard Jensen Schlagwerk William Platt David Fishlock Richard Jensen Harfe Gillian Benet Sella 16 I 17 BIOGRAFIEn

Paavo Järvi Paavo Järvi ist einer der gesuchtesten Dirigenten seiner Generation. Seit September 2001 ist er der zwölfte Music Director des Cincinnati Symphony Orchestra. Wegen seiner großen Erfolge beim Publikum, der Presse, aber auch bei den Orchestermusikern, wurde bereits 18 Monate nach seinem Amtsantritt sein Vertrag bis zur Saison 2010/11 verlängert. In dieser Saison dirigiert Paavo Järvi während 14 Wochen die Abonnementkonzerte und wird das Repertoire des Orchesters um Werke erweitern, die niemals zuvor in Cincinnati aufgeführt wurden. Unter den bisherigen Einspielungen, die zunehmend von der Fachpresse und dem Publikum begeistert aufgenommen werden, befinden sich: Rachmaninows Sinfonie Nr. 2, Werke von Britten und Elgar (ausgezeichnet mit zwei Grammys), die Konzerte für Orchester von Bartók und Lutoslawski sowie Sinfonien von Dvorák ˇ und Martinu. Paavo Järvi hat auch mit anderen Orchestern mehr als 30 CDs eingespielt zu nennen vor allem der Zyklus aller Beethoven-Sinfonien mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen bei RCA. In 2004 wurde Paavo Järvi zum Künstlerischen Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ernannt. Er ist außerdem Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks und übernimmt mit der Saison 2010 /11 den Posten des Musikdirektors des Orchestre de Paris. Unter den Gastorchestern, die er leitet, finden sich die St. Petersburger, Berliner und Wiener Philharmoniker, das Koninklijk Concertgebouworkest, das Orchestre National de France, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia, La Scala, das NHK Tokyo, das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und die großen Londoner Sinfonieorchester. In den USA dirigiert er regelmäßig das Boston Symphony, das Philadelphia Orchestra, das Cleveland Orchestra, das Los Angeles Philharmonic, das New York Philharmonic und das Chicago Symphony. Geboren 1962 in Estland, studierte Paavo Järvi Schlagzeug und Dirigieren in Talinn. 1980 zog er mit seiner Familie in die USA. Seine Studien setzte er am Curtis Institute of Music und am Los Angeles Philharmonic Institute bei Leonard Bernstein fort. Paavo Järvi hat Werke vieler estnischer Komponisten wie Arvo Pärt, Erkki-Sven Tüür, Lepo Sumera und Eduard Tubin aus der Taufe gehoben. 2002 wurde er Künstlerischer Berater des Estnischen Nationalen Sinfonieorchesters und außerdem mit dem»kultuurkapital«seines Geburtslandes für seine Verdienste um die estnische Musik ausgezeichnet. Nikolai Lugansky Nikolai Luganskys technische Fähigkeiten sind enorm, seine feinfühlige Klarheit und sein Sinn für die Gesamtstruktur verweisen dabei zugleich auf einen Komponisten, mit dem er stets in engen Zusammenhang gebracht wird: Sergeij Rachmaninow. Sein Repertoire umfaßt mit über 40 bedeutenden Klavierkonzerten neben der russischen Literatur die Hauptwerke der europäischen Klaviermusik. Zugleich ist er ein kunstvoller und sensibler Kammermusiker. 1972 als Sohn eines russischen Wissenschaftlerehepaares in Moskau geboren, legte er bereits in frühester Kindheit eine außergewöhnliche musikalische Begabung an den Tag. Mit fünf Jahren erhielt er den ersten Musikunterricht. Er studierte bei der legendären Tatjana Nikolaieva und nach deren Tod bei Sergei Dorensky am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium, als dessen Assistent er heute dort lehrt. 1988 erhielt er beim»internationalen Bachwettbewerb«in Leipzig die Silbermedaille. Nur zwei Jahre später wurde ihm der Zweite Preis des Moskauer Rachmaninow-Wettbewerbes verliehen. 1994 folgte mit dem Sieg beim zehnten»internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb«der Durchbruch zu seiner internationalen Karriere. Diese führt ihn heute bei über 90 Konzerten pro Jahr sowohl zu den internationalen Orchestern sowie in die größten Konzertsäle der ganzen Welt: Wiener Musikverein, Théâtre des Champs Elysées, Salle Pleyel, Concertgebouw in Amsterdam, Wigmore Hall, Barbican Centre und Queen Elizabeth Hall. Sein amerikanisches Debüt gab er 1996 mit dem Orchester des Kirov Theaters unter Valery Gergiev in der Hollywood Bowl. Er arbeitet regelmäßig mit dem Orchestre de Paris, dem Orchestre National de France unter Kurt Masur, dem Koninklijk Concertgebouworkest unter R. Chailly, den Götheborger Philharmonikern unter N. Järvi, den Dresdner Philharmonikern unter M. Janowski, dem Philharmonia sowie dem London Philharmonic Orchestra und dem Gewandhausorchester. Natürlich ist er auch bei den internationalen Festivals wie dem»menuhin Festival«in Gstaad,»La Roque d Antheron«,»Kissinger Sommer«und den»bbc Proms«präsent. 1992 erschien seine erste CD. Zwei Aufnahmen bei Vanguard Classics mit Solowerken Rachmaninows erhielten 1995 den»terence Judd Award«. Seit seiner Einspielung von Brittens Jugendwerk»Young Apollo«mit Yuri Bashmet, Gidon Kremer und dem Hallé Symphony Orchestra unter der Leitung von Kent Nagano im Sommer 1999 verbindet ihn ein Exklusivvertrag mit Warner Classics. Für seine zweite Aufnahme für dieses Label, die»24 Etudes & 3 Etudes posthumes«von Frédéric Chopin, erhielt er den»diapason d Or de L année 2000«als bester Instrumental-Solist. Luganskys Aufnahmen der Chopin-Etüden, Rachmaninows»Préludes«und»Six Moments Musicaux«wurden jeweils mit dem»diapason d Or«ausgezeichnet. Mit den Konzerten Nr. 2 und 4 vollendete Nikolai Lugansky die Gesamteinspielung der Rachmaninow-Klavierkonzerte mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sakari Oramo. Für diese Aufnahme erhielt er den»echo«2005. 18I19 BIOGRAFIEn

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Texte Dr. Christoph Vratz Fotonachweise Titel Warner Music Group S. 4 5 Marlen Krogveld S. 8 9 James McMillan Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Claudia Beißwanger Dr. Jan Boecker Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Milena Ivkovic T 0231-22 696 161 Druck RRD Rhein-Ruhr Druck GmbH & Co. KG Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten! Impressum

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