Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal)



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Transkript:

1 Grundzüge islamischer Religion (Ilmihal)

2 Veröffentlichung der Präsidentschaft für Religiöse Angelegenheiten / 334 Volksbücher / 96 Design Recep KAYA Hüseyin D L Esmer UB Ç Druck Baflbakanl k Bas mevi Tel: (0.312) 310 32 55 2004-06-Y-0003-334 ISBN: 975-19-1179-6 Präsidentschaft für Religiöse Angelegenheiten Abteilung für religiöse Publikation Direktorat für Sammelschriften und Veröffentlichungen Tel: (0312) 295 72 75

3 D Die Präsidentschaft für Religiöse Angelegenheiten Grundzüge islamischer Religion Lütfi ŞENTÜRK ehemaliger Mitglied des Hochrats für religiöse Angelegenheiten Seyfettin YAZICI ehemaliger Mitglied des Hochrats für r e ligiöse Angelegenheiten Übersetzerin: Nezaket EL-TÜRK ANKARA - 2004

4 Dieses Buch ist Geschenk der Präsidentschaft für Religiöse Angelegenheiten und unverkäuflich. Dieses Buch wurde mit dem Beschluss Nr. 66 vom 03.04.2003 des Hochrats für Religiöse Angelegenheiten veröffentlicht.

5 Inhaltsverzeichnis Vorwort der Übersetzerin.............................................19 Vorwort...........................................................21 DER GLAUBE.....................................................23 Die Religion und ihre Notwendigkeit..............................25 Definition der Religion..............................................25 Die Erfordernis der Religion...........................................25 Die Quelle der Religion..............................................27 Die Eigenschaften der Offenbarungsreligionen............................28 Der Islam und die anderen Religionen..................................28 Die Besonderheiten der islamischen Religion.............................29 Die Rechtsschulen des Islam.....................................31 Die Rechtsschule...................................................31 Rechtsschulen des Glaubens..........................................32 Rechtsschulen der religiösen Praxis.....................................33 Die Rechtsquellen der Religion...................................35 Das Buch..........................................................35 Die Sunna.........................................................36 Der Konsens.......................................................37 Der Analogieschluss.................................................38 Der Glaube..................................................39 Die Glaubensformel und das Glaubensbekenntnis.........................40 Die Beziehung von Glaube und Tat....................................40 Bedingungen für einen gültigen Glauben................................41 Der Glaube ist Quelle der Glückseligkeit................................41 Zustimmen und Ablehnen............................................41 Die Glaubensgrundsätze..............................................42 Der Glaube an Allah...........................................43 Die Eigenschaften Allahs.............................................43 Die Gottesliebe.....................................................45 Die Gottesfurcht....................................................46 Der Glaube an die Engel........................................48 Der Nutzen des Glaubens an die Engel..................................48

6 Grundzüge islamischer Religion Djinnen und Teufel.................................................49 Der Glaube an die Bücher.......................................51 Wesen und Art der Offenbarung.......................................51 Die heiligen Bücher und Schriften.....................................52 Die Thora.........................................................53 Die Bibel..........................................................53 Die Herabsendung des Koran..........................................53 Die Aufzeichnung des Koran..........................................54 Die Vervielfältigung der Examplare.....................................54 Die Eigenschaften des Koran..........................................54 Unsere Aufgaben dem Koran gegenüber.................................56 Der Glaube an die Propheten....................................57 Der Bedürfnis nach Propheten.........................................57 Die Aufgaben und Eigenschaften der Propheten..........................57 Propheten, die im Koran genannt werden................................58 Die Gemeinsamkeiten der Religionen...................................59 Prophetische Wunder und Heiligenwunder..............................59 Die Wunder unseres Propheten........................................59 Die Eigenschaften unseres Propheten...................................60 Der Glaube an das Jenseits......................................62 Was bedeutet Jenseits................................................62 Wann wird das Weltenende stattfinden.................................62 Die Auferstehung...................................................62 Vorteile des Glaubens an das Jenseits...................................63 Tod, Grabesleben und Auferstehung....................................63 Das Tatenbuch.....................................................65 Das Gericht........................................................65 Paradies und Hölle..................................................66 Die göttliche Barmherzigkeit..........................................66 Die Fürbitte unseres Propheten........................................67 Der Glaube an Fügung und Schickung.............................68 Der Nutzen des Glaubens an Fügung und Schickung.......................69 Hingabe und Arbeit.................................................69 Die Bedeutung des Strebens...........................................70 Die Zuteilung und die Ereilung........................................70 DER GOTTESDIENST..............................................71 Der Gottesdienst..............................................73 Wir Bedürfen des Gottesdienstes.......................................73

Inhaltsverzeichnis 7 Der Gottesdienst....................................................73 Die Vorteile des Gottesdienstes........................................74 Die Arten des Gottesdienstes..........................................75 Der Islam...................................................77 Die Grundsätze des Islam.............................................77 Der religiös Verantwortliche.....................................78 Der Verantwortliche.................................................78 Die Taten der religiös Verantwortlichen.................................78 Sauberkeit...................................................81 Die Bedeutung der Sauberkeit.........................................81 Die Arten der Reinigung.............................................81 Die Waschung...............................................83 Die Pflichten der Waschung..........................................84 Die Sunna der Waschung.............................................85 Das Empfohlene der Waschung........................................86 Die Arten der Waschung.............................................87 Wie nimmt man die Waschung vor.....................................87 Das Verpöhnte der Waschung.........................................89 Was die Waschung ungültig macht.....................................89 Was die Waschung nicht ungültig macht................................90 Was nur mit Waschung getan werden kann..............................91 Befeuchten des Überstrumpfes...................................92 Die Gültigkeit der Waschung mit Überstrumpf...........................92 Wie befeuchtet man den Überstrumpf..................................92 Das Befeuchten eines Verbandes.......................................93 Was das Befeuchten ungültig macht....................................93 Die Sandwaschung............................................94 Die Voraussetzungen der Sandwaschung.................................94 Die Pflichten der Sandwaschung.......................................95 Die Sunna der Sandwaschung.........................................95 Was die Sandwaschung ungültig macht.................................96 Die Ganzkörperwaschung.......................................97 Die Pflichten der Ganzkörperwaschung..................................97 Die Sunna der Ganzkörperwaschung....................................98 Das Empfohlene der Ganzkörperwaschung...............................98 Das Verpöhnte der Ganzkörperwaschung................................98 Die Arten der Ganzkörperwaschung....................................99 Was man ohne Ganzkörperwaschung nicht machen darf....................99

8 Grundzüge islamischer Religion Die besonderen Tage der Frauen.................................100 Was Wöchnerinnen und Frauen in der Menstruation nicht tun dürfen.......101 Die Hinderung....................................................102 Das rituelle Gebet............................................104 Voraussetzungen des Gebetes.........................................105 Die Gebetszeiten...................................................105 Der Gebetsruf und der Ruf zum Pflichtabschnitt.........................108 Die Arten des Gebetes..............................................110 Die Pflichten des Gebetes...........................................111 Die Notwendigkeiten des Gebetes.....................................113 Die Sunna des Gebetes..............................................115 Das Empfohlene des Gebetes.........................................117 Wie man das Gebet verrichtet...................................118 Das Morgengebet..................................................118 Das Mittagsgebetszeit..............................................121 Das Nachmittagsgebet..............................................122 Das Abendgebet...................................................122 Das Nachtgebet...................................................122 Das Vitr-Gebet....................................................122 Bittgebete nach dem rituellen Gebet...................................123 Was das Gebet ungültig macht..................................125 Handlungen, die das Gebet nicht verderben............................127 Verpönte Handlungen im Gebet.....................................128 Handlungen, die für den Betenden nicht verpönt sind....................130 Wann das Gebet abgebrochen wird....................................130 Das Gebet in Gemeinschaft.....................................131 Die Tugend des Gemeinschaftsgebetes.................................131 Die Sitten in Moschee und Gemeinschaft..............................131 Die Eigenschaften des Vorbeters (Imam)...............................132 Das Verrichten des Gemeinschaftsgebetes..............................135 Hindernisse in Gemeinschaft zu beten.................................136 Wann man sich nach dem Imam richtet und wann nicht..................137 Das Gebet unterbrechen und das Pflichtgebet einholen....................139 Das Freitagsgebet............................................142 Voraussetzungen des Freitagsgebetes...................................142 Die Gültigkeit des Freitagsgebetes.....................................143 Die Kanzelrede....................................................144 Die Voraussetzungen für die Gültigkeit der Kanzelrede....................144 Die Sunna der Kanzelrede...........................................144

Inhaltsverzeichnis 9 Das Verrichten des Freitagsgebets.....................................146 Das anschließende Mittagsgebet......................................146 Die Festtagsgebete............................................148 Das Verrichten der Festtagsgebete.....................................148 Das Beteilungstakbir................................................149 Niederwerfungen außerhalb der Gebete............................151 Die Irrtumsniederwerfung............................................151 Wie wird die Irrtumsniederwerfung verrichtet...........................151 Wann die Irrtumsniederwerfung notwendig wird.........................151 Die Rezitationsniederwerfung...................................155 Das Verrichten der Rezitationsniederwerfung außerhalb des Gebets..........155 Die Dankesniederwerfung...........................................156 Beten auf Reise..............................................157 Die drei Arten der Heimat...........................................158 Die Beschlüsse über die Reisenden....................................159 Das Fastengebet.............................................161 Das Verrichten des Fastengebetes.....................................162 Das Gebet der Kranken........................................163 Nachholgebete..............................................165 Das Entlastungsgebet...............................................165 Die Zusatzgebete.............................................167 Das Spätnachtgebet................................................167 Das Moscheegebet.................................................167 Das Vormittagsgebet................................................167 Das Tasbihgebet..................................................168 Das Bedürfnisgebet.................................................170 Das Erleuchtungsgebet..............................................171 Sühnegebet.......................................................171 Das Regengebet..............................................173 Das Sonnenfinsternisgebet...........................................174 Das Mondfinsternisgebet............................................174 Das Totengebet..............................................175 Das Waschen des Toten.............................................175 Das Leichentuch...................................................176 Das Totengebet...................................................177 Wessen Totengebet wird verrichtet....................................177 Die Sunna des Totengebetes.........................................178 Das Verrichten des Totengebetes.....................................178

10 Grundzüge islamischer Religion Das Gebet das nach dem dritten Takbir rezitiert werden soll................179 Das Tragen des Leichnams...........................................179 Die Beerdigung des Toten...........................................180 Kondolenz........................................................181 Zum Totengebet..................................................181 Das Märtyrium..............................................183 Es gibt drei Arten der Märtyrer.......................................183 Der Besuch der Gräber........................................185 Die Art und Weise des Grabsbesuches.................................186 Die Bedeutung der Moscheen...................................187 Was man in den Moscheen zu beachten hat.............................188 Heiligtümer.................................................190 Allah, der Erhabene................................................190 Die Bücher.......................................................190 Die Propheten.....................................................191 Die Prophetengefährten.............................................192 Die Gelehrten.....................................................192 Die Gebetsstätten..................................................194 Das Fasten.................................................195 Der Nutzen des Fastens.............................................195 Was man von einem Fastenden erwartet................................198 Die Belohnung des Fastens...........................................198 Wer ist zum Fasten verpflichtet.......................................199 Wie viele Tage ist das Ramadan......................................199 Die Feststellung von Anfang und Ende des Ramadans....................200 Die Arten des Fastens...............................................206 Wann und wie hält man den Vorsatz..................................206 Die Tugend des Sahur und Iftar.......................................207 Wem obliegt das Fasten?............................................208 Lösegeld.........................................................209 Nachholung und Buße..............................................210 Was Verdirbt das Fasten?............................................210 Situationen in denen man von der Keffare befreit wird....................211 Situationen in denen Nachholen erforderlich wird.......................211 Situationen in denen das Fasten nicht abgebrochen wird..................213 Was für den Fastenden verpönt ist....................................214 Was nicht verpönt ist...............................................215 Für die Fastenden sind folgende Handlungen empfohlen...................215

Inhaltsverzeichnis 11 Einige Beschlüsse über Fasten........................................215 Das Itikaf (Askese).................................................217 Die Regeln des Itikafs...............................................217 Das Fitre-Almosen...........................................219 Die Pflichtabgabe............................................220 Die Bedeutung der Pflichtabgabe......................................220 Die Bedingungen damit die Pflichtabgabe pflicht wird.....................222 das hinreichende (Nisap) Maß.......................................223 Die Hauptbedürfnisse..............................................223 Die Bedingungen damit die Pflichtabgabe gültig wird.....................224 Die Güter für die man Pflichtabgabe zahlt..............................225 Die Empfänger von Pflichtabgaben....................................230 Wer keine Pflichtabgaben erhalten darf................................231 Beschlüsse zur Pflichtabgabe.........................................232 Die Wallfahrt...............................................234 Die Bedeutung und der Nutzen der Wallfahrt...........................234 Für wen ist die Wallfahrt Pflicht......................................235 Die Voraussetzungen für die Verrichtung der Hadsch.....................235 Die Voraussetzungen damit die Wallfahrt gültig wird......................236 Die Pilgerzeit......................................................236 Die Pflichten der Wallfahrt..........................................236 Der Weihezustand (Ihram)..........................................236 Zeit und Ort des Ihram..............................................237 Ohne Ihram das Harem Gebiet besuchen...............................238 Erfordernisse des Ihram.............................................238 Die Sunna des Ihram...............................................239 Die Verbote des Ihram.............................................239 Im Ihram erlaubte Handlungen......................................240 Die Einheiten der Wallfahrt.........................................240 Stand zu Arafat....................................................241 Die Umkreisung der Kaaba (Tawaf)...................................242 Die Arten des Tawaf...............................................243 Die Voraussetzungen für die Gültigkeit des Tawaf........................244 Das Notwendige des Tawaf..........................................244 Die Sunna des Tawaf...............................................245 Das Verrichten des Tawaf...........................................245 Das Notwendige des Hadsch.........................................246 Die Bedingungen damit Sa y gültig werden..............................246

12 Grundzüge islamischer Religion Das Notwendige des Sa y...........................................246 Die Sunna des Sa y.................................................246 Das Verrichten des Sa y.............................................247 Der Stand zu Müzdelife.............................................248 Die Sunna des Müzdelife Standes.....................................248 Die Teufelssteinigung...............................................249 Die Zeit für das Steinigen...........................................249 Die Voraussetzungen damit Steine werfen gültig werden...................249 Die Sunna des Steinigens............................................250 Das Verpönte beim Steine werfen.....................................250 Die Zahl der Steine................................................250 Steine werfen.....................................................250 Die Vertretung für das Steinigen......................................251 Der Stand zu Mina.................................................251 Das Rasieren oder Haarschneiden....................................251 Zeit und Ort des Haareschneidens.....................................252 Die Anordnung der Riten...........................................252 Sunna des Hadsch.................................................252 Die Umre........................................................253 Das Verrichten des Hadsch..........................................254 Die einfache Wallfahrt (Ifrad).......................................254 Die zusammengelegte Wallfahrt (Temettu).............................256 Die kombinierte Wallfahrt (Kiran)...................................257 Frauen beim Hadsch................................................258 Verbrechen des Hadsch und der Umre.................................258 Das Wallfahrtsopfer (Hedy)....................................263 Wer mit dem Wallfahrtsopfer beauftragt ist.............................263 Der Ort der Wallfahrtsopfer..........................................264 Die Zeit der Wallfahrtsopfer.........................................264 Fasten statt Opfern................................................264 Ichsar............................................................265 Den Hadsch verpassen.............................................265 Ersatz beim Hadsch................................................266 Voraussetzungen für den Ersatz beim Hadsch Hedy Opfer..................267 Besuch am Grab unseres Propheten..............................269 Prinzipien und Sitten des Besuchs.....................................269 Das Opfer..................................................271 Was ist ein Opfer?.................................................271

Inhaltsverzeichnis 13 Der Beschluss des Opferschlachtens...................................272 Wer zu Schlachten hat..............................................272 Nisap Maß für das Opfer............................................273 Welche Tiere können als Opfertiere geschlachtet werden?.................273 Die Grundeinheiten des Opfers.......................................274 Wer schlachtet Opfer...............................................275 Wie wird das Opfer geschlachtet......................................275 Die Verteilung des Opferfleisches.....................................276 Das Fell des Opfers................................................276 Das Opfer. das an die Armen verteilt wird..............................277 Das Akika Opfer...................................................277 Heilige Tage und Nächte......................................279 Der Freitag.......................................................279 Das Freitagsgebet..................................................279 Am Freitag sind folgende Taten verpönt................................280 Die heiligen drei Monate............................................280 Die Regaib Nacht.................................................281 Die Nacht der Himmelfahrt..........................................281 Die Berat Nacht...................................................282 Der Monat Ramadan...............................................284 Die Qadr Nacht (Nacht der Macht)...................................285 Religiöse Festtage..................................................286 Die Nacht der Geburt (Mevlit).......................................286 Der Aschuretag....................................................287 Der Eid....................................................289 Es gibt drei Arten von Schwur........................................289 Die Voraussetzungen des Eids........................................290 Die Voraussetzungen des Schwörenden.................................290 Die Voraussetzungen des Schwurgegenstandes...........................290 Die Voraussetzungen der Schwurwörter................................290 Die Eidsühne......................................................291 Das Opfergelübde............................................293 Voraussetzungen für das Gelübde.....................................293 Voraussetzungen die ein Gelübdeablegender haben muss..................293 Voraussetzungen des Gelübdes........................................293 Die Gelübdearten.................................................294 Unbedingte Gelübde...............................................294 Bedingte Gelübde..................................................294

14 Grundzüge islamischer Religion Beschlüsse zum Gelübde.............................................294 Wann der Beschluss des Gelübdes gültig wird...........................295 Ein Opfergelübde ablegen...........................................295 Das Gelübdeopfer.................................................296 ERLAUBTES UND VERWEHRTES..................................297 Erlaubtes und Verwehrtes......................................299 Die Arten des Verwehrten...........................................299 Erlaubtes und Verwehrtes bei Speisen und Getränken.....................301 Verwehrte Getränke................................................302 Behandlung mit alkoholhaltigen Medikamenten.........................303 Verwendung von Cologne...........................................303 Betäubungsmittel und Rauschgifte.....................................304 Unerlaubter Erwerb................................................306 Glücksspiel.......................................................306 Beim Wettbewerb gewonnenes ist erlaubt...............................307 Losziehen ist erlaubt................................................308 Bestechung.......................................................309 Zinsen...........................................................310 Es gibt zwei Arten von Zinsen........................................311 Warum Zinsen verwehrt sind.........................................313 Der Wucher......................................................316 Sich vom verwehrten zu reinigen......................................316 Die Schächtung..............................................317 Es gibt zwei Arten des Schlachtens....................................317 Wer darf Schächten................................................317 Die Pflichten des Schächtens.........................................318 Die Sunna des Schächtens...........................................318 Das Verpönte der Schächtung.......................................318 Die Methode der Schächtung........................................319 Tiere deren Fleisch essbar sind und Tiere deren Fleisch unessbar sind........319 Nichtessbare Organe der Tiere.......................................321 Die Jagd...................................................322 Die Voraussetzungen des Jägers.......................................322 Die Voraussetzungen der Jagdgeräte...................................323 Die Voraussetzungen bei den abgerichteten Jagdtieren....................323 Die Voraussetzungen der Jagd........................................324 Leihe.....................................................325 Leihgüter.........................................................326

Inhaltsverzeichnis 15 Spende....................................................328 Die Voraussetzungen der Schenkung..................................328 Beschluss der Schenkung............................................329 Abkehr von der Schenkung..........................................329 Wann die Schenkung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.........329 Die Schenkung des Vaters an seine Kinder..............................330 Erbschaft und Testament......................................331 Die Testamentsarten...............................................331 Die Grundlage des Testaments.......................................332 Die Voraussetzungen des Testamentes.................................333 Das Testament das mehr als ein Drittel des Gutes bildet...................335 Testamentarische Anordnung der Pilgerfahrt............................335 Fundsachen.................................................336 Jemand der eine Fundsache findet sollte folgendes machen................337 Die Ehe...................................................338 Der Beschluss des Heiratens..........................................338 Die Gültigkeit der Ehe..............................................338 Die Milchgeschwister...............................................339 Der Beschluss des Milchsaugens.......................................340 Rechte der Ehepartner..............................................341 a) Die Rechte der Frauen............................................342 b) Die Rechte der Männer..........................................342 Einiges über Eheschließung..........................................343 Die Bekleidung..............................................345 Die Organtransplantation......................................347 Zahn Umhüllen...................................................349 DIE SÜNDEN....................................................351 Verwehrte Handlungen........................................353 Einige der großen Sünden........................................... 354 Vielgötterei....................................................... 354 Totschlag........................................................ 357 Verleumdung..................................................... 358 Unzucht......................................................... 359 Vom Krieg ausbrechen.............................................. 360 Magie........................................................... 362 Wahrsagerei...................................................... 362 Zins............................................................ 363 Alkohol und Rauschmittel zu verwenden............................... 363

16 Grundzüge islamischer Religion Bestechung....................................................... 363 Glücksspiele...................................................... 363 Das Gut des Waisen aneignen........................................ 363 Die Eltern Missachten.............................................. 364 Lüge und Falsches Zeugnis ablegen.................................... 366 Üble Nachrede.................................................... 368 Hetzerei.......................................................... 369 Argwohn......................................................... 370 Wir können den Moslem nicht als Verleumder nennen................... 372 Verspotten....................................................... 374 Unrechtmäßiger Erwerb............................................. 375 Reue............................................................ 376 Es gibt zwei Arten von Sünde........................................ 378 DIE MORAL..................................................... 379 Die Moral.................................................. 381 Definition und Wichtigkeit der Moral................................. 381 Die Quelle der Moral............................................... 382 Die Sanktion der Moral............................................. 382 Unsere moralischen Aufgaben....................................... 383 Unsere Aufgaben uns selbst gegenüber................................. 384 Unsere Aufgabe gegenüber unserem Körper............................. 384 Kein Übermaß im Islam............................................. 386 Die Regeln beim Essen.............................................. 389 Unsere Aufgabe gegenüber unsere Seele................................ 391 Unsere Aufgaben unserer Familie gegenüber............................ 393 Unsere Aufgaben gegenüber unseren Kindern........................... 395 Die Aufgaben der Kinder gegenüber den Eltern.......................... 396 Die Aufgaben der Geschwister untereinander............................ 397 Die Aufgaben Verwandten und Bekannten gegenüber.................... 397 Die Aufgaben unseren Nachbarn gegenüber............................. 398 Die Aufgaben den Gästen gegenüber.................................. 399 Der Gruß......................................................... 400 Die Regeln bei der Begrüßung....................................... 401 Unsere Aufgaben dem Staat gegenüber................................. 402 Unsere Aufgaben gegenüber der Gesellschaft............................ 403 Das Gute gebieten und vom Schlechten abhalten........................ 405 Mitleid und Barmherzigkeit.......................................... 409 Aufrichtigkeit..................................................... 412

Inhaltsverzeichnis 17 Der Moslem ist auch im Geschäftsleben aufrichtig........................ 412 Großzügigkeit..................................................... 412 Bescheidenheit.................................................... 413 Großherzigkeit.................................................... 413 Lüge............................................................. 414 Üble Nachrede.................................................... 414 List und Täuschung................................................ 414 Klatsch.......................................................... 415 Vertrauenswürdigkeit............................................... 415 Hetzerei.......................................................... 416 Sittlichkeit....................................................... 416 Neid............................................................ 417 Zwietracht........................................................ 417 Geduld.......................................................... 417 Fleiß............................................................ 418 Selbstbeherrschung................................................. 418 UNSER PROPHET MOHAMMED (F.s.m.i.)........................... 419 Das Leben unseres Propheten................................... 421 Die Welt vor der Geburt des Propheten................................ 421 Die Geburt des Propheten (571 n.chr.)................................ 421 Die Kindheit des Propheten......................................... 422 Die Jugend des Propheten........................................... 423 Die Heirat des Propheten mit Hatice (Allahs Wohlgefalle sei auf ihr)........ 424 Die Berufung des Propheten (610 n.chr.)............................... 424 Die ersten Muslime................................................. 425 Die Rechtleitung Hamzas............................................ 427 Die Rechtleitung Omars............................................ 427 Die Unterdrückung der Muslime...................................... 429 Die Auswanderung des Propheten aus Mekka nach Medina (622 n. Chr.)..... 430 Der Empfang des Propheten in Medina................................. 432 Die Brüderschaft zwischen den Ansar und den Muhacirin.................. 435 Die schnelle Ausbreitung des Islam.................................... 435 Die Briefe des Propheten an die damaligen Herrscher..................... 436 Die Eroberung Mekkas.............................................. 438 Der Abschiedswallfahrt des Propheten................................. 439 Abschnitte aus der historischen Abschiedspredigt des Propheten............ 439 Die Erkrankung des Propheten und sein Tod (632 n. Chr.)................ 441 Die Kinder unseres Propheten (F.s.m.i.)................................ 442

18 Grundzüge islamischer Religion Die hohe Tugend unseres Propheten.............................. 444 Die Aufrichtigkeit des Propheten..................................... 444 Die Barmherzigkeit des Propheten..................................... 446 Die Großzügigkeit des Propheten...................................... 448 Die Verabscheuung des Bettelns...................................... 449 Die Bescheidenheit des Propheten.................................... 450 Die Abneigung des Propheten zum Lob seiner........................... 451 Die Toleranz des Propheten und seine Gnade........................... 452 Die Gerechtigkeit des Propheten...................................... 454 Der Mut des Propheten............................................. 456 Das Vertrauen des Propheten auf Allah................................ 456 Die Gastfreundlichkeit des Propheten.................................. 458 Die Wertbeimessung des Propheten zur Sauberkeit....................... 458 Der Gottesdienst des Propheten...................................... 458 Die Gottesfurcht des Propheten....................................... 460 Die Gottesliebe des Propheten........................................ 461 Das Familienleben des Propheten..................................... 461 Die Kinderliebe des Propheten....................................... 462 Anmerkungen............................................... 463 Die wichtigsten Gebete und Verse................................ 481 Barik-Gebet...................................................... 481 Basmala (große)................................................... 481 Basmala (kleine)................................................... 481 Beteiligungstakbir.................................................. 481 Fatiha (Sura)...................................................... 481 Ihlas (Sura)....................................................... 482 Kunut-Gebete..................................................... 482 Rabbena-Atina-Vers................................................ 482 Rabbenagfirli Vers................................................. 482 Salli-Gebet....................................................... 483 Subhaneke-Gebet.................................................. 483 Tahiyyat-Gebet.................................................... 483 Takbir........................................................... 483 Talbiya.......................................................... 483 Totengebet (für Erwachsene)......................................... 484 Totengebet (für Kinder)............................................. 484 Kleines Begriffswörterbuch..................................... 485

Vorwort der Übersetzerin 19 Vorwort der Übersetzerin Es ist uns eine besondere Freude, endlich ein umfassendes und der klassischen Methodik folgendes Buch über islamischen Religion in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Damit erhalten nicht nur deutschsprachige Leser Einblick in einen Bereich des Islam, der ihnen sonst weitgehend verborgen bleibt und über den man in der deutschsprachigen Literatur kaum etwas findet, sondern ist hiermit auch den deutschsprachigen Muslimen eine Referenz in die Hand gegeben, mit dem sie praktische Situationen des Alltags leichter bewältigen und grundlegende Fragen zu Glauben und Gottesdienst nachschlagen können. Mit praktisch und klassisch haben wir auch schon die zwei Grundeigenschaften des Buches angesprochen. Klassisch ist dieses Buch, weil es der jahrhunderte alten Tradtion des islamischen Katechismus sowohl inhaltlich als auch methodisch folgt. Deswegen finden sich z.b. in der Abhandlung über die Pflichtabgabe, Maßgaben über Abgaben von Kamelen, Schafen etc. Diese mögen dem heutigen Leser eigenartig erscheinen und ihr Sinn lässt sich nicht ohne weiteres erschließen. Wenn man jedoch diese Abschnitte im historischen Kontext sieht, so sind sie schlimmstenfalls Relikte einer vergangenen Zeit, geben aber trotzdem Hinweise zum Verständnis von Religion und religiöser Praxis. Praktisch ist dieses Buch, weil es nicht auf Hintergründe eingeht und sich kaum in theoretischen Ausführungen verliert. Es ist ein Handwerkzeug, das situationsbedingt benutzt werden soll. So wird z.b. lang und breit auf die Riten des Gebetes eingegangen, ohne dass ihr Sinn erörtert wird, nicht die geistige Seite wird beleuchtet, sondern die unmittelbar praktische. Folglich sollte man dieses Buch nicht lesen um Einblicke in das tiefgründig Religiöse zu gewinnen. Es ist lediglich ein Wegbegleiter für den praktizierenden Gläubigen. Zur Vereinfachung für den deutschen Leser wurden die arabische Begriffe so weit es geht ins Deutsche übertragen. Im Anhang findet sich ein kleines Wörterbuch der Begriffe, die im Buch nur auf Deutsch erscheinen. Ferner finden sich im Anhang die wichtigsten Gebete und Verse in Übersetzung und Lesart. Diese Gebete sind im Buch bei ihrer ersten Erwähnung mit einem Stern versehen.

20 Grundzüge islamischer Religion

Vorwort 21 Vorwort Das vörderste Ziel der Prinzipien des Islam ist die Glückseligkeit des Menschen im Diesseits und im Jenseits. Unsere Religion zeigt uns den Weg hierzu und weist uns unsere Aufgaben und Verantwortungen. Die Glückseligkeit erreichen wir in dem Maße, in welchem wir diese Verantwortung tragen können. Verantwortung erfordert wissen. Unkenntnis ist keine Entschuldigung in der Religion. Mit der berufung auf Unkenntnis kann man sich der Verantwortung nicht entziehen. Denn unsere Religion befahl zuallererst das lesen und machte das Lernen allen Gläubigen zur Pflicht. So gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Muslims, sich religiöses und weltliches Wissen anzueignen. Zu unserer religiösen Verantwortung gehört der Glaube und dann die Praktizierung des Geglaubten. Wie es uns obliegt, die Gebote der Religion zu befolgen, so müssen wir auch ihre Verbote einhalten. Darüber hinaus tragen wir Verantwortung gegenüber unserer Familie, unserer Gesellschaft und den Menschen um uns. Wahrhaft gläubig sind wir nur, wenn wir auch die moralischen Werte und Tugenden unserer Religion einhalten. Wenn wir die Gebote und Verbote des Islam näher betrachten, sehen wir, dass in ihnen Weisheit steckt und dass sie auf das Glück der Menschen abzielen. Dem Gläubigen obliegt es, diese Forderungen rechtens zu lernen und um das Wohlwollen Allahs umzusetzen. Als Lohn dafür schenkt uns der Herr die ewige Glückseligkeit, wie auch in der 85. Sura Vers 11 des Koran frohbotschaftet wird: Und wer da glaubt und gutes Tut, für sie gibt es Paradiese, in denen Bächer fließen. Dies ist die wahre Rettung In diesem Buch werden die Grundlagen des Glaubens und des Gottesdienstes ausführlich dargestellt. Außerdem werden alltägliche Fragen und umstrittene Punkte erörtert. Ein Ziel der Religion ist es, die Gläubigen zur Tugend zu erziehen. Deswegen findet sich in dem Buch ein Abschnitt über die Moral, die eng in Beziehung steht mit

22 Grundzüge islamischer Religion Glaube und Gottesdienst. Es wird auf die Bedeutung der Moral eingegangen und Beispiele auf der Grundlage von Hadithen und am Beispiel des Lebens unseres Porpheten erläutert. Bei der Vorbereitung dieses Buches haben wir auf authentische und allgemein anerkannte Quellen zurückgegriffen. Ferner ist das Buch in leichter Sprache geschrieben. Religionswissenschaftliche Begriffe wurden weitgehend vereinfacht. In den Endnoten sind Quellenangaben insbesondere zu Koranversen und Hadithen angegeben, ferner werden hier Unterschiede innerhalb der Rechtsschulen angesprochen. Wir hoffen mit diesem Werk unseren Brüdern und Schwestern ein Dienst geleistet zu haben und einen wichtigen Bereich gedeckt zu haben. Unsere Fehler möge uns der Herr verzeihen. Uns obliegt das aufrichtige Tun, den Erfolg verleiht Allah. 20. Oktober 1994 Ankara

ERSTER TEIL DER GLAUBE Religiöse Überzeugung 23

24 Grundzüge islamischer Religion

Religiöse Überzeugung 25 Die Religion und ihre Notwendigkeit Definition der Religion Religion ist ein göttliches Recht, dass die verständigen Menschen in ihrem freien Willen zum Guten, Rechten und Schönen leitet. Aus dieser Religionsbeschreibung geht Folgendes hervor: 1. Der Begründer der Religion ist Allah. Aus diesem Grunde hat keiner denn Allah das Recht, eine Religion zu schaffen. 2. Die Adressaten der Religion sind verständige Menschen. Also nur jenen, die verstandesbegabt sind, obliegt Religionspflicht. 3. Die Religion wird von Propheten verkündet. Allah verkündet seinen Gesandten die Regelungen der Religion, auf dass diese sie den Menschen weiterverkünden. 4. Ziel der Religion ist es, den Menschen im Diesseits und im Jenseits Glückseligkeit zu bringen. Denn die Religion weist den Menschen über sein Schöpfungsziel und seine Pflichten gegenüber dem Schöpfer und den Geschöpfen. Sie trennt das Gute vom Bösen. Sie zeigt die Wege des Rechten. Somit weist sie dem Menschen den Weg zur diesseitigen und jenseitigen Glückseligkeit. Die Religion ist nicht wie stellenweise gemeint wird bloß Gegenstand des Gewissens. Das eigentliche Ziel der Religion ist die geistige und moralische Vervollkommnung des Menschen. Die Erfordernis der Religion Der Mensch bedarf sowohl als Einzelner als auch in der Gemeinschaft der Religion. Weder in der Frühphase der Menschheit noch in der heutigen hochtechnologisierten Periode findet sich in der Geschichte eine Gesellschaft ohne Religion. Denn: 1. Der Mensch besteht aus Leib und Seele. Auch wenn diese beiden wesensverschieden sind, so befinden sie sich doch in einer so engen Verbindung, dass weder der

26 Grundzüge islamischer Religion Leib ohne die Seele existieren kann, noch die Seele ohne den Leib einen Sinn hat. Gleichzeitig haben Leib und Seele ihnen spezifische Wünsche. Der Mensch darf weder seine leiblichen noch seine seelischen Wünsche unbeachtet lassen. Wie der Mensch also zum leiblichen Leben der Nahrung und zum Schutze einer Unterkunft bedarf, so bedarf seine Seele eines ideellen Schutzes. In der materiellen Welt wird der Mensch diese Stütze nicht finden können, noch reicht sein Verstand als Stütze. Was ein wichtiger Teil des Menschen ist und seinen seelischen Bedürfnissen Antwort ist, ist sein Glaube an Gott und an ein ewiges Leben. Solange dieser Glaube fehlt, wird den seelischen Bedürfnissen nicht nachgekommen und die seelischen Wünsche werden nicht befriedigt. Die Seele aber hat zahlreiche, grenzenlose Wünsche. Die wahre Glückseligkeit erhält der Mensch nur dann, wenn diese unendlichen Wünsche befriedigt werden. Doch das kurze Leben des Menschen reicht hierfür nicht aus. Deswegen kann er seine grenzenlosen Wünsche nur befriedigen und zur wahren Glückseligkeit nur gelangen über den Glauben an ein ewiges Leben. Eine Seele, die sich nicht dem endlosen Leben zuwendet wird niemals wahres Glück erleben können. Dieses Glück kann nur über den Glauben an Allah und das ewige Leben erlangt werden. Die Religion ist es, welche uns dies lehrt. Also ist es auch die Religion, welche dem Menschen wahres Glück bringt. 2. Das Leben des Menschen ist ein ewiges Ringen. Manchmal bleibt dieses Streben ergebnislos. Obwohl der Mensch sein Bestes gibt und alles Mögliche zu Hilfe nimmt, kann er manche Hürden nicht meistern. Ein Mensch, wenn er in dieser Lage nicht an eine höhere Kraft als die seine glaubt, kann verzweifeln, mehr noch so depressiv werden, dass er sich gar das Leben nimmt. Doch wer auf die grenzenlose Kraft des Schöpfers vertraut, verzweifelt nicht vor Hürden und Schwächen, sondern stützt sich auf diese endlose Kraft, hofft auf Seine Hilfe und verliert nie seine Hoffnung. Dies zeigt, dass unsere größte Lebensstütze die Religion ist. 3. Dass der Mensch sich geistig entwickelt, ist Teil seiner Schöpfung. Eine hohe Entwicklung kann nur über eine gute Moral erfolgen. Die hohe Moral hingegen ergibt sich aus der Religiosität. Ein religiöser Mensch ist auf Grund seiner Religiosität gleichzeitig auch ein sittlicher und tugendhafter Mensch. Denn die Religion ist eine Quelle der guten Sitte. Kurz, die Religion ist aus vielerlei Hinsicht eine Notwendigkeit für den Menschen. Wie reich ein Mensch auch an materiellem Gut sein mag, solange seine

Religiöse Überzeugung 27 geistigen und seelischen Bedürfnisse nicht befriedigt sind, wird er nicht das wahre Glück erlangen. Zweifellos ist der Unglaube eine große Last. Ein ungläubiger Mensch hat keine Stütze vor den ihn umgebenden Gefahren. Da er nicht an das Jenseits glaubt, wird er sich nur mit den Freuden des weltlichen begnügen und befriedigen. Doch immer wenn ihm gewahr wird, dass er diese Welt eines Tages verlassen muss, wird er untröstlich und ängstlich. Gibt es eine größere Last für den Menschen, als eben diese? Natürlich nicht. Dabei gibt uns die Religion Frohbotschaft über ein glückseliges und ewiges Leben nach dem Tode und gibt sie uns Zuversicht und Freude. 4. Wie notwendig die Religion für den Einzelnen ist, so notwendig ist sie auch für die Gesellschaft. Der Mensch lebt in der Gesellschaft. Dies ist ihm eigen. Kein Mensch vermag, sich selbst zu genügen. Das Zusammenleben auferlegt den Menschen Pflichten und Rechte. Die Aufrechterhaltung der Gemeinschaft erfordert die Beachtung dieser. Ein Mensch beachtet die Rechte anderer dann, wenn er dem Recht eine Achtung zuspricht. Zu oft verfällt der Mensch eigenen Trieben und lässt die Rechte anderer unbeachtet. Deswegen bedarf eines Antriebes, damit der Mensch seinen Pflichten nachkommt. Diesen Antrieb bietet die Religion. Es ist also für das gemeinschaftliche Leben unbedingt notwendig, dass die Menschen ihren Pflichten nachkommen und sich ethisch verhalten. Und gerade die Ethik ist es, die die Bindung zwischen den Menschen aufrechterhält. Wenn alle Individuen einer Gesellschaft tugendhaft sind, dann ist die Eintracht der Gesellschaft und folglich ihr Glück gewährleistet. Deswegen ist es für das gesellschaftliche Leben notwendig, dass die Moral sich auf ein starkes Fundament stützt. Dieses Fundament bietet die Religion. Die Quelle der Religion Es gibt Gedanken und Gefühle, die dem Menschen bereits bei seiner Geburt mitgegeben werden. Hierzu gehört zuvörderst der Glaube an Gott und an eine Religion. Die Religion ist also nicht etwas später Entstandenes, sondern existiert mit dem Sein des Menschen. Dies zeigt sich auch darin, dass der Mensch zu jeder Zeit der Religion Bedeutung beigemessen hat.