Die Open Source Bewegung



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Transkript:

1 IGS - Halle Adam Kuckhoff Str. 37 06108 Halle Facharbeit im Kurs Informatik Klassenstufe 11 2003/2004 Betreuender Lehrer: B. Budnik Die Open Source Bewegung Entwicklung, Nutzung und Anwendung von freier Software in den letzten 50 Jahren Martin Steinbach Ha selnu ssweg 20a 061 20 Halle 09. Februar 2004

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung S. 3 2. Geschichte von Open Source 2.1 Unix S. 4 2.2 Gnu S. 6 2.3 Linux S. 6 3. Begriffsklärung freie Software 3.1 Definition S. 10 3.2 Open Source, Freeware, Shareware S. 11 4. Der Nutzen von Open Source 4.1 Anwendungsgebiete von Open Source S. 13 4.2 Fünf Prinzipien von Open Source S. 14 5. Die General Public License S. 19 6. Anhang 7. Literaturverzeichnis 8. Erklärung

3 1. Einleitung Diese Facharbeit befasst sich im Groben mit der Anwendung, der Definition und der geschichtlichen Entwicklung von freier Software. Ziel dieser Arbeit ist, die Prinzipien freier Software und derer die sie entwickeln, der Open Source Gemeinde, dem Leser sachgerecht verständlich zu machen. Dadurch ist es möglich die folgende Behauptung mit sachgerechten Argumenten zu untermauern: Ohne die Open Source Gemeinde und deren Prinzipien, in Bezug auf geistiges Eigentum, wäre der technologische Stand von Anwendungssoftware weitaus niedriger als dies heute der Fall ist. Um diese Behauptung zu untermauern, befasst sich diese Facharbeit im Detail mit der Geschichte der wohl drei größten Software Projekte, die entweder den Anstoß für die Open Source Bewegung gegeben haben oder aber Beispiele für die Funktion der Open Source Gemeinde und deren Prinzipien sind. Zudem bedarf es einer rechtlichen Definition von Open Source, um den Begriff richtig zuzuordnen und zu verstehen. Nachfolgend wird die wohl wichtigste Lizenz, die GPL, erläutert. Als letzter Schwerpunkt werden die Anwendungsgebiete von freier Software und die Prinzipien der Open Source Gemeinde genannt und erläutert.

2. Geschichte von Open Source 4 2.1 Unix Unix beruht auf der Philosophie Small is beautifull die Schönheit liegt im Kleinen. Eine kleine Menge einfacher elementarer Bausteine kann zu einer unendlichen Komplexität des Ausdrucks kombiniert werden. (Torvalds, Linus: JUST FOR FUN, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, S. 63). Dieses Prinzip (Alles ist eine Datei, jedes Programm ist nur für einen einzigen Zweck geschrieben, den es aber optimal erfüllt) existiert auch heute noch in allen Unix ähnlichen Systemen. Unix hat daher einen enormen Einfluss auf die Open Source Gemeinde, da nach wie vor der größte Teil von freier Software auf Unix oder Unix ähnlichen Systemen ausgeführt und entwickelt wird. 1969 machte sich einer der Programmierer (Ken Thompson) von Multics, einem Mehrbenutzer Betriebssystem, dessen Entwicklung wegen finanzieller Unstimmigkeiten von AT&T abgebrochen wurde, an die Arbeit, Programme für das Raumfahrtprogramm der NASA zu schreiben. Er entwickelte Programme für die Berechnung von Satellitenbahnen, Mondkalendern und programmierte in seiner Freizeit auch Spiele. Das heißt nicht, dass Unix aus erhabenen Beweggründen heraus entstand. Wie bei so vielen Entwicklungen im Computerbereich war sein Nährboden der Spieltrieb (Torvalds, Linus: JUST FOR FUN, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, S. 64). Allerdings schien ihm die Entwicklung der Programme auf seiner gebrauchten DEC PDP - 7 Maschine zu primitiv. Er entschloss sich daher selbst ein Betriebssystem zu entwickeln, welchem er den Namen Unix gab, da es im Gegensatz zu Multics, nur ein Zweibenutzer - Betriebssystem war. Ken Thompson ließ auch eigene Features in Unix einfließen, die es damals nicht in Multics geschafft hatten. Unix wurde damals nur in den Bell Labs (Laboratorien von AT&T) eingesetzt und diente dort als Dokumentverarbeitungssystem. Alle damaligen Programme und selbst der Kernel von Unix waren in

5 Maschinensprache geschrieben (Assembler). Infolge dessen entwickelte Ken Thompson eine neue Programmiersprache namens B, die allerdings 1971 von Dennis Ritchie zu der Programmiersprache C weiterentwickelt werden musste, da die Bell Labs mit einer neuen Rechner - Architektur ausgestattet wurden. Die Programmiersprache C war geboren. Im Oktober 1973 wurde das Betriebssystem Unix das erste Mal der Öffentlichkeit vorgeführt. Unix war nun in der Version 4, der Kernel war vollständig in C geschrieben und es war multitasking und multiuser fähig. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Quellcode von Unix geheim und wurde erst durch einen Richterspruch frei zugänglich. AT&T wurde damals vorgeworfen, dass sie eine Monopolstellung beziehen und in Folge dessen durften sie keinerlei Software und Hardware mehr zum Verkauf anbieten. Dadurch konnte Unix allen interessierten Universitäten frei zur Verfügung gestellt werden. Für den Quellcode von Unix benötigte man weiterhin eine AT&T Lizenz, die allerdings kostenfrei und leicht zu erhältlich war. 1975 entwickelten Bill Joy und Chuck Haley an der Universität Berkeley, den frei zugänglichen Quellcode von Unix weiter, die Berkeley Software Distribution (BSD) war geboren. 1979 erkannte AT&T, dass sie ein wertvolles Produkt besaßen und somit wurde der Quellcode von Unix Firmengeheimnis. Bis zur Version 4.4 wurde BSD noch in der Universität Berkeley entwickelt und hatte später lizenzrechtliche Probleme mit Novell, dem neuen Eigentümer von Unix. Daher wurde aus der Version 4.4 von BSD jedweder lizenzierter Quellcode gelöscht und auch nicht mehr an der Universität Berkely weiterentwickelt. Bill Jolitz ist es zu verdanken, dass BSD auch heute noch existiert, denn er portierte BSD auf die x386 Architektur und schrieb (von Novell lizenzierte) Bestandteile von BSD neu. Aus dieser Entwicklung stammen auch die Projekte FreeBSD und NetBSD, allerdings zerteilte sich das NetBSD Projekt 1995 in NetBSD und OpenBSD. Die BSD's stehen heute unter dem BSD Copyright und der GNU Public License und sind daher frei verfügbar.

6 2.2 Gnu GNU ist ein freies Betriebssystem, das seit 1984 entwickelt wird. Die Initiative ergriff Richard Stallman mit dem Bestreben, einen freien Unix- Klon zu entwickeln. Nach und nach gesellten sich auch andere Programmierer hinzu, sodass das GNU Projekt große Fortschritte machte. Um 1990 herum waren fast alle Teile des Unix Systems nachprogrammiert worden. Die meisten GNU Tools waren sogar viel leistungsfähiger als die Originale. Lediglich bei der Kernel Entwicklung ging es sehr schleppend voran. Zur gleichen Zeit arbeitete Linus Torvalds an dem Linux Kernel. Um Linux herum bildete sich ebenfalls eine riesige Programmierer Gemeinschaft. Hier ging die Entwicklung wesentlich schneller voran. Mit Hilfe des Linux Kernels konnte somit das GNU Projekt vervollständigt werden. Die Kombination von Linux mit GNU ergab ein leistungsstarkes Betriebssystem auf Unix Basis. So gesehen ist es daher falsch den Terminus -Linux- alleine zu verwenden, da dieser nur den Kernel beschreibt, aber ohne die GNU Tools keine Verwendung finden würde. Deshalb ist es Richard Stallmans Bestreben, die Benutzer eines Linux- Systems, den eigentlich richtigen Terminus verwenden zu lassen, nämlich GNU/Linux System. 2.3 Linux Ich weiß nicht wie ich erklären soll, was mich am Programmieren so fasziniert, aber ich werde es versuchen. [...] Es ist ein Spiel [...], bei dem am Ende das herauskommt, was du daraus machst. (Torvalds, Linus: JUST FOR FUN, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, S. 81). So lauten die Worte eines Programmierers, der mit seinem Unixähnlichen Betriebssystem nicht nur die Open Source Gemeinde beglückte, sondern auch die ganze Welt. Wir schreiben das Jahr 1991. Intels 80368-Prozessor hat die PC-Welt erobert; der 486er ist gerade im Begriff, seine Nachfolge anzutreten.

7 Microsoft begeistert die PC-Anwender mit einem 'grafischen Betriebssystemaufsatz' Windows 3.0 [...]. (Diedrich,Oliver: Happy Birthday, Tux. In: c't, 19/2001, S. 162) In diesem Jahr hat auch Linus Torvalds angefangen sein Betriebssystem Linux zu schreiben. Torvalds arbeitete an der Universität von Helsinki an Workstations, die ausschließlich mit Unix liefen. Er lernte Unix kennen und lieben, dennoch blieb es ihm aus finanziellen Gründen verwehrt, sich selbst eine Unix-Workstation anzuschaffen. Er musste auf die billigeren Intel 386er Maschinen zurückgreifen. Aber auch dort war er mit den angebotenen Unix Klonen wie z.b. Minix vollends unzufrieden. Der enthusiastische Torvalds programmierte unter anderem einen Terminal Emulator mit dem er E-Mails vom Uni-Server abholen konnte; später folgte ein Plattentreiber, um die Mails auch auf Festplatte speichern zu können. Kurz darauf schrieb er auch eine Mail (siehe A1), an eine Unix- Newsgroup, in der er sein Vorhaben preisgab selbst ein Betriebssystem zu entwickeln. Kurze Zeit später, am 17. September, erschien Linux in der Version 0.01; es bestand aus 10.000 Zeilen Quellcode (C und Assembler) und war 500 Kbyte groß. In dieser frühen Phase war Linux in seiner Funktionsweise sehr begrenzt, dennoch fanden sich genug andere Enthusiasten, die Linus Anregungen und Verbesserungsvorschläge zukommen ließen. Torvalds verwendete zur Entwicklung ausschließlich Software, die unter der GPL (General Public License) stand. Während der Entwicklung von Linux unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler. Er löschte aus Versehen seine Minix Partition und stand nun vor der Entscheidung: Ich konnte Minix neu installieren. Oder ich konnte aufs Ganze gehen und unterstellen das Linux mittlerweile so gut war, dass ich Minix nicht mehr brauchte. Ich würde die Programme schreiben, um Linux unter sich selbst zu kompilieren, und wenn ich zwischendurch das Gefühl hatte, doch Minix zu benötigen, würde ich einfach Linux um die gewünschte Eigenschaft ergänzen. (Torvalds, Linus: JUST FOR FUN, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, S. 100).

8 Im Dezember des Jahres 1991 wurde Linux 0.11 freigegeben, es beherrschte noch reichlich wenig, aber dafür liefen schon eine Reihe an GNU Tools unter Linux. 1992, mit der Portierung des X-Window- Systems auf Linux und nach dem Ende des Streites mit Andrew Tannebaum, machte Linus einen Versionssprung auf 0.95. Nun war es zwar möglich Linux über eine grafische Oberfläche zu bedienen, allerdings dauerte die Implementierung des Netzwerk Stacks für Linux noch weitere zwei Jahre. Im März 1994 gab Torvalds endlich den Kernel 1.0 frei, dessen Kernelquellen nunmehr auf über 170.000 Quelltextzeilen angewachsen waren. Zu dieser Zeit hatte Linux etwa 100.000 Benutzer auf der ganzen Welt, es liefen nun wesentlich mehr Programme unter Linux und der neue Kernel war druckfähig. Seit 1991 kannte Torvalds die Mitentwickler seines Kernels nicht mehr alle persönlich, was mit Kernel 1.0 noch bestärkt wurde, denn nun lag die Entwicklerzahl schon über 100. In diesem Jahr (1994) entstand ein ernst zunehmender Markt für Linux, der auch durch die schon ein Jahr später erscheinende Kernel Version 1.2 geprägt wurde. Version 1.2 hatte 300.000 Quelltextzeilen und ungefähr 500.000 bis 1,5 Millionen Benutzer. Zu dieser Zeit gründeten sich auch verschiedene Linux Firmen, wie RedHat, Caldera (jetzt SCO) und die SuSE GmbH. Im Sommer des Jahres 1996 gab Torvalds Version 2.0 des Linux Kernels frei. Diese war multiprozessorfähig und die erste Kernel Version, die unter einem Logo, dem Pinguin Tux, der von Larry Ewing entworfen wurde, erschien. 1999 wurde mit Kernel 2.2 ein sehr ausgereiftes Linuxsystem herausgegeben, dass unter anderem nicht nur auf IBM Kompatiblen Personal Computern lief sondern auch auf anderen Hardwareplattformen wie UltraSparc-, Alpha- und PowerPC - Systemen. Zu dieser Blütezeit der IT Branche gingen die großen Unternehmen wie RedHat an die Börse und erzielten enorme Gewinne, sodass unter einigen Entwicklern, die bis jetzt meist vergütungsfrei am Kernel mitgearbeitet hatten, einige Millionäre anzutreffen waren. Open Source lässt alle mitspielen. Warum sollte die Wirtschaft, die für einen so großen Teil des

9 technologischen Fortschritts verantwortlich ist, davon ausgeschlossen sein vorausgesetzt, sie hält die Spielregeln ein? Open Source trägt lediglich dazu bei, die von der Industrie entwickelten Technologien noch besser zu machen, und hält eventuell die Gier der Unternehmen in Schach. (Torvalds, Linus: JUST FOR FUN, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, S. 176) Im Januar 2001 wurde Kernel 2.4 frei gegeben, welcher im Dezember 2003 von der neuen Kernel Version 2.6 abgelöst wurde. Zur Zeit arbeiten über 400 Mann direkt am Linux Kernel und die Benutzerzahl ist weltweit auf über 15 Millionen angewachsen. Die dahinter stehende Open Source Philosophie war einfach: Informationen, in diesem Fall der Quellcode oder die Grundbefehle hinter dem Betriebssystem, sollten free and freely, ungehindert und umsonst, jedem zugänglich sein, der Weiterentwicklungen daran vornehmen wollte. (Diamond, David: JUST FOR FUN, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002, S. XV) Linux ist Open Source, freie Software, und steht unter der General Public License (GPL).

10 3. Begriffsklärung freie Software 3.1 Definition Der Begriff freie Software trifft meist auf Unverständnis, da das Wort free im Englischem mehrere Bedeutungen hat. Einmal bedeutet es frei im Sinne von kostenfrei. Es heißt aber auch frei im Sinne von frei verfügbar, was letztendlich gemeint ist. Auch wenn die englische Sprache sicherlich die meisten Nuancen und Wörter als andere Sprachen besitzt, so ist es niemandem gelungen, ein treffenderes Wort für Freie Software zu finden, als 'free Software'. Das heißt, dass bei der Benutzung oder Entwicklung von freier Software folgende Bedingungen eingehalten werden müssen: Ein Programm auszuführen, für jeden Zweck. Die Freiheit, das Programm zu verändern, um es eigenen Bedürfnissen anzupassen ( d.h. der Quellcode muss offen liegen). Die Freiheit, Kopien weiter zu reichen, gratis oder gegen eine Gebühr. Die Freiheit, veränderte Versionen eines Programms weiterzugeben, so dass andere davon profitieren können. Es ist gänzlich die Freiheit entscheidend. Software zu verkaufen ist sogar eine wichtige Methode, Gelder für die Entwickler Gemeinschaft eines bestimmten Projektes zu beschaffen. 3.2 Open Source, Freeware, Shareware Open Source Wie schon in 3.1 erläutert, handelt es sich um Software, bei der jeder Benutzer die Freiheit erhält: 1. Die Software zu benutzen.

11 2. Die Software zu modifizieren. 3. Die Software weiterzugeben. 4. Die modifizierte Software weiterzugeben. Voraussetzung: Uneingeschränkter Zugriff auf den Quellcode. Open Source Software ist nicht lizenzfrei, sie unterliegt dem Urheberrecht. Die am häufigsten verwendete Lizenz ist die Gneral Public License (GPL). Andere, durch die OSI (Open Source Initiative) abgesegnete, Lizenzen sind zum Beispiel die Mozilla Public License1.0/1.1 (MPL), die Open Software License, die Apache Software License, die BSD license, die PHP License, die W3C License und viele mehr. Freeware Freeware bezeichnet nichtkommerzielle Software, dass muss allerdings nicht frei im Sinne von Open Source (freie Quellen) bedeuten, sondern lediglich das keinerlei Kosten für die Software verlangt werden. Freeware ist nicht lizensiert, da man Freeware - Programme fast ausschließlich nur in Binärform bekommt und somit den Quelltext nicht bearbeiten kann. Es gibt auch kommerzielle Programme die nur bei privater Nutzung Freeware sind. Allerdings steht Freeware unter dem Urheberrecht, sodass der Autor des Freeware - Programms alle Rechte inne hat. Shareware Shareware ist meist kommerzielle Software, die mit einer Probezeit verbunden ist. In der Probezeit (meist 20 30 Tage) ist das Programm vollständig funktionstüchtig und kann somit ohne Einschränkungen benutzt werden. Ausnahmen bilden einige Shareware Programme, die in ihrem Funktionsumfang eingeschränkt sind und ebenfalls eine bestimmte Testperiode besitzen. Shareware ist im Rechtsleben eine Software, die vom Programmierer unentgeltlich oder gegen eine geringe Aufwandsvergütung zur Verfügung gestellt wird, um dem Anwender die Möglichkeit zu bieten, das Programm kennen zu lernen, auszuprobieren

12 und sich gegebenenfalls bei Billigung registrieren zu lassen. Damit kann der Anwender eine Vollversion der Software erwerben. Shareware ist jedoch nicht für den dauerhaften Einsatz beim Anwender bestimmt, sondern nur als Anreiz für den Erwerb der Vollversion gedacht. Die hierfür zulässigen Beschränkungen rechtlicher oder tatsächlicher Natur können in Vereinbarungen über Anwendungsbeschränkungen oder auch programmtechnischen Sperren und Begrenzungen bestehen. Immer aber werde bei Shareware während des Programmlaufs auf die Erforderlichkeit einer Registrierung hingewiesen, wenn der Anwender die Software auf Dauer einsetzen möchte. (BGH Urteil vom 24.06.1999, I ZR 51/97)

13 4. Der Nutzen von Open Source 4.1 Anwendungsgebiete freier Software Über Jahrzehnte hinweg stellten Tausende von Programmierern ihre Arbeit frei zu Verfügung, nicht nur zum Ausführen sondern auch mit der Möglichkeit, das jeweilige Programm zu verändern. Mit dieser Weitergabe der Software gelang es verschiedenen Experten die jeweilige Software enorm zu perfektionieren, da diese nicht unter einem Copyright stand. Diese Kreationen halten in heutiger Zeit das Internet am Laufen. So sind zum Beispiel zu nennen: Sendmail, Bind, Apache, Perl und Phyton. Zudem geht die Offenheit im Sinne von Open Source auch über Software hinaus. Das offene Basisprotokoll TCP/IP des Internet hat schon zu fast 100% jegliche proprietäre Protokolle (z.b.: NetBEUI, IPX) verdrängt. Ebenfalls wurde in einem offenem Prozess das heutige HTTP von Tim Berners Lee entwickelt. Es würde also gar nichts ohne die freie Software im Internet funktionieren. Auch am Beispiel von Sendmail kann man diese Behauptung untermauern: Sendmail läuft auf weit über 80% der Mailserver auf der ganzen Welt. Zudem hat der Webserver Apache weltweit zur Zeit die Marktführung mit etwa 67% der Webserver inne, während Microsoft's Internet Information Server nur etwa 20% Marktanteil besitzt. Auch Linux ist im Laufe der Jahre mit über 100 Millionen Quellcodezeilen und einer zweistelligen Millionenzahl von Benutzern zu einem beliebten Serverbetriebssystem geworden. In den letzten Jahren hat Linux auf dem Desktop zugelegt, es wurde eine Menge kommerzielle Software portiert und freie Alternativen geschrieben, die zum Teil auch effizienter sind als die Originale, da durch das Einwirken mehrerer Entwickler mit verschiedenen Möglichkeiten, ein Problem meist schneller gefunden und gelöst werden kann.

14 4.2 Fünf Innovationen von Open Source Die Konturen der neuen digitalen Ordnung werden immer stärker, sodass Open Source auch andere Branchenbereiche erfassen dürfte. Durch die Geschichte von Open Source lässt sich also auch einiges für die Zukunft lernen. So erscheinen die aufgestellten Prinzipien von Gundolf S. Freyermuth (in c't 20 u. 21/2001) für sehr lehrreich: Prinzip 1 Selbstermächtigung der Anwender Dem Bedürfnis zur Freiheit verdankt die Open Source Gemeinde meist einzelnen Personen, die Anwendungsmängel, Angebotsmängel und der gleichen verhindern wollten. Die in den jeweiligen zeitlichen Abschnitten der Open Source Geschichte entwickelte Software, hing von der jeweiligen vorhandenen Technik und den Unzulänglichkeiten kommerzieller Produkte ab. So zum Beispiel an den US Universitäten, die als erste mit teuren Mainframes ausgestattet waren. Die Rechenzeit der Mainframes war so teuer, dass Studenten und Professoren durch Unzulänglichkeiten in kommerziellen Programmen dazu verpflichtet wurden, eine Lösung zu suchen, in der die Rechenleistung der Mainframes gleichzeitig mehreren Menschen zugute kam. Dies ist nur ein Teil, der den Anfang der populären Computerkultur markierte. In dieser frühen Phase (1950/60) prägte sich eine der auch heute noch wichtigsten Lehren der Open Source Gemeinde heraus: Nichts beschleunigt technischen und dann auch ökonomischen Erfolg so sehr wie die Einbeziehung derjenigen, die mit den jeweiligen Produkten arbeiten und leben müssen. Umgekehrt jedoch behindern verhärtete Gleichgültigkeit von Großinstitutionen und kurzsichtiger Eigennutz von Firmen einen Fortschritt, der gerade diesen Institutionen und Firmen beachtlichen Nutzen bringt, wenn er nur von engagierten Nutzern erst einmal durchgesetzt worden ist (Freyermuth, Gundolf S.: Offene Geheimnisse

(Aus der Open Source Geschichte Lernen Teil: 1). In: c't, 20/2001, S. 178). 15 Prinzip 2 Evolution der Standards Um 1960 endete die erste Phase der freien Software Entwicklung, damals waren nicht Konzerne oder Organisationen die treibende Kraft hinter den Entwicklungen, sondern lediglich einzelne Leute. Ein Beispiel für die Entwicklung von Ein Mann - Softwareentwicklung bis hin zur organisierten Entwicklung von freier Software durch hunderte oder tausende Entwickler ist Unix. Unix ist ein System, welches von Ken Thompson und Dennis Ritchie entwickelt wurde und sich später in Dutzende verschiedene Stränge aufteilte (kommerziell: z.b: SUN und Open Source: z.b.: BSD). Auch der Gründer von Gnu is Not Unix (GNU), Richard Stallman, war durch Unix inspiriert und nur deshalb wollte er ein Unix artiges Betriebssystem namens GNU entwickeln. Die beim GNU Projekt entstandenen Entwicklungen halfen wiederum Linus Torvalds bei der Entwicklung von Linux, welches sich auch prima mit GNU ergänzte. Ebenso profitierte die Firma SUN Microsystems von der einstigen Freiheit von Unix, indem sie ihr eigenes Unix System entwickelte und zu einem milliardenschweren Unternehmen wuchs. Die Firma Apple verwendete die jetzigen freien Unix Varianten als Grundlage für ihr kommerzielles Betriebssystem MacOS X. Diese Beispiele warfen allerdings auch Probleme auf, z.b.: keine standardisierten Protokolle zur Datenübertragung zwischen verschiedenen Versionen einer Software und dem Willen der Firmen eigene Standards durchzusetzen. Dazu bekennt sich auch folgende Lehre: Solange Institutionen eifersüchtig den Entwicklungsgang bestimmen, pflegen hinderliche Inkompatibilitäten zu wuchern. (Freyermuth, Gundolf S.: Offene Geheimnisse (Aus der Open Source Geschichte lernen Teil: 1). In: c't, 20/2001, S. 180) In der Entwicklung freier Software hingegen setzt sich ein Standard

16 wesentlich schneller durch, als z.b. der ASCII Code, der über 25 Jahre auf seine vollständige Implementierung warten musste. Bei Open Source ist lediglich der Gebrauchswert wichtig und der Profit entscheidet bei einem Standard nicht mit. Prinzip 3 Produktionsgemeinschaft der Gleichen Seit den siebziger Jahren gab es eingeschränkte Verbindungen zwischen verschiedenen Institutionen und Universitäten per Mail und Usenet Foren. Diese Tatsache versetzte dem Trend zur Entwicklung von freier Software einen großen Schub. Das aus dem ARPANET entstandene Internet verband nun die größten Pools der Entwickler von freier Software. Verbunden untereinander waren zum Beispiel die Bell Labs, das MIT und Berkeley. Es formte sich Jahren eine nationale und eine Dekade später eine internationale Gemeinschaft von Entwicklern. In den Achtzigern war die Zeit der Entwicklung von Sendmail und Bind (Berkeley Internet Name Domain), ohne die man sich ein Internet heute nicht mehr vorstellen kann. Heute werden Tausende Open Source Projekte auf der ganzen Welt über das Internet verwaltet, entwickelt und organisiert. Prinzip 4 Geistiges Gemeineigentum Nach der Einführung des PC entstand das Bedürfnis freie Software für den PC zu entwickeln. Dieses Ziel stellte sich Richard Stallman (in 1.2 beschrieben). Er gründete 1984 das GNU Projekt und 1985 die Free Software Foundation. Für diese Institutionen war es vorrangig das Ziel die Freiheit der Software zu gewährleisten. Dementsprechend, formulierten sie die General Public License. Im Gegensatz zum Copyright

nannten sie diese ironisch Copyleft, welches es erlaubt, geistiges 17 Eigentum weiterzugeben und zu verändern. Prinzip 5 Die neue Hackordnung Anfang der Neunziger wurden, dank des neuen von Intel eingeführten 386er Prozessors, Rechner so preisgünstig, dass sich diese auch jedermann leisten konnte. Mit dem PC wuchs der Bedarf an freier, professioneller Software für jegliche Anwendungsgebiete. Unix - Portierungen wie GNU waren allerdings noch lange nicht soweit, dass sie hätten sinnvoll eingesetzt werden können. Dank Tim Berners Lee war das Internet nun ein Medium zum schnellen und effizienten Datenaustausch geworden. Durch das neue Medium bildeten sich viele neue Projekte, diese passten sich jedoch kaum den neuen technischen Möglichkeiten an. Die Organisation der neuen Projekte verlief wie schon davor in geschlossenen Hierarchien und die Arbeitsergebnisse wurden erst nach Fertigstellung veröffentlicht. Erst Linus Torvalds gelang es diese Traditionen zu brechen. Als er angefangen hat Linux zu entwickeln, gab es kaum Planungen in Hinsicht auf Zeit und Norm die erfüllt werden mussten. Ebenso gab es keine Vorgabe bei der Hierarchie des Projektes. Linus war zwar der Projektleiter, gab aber kaum Anweisungen. Das hatte zur Folge, dass ihm der Titel eines sanften Diktators zu Füßen gelegt wurde. Bei dem Projekt Linux konnte sich also jeder beteiligen, da alles offen über das Internet ausgetragen wurde. So konnte die ganze Globale Gemeinschaft ihren Teil zu Linux beitragen. Nachdem eine bestimmte Zahl von Entwicklern am Projekt Linux beteiligt war, musste allerdings eine gewisse Struktur gefunden werden, damit Torvalds nicht im Chaos versinkt. So entschied man sich so genannte Maintainer einzusetzen. Diese prüfen neue Features von den Entwicklern, bevor sie an Linus weitergeleitet werden. Dies war wahrlich eine soziale Innovation.

18 Globale Offenheit statt lokaler Geheimniskrämerei, Einbeziehung Interessierter statt Ausgrenzung fremder Hilfe, dynamische Selbstorganisation statt statisch linearer Planvorgaben, Zeitsouverinität statt Fremdbestimmung, Eigenverantwortlichkeit statt verwalteter Kontrolle, permanente peer reviews statt Beurteilungen durch Vorgesetzte und Management mit dieser gebündelten Abkehr vom Vorbild industrieller Arbeitsorganisation entwarf das Linux Projekt bereits in seiner Frühzeit ein Modell vernetzter Wissensproduktion. (Freyermuth, Gundolf S.: Die neue Hackordnung (Aus der Open Source Geschichte Lernen Teil: 2). In: c't, 21/2001, S. 272)

19 5. Die General Public License Die GPL ist eine von Richard Stallman verfasste Lizenz. Die GPL beabsichtigt die Freiheit der Software zu garantieren. Sie wurde 1989 verfasst und im Jahre 1991 von Anwälten geprüft und als verbesserte zweite Auflage von der Free Software Foundation freigegeben. Seit 1996 gibt es eine deutsche Übersetzung der GPL (siehe Anhang); diese wurde im Auftrag der SuSE GmbH von Katja Lachmann übersetzt und im Jahre 2000 von Peter Gerwinski überarbeitet. Die Deutsche Übersetzung ist nicht rechtlich anerkannt und dient daher nur dem Verständnis der General Public License. Die GPL macht Aussagen über das Verändern, Kopieren und Verbreiten von Software.

6. Anhang 20

21 7. Literaturverzeichnis 1. Diamond, David und Torvalds, Linus: JUST FOR FUN, 2002 Deutscher Taschenbuch Verlag 2. Diedrich Oliver Dr.: Happy Birthday, Tux!(1). In: c't, 19/2001, S. 162 169. 3. Free Software Foundation Europe: URL:http://www.fsfeurope.org, 2003 4. Freyermuth, Gundolf S.: Aus der Open Source Geschichte lernen (1). In: c't, 20/2001, S. 176 183. 5. Freyermuth, Gundolf S.: Aus der Open Source Geschichte lernen (2). In: c't, 21/2001, S. 270 277. 6. Gnu Project: http://www.gnu.org, 2003 7. JPW: Philosophy of the GNU Project, URL: http://www.gnu.org/philosophy/philosophy.html, 30.10.2003 8. Linux International: URL: http://www.li.org, 2001 9. Williams, Sam und Stallman, Richard: FREE AS IN FREEDOM, 2002, O'Reilly

22 8. Erklärung Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Ort und Datum: Unterschrift: