Kopiert aus: http://www.ralfs-foto-bude.de/ August 2013. Wissenswertes für gute Fotos



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Kopiert aus: http://www.ralfs-foto-bude.de/ August 2013 Was macht was? Programmautomatik: Wissenswertes für gute Fotos Deine Kamera steuert sowohl die Blende, wie auch die Belichtungszeit anhand gespeicherter Routinevorgaben und sorgt für eine korrekte Belichtung. Motivprogrammautomatik: Deine Kamera steuert sowohl die Blende, wie auch die Belichtungszeit anhand gespeicherter Standardwerte, bezogen auf die von Dir voreingestellte Motivszene und sorgt für eine korrekte Belichtung. Zeitautomatik oder auch Blendenvorwahl genannt: Du stellst manuell die gewünschte Blende ein und Deine Kamera steuert die passende Verschlusszeit hinzu um ein korrekt belichtetes Bild zu gewährleisten. Blendenautomatik (Zeitvorwahl): Du gibst die gewünschte Belichtungszeit vor und die Kamera steuert die passende Blende um ein korrekt belichtetes Bild zu gewährleisten. Manuelle Belichtung: Du stellst sowohl die Blende, wie auch die Belichtungszeit selber ein. Ein korrekt belichtetes Bild erhältst Du dann, wenn beide Parameter so gewählt sind, dass sie die vorhandene Lichtmenge korrekt berücksichtigen. Die Blende Jede Kamera ist mit einer Blende ausgestattet. Sie steuert die Lichtmenge, die zum Aufnahmesensor (Chip) der Kamera gelangt. Je größer die Blendenöffnung, um so mehr Licht gelangt zum Sensor. Größere Blendenöffnungen werden mit einer kleinen Blendenzahl benannt, beispielsweise 1.8, kleine Blendenöffnungen mit einer großen Blendenzahl, 16. Die Blende besteht aus mehreren ringförmig angeordneten Lamellen. Je nach Stellung der Lamellen entsteht eine mehr oder weniger große Öffnung wie ein kreisrundes Fenster, durch das das Licht zum Sensor gelangt. Große Fenster lassen viel Licht durch und bekommen eine kleine Blendenzahl, beispielsweise 1.8, kleine Fenster lassen nur wenig Licht durch und bekommen eine große Blendenzahl, beispielsweise 22. Was sich widersinnig anhört, hat einen einfachen Grund: Eigentlich wird die Blendenöffnung in der Form 1/1.8 oder 1/22 angegeben. Dann stimmt der Wert wieder mit der Größe der Öffnung überein: 1/1.8 = 0,55

und 1/22 = 0,05. Der Einfachheit halber wird die Blendenangabe jedoch meist verkürzt wiedergegen, eben als 1.8 oder 22. Mehr dazu weiter unten. Die Blendenreihe Die Blendenwerte werden nicht kontinuierlich aufsteigend angegeben, sondern als sogenannte Blendenreihe: 1.0-1.4-2.0-2.8-4.0-5.6-8.0-11 - 16-32 - 45-64 - 90-128. Diese Werte finden sich auch bei den meisten Kameras in der Blendeneinstellung. Damit die Stufen jedoch feiner sein können, werden die Abstände zwischen dein Hauptblendenstufen nochmal in zwei oder drei Zwischenstufen geteilt. In einigen Kameras kann diese Abstufung im Menü eingestellt werden und verbirgt sich meist unter der Bezeichnung "Blendenstufen" wobei dann zwischen 1/2 und 1/3 gewählt werden kann. Die Blende wird mit dem Kürzel "f" angegeben Auf Zoom-Objektiven sieht man häufig die Bezeichnung f 3.5-5.6. Klar ist, dass 3.5-5.6 die kleinst mögliche Blendenzahl (größte Blendenöffnung) angibt. Wobei der erste Wert für den Blendenwert in der Weitwinkeleinstellung steht und der zweite für die Teleeinstellung. Aber wieso "f"? Das Kürzel "f" steht eigentlich für "focal length", den englischen Begriff für Brennweite. Im Zusammenhang mit der Blende hat das "f" allerdings eine etwas andere Bedeutung. Es gibt Verhältnis zwischen der Brennweite und der Blendenöffnung an. Bei einem Objektiv mit 50 Millimeter Brennweite bedeutet das bei Blende 4, dass der Durchmesser der Blendöffnung 50 / 4 = 12,5 Millimeter beträgt. Und hier schließt sich der Kreis zu der oben bereits erwähnten Blendenangabe, sie würde in diesem Beispiel 1/4 betragen oder eben kurz Blende 4. Kleiner Blendenwert - hohe Lichtstärke Bei Kameras und Objektiven ist der kleinst mögliche Blendenwert ein Kriterium für gute Qualität. Dieser Wert - auch Ausgangsblende genannt - gibt nämlich an, wieviel Licht maximal durch das Objektiv zum Aufnahmesensor gelangen kann. Klar: Mehr Licht ist immer besser. Ein Objektiv mit einer Ausgangsblende von 1.8 ist also besser, als eins mit einer

Ausgangsblende von 5.6. Und noch eins ist wichtig: Je geringer die Ausgangsblende, um so gezielter kann mit der Schärfentiefe gearbeitet werden. Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit der Zusammenhang Zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit besteht ein direkter Zusammenhang. Er ist für die Belichtung des Bildes wichtig und bestimmt letztendlich neben dem Motiv auch das Aussehen der Aufnahme. Mehr dazu im Artikel Belichtung. Die Belichtungszeit Die Belichtungszeit einer Kamera legt fest, wie lange Licht durch das Objektiv auf den Aufnahmesensor (Chip) gelangt. Belichtungszeiten betragen zwischen mehreren Sekunden und kurzen Belichtungszeiten von 1/1000 Sekunde und kürzer. Bei vielen Kameras kann die Belichtungszeit manuell gewählt werden. Belichtungs-, Motiv- und Automatik-Programme wählen die Belichtungszeit automatisch je nach eingestelltem Programm und Lichtverhältnissen. Wie bei der Blende gibt es eine Belichtungzeitreihe: B - 1-1/2-1/4-1/8-1/15-1/30-1/60-1/125-1/250-1/500-1/1000 Sekunde. Der Buchstabe "B" steht für "bulb", ist englisch und heißt übersetzt Blasebalg. Damit wurde früher die Langzeitbelichtung von Kameras gesteuert. Wurde der Blasebalg, der per Mini-Schlauch mit der Kamera verbunden war, gedrückt, öffnete sich der Verschluss und die Belichtung startete. Beim Loslassen des Blasebalgs schloss sich der Verschluss wieder, die Langzeitbelichtung endete. Vor allem früher, als die Filme nur eine geringe Empfindlichkeit hatten, war praktisch jede Aufnahme eine Langzeitbelichtung. Verschiedene Verschlüsse Es gibt mehrere Verschlussarten. Am gebräuchlisten in modernen Kameras sind der Schlitzverschluss und der elektronische Verschluss. Während beim Schlitzverschluss kleine Lamellen mechanisch bewegt werden, funktioniert der elektronische Verschluss gänzlich ohne Mechanik. Vorteil des elektronischen Verschlusses: Er funktioniert völlig geräuschlos. Allerdings neigen elektronische Verschlüsse zu Bildfehlern, dem sogenannten Blooming- und Smearing-Effekt. Sie entstehen, weil der Aufnahmesensor dauerhaft Lichteinfluss ausgesetzt ist. Um diese negativen Erscheinungen zu verhindern, werden daher meist elektronischer und mechanischer Verschluss in Kombination verwendet. Früher kam in Kameras vor allem der Zentralverschluss zum Einsatz. Im Gegensatz zum Schlitzverschluss, der sich direkt vor dem Aufnahmesensor oder Film befindet, ist der Zentralverschluss im Objektiv platziert. Problem des Zentralverschlusses: Nur mit großem Aufwand lassen sich kürzere Belichtungszeiten als 1/250 Sekunde erreichen. Die Belichtung Bei der Aufnahme eines Fotos ist die Belichtung ausschlaggebend für ein korrekt belichtetes Endergebnis. Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindllichkeit sind dabei die drei wesentlichen Parameter. Je nach Einstellung lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen. Die Blende steuert dabei die Lichtmenge die auf den Sensor gelangt. Die Belichtungszeit legt die Dauer des Lichteinfalls auf den Sensor fest. Und die ISO-Empfindlichkeit steuert die

Empfindlichkeit des Sensors. Das Zusammenspiel dieser drei Komponenten lässt sich gut am Beispiel eines Wassergefäßes erklären. Um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten, muss immer eine bestimmte Menge Licht aufgenommen werden - sprich ein Gefäß festgelegter Größe gefüllt werden. Der Schlauchdurchmesser ist dabei mit der Blende vergleichbar und der Wasserhahn mit der Belichtungszeit. Hat der Schlauch einen großen Durchmesser - große Blendenöffnung, etwa 1.8 -, so muss der Hahn - die Belichtungszeit - nicht lange geöffnet werden, um das Gefäß zu füllen. Umgekehrt: Hat der Schlauch einen kleinen Durchmesser - kleine Blendenöffnung, zum Beispiel 16 -, so muss der Wasserhahn - die Belichtungszeit - lange geöffnet werden, um das Gefäß zu füllen. Stimmt dieses Wechselspiel bei der Aufnahme, ist das Ergebnis ein korrekt belichtetes Bild. Und welche Rolle spielt dabei die ISO-Empfindlichkeit? Sie ist vergleichbar mit dem Wasserdruck. Hat der Schlauch einen kleinen Durchmesser und soll der Wasserhahn trotzdem nicht lange geöffnet werden, so muss der Wasserdruch - die ISO-Empfindlichkeit - erhöht werden. Kleine Blendenöffnung sorgt für viel Schärfe Nun stellt sich die Frage, warum diese Werte überhaupt verändert werden sollen? Der Grund: Weil man bestimmte Effekte erzielen möchte. So soll beispielsweise bei einem Porträt nur der Kopf scharf abgebildet werden, Hintergrung und Vordergrund jedoch nicht. Bei einer Landschaftsaufnahme hingegen soll der gesamte Bereich von vorne bis zum Horizont scharf abgebildet werden. Dies erreicht man durch die Wahl der richigen Blende. Dabei gilt: Ist die Blendenöffnung groß, also etwa Blende 1.8, so wird nur ein sehr begrenzter Teil des Bildes scharf abgebildet. Ist die Blendenöffnung klein, beispielsweise Blende 16, wird ein sehr großer Bereich scharf dargestellt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Schärfentiefe kleine Bendenöffnung viel Schärfentiefe, große Blendenöffnung wenig Schärfentiefe. Aus diesen Gestaltungswünschen ergibt sich eine entsprechende Wahl der Belichtungszeit. So muss beispielsweise bei gleichen Lichtverhältnissen beim Porträt, dass mit Blende 2.8 fotografiert wird, die Belichtungszeit auf 1/500 Sekunde gestellt werden und beim anschließenden Panoramabild, bei dem die Blende 16 eingestellt wird, mit einer Belichtungszeit von 1/15 Sekunde fotografiert werden. Kurze Belichtungszeit bei bewegten Motiven Nehmen Sie ein Motiv auf, in dem sich Elemente schnell bewegen, so muss eine kurze Belichtungszeit gewählt werden. Ist sie zu lange, würden die sich bewegenden Teile verwischt dargestellt. Um beispielsweise tobende Kinder scharf aufzunehmen, ist eine Belichtungszeit von 1/500 Sekunde oder kürzer geeignet. Noch kürzer muss die Belichtungszeit für Sportaufnahmen gewählt werden. Lange Belichtungszeiten können für Architektur-Aufnahmen oder Landschafts-Panoramen gewählt werden. Da reichen 1/60 Sekunde oder sogar längere Belichtungszeiten. Aber Achtung: Nicht nur sich bewegende Elemente im Motiv können für Unschärfe sorgen, sondern auch die Bewegung der Kamera in ihren Händen. Die Verwacklungsgefahr steigt mir zunehmender Belichtungszeit und größer Brennweite. Um dem vorzubeugen, werden sogenannte Bildstabilisatoren in die Kameras eingebaut. Natürlich kann man auch gezielt lange Belichtungszeiten einsezten, um sogenannte Wischeffekte im Bild zu erzielen. Hohe ISO-Empfindlichkeiten für schlechte Lichtverhältnisse

Nur was machen, wenn man viel Schärfentiefe möchte, also eine kleine Blendenöffnung, beispielsweise 16, und gleichzeitig eine kurze Beichtungszeit braucht, da sich das Motiv bewegt und nicht gerade die Sonne strahlend hell scheint? Dann hilft es nur noch die ISO- Empfindlichkeit zu erhöhen. Selbst wenn die Bildqualität dann nicht mehr optimal ist, nimmt man das meist gerne in Kauf. Denn besser ein Foto, dass minimale Bildstörungen hat, als gar kein Bild oder ein komplett unscharfes. Moderne Kameras passen die ISO-Empfindlichkeit je nach Motiv genau so an, dass die Bildqualität optimal bleibt und dennoch ein scharfes Foto in den Kasten kommt. In Verbindung mit einem guten Bildstabilisator gelingen so auch in ungünstigen Lichtverhältnissen brillante Aufnahmen. ISO-Empfindlichkeit Die ISO-Empfindlichkeit gibt an wie lichtempfindlich der Aufnahmesensor (Chip) ist. Die Lichtempfindlichkeit der Kamera kann von Aufnahme zu Aufnahme individuell eingestellt werden. Je höher die Empfindlichkeit eingestellt ist, beispielsweise ISO 3200, umso weniger Licht ist erforderlich, um eine richtig belichtete Aufnahme zu bekommen. Wie bei Blende und Belichtungszeit gibt es auch eine ISO-Reihe: 100-200 - 400-800 - 1600-3200 - 6400-12800 - 25600. Je höher der Wert, beispielsweise ISO 3200, um so empfindlicher der Chip, sprich: Auch bei wenig Licht, etwa in der Dämmerung, sind noch Aufnahmen möglich. Im Gegensatz zum Film kann die Empfindlichkeit des Sensor jederzeit geändert werden. Beim Film war dies nicht möglich. Hatte man tagsüber einen Film geringer Empfindlichkeit, beispielsweise mit ISO 100, eingelegt und wollte auch in der Dämmerung fotografieren, musste man den Film wechseln und einen mit höherer Empfindlichkeit, etwa ISO 800, einlegen. Hier spielt die Digitalfotografie ihre Vorteile aus: Nach jeder Aufnahme kann die ISO-Empfindlichkeit den entsprechenden Anforderungen angepasst werden. Niedrige Empfindlichkeit beste Bildqualität Die eingestellte Empfindlichkeit des Aufnahmesensors hat Einfluss auf die Bildqualität. Je höher die Empfindlichkeit eingestellt wird, umso unruhiger und grieseliger wirken die Aufnahmen. Diese Bildstörungen werden auch Rauschen genannt. Sichbar ist das Rauschen vor allem in gleichmäßigen farbigen Flächen, wie beispielsweise dem blauen Himmel. Und warum entstehen diese Störungen? Damit hohe Empfindlichkeiten in einer Digitalkamera erreicht werden können, müssen die elektrischen Signale, die das Licht auf dem Sensor erzeugt, verstärkt werden. Bei dieser Verstärkung werden auch Störungen mitverstärkt. Vergleichbar ist das mit dem Fernsehton: Steht der Reporter inmitten von gröhlenden Fußballfans und man dreht den Ton des Fernsehers lauter, wird nicht nur der Kommentar des Reporters lauter, sondern auch das Gröhlen. Mit technischen Tricks gelingt es den Kameraherstellern diese Störungen immer besser herauszufiltern. Sprich: Nur noch das eigentlich wichtige Bildsignal wird verstärkt. Waren bei älteren Kameramodellen noch Aufnahmen mit einer Empfindlichkeitseinstellung von ISO 800 kaum brauchbar, liefern moderne Kameras noch gute Aufnahmen mit einer eingestellten Empfindlichkeit von ISO 3200. Inzwischen werden Spitzenwerte von ISO 25600 erreicht. Damit gelingen selbst bei sehr dunklem Umgebungslicht noch brauchbare Aufnahmen.

Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit der ZusammenhangZwischen Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit besteht ein direkter Zusammenhang. Er ist für die Belichtung des Bildes wichtig und bestimmt letztendlich neben dem Motiv auch das Aussehen der Aufnahme. Mehr dazu im Artikel Belichtung. Wann stelle ich was ein? Ein paar Einstellhilfen als Tipps: 1. Portraitfotografie draussen, Sonne, Gesicht hell f3,5 ISO100 leichtes Tele 85-100mm (äquiv. Kleinbild) Zeitautomatik nutzen 2. Portraitfotografie draussen, Sonne, Gesicht im Schatten f3,5 ISO100 leichtes Tele 85-100mm (äquiv. Kleinbild) Aufhellblitz Zeitautomatik nutzen 3. Ähnliche Motive, bei der Du eine geringe Schärfentiefe erreichen willst (Motiv scharf, Hintergrund unscharf) f3,5 ISO100 Tele nutzen, je länger die Brennweite, umso geringer die Schärfentiefe Zeitautomatik nutzen 4. Landschaftsfoto, Sonne, möglichst große Schärfentiefe (alles soll scharf sein) f8 ISO100 Weitwinkel 28mm (äquiv. Kleinbild) Zeitautomatik nutzen 5. Sportbild, Bewegte Motive, Sonne1/250 sec oder kürzer ISO200 (je nach Qualität der Kamera ISO 400 bis ISO 3200) Tele nach Bedarf und Motiv Blendenautomatik nutzen 6. Belichtungsreihe für HDR-Foto anfertigen f5,6 ISO100 Stativ Zeitautomatik nutzen --> 1. Bild fotografieren, eingestellte Verschlusszeit merken und zwei weitere Bilder fotografieren, eins mit der nächst kürzeren Verschlusszeit, eins mit der nächst längeren. Nicht die Blende, Brennweite, Schärfe, den Kamerastandpunkt verändern, RAW wählen 7. Blaue Stunde bis Nachtaufnahme f5,6 ISO100 Stativ Zeitautomatik nutzen Fernauslöser oder Selbstauslöser verwenden MF (Manual Fokus)

Beispiel Landschaftsfotografie sehr sonnig 11:00 h unbearbeitet f/9, Br24, 1/400, ISO 160