Dorfmaus und Waldmaus Nichts als Ärger mit dem Müll - Muss das sein? Begleittext zum Müllmalbuch für die Schulen im Landkreis Bayreuth. Geeignet für die Jahrgangsstufen 1 und 2. Konzipiert vom... Arbeitskreis Umwelterziehung für die Grund-, Haupt- und Förderschulen im Landkreis Bayreuth und der Abfallberatung des Landkreises Bayreuth 2. Auflage, März 1999
Staatliches Schulamt im Landkreis Bayreuth Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Kleine Mäuse - ganz groß - das gilt nicht nur für die beiden liebenswerten Hauptakteure des Müllmalbuches. Auch unsere Schülerinnen und Schüler sind gerade in den ersten Schuljahren oft ganz groß, was den guten Willen und den Eifer in Sachen Umweltschutz betrifft. Nicht selten sind sie es sogar, die - einmal für die Sache begeistert - zuhause die übrige Familie zum Umweltschutz im Alltag erziehen. Nur einen Haken hat die Sache: Gut gemeint ist nicht unbedingt schon gut gemacht. Auch kleine Mäuse brauchen eine ganze Portion Sachwissen, wenn ihre Aktivitäten sinnvoll und erfolgreich sein sollen. Der Arbeitskreis Umwelterziehung verfolgte deshalb ein zweifaches Anliegen: Die Kinder motivieren und zugleich kundig zu machen in sachgerechten Handlungsmöglichkeiten. Der vorliegende Begleittext für Lehrerinnen und Lehrer bietet dementsprechend in knapper Form sowohl Sachinformationen als auch Anregungen zum Einsatz des Müllmalbuches im Unterricht an, um eine möglichst effektive Umsetzung dieses Konzeptes zu erleichtern. Das Staatliche Schulamt im Landkreis Bayreuth dankt dem Arbeitskreis Umwelterziehung und den Mitarbeitern der Abfallberatung im Landkreis Bayreuth sehr herzlich für diesen engagierten und hilfreichen Beitrag zur Umwelterziehung an unseren Schulen! Wir wünschen dem Vorhaben guten Erfolg, damit nicht nur die Mäuse in einer sauberen Umwelt leben können! B. Tremel Schulrätin Seite 2
Dorfmaus und Waldmaus Nichts als Ärger mit dem Müll - Muss das sein? Begleittext zum Müllmalbuch für die Schulen im Landkreis Bayreuth. Geeignet für die Jahrgangsstufen 1 und 2. Das vorliegende Müllmalbuch, das von Lehrkräften aus dem Landkreis Bayreuth und der Abfallberatung im Landratsamt Bayreuth gemeinsam gestaltet wurde, ist mehr als nur ein Ausmalbuch. Vielmehr soll anhand der Geschichte von Dorfmaus und Waldmaus den Schülerinnen und Schülern auch das Thema Abfall vermeiden und verwerten nahegebracht werden. Das Malbuch beschränkt sich auf die Vermittlung der wichtigsten Aussagen zum Thema Abfall und Umwelt: 1. Aussage: Achtlos weggeworfene Abfälle verschandeln die Umwelt und zerstören dadurch Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen (Bilder 1 bis 4). 2. Aussage: Durch nachfüllbare Trinkflaschen und immer wieder verwendbare Brotdosen wird Müll vermieden (Bilder 5 + 6). 3. Aussage: Viele Abfälle kann man wieder verwerten, wenn man sie getrennt sammelt (Bilder 7 + 8). 4. Aussage: Was gehört zum Altpapier - was gehört nicht zum Altpapier (Bilder 9 bis 11). 5. Aussage: Was gehört zum Bioabfall - was gehört nicht zum Bioabfall. Bioabfälle werden zu Kompost (Bild 12). 6. Aussage: Weißblechdosen kann man wiederverwerten, besser aber kauft man Getränke in Mehrwegflaschen und Obst und Gemüse frisch statt in Dosen (Bild 13). 7. Aussage: Wenn alle Müll vermeiden und verwerten, bleibt nur noch wenig Restmüll (Bild 14). 8. Aussage: Wir feiern nur noch Feste ohne Müll (Bild 15). Seite 3
Diese acht zentralen Aussagen der Geschichte können anhand der dazugehörigen Ausmalbilder in einzelnen Unterrichtseinheiten (z. B. jede Woche eine) bearbeitet werden. Der Lehrer/die Lehrerin kann mit den Kindern die jeweiligen Bilder besprechen und den Zusammenhang zum Lebensumfeld der Kinder herstellen bzw. das Thema vertiefen. Als zusätzliches Anschauungsmaterial können Bilder der Abfallentsorgungseinrichtungen (Deponie, Müllkraftwerk) dienen. Hierfür bieten sich z. B. folgende Möglichkeiten an: Bild 1-3: Manche Vereine oder Umweltgruppen führen im Landkreis regelmäßig Landschaftssäuberungsaktionen durch, indem sie Müll, den andere in die Landschaft gekippt haben, wegräumen. Das ist sehr sinnvoll, aber: Eigentlich sollte doch jeder seinen Müll selbst richtig entsorgen, statt ihn von anderen wegräumen zu lassen, oder? Bild 4: fragen: Aber gegen den vielen Müll kann man doch sicher etwas tun! Was kann man tun? Ideen der Kinder sammeln, erst dann die Geschichte weiterverfolgen. Bild 5 und 6: fragen: Wer von euch hat eine auffüllbare Trinkflasche, wer hat eine Brotdose? Von Kindern vorzeigen und erklären lassen: Was kommt hinein? Wer spült die Flasche /die Dose? Die Trinkflasche darf man zu Hause natürlich nicht aus der Einwegdose auffüllen, denn so vermeidet man keinen Müll! Seite 4
Bild 7: fragen: Wie wird der Restmüll zu Hause/in der Schule gesammelt? Wer leert den Küchenmülleimer aus? Bildtext: fragen: Was haben die denn vor? Was meint ihr? Ideen der Kinder sammeln. Bild 8: fragen: Sammelt ihr zu Hause Abfälle getrennt? Welche Sorten? Welche Sammelgefäße nutzt ihr? Wer bringt die verschiedenen Abfälle weg? Wohin? (bzw. wie werden sie abgeholt?) Was passiert damit? Welche neuen Produkte entstehen daraus? (z. B. graues Umweltschutzpapier, Kompost) Wie wird in der Schule der Müll getrennt? Bilder 9 bis 11: fragen/ Zum Altpapier gehören: Zeitungen Zeitschriften Prospekte Kataloge Pappe Kartons Schreibpapier Schulhefte Packpapier Eierkartons Bücher (o. Einband) Ins Altpapier darf nicht hinein: Sehr schmutziges Papier (Schmutz stört Verwertung) Butterbrotpapier (eignet sich nicht für Verwertung) Wachspapier (beschichtet, stört Verwertung) Seite 5
Trinkpäckchen, Milchtüten (Getränkekartons werden separat verwertet, da sie mit Folie und/oder Aluminium beschichtet sind) Windeln, Papiertaschentücher (sind schmutzig) Papierhandtücher gehören zum Biomüll oder (wenn sie nicht zu naß sind) in den Papierabfall andere Abfälle: Plastik, Holz, Metall,... Beispiele zeigen und erläutern, auf Recyclingpapier hinweisen, zeigen Bild 12: fragen/ Zu den Bioabfällen gehören: Äste und Zweige von Bäumen, Sträuchern, Hecken, Rosen, Gras, Laub, Moos, Wurzeln, Unkraut, verwelkte Blumen, alte Blumenerde, Haare, natürliche Kleintierstreu (z. B. Stroh, Sägemehl), Obst-, Gemüse- und Salatabfälle z. B. Zwiebelschalen, Kartoffelschalen, Kohlstrünke, äußere Kohlblätter, äußere Salatblätter, faule Äpfel, Schalen von Bananen und Zitrusfrüchten, Eierschalen, Kaffeefilter, Teefilter, Speisereste (in Zeitungspapier verpackt). In den Bioabfall dürfen nicht: Asche, Kehricht, Ruß, Staubsaugerbeutel (enthalten viele Schadstoffe), Plastiktüten, Obstnetz, Joghurtbecher, Glas, Büchsen, Gummi, Leder, Metalle, Steine (verrotten nicht), Flüssigkeiten (führen zu Gärung). fragen: Wer hat einen Komposthaufen zu Hause? Wer hat schon einmal beim Kompostieren geholfen/zugeschaut? Wer hat eine Biotonne zu Hause? Was passiert mit den Bioabfällen aus den Biotonnen? Wenn man einen Garten hat, sollte man selbst kompostieren, weil das am sinnvollsten ist. Wenn man nicht kompostieren kann, wirft man die Bioabfälle in die Biotonne. Seite 6
Bild 13: fragen: Sammelt ihr zu Hause auch Blechdosen? Was macht ihr damit? Was passiert mit den alten Dosen? Benutzt ihr viele Dosen? Bei Antwort nein : warum nicht? Besser ist es Getränke in Pfandflaschen zu kaufen und Obst und Gemüse frisch und unverpackt. Bild 14: Wenn man Abfälle vermeidet und viele Abfälle verwertet, bleibt nur noch wenig Restmüll. Woraus besteht Müll? Zusammensetzung der Haushaltsabfälle Landkreis Bayreuth 1998 Gesamtmenge der Abfälle aus Haushalten im Landkreis Bayreuth 1998: 42.400 Tonnen (391kg/Einwohner) Sonstiges 0,4% Kunststoffe 1% Restmüll + Sperrmüll 34% Metalle 4% Papier 15% Glas 8% 66% wurden verwertet. haltsder Organische Abfälle 38% Hausabfälle Quelle: Landratsamt Bayreuth Was passiert mit dem nichtverwertbaren Restmüll? Seite 7
zeigen: zeigen: Bild des Müllkraftwerkes Schwandorf Häufig wird Müll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt und nur der Verbrennungsrest deponiert. Auf diese Weise kann die im Müll enthaltene Energie genutzt und die Müllmenge verringert werden. Jedoch entstehen bei der Verbrennung giftige Abgase, die aufwendig gereinigt werden müssen. Bild der Mülldeponie Heinersgrund, wo bisher teilweise der Müll aus dem Landkreis und der Stadt Bayreuth abgelagert wurde. fragen: Was ist zu sehen? Wer weiß, wo die Deponie ist? Wer war schon dort? Wieviel Müll wirft jeder von uns pro Jahr weg? (Antwort: 135 kg Rest- und Sperrmüll pro Einwohner im Landkreis Bayreuth 1998). Bild 15: fragen: Feiert ihr auch müllarme Feste? Welche (Geburtstag, Schulfest)? Worauf muß man dabei achten? Seite 8
Vorschläge für ergänzende Projekte Wertstoffhof besichtigen Mülldeponie besichtigen Kompostieranlage besichtigen Kompost im Schulgarten anschauen, umsetzen, absieben, in Boden einarbeiten Leerung der Altglascontainer anschauen Leerung der Altpapiercontainer anschauen Landschaftssäuberungsaktion durchführen Altpapier selbst herstellen nur noch mit Brotbüchse und Trinkflasche in die Schule Müllsortieraktion mit dem Abfallberater des Landratsamtes Seite 9
Weitere Informationen Landratsamt Bayreuth, Abfallberatung Bernd Rothammel Markgrafenallee 5 D 95448 Bayreuth Tel. 0921 / 728-282 Fax. 0921 / 728-88 282 e-mail: bernd.rothammel@lra-bt.bayern.de www.landkreis-bayreuth.de