Predigt. am 09.05.2004 (Kantare) in der evangelischen Kirche Denklingen von André Epp über 2.Mose 20,12



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Predigt am 09.05.2004 (Kantare) in der evangelischen Kirche Denklingen von André Epp über 2.Mose 20,12 Text: 2.Mo. 19, 3-6 a Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht: Werdet ihr nun meine Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völker; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. 2.Mo. 20, 2 +12 Und Gott redete alle diese Worte: Ich der HERR dein Gott, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren auf das du lange lebest in dem Land, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Mit welchen Ohren hörst du das? Mit einem moralischem Zeigefinger? Textlesung vor der Predigt: Mt. 22, 34f Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus antwortete ihm: Du sollst den Herrn deinen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das Höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Eventuell Text aus der GN 1

Ich will mit euch heute Morgen einen kleinen Einblick wagen in ein Thema, das die Menschheitsgeschichte schon lange bewegt. Wie passen Gesetz und Evangelium zusammen? Oder anders: Wo will Gott mit uns hin? Was ist sein Herzensanliegen. Wie verhält sich Gottes Gebot der erste Bund zum neuen Bund in Christus? Am 4. Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren einem ganz konkreten Beispiel, dass gut zum heutigen Muttertag passt, wird Gottes Traum für uns deutlich. Darauf werde ich zum Schluss noch genauer eingehen. Bild: Menschen mit einer Taschenlampe. Sie leuchtet scheinbar ist es dunkel. Offensichtlich sind sie auf der Suche. Suche nach Ziel, Sinn und Zweck, nach echten Werten für ihr Leben? Deutlich zu erkennen sind die 2 Gesetzestafeln des Mose. Die Menschen sind daran vorbeigelaufen. Zu alt, überholt ohne wirklichen Erfolg? Steinern, zu einengend. Hier ist wohl keine Antwort zu finden. Weitersuchen. In dieser Karikatur wird sehr gut beschrieben, wo wir als Gesellschaft stehen. Alles ist schwammig geworden, niemand kann mehr sagen, wo es lang geht. Menschen sind auf der Suche. Fremde Religionen besonders die asiatischen erfahren einen noch nie dagewesenen Zulauf. Alles andere scheint attraktiv zu sein. Nur das Christentum mit seinen verstaubten Traditionen und Lehren scheint ihnen keine Antworten zu geben. Menschen suchen überall, aber nicht in den Kirchen. Nicht in den Gemeinden. Wir sollen doch Salz und Licht sein. Die Stadt auf dem Berg, wenn sie denn leuchtet, ist doch nicht zu übersehen. Haben wir den Menschen unter uns nicht mehr zu geben. Verdient das Evangelium kein ansprechendes Outfit? Wenn ich Outfit sage, dann meine ich: Sind wir noch begeistert von Gottes Gegenwart unter uns. 2

Sind wir begeistert von seinen Lebensordnungen? Wo stehen wir? Wie sieht deine Beziehung zu Gott aus? Im Gleichnis von den verlorenen Söhnen, oder besser: Vom guten Vater stellt Jesus seinen Zuhörern genau diese Frage? Wie sieht deine Beziehung zum Vater aus? Wir kennen die Geschichte alle. Ich möchte deswegen gleich in die Geschichte einsteigen. Ich versuche einmal 2 Tagebucheinträge der beiden Söhne zu entwickeln. Der Tag vor der Abreise: Werter Vater, ich halt es bei dir nicht mehr aus. Immer das gleiche. Jahr ein Jahr aus. Ich hab das Gefühl schon alles zu kennen. Nichts neues mehr. Ich will Leben. Es muss doch noch mehr geben. Bei Dir ist immer alles so harmonisch. Mich quält die Abenteuerlust. Ich muss hier raus. Ständig Arbeit. Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wo bleibt das Vergnügen die Freude und die Lust. Ich will ohne Dich Leben. Ich hau ab. Der Vater: Jeden Tag warte ich auf Dich, weil ich Dich liebe Der andere Sohn am Abend der Rückkehr: Nie hab ich mir einen Tag Ruhe gegönnt. Immer hab ich mich voll reingekniet in die Arbeit. Wir müssen doch durchkommen. Das geht nur wenn wir guten Profit erwirtschaften. Ohne fließ kein Preis. Und was machst du, Vater? Erst zahlst du meinen Bruder aus und ich schufte mir den Buckel krumm, um den Verlust wieder reinzuholen. Dann kommt er wieder und du feierst ein Fest. Ja dann schmeiß doch gleich das ganze Geld zum Fenster raus. Alle Mühe umsonst. Ich komm mir sinnlos vor. Ich versteh dein Wirtschaftskonzept überhaupt nicht mehr. Wir arbeiten und dann verschenkst Du dein Bestes an einen heruntergekommenen Lump. Zum andern sagt er: Weißt du nicht, das alles was mir gehört auch dir gehört? Nur beim Vater ist wahres Leben zu finden, aber es kommt darauf an den richtigen Blick für den Vater zu finden. Gebot: 3

Die 10 Gebote sind von Gott als Freiheitsgebote gedacht. Menschen machen Gesetze draus. Er hat sie aus der Knechtschaft geführt. Doch sicherlich nicht mit dem Ziel sie erneut zu Unterjochen. Was für ein Bild von Gott haben wir in unseren Köpfen, wenn wir so denken? Gott sagt im alten Bund zu seinem Volk: Ich habe dich mit Adlerflügeln zu mir gebracht. Ich habe dich befreit. Und jetzt möchte ich euch sagen, bei mir ist wahres Leben zu finden. Ich möchte selber dafür sorgen, dass das so bleibt. Ich der Schöpfer allen Lebens sage euch in welchem Rahmen das Leben gedacht ist. Wer wissen will, wie erfülltes Leben funktioniert, der braucht nur in die 10 Gebote zu schauen. Das Geheimnis dahinter ist, nicht erst seit Christus, ist die Beziehung zu Gott dem Befreier und Schöpfer. Gott will Menschen nach seinem Ebenbild aus uns machen. Die Gebote sind keine Norm, sie sind das Ziel Gottes mit uns. Die Freiheitsgebote sind wie ein Spiegel. Wir sehen sein Ziel. In manchen Runzeln und Flecken erkennen wir seine Baustelle an uns. Wir sind noch nicht fertig. Gott arbeitet noch an uns. Und wenn wir ihn wirken lassen dann erreicht er sein Ziel mit uns. Er der Befreier ist unser wahrer Gott und wir sollen zu Menschen nach seinem Ebenbild werden. Jedes du sollst -kann vom hebräischen her- auch mit du wirst übersetzt werden. Gott steht zu seinem Bund. Er hält uns die Treue. Wenn man das mal ernst nimmt dann könnten sich die 10 Gebote etwa so anhören: Du wirst nur den einen wahren und lebendigen Gott brauchen. Du brauchst dir kein Bild zu machen, denn du wirst ihn erleben. Du wirst Lust haben Zeit und Feiern mit ihm zu verbringen. Kein Bereich deines Lebens wird ohne ihn sein. Du wirst, befreit durch ihn, heile Familien bauen können. Du wirst das Leben anderer achten und es fördern und so heilsame Beziehungen zu anderen knüpfen. Du wirst die Ehe als etwas heiliges betrachten, das besonderen Schutz braucht, denn an keinem anderem Ort kommen sich Menschen näher. Hier wächst neues Leben heran. Du wirst den Bestitz des andern beschützen. Du wirst gutes über deinen Nächsten reden. Du wirst zufrieden mit dir und deinem Besitz sein und deinem Nächsten das Seine gönnen. Evangelium: Damit das so werden kann, muss Gott erst unser Herz erobern. Er will uns zurückholen in seine Nähe Zum Ursprung allen Lebens. 4

In Jesus kommt er uns, tief gebeugt als wahrer freier Mensch entgegen. Er der Freiheit und wahre Menschlichkeit in diese Welt gebracht hat. Der seine Göttlichkeit aufs Spiel gesetzt hat. Der gekreuzigte nimmt sich unsere Unmenschlichkeit, unserer Sünde, wo wir uns von Gottes Zielen abgewand haben, an. In Jesus hat Gott sich längst um unsere Runzeln und dunklen Flecken gekümmert. Sie sind mit ihm gestorben, begraben und zu neuem ewigen Leben verwandelt. Gott hat in Jesus alles getan. In Jesus hat er selber für die Erfüllung der Gebote gesorgt. Alter und neuer Bund kommen in Jesus zu ihrem Ziel. In ihm spiegelt sich Gottes Herrlichkeit. Sie greifbar für uns. Durch Umkehr (Wie bei dem Sohn) und Taufe ganz in seine Nähe hineingepflanzt, beginnt seine Herrlichkeit sich auch in uns zu spiegeln. So wie der Vater unter der Fern seiner Söhne zu ihm leidet und wartet, so wartet er auf jeden einzelnen von uns. Luther sagt nach intensivem Studium des Römerbriefes: Gottes Gerechtigkeit besteht nicht darin, dass er sie fordert, sondern darin, dass er sie gibt. Wo wir leiden und neues herbeisehnen, leidet er mit und will heilen, fördern und in seiner Schöpferliebe verwandeln. Wer sich intensiver damit beschäftigen will, dem empfehle ich den Römerbrief. In keinem anderem Brief beschäftigt sich Paulus mit diesem Thema so ausführlich. Im Matthäusevangelium dem Lehrevangelium- wird deutlich, dass die bessere Gerechtigkeit Barmherzigkeit ist. Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Pharisäer Barmherzigkeit mit uns, unseren Mitmenschen ist die geforderte Gerechtigkeit. Was bleibt dann noch? Unser Ja zu Gottes wirken an uns. Offenheit, Ehrlichkeit und Barmherzigkeit. Durch ihn werden wir zu Menschen die, die Barmherzigkeit Gottes in diese Welt tragen. Das bedeutet Mission. Mit Augen der Barmherzigkeit können wir den andern so sehen wie Gott ihn gemeint hat. Als Menschen denen Barmherzigkeit widerfahren ist können wir für andere spürbar machen wer Gott für sie sein will. Angesteckt von seinem Handeln an uns, setzen wir uns in Bewegung zu anderen Menschen. So ausgerüstet werden wir als Gemeinschaft unter dem Kreuz Jesu zum Salz und Licht in dieser Welt gemacht. Nicht alt und verstaubt sondern lecker und strahlend hell. Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. 5

Wo Barmherzigkeit und Liebe wohnt, wo man sich verzeiht, da wohnt auch Gott.. Wo kann das bei uns konkret werden? Heute am Muttertag und gerade in dieser kleinen Zelle der Gemeinschaft in der Familie kann sehr gut deutlich werden, was Gott sich wünscht, wo er mit uns hin möchte. Hört die folgenden Aussagen einmal als Vision, als Zuspruch an alle Familien Ich sehe im 4. Gebot keine Moralpredigt Gottes, sondern einen Gott der sich heile Familien wünscht und alles dafür tun möchte, damit das gelingt. Wo es schwierig wird leidet er mit und kommt uns in Jesus als der Erlöser entgegen. Wir brauchen Gott in unseren EHEN, in unseren Familien. Ich sehe hinter diesem Gebot eine Familie in der ein liebevoller Umgangston herrscht. Ich sehe Eltern, die motiviert von der befreienden Liebe Gottes, ihre Kinder fördern, aber nicht überfordern. Ich sehe Eltern, von denen Kinder sagen können: Meine Eltern haben mich mit den Fragen an das Leben nicht allein gelassen. Sie waren für mich da, wenn ich sie brauchte. Ich hab oft Fehler gemacht, aber ich konnte Schritt für Schritt lernen die Dinge anders zu machen. Sie haben mich mit meinen Fehlern geliebt. Sie haben mich getröstet, wenn ich traurig war. Sie haben mir Mut zugesprochen, wo ich nicht mehr ein noch aus wusste. Dadurch haben sie mir geholfen Gott zu erkennen. In ihrer Beziehung zu mir konnte ich Gottes Spuren erkennen. Ich kann nicht anders als sie lieben und voller Achtung von ihnen zu reden. Wenn sie meine Hilfe brauchen, werde ich für sie da sein. Meine Hände können zu Gottes Händen für sie werden. Manche Fehler haben auch sie gemacht, aber sie waren nicht zu Stolz, um mich um Verzeihung zu bitten. Daran habe ich erkannt, dass wir nicht perfekt zu sein brauchen. Wir brauchen Vergebung. Wir brauchen Gott in unserem Leben. Ohne ihn funktioniert das ganze nicht. Er hat unser immer wieder neu Liebe füreinander geschenkt. Die Fähigkeit meiner Eltern zu ihren Fehlern zu stehen, hat mir geholfen mich besser zu verstehen und anzunehmen. Ich hab einen kleinen Blick durch Gottes Augen geschenkt bekommen. Ich hab erkannt wie viel Gutes in ihnen gewachsen ist. Mit viel Liebe und Barmherzigkeit hat er sich auch ihrer Schwächen angenommen. Das hat mit Mut gemacht, das Gott mit mir auch so umgehen wird. 6

Ich preise Gott dafür, das ich in all dem Guten schon ein Stück von Gottes neuer Welt für uns sehen kann. Spürt ihr, wie Gott eine Sehsucht nach heilen Familien hat? Ich spür das. Und ich merke auch, wo ich selber Schritte gehen muss. Wir dürfen weitergehen und mit Gottes Hilfe auf diesem Weg rechnen. Laßt uns den staunend anbeten, der uns bis zu die tiefsten Tiefen unseres Seins angenommen hat und uns zu seinem Ziel bringen wird. Amen. 7