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Transkript:

Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur The imm cologne's content service for design and interior lifestyle 11_dt Köln - Design und Lifestyle imm cologne 2010 Inhalt 3 Editorial Willkommen in Köln 4 Überblick - eine kulturelle Einführung Viva Colonia! 12 Architektur und Design in Köln Neues mit Altem verbinden 26 Kölner Sehenswürdigkeiten Schmelztiegel der Kulturen 34 Lifestyle in Köln Köln ist ein Gefühl 42 Wirtschaftsfaktor Design Design de Cologne 46 Szene Köln ist Bier, ist Dom, ist Design 56 Übersicht: Kunst in Köln Köln ist Kunst 60 Cologne: Update Köln-Tipps 64 Koelnmesse Koelnmesse verbindet Welten 68 Impressum Herausgeber: Koelnmesse GmbH imm cologne Presse Markus Majerus Messeplatz 1 50679 Köln Telefon + 49 221 821-26 27 Telefax + 49 221 821-34 17 E-Mail m.majerus@koelnmesse.de www.koelnmesse.de

2 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0101_01)

Editorial Willkommen in der Kultur-, Messe- und Design-Stadt Köln Editorial I 3 Über Köln gibt es viele Legenden, von denen die meisten sicherlich zutreffen: Die Stadt hat einen der höchsten, größten und vor allem schönsten gotischen Dome der Welt; die katholische Stadt verfällt einmal im Jahr, während des Karnevals, in einen ultimativen Ausnahmezustand; die Kölner haben auch sonst eine beneidenswerte Frohnatur und lassen sich nur ungern aus der Ruhe bringen. Was aber weniger bekannt ist: Dass es in Köln nicht nur eine unglaubliche Konzentration an Galerien und Museen zur modernen wie zur mittelalterlichen Kunst, zur römischen Geschichte oder auch zur ostasiatischen Kunst gibt, sowie Ausstellungen zu Design und Architektur, sondern auch eine äußerst lebendige Kunst- und Designszene. Eine junge, kreative Szene, die nicht nur mit der Kölner International School of Design eine progressive Institution und Impulsgeberin gefunden hat, sondern sich auch in vielen kleinen Studios, Designprojekten und Galerien wiederfindet. Auch für diese Szene ist die internationale Einrichtungsmesse imm cologne zusammen mit ihrem Rahmenprogramm eine wichtige Plattform. Foto: Koelnmesse (IMM10_KOE0101_01) Köln ist eine Reise wert. Und auch wenn die Domstadt ihren wahren Charakter im Sommer zeigt, wenn die Kölner das Rheinufer und die Stadtgärten sowie die zahllosen Straßencafés, Promenaden und Biergärten erobern, so hat in der Kultur- und Designstadt Köln doch auch die kalte Jahreszeit ihren Charme: Nie sind die Ausstellungen in den Museen interessanter, die Installationen in der International School of Design bizarrer, die Innenstadt angefüllter mit Designshows und Cocktails und nie sind die Brauhäuser einladender als im kühlen Januar, wenn die koelnmesse wieder ein internationales und designinteressiertes Publikum zur imm cologne einlädt. Köln hat noch nie Probleme gehabt, Gegensätze zu verbinden. Alt und Neu, Sakrales und Profanes, hohe Kunst und Kitsch, Design und Mode werden hier ganz lässig zu einer inspirierenden Mischung nebeneinander gestellt. Dieses vielfältige Gesicht der Stadt wollen wir Ihnen mit dieser Content-Mappe näher bringen. Es ist für jeden etwas dabei: Für den anspruchsvollen Kunst- oder Architekturliebhaber, den Designfan, den Erholung suchenden Reisenden genauso wie für den Metropoliten, der eher die Abwechslung und die Besonderheiten einer Stadt sucht. Diese lockere Sammlung von kurzen Artikeln, Portraits und Interviews soll die Frage beantworten: Was ist an Köln kölsch, und was ist an Köln international? Viel Entdeckerfreude beim Lesen wünschen Ihnen Julia Degner und Markus Majerus

4 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Lebensmotto: Liebe deine Stadt Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_15) Text: Ananda Grade Fotos: Karsten Jipp

Überblick eine kulturelle Einführung Viva Colonia! Überblick I 5 Was passiert in der Welt jenseits des Messeplatzes? Wo gehe ich hin? Was würde ein echter Kölner jetzt unternehmen? Orientierungsmarke: Der Kölner Dom ist immer dabei Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_21) Wenn Besucher die Kölnmesse verlassen, durchqueren sie den Südeingang, das so genannte Tor zur Welt. Dort ist das Messegeschehen vorbei. Was passiert nun in der Welt jenseits des Messeplatzes? Wo gehe ich hin? Was würde ein echter Kölner jetzt unternehmen? Reiseführer empfehlen: Fahren Sie mit einer Fähre über den Rhein, steigen Sie auf die Spitze des Doms, besuchen Sie das Römisch Germanische Museum. Wo aber finde ich die Menschen, die Sitten, den Flair der Stadt? Der Kölner an sich wird den Dom selten hinaufgestiegen sein vielmehr dient der alle Häuser überragende Gigant meist dazu, sich in der Stadt zu orientieren. Ist der Dom nicht per Luftlinie zu erkennen, findet man ihn blass, glitzernd oder bunt auf T-Shirts, Taschen und anderen Accessoires von Kölner Nachwuchsdesignern. Und wozu überhaupt hunderte Treppen des Doms hinauf steigen, wenn man ihn in ganzer Pracht von der per Fahrstuhl erreichbaren Aussichtsplattform des Köln Triangle aus bewundern kann? Außerhalb des Très-chic-Ambientes der Kölnmesse prunkt der Rest von Köln eher in einer trash -schicken Art. Hier ist der Mensch noch Mensch. Nur wer Köln über das Standard-Sightseeing hinaus kennenlernt, wird erleben, wie der Kölner kölsch lebt, spricht und gleichzeitig trinkt. Kölsch, so heißt hier das Bier, die Sprache und die Lebenseinstellung. Die Sprache ist gerade in den Kneipen und Brauhäusern kaum zu überhören: Trink doch eene mit! (Trink doch ein Bier mit!) wird hier lauthals gebrüllt, während der Urkölner bei einem frisch gezapften Kölsch sitzt. Hier treffen sich alte Freunde, und es werden neue Freundschaften geschlossen bis das Kölsch-Glas wieder leer ist.

6 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Liebenswert: Pänz, Pänz, Pänz (kölsch: Kinder) Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_14) Kernkompetenzen: der Dom und Kölnisch Wasser Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_16) Nicht nur die römische Vergangenheit macht Köln so urig, es ist auch die kölsche Lebenseinstellung: Et kütt wie et kütt. (Es kommt wie es kommt hab keine Angst vor der Zukunft) und Et hätt noch immer jot jejange. (Es ist noch immer gut gegangen lerne aus der Vergangenheit) lauten zwei der elf Artikel des zwar nicht offiziellen, gleichwohl aber allgemein gültigen Kölschen Grundgesetzes. Der Kölner ist trotz seiner dörflichen Art stets für Neuerungen offen, Köln ist schnelllebig und flexibel. So ist es nicht verwunderlich, dass die Koelnmesse in diesem umtriebigen Umfeld zu einem internationalen Ausstellungsort für diverse Wirtschaftszweige werden konnte, und dass die Stadt sich als Standort für Medienund Serviceunternehmen profilieren konnte, die sogar einen eigenen Park in bester City-Lage erhalten haben: den Media-Park. Auch von hier kann man übrigens eine hervorragende Aussicht auf den Kölner Dom genießen, wenn man nur hoch genug aufsteigt. An Karneval demonstrieren die Bürger der Stadt ihre kreative Feierlaune, wenn sie sich fünf Tage lang verklei- den, das Lied Viva Colonia! grölen (ein Titel der Kölner Mundart-Band De Höhner ) und am Ende den Nubbel verbrennen (eine Strohpuppe, die stellvertretend mit den in den Narrentagen verübten Sünden beladen wird). Der Anlauf auf den karnevalistischen Höhepunkt im Februar beginnt bereits im November, und zwar mit einer Schnapszahl, dem 11.11., und nimmt während der folgenden Monate ständig an Fahrt auf, weshalb die Besucher der imm cologne mit etwas Glück schon im Januar mehr oder weniger freiwillige Zeugen der ersten Karnevalssitzungen werden können. Auch sonst wird in Köln wie verrückt gefeiert. Events unter Brücken, in Fabrikscheunen oder auf Künstler-Schrottplätzen erfreuen sich hier großer Beliebtheit. Trotz aller Großstadt-Rasanz und moderner Aufgeschlossenheit pflegt der Kölner ein traditionelles Bewusstsein. Köln ist unter allen großen Städten das kleinste Dorf. Jedes Stadtviertel hat eine Stammkneipe, und auch Straßenfeste sind keine Seltenheit. Auf dem Grundsatz Man kennt sich, man hilft sich basiert auch

Überblick I 7 Die 5. Jahreszeit: Karneval in Köln Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_05) Anlässe schaffen: Gefeiert wird in Köln immer Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_06) Heimweh nach Köln: das Kölner Stadtwappen Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_04) Leben am Fluß: Dat Wasser von Kölle is jot Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_19)

8 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle

Blickfang: der Dom von der Zoobrücke aus gesehen Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_22) Überblick I 9

10 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Die 5. Jahreszeit: Karneval in Köln Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_03) der Kölsche Klüngel (ein System von auf Gegenseitigkeit beruhenden Hilfeleistungen), mit dessen Hilfe der Kölner sich gelassen durch den Alltag schunkelt. Der Rhein spaltet die Stadt nicht nur geografisch in eine linke und eine rechte Rheinseite, die als Schälsick verspottet wird, in den letzten Jahren aber gewaltig aufgeholt hat. Und sowieso: Wenn der 1.FC Köln das Fußballfeld betritt, werden sich die zwei Hälften Kölns sofort wieder einig. Ob in erster oder zweiter Liga, die Kölner tragen den FC stets in ihrem Herzen und spielen auch hier wieder verrückt: Das Maskottchen des Vereins ist ein lebender Geißbock. Wenn Maskottchen Hennes ins Gras beißt, bekommt es umgehend einen Nachfolger. Mit diesem päpstlichen Prinzip ist der Verein mittlerweile bei Hennes VIII. angelangt. Wer jedoch auch außerhalb der Saison von den falschen Vorurteilen gegen die Schälksick Urlaub nehmen möchte, begibt sich am besten an die Ufer des Rheins und genießt die Biergärten, die Wiesen, die Kranhäuser oder die Rheinterrassen und durchlebt zu guter letzt die wichtigste der Kölner Facetten: die rheinländische Frohnatur. Orientierungsmarke: der Kölner Dom Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_09) Göttliche Wegweisung: Viele Wege führen durch Köln Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_11)

Überblick I 11 Tünnes und Schäl: zwei Kölner Repräsentanten Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_07) Aufpasser: Reiterdenkmal an der Hohenzollernbrücke Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_08) Lutscher, Pfeife und Rosinen: der Weckmann Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_13) Lecker: Wundertüte über dem Neumarkt Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0201_20)

12 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Köln hat das, was man ein interessantes Gesicht nennen würde keine einheitliche, schöne Fassade wie Paris, Mailand oder auch Berlin, sondern ein Profil mit Ecken und Kanten, hinter denen sich Überraschendes verbirgt. Es ist voller Löcher, geflickt sowohl mit wenig charmanter Nachkriegsarchitektur als auch mit neuen, glitzernden Füllungen und Solitären. In Köln mischen sich Gründerzeitvillen und Kioske, moderne Glaspaläste und gotische Filigranwerke. Design findet man eher in den Seitenstraßen, in kleinen Läden und Restaurants. Der Kölner an sich kauft gerne teuer ein, um anschließend in einem der Brauhäuser eine Bratwurst zu genießen. Die eher rustikale Lebensart hält die Balance zur vielschichtigen, mitunter recht bunten Kölner Kunst- und Designszene, die in unzähligen Galerien und kleinen Boutiquen, in hochklassigen Museen zur Kunst aus allen Jahrhunderten, in schrägen Cafés und originellen Shops lebendig ist. Auch wenn der Dom seit Jahrhunderten das eindrucksvollste Vorzeigeobjekt der Kölner Architektur ist, so gibt es doch noch eine ganze Reihe anderer sehenswerter Bauwerke in der größten deutschen Stadt am Rhein. Von der Altstadt bis zum neu gestalteten Rheinauhafen im Süden hat Köln Baukunst unterschiedlichster Epochen und Stile zu bieten von den Römern über das Mittelalter, die Renaissance und den Historismus bis in die Gegenwart. Gerade die letzten Jahre hat sich das Bild der Stadt und vor allem das des Flussufers gewandelt Köln zeigt ein modernes Profil, ohne dabei die mittelalterliche Silhouette der Altstadt verändert zu haben. Alt und Neu steht hier dicht beieinander. Ein Streifzug entlang des Flussufers zeigt auch ohne glänzende Retorten-Quartiere, wie sie in London oder Hamburg entstanden sind, wie sehr moderne Architektur das Leben in der Stadt bereichern kann. Text und Auswahl: Claudia Wanninger Alle Angaben ohne Gewähr.

Architektur und Design in Köln Neues mit Altem verbinden Architektur und Design I 13 Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0311_01)

14 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle

Architektur und Design I 15 Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0302_02) Kolumba Peter Zumthors Kunstmuseum in Köln Die Spiritualität alter und moderner Meister Die Ruine der gotischen Kolumba-Kirche ist im wieder aufgebauten Köln das vielleicht eindrucksvollste Bild für den fast vollständigen Untergang der Stadt im Zweiten Weltkrieg. In ihrer Mitte entstand 1949 die Kapelle der»madonna in den Trümmern«(Architekt Gottfried Böhm) als nahezu improvisiertes Gehäuse einer unversehrt gebliebenen gotischen Marienfigur. Kolumba soll ein Ort der Nachdenklichkeit sein. Die Kapelle wurde in den 2007 eröffneten Neubau für das 1853 gegründete Diözesanmuseum Köln integriert, dessen umfangreiche Sammlung vom frühen Christentum bis zur zeitgenössischen Kunst reicht. Bauherr ist Joachim Kardinal Meisner für das Erzbistum Köln. Der sehr massiv wirkende Entwurf des Architekten Peter Zumthor überführt die Summe der vorhandenen Fragmente in die Komplexität eines ganzen Gebäudes. Die schlichten Lichtöffnungen im rohen Beton beleuchten stimmungsvoll das Innere. Kolumbastraße 4 www.kolumba.de Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0302_02 + 05) Fotos: Hélène Binet, Copyright Kolumba Köln 2007 (IMM10_KOE0302_04 + IMM10_KOE0302_05)

16 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Alter Wartesaal Zeitversetzt Fotos: Koelnmesse; FAR (IMM10_KOE0310_03) Früher warteten hier Reisende auf ihre Züge. Auch Kaiser Wilhelm II. soll sich gerne in dem 1915 errichteten neoklassizistischen Baus aufgehalten haben. Nachdem sich die Bahn in den frühen 80ern als Eigentümerin zurückgezogen hatte, wurde es still um die Wartehalle mit den Stuckverziehrungen und prunkvollen Säulen. Die Kölner Entertainer-Legende Alfred Biolek nahm sich 1983 mit eigener Betreibergesellschaft des Gebäudes an und renovierte es aufwändig. Mit dem gehobenen Restaurant, großzügiger Bar und angeschlossener Diskothek gehört der Alte Wartesaal seither zum festen Bestandteil der Kölner Gastronomie und Clubszene mit generationenübergreifender Anziehungskraft. Nicht nur das romantische Ambiente lockt, auch die Küche gilt unter Kennern als frisch und kreativ. Reservierungen sind daher insbesondere für den Abend zu empfehlen. Regelmäßige Veranstaltungen wie der Kölner Ableger des Berliner KitKatClubs sowie die Aufzeichnung des TV-Kabaretts Mitternachtsspitzen machten die Location überregional bekannt. Darüber hinaus finden hier regelmäßig Konzerte und Partys, aber auch Ausstellungen, Modeschauen, Kongresse und Galaveranstaltungen statt. Eine dieser Galaveranstaltungen ist die Cologne Design Night, das neue Kick-off-Event der Cologne Design Week, zu der die imm cologne zusammen mit Kölner Institutionen und innerstädtischen Ausstellern am 18. Januar 2010 ab 19:00 Uhr herzlich einlädt. 50668 Köln-Altstadt, Johannisstraße 11 Tel: +49-(0)221-9128850 Fax: +49-(0)221-91288510 Öffnungszeiten des Restaurants: 12:00-2:00 Uhr Küche bis 24 Uhr www.wartesaal.de (IMM10_KOE0310_02) (IMM10_KOE0310_01)

Architektur und Design I 17 Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0303_02) Renzo Pianos Kaufhaus für Peek & Cloppenburg Schiff oder Wal? Ich bin der König der Welt : Wer schon immer mal die berühmte Szene aus Titanic nachspielen wollte, findet bei dem 2005 eröffneten Modehaus Peek & Cloppenburg in Köln eine adäquate Szenerie dafür vor. Das von dem italienischen Designer und Architekten Renzo Piano entworfene Gebäude erinnert an ein großes Schiff, dessen weit geschwungener, gläserner Bug durch die Betonarchitektur der Kölner Einkaufsmeile Schildergasse pflügt. Von den Türmen des nahen Dom aus gesehen ähnelt die fließende Form allerdings eher an einen Wal, dessen Kopf und Rücken aus dem Wasser ragen. Die frei über sämtliche Stockwerke gestülpte, weich gerundete Glashülle ist über ein Tragwerk aus Schichtholz-Bögen gespannt, das mit dem Betonkern nur punktuell verbunden ist. Das Ergebnis ist eine transparente, auch von innen extrem leicht und hell wirkende Architekturskulptur. Wer an den Markenshops und am Café vorbeikommt, wird in den oberen Etagen mit ungewohnten Perspektiven belohnt. Schildergasse 65-67 www.peekundcloppenburg.de Foto: Karsten Jipp (IMM10_KOE0303_01)

18 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0304_01) Microsoft im Kölner Rheinauhafen Architektur mit Durchblick Mit seiner geschwungenen Silhouette bringt das Rheinau-Art-Office Bewegung in das sonst so geradlinige Bild des neu gestalteten Kölner Rheinauhafens. In das gerade fertig gestellte Gebäude ist das neue Microsoft- Regionalbüro für das Land Nordrhein-Westfalen eingezogen. Microsoft hat sich aufgrund des modernen Umfelds, der verkehrstechnisch idealen Lage Kölns und der Rolle der Stadt als Medien- und Universitätsstandort für den Rheinauhafen entschieden. Die Bebauung des Kölner Hafenareals ist deutschlandweit eines der ambitioniertesten Stadtentwicklungsprojekte. Mitten in Köln entsteht ein neues Wirtschafts- und Dienstleistungszentrum, das sich entlang der Hafenbecken den Rhein flussaufwärts bis in den Kölner Süden erstreckt. Galerien, exklusive Showrooms, Veranstaltungsforen sowie Cafés und Restaurants lockern das Nutzungskonzept auf, und Appartementhäuser sollen für ganztägiges Leben sorgen. Gleich am oberen Ende, südlich der Severinsbrücke, zieht das außergewöhnliche Architekturkonzept des Rheinau-Art-Office mit seiner prägnanten Silhouette und der voll verglasten Außenfassade das Auge auf sich. Der längsseits voll verglaste Körper scheint wie durch zwei parallel verlaufende Bänder zusammengehalten, die sich weiß und glatt über Dach und Seitenwangen des lang gestreckten Gebäudes ziehen. Die Kontur des zwei getrennte Gebäudekomplexe umspannenden Fassadenbandes rundet die Gebäudeecken ab, wandert wellenförmig auf und nieder und endet in einer Einwärtsbiegung. Das Außergewöhnliche ist der freie Durchblick quer durch die Büroetagen: Da die Fassadenbänder selbst tragend sind, konnte auf Trennwände verzichtet werden. Daher verfügt im Prinzip jeder Arbeitsplatz nicht nur über modernste Kommunikationstechnik, sondern auch über eine freie Ost-West-Sicht und flexible Nutzungsmöglichkeiten. Geplant wurde das Gebäude in einer Kooperation von Freigeber Architekten und dem Kölner Architekten Stephan Schütt. Das Objekt nutzt Geothermie als Basis der Klimatisierung und zählt zu den modernsten Bürogebäuden Deutschlands. Erstmals sind hier auch die Partnerunternehmen des Hausherrn angesiedelt, wodurch die Betreuung durch Microsoft-Mitarbeiter und Partner unter einem Dach ermöglicht werden soll. www.rheinauhafen-koeln.de

Architektur und Design I 19 Fotos (alle): Dombauarchiv Köln, Matz und Schenk (IMM10_KOE0301_01) Gerhard Richter-Fenster im Kölner Dom Abstrakte Kunst in gotischem Rahmen Nach Gerhard Richters Entwurf wurde die mehr als 100 qm große Fensterfläche des südlichen Querhauses durch eine Glaswand gefüllt, die sich aus unendlich vielen kleinen Farbquadraten zusammensetzt, die eine vibrierende Farbintensität von durchaus spiritueller Kraft in den gotischen Dom bringen. Der international wohl bekannteste lebende Künstler Deutschlands hat 80 Farbtöne ausgewählt, die schon in den mittelalterlichen Farbfenstern und in denen des 19. Jahrhunderts vorkommen. Damit fügt sich das Kunstwerk harmonisch in die vorhandene Farbigkeit der Domverglasung ein. Dass das neue Fenster in den Augen des Hausherren Kardinal Meisner etwas zu abstrakt geraten ist, scheint weder die Sonne, die besonders morgens ein schönes Licht durch das Fenster wirft, noch die Besucherströme ernstlich zu stören. Dompropstei Margarethenkloster 5 www.koelnerdom.de (IMM10_KOE0301_02) (IMM10_KOE0301_03)

20 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0306_03) Spichern Höfe in Köln Hinterhof-Kultur Eines der wichtigsten Designquartiere und Eventzentren in Köln sind die Spichern Höfe im Belgischen Viertel. Seit ihrer aufwändigen Sanierung zeigt sich das Ensemble aus sieben, teils aus der Gründerzeit stammenden Häuser um einen großen, mit Außengastronomie versehenen Platz in bestem, künstlerisch ambitioniertem Licht. Das gilt nicht nur für das Beleuchtungskonzept und den Flagshipstore von Tobias Grau, die Showrooms von Boffi, Porro, Living Divani und B&B Italia, sondern auch für fotokünstlerische Ausstellungen und viele andere Events. Die Architektur auf dem Gelände einer ehemaligen Papierfabrik und Buchdruckerei bietet ein außergewöhnliches Ambiente mit postindustrieller Patina. Die Spichern Höfe liegen gegenüber des Kölner Stadtgartens, im so genannten Belgischen Viertel, einem Trendviertel für viele Kunst- und Kulturschaffende aus allen Bereichen. Eine architektonische Besonderheit ist die restaurierte Fabrikhalle mit einem Glasdach, das elektrisch geöffnet werden kann. In der südländisch anmutenden Piazza befinden sich neben einer Begrünungsanlage Brunnenund Wasserinstallationen. Jährlich finden in den Gebäuden und ihren Innenhöfen Ausstellungen und Veranstaltungen rund um Architektur, Design, Fotografie und Essen statt. Auch zur imm cologne stellen die Spichern Höfe internationale Einrichtungsmarken im gesamten Gebäudekomplex aus. Spichernstraße 6-10 www.spichernhoefe.de Fotos: Spichern Höfe (IMM10_KOE0306_01, IMM10_KOE0306_04) Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0306_05)

Architektur und Design I 21 Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0307_02) Design Post in Köln Design in historischer Industriearchitektur Früher wurden hier Pakete ausgeladen und sortiert, heute dient die Design Post als ganzjährige Ausstellungshalle für aktuelles Wohndesign. In der ehemaligen Halle des Postbahnhofs in Köln-Deutz, gleich gegenüber von ICE-Bahnhof und Koelnmesse, werden die Kollektionen von über 25 internationalen Designmarken aus den Bereichen Möbel, Licht, Textil und Outdoor gezeigt. Verkauft wird hier allerdings nichts. Während der internationalen Möbel- und Einrichtungsmesse imm cologne jedoch wird das Architekturdenkmal zum Treffpunkt für Design-Interessierte; dann nämlich präsentieren Moroso, Desalto, Nya Nordiska, Brand van Egmond, Arper, Kvadrat und viele andere ihre Neuheiten und laden zum abendlichen Cocktail. Architektonisch ist die gelungene Umnutzung eines verkehrstechnischen Gebäudes zu einer Ausstellungshalle interessant: Die siebenschiffige so genannte Dreigelenkbogenhalle aus dem Jahr 1913 wurde 1988 unter Denkmalschutz gestellt und 2005 durch das Amsterdamer Büro O III architecten saniert und modernisiert. Original ist eigentlich nur die stählerne, wieder mit Glas ausge- füllte Dachkonstruktion; quer zum Dachverlauf eingezogene Brückenkonstruktionen bilden emporenartige Zwischengeschosse. Deutz-Mülheimer-Str. 22a www.designpostkoeln.de (IMM10_KOE_0307_01)

22 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln (RBA) 2008, Maria Luckey (IMM10_KOE0308_02) Fotos: RBA (IMM10_KOE0308_04, IMM10_KOE0308_05) Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0308_01)

Architektur und Design I 23 Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln (RBA) 2008, Maria Luckey (IMM10_KOE0308_03) Museum für Angewandte Kunst in Köln Mehr als ein Museum für Design Die Kölner nennen es schlicht MAK. Gegründet 1888, präsentiert das seit 1989 in einem 50er-Jahre-Museumsbau untergebrachte Museum für Angewandte Kunst Sammlungen europäischer Angewandter Kunst vom Mittelalter bis in die Gegenwart sowie eine Design-Kollektion ab 1900, die auch die Klassiker des 20. Jahrhunderts vom Bauhausstil über den Funktionalismus der Braun-Geräte bis zu Memphis abdeckt. Im November 2008 kommt eine neue Designabteilung hinzu, mit der das MAK an den aktuellen Diskurs anschließt: Kunst und Design im Dialog heißt die neue, mit Exponaten der Sammlung Winkler gestaltete Dauerausstellung, in der Design nicht isoliert, sondern in enger, kultur- und zeitgeschichtlich definierten Beziehung zu Werken der Bildenden Kunst betrachtet werden kann. In der neuen, vom Vitra Design Museum in Weil am Rhein entwickelten Konzeption vermittelt sich dem Besucher ein aktueller Designbegriff, nach dem Kunst und Funktionalität in vielfältiger Form miteinander verbunden sind. An der Rechtschule www.museenkoeln.de/museum-fuer-angewandtekunst/ Pressekontakt: Stadt Köln, Museumsreferat Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Marie-Luise Höfling Telefon +49 (0) 221 / 221-22334 Telefax +49 (0) 221/ 221-24164 E-Mail: marie-luise.hoefling@ stadt-koeln.de

24 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0308_04)

Architektur und Design I 25 Foto: Koelnmesse (IMM10_KOE0309_02) Südeingang der Koelnmesse Willkommensgeste Kurz vor der Zugfahrt über den Rhein werden Reisende mit dem Ziel Kölner Messe am neuen Südeingang des Ausstellungsgeländes mit offenen Armen empfangen: Das ist die formale Geste des neuen Eingangsgebäudes, dessen Architektur fast spielerisch waagerechte und senkrechte Beton- und Glasscheiben zusammen zu schieben scheint. Das von der Koelnmesse als ein Tor zur Welt konzipierte Gebäude wurde von den Kölner Architekturbüros KSP und SIC geplant. Am nahe gelegenen Bahnhof Köln Messe / Deutz halten ein großer Teil des öffentlichen Nahverkehrs darunter auch die Schnellverbindung zum Köln-Bonn-Airport und die ICE-Züge der Fernreisenden. Das funktionale Entree ist als ein großzügiger, transparenter, heller Bereich gestaltet. Eine breite Freitreppe führt auf die Ebene der offenen Piazza und des sich anschließenden Messeboulevards hinauf, der vom Süd-Areal bis zu den neuen Hallen im Norden des Messegeländes führt. Das gläserne, neun Meter hohe Eingangsgebäude soll auch ein Tor zur Stadt Köln bilden. Von hier aus haben die Besucher den Dom unmittelbar im Blick. Da die Altstadt über den Nahverkehr in nur wenigen Minuten erreichbar ist, soll die Bindung zwischen Messegeschehen und Stadtleben durch den neuen Eingang intensiviert werden. www.koelnmesse.de Foto: Koelnmesse (IMM10_KOE0309_01) Fotos: Koelnmesse (IMM10_KOE0309_03, IMM10_KOE0309_05)

26 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Egal, warum der Reisende nach Köln kommt, ob zum Einkaufen oder Feiern, ob als Kunstinteressierter oder Besucher der großen Einrichtungsmesse und Designschau imm cologne an dem Dom kommt niemand vorbei. Jedenfalls nicht, ohne ein wenig atemlos den Kopf in Richtung der Türme zu heben und einen kurzen Blick in die fünfschiffige Kathedrale zu werfen. Erst danach ist Zeit für ein Kölsch (die regionale Bierspezialität) und die restlichen Sehenswürdigkeiten der 2000 Jahre alten Stadt. In Köln stolpert der Tourist über antike römische Pflastersteine, orientiert sich an den Resten mittelalterlicher Befestigungsanlagen und den Türmen des Doms und stößt immer wieder auf eine der schönen romanischen Kirchen. Er hat die Qual der Wahl zwischen Museen zur römischen, mittelalterlichen und modernen Kunst, zwischen Design-, Sport- und Schokoladenmuseum. Altes steht Wand an Wand mit Modernem, Kulturträchtiges neben Banalem. Köln ist eine Stadt voller Gegensätze: Sie ist laut und hektisch, voller Betriebsamkeit und Lebenslust, doch genauso erfüllt von der kölschen Gemütlichkeit in den Kneipen und Straßencafés, den mittelalterlich-engen Gassen und vielen Parks. Eine typisch europäische Stadt in ringförmiger Anlage mit mittelalterlich strukturiertem Kern, einem großzügigen Gürtel von Alleen und Wohnhäusern, die zum Teil noch aus der Gründerzeit stammen, sowie den um die Innenstadt herum gewachsenen, bunt zusammen gewürfelten Vierteln, die jeweils ihren eigenen Stil aus der Mischung von Grünanlagen, bürgerlichen Wohnstraßen und Gewerbebauten entwickelt haben. Die Stadt ist durchzogen vom Rhein und hat ein klassisches Zentrum, das durch den Dom am linksrheinischen Flussufer und die umgebende City markiert wird. Wer mit der Eisenbahn nach Köln kommt, fährt gleich hinter der Messe über die Hohenzollernbrücke direkt auf den original gotischen Ostchor des Doms zu. Erst kurz vor den mit unzähligen Fialen bekrönten Strebepfeilern macht die Gleisspur einen Rechtsschwenk und führt in den Hauptbahnhof mit seiner aus dem 19. Jahrhundert stammenden Hallenarchitektur hinein. Im Süden der Innenstadt schließt sich der neu erschlossene, modern bebaute Rheinauhafen mit seinen Cafés, Galerien und Bürogebäuden an, am anderen Rheinufer der Stadtteil Deutz mit dem Kölner Triangle-Turm, Messe und Rheinpark. Kuriositäten wie einen alt-römischen Abwassertunnel, eine beschauliche Seilschwebebahn über den Rhein aus dem Jahr 1966 oder einen in preußischen Befestigungsanlagen versteckten Rosengarten gibt es hier zuhauf. Neben dem historischen Ambiente bietet Köln auch eine moderne kulturelle Vielfalt. Die größte deutsche Stadt am Rhein ist als eine weltoffene und multikulturelle Metropole bekannt: Jährlich pilgern hier rund 2,5 Millionen Besucher zu den Sehenswürdigkeiten von Köln, und die Koelnmesse lockte 2008 rund 2,1 Millionen Vertreter so unterschiedlicher Branchen wie Einrichtung, Kunsthandel, Fotografie, Nahrungsmittel, Technologie und Umwelt in die Stadt. Kaum eine Messe von Weltrang hat eine so zentrale Lage zu bieten: Nur ein paar hundert Meter über die Hohenzollernbrücke, und der Besucher steht in der Altstadt und ihren rustikalen Brauhäusern oder vor dem Dom und dem benachbarten Museum Ludwig. www.stadt-koeln.de Text und Auswahl: Claudia Wanninger Alle Angaben ohne Gewähr.

Kölner Sehenswürdigkeiten Schmelztiegel der Kulturen Sehenswürdigkeiten I 27 Foto: Koelnmesse; Frank Erler (IMM10_KOE0401_02) Der Kölner Dom Lebendiges Denkmal Im Herzen der Stadt steht das Wahrzeichen Kölns: der Dom. Einmalig ist diese katholische Kathedrale nicht nur durch ihre Größe, ihre Schönheit und ihre bewegte Baugeschichte, sondern auch durch ihre Lage. Der große Platz um den Dom ist zwar erst später entstanden, verschafft ihm aber den Raum und Respekt, den er verdient. Selbst aus weiter Entfernung überragt er die niedrige Bebauung am linksrheinischen Ufer und dominiert so das Stadtbild genau wie zu Zeiten seiner Entstehung. Die Größe, das Alter und die komplizierten Bauformen begeistern nicht nur die Touristen; auch die Kölner selbst betrachten die Kathedrale mit patriotischem Stolz. Mit seinen 157 Metern ist sie die weltweit drittgrößte Kathedrale im gotischen Baustil, die große Westfassade und die imposante Gewölbehöhe sind einmalig. Geschichte, Architektur und künstlerische Ausstattung des Doms bündeln religiöse, künstlerische und auch politische Vorstellungen vieler Epochen. Der Bau des heutigen Doms wurde 1248 begonnen, mit Fertigstellung von Chor (1322) und Teilen von Langhaus und Südturm im 16. Jahrhundert jedoch für mehr als drei Jahrhunderte unterbrochen und erst im 19. Jahrhundert als Wahrzeichen des erwachenden deutschen Nationalbewusstseins nach den gotischen Originalentwürfen vollendet (1880). Seine Fundamente hingegen sind römisch (1.-4. Jh. n. Chr.), und schon im vierten Jahrhundert stand hier ein christlicher Sakralbau. Zu den Domschätzen zählen die Reliquien der Heiligen Drei Könige, der Altar der Stadtpatrone von Stephan Lochner (um 1445) und seit Kurzem das von Gerhard Richter neu gestaltete Fenster des Südquerhauses (2007). Von der UNESCO wird der Dom als Kunstwerk der Menschheitsgeschichte seit 1997 in der Liste der Denkmäler des Weltkulturerbes geführt. Wer die 509 Stufen im Südturm erklimmt, gewinnt einen atemberaubenden Blick auf ganz Köln. www.koelner-dom.de (IMM10_KOE0401_01) (IMM10_KOE0401_03)

28 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0401_04) Romanisches Köln Eine Ahnung vom Glanz des Mittelalters Kunsthistorisch betrachtet hat Köln noch weit Interessanteres aus der Zeit vor dem Bau des gotischen Doms zu bieten. Denn das Mittelalter war für die Stadt am Rhein alles andere als düster es war eine Blütezeit. Im 13. Jahrhundert war Köln die größte Stadt Deutschlands, und ihre Befestigungsanlagen waren sogar noch größer als die von Paris. Aufgrund ihrer zahlreichen Kirchen trug Köln damals den Titel Sancta Colonia ein Beiname, den sonst nur noch Jerusalem, Konstantinopel und Rom führten. Von diesen innerhalb der Stadtmauern gegründeten Stifts- und Klosterkirchen sind zwölf große romanische Kirchen erhalten geblieben, von denen nach dem Zweiten Weltkrieg einige Teile rekonstruiert werden mussten. Neben dem Dom prägen sie das architektonische Gesicht Kölns genauso wie das malerische Rheinpanorama. Die harmonischen, Ruhe und Kontemplation atmenden Bauten aus der Zeit zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert sind in der Regel frei zugänglich und werden gerne als Aufführungsort für Konzerte genutzt. Die Bündelung so vieler kunsthistorischer Highlights an einem Ort ist einmalig; zudem haben die hier zu sehenden Beispiele rheinischer Romanik auch etliche Besonderheiten zu bieten, von denen die an die Jerusalemer Grabeskirche angelehnten Dreikonchen-Anlagen (Kleeblatt-Chor) in St. Aposteln (am Neumarkt) und St. Maria im Kapitol (Heumarkt-Nähe) vielleicht die herausragendsten sind. Doch auch ein Spaziergang nach St. Gereon mit ihrem vom römischen Ovalbau zum Dekagon (Zehneck) umgebauten Zentralbau ist lohnend, und in der kleinsten unter den romanischen Kirchen, St. Maria Lyskirchen, sind wertvollen Gewölbemalereien des 13.Jahrhunderts zu sehen. Viele originale Teile des künstlerischen Ausstattungsprogramms der romanischen Baukunst sind in der Kirche St. Cäcilien zu sehen, wo seit 1956 das Museum Schnütgen eine Sammlung mittelalterlicher Sakralkunst präsentiert. www.romanische-kirchen-koeln.de http://www.koelntourismus.de/en/attractions-andculture-in-cologne/romanesque-churches.html

Sehenswürdigkeiten I 29 Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0401_05) Römisches Köln Ein Stadtbummel im Römischen Reich Kölns Wurzeln reichen tief. Wo immer ein neues Parkhaus gebaut oder, wie aktuell, ein neuer U-Bahn- Schacht ausgehoben wird, steht ein Archäologe parat, um nach den ersten paar Spatenstichen die Bauarbeiten zur Sicherung der aufgedeckten mittelalterlichen oder gar römisch-antiken Ziegel, Münzen oder Scherben zu unterbrechen. Denn Kölns Keller ist voll von römischen Mauern. Als der römische Feldherr Agrippa 19/18 v. Chr. am Rhein siedelte, sorgte er für eine Infrastruktur nach römischem Vorbild. Das antike Straßennetz hat in Köln teilweise noch bis heute Bestand. Wer einen Einkaufsbummel durch die Hohe Straße macht, spaziert auf der Hauptstraße der Colonia, die sich damals Cardo Maximus nannte. Reste römischer Bauwerke finden sich unterirdisch in Parkhäusern und Kellern genauso wie unter dem Kölner Rathaus und dem Dom. Oberirdisch können die Reste der römischen Stadtmauern noch in der Zeughausstraße besichtigt werden: Der so genannte Römerturm stellte den nordwestlichen Eckturm der Befestigungsanlage dar. Und in der Nähe des Roncalliplatzes an der Südseite des Doms wurde ein Stück der römischen Hafenstraße offengelegt. Um in die Geschichte des römischen Kölns abzutauchen, empfiehlt sich ein Besuch des Römisch-Germanischen- Museums, wo unter anderem der rekonstruierte Grabbau des Legionärs Poblicius und das römische Mosaik mit Szenen aus der Welt des Dionysos (220/230 n. Chr.) zu sehen sind. Die Sammlung erstreckt sich von archäologischen Zeugnissen aus der Urgeschichte von Stadt und Umland bis zum frühen Mittelalter. Römisch Germanisches Museum Köln Roncalliplatz 4 www.museenkoeln.de (IMM10_KOE0401_06)

30 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0401_07) Besuch in der Kölner Altstadt Ein Stück heile Welt Direkt am Rhein gelegen bietet die Kölner Altstadt mit ihren historischen Häusern, kleinen Gassen und Grünanlagen ein gemütliches Ambiente. Die kleinen Fachgeschäfte passen sich in die pittoreske Architektur ein. Besucher können hier etliche versteckte Hinterhöfe wie etwa den romantischen Ostermannplatz entdecken. Von der ehemaligen Benediktiner-Abtei St. Martin, dem Alter Markt und dem Heumarkt umgeben, ist die Altstadt ein lebendiges Viertel, in dem sich Wohnen, Arbeiten, Kultur und Tourismus vermischen. Bis heute zählt die Silhouette von St. Martin zu den prägnantesten Kölner Bauten. Stapelhäuser und Gassennamen wie Buttermarkt erinnern überall an die Handelsmetropole des Mittelalters, die der Stadt damals Reichtum und Ansehen brachte. Hier liegt auch eine Kölner Kuriosität versteckt: das Hänneschen- Theater, eine feste Bühne für ein traditionelles Puppenspiel in kölscher Mundart (www.haenneschen.de). Heute ist der gesamte Bezirk Tag und Nacht populär: In den traditionellen Brauhäusern und Restaurants mit Rheinblick genießen Kölner Besucher ein frisch gezapftes Kölsch. www.koeln-altstadt.de (IMM10_KOE0401_11) (IMM10_KOE0401_12) (IMM10_KOE0401_10)

Sehenswürdigkeiten I 31 Foto: Kolenmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0401_08) Museum Ludwig in Köln Pilgerstätte zur modernen Kunst Gleich neben dem Dom leben Malewitsch, Warhol und Picasso unter einem Dach. Mit der Schenkung von rund 350 Werken moderner Kunst an die Stadt durch das Sammler-Ehepaar Peter und Irene Ludwig wurde 1976 das Museum Ludwig gegründet. Mit drei Sammlungsschwerpunkten gehört das Haus in die Gruppe der international bedeutendsten Museen zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Neben der russischen Avantgarde aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, der größten Sammlung amerikanischer Pop Art außerhalb der USA und der umfangreichsten Kollektion von Werken Pablo Picassos ist auch die deutsche Gegenwartskunst exzellent vertreten. Auch die Sammlung Haubrich mit Hauptwerken des deutschen Expressionismus ist heute Teil des Museums Ludwig. Neben der Bildenden Kunst hat das Museum auch eine bedeutende Sammlung historischer Fotografie, das Agfa-Photo-Historama, in seinem Bestand und hat deshalb nicht nur Ausstellungen zur Malerei, sondern auch zur Fotokunst im Programm. 1986 wurde der von den Kölner Architekten Peter Busmann und Godfried Haberer entworfene Neubau zwischen Dom, Rhein und Hauptbahnhof eröffnet. In den unteren Geschossen befindet sich die Kölner Philharmonie; der Konzertsaal ähnelt durch seine kreisrunde Form einem Amphitheater und erhält dadurch eine besonders gute Raumakustik. Das bis 2001 in demselben Gebäudekomplex untergebrachte Wallraf-Richartz-Museum ist mit der weltweit umfangreichsten Sammlung mittelalterlicher Malerei (bis ins 19. Jahrhundert reichend) und einer bedeutenden grafischen Sammlung in einen eigenen, von Oswald Mathias Ungers gestalteten Bau zwischen Rathaus und Gürzenich umgezogen. Seit der Umwandlung der impressionistischen Gemäldesammlung von Gérard Corboud in eine Dauerleihgabe heißt das Museum jetzt Wallraf Richartz Museum & Fondation Corboud. www.museenkoeln.de (IMM10_KOE0401_09)

32 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Foto: Koelnmesse (IMM10_KOE0401_15) (IMM10_KOE0401_13) (IMM10_KOE0401_17) (IMM10_KOE0401_16)

Sehenswürdigkeiten I 33 Foto: Koelnmesse: Karsten Jipp (IMM10_KOE0401_14) Koelnmesse Mitten drin Die Kölner Messe ist ein Herzstück von Köln. Wirtschaftlich stellt sie eine bedeutende Drehscheibe dar für den Welthandel von Möbeln, Hightech-Medien und Fototechnik, Kunst, Bürotechnik, Haustechnik, Game Software, Nahrungsmittelkonzepten und Umwelttechnologie bis hin zu weniger spektakulären Produkten wie etwa Briefmarken und Modelleisenbahnen. Zudem liegt sie tatsächlich mitten in der Stadt in Sichtweite von Dom, Hauptbahnhof und Altstadt am anderen Rheinufer. Nur der Rheinpark, der sich von der Hohenzollernbrücke bis zur Claudius-Therme auf dem Gelände der Bundesgartenschau von 1957 erstreckt, liegt zwischen den Messehallen und dem Fluss. Der neue Südeingang verbindet Messe und Stadt noch enger von hier aus sind es nur wenige Meter zu Fuß oder per Nahverkehr über die Hohenzollernbrücke, und der Bahnhof Köln Messe / Deutz, in dem auch die Fernzüge halten, schafft eine Schnellverbindung zum nahe gelegenen Airport Köln-Bonn mit Anschluss an die Welt. Im Übrigen bietet auch der Stadtteil Deutz mit dem historischen Bahnhof, mit Gastronomie, Handel und Hotellerie, mit der Design Post und dem Kölner Triangle-Turm, der Veranstaltungshalle Köln- Arena und der Rheinpromenade mit den Rheinterrassen ein attraktives Umfeld. Events wie die internationale Einrichtungsmesse imm cologne, die Photokina oder die Art Cologne ziehen nicht nur Fachpublikum an, sondern auch interessierte Endkunden aus ganz Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten. Nach Abgabe der aus den Gründungsjahren 1922-28 stammenden Rheinhallen hat die Koelnmesse moderne, neue Hallen im Norden bezogen, die über den zentralen, von Nord nach Süd verlaufenden Boulevard erschlossen werden ein modernes und komfortables Ambiente mit insgesamt 284.000 qm Hallenfläche und 100.000 qm Freigelände. Von den alten Hallen, die seit der Messe-Eröffnung 1928 das rechtsrheinische Rheinpanorama prägen, stehen nur noch die denkmalgeschützten Fassaden und der Messeturm. Koelnmesse GmbH Messeplatz 1 www.koelnmesse.de

34 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Obwohl Köln eine Millionenstadt ist, erinnert sie durch ihre kölsche Kultur in den einzelnen Veedeln (Stadtteilen) oftmals an ein Dorf. Zusammen trifft man sich im Karnevalsverein, in der Eckkneipe oder bei zahlreichen Events. Jährlich stellen tausende Jecken (Verrückte) Köln auf den Kopf: Mit dem Ausruf Alaaf, Kölsch (das Bier) und Kamelle (Bonbons) feiern Kölner und Besucher aus aller Welt die fünfte Jahreszeit. Die kölsche Feierkultur ist für die Kölner etwas Besonderes. Sitzungen mit Büttenreden gehören ebenso dazu wie der große Rosenmontagszug und Lieder im kölschen Dialekt (www.karneval.de). Da der Kölner offen und kommunikativ ist, kennen sich hier viele Menschen und lernen stets viele neue Menschen kennen. Es gilt der sogenannte kölsche Klüngel : Man kennt sich, man hilft sich. Im Kölschen Grundgesetz sind solche und andere Lebenseinstellungen der Kölner formuliert (www.koelsches-grundgesetz.de). Das Kölner Bier und Nationalgetränk nennt sich ebenfalls Kölsch und wird am liebsten mit der traditionellen Küche im Brauhaus eingenommen. Himmel un Ääd (Blutwurst mit Zwiebeln, Kartoffelpüree und Apfelmus), das Hämche (Eisbein) und der Halve Hahn (Brötchen mit Käse) dürfen auf der Speisekarte nicht fehlen. Die Lebensart der Rheinmetropole wurde unter anderem von renommierten Literaten, Volksschauspielern und Lebens-Künstlern geprägt. Unter ihnen der Literat und Nobelpreisträger Heinrich Böll und Volksschauspieler Willy Millowitsch. Text und Auswahl: Anada Grade Alle Angaben ohne Gewähr.

Lifestyle in Köln Köln ist ein Gefühl Lifestyle I 35 Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_01) Zum Prosten Kölsch wird nicht nur gesprochen, sondern auch getrunken. Das Sion ist eine altertümliche Braustube mit alten Faßdauben und Hopfensäcken an den Wänden. Dazu gehören eine Ratsstube, der Zunft- und Wappensaal sowie die Schänke. Mit Kölsch vom Faß und einer deftigen Küche zählt das Sion zu den typischen urkölschen Schenken (www.sion.de). Das brauhaus ohne namen befindet sich rechtsrheinisch, auf der schäl Sick (Nähe Messe), und hat bis auf den fehlenden Namen alles, was zu einem kölschen Brauhaus gehört. Die Speisekarte bietet vom Hämchen (Eisbein) bis zum Halven Hahn (halbes Brötchen mit Käse) eine traditionelle kölsche Küche (www.brauhausohne-namen.de). Einen Blick auf den Heinzelmännchenbrunnen können Besucher und Einheimische im Früh am Dom genießen. Auch diese Braustube ist ein Kölsches Urgestein und bietet mit ihren altdeutschen Kachelofen, holzvertäfelten Wände und Fresken an der Decke eine wohnlichgemütliche Atmosphäre (www.frueh.de). Hier geht für alle Biergarten-Liebhaber sogar im Winter ein Wunsch in Erfüllung: Im Päffgen in der Friesenstraße wird der anliegende Biergarten durch ein Glasdach zum Winterbiergarten umfunktioniert (www.paeffgen-koelsch.de). Nicht zu verwechseln mit der Pfaffen Brauerei Max Päffgen am Heumarkt, wo es einen Ausschank des obergärigen Pfaffenbieres gibt (www.max-paeffgen.de). (IMM10_KOE0501_02) (IMM10_KOE0501_03)

36 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Einrichtung Exklusiv Wohnkultur und internationales Design findet der Kölner im Einrichtungshaus Pesch Wohnen. Dort werden Einrichtungsbeispiele für Wohnung und Büro vom klassischen oder modernen Design bis zu zukünftigen Trends ausgestellt. Hier informieren Innenarchitekten, Einrichtungsberater, Lichtplaner, Dekorateure, Polsterer, Schreiner und Näherinnen über die Umsetzung des neugestalteten Wohnraums. pesch wohnen Kaiser-Wilhelm-Ring 22 50672 Köln www.pesch-wohnen.de Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_04) Nur für Insider Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_05) Schrill und traditionell, der neueste Trend trifft alte Hausmannskost: In der Ehrenstraße findet man insbesondere Köln-Insider, die in einer überschaubaren Einkaufsgasse einkaufen wollen. Sie bietet eine Mischung aus modernen Designerläden, Jungdesigner-Boutiquen, Buch- und Antikläden. Die kleinen Fachgeschäfte wie der Spielwarenhandel Pattevugel oder der esoterische Buchhandel Licht und Schatten laden zu langen Schaufensterbummeln ein. Aber auch alltägliche Bedürfnisse werden in der Ehrenstraße gedeckt. Bäckereien wie der Bäckerei Zimmermann oder Käsespezialisten wie dem Käsehaus Wingenfeld verkaufen hier ihre Spezialitäten. Neben den traditionellen Geschäften prägen Mode-Filialisten mit unzähligen Schuhen, Kleidung und Accessoires die bunte Welt dieser kleinen aber feinen Einkaufsmeile.

Lifestyle I 37 Ein Nachtflug durch Köln Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_06) Eine Nacht mit Sternchen: Wer eine Clubtour durch Köln machen möchte, steuert als erstes auf die Ringe zu, wo der eine oder andere Prominente gesichtet werden kann. Schickes Volk findet sich im Nachtflug (www.nachtflug. com), das im Gegensatz zur flippig-bunten Atmosphäre des anliegenden Fifi Choo (www.fifichoo.de) auf einen eleganten Stil pocht. Auch das Diamonds (www.clubdiamonds.de) lockt mit Veranstaltungen wie Cologne Most Wanted ein touristisches Publikum herbei. Partyevents für Eingeweihte laufen in den Ecken jenseits der Ringe, so zum Beispiel die Elektro-Partys im Studio 672 (www.stadtgarten.de) oder die Livemusik im Apropo in der Südstadt (www.club-apropo.de). Köln weiß mit ausgefallenen Partylocations zu überraschen. Wer glücklich ist, erlebt eine Undergroundparty im Odonien : hier finden DJ-Acts auf einem Schrottplatz statt, der zu einem Künstleratelier umfunktioniert wurde (www.odonien. org). Im Bogen 2 werden Konzerte unter der Hohenzollernbrücke gefeiert (www.ambulance-club.de). Auch die andere Rheinseite ist tanzbar, so zum Beispiel die ehemalige Fabrikscheune Gebäude 9 (www.gebaeude9.de). Kulturhopping Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_07) In Sachen Kunst und Kultur in Köln ist Ehrenfeld eines der beliebten Szene-Viertel Kölns. Das Arttheater, Theaterhaus und Arcadas-Theater ziehen Freunde des Autorentheaters an. Event-Scheunen wie das Underground, die Live Music Hall oder das Loft machen mit ihren Konzerten internationaler Künstler Ehrenfeld zu einer der vitalsten Ecken von Köln. Jährlich findet hier das sogenannte Ehrenfeld-Hopping (www.ehrenfeld-hopping. de) statt. Bei dieser organisierten Kneipentour gibt es in 30 Kulturlocations DJ-Acts, Partys und Theater zu sehen. In Szene-Kneipen wie Die hängenden Gärten, Sonic Ballroom, Herbrand s oder meer sehen können die Teilnehmenden einen rasanten Eindruck des Ehrenfelder Nachtlebens gewinnen. Zu einer entspannten Atmosphäre trägt das Körnerstraßenfest bei (www.koernerstrasse.org). Künstlerateliers und Jungdesignerläden der Körnerstraße bekommen hierbei eine Chance, mit Live-Musik und Verkaufsständen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Unterstützt wird das Fest durch das Design Zentrum Köln (www.designzentrum-koeln.de).

38 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: Köln - Design und Lifestyle Im Panorama vom Mediapark Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_08) Hier kann der Kölsche glücklich sein: Das Maybach liegt im Direktionsgebäude eines ehemaligen Güterbahnhofes und bewirtet tägliche Gäste, Unternehmensevents oder Hochzeiten. Die große Räumlichkeiten sind mit hellem Holzmobiliar ausgestattet. Die anliegende Biergarten- Terrasse ist mit Kastanienbäumen bepflanzt und hat den Mediapark als Panorama. Die ausgefallene Küche erstreckt sich vom Hirschragout bis zum Ikarimi-Lachs und auch die Weinauswahl ist variantenreich. Zusammen mit verschiedenen Kunden veranstaltet das Maybach Firmen- und Privat-Events: Filmpremieren wie Lola Rennt oder Mission Impossible 2 oder die bundesweite Präsentation des Audi TT haben hier statt gefunden. maybach restaurant & biergarten Maybachstr. 111 50670 Köln Tel: 0221 912 35 98 Fax: 0221 912 51 71 E-Mail: info@maybach111.de www.maybach111.de Lifestyle am Wasser Foto: Koelnmesse; Karsten Jipp (IMM10_KOE0501_09) Urlaub wird am Rheinufer leicht gemacht: Die Poller Wiesen sind durch den direkten Blick auf die Kölner Stadt ein beliebtes Ausflugsziel für ein Sonnenbad und Grill-Nachmittage. Durch Festivals wie die Cocoon-Pollerwiesen im Rahmen der c/o Pop sind die Wiesen beim jungen Volk populär (www.pollerwiesen.de). Der Rheinpark ist ein beliebtes Ausflugsziel für Kinder und Familien. Für ein ausgiebiges Mittag- oder Abendessen mit Blick auf das Wasser dienen die nahegelegenen Rheinterassen (www.rhein-terrassen.de). Um passend zum Wasser auch einen Strand zu genießen, stehen am km 689 Cologne Beach Club Liegestühle und Sonnenliegen auf einem Sandstrand bereit (www.km689.de). Wer sich nach den Römern sehnt, kann in der Claudius Therme im Kölner Rheinpark ganz im Sinne römischer Badekultur abschalten. Um von dort aus wieder an das andere Ufer zu gelangen, ist die Rheinseilbahn ein schönes Erlebnis (www.kolener-seilbahn.de). Nachts können sich Partywütige im Bootshaus zwischen Rheinpark und Mühlheimer Hafen von nationalen und internationalen DJs berieseln lassen (www.bootshaus.tv).