RAW Entwicklung mit UFRaw Steffen Engelmann - Gähler 31. Juli 2011 1
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Workflow in Kürze 3 3 UFRAW installieren 3 4 UFRAW starten 4 5 Der Startbildschirm 4 6 Grundlegende Einstellungen 5 6.1 Weißabgleich........................... 5 6.2 Belichtung............................. 5 6.3 Farbverwaltung.......................... 6 6.4 Ausgabe und Speichern...................... 7 7 UFRAW benutzen 8 8 Häufige Bildmanipulationen kurz beschrieben 9 8.1 Belichtung/ Kontrast/ Kontrastkurve.............. 9 8.2 Weißabgleich........................... 9 8.3 Rauschen entfernen........................ 11 8.4 Schneiden und Drehen...................... 11 8.5 Schärfen.............................. 11 9 Schärfen mit Davids Batchprozessor 11
1 Einleitung UFRAW ist ein wirklicher sehr guter RAW Konverter, der viele gängigen RAW Formate bearbeiten kann. Er basiert auf dcraw und bietet eine graphische Bedienoberfläche mit vielen Einstellmöglichkeiten zur Bearbeitung, direkten Abspeicherung der Bilder in ein neues Format oder Übergabe des Bildes an die Bildverarbeitung GIMP. Neben der graphischen Oberfläche kann man UFRAW auch sehr gut auf der Kommandozeile bedienen. Vorstellen möchte ich meinen Bildbearbeitungsablauf für Rohbilddateien von Olympus. Richtig gute Ergebnisse bei der Entwicklung der RAW Dateien von Olympus konnte ich unter Linux nur mit den Programmen RAWtherapee und UFRAW erzielen. Dies liegt vor allem an der Möglichkeit die Interpolation auf VNG for Color Interpolation einstellen zu können. Ähnlich gute Ergebnisse erzielte ich mit dem kostenpflichtigen Programm Lightzone. Ich verwende auch das ausgezeichnete Programme Bibble, welches die RAW Datenentwicklung recht gut meistert - besser wird s aus meiner persönlichen Sicht mit UFRAW. Deshalb der kurze Artikel. 2 Workflow in Kürze Ich verwende UFRAW zur Entwicklung der Rohdatenbilder. Auf Grund der fehlenden Nachschärfung im Programm UFRAW benötige ich noch ein Programm zum Nach-schärfen der Bilder im Batchbetrieb. Dazu verwende ich (da ich es gekauft habe Bibble ) oder ein Plugin für Gimp. Im Artikel gehe ich auf UFRAW und dem Plugin für GIMP ein. UFRAW 3 UFRAW installieren In den verschiedenen Linux Distributionen liegen meist drei Haupdateien vor. UFRAW als Standalone Software UFRAW als Plugin für GIMP UFRAW Batch (Software für die Kommandozeile) Diese Dateien einfach alle installieren.
4 UFRAW starten UFRAW kann man als Standalone Software verwenden oder es öffnet sich automatisch per Doppelklick auf eine RAW Datei. Da ich mehrere Dateien in einem Zug bearbeiten möchte, starte ich die Software als Standalone Anwendung. Es erscheint zunächst der Dialog Datei öffnen. Über Shift bzw. STRG lassen sich mehrere Dateien zur Bearbeitung markieren. Abbildung 1: Dialog Datei öffnen Anschließend klicke ich auf Öffnen. Es wird die erste Bilddatei des Bearbeitungsstabels geöffnet. 5 Der Startbildschirm Der Startbildschirm ist gut strukturiert. Links befinden sich die Reiter zur Bildbearbeitung. Rechts das Bild. Unten was mit dem Bild geschehen soll (v.l.n.r. Optionen/ Löschen des Bildes/ abbrechen der Bearbeitung/ Speichern des bearbeiteten Bildes/ Übergabe des Bildes an die Bildbearbeitung GIMP ).
Abbildung 2: Startbildschirm 6 Grundlegende Einstellungen 6.1 Weißabgleich Dort belasse ich alles auf den voreingestellten Werten. Nur das Feld Interpolation stelle ich auf VNG-Vierfarbinterpolation. Dies ist insbesondere für Olympuskameras sinnvoll. Damit vermeide ich Artefakte, welche in anderen Programmen auftraten. Für Nikon und Sony belasse ich es auf AHD. Genauere Infos findet man auch hier auf der UFRAW Internetseite. UFRAW Homepage 6.2 Belichtung Dort verwende ich Restore Highlights in HSV space. Das Symbol ist die Lampe von der Seite. Damit erhalte ich sehr scharfe Details. Positive Belichtungskorrekturen setze ich auf Soft like Film. Die Histogrammkurve erhält quasi in den hellen Bereichen einen Buckel und es kommt zu weniger Überbelichtung. Allerdings singt der Kontrast etwas. Ich verwende die automatische Belichtungsanpassung. Diese wird ständig nachgeregelt und wirkt mit der Automatik sehr sicher und nicht zu aggressiv.
6.3 Farbverwaltung Abbildung 3: Belichtung Unter dem Reiter Farbverwaltung stelle ich die grundlegenden Parameter für den Farbraum ein. Abbildung 4: Farbraumeinstellung In UFRaw verwende ich den srgb Farbraum. Wenn dies OK ist muß - nichts weiter gemacht werden. Ich lade noch mein erstelltes Profil für den Bildschirm, welches natürlich zum srgb Farbraum passen sollte. Das Farbprofil der Kamera belasse ich auf Farbmatrix.
Beim Gammawert verwende ich die Voreinstellung. Die Linearität ändere ich auf den Wert 0,14. Dies führt zu einer leichten Kontrasterhöhung. 6.4 Ausgabe und Speichern Abbildung 5: Ausgabe und Speichern Nachdem die RAW Entwicklung abgeschlossen ist kann das Bild gespeichert oder in Gimp geöffnet werden. Die Einstellungen für das Speichern finde ich unter dem Reiter Sichern. Der Pfad der Speicherung ist zunächst der gleiche wie die Originaldatei. Optional kann man dies ändern. Als Dateiformat verwende ich TIF oder JPG. ID-Datei dient der Erzeugung einer Konfigurationsdatei, die alle vorgenommen Bildeinstellungen reversibel speichert. Die Orginaldatei wird nicht geändert. Da ich nicht direkt eine Bild erzeugen möchte, sondern später alles in einem Rutsch entwickeln möchte (sogenannte Batchentwicklung), stelle ich unter ID-Datei nur erzeugen ein. (Alternativ könnte man auch Außerdem einstellen - dann wird sowohl das entwickelte Bild als auch die ID Datei erzeugt. Und mit dem Parameter Nie wird keine ID Datei erzeugt sondern nur das entwickelte Bild.)
unter Bildstandards sichern sichere ich am Ende meiner gemachten Grundeinstellungen einmalig alle Parameter aller Reiter. Diese sind dann für alle weiteren Bildbearbeitungen gültig. Alternativ müsste ich alles wieder neu einstellen. 7 UFRAW benutzen Mit den oben gemachten und abgespeicherten Einstellungen funktioniert die Bearbeitung von mehreren Bildern wie folgt. den Bilderstabel öffnen das erste Bild öffnet sich abweichende Bildmanipulierungen vornehmen speichern (Es wird mit unseren vorigen Einstellungen kein fertiges Bild gespeichert sondern nur die gemachten Einstellungen am Bild in der ID-Datei. Dadurch ist der Speichervorgang extrem schnell. ) das nächste Bild öffnet sich automatisch... bis alle bearbeitet sind. Im Verzeichnis liegen nun neben den RAW Dateien auch die individuellen ID-Dateien (*.UFRaw) der einzelnen Bilder, welche die Bildbearbeitung beschreiben. Sie stellen im Prinzip eine Anleitung zum entwickeln dar. Diese werden wir im nun durchführen. Dazu gehen wir auf der Konsole in das Verzeichnis und geben ein: UFRaw-batch *.ufraw Nun werden alle Dateien entwickelt und es werden die Dateien mit dem voreingestellten Format gespeichert. Bei mir sind das meist JPG Dateien (je nach gemachter Grundeinstellung - siehe oben). Fertig!
Abbildung 6: Belichtung 8 Häufige Bildmanipulationen kurz beschrieben Einige wenige Bildmanipulationen möchte ich kurz vorstellen. 8.1 Belichtung/ Kontrast/ Kontrastkurve Durch das Verschieben des Helligkeitsreglers lassen sich Fehlbelichtungen ausgleichen. Die Kontrolle sollte nicht nur visuell erfolgen sondern auch mit dem dargestellten Histogramm. Es stellt die Häufigkeitsverteilung der Helligkeit und der Farbe dar. Ganz links befindet sich schwarz und ganz rechts weiß. Dazwischen sollte sich die Häufigkeit verteilen. Das sollte das erste Ziel sein. Die Verbreiterung der Basis erreicht man durch eine Erhöhung des Kontrastes. Das Histogramm zeigt durch Blinken an, wo helle Bereiche keine Zeichnung mehr haben (Belichtung verringern) oder dunkle Bereiche keine Zeichnung mehr haben (Belichtung erhöhen). Dazwischen kann man idealerweise mit dem Kontrastregler spielen. Alternativ kann man Häufigkeitsverteilung auch komplett über die Kontrastkurve individuell anpassen. Dort befindet sich links auch ein Punkt zur automatischen Justage des Schwarzpunktes - den finde ich oft sehr hilfreich. 8.2 Weißabgleich Er steht bei mir meist auf Kamera. Sollte ein individueller Abgleich erfolgen muß man zuerst! auf einen bekannten, weißen Punkt im Bild klicken und dann auf die Pipette. Die Reihenfolge ist etwas ungewöhnlich.
Abbildung 7: Kontrast/ Kontrastkurve Abbildung 8: Histogramm
8.3 Rauschen entfernen geht mit dem Punkt Rauschunterdrückung - kann man aber nur sehr sparsam einsetzen. 8.4 Schneiden und Drehen Unter diesem Reiter befinden sich alle Tools zum Schneiden und Drehen des Bildes. Sehr schön gelöst ist die Funktion des freien Rotierens. Dort kann ich mir wahlweise mehrere Hilfslinien einblenden lassen. 8.5 Schärfen Das geht leider mit UFRaw noch nicht - dazu müssen wir ein extra Programm laufen lassen. Dazu verwende ich das Plugin Davids Batchprozessor für Gimp. 9 Schärfen mit Davids Batchprozessor Dazu verwende ich das Plugin Davids Batchprozessor für Gimp. Die Installation des Plugins läuft bei OpenSUSE so: Download des Quellcodes von der Homepage. Das Paket entpacken. Benötigt werden die Entwicklungtools für g++ und Gimp - bei Open- SUSE sind dies die mit Yast zu installierenden Pakete: gcc-c++ und gimp-devel dann geht man auf der Konsole in das Verzeichnis des entpackten Quellcodes des Plugins und führt den Befehl make install aus. Das Programm findet man dann im Programm Gimp unter /Filter/Batchprozessor Alternativ könnte man auch digikam oder andere Programme verwenden.