Bachwiesen. quelle Nummer 30 September 2013. Heilpflanzen in der Pflege. Die Hauszeitschrift des Pflegezentrums Bachwiesen



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Transkript:

Bachwiesen quelle Nummer 30 September 2013 Die Hauszeitschrift des Pflegezentrums Bachwiesen Heilpflanzen in der Pflege Oft ist eine konventionelle medizinische Behandlung unverzichtbar. Sie kann aber wirkungsvoll ergänzt oder unterstützt werden durch gezielte Anwendungen von Heilpflanzen. Lassen Sie sich entführen in die Welt der Pflanzen. Seite 8

Editorial Inhaltsverzeichnis Liebe Leserinnen und Leser Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt noch gut daran, wie wir in den Jahren 2010 und 2011 die externen Pflegewohngruppen (epwg) «Sunnige Hof» und «Hausäcker» eröffneten. Für uns war dies damals eine spannende Aufgabe mit den unterschiedlichsten Anforderungen für alle Beteiligten. In den externen Pflegewohngruppen haben unsere Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, sich mit professioneller Betreuung aktiv an den alltäglichen Aufgaben (z. B. im Haushalt) zu beteiligen. Zudem bieten wir in der Pflegewohngruppe Hausäcker Leistungen aus dem Bereich der Komplementärmedizin an. Lesen Sie im Porträt, wie sich Sabine Köteles, die neue Abteilungsleiterin der externen Pflegewohngruppen, dieser Aufgabe annimmt und sich mit den Leistungen der Komplementärmedizin auseinandersetzt. Heidi Hürzeler, Pflege und Betreuung A, berichtet, wie sie die Komplementärmedizin anwendet. Pünktlich zum Sommerbeginn durften wir unsere neue Pergola im Garten des Pflegezentrums eröffnen. Mit sehr viel Engagement haben sich unsere Mitarbeitenden vom Technischen Dienst und der Aktivierungstherapie mit der Planung und der Realisierung auseinandergesetzt. Damit haben wir für die Abteilung der Aktivierungstherapie unter der Leitung von Pia Zimmermann einen zusätzlichen Raum geschaffen. Diverse Therapien können nun im Freien gestaltet werden. Erfahren Sie in dieser Ausgabe noch mehr darüber. Es macht mir Freude, wenn ich immer wieder feststellen darf, mit welchem Engagement und welcher Energie unsere Mitarbeitenden sich für unsere Bewohnerinnen und Bewohner einsetzen. Das heisst für uns aber auch, dass wir uns jederzeit Gedanken darüber machen müssen, mit welchen Leistungen wir uns verbessern können. Das haben wir in dieser Ausgabe besonders thematisiert. 4 Porträt Sabine Köteles, die neue Abteilungsleiterin der externen Pflegewohngruppen, stellt sich vor 6 Aktuell Von der Hilfstherapeutin zur diplomierten Aktivierungsfachfrau HF 7 Menschen / Potpourri 8 Im Fokus Phytotherapie: Brücke zwischen Medizin und Naturheilkunde 10 Hintergrund Hygiene im Pflegezentrum: Mehr als Sauberkeit 13 PZZ Ansprechen, was einen beschäftigt 14 Wissenswertes Die neue Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde der Stadt Zürich 15 Vermischtes 16 Agenda, Impressum Herzlichst Ihr Reto Steimen 2

Anlässe Neue Pergola im Bereich Aktivierungstherapie für unsere Bewohnerinnen und Bewohner Lauschige Pergola im Garten der Aktivierungstherapie Mit grosser Freude nahm die Aktivierungstherapie den bewilligten Kredit für die begrünte Pergola entgegen. Mit ebenso grosser Begeisterung, viel Herzblut und Einsatz verwirklichten Walter Hauser vom Technischen Dienst und Dominique Jirat von der Aktivierungstherapie dieses Projekt. Der neue lauschige Gartensitzplatz macht es möglich, dass in Zukunft verschiedene Gruppenaktivitäten an der frischen Luft stattfinden können. Die Pergola kann natürlich auch als schattige Rückzugsmöglichkeit von Bewohnerinnen, Bewohnern und ihren Angehörigen genutzt werden. Jetzt müssen nur noch die Pflanzen wachsen. Herzlich willkommen! Pia Zimmermann 3

Porträt Liebe Leserinnen und Leser der Bachwiesenquelle Als neue Abteilungsleiterin der externen Pflegewohngruppen wurde ich eingeladen, mich Ihnen vorzustellen. Ich heisse Sabine Köteles, bin 52 Jahre alt (feiere trotzdem immer wieder gerne Geburtstag) und lebe seit einigen Jahren mit einem wunderbaren Mann zusammen im schönen Tösstal. Ich habe zwei eigene erwachsene und zwei temporäre jugendliche Kinder. Ich geniesse das Lesen mit meinem E- Book-Reader, wandere gerne, geradeaus und bergab, und gehe im Bichelsee schwimmen. Ich kann also nicht vermelden, dass ich sportlich veranlagt bin, trotzdem besitze ich ein Laufband, das ich auch rege benutze. Seit 1982 lebe und arbeite ich in der Schweiz, stamme aus dem Saarland und spreche, wer s noch nicht bemerkt hat, Schwiizerdüütsch mit Akzent. Unterschiedliche Einsatzgebiete Seit April sind die Wohngruppen Sunnige Hof und Hausäcker meine neue Wirkungsstätte. Mir gefällt die Herausforderung, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause mit professionellem Hintergrund zu bieten. Und mir gefällt es, ein Mitarbeiterteam zu leiten, das Spass an seiner Aufgabe hat, sich mit der Arbeit identifizieren kann und stolz darauf ist, sich einbringen zu können. Der Reiz der beiden Wohngruppen liegt in ihrer Unterschiedlichkeit. Im Sunnige Hof braucht es Beständigkeit im Tagesablauf mit einem Beschäftigungsprogramm, das den Bedürfnissen unserer Bewohnerinnen und Bewohner angepasst ist. Dies stellt eine tägliche Herausforderung an die Mitarbeitenden dar, müssen sie doch mit viel Einfühlungsvermögen die noch vorhandenen Fähigkeiten erkennen, erhalten und fördern. Wer in dieser Wohngruppe arbeitet, braucht viel Geduld, Nervenstärke und Professionalität. Erste Ziele In der Pflegewohngruppe Hausäcker bieten die Mitarbeitenden den Anker und Orientierungspunkt für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Diese stellen noch einen intellektuellen Anspruch, gestalten ihren Tag selbstständig, wollen aber Anschluss in einer Wohngemeinschaft finden. Auch wird hier täglich das Angebot der Komplementärmedizin gelebt, sei es in den regelmässigen Teerunden, mit dem Angebot an Wickeln, Einreibungen und Bädern. Die Mitarbeitenden bieten hier ein breitgefächertes Wissen über Phytotherapie. Meine ersten Ziele sind, gemeinsam mit den Mitarbeitenden ein Beschäftigungsprogramm im Sunnige Hof zu erstellen, das den Anspruch der Professionalität erfüllt und trotzdem Spass macht, und dem Konzept der Komplementärmedizin im Hausäcker mehr Leben zu verleihen. Meine Motivation ziehe ich auch aus der Unterstützung meiner Vorgesetzten und meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Diese 4

Porträt Sabine Köteles ist die neue Abteilungsleiterin der externen Pflegewohngruppen Sunnige Hof und Hausäcker. durfte ich gleich zum Stellenantritt in grosszügigem Stil erleben. Wenn ich in die Zukunft blicke, wünsche ich mir weiterhin die Sicherheit, in einem grossen Betrieb arbeiten zu können, der dem wachsenden finanziellen Druck im Gesundheitswesen standhalten kann und mir daher die Möglichkeit bietet, meinen Einsatzbereich interessant zu gestalten. Trotzdem wäre gelegentlich mehr Flexibilität im starren Gerüst des Grossbetriebes PZZ wünschenswert. Das wären dann «ds Füferli unds Weggli». In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine gute Zeit. Sabine Köteles 5

Aktuell Von links nach rechts: Dominique Jirat Katrin Wehrli Julia Bissegger Claire Stächelin Ursula Honegger Pia Zimmermann Von der Hilfstherapeutin zur diplomierten Aktivierungsfachfrau HF Seit acht Jahren arbeite ich bereits als diplomierte Aktivierungstherapeutin; seit vier Jahren bin ich Bereichsleiterin. Wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde, fragen viele Menschen: Aktivierungstherapie, was ist das? Ist das ein neuer Beruf? Pia Zimmermann Rambeas Ein neuer Beruf? Ja und nein. Denn der Beruf ist schon 43 Jahre alt. Er hat sich aber in dieser Zeit bedeutend entwickelt und ist insofern neu, als die Ausbildung seit 2012 mit einem eidgenössisch anerkannten Diplom abschliesst. 1970 bewirkte eine Krankenschwester und Ergotherapeutin im Stadtspital Waid bei Ärzten und Politikern die Einsicht, dass es dringend einen neuen Berufszweig für die «chronisch Kranken» brauche. 1973 entstand der erste anderthalbjährige Lehrgang zum Hilfstherapeuten. Es entstand die Berufsbezeichnung «Aktivierungstherapie». Trägerin der Ausbildung war die Stadt Zürich. Die Bemühungen um einen Zusammenschluss der Ausbildungen Ergotherapie und Aktivierungstherapie scheiterten. Trotzdem erhielten die Aktivierungstherapeutinnen und -therapeuten bis 1986 das Diplom in «Aktivierender Ergotherapie im Langzeitbereich». Weiterentwicklung In den folgenden Jahren konzentrierte sich die Ausbildung auf die Kantone Zürich und Bern. 1990 wurde der Berufsverband gegründet: SVAT Schweizerischer Verband der Aktivierungstherapeutinnen und -therapeuten. Wieder wurde in Zürich das Ausbildungskonzept überarbeitet. Ab 1993 dauerte die Vollzeitausbildung zwei Jahre und endete mit der Berufsbezeichnung «dipl. Aktivierungstherapeut/-in». Der Beruf gewann zunehmend an Bekanntheit und Interesse. Auch der Bedarf an gut ausgebildeten Therapiefachkräften, vorwiegend in geriatrischen Institutionen zur Erhaltung und Förderung der kognitiven, psychosozialen und motorischen Fähigkeiten der Bewohner und Bewohnerinnen, war und ist steigend. 2006 startete das Projekt eines schweizerisch einheitlichen Rahmenlehrplanes Aktivierungstherapie HF: Es entstanden zwei neue Standorte für die dreijährige Vollzeitausbildung, am Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen (ZAG) Winterthur und am Zentrum für medizinische Bildung medi Bern, sowie ein berufsbegleitender Lehrgang in Lugano. Eidgenössisch anerkannt Nach langem Weg durch alle Instanzen gibt es nun seit 2012 den eidgenössisch anerkannten Beruf mit dem neuen Berufstitel: dipl. Aktivierungsfachfrau HF/ dipl. Aktivierungsfachmann HF (HF = Höhere Fachschule). Mit Freude und ein bisschen Berufsstolz darf ich hier erwähnen, dass im Pflegezentrum Bachwiesen bereits alle Fachpersonen der Aktivierungstherapie den nachträglichen Erwerb des HF-Titels erreicht haben. Ein Dankeschön an die Betriebsleitung: Die Berufsentwicklung der Mitarbeitenden wird im Bachwiesen gefördert! 6

Im Fokus Die Heilkräfte der Pflanze in der Tasse: Kräutertee lindert oft Beschwerden. Phytotherapie: Brücke zwischen Medizin und Naturheilkunde Ergänzende Wege in der Betreuung und Pflege gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch welche Methoden eignen sich dazu, in die Pflege integriert zu werden? Ein Weg ist die Phytotherapie (Phyton [griechisch] = Pflanze). Sie nutzt Heilpflanzen oder Teile davon. Heidi Hürzeler Die Phytotherapie unterscheidet sich von komplementärmedizinischen Heilverfahren wie Homöopathie, Bachblüten, Anthroposophischer Medizin, die Anwendung von Schüsslersalz, Spagyrik, Traditionelle Chinesische Medizin, die auf eigenen Weltbildern und Theoriesystemen basieren. Wer kennt nicht Tees oder Wickel, die bei Unpässlichkeiten oder Befindlichkeitsstörungen angewendet wurden oder noch werden? Phytotherapie stellt diese traditionellen Heilpflanzenanwendungen auf eine wissenschaftlich gesicherte Basis und eignet sich deshalb gut als Brücke zwischen Medizin und Naturheilkunde. Sie wird in der externen Pflegewohngruppe Hausäcker angewendet. Anwendungen im Pflegealltag Gerade bei älteren Menschen können Anwendungen auf pflanzlicher Basis dazu beitragen, den Medikamentenverbrauch zu reduzieren. Ein Beispiel dazu ist bei uns die tägliche Abgabe von Preiselbeersaft an Bewohnerinnen und Bewohner, die zu einem Harnweginfekt neigen. Salbeitee, ein weiteres Beispiel, wird bei Halsschmerzen zum Gurgeln und bei Entzündungen des Zahnfleisches als Mundspülung angewendet. Auch bei Waschungen mit Lavendelöl haben wir gute Erfahrungen gemacht. Sie wirken beruhigend, beispielsweise in einer palliativen Situation oder bei Rötungen der Haut. Ebenso wirkungsvoll ist Quark als schmerzlindernde, kühlende und Hämatom reduzierende Auflage. All diese Anwendungen werden vorher mit der Ärztin / dem Arzt besprochen und mit Einwilligung des Bewohners oder der Bewohnerin angewendet. Es ist aber nicht so, dass nur phytotherapeutische Massnahmen genutzt werden. Je nach Verlauf der Krankheit benötigt es dann doch eine medikamentöse Intervention. Ebenso gilt es zu beachten, dass Pflanzen nicht ungefährlich sind: Es können Nebenwirkungen auftreten, die unter anderem zu Allergien führen, und nicht jeder Wirkstoff wirkt in jedem Lebensalter gleich. Zusammenspiel Betrachtet man die Wirkung der Phytotherapie aus pflegerischer Sicht, so wird rasch deutlich, dass es nicht ausreicht, Wirkstoffe 8

Im Fokus Wohltuend und wirkungsvoll: Heidi Hürzeler bereitet die Auflage eines Wickels vor. und Wirkung von Heilpflanzen zu kennen. Es geht hier vielmehr um ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Einflüsse, um eine Wirkung zu erzielen. Die Anwendung von Heilpflanzen ist stark mit Zuwendung und Aufmerksamkeit verbunden. Die Pflegenden gehen auf besondere Weise auf die Befindlichkeit der behandelten Person ein. Die Pflegemassnahme (es wird etwas getan) schafft Hoffnung und vermittelt oft ein spürbares Wohlbefinden. Die Hinwendung der Pflegenden zur Bewohnerin oder zum Bewohner ist häufig auch mit Nähe und Berührung verbunden. Beispiele sind Wickel und Einreibungen. Die Anwendungen ermöglichen Sinneserfahrungen, wie zum Beispiel die Wahrnehmung über die Haut bei Waschungen. Haltung, Erinnerung, Assoziation Physikalische Faktoren wie Wärme oder Kälte, trocken oder feucht, beeinflussen die Durchblutung, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Die subjektive innere Einstellung zu den Anwendungen spielt ebenso eine Rolle wie Sympathie und Antipathie, Erinnerungen und Assoziationen. Es versteht sich daher von selbst, dass die Bewohnerin oder der Bewohner mit den geplanten Anwendungen einverstanden sein muss. Ich habe eine anderthalbjährige Ausbildung in Phytotherapie gemacht und werde mein Wissen den Pflegenden der externen Pflegewohngruppe Hausäcker näherbringen, sodass eine konstante Qualität und Professionalität in phytotherapeutischen Anwendungen gegeben ist. 9

Hintergrund Nathalie Gallagher-Hintermann

Hintergrund

Hintergrund

PZZ Werner Neck

Wissenswertes Nicole Bittel

Vermischtes

Agenda Was ist alles los im Bachwiesen? Oktober 2013 04.10. Offenes Singen mit Klavierbegleitung Saal 14.30 15.30 Uhr 11.10. Unterhaltungsmusik mit Franco Saal 14.30 15.30 Uhr 17.10. Klavierklänge im Café Cafeteria 14.15 15.45 Uhr 25.10. Dia-Vortrag: Das Urner Reusstal Saal 14.30 15.30 Uhr 30.10. Geburtstagsfeier Saal/AT-Raum 14.30 15.30 Uhr November 2013 02.11. Herbstfest Saal/ Cafeteria Empfang 13.00 16.30 Uhr 06.11. Angehörigeninformation Saal 17.30 19.30 Uhr 08.11. Russischer Chor Lyra Saal 14.30 15.30 Uhr 12.11. Klavierklänge im Café Cafeteria 14.15 15.45 Uhr 15.11. Offenes Singen mit Klavierbegleitung Saal 14.30 15.30 Uhr 20.11. Jahresfeier freiwillige Mitarbeiter/-innen Saal/Cafeteria 17.15 21.30 Uhr 22.11. Tanznachmittag mit Claudio De Bartolo Saal/Cafeteria 14.30 16.00 Uhr 29.11. Geburtstagsfeier Saal/AT-Raum 14.30 15.30 Uhr Dezember 2013 05.12. Samichlaus Haus A, Abt. 14.00 16.00 Uhr 06.12. Samichlaus Haus B, Abt. 14.00-16.00 Uhr 13.12. Adventssingen Saal 14.30 15.30 Uhr 18.12. Weihnachtsfeier nachmittags 4 Abt. 12.00 15.00 Uhr 19.12. Weihnachtsfeier abends 4 Abt. 16.00 19.00 Uhr 27.12. Geburtstagsfeier Saal/AT-Raum 14.30 15.30 Uhr Änderungen vorbehalten, bitte beachten Sie jeweils die Aushänge am Empfang und auf den Abteilungen. Impressum Herausgeber Stadt Zürich Pflegezentren Walchestrasse 31, Postfach 3251 CH-8021 Zürich www.stadt-zuerich.ch/pflegezentren Tel. 044 412 11 11 Gesundheits- und Umweltdepartement Redaktionelle Verantwortung Nicole Bittel, Fachstelle PR Tel. 044 412 44 30, nicole.bittel@zuerich.ch Redaktionsleitung «Bachwiesenquelle» Jacqueline Gherardi, Leiterin Verwaltung Tel. 044 406 23 00 jacqueline.gherardi@zuerich.ch Stadt Zürich Pflegezentrum Bachwiesen Flurstrasse 130, 8047 Zürich Redaktionsteam Caroline Lüscher, Carlo Lanfranchi, Margarete Römpler, Reto Steimen Konzept büro:z GmbH, Bern/Basel Fotos Caroline Lüscher Layout und Druck: FO-Fotorotar AG, Egg (ZH) Papier: «Cyclus Print», 100% Recycling-Papier Die nächste «Bachwiesenquelle» erscheint am 13. Dezember 2013. Die aktuelle Ausgabe der Hauszeitschrift finden Sie auch unter www.stadt-zuerich.ch/pflegezentren.