ELCON Systemtechnik: Ein innovatives Modell in Europas "Silicon Saxony" White Paper 1 (6)
ELCON Systemtechnik, ein deutsches Unternehmen der Telekommunikationsbranche, leistet seinen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg in der Region: dem Bundesland Sachsen. Hintergrund Sachsen hat unbestritten eine lange industrielle Tradition. Vor dem zweiten Weltkrieg war die Region d i e Lokomotive der Wirtschaft im damaligen Deutschland. Nach Kriegsende konnte in vielen Gebieten das über Jahrzehnte gesammelte Know-how bewahrt werden. In den letzten 15 Jahren befindet sich Sachsen auf einem stabilen Wachstumspfad dank einer soliden Politik zielgerichteter Investitionen der öffentlichen Hand, privater Träger oder diverser Eigentums-Mischformen. Der Freistaat Sachsen mit seiner dem Bundesland Bayern vergleichbaren starken Identifikationskraft beschreitet hierbei einen eigenständigen Weg, wobei die von der Bundesregierung und der EU zur Verfügung gestellten Subventionsgelder unter Anlegung strenger Maßstäbe einer klar definierten Politik dienen: Sachsen im Rahmen der Globalisierung wettbewerbsfähig zu machen, mit Schwerpunkt auf künftige Wachstumsfelder in zukunftsfähigen Märkten, also auf Produkte mit einem hohem Mehrwert. ELCON passt deshalb genau zu diesen Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU), die sich der Entwicklung von Nischen-Technologien verschrieben haben. Seit dem Fall der Mauer hat das Land produktiv wirksame Investitionen nachhaltig gefördert, um diesen eine Entwicklungsperspektive zu geben: Sachsens Innovationsfelder: Derzeit gibt es in der sächsischen Wirtschaft vier bedeutende Schwerpunkt-Bereiche: den Automobilbau, den Maschinenbau, die Mikroelektronik / Elektronik und die Biotechnologie. Die Mikroelektronik-Industrie hat sich vorwiegend rund um Dresden etabliert. Zu DDR-Zeiten war es das Kombinat Robotron, das die erste Generation von Computern herstellte. Sein Nachfolger ist heute ein Leuchtturm bezüglich Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Mikroelektronik und gehört zu den fünf bedeutendsten Standorten weltweit. Als erste nach der Wende 1990 siedelte sich der Riese AMD an - der im globalen Maßstab zweitgrößte Hersteller von Mikroprozessoren - sowie Infineon in dessen Gefolge. Sachsen unterstützte zum Beispiel mit fast 1 Milliarde in Dresden die Ansiedlung von AMD, die zwei Fabriken errichtete und unterdessen den Aufbau einer dritten angekündigt hat. Dank der herausragenden Qualität der hier tätigen Entwicklungsingenieure kommt jetzt 80 % des gesamten Entwicklungs- und Forschungspotenzials von AMD aus Sachsen vorher waren die Ressourcen im kalifornischen Silicon Valley, am Stammsitz von AMD in Austin (Texas) oder in Taiwan konzentriert. Über 200 Firmen der Mikroelektronik-Industrie mit mehr als 20.000 Mitarbeitern gibt es heute in Sachsen. Berücksichtigt man den gesamten Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologie, sind es sogar 1.500 Unternehmen, in denen ca. 43.000 Beschäftigte einen jährlichen Umsatz von über 3 Milliarden Euro erwirtschaften. Sachsens Ausbildungssystem: 2 (6)
Die Industrieunternehmen haben sich zu dem Netzwerk Silicon Saxony zusammengeschlossen, das die zunehmend stärkere Verflechtung zwischen der Grundlagenforschung und der Projektentwicklung überwacht und steuert. In diesem Zusammenhang wurden die Technische Universität zu Dresden, Leipzig und die anderen sieben involvierten Hochschulen des Freistaates entsprechend neu ausgerichtet. Firmen, die in dieser Region angesiedelt sind, darunter auch ELCON, wissen, dass sie auf direktem Wege junge und leistungsbereite Absolventen einstellen können, Schulungen und Weiterbildungen werden eigens für diese Zwecke konzipiert. Die Universitäten schließen zudem mit passenden Unternehmen Forschungs- und Kooperationsverträge ab, mit denen eine teilweise Finanzierung über die hierbei neu entwickelten Technologien gewährleistet wird. Sachsens Infrastruktur: Die Qualität der vorhandenen Infrastruktur ist zweifellos ein Standortvorteil. Bezüglich der Verkehrsanbindung ist insbesondere Leipzig hervorragend positioniert mit seinem internationalen Flughafen, dem Autobahnnetz und der ICE-Direktverbindung am Schnittpunkt der Nord-Süd-Trasse Berlin / München bzw. der Ost-West-Achse Frankfurt / Dresden. All diese Trassen sind entweder neu errichtet oder in den letzten Jahren vollständig modernisiert worden. Mit seinen reichen kulturellen Traditionen und seiner industriellen Geschichte entwickelt sich Sachsen Schritt für Schritt zu einem Modell, das im heutigen Europa Vorbildcharakter besitzt. Sachsens Politik der Offenheit gegenüber dem internationalen Handel, seine Anpassungsfähigkeit an die neuen Herausforderungen unter den Bedingungen der Globalisierung, sein großes Potenzial an Hochtechnologie, sein modernes Verkehrswegenetz mit den neu ausgebauten Flughäfen und nicht zuletzt die hervorragend ausgebildeten Arbeitskräfte sind bedeutende Trümpfe in Europa im Wettbewerb mit den Großen aus Asien. In diesem wirtschaftlichen Umfeld hat sich ELCON über nunmehr 15 Jahre hinweg behauptet und weiterentwickelt, die folgenden strategischen Ziele dabei stets im Blick behaltend: Flexibilität, Qualität, Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und internationale Ausrichtung. ELCON gestern und heute ELCON Systemtechnik GmbH mit Stammsitz in Hartmannsdorf (nur 80 km von Dresden entfernt), hat sich zu einem führenden europäischen Hersteller von Übertragungs- und Netzabschlusstechnik zur Optimierung von Telekommunikationsnetzen auf Basis von Kupfer-, Glasfaser- und Koaxialkabel gemausert. ELCON fertigt in Europa Produkte, die in 34 Ländern zertifiziert sind und hat inzwischen 8 Millionen Kundenendgeräte (CPE) ausgeliefert. Zu den wichtigsten in- und ausländischen Kunden von ELCON zählen große europäische Telekomunternehmen, wie die Deutsche Telekom, France Télécom, Telefonica, Telenor und Telekom Austria ebenso wie Systemintegratoren. ELCON wird 1990 gegründet und versucht sich zunächst an der Entwicklung und Herstellung elektronischer Baugruppen und Geräte für die Telekommunikations- und Automobil- Industrie. 3 (6)
1994 absolviert das noch junge Unternehmen dann erstmalig die Zertifizierung nach dem Qualitätsstandard, DIN EN ISO 9001 und engagiert sich mutig auf dem Telekommunikationsmarkt. Hauptkunde wird die Deutsche Telekom AG. Das Jahr 1996 markiert den Beginn einer Erfolgsstory: die Massenproduktion von Netzabschlussgeräten (NTBA) läuft an das NT wird schließlich zu ELCONs meist verkauftem Produkt aller Zeiten. 1999 wird das ein millionste NT produziert und verkauft. Im Jahr 2000 steht ELCON unter Beibehaltung der strategischen Ausrichtung auf Massenproduktion und mit Unterstützung durch Finanzmittel des Freistaats Sachsen vor der Notwendigkeit, umfangreiche Investitionen in modernste Produktionstechnik tätigen zu müssen. Nach dem Kauf einer Siemens-SMT-Fertigungsstrecke für oberflächenmontierbare Komponenten, mit der 180.000 Bauelemente in der Stunde bestückt werden können (mit integriertem Schablonendrucker und Schwalllötanlage) sowie einer THT- (Through Hole Technology) Bestückungslinie mit einer Kapazität von 6.000 Bauelementen sieht sich ELCON gut gerüstet für das angestrebte künftige Wachstum. 2002 verlässt das fünf millionste NT die Fertigungshallen von ELCON. Das Unternehmen hat sich inzwischen auch auf die Herstellung von Multiplexgeräten, so genannten Pair Gain Systemen (PCM) spezialisiert. Mit diesen Systemen können über eine Kupferleitung mehrere Telefonanschlüsse von der Vermittlungsstelle zu den Endkunden geführt werden. Zur selben Zeit werden ehrgeizige Pläne zur Entwicklung der xdsl-übertragungstechnologie Realität. Im Jahre 2003 startet ELCON, ausgehend vom Powerline-Übertragungsverfahren, die Entwicklung der Coaxline-Technologie. Die ersten dieser Lösungen zur Datenübertragung unter Nutzung des Kabelfernsehnetzes bieten Datenraten von bis zu 14 Mbit/s. 2005 ergänzt ELCON seine inzwischen breit gefächerte Produktpalette um maßgeschneiderte Angebote der Auftragsfertigung und Bestückung von Bauelementen. Damit ist das neue Geschäftsfeld EMS (Electronic Manufacturing Services) geboren. Im Jahre 2006 wird das Management der ELCON von der an der Frankfurter Aktienbörse gelisteten Investmentgesellschaft CFC Industriebeteiligungen GmbH übernommen. Zum neuen Geschäftsführer bestellt wird Werner Neubauer. Die Neuausrichtung bei ELCON findet seinen Niederschlag in der Fokussierung auf Investitionen im Bereich High-Speed-Glasfasertechnologie als Antwort auf den kontinuierlich steigenden Bedarf an höheren Bandbreiten. Heute ist ELCON ein international agierendes Unternehmen auf dem Telekommunikationsmarkt mit Vertriebsniederlassungen in Eschborn und Paris, das sich trotz der wachsenden Verlagerung von Know-how in asiatische Länder seine Kompetenz in Europa bewahrt hat. Mit seinem besonderen Augenmerk auf optimierte Netzwerk-Lösungen gehört ELCON zu den Marktführern auf dem Gebiet der Fertigung elektronischer Baugruppen und Geräte. Die Entwicklung netzwerk- und kundenspezifischer Produkte ist eine der Kernkompetenzen des Unternehmens. ELCON bietet eigene Produktions-, Service- und Reparaturleistungen an seinem deutschen Standort, weniger als zwei Flugstunden entfernt von Paris und errichtet bei Bedarf Supportzentren in der Nähe seiner Kunden. Die hochautomatisierte Fertigungstechnologie ist der Garant für die flexible und kosteneffiziente Herstellung von Qualitätsprodukten in Klein- wie auch Großserien. 4 (6)
Mit seinen 160 Mitarbeitern, darunter 42 Ingenieuren im Bereich Forschung und Entwicklung, erweitert ELCON kontinuierlich seine Produktpalette und besitzt Qualitätszertifikate führender Telekommunikationsunternehmen. Quellen: Michèle Weinachter, "Sachsen: Renaissance industrieller Stärke und Hochtechnologie" Deutsche Wirtschaft, 01.07.2008. Pierre Briend, Projektleiter für wirtschaftliche Entwicklung in Berlin. MINEFI-DREE/TRESOR (Botschaft von Frankreich in Berlin, Bereich Wirtschaft) 5 (6)
Sachsen und ELCON 6 (6)