Gegen Mobbing! Verstehen. Handeln. Helfen. www.mags.nrw.de



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Transkript:

Gegen Mobbing! Verstehen. Handeln. Helfen. www.mags.nrw.de

Gegen Mobbing! Drangsalieren, schikanieren, gezielt durch Vorgesetzte, Kollegen oder Mitarbeiter benachteiligt werden Mobbing ist gemein. Wer gemobbt wird, fühlt sich diskriminiert und erlebt extremen psychischen Druck. Mobbing kommt häufiger vor, als viele glauben. Und es kann jeden treffen. Aktuellen Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen unter Mobbing am Arbeitsplatz. Die Folgen sind in ihren Ausmaßen erschreckend: Die Opfer fühlen sich alleingelassen und tragen fast immer erhebliche seelische und körperliche Beschwerden davon. Unternehmen werden durch die Ausfälle der Mitarbeiter finanziell erheblich belastet. Und wenn sich erst herumgesprochen hat, dass Mobbing an der Tagesordnung ist, schadet dies dem Image. Deshalb: Gegen Mobbing muss man etwas tun, die Unternehmen sollten alle Möglichkeiten zur Vorbeugung nutzen. Diese Broschüre kann den Betroffenen dabei helfen. Karl-Josef Laumann Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen 2

Was ist Mobbing? Unter Mobbing wird feindseliges Verhalten unter Kolleginnen und Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern verstanden. Die Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass die angegriffene Person unterlegen ist, die Angriffe von einer oder mehreren Personen systematisch und über einen längeren Zeitraum erfolgen, diese Angriffe mit dem Ziel oder dem Effekt der Ausgrenzung stattfinden und die betroffene Person sich hierdurch bedroht oder diskriminiert fühlt. Jeder kann betroffen sein! Es gibt Mobbing in jeder Branche zwischen Kolleginnen und Kollegen genauso wie unter Beteiligung oder sogar ausgehend von Vorgesetzten. Es gibt kein typisches Opferprofil es kann jeden treffen. Aber: Nicht jeder Krach, jede Streiterei oder Ungerechtigkeit ist Mobbing. Allerdings kann aus schlecht oder gar nicht ausgetragenen Konflikten Mobbing entstehen. Der Übergang ist fließend. Mobbing ein alltägliches Beispiel Die 31-jährige kaufmännische Angestellte Ute G. arbeitet als Sekretärin des Abteilungsleiters in einem mittelständischen Unternehmen. Nach fünfjähriger Betriebszugehörigkeit erhält sie wegen guter Leistungen eine außerplanmäßige Gehaltserhöhung und ihr wird in Aussicht gestellt, Ende nächsten Jahres in die Chef-Etage aufrücken zu können. Damit ist der Keim für Missgunst und Neid unter den Kolleginnen und Kollegen gelegt (Fortsetzung auf Seite 5) 3

Woran kann man Mobbing erkennen? Angriffe auf die Person und ihr soziales Ansehen Gerüchte verbreiten vor anderen demütigen lächerlich machen Schwächen ausnutzen/bloßstellen sexuelle Anspielungen/Annäherungen Kritik am Privatleben Angriffe auf die sozialen Beziehungen und den persönlichen Umgangston Kontakt verweigern von Gesprächen ausschließen ständig unterbrechen laut anschreien unvollständig einweisen abwertende Gestik/Mimik Angriffe auf die Qualität der Arbeit Leistungen unterbewerten Zuständigkeiten entziehen Informationen vorenthalten sinnlose/kränkende Aufgaben zuteilen Angriffe auf die Gesundheit Zu gesundheitsschädlicher Arbeit zwingen Androhung körperlicher Gewalt absichtlich Stress herbeiführen Handgreiflichkeiten/direkte Gewalt Vom Konflikt zum Mobbing Mobbing hat oft einen typischen Verlauf, der Konflikt verschärft sich stufenweise. Konflikte im zwischenmenschlichen Bereich werden schlecht oder gar nicht ausgetragen Erste typische Mobbing-Handlungen sind systematische Angriffe bis hin zu Psychoterror durch eine oder mehrere Personen des Arbeitsumfeldes Der Mobbing-Fall eskaliert, dies führt zu psychosomatischen und psychischen Beschwerden sowie Fehlzeiten durch Krankheit Ausgrenzen des Mobbing-Opfers aus dem Arbeitsleben kann soziale Isolation, chronische Krankheiten bis hin zu Frühverrentung, psychiatrischer Behandlung oder gar Selbstmord zur Folge haben 4

Wie entsteht Mobbing? Bedingungen im Unternehmen, die Mobbing begünstigen können Wenig transparente Betriebsabläufe Stark hierarchische Organisationsstrukturen Viele Mängel im internen Informationssystem Defizite im Führungsverhalten Unzureichende Abgrenzung von Kompetenz- und Aufgabenbereichen Mängel in der Personalpolitik Unzureichende Streit- und Konfliktkultur Reorganisationsmaßnahmen und großer Konkurrenz- und Leistungsdruck Jeder kann betroffen sein! Mögliche Motive des Mobbers Antipathie, Neid, Eifersucht Angst um den Arbeitsplatz/Verlust der Position Frustableitung oder Rache Bestrafung des Mobbing-Opfers wegen abweichenden Verhaltens (beispielsweise fremder Kultur, anderen Arbeitsstiles etc.) Mobbing ein alltägliches Beispiel (2. Teil) Der Neid verdichtet sich zu einer handfesten Antipathie. Jetzt kann Ute G. nichts mehr richtig machen alles wird zu ihren Ungunsten ausgelegt. Zunächst entfällt der morgendliche Gruß, dann wird Frau G. nicht mehr in Gespräche mit einbezogen. Die Mittagspause muss sie allein verbringen. Unterlagen verschwinden, Termine werden nicht weitergeleitet, Faxe landen ungelesen im Papierkorb (Fortsetzung auf Seite 7) 5

Die Folgen von Mobbing Jeder Mensch reagiert anders auf Probleme entsprechend lang ist auch die Liste der psychischen und physischen Folgen. Magenprobleme, Schlaf- und Konzentrationsstörungen bis hin zu schweren Depressionen sind mögliche Reaktionen auf Mobbing-Attacken. Und nimmt der oder die Betroffene keine Hilfe in Anspruch, so kann Mobbing sogar Suchtkrankheiten, Frühverrentung, den wirtschaftlichen Abstieg oder im schlimmsten Fall Suizid zur Folge haben. Mobbing macht krank Folgen Mobbingfördernde Rahmenbedingungen Leistungsdruck Angst um den Arbeitsplatz Psychischer Druck Innere Kündigung Hierarchien... Mobbing Unzureichende Kommunikation Mangelnde Führungsqualität... Chronische Krankheiten Arbeitslosigkeit Mobbing führt als psychische Belastung über körperliche Prozesse zu psychosomatischen Erkrankungen. Da die seelische Verfassung oft langfristig unter den Attacken der Mobber leidet, können die körperlichen Beschwerden chronisch werden. 6

Mobbing schadet dem gesamten Unternehmen! Arbeitgeber können es sich nicht leisten wegzuschauen, wenn in ihrem Unternehmen gemobbt wird. Denn über kurz oder lang ist ihre Wettbewerbsfähigkeit betroffen, durch Fehlzeiten denn gemobbte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind häufiger krank; Fluktuation denn Mobbing-Opfer kündigen häufiger; geringere Arbeitsleistung denn die Motivation und Kreativität der Betroffenen lässt nach; Imageschäden denn spricht sich das Mobbing- Klima herum, leidet das Ansehen des Unternehmens in der Öffentlichkeit; sinkendes Know-how denn qualifizierte Arbeitskräfte sind schwer zu ersetzen. Der volkswirtschaftliche Schaden ist groß! Neben den unmittelbaren Folgen durch Krankheit und Fehlzeiten trägt die Gesellschaft auch die Kosten der Heilbehandlungen und Rehabilitationskuren sowie der Frühverrentung und Arbeitslosigkeit. Experten schätzen die volkswirtschaftlichen Folgekosten von Mobbing auf mehrere Milliarden Euro jährlich. Mobbing ein alltägliches Beispiel (3. Teil) Eine ganz junge Kollegin beobachtet die ständigen Attacken auf Ute G. und versucht in Gesprächen mit mehreren Kollegen eine Besserung zu erreichen ohne Erfolg (Fortsetzung auf Seite 9) 7

Was tun gegen Mobbing? Als Betroffene(r): Ärger und Kummer nicht verschweigen, sondern frühzeitig versuchen, ein Gespräch mit dem Mobber zu führen; Unterstützung bei Kollegen und/oder Vorgesetzten holen; innerbetriebliche Beratungsangebote wahrnehmen (Personal-/Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellungsbeauftragte, soziale Ansprechpartner etc.); externe Beratungsangebote nutzen (Serviceangebote auf Seite 12). Tipps für den Umgang mit Mobbing Mobbing-Handlungen zur Beweisbarkeit in einem Tagebuch festhalten (z. B. mit Datum, Zeit, Zeugen, Auswirkungen) Angriffe sichtbar und für andere nachvollziehbar machen Stress-Bewältigungsstrategien erlernen (Entspannungsübungen, Sport etc.) Kraftquellen erschließen (Freizeitaktivitäten, Gespräche mit Familie und Freunden) Der Arbeitgeber muss bei Maßnahmen zum Arbeitsschutz auch die sozialen Beziehungen berücksichtigen ( 4 Arbeitsschutzgesetz) und somit auch gegen Mobbing aktiv werden. 8

Was tun gegen Mobbing? Als Arbeitgeber und Führungskraft: die Mobbing-Prävention vorantreiben; eine innerbetriebliche Beschwerdestelle einrichten und Beschwerden zulassen ; Schulungen im Bereich Umgang mit Konflikten und Gesprächsführung durchführen; Vereinbarung zur Konfliktlösung treffen (z. B. in einer Betriebsvereinbarung) und innerbetriebliche Beratungsangebote schaffen/fördern; eine vertrauensvolle, teamorientierte Unternehmenskultur schaffen; ein Frühwarnsystem installieren (Fehlzeiten, Kundenbeschwerden, Leistungsabfall und Betriebsklima beobachten bzw. systematisch erfassen); die betriebliche Informationspolitik kontinuierlich verbessern; betriebliche Entscheidungsprozesse transparent machen. Was tun im Akutfall? Sich bei Mobbing-Fällen unter Kollegen als Vermittler anbieten und regelmäßige Besprechungen im Team einführen Bei einer Beteiligung von Vorgesetzten das Opfer zu einem klärenden Gespräch begleiten Externe Konfliktberatung/externe Mobbing- Experten hinzuziehen Mobbing ein alltägliches Beispiel (4. Teil) Da Ute G. mittlerweile schon unter Kopfschmerzen leidet, sie nur noch mit Bauchschmerzen zur Arbeit geht und die Konzentration arg gestört ist, geht sie mit der helfenden Kollegin zum Betriebsrat und anschließend zum Vorgesetzten (Fortsetzung auf Seite 11) 9

Was tun gegen Mobbing? Als Betriebsrat/Personalrat: Aufklärung und Sensibilisierung der Beschäftigten, der Arbeitgeber und der Führungskräfte hinsichtlich der Probleme, Ursachen und Folgen von Mobbing (Aushänge, Infoschriften, Personalversammlungen); zusammen mit dem Arbeitgeber die Mobbing- Prävention vorantreiben; den Betroffenen direkt helfen (persönliche Gespräche, Konfliktberatung, Infomaterial); externe Beratungsangebote bereithalten oder vermitteln. Auch als Kollegin/Kollege können Sie helfen! Wichtig ist: Mischen Sie sich ein und helfen Sie möglichst früh! Zeigen Sie Zivilcourage! Allein schon Gespräche im Kollegenkreis können Wirkung zeigen. Aber ergreifen Sie nicht vorschnell Partei, sondern hinterfragen Sie die Situation. Hilfreich können auch ein direktes Ansprechen des Mobbers und die offene Missbilligung von Mobbing- Handlungen sein. Je nach Einzelfall sollten der Betriebs-/ Personalrat und der Vorgesetzte informiert werden. Betriebsvereinbarungen 10

Mobbing ein alltägliches Beispiel (5. Teil) Nun ist der Mobbing-Fall öffentlich. Betriebsrat und Abteilungsleiter stimmen sich über die richtige Strategie ab und suchen jeweils das Gespräch mit den Mobbern. Gleichzeitig werden Gesprächsrunden Zur Bewältigung von Konflikten für ein gutes Betriebsklima eingeführt. Die Mehrzahl der Mobber ändert langsam ihr Verhalten gegenüber Ute G. Die Arbeitssituation ist wieder wesentlich entspannter. Die Kopfschmerzen von Ute G. werden aber nur langsam besser. Über die MobbingLine Nordrhein- Westfalen (0180 3 100113*) erfährt sie von einem Spezialisten, dass diese noch andauern können. Ihr werden spezielle Entspannungsübungen empfohlen. So langsam freut sich Ute G. auf ihre neuen beruflichen Herausforderungen. * 9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer. als Instrument gegen Mobbing nutzen! 11

Wer hilft weiter? Persönliche Beratung und Hilfe von Experten bietet Ihnen die MobbingLine Nordrhein-Westfalen das zentrale Mobbing-Telefon der Landesregierung Nordrhein- Westfalen. Sie ist erreichbar unter 0180 3 100113* montags bis donnerstags von 16.00 bis 20.00 Uhr. Weitere Infos zum Thema sowie Kontaktstellen und Serviceadressen finden Sie im Internet unter www.mobbingline.nrw.de oder telefonisch unter 0180 3 100110* bei Call NRW, dem Bürger- und Servicecenter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. * 9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer. G e g e n M o b b i n g 12

Sieben Tipps gegen Mobbing Die richtige Einstellung macht s: Mobbing ist indiskutabel! Streiten und Schlichten will gelernt sein: in Teams den Konflikt üben und vorbeugen! Streiten kann sich lohnen: Konflikte lieber richtig austragen! Erkennen ist die halbe Miete: Wird hier gemobbt? Sich einmischen ist richtig: Wo kann ich helfen? Sich helfen lassen: Eine kompetente Vertrauensperson/ Beschwerdestelle/Gesprächsrunde hilft weiter! Vieles lässt sich intern lösen aber nicht alles. Einfach die 0180 3 100113* wählen!! * 9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer. 13

Ansprechpartner in meinem Unternehmen Name E-Mail Telefon Telefax Kontaktstelle: MobbingLine Nordrhein-Westfalen Telefon: 0180 3 100113* Infos zum Thema und Kontaktadressen: www.mobbingline.nrw.de Telefon: 0180 3 100110* * 9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer. 14

Herausgeber Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen Fürstenwall 25, 40219 Düsseldorf Fax 0211 855-3211 info@mags.nrw.de www.mags.nrw.de Gestaltung: Giffhorn Design, Wuppertal Druck: Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH, Bottrop Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. 5., überarbeitete Auflage, Dezember 2008 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern und Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen sowie auch für die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments. 15

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