Erfahrungsbericht Sommersemester 2014 Istanbul Kültür Universität
Vorbereitung Schon bereits am Anfang meines Studiums an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein wusste ich, dass ich einen Auslandssemester in Istanbul machen werde. Die Unterlagen für das Auslandssemester sind ganz leicht auf der Website der Hochschule zu finden. Es muss auch ein Learning Agreement abgegeben werden, worin die ganzen Kurse gelistet sind, die man an der Universität haben wird. Da sich die Kurse später ohnehin ändern werden/können, sollte man sich da nicht so großartig Gedanken darüber machen. Gegen Ende des vierten Semesters habe ich die notwendigen Unterlagen fristgerecht zum 1. August bei Frau Page abgegeben. Die erfreuliche Nachricht kam dann von ihr Anfang Oktober per E-Mail. Nachdem ich an der Universität angenommen wurde, bekam ich Mails von meiner Betreuerin in Istanbul bezüglich der Orientierungswoche. Da ich selbst die türkische Staatsangehörigkeit besitze, habe ich das Visum und das Aufenthaltserlaubnis nicht benötigt. Vielmehr habe ich mich vorher um meine Unterkunft dort gekümmert. Zuerst habe ich meine Betreuerin angeschrieben, ob sie mir eventuell Informationen über die Studentenwohnheime der Universität in Istanbul geben kann. Freundlicherweise hat sie mir sehr geholfen. Dennoch habe ich mich für ein anderes Wohnheim entschieden, das nicht mit der Universität in Kooperation ist. Unterkunft Wie bereits erwähnt, habe ich mich für meine Unterkunft in Istanbul für einen Wohnheim entschieden. Das Wohnheim, das ich mir ausgesucht hatte, heißt Enis Cebi Kiz Ögrenci Yurdu. Es hat für ungefähr 105 junge Frauen Platz und bietet von Einzelzimmern bis hin zu Fünferzimmer Unterkunft. Alle Zimmer verfügen neben den gewöhnlichen Möbeln, wie Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank auch Telefon und Kühlschrank. Was mir weniger am Wohnheim gefallen hat, war, dass es keine eigene Küche und Bad hatte. Es gab in jedem Stockwerk jeweils zwei Baderäume mit je zwei Duschkabinen und drei Toiletten, die außerhalb den Baderäumen waren. Darüber hinaus gab es im Wohnheim eine Mensa, eine Cafeteria, eine Sauna, ein Wäscheraum, ein Raum zum Lernen und ein kleiner Fitnessraum. Das Frühstück, was im monatlichen Preis enthalten war, gab es in der Mensa. Im Wohnheim gab es kein Mittagessen, was ja auch
selbstverständlich ist, da jeder zur Mittagszeit meistens an der Universität war. Ich habe mein Zimmer mit einer anderen Studentin geteilt, die an einer anderen Universität studierte. Das Zusammenleben hat ganz ohne Probleme geklappt. Auch wenn es manchmal Probleme gab, wie zum Beispiel, dass zu laut Musik im Zimmer lief, konnten wir uns darauf einigen, dass man während die andere schläft oder lernt, mehr Acht darauf gibt. Das Wohnheim war von der Universität mit der öffentlichen Verkehrsmittel 30 Minuten entfernt und sehr leicht zu erreichen. Verkehr Jeder, der die öffentlichen Verkehrsmittel in Istanbul nutzen will, braucht ein sogenanntes Istanbul Kart. Alle Studenten, die über ein Studentennachweis verfügen, können dies in Yenibosna, wo die Universität ist, neben der Metrostation erstellen lassen und somit auch viel günstiger fahren, als normale Fahrgäste. In Istanbul gibt es verschiedene Verkehrsmittel, wie zum Beispiel den Metrobus, den Metro, dem Schiff oder der sogenannte Dolmus was ähnlich wie ein Minibus ist. Die Istanbul Karte ist für alle Verkehrsmittel außer den Dolmus und dem Taxi zulässig. Studium an der Partnerschule Aufgrund meines Studiengangs konnte ich mir nur vier Kurse anrechnen lassen, daher habe ich an der Gasthochschule auch nur vier Kurse ausgesucht. Von den Kursen, die ich im Learning Agreement angegeben habe, habe ich später nichts besucht, da ich ohne meines Wissens mir Kurse ausgesucht habe, die nur im Wintersemester angeboten wurden. Daher musste ich erneut eine Auswahl treffen und habe mich für zwei türkischsprachige und zwei englischsprachige Kurse entschieden. Da ich türkische Muttersprachlerin bin, waren die türkischsprachigen Kurse kein Problem. Obwohl die türkischsprachigen Kurse mir am Anfang etwas Probleme bereitet haben, habe ich mich schnell daran gewöhnt und kann sagen, dass sie meine meistgeliebten Kurse waren. Unser Professor war auch sehr lieb und hat uns auch öfters mal gebeten, wenn wir türkische Erasmusstudenten, etwas sprachlich nicht verstehen, ihn fragen sollen. Alle Professoren und auch Lehrbeauftragte waren gegenüber allen Studenten sehr lieb und freundlich und haben den Kursinhalt so gut wie möglich erklärt.
Die Kurse, die ich mir ausgesucht habe, bestanden jeweils aus einer schriftlichen Zwischenprüfung im März und einer schriftlichen Prüfung am Ende des Semesters, d.h. gegen Ende Mai. Die Prüfungen waren gegenüber zu unserer Hochschule etwas leichter, und daher keinesfalls schwer zu absolvieren. Insgesamt habe ich an der Gasthochschule 22 ECTS Credits erhalten. Alltag und Freizeit Istanbul ist eine sehr große Stadt mit sehr vielen Freizeitangeboten. In dieser Stadt gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten, die man sich ansehen muss, wie zum Beispiel die Hagia Sophia, die Sultanahmet Moschee oder der Topkapi Palast. Mit einer Museumskarte für 15 Lira, den man vor Haiga Sophia in Fatih sich besorgen kann, kann man diese und andere Museen besichtigen. Neben den Museen gibt es auch zahlreiche andere Orte, die man auf jeden Fall anschauen sollte. Auf der asiatischen Seite von Istanbul kann man auf die sogenannte Camlica Tepesi gehen, worauf man eine atemberaubende Aussicht über Istanbul hat. In Ortaköy, das auf der europäischen Seite ist, kann man die berühmte Kumpir essen, was ein sehr stark mit Beilagen gefülltes Ofenkartoffel ist. Für ein Mittagessen ist das Restaurant Dürümce in Besiktas (europäische Seite) sehr zu empfehlen. Für jemanden, der sein Kaffee gerne mit Blick auf die Bosphorus genießen möchte, ist der Starbucks in Bebek (europäische Seite) sehr empfehlenswert. Wer auch gerne andere Städte sehen will, kann sich die verschiedenen Angebote der Universität anschauen. Ich habe mit zwei weiteren Freundinnen an einem Wochenendausflug teilgenommen, was von der Istanbul Student Life organisiert wurde. Somit hatte ich auch die Möglichkeit Izmir, Kusadasi und Pamukkale zu besichtigen. Fazit Meiner Meinung nach war die Entscheidung für ein Auslandssemester das Beste, was ich jemals tat. Die vier Monate, die ich in Istanbul verbracht habe, waren für mich definitiv zu kurz und würde sehr gerne dort länger bleiben. Nach meinem Aufenthalt in Istanbul habe ich gemerkt, dass ich irgendwann mal in Istanbul für immer leben könnte. Wer auch an ein Auslandssemester in Istanbul denkt, soll es einfach wagen, denn die Stadt, die sehr viele Gegensätze mit sich bringt, hat sehr
tolle Erinnerungen bei mir hinterlassen und wird sicherlich auch bei anderen dasselbe machen.