InbeL Integration durch betriebliche Lernbegleiter 1
Projektgründe Die Qualifikation der Beschäftigten ist entscheidend für die Bestandssicherung des Unternehmens und den persönlichen Arbeitsplatzerhalt. Für Beschäftigte mit und ohne Migrationshintergrund muss das Interesse an permanenter Weiterbildung geweckt und ganz normaler Alltag werden. Das bereits erprobte Konzept Betriebliche Lernbegleiter eignet sich dazu, mit geringem Aufwand und hohem Effekt in die betriebliche Praxis integriert zu werden. 2
Ziele des Projekts Förderung einer lernoffenen und toleranten Kultur im Arbeitsleben Unterstützung der allgemeinen und beruflichen Weiterbildungsbereitschaft Verbesserung der Chancen am Arbeitsmarkt und der Möglichkeiten gesellschaftlicher Beteiligung 3
Zielgruppen und Aktivitäten (1) In Unternehmen, Verwaltungen und Verbänden werden Beschäftigte zu betrieblichen Lernbegleitern qualifiziert. Diese ermitteln am Arbeitsplatz Lernbedarfe, die durch veränderte Organisationsformen, Abläufe, Materialien oder Personalstrukturen entstehen. So können die identifizierten Lernbedarfe in die betriebliche Weiterbildung einfließen. Insbesondere Beschäftigte mit Migrationshintergrund sollen angesprochen werden. 4
Zielgruppen und Aktivitäten (2) Arbeitnehmervertretungen werden in außerbetrieblichen Schulungen in das Konzept Betriebliche Lernbegleiter eingeführt. Sie sollen als Türöffner dafür sorgen, dass in ihrem Betrieb / in ihrer Verwaltung eine Qualifizierung zum Betrieblichen Lernbegleiter stattfindet. 5
Zielgruppen und Aktivitäten (3) In Migrantenorganisationen werden ehrenamtliche Multiplikatoren zu Lernbegleitern ausgebildet. Sie sollen den Mitgliedern einen Zugang zum Lernen und zur Weiterbildung erleichtern - im Beruf (Arbeitsplatzerhalt, beruflicher Aufstieg) und - für die gesellschaftliche Teilhabe (bürgerschaftliches Engagement) 6
Ausbildungsinhalte Betriebliche Lernbegleiter Modul A : Aufgaben und Methoden (2 Tage) Modul B : Leitung von Gruppen durch Moderation (2 Tage) Modul C : Wissensnetzwerke und Kollegiale Beratung (2 Tage) 7
Projektpartner TAT International GmbH Arbeit und Leben Bielefeld e.v. Dialog Gesellschaft für Bildung und Entwicklung e.v. DIDF Föderation demokratischer Arbeitervereine e.v. 8
Projektlaufzeit und Förderung Laufzeit: vom 01.05.2009 30.04.2012 Förderung: XENOS-Programm "Integration und Vielfalt" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds 9
InbeL Organisation und Aufgaben der Projektpartnerschaft Evaluation sorgt für die Qualitätssicherung Koordination TAT steuert die Projektpartnerschaft Öffentlichkeitsarbeit sorgt für die Bekanntheit Operative Partner Arbeit und Leben Dialog DIDF TAT setzen die Ziele der Projektpartnerschaft um und führen Teilprojekte durch Kooperierende Partner Unternehmen Verwaltungen Betriebliche Interessenvertretungen Migrantenorganisationen sind Beteiligte an der praktischen Umsetzung Strategische Partner Akteure u.a. von: Wirtschaft Kommunen Weiterbildung Arbeitsverwaltung sind an der Projektstrategie und der Nachhaltigkeit beteiligt 10
Qualifizierungsbedarf entsteht durch Prozessinnovation (neue Anlage/ Maschinen) Einarbeitung neuer Mitarbeiter/ innen Produktinnovation (neue Materialien/ Bearbeitungsverfahren) Know-How-Sicherung vor dem Ausscheiden älterer Beschäftigter Qualifizierungsbedarf veränderte Rechtslage PE/ Mitarbeiterbindung Organisationsveränderung Qualitätsmanagement- Systeme I+K-Technologien Neue Märkte/ neue Kunden 11
Merkmale des Konzepts Betriebliche Lernbegleiter Betriebliche Lernbegleiter ermitteln an ihrem Arbeitsplatz Lernbedarfe, die durch veränderte Organisationsformen, Abläufe, Materialien usw. entstehen. Betriebliche Lernbegleiter unterstützen aber auch ihre Kolleg/innen dabei, ihre Qualifikationsbedarfe herauszufinden und entsprechend umzusetzen. Die Kommunikationskultur im Betrieb wird verbessert, Konfliktverhalten bearbeitet. Technische/organisatorische Innovationsbedarfe und qualitätssteigernde Merkmale von Produkten und Abläufen werden nebenbei erkannt. 12
Ablauf der Ausbildung zu Lernbegleitern 1. Identifikation der Zielgruppe und Auswahl der Interessierten 2. Informationsveranstaltung 3. Ausbildung 4. Übertragung in den Betriebsalltag 5. Erfahrungsaustausch mit anderen Lernbegleitern 13
Modul A : 1. Tag Aufgaben und Methoden Wissenserhalt und lebensbegleitendes Lernen Reflektion der persönlichen Lernbiografie Anforderungen an betriebliche Lernbegleiter und ihre Rolle Gelungenes Lernen 14
Modul A : 2. Tag Aufgaben und Methoden Lernen im Betrieb: Wie und wo entstehen Qualifizierungsbedarfe / Schnittstellen von Arbeitsprozessen Ermitteln von Lernbedarfen, Methodenkompetenz: Mind Map, Lernkarte Schlüsselqualifikation und Kompetenz Talentkompass NRW 15
Modul B : 1. Tag Leitung von Gruppen durch Moderation Erweitern der Methodenkompetenz und Reflexion der eigenen Kommunikation durch - Zuhören und Fragen - Kreativität und Ideenentwicklung Einführung in die Moderation - Aufbau eines Moderationsplans 16
Modul B : 2. Tag Leitung von Gruppen durch Moderation Moderationsausbildung für Lernbegleiter/Lernbegleiterinnen Moderation von betrieblichen Lernthemen 17
Modul C : 1. Tag Wissensnetzwerke und Kollegiale Beratung Lerndatenbanken und Wissenslandschaften Internetrecherche Die Gelben Seiten des Lernens 18
Modul C : 2. Tag Wissensnetzwerke und Kollegiale Beratung Persönliches Kompetenzportfolio Kollegiale Beratung Teamentwicklung Einbindung der Lernbegleiter in den betrieblichen Alltag 19
Aufwand für die Unternehmen Die Qualifizierungsmaßnahmen und Unterstützung bei der Einübung im betrieblichen Alltag sind kostenfrei. Dafür ist die Freistellung der Beschäftigten erforderlich. Darüber hinaus müssen Räume und ggfs. Medien/Technik für die innerbetrieblichen Maßnahmen bereit gestellt werden. 20
Vorteile für die Unternehmen und Beschäftigten (1) Die allgemeine Weiterbildungsbereitschaft der Beschäftigten wächst. Die Lernbegleiter erkennen, welche Abläufe mit zusätzlichen Qualifikationen verbessert werden können. Das Qualitätsmanagement wird gestärkt. Zertifikate dokumentieren die Erfolge der Mitarbeiter/innen. 21
Vorteile für die Unternehmen und Beschäftigten (2) Lernbegleiter tauschen sich regelmäßig über ihre Methoden aus und werden selbst weiter qualifiziert. Durch eine Betriebsvereinbarung wird Weiterbildung im Betrieb zu einem wichtigen Thema. Viele der erworbenen Qualifikationen können die Lernbegleiter auch im privaten Umfeld nutzen. Und umgekehrt: Viele Qualifikationen, die aus dem privaten Umfeld heraus vorhanden sind, können jetzt auch gezielt eingesetzt werden. 22
Einige Reaktionen von Teilnehmer/innen, die als Lernbegleiter ausgebildet wurden Lernanlässe im Betrieb zu erkennen hat dazu beigetragen, eine neue Sicht auf Arbeitsabläufe zu entwickeln. Weil wir aus unterschiedlichen Abteilungen kommen, haben wir viel voneinander gelernt und verstehen die Zusammenhänge besser. Ich traue mich, zu meinem kulturellen Hintergrund zu stehen. Im Team haben wir darüber gesprochen, wie ich bei Konflikten damit umgehe. Es ist spannend, unterschiedliche Lernerfahrungen - auch aus den verschiedenen Kulturen - zu erleben. Wichtig und hilfreich ist es, Ansprechpartner zu haben, die selbst wieder das Lernen gelernt haben. 23