Gutes Wohnklima Feuchtigkeit Lüften Dämmen. Umweltberatung der Bezirksämter Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz.

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Transkript:

Gutes Wohnklima Feuchtigkeit Lüften Dämmen Umweltberatung der Bezirksämter Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung oder in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Text und Abbildungen (soweit nicht anders angegeben): Angelika Gerlach Umweltberatung Wandsbek Dieter Klincke Umweltberatung Bergedorf Foto: Christoph Thiele Druck: Druckerei JVA Fuhlsbüttel Gedruckt auf 100% Recyclingpapier - 2. überarbeitete Auflage Februar 2009 -

Lebensqualität braucht Wohnbehaglichkeit, also angenehme Temperaturen im ganzen Haus nicht zu warm und nicht zu kalt. Der Temperaturunterschied zwischen Raumluft und Wänden darf nicht zu groß sein. Sonst wird es ungemütlich. Ausreichende Dämmung bietet mehr Behaglichkeit die Wände bleiben warm und es zieht nicht mehr durch die Ritzen der Mauern oder sonstige Bauteile. Im nachfolgenden Text sollen der Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit, Lüften und Dämmen dargestellt und Tipps zur Vermeidung von Feuchteschäden gegeben werden. Woher kommt die Feuchtigkeit? Pro Person wird über die Haut und Atemluft täglich ca. 1 Liter Wasser als Dampf in die Raumluft abgegeben. Entsprechend den Lebensgewohnheiten beim Duschen, Waschen, Kochen, etc. kommen noch mehrere Liter Wasser hinzu (Abb. 1). Diese Feuchtigkeit muss, wenn möglich schon während des Entstehens, aus der Wohnung hinaus gelüftet werden. Wasserabgabe eines durchschnittlichen 3-Personenhaushalts bis von Liter pro Tag 6 5 4 3 2 1 0 Personen Kochen Duschen Wäschetrocknen Abb. 1: Feuchtigkeitsabgabe (in Litern pro Tag) bei ausgewählten Tätigkeiten

Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Raumlufttemperatur Die Raumluft kann nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen, und die hängt von der Temperatur ab: Je wärmer die Luft, desto mehr kann sie speichern, bis sie gesättigt ist (Abb. 2). A: Bei einer Temperatur von 20 C kann die Raumluft 15 g Wasser pro Kubikmeter (m³) aufnehmen erst dann ist der Sättigungspunkt erreicht. Man spricht von 100% relativer Luftfeuchte (= 100% r. F.). B: Bei einer Temperatur von 0 C kann die Raumluft nur 4 g Wasser pro Kubikmeter aufnehmen. Auch das sind dann 100% relative Luftfeuchte. A B 15 g/m bei 20 C 4 g/m bei 0 C Abb. 2: Wassergehalt der Raumluft bei einer Raumtemperatur von 20 C bzw. 0 C Wenn warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft an den Oberflächen kälterer Bauteile (z. B. Außenwände) abkühlt, schlägt sich das dort überschüssige Wasser als Tauwasser (= Schwitzwasser) nieder. An Wandflächen, die lange Zeit feucht (über 80 % r. F. an der Oberfläche) sind, kann sich Schimmelpilz bilden. Gerade dort, wo die Luftumwälzung behindert ist, ergeben sich zwangsläufig niedrigere Temperaturen und Tauwasser schlägt sich hier am ehesten nieder. So in Ecken, Nischen, an Fensterlaibungen und hinter Möbeln, die an kalten Außenwänden stehen (Abb. 3).

Ecke zugestellt 14 C; 88% r. F. Ecke - frei 17 C; 74% r. F. Raumlufttemperatur: 20 C Innenraumluftfeuchte: 60% r.f. Außentemperatur: -5 C Abb. 33: Auswirkung von von Raumecken und und Möblierung auf auf Temperatur und und Feuchte. Schimmel entsteht an Wandflächen über 80 % r. F. Keine Probleme entstehen, wenn die vom Heizkörper aufsteigende Warmluft ungehindert an Wänden und Decken vorbei streichen kann. Jahresgang der relativen Raumluftfeuchte in Deutschland Im Winter enthält die Außenluft eine geringe Wassermenge und damit weist auch der Innenraum eine geringe relative Luftfeuchtigkeit auf (Abb. 4). Selbst bei relativ hoher Luftfeuchte (Nebel, Regen) ist im Winterhalbjahr der Wassergehalt der Luft gering. Deshalb kann man in dieser Jahreszeit durch Lüften die Feuchtigkeit im Innenraum gut verringern. Abb. 4: Typische jährliche Abb. 4. Typische jährliche Schwankungen Schwankungen der relativen der relativen Raumluftfeuchte Raumluftfeuchte in in Gebäuden Schimmelpilzleitfaden Schimmelpilzleitfaden UBA 2005 UBA 2005 [2] Raumluftfeuchte [%] 80 60 40 20 0 I II III VI Jahreszeit [Quartal] Damit es nicht zur Schimmelpilzbildung kommt, sollte die relative Luftfeuchte eines Wohnraumes zwischen 30 65 Prozent liegen.

Zusammenhang zwischen Raumlufttemperatur und Wandtemperatur Je kälter die Wände sind, desto wärmer muss die Luft im Raum sein, da für die Behaglichkeit außer der Lufttemperatur im Raum auch die Oberflächentemperatur der Wände wichtig ist. Abhängig ist die Wandtemperatur davon, wie gut oder wie schlecht diese Bauteile gedämmt sind. Richtig behaglich fühlt man sich erst, wenn Luft- und Wandtemperatur nur geringe Unterschiede aufweisen (höchstens 3 C Unterschied). Wandtemperatur in C 30 28 26 zu warm 24 22 behaglich 20 zu kühl 18 16 14 12 10 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 Lufttemperatur in C Abb. 5 Einfluss der Außenwand- und Raumlufttemperatur auf die Behaglichkeit (nach H. Künzel [1], verändert) Das Wohlbefinden in einem Raum wird von der Lufttemperatur und der Oberflächentemperatur der Wände, Decken und Böden beeinflusst. Je kälter die Wände, desto wärmer muss die Luft im Raum sein. So reicht z.b. bei einer Oberflächentemperatur der Wände von etwa 17 C eine Lufttemperatur von etwa 19 C aus ( ), während bei einer Wandtemperatur von 13 C schon eine Lufttemperatur von 25 C nötig ist ( ), damit man sich behaglich fühlt.

Lüftung Die fortlaufend in Wohnungen produzierte Feuchtigkeit muss regelmäßig abgeführt werden. Empfehlenswert sind zwei Arten der Lüftung. Die Querlüftung und die Stoßlüftung. Die Dauer der Lüftung hängt von der Raumgröße und der Außentemperatur ab. Querlüftung / Durchzug: Abb. 6: Fenster und gegenüber liegendes Fenster/Tür für 3-5 Minuten weit öffnen Stoßlüftung: Abb. 7: Fenster für 5-10 Minuten zum vollständigen Luftaustausch weit öffnen Durch das Kippen der Fenster für die sog. Spaltöffnung erfolgt ein Luftaustausch erst nach 30-75 Minuten. Problematisch sind dabei die Abkühlung der umgebenden Flächen und damit die Gefahr der Tauwasserbildung mit nachfolgendem Schimmelpilzbefall. Wenn also feuchte Luft aus dem Raum gelüftet werden soll, erfolgt dies am effektivsten durch Stoß- oder Querlüftung. Wenn ein Haus nachträglich gedämmt wurde, müssen die Bewohner ihr Lüftungsverhalten neu überdenken, denn die automatische Lüftung durch undichte Fenster entfällt. Neubauten enthalten durch die Baumaterialien viel Feuchtigkeit. Diese Restfeuchte zwingt noch über längere Zeit zu besonderen Lüftungsmaßnahmen.

Dämmen Die Heizkosten bilden den mit Abstand größten Posten am Gesamtenergieverbrauch in Privathaushalten. Dieser Energieverbrauch lässt sich durch entsprechende Dämmmaßnahmen um 50 Prozent und mehr verringern. Dadurch können auch Bauschäden, wie Durchfeuchtung, und Schimmelpilz vermieden werden wenn entsprechend gelüftet wird. Die Stadt Hamburg stellt Fördermittel für Wärmedämmmaßnahmen an bestehenden Gebäuden bereit. Wer Fördergelder in Anspruch nehmen möchte, sollte den Antrag in jedem Fall vor Beginn der Maßnahme stellen. Ansprechpartner ist die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt (WK). WK Tel. 24 84 60 Wenn eine Außenwanddämmung bereits durchgeführt wurde oder vorgenommen werden soll, kann es unter Umständen sinnvoll sein, auch die Heizungsanlage näher zu betrachten. Möglicherweise ist sie für den zukünftigen geringeren Wärmebedarf des Hauses überdimensioniert. Langfristig werden mit einer angepassten Anlage nicht nur wegen des geringeren Wärmebedarfs des gedämmten Gebäudes, sondern auch infolge des besseren Wirkungsgrades moderner Heizkessel erhebliche Energiekosten eingespart. Fazit: Ausreichendes Lüften, überlegtes Heizen und wenn möglich bessere Dämmung verhindern Feuchteschäden und verhelfen zu einem angenehmen Raumklima.

Antworten auf häufig gestellte Fragen: Wie sollte im Schlafzimmer gelüftet werden? Die Feuchtigkeit im Schlafzimmer wird meist unterschätzt. Der Mensch gibt während 8 Stunden rund 300 g Wasser ab, das von der Luft und von den Raumoberflächen aufgenommen wird. Wer nicht bei offenem Fenster schläft, der muss also am Tag mehr lüften. Was Sie nicht tun sollten: Ein unbeheiztes Schlafzimmer vor dem Zubettgehen dadurch aufwärmen, dass die Tür zum beheizten Raum eine Weile geöffnet wird. In diesem Fall bringt die einströmende warme Luft unter Umständen soviel Feuchtigkeit mit, dass sich beim Abkühlen im Schlafzimmer Tauwasser an den Wänden bildet. Wann ist das Lüften besonders wichtig? Feuchtigkeit sollte am besten bereits während des Entstehens hinaus gelüftet werden (z.b. beim Kochen oder Wäsche trocknen). Wo dies erst hinterher möglich ist, z. B. im Badezimmer, muss aber umso gründlicher gelüftet und anschließend wieder aufgewärmt werden. Ein fensterloses Bad erfordert besondere Rücksichtnahme: Eine funktionierende Entlüftung, möglichst feste Duschwände (keine Vorhänge) und nach dem Duschen das Wasser von den Wänden der Duschkabine abstreifen. Die Aufstellung eines Wäschetrockners ist hier besonders kritisch. Ist eine Nachtabsenkung der Heizungsanlage sinnvoll? Das für die Heizenergieeinsparung sehr wirksame Nachtabsenken (während der Nacht um höchstens 5 C verringerte Temperatur) ist sinnvoll, wenn es mit der Wohnungslüftung richtig abgestimmt ist. Nur ausreichend trockene Luft verträgt eine Temperaturerniedrigung, ohne ins Schwitzen zu geraten. Haben Möbel einen Einfluss auf die Luftumwälzung? An Außenecken und Außenwänden, die durch einen Schrank zugestellt sind, wird die Luftzirkulation behindert, Tauwasser kann sich leicht absetzen und dann Schimmelpilzwachstum begünstigen. (Abb. 3). Deshalb sollte eine relative Wandfeuchte von 80 % in allen Bereichen unterschritten werden. Dies kann bei Wandtemperaturen über 16 C meist erreicht werden. Oft lässt sich ein Schaden schon durch Abrücken des Schrankes vermeiden.

Was kann getan werden, wenn die Wände trotz ausreichender Lüftung Schimmelpilzwachstum zeigen? Wenn alle Hinweise genau beachtet werden und trotzdem Probleme in Form von Schimmelpilzwachstum auftreten, dann sollten Mieter zuerst ihren Vermieter informieren, da Baumängel (akuter Wasserschaden, undichte Versorgungsleitung) oder ungenügende Dämmung vorliegen können. Kommt es dann nicht zu einer Einigung, ist die Wohnungspflege in ihrem Bezirksamt behilflich. Als Hauseigentümer sollten Sie sich die entsprechenden Informationen bei einem Sachverständigen einholen. Wie müssen Souterrain-Wohnungen und Keller gelüftet werden? Besonders im Sommer, wenn die Außenluft recht warm ist und damit relativ viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, ist es in Räumen unterhalb des Erdniveaus häufig kühler als draußen. Bei einem Luftaustausch kann das dazu führen, dass die abkühlende Luft die Feuchtigkeit nicht mehr halten kann und diese sich als Tauwasser niederschlägt. Deshalb sollten solche Räume bei hohen Außentemperaturen nur früh morgens oder spät abends gelüftet werden. Quellen: [1] Künzel, H.: Bauphysik und Raumklima, Entwicklungen in der Vergangenheit. wksb 57/2006, S.3-8 [2] Umweltbundesamt: Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen. Dessau 2005