Praxisinformation. Dr. med. Claus Briesenick

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Transkript:

Praxisinformation Dr. med. Claus Briesenick Neurologe und Psychiater - Wir stellen uns vor - Fragen zur Praxisorganisation, Wartezeiten, etc. - Interesse zu wichtigen neurologischen Krankheiten mehr zu erfahren? - Informationen zu den Untersuchungen Neue Poststraße 13 Tel. 08106-308866 claus@briesenick.de Neue Poststraße 13 Tel. 08106-308866 claus@briesenick.de D-85598 Baldham Rezepte 08106-308975 www.briesenick.de D-85598 Baldham Rezepte 08106-308975 www.briesenick.de Fax 08106-303284 Fax 08106-303284 Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000

Dr. med. Claus Briesenick Neurologe und Psychiater Engagement außerhalb der Praxis INVADE Dr. Briesenick ist im Verein INVADE als Vorstand tätig Alzheimer Gesellschaft im Landkreis Ebersberg Konsiliararzt für Neurologie Modellprojekt TEMPIS Projekt zur Senkung der Häufigkeit von Schlaganfall und Demenz im Landkreis Ebersberg Information und Beratung bei Demenzerkrankungen Kreisklinik Ebersberg Mitarbeit in der Schlaganfallstation der Kreisklinik Telemedizinisches Pilotprojekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in Südbayern Sprechzeiten Montag bis Freitag 8.00 Uhr - 12.00 Uhr und nach Vereinbarung

Das Praxisteam Praxisleitung Angestellte Ärzte Dr. med. Claus Briesenick Neurologe und Psychiater Empfang, Organisation und Technik Dr. med. Sabine Förstner Neurologin Dr. Hendrik Glupe Assistenzarzt Sylvia Machal Claudia Kolbeck Hildegard Feist Aneta Ricci Teamleitung

Praxisinformation Liebe Patientin, lieber Patient, sind Sie zum ersten Mal in einer nervenärztlichen Praxis? Müssen Sie etwas warten und möchten die Gelegenheit nutzen, etwas mehr über unsere Praxis und die verschiedenen nervenärztlichen Untersuchungen, die möglicherweise bei Ihnen durchgeführt werden sollen, zu erfahren? Dann lesen Sie weiter! Wir hoffen, dass wir in dieser Broschüre einige für Sie interessante Informationen zusammengestellt haben. Denn eines liegt uns besonders am Herzen: Sie sollen sich hier wohlfühlen! Sie befinden sich in einer Praxis, in der alle gängigen nervenärztlichen Untersuchungen durchgeführt oder für Sie organisiert werden können. Unser Praxispersonal ist durch regelmäßige Schulungen auf dem jeweils aktuellen Kenntnisstand und wird sich bemühen, Ihre Fragen sachgerecht zu beantworten. Und auch bei organisatorischen Fragen stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Wenn Sie zum ersten Mal bei einem Nervenarzt sind, möchten Sie vielleicht wissen, wodurch sich eigentlich Neurologie und Psychiatrie unterscheiden. Was erwartet Sie in der neurologisch-psychiatrischen Sprechstunde? Schauen Sie ins das Inhaltsverzeichnis, um die für Sie besonders interessanten Themen direkt zu finden!

Organisatorisches Terminvereinbarung Telefonische Kontakte Um Ihre Wartezeit in der Praxis möglichst kurz zu halten, ist eine vorherige Terminvereinbarung notwendig. Rezepte- oder Überweisungswünsche können Sie auch telefonisch bzw. per Fax äußern. Hierzu ist es allerdings erforderlich, dass in der Praxis bereits ein gültiger Überweisungsschein vorhanden ist oder Ihre Versichertenkarte für das laufende Quartal bereits einmal vorgelegt wurde. Bitte benutzen Sie hierzu die unten aufgeführten Telefon- bzw. Telefaxnummern. Falls Sie von Ihrem Arzt eine dringende telefonische Auskunft oder Beratung benötigen oder ihn wegen eines Notfalls sprechen müssen, erreichen Sie ihn während der o.g. Sprechzeiten. Gegebenenfalls rufen wir Sie schnellstmöglich zurück, wenn Sie eine entsprechende Nachricht an der Anmeldung hinterlassen. Denn bedenken Sie bitte, dass Ihr Anruf bei der Untersuchung und Behandlung eines anderen Patienten stören könnte und Ihr Arzt nicht immer sofort zu erreichen ist. Daher wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie nur in wirklich dringenden Fällen anrufen. Für die Behandlung in unserer Praxis benötigen wir von Ihnen einen gültigen Behandlungsausweis. Bitte bringen Sie daher beim ersten Besuch sowie bei allen Folgeuntersuchungen jeweils bei Beginn eines neuen Quartals Ihre Versichertenkarte, 10,00 Praxisgebühr oder einen Überweisungsschein mit. Atteste Wenn Sie für Ihren Arbeitgeber, für Versicherungen oder andere Zwecke ein ärztliches Attest benötigen, stellen wir Ihnen gerne ein solches aus. Dafür wird von uns je nach Aufwand eine Bearbeitungsgebühr von 10,00 bis 40,00 erhoben. Kernsprechzeiten Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr und nach Vereinbarung Telefon 08106-308866 Rezepte 08106-308975 Fax 08106-303284 5

Organisatorisches Wartezeiten Wir bemühen uns ständig, die Wartezeiten für alle Patienten möglichst kurz zu halten. Durch die apparativen Untersuchungen, die bei Ihnen eventuell durchgeführt werden müssen, ist leider sowohl vor vor dieser Untersuchung als auch vor dem nachfolgenden Arztgespräch eine Wartezeit meist unvermeidbar. Rechnen Sie für eine neurologische Erstuntersuchung insgesamt mit einem Aufenthalt in der Praxis von 2 Stunden. Selten kommt es zu längeren Wartezeiten. Der Grund hierfür sind Notfall-Patienten, - zu deren unverzüglicher Untersuchung und Behandlung wir gesetzlich verpflichtet sind - die sofort versorgt werden müssen, um unter Umständen bleibende Schäden zu vermeiden Schlaganfälle, akute Schübe einer multiplen Sklerose, ein epileptischer Anfall oder ein Bandscheibenvorfall, Unfallverletzte (die verschiedenen Krankenhäusern schnell vorgestellt werden) oder im psychiatrischen Bereich eine Panikattacke benötigen schnellste Hilfe und sind nicht einplanbar. Im Interesse dieser Patienten bitten wir Sie daher um Ihr Verständnis, wenn sich Ihre Wartezeit unplanmäßig verlängert. Falls Sie andere Termine haben, die dadurch beeinträchtigt werden, melden Sie sich bitte an der Anmeldung. 6

Schwerpunkt-Praxis für... Schlaganfall Multiple Sklerose - Vorsorgeprogramm - Diagnostik - Akut-Therapie - Therapie - Nachsorge - Langzeitbetreuung Alterskrankheiten des Gehirns Morbus Parkinson - Hirnleistungs-Analyse - Diagnostik - Therapie - Therapie - Langzeitbetreuung Gefäßuntersuchungen Bandscheibenerkrankungen - Halsgefäße - Akutdiagnostik - Hirngefäße - Akuttherapie - Reha 7

Welche Symptome führen zum Nervenarzt? Flüchtige und anhaltende: - Kopfschmerzen - Lähmungen - Schwindel - Ischiasschmerzen - Black out - Gleichgewichtsstörungen - Gefühlsstörungen - Gehstörungen - Ohnmachtsanfälle - Gedächtnisschwächen - Ohrgeräusche - Konzentrationsstörungen - Sehstörungen - Schlafstörungen - Blasenstörungen - Sexualstörungen - Hörstörungen - Depressionen - Bewußtseinsstörungen - Angst 8

Neurologie Die Neurologie ist die Lehre vom Nervensystem. Sie beschäftigt sich mit Erkrankungen der im Körper verlaufenden (peripheren) Nerven, die z.b. für die Wahrnehmung von äußeren Reizen oder die Tätigkeit der Darmmuskulatur verantwortlich sind, und dem zentralen Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es gibt viele Erkrankungen, die eine Untersuchung durch den Nervenarzt notwendig machen. Dazu zählen oft plötzlich auftretende oder länger anhaltende Beschwerden wie z.b. - Kopfschmerzen - Schlaganfall - Hirndurchblutungsstörungen - Ischias - Vergesslichkeit - eingeklemmte Nerven, Taubheitsgefühl aber auch chronische Erkrankungen, die einer andauernden Behandlung bedürfen, wie z.b. - Schlaganfall - Mulitple Sklerose - Epilepsie - Parkinson Krankheit Psychiatrie Unter Psychiatrie versteht man die Seelenheilkunde. Störungen des seelischen Wohlbefindens, z.b. eine traurig ängstliche Verstimmung oder eine allgemeine Erschöpfung, bedürfen einer psychiatrischen Behandlung. Der Ursprung dieser Erkrankungen kann eine Fehlregulation der äußerst komplizierten Vorgänge im menschlichen Gehirn sein. Oftmals treten psychische Beschwerden zusammen mit nervenärztlichen Erkrankungen auf, da in beiden Fällen Vorgänge im Gehirn betroffen sein können. Aber auch Reaktionen auf Belastungen im Umfeld eines Menschen (Krankheit, Stress am Arbeitsplatz, Mobbing usw.) können zu psychiatrischen Beschwerden führen, die vom Arzt behandelt werden müssen. 9

Untersuchungsmethoden Notwendige Untersuchungen Je nach Beschwerdebild, welches zu Ihrem Besuch in unserer nervenärztlichen Praxis geführt hat, ist eine neurologische und/oder psychiatrische Untersuchung notwendig. Nach einer Grunduntersuchung muss in manchen Fällen auch eine apparative Untersuchung erfolgen. In vielen Fällen können auch die apparativen Untersuchungen in unserer Praxis durchgeführt werden. In speziellen Fällen, die Untersuchung außerhalb unserer Praxis erfordern, wird die Arzthelferin an der Anmeldung einen Termin beim jeweiligen Arzt für Sie vereinbaren. Dieser wird uns die Untersuchungsergebnisse schnellstmöglich mitteilen, so dass wir sie anschließend mit Ihnen in unserer Praxis besprechen können. Bitte erkundigen Sie sich dann telefonisch, ob die Ergebnisse bei uns vorliegen und vereinbaren Sie ggf. einen Besprechungstermin. 10

Neurologische Untersuchung Als Voraussetzung für die neurologische Untersuchung benötigt Ihr Arzt eine möglichst genaue Beschreibung Ihrer Beschwerden. Dies hilft ihm, Ihre Krankheit richtig einzuordnen und überflüssige Untersuchungen zu vermeiden. Deshalb unsere Bitte: - Überlegen Sie sich möglichst schon vor dem Gespräch mit dem Arzt, wie Sie Ihre Symptome am Besten beschreiben können. - Schildern Sie Ihre Beschwerden vollständig, auch wenn Sie vielleicht Einzelheiten als peinlich empfinden. Ihr Arzt wird selbstverständlich alles, was Sie ihm anvertrauen, absolut vertraulich behandeln und ist auf Ihre Mitarbeit angewiesen. - Teilen Sie uns unbedingt mit, wenn Sie an einer Allergie leiden. Vor allem Medikamentenallergien sind wichtig, da diese bei der Verschreibung neuer Medikamente von Ihrem Arzt berücksichtigt werden müssen. - Angesichts der nachfolgenden Untersuchungen, die oft auch eine apparative Untersuchung einschließen, ist es ebenfalls von Bedeutung, ob Sie einen Herzschrittmacher oder Hörgerät tragen, da sich diese Geräte und die Untersuchungsapparaturen gegenseitig beeinflussen können. - Einnahme von Medikamenten? Vorerkrankungen? Die nervenärztliche Untersuchung überprüft die komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirn und peripheren Nervensystem oder die Funktion einzelner Nerven. Folgende Vorgänge können überprüft werden und geben Aufschluss über Ihre Erkrankung. - Kraftentwicklung einzelner Muskeln, Reflexe (Motorik) - Spannungs- oder Ernährungszustand von Haut oder Muskeln (Tonus und Trophik) - Feinabstimmung von Bewegungen (Koordination) - Sinneswahrnehmungen wie Hören und Sehen, Gleichgewicht, Augenbewegungen (Funktion der Hirnnerven) - Gefühl (Sensibilität) - Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Auffassungsvermögen u.a. (hirnorganische Funktionen). Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass auch Funktionen untersucht werden, bei denen Sie auf den ersten Blick keinen Zusammenhang zu den von Ihnen geschilderten Beschwerden erkennen können. Sie sind jedoch notwendig, da das Gehirn und das Nervensystem sehr komplex organisiert sind. 11

Psychiatrische Untersuchung Die psychiatrische Untersuchung besteht aus einem Gespräch mit Ihrem Arzt, in dem dieser folgende Punkte beurteilt: - Stimmung, Gemütsverfassung (Affekt) - durch die Stimmungslage beeinflusste Bewegungen, z.b. die Gesichtsmimik (Psychomotorik) - Denkvermögen (formales und inhaltliches Denken) - Schlaf - Krankheitsverarbeitung Solche Untersuchungen sind nicht nur bei psychiatrischen Erkrankungen, z.b. bei Depressionen, notwendig, sondern alle Erkrankungen - nicht nur die des Gehirns - können von körperlichen Störungen begleitet werden. Viele körperliche Krankheiten, die eine rein organische Ursache haben, können z.b. durch intensive Schmerzen, chronischen Verlauf oder die Erkenntnis, dass sie unheilbar sind, negativ auf die Psyche wirken und den Betroffenen zermürben. Die Frage Ihres Arztes nach Ihrem seelischen Zustand bedeutet also nicht automatisch, dass er bei Ihnen einen schwerwiegenden psychischen Defekt vermutet. Vielmehr dient die Beurteilung Ihres psychischen Zustands oftmals dazu, eine für Sie optimierte Behandlung festzulegen. Eine Förderung des seelischen Wohlbefindens kann nämlich umgekehrt auch zu einer schnelleren Besserung körperlicher Beschwerden beitragen. 12

Elektrozephalogramm ( EEG ) Das Elektrozephalogramm misst die elektrische Aktivität des Gehirns, ähnlich wie das EKG (Elektrokardiogramm) die elektrische Aktivität des Herzens aufzeichnet. Der Patient bekommt eine Haube aufgesetzt, mittels derer die Elektroden auf bestimmte Punkte der Kopfhaut aufgesetzt werden können. Die Untersuchung ist völlig schmerzlos und kann beliebig oft wiederholt werden. Das Gel, das einen guten Kontakt zwischen den Messelektroden und der Kopfhaut gewährleistet, führt zwar zu leichtem Verkleben der Haare, ist jedoch problemlos auszuwaschen. Die Messergebnisse des EEG werden elektronisch aufgezeichnet. Die Kurven des gesunden Menschen weisen ein ganz charakteristisches Muster auf. 13

Elektrozephalogramm ( EEG ) Abweichungen von diesem Muster stellen für den Arzt wichtige Hinweise auf bestimmte Erkrankungen dar oder lassen deren Ursache erkennen. Daher wird ein EEG oft bei folgenden Erkrankungen durchgeführt: - Epilepsie - Kopfschmerzen - Entzündungen des Gehirns - Ohnmachtsanfälle - zur Verlaufskontrolle von Patienten, die Psychopharmaka erhalten. Je nachdem, welche Kurve oder welches Muster verändert, d.h. in welcher Gehirnregion die elektrische Aktivität gestört ist, lässt dies einen Rückschluss zu, ob z.b. - Ein Verschluss von Blutgefässen vorliegt - Eine Veränderung des Hirndrucks oder oder ein Tumor eine Entzündung Während eines EEG s, das in der Regel etwa 20 Minuten dauert, sitzen Sie normalerweise mit geschlossenen oder geöffneten Augen auf einem Stuhl. Die Arzthelferin wird Ihnen sagen, wann Sie die Augen öffnen oder schließen sollen. Unter Umständen werden Sie auch zu bestimmten Aktivitäten aufgefordert, um krankhafte Veränderungen unter Belastungsbedingungen erkennen zu können. So kann es z.b. notwendig werden, dass - Ihre Reaktionen auf flackerndes Licht untersucht werden - Sie tief ein- und ausatmen - oder ein EEG bei gleichzeitigem Schlafentzug (Schlafentzugs-EEG) durchgeführt wird. Auch eine gleichzeitige Videoaufzeichnung kann notwendig sein.durch sie kann eine Kurvenveränderung zeitlich genau einem bestimmten Ereignis während der Messung zugeordnet werden. 14

Elektromyogramm ( EMG ) Die Aktivität von Muskeln wird durch elektrische Impulse der Nerven gesteuert und ist ebenfalls elektrisch messbar. In den zu messenden Muskeln wird eine nadelförmige Messerelektrode gestochen, welche beim Anspannen des Muskels entstehende elektrische Aktivität sicht- u. hörbar macht. Messung der Muskelaktivität Die Messergebnisse werden Potenziale genannt und zeigen sich in der Aufzeichnung des Messgeräts durch einen steilen Anstieg der Messkurve. Sie ermöglichen die Unterscheidung zwischen frischen und chronischen Nervenschädigungen bzw. lassen eine Muskelkrankheit erkennen. EMG bei verschiedenen Patienten Wichtig ist diese Untersuchung z.b. bei - schmerzhaften Muskelentzündungen - Druckschädigungen des diesen Muskel versorgenden Nerven, Ischialgie. 15

Elektroneurographie (ENG) Die Elektroneurographie misst die Nervenleitgeschwindigkeit. Eine Nadelelektrode wird in einen Muskel gestochen oder ggf. auch Oberflächenelektroden auf den entsprechenden Muskel aufgesetzt, dessen Innervation überprüft werden soll. Der Nerv, der diesen Muskel versorgt, wird an zwei Stellen elektrisch stimuliert und die Zeitdauer gemessen, nach der der Muskel reagiert. Diese Zeit charakterisiert die Nervenleitgeschwindigkeit. Eine Störung der Nervenleitgeschwindigkeit tritt z.b. auf - als Folge eines eingeklemmten Nerven (z.b. bei einem überlasteten Handgelenk) - bei einer Polyneuropathie, die sich z.b. bei Diabetikern oder anderen Stoffwechselkrankheiten entwickeln kann und äußert sich vor allem an Armen und Beinen als - pelzig-taubes Gefühl, - eingeschlafene Hände oder Beine, - Kribbeln Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (ENG) 16

Evozierte Potentiale Die elektrische Aktivität von Nerven oder Muskeln, die sich in Form von steilen Ausschlägen in einer Messkurve zeigt, wird Potential genannt. Poteniale kommen nach Reizung der entsprechenden Gewebe zustande, z.b. bei Muskeln durch eine Reizung des Nerven, der diesen Muskel kontrolliert. Nach Reizaufnahme durch die Augen, die Ohren oder durch den Tastsinn (visuelle, akustische oder sensible Reize) entstehen im Gehirn elektrische Impulse, die als evozierte Potentiale bezeichnet werden und ähnlich wie im EEG mit angeklebten Kopfelektroden gemessen werden können. Visuell evozierte Potenziale Der Patient schaut auf einen Monitor, auf dem sich ständig verändernde Schachbrettmuster dargestellt werden. Am Hinterhaupt wird das dort eintreffende visuell evozierte Potenzial (VEP) gemessen. Diese Untersuchung gibt Aufschluss bei: - Schäden im Bereich der Sehnerven oder der Sehbahn im Gehirn Akustisch evozierte Potenziale Über einen Kopfhörer hört der Patient akustische Reize (Klicks), die ein akustisch evoziertes Potenzial (AEP) auslösen. Je nach Muster der AEP s können folgende Schädigungen nachgewiesen werden: - Schädigungen der Hörbahn (den Nerven, die für die Aufnahme Weiterleitung des Schalls verantwortlich sind) - Schäden am Hörorgan - Schäden am Hirnstamm, auch bei Schwindelsymptomen, da die paralell zur Hörbahn verläuft 17

Evozierte Potentiale Sensibel evozierte Potenziale Ein Nerv wird über Elektroden in der Haut stimuliert, was der Patient in Form eines Kribbelns spürt. Durch einen Computer wird die Zeit gemessen, bis der Impuls im Gehirn ankommt (SEP). Diese Methode dient der Erkennung von: - Veränderungen im Bereich des Rückenmarks, genauer gesagt, der dort aufsteigenden Nervenbahnen, die den Impuls ins Gehirn leiten, mit den Symptomen z.b. einer Gangunsicherheit oder - einer Gefühlsstörung z.b. der Beine Magnetstimulation Die Magnetstimulation untersucht im Gegensatz zu optisch, akustisch oder sensibel evozierten Potentialen nicht die Nervenerregungen, die zum Gehirn hingeleitet werden, sondern die vom Gehirn absteigend in die Arme und Beine verlaufenden Nervenimpulse. Eine (absolut schmerzlose) magnetische Entladung über dem Gehirn löst eine Erregung motorischer Zentren im Gehirn aus. Es wird die Zeit bestimmt, in der diese Erregung in Armen oder Beinen ankommt. Diese Untersuchung wird durchgeführt bei: - Bewegungsstörungen, z.b. spastischer Lähmung 18

Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße (Doppler- und Duplex-Sonographie) Mit dem Ultraschallgerät können Ablagerungen in den Halsschlagadern oder Fehlbildungen dieser Blutgefäße sichtbar gemacht werden. Für die Untersuchung wird ein Ultraschallkopf auf den Hals aufgelegt, der unschädliche, für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbare Schallwellen aussendet. Über einen Lautsprecher hört man das Pulsieren des Blutes in den Halsgefäßen, wobei die Pulskurven gleichzeitig auf einem Tintenschreiber aufgezeichnet werden. Außerdem kann mit unterschiedlichen Techniken das Bild des Gefäßes auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Diese Untersuchung ist schmerz- und gefahrlos und kann mehrfach wiederholt werden. Die Doppler-Sonographie ist eine wichtige Untersuchungsmethode bei: - Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen, die unter Umständen durch eine schlechte Durchblutung des Gehirns ausgelöst werden können, vor allem bei älteren Patienten, Rauchern, Patienten mit hohem Blutdruck oder Stoffwechselstörungen (Diabetes) Dopplersonogramm der Halsschlagadern - Kurz andauernden Seh-, Sprach- oder Bewegungsstörungen (TIA = transitorisch ischämische Attacke), die Vorboten eines Schlaganfalls sein können und durch Verstopfung von Blutgefäßen im Gehirn mit abgelösten Kalkablagerungen zustande kommen Farbduplex-Sonographie der linken Halsschlagader: An der Verengung (Pfeil) sind die gestörten Strömungsverhältnisse des Blutes durch die veränderte Farbe (blau) erkennbar. 19

Transkranielle Ultraschalluntersuchung Ebenso wie die Halsschlagadern kann man mittels Ultraschall auch Gefäße im Gehirn untersuchen. Eine spezielle Sonde wird an natürlichen dünnen Stellen des Schädels ( Knochenfenster ) aufgesetzt, z.b. an den Schläfen oder am Hinterhauptsloch, von wo aus man die Gefäße in unterschiedlichen Regionen des Gehirns untersuchen kann. Auch diese Untersuchung ist wichtig bei: - transitorisch ischämischen Attacken, Hirndurchblutungsstörungen - anderen Erkrankungen, die mit Gefäßveränderungen im Gehirn einhergehen können und - Migräneanfällen. 20

Computertomographie ( CT ) Die Computertomographie ist ein spezielles Röntgenverfahren mit einer den Patienten umkreisenden Röntgenröhre. Sie nutzt die Dichteunterschiede der verschiedenen Gewebe des Körpers und kann im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgendiagnostik Weichteile und Organe darstellen. Bei der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege, die schrittweise oder kontinuierlich durch einen 80 cm weiten Ring gefahren wird. Die modernste Variante, die Spiral-CT, benötigt für eine Untersuchung zwischen 10 Sekunden und wenigen Minuten. Die Computertomographie wird eingesetzt zur Darstellung - von Hirnblutungen / Hirnveränderungen - von Knochenveränderungen - zur Bandscheibendiagnostik - Organdarstellungen - Blutgefäßveränderungen Computertomogramm des Gehirns in verschiedenen Ebenen. 21

Kernspintomographie Bei der Kernspintomographie werden die magnetischen Eigenschaften des Gewebes zur Entstehung von Bildern genutzt. Die Kernspintomographie, auch Magnetresonztherapie (MRT) genannt, verwendet keine Röntgenstrahlen, sondern Magnetfelder und Radiowellen. In der Diagnostik der Weichteile und der Organe des Körpers, insbesondere des Gehirns und des Rückenmarks, ist sie der Computertomographie weit überlegen. Nur mit ihr sind Entzündungen festzustellen. Sie benötigen für diese Untersuchung keine besondere Vorbereitung. Kernspintomograph Kernspintomogramm des Gehirns Auf einer Liege werden Sie so weit wie notwendig in das Messgerät eingefahren, da der zu untersuchende Körperteil - d.h. bei der Untersuchung des Gehirns der Kopf - sich in der Mitte der ca. 70 cm weiten Röhre befinden muss. Diese Röhre bleibt während der gesamten Untersuchung geöffnet und ist gut belüftet. Während der Untersuchung ertönt ein relativ lautes Klopfen oder Brummen, das jeweils für die Dauer einer Messung über 3-4 Minuten anhält. Danach entstehen gelegentlich Pausen von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten, ehe der nächste Messvorgan beginnt. Das Brummen ist auf die Magnetfelder zurückzuführen und wird von einzelnen Patienten als unterschiedlich störend empfunden. Es ist jedoch völlig ungefährlich. Da die Messzeit jeweils mehrere Minuten in Anspruch nimmt und pro Untersuchung mehrere Einstelllungen notwendig sind, beträgt die gesamte Liegezeit im Gerät etwa 15-20 Minuten. Bei jeder der mehrminütigen Messungen sollten Sie möglichst ruhig liegen. Die Kernspintomographie findet Anwendung zur Darstellung kleinerer, verteilter entzündlicher Veränderungen, die bei Infektionen entstehen können, z.b. bei - Tumordiagnostik - Herpes-Simplex-Enzephalopathien - Borroliose - aber auch mulitpler Sklerose 22

Medikamenteneinnahme Bei vielen Erkrankungen bekommen Sie zur Behandlung ein Medikament verschrieben. Ihr Arzt wird Ihnen erklären, wann wie und wie lange Sie die Tabletten einnehmen sollen. Falls irgendwelche Unklarheiten bestehen, fragen Sie bitte nach. Auch wenn Sie meinen, dass Sie das Medikament nicht vertragen, setzen Sie es bitte nicht ab, sondern informieren Sie Ihren Arzt, der dann die notwendigen Schritte mit Ihnen bespricht. Damit das Medikament, das Sie gegen Ihre Erkrankung bekommen auch zuverlässig wirken kann, ist es notwendig dass Sie es - regelmäßig - so lange, wie es Ihr Arzt Ihnen verordnet, also auch über einen längeren Zeitraum - in genau der verordneten Dosierung einnehmen Seien Sie bitte nicht ungeduldig, wenn Sie nicht sofort nach der ersten Einnahme eine Besserung verspüren. Oft wird eine postive Wirkung erst nach 3-4 Wochen erkennbar. Wenn Sie die Einnahme vorher abbrechen, ist dies die Ursache für eine erfolglose Behandlung. Auch eine Erhöhung der Dosis, um möglicherweise eine stärkere Wirkung zu erzielen, sollten Sie nicht vornehmen, ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt zu halten. Im übrigen ist es verständlich, wenn Sie nach dem Lesen des Beipackzettels besorgt sind und lieber auf die Tabletteneinnahme verzichten wollen, da dort meistens sehr viele Nebenwirkungen aufgeführt sind. Aber in Deutschland müssen bei neuen Medikamenten sehr ausführlich auch extrem seltene Nebenwirkungen und Wechselwirkungen im Beipackzettel genannt werden. Bitte nehmen Sie Ihre Medikamente trotzdem ein, ggf. fragen Sie nochmals Ihren Arzt, wenn Sie besonders große Bedenken haben. Zusammengefasst sollten Sie also bitte immer berücksichtigen: - regelmäßige Tabletteneinnahme: Eine unregelmäßige Tabletteneinnahme gefährdet den Behandlungserfolg - keine Dosiserhöhungen ohne Rücksprache mit dem Arzt, auch wenn nicht sofort eine Besserung Ihrer Beschwerden eintritt - keine Angst vor den im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, da sie meistens nur selten auftreten - kein Absetzen des Medikaments ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, auch wenn Sie meinen, dass Sie es nicht vertragen 23

Multiple Sklerose Art der Erkrankung Es ist bis heute noch nicht in den letzten Details bekannt, welche Ursachen zur Multiplen Sklerose führen. Allerdings weiß man, dass den Beschwerden eine Entzündung des Nervensystems zugrunde liegt. Diese Entzündung führt an verschiedenen Stellen herdförmig zu einer Auflösung der die Nerven umgebenden Schutzschicht (Myelinscheide). Dadurch wird die Fähigkeit dieser Nerven, den elektrischen Impuls weiterzuleiten, gestört. Es wird angenommen, dass neben Umwelteinflüssen auch bestimmte Infektionen im Jugendalter, eine erbliche Belastung und Abwehrreaktionen des Körpers gegen eigenes Gewebe (Autoimmunprozesse) zur Entstehung der Krankheit beitragen können. Notwendige Untersuchungen Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Multiplen Sklerose werden normalerweise neben der klinischneurologischen Untersuchung und Anamnese folgende technische Untersuchungen durchgeführt. eventuell - Kernspintomographie - Liquordiagnostik - evozierte Potenziale, Magnetstimulation - Blutuntersuchungen, in denen die allgemeinen Laborwerte festgestellt werden, aber auch nach Hinweisen auf bestimmte Infektionen (z.b. Borreliose, Toxoplasmose, Lues) oder andere Erkrankungen (Sarkoidose, systemischer Lupus erythematodes) gesucht wird. - Elektronystagmographie - Untersuchung des Blinkreflexes (auch Blinzelreflex genannt) 24

Multiple Sklerose Behandlung Da die Ursache für die Erkrankung nicht bekannt ist und zerstörtes Nervengewebe nicht regenerieren kann, gibt es kein Medikament, das die Multiple Sklerose heilen kann. Prinzipiell gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten: - Bei akuten Krankheitserscheinungen ist davon auszugehen, dass die Entzündungsvorgänge im zentralen Nervensystem aktiv sind. Mittel der Wahl sind hier Kortikoide, die eine starke entzündungshemmende Wirkung haben. - Um die Häufikgeit und die Schwere akuter Entzündungsschübe zu reduzieren (als Schubprophylaxe), können Medikamente eingesetzt werden, die das Immunsystem des Patienten beeinflussen. Hier haben sich Interferone als nützlich erwiesen, die das Immunsytem verändern. Krankmachende Anteile des Immunsystems werden durch andere Medikamente (Azathioprin, Cyclophosphamid, Mitoxantron, Methotrexat und Ciclosporin) unterdrückt. Immunmodulierend wirken auch Immunglobuline. - Einzelne Beschwerden, die bei einer Multiplen Sklerose auftreten, können durch Medikamente positiv beeinflusst werden, die auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden, z.b. Medikamente gegen spastische Symptome, Schmerzen (Aspirin, Paracetamol), Blasenentleerungsstörungen und Müdigkeit. - Gegen Bewegungsstörungen (Abstimmung von Bewegungsabläufen) helfen vor allem gymnastische Übungen oder technische Hilfsmittel. Medikamente bringen nur bei Spastik Erfolge. - Patientenseminare mit dem Ziel, Veränderungen im Alltagsleben zu organisieren und zu bewältigen. 25

Epilepsie Art der Erkrankung Die Nervenzellen bzw. ihr Zusammenwirken werden elektrische Impulse gesteuert. Nur durch ein geregeltes Zusammenwirken können wir denken, fühlen, uns bewegen oder Sinnesempfindungen wie Licht oder Musik aufnehmen. Störungen dieses Systems können zu ganz unterschiedlichen Beschwerden oder Erkrankungen führen, unter anderem auch zu epileptischen Anfällen. Die Epilepsie ist eine Erkrankung mit unterschiedlichen Erscheinungsformen. Allen Formen gemeinsam ist, dass von Zeit zu Zeit Anfälle auftreten, die durch Funktionsstörungen des Gehirns ausgelöst werden. Als Ursache für epileptische Anfälle, also elektrischen Fehlsteuerungen im Gehirn, kommen neben einer angeborenen Anfallsbereitschaft Verletzungen durch Unfälle, Schädigungen durch einen Tumor oder z.b. durch Alkohol, Entzündungen, Hirnblutung oder Durchblutungsstörungen in Frage. Notwendige Untersuchungen Um eine Epilepsie richtig zu erkennen und vor allem auch die Form der Epilepsie bestimmen zu können, werden in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt: - genaue Beschreibung der auftretenden Anfälle mit allen Einzelheiten - klinisch-neurologische Untersuchung - EEG: Das EEG ist bei der Diagnose der Epilepsie die wichtigste Untersuchungsmethode, da sie ganz typische Veränderungen zeigen kann - In manchen Fällen ist die Durchführung eines Schlafentzugs-EEG notwendig - Kernspintomographie und Computertomographie stellen Veränderungen im Hirngewebe dar und geben wichtige Hinweise beispielsweise auf Tumore, Blutungen oder andere krankhafte Veränderungen 26

Epilepsie Behandlung Das Ziel der Behandlung bei Epilepsie ist Anfallsfreiheit bzw. eine Verminderung von Anfällen, sowohl hinsichtlich Häufigkeit als auch Schweregrad. Dabei ist es meist nicht möglich, auf Medikamente zu verzichten. Diese können die Ursache der Epilepsie nicht beseitigen, so dass in der Regel eine permanente Behandlung erfolgen muss. Allerdings ist es bei bestimmten Formen der Epilepsie möglich, dass das Gehirn "verlernt", Anfälle zu bekommen. Folgende Maßnahmen kommen bei der Epilepsie zum Einsatz: - Medikamente, welche die Entstehung epileptischer Impulse der Nervenzellen verhindern oder verändern (Carbamazepin, Valproinsäure, Phenytoin etc.) Die Festlegung der für jeden Patienten notwendigen Dosis muss immer individuell erfolgen. Es ist also ganz besonders wichtig, die Medikamente regelmäßig und genau in der vom Arzt verschriebenen Dosierung einzunehmen und auf keinen Fall ohne Rücksprache abzusetzen! - Veränderungen der Lebensweise, z.b. der Schlafgewohnheiten, können in manchen Fällen hilfreich sein - Eine generelle Regelmäßigkeit der Lebensführung ist unumgänglich - Patientenseminare mit dem Ziel, Veränderungen im Alltagsleben zu organisieren und zu bewältigen 27

Demenz Art der Erkrankung Unter Demenz versteht man die krankhafte Abnahme von Gedächtnis und Denkvermögen, wobei die Ursachen sehr unterschiedlich sein können. Die Alzheimer-Demenz ist eine der bekanntesten Demenzformen. Eine Demenz kann aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn entstehen. Notwendige Da es sehr unterschiedliche Demenzformen gibt, ist u.u. eine ausführliche Untersuchung notwendig: Untersuchungen - Ermittlung der Vorgeschichte, ggf. inklusive einer Befragung von nahen Angehörigen. - klinisch-neurologische Untersuchung - psychometrische Tests, die eine Beurteilung von Art und Schweregrad der Demenz anhand von Gedächtnisleistungen etc. beurteilen können - Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße (Doppler-Sonographie) bzw. transkranielle Ultraschalluntersuchung, um Durchblutungsstörungen festzustellen. - Kernspintomographie und / oder Computertomographie, Hirn-SPECT/PET zur Ermittlung von Gewebeveränderungen im Gehirn (Hirnblutung, Tumor, etc.) - Labordiagnostik Behandlung Auf Grund unterschiedlicher Demenzursachen können keine generellen Aussagen zur Behandlung der Demenz gemacht werden. Folgende Maßnahmen können ergriffen werden: 1. Medikamentöse Behandlung, die unterschiedliche Wirkungen erzielen kann: - Durchblutungsförderung des Hirngewebs - Verbesserung des Ernährungszustandes des Hirngewebes, ggf. mit anfänglicher und wiederholter Infusionstherapie - Optimierung der nervalen Hirnfunktion 2. Gehirntraining durch Lösen von Gedächtnisaufgaben etc., um die Selbständigkeit wiederzuerlangen oder möglichst lange aufrecht zu erhalten 3. Angehörigenseminare mit dem Ziel, Hilfestellung bei der Pflege der Demenzkranken selbst sowie zur Bewältigung der Situation zu geben 28

Depression Art der Erkrankung Trauer oder bedrückte Stimmung sind normale Reaktionen beispielsweise auf den Verlust eines Angehörigen, eine Kränkung oder eine übermäßige Belastung. Geht jedoch das Stimmungstief über das normale Maß hinaus, tritt es grundlos, übermäßig und überlange auf, so liegt eine Depression vor. Die Ursachen für die Entwicklung einer Depression können vielfältig sein. So spielen organische Veränderungen (Schlaganfall mit Zerstörung von Hirngewebe, Virusinfektionen, Hormonveränderungen) eine Rolle, ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente (organische oder symptomatische Depression). Auch übersteigerte Reaktionen auf belastende Ereignisse (Tod eines Angehörigen, schwere Erkrankung, Überforderung am Arbeitsplatz) werden als Depression bezeichnet (reaktive Depression). Schließlich gibt es auch noch Depressionen, für die keine Ursache erkennbar ist (endogene Depression). Sowohl eine ererbte Veranlagung wird für die Entstehung der Depression verantwortlich gemacht, als auch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn (Neurotransmitter) und psychologische Faktoren. Je nach Schweregrad ist sie dringend behandlungsbedürftig. Notwendige Untersuchungen Wenn Sie an Depressionen leiden und zum Nervenarzt überwiesen wurden, ist in der Regel bereits eine internistische Untersuchung durchgeführt worden, in der organische Ursachen Ihrer Erkrankung ausgeschlossen wurden. In der Praxis des Nervenarztes werden folgende Untersuchungen durchgeführt: - ausführliche Schilderung der Beschwerden, erstmaliges Auftreten, Dauer, familiäre Belastung etc. - psychiatrische und neurologische Untersuchung, die den Mittelpunkt der Diagnostik darstellt - ggf. Computertomographie oder Kernspintomographie, um Veränderungen im Hirngewebe zu erkennen - neurologische Untersuchung 29

Depression Behandlung Für die Behandlung von Depressionen ist die Ursache weniger wichtig als Art und Schweregrad der Erkrankung, die der Arzt durch die psychiatrische Untersuchung feststellen kann. Zur Therapie werden folgende Maßnahmen eingesetzt: 1. Antidepressiv wirkende Medikamente: Diese können das Energieniveau beeinflussen, die psychische Widerstandskraft stärken und die Stimmung aufhellen. Sie greifen in den aus dem Gleichgewicht geratenen Stoffwechsel des Gehirns ein. Dadurch können sie die Schwere oder Häufigkeit depressiver Phasen verringern. Die Wirkung von Antidepressiva setzt erst nach ca. 10 Tagen ein. Die Medikamente müssen langfristig eingenommen werden. 2. Psychotherapie: In vielen Fällen kann auch oft in Kombination mit Medikamenten eine Psychotherapie helfen. Ihr Ziel ist es, Alltagsprobleme zu analysieren und individuelle Möglichkeiten zur Problembewältigung zu erarbeiten. Dadurch werden Selbstvertrauen und Kontaktfähigkeit gestärkt. 3. Schlafentzugstherapie/Wachtherapie: In der Schlafentzugstherapie wird ein gestörter Wach-Schlaf-Rhythmus korrigiert. 4. Lichttherapie: Die Lichttherapie ist hilfreich bei der Winterdepression, die auf einen Lichtmangel zurückgeführt werden kann. 5. Klinikeinweisung: Eine Klinkeinweisung ist nur in sehr schweren Fällen notwendig. Sie dient vor allem dem Schutz von Patienten, die selbstmordgefährdet sind. Meist ist sie nur dann nötig, wenn Patienten nicht rechtzeitig zum Arzt gegangen sind und die Angehörigen die Initiatioren sind. 30

Migräne Art der Erkrankung Die Migräne ist die häufigste Erscheinungsform chronisch wiederkehrender Kopfschmerzen. Die Veranlagung zu Migräneanfällen wird oft vererbt. Man nimmt an, dass die Ursache der Migräne im Serontoninstoffwechsel des Gehirns bzw. in Unregelmäßigkeiten der Blutgefäße im Schädelinneren liegt. Auch Nervenendigungen, die diese Blutgefäße beeinflussen, können an der Entstehung der Migräne beteiligt sein. Eine Verschlechterung kann z.b. durch starke Nervosität, Stress, Angst, Hormonschwankungen oder andere belastende Situationen bewirkt werden. Wieso die Migräne jedoch oft periodisch auftritt, kann man bis heute noch nicht erklären. Notwendige Untersuchungen Da es unterschiedliche Formen der Migräne gibt und die Erkrankung von anderen Kopfschmerzerkrankungen abgegrenzt werden muss, werden folgende Untersuchungen vorgenommen: - genaue Beschreibung der Kopfschmerzanfälle, ihre Häufigkeit und Dauer, ggf. anhand eines Migränekalenders, Auslösefaktoren - allgemeine körperliche Untersuchung - neurologische Untersuchung - psychiatrische Untersuchung - Doppler-Sonographie der Halsgefäße und/oder transkranielle Ultraschalluntersuchung - Laborwerte - EEG zur Lokalisierung krankhafter Prozesse im Gehirn (Entzündungen, Tumore etc.) - Computertomogramm oder NMR des Kopfes 31

Migräne Behandlung Die Migränebehandlung basiert auf verschiedenen Maßnahmen. Eine permanente Einnahme von Medikamenten ist in der Regel nicht angezeigt. 1. Allgemeine Maßnahmen: - Vermeidung auslösender Faktoren z.b. bestimmte Nahrungsmittel und Alkohol - Genügend Schlaf - Stressabbau (autogenes Training) - ggf. Wechsel von Hormonpräperaten 2. Behandlung des akuten Migräneanfalls: - Ruhe, Abdunklung des Raums - Medikamente gegen die Übelkeit, z.b. in Zäpfchenform in Kombination mit - Medikamenten gegen die Schmerzen, z.b. Aspirin, Paracetamol - in schweren Fällen auch andere Medikamente, die u.u. gespritzt werden müssen ("Triptane"), da dadurch u.u. die volle Intensität abgemildert oder der Anfall verkürzt werden kann 3. Vorbeugung gegen Migräneanfälle: Neben o.g. Maßnahmen bei sich häufig wiederholenden Anfällen: - regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten ( ß-Blocker, Calcium-Antagonisten oder anderen Substanzen) 4. Führen eines Tagebuchs um die auslösenden Ereignisse zu ermitteln 32

Schlaganfall (Apoplex) Art der Erkrankung Der Schlaganfall (Apoplex) ist eine schwere Erkrankung des Gehirns und führt je nach betroffener Region und Ausmaß der Schädigungen im Hirngewebe zu unterschiedlichen neurologischen Ausfallerscheinungen. Die Schädigung des Hirngewebes kommt durch eine mangelhafte Sauerstoffversorgung zustande, die durch die Verstopfung von Gefäßen mit einem Thrombus oder aber durch das Platzen eines Blutgefäßes im Gehirn bewirkt wird. Platzt ein Blutgefäß, so wird außerdem die entsprechende Region des Gehirns nicht nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt, sondern darüber hinaus wird das Gewebe durch den entstehenden Bluterguss durch Druck geschädigt. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Schlaganfalls sind - hoher Blutdruck - erhöhte Blutfettwerte - Zuckerkrankheit - Übergewicht und Rauchen, alles Vorerkrankungen, welche die Entwicklung einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) begünstigen. Notwendige Untersuchungen Der akute Schlaganfall ist häufig ein Grund für eine Klinkeinweisung. Es müssen verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden: - körperliche und neurologische Untersuchung - Computertomographie bzw. Kernspintomographie, um die Region des Gehirns zu ermitteln, die von dem Schlaganfall betroffen wurde - Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße des Kopfes (Doppler-/Duplex-Sonographie) - EKG und Herzecho zur Ermittulung einer Emboliequelle im Herzen - EEG 33

Schlaganfall Behandlung Bei einem Schlaganfall ist es außerordentlich wichtig, dass die Behandlung so früh wie möglich einsetzt, um Folgeerscheinungen zu reduzieren. In der Klinik wird durch eine Infusion das Blut verdünnt (z. B. mit Heparin) und ggf. versucht, durch Infusion bestimmter Medikamente einen Thrombus aufzulösen. Nach der akuten Phase und der Frührehabilitation folgt eine langdauernde Phase der Rehabilitation, in der die zerebralen Ausfallserscheinungen zumindest teilweise rückgängig gemacht werden können. Denn das Gewebe im Gehirn kann zwar nicht heilen, aber nicht geschädigte Hirnregionen können die Aufgaben von durch den Schlaganfall zerstörtem Gewebe in gewissem Ausmaß übernehmen. Diese Reha-Maßnahmen sind individuell sehr unterschiedlich und orientieren sich an den Beeinträchtigungen, die durch den Schlaganfall entstanden sind. Sie werden stationär und ambulant durchgeführt. Auf jeden Fall muss man wissen, dass eine Besserung möglich ist, aber sehr wahrscheinlich ist mit bleibenden Beeinträchtigungen zu rechnen. Folgende Maßnahmen sind möglich: 1. Bevorzugte Reizung der geschädigten Körperhälfte, - z.b. Ansprechen des Kranken immer von der geschädigten Seite aus, so dass er den Kopf wenden muss, etc. 2. Frühzeitige Mobilisierung und Bewegungstraining: - Gehübungen, - Gleichgewichtstraining, - Training der Feinmotorik z.b. durch Steckspiele 34

Schlaganfall Behandlung 3. Sprechübungen (Logopädie) 4. Schreibübungen, - ggf. Entwicklung von Schreibhilfen (Schreiben am Computer) 5. Hirnleistungstraining (Gehirnjogging) 6. Medikamentöse Maßnahmen: - je nach Ursache des Schlaganfalls ist es notwendig, zur Vorbeugung auf Dauer blutverdünnende Mittel einzunehmen - alle vorliegenden Risikofaktoren sollten minimiert werden, d.h. zuverlässige Blutdrucksenkung, gute Kontrolle von Zucker- und Fettwerten - die Funkionen des Gehirns können ggf. durch Medikamente, die die Nährstoffversorgung im Gehirn optimieren (Nootropika) positiv beeinflusst werden 7. Allgemeinmaßnahmen: - ebenso wie schlaganfallfördernde Erkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfettwerte konsequent behandelt werden müssen, tragen eine Reduktion des Körpergewichts bei Übergewicht sowie die Beendigung des Zigarettenkonsums erheblich zur Vorbeugung gegen einen erneuten Schlaganfall bei 8. Angehörigenseminare, - mit dem Ziel, bei der Pflege von Schlaganfallpatienten sowie der Einstellung auf die veränderte Alltagssituation Hilfestellung zu leisten 35

Parkinson Krankheit Art der Erkrankung Die Parkinson Krankheit entsteht durch eine fortschreitende Zerstörung einer bestimmten Region im Gehirn (Substantia nigra), die für die Koordination von Bewegungen zuständig ist. Dadurch kommt es zu einem Mangel an einem bestimmten Botenstoff, dem Dopamin, das im Zusammenspiel mit anderen Botenstoffen (Neurotransmittern, in diesem Fall Acetylcholin) für einen geregelten Bewegungsablauf notwendig ist. Sehr lange Zeit kann der Körper ein Ungleichgewicht zwischen den Botenstoffen ausgleichen, ohne dass es zu Beschwerden kommt. Wenn Beschwerden auftreten, ist meist schon mehr als die Hälfte (70%) der dopaminproduzierenden Nervenzellen geschädigt oder untergegangen. Die Ursachen für eine Parkinson Krankheit sind vielgestaltig. Sie kann durch Infektionen, durch Gifte oder Medikamente, durch Stoffwechselstörungen oder durch schwere Schädelverletzungen hervorgerufen werden. Inwieweit eine erbliche Belastung oder Umwelteinflüsse eine Rolle spielen können, wird derzeit noch widersprüchlich beurteilt. Notwendige Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Parkinson Krankheit werden folgende Untersuchungen durchgeführt: Untersuchungen Immer: - Neurologische Untersuchung - Psychiatrische Untersuchung - Computertomographie oder Kernspintomographie - L-Dopa-Test - EEG Im Einzelfall: - Lumbalpunktion zur Liquoruntersuchung - Laborwertbestimmung von speziellen Werten (Kupfer, Coeruloplasmin, Calcium, Entzündungsparameter, immunologische Parameter) - Evtl. IBZM-SPECT, Dopa-PET (spezielle bildgebende Verfahren) 36

Parkinson Krankheit Behandlung Da sich Nervengewebe nicht regenerieren kann, ist eine Heilung der Parkinson Krankheit nicht möglich. Eine Behandlung richtet sich daher vor allem auf das Ziel, das Gleichgewicht zwischen den beiden wichtigen Botenstoffen im Gehirn, dem Dopamin und dem Acetylcholin, wiederherzustellen. Dies kann mit verschiedenen Medikamenten erfolgen. Außerdem sind manche nicht-medikamentöse Maßnahmen hilfreich. Die verschiedenen Behandlungsansätze sind nachfolgend dargestellt: Medikamentöse Behandlung 1. Medikamente, die das Dopamin ersetzen können oder dessen Wirkung verstärken 2. Medikamente, die den Abbau von Dopamin hemmen (MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer) 3. Medikamente, die die Konzentration an Acetylcholin, dem Gegenspieler von Dopamin, reduzieren (Anticholinergika) 4. Andere Medikamente, die u. U. auch neuroprotektiv wirken (Amantadin), d. h. eine Schutzwirkung auf die Nerven haben Die medikamentöse Behandlung besteht in fortgeschrittenen Stadien oft aus einer Kombination der verschiedenen Medikamente, da insbesondere L-Dopa im Laufe der Zeit an Wirksamkeit verliert. Weitere Maßnahmen 1. Krankengymnastik 2. Ergotherapie zur Förderung der Feinmotorik und 3. Logotherapie zum Sprachtraining 4. ggf. psychotherapeutische Betreuung 5. ggf. stereotaktische Operationen, bei denen unter einer bestimmten Beschwerdekonstellation umgrenzte Bezirke im Gehirn operativ ausgeschaltet oder elektrisch stimuliert werden 37

Schlafstörungen Art der Erkrankung oder neurologisch/psychiatrischer Erkrankungen oder belastender Situationen, können aber auch eine eigenständige Krankheit darstellen. Behandlungsbedürftig ist eine Schlafstörung jedoch nur dann, wenn sie mit Tagesmüdigkeit kombiniert ist und längerfristig immer wieder auftritt. Die Ursachen für eine Schlafstörung müssen bei jedem Patienten individuell untersucht werden, da sie sehr vielgestaltig sein können. Notwendige Um die Ursachen individuell zu ermitteln, sind folgende Untersuchungen notwendig: Untersuchungen - genaue Beschreibung der Schlafstörung, Dauer und Auswirkung der Beschwerden - körperliche und neurologische Untersuchung zur Ermittlung organischer Ursachen - psychiatrisch-psychologische Untersuchung - ggf. Langzeit-EEG Behandlung Die Behandlung von Schlafstörungen richtet sich nach deren Ursache. Generell sollten die allgemeinen Schlafbedingungen verbessert werden: 1. optimale Schlafbedingungen: gute Ausstattung der Betten, gut gelüftetes Schlafzimmer, nicht zu hohe Raumtemperatur (maximal 18 C), möglichst kein Lärm, gute Abdunklung 2. regelmäßige Schlafenszeiten einhalten 3. gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft 4. Entspannungstechniken 5. 6. eingeschränkte Flüssigkeitsaufnahme am Abend, um ein nächtliches Aufwachen durch Harndrang zu vermeiden 38

Schlafstörungen Behandlung 7. keine schwere Arbeit oder anstrengenden Sport vor dem Zubettgehen, da dies den Kreislauf ankurbelt 8. Entspannung vor dem Schlafengehen (keine aufregenden Bücher lesen, keine Krimis im Fernsehen anschauen) 9. maximal 30 Minuten Mittagsschlaf Schlafapnoe Unter Schlafapnoe versteht man mehr als 10 Atempausen pro Stunde von mehr als 10 Sekunden Dauer stellung der Lebensgewohnheiten aus: 1. Gewichtsabnahme 2. kein Alkohol am Abend 3. keine Schlafmittel oder Psychopharmaka 4. Behandlung von Bluthochdruck 5. Behandlung von Herzmuskelschwäche 6. Verringerung der Atemstillstände u. U. durch ein Medikament wie Theophyllin Bei schweren Fällen ist jedoch oft das Tragen einer Atem-Maske notwendig: 7. CPAP-Therapie: Über eine Nasenmaske wird Luft in die oberen Atemwege geblasen und so ein leichter Überdruck erzeugt.dadurch werden Schnarchen und Atemstillstand beseitigt Schlafstörungen als Folge anderer Erkrankungen Schlafstörungen können als Folge verschiedener Krankheiten auftreten, z. B. bei Depressionen, Parkinson-Krankheit, Demenz, Epilepsie etc.. In diesen Fällen kann eine optimierte Therapie der Grunderkrankung eine Besserung der Schlafstörungen bewirken. Beim Parkinson ist eine abendliche Dopamingabe hilfreich, bei Depressionen (welche sehr oft Ursache allgemeiner Schlafstörungen sind) muss die ursachenentsprechende medikamentöse antidepressive Therapie eingesetzt werden. 39

Schlafstörungen Weitere 1. Maßnahmen sind: 2. Menschen und kann hilfreich sein, wenn der normale Schlafrhythmus gestört ist. Bei morgendlicher Lichteinwirkung wird die Einschlafzeit vorverlegt, bei abendlicher Lichteinwirkung wird die Schlafphase verzögert. Melisse, Passionsblume, Weißdorn, Johanniskraut) 3. Entspannungstechniken (autogenes Training) 4. symptomorientierte kognitive Therapie 40

Anfahrtsskizze, Parkmöglichkeiten Anschrift der Praxis Praxis Telefon 08106-308866 Dr. med. Claus Briesenick Fax 08106-303284 Neue Poststraße 13 e-mail praxis@briesenick.de 85598 Baldham Internet www.briesenick.de Lageplan der Praxis Richtung München S4 Richtung Ebersberg 41