eine Volleyballhochburg



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Transkript:

Limburgerhof eine Volleyballhochburg 50 Jahre Deutsche Meisterschaft

Die Mannschft beim Festakt 50 Jahre Jugenddorf Limburgerhof am 5. Mai 2007. Von links: Bernhard Klinger, Fritz Buch, Gerhard Hommel, Karl Herzog, Reinhard Blechschmidt und Helmwart Dubiel. Trophäenwand im Jugenddorf Limburgerhof Seite 2

Limburgerhof - eine Volleyballhochburg Inhaltsverzeichnis Vorwort des Verfassers Grußworte ASV Limburgerhof wird Deutscher Volleyballmeister 1958 Der Weg zur Deutschen Volleyballmeisterschaft 1958 Limburgerhof wird zur Volleyballhochburg Deutsche Volleyballmeisterschaft in Limburgerhof Volleyball-Europa-Pokalspiel gegen Slavia Prag Deutsche Volleyballmeisterschaft in Heidelberg Menschliche Brücke zum Balkan Volleyballsport nach 1960 in Limburgerhof Kurzporträts der Spieler und des Trainers 20 Jahre Deutscher Volleyballsport Anzeigen Volleyball bei den Olympischen Spielen in München Seite 004 004-5 006-7 008-9 0010-11 0012 0013 13 14 15 16-19 20 21-22 23 Impressum Herausgeber: Gemeinde Limburgerhof und VolleyballVerband Pfalz im November 2008 Konzeption und Redaktion: Fritz Buch Gestaltung & Herstellung: Matthias Benkert k.e.a. medienkontor für wort & werbung 67117 Limburgerhof Kropsburgstraße 50 Telefon: 06236-46095 Seite 3

Vowort des Verfassers Es war schon eine Sensation, als im November 1958 die Volleyballmannschaft von Limburgerhof von dem Meisterschaftsturnier in Castrop-Rauxel als Deutscher Volleyballmeister zurückkam. Von vielen unbemerkt hatte neun Monate vorher im Jugenddorf Limburgerhof der Aufbau einer Volleyballmannschaft begonnen. Der Sportlehrer Werner Lohr hatte es verstanden, Jugenddörfler für den in Deutschland noch wenig bekannten Volleyballsport zu begeistern. Er hatte die Vision die Deutsche Meisterschaft zu erringen, konnte dies auf die Spieler übertragen und erzielte somit eine enorme Leistungsbereitschaft Große Unterstützung für ihr Vorhaben fanden Werner Lohr und seine Spieler durch den Jugenddorfleiter Gerhard Rüpprich, den Verwaltungsleiter Werner Hiersekorn, den Bürgermeister von Limburgerhof, Herrn Dr. Hermann Scherer, und den Landrat des Landkreises Ludwigshafen, Herrn Dr. Becker-Marx, sowie den ASV Limburgerhof, unter dessen Namen die Jugenddorfmannschaft spielte. In den Jahren 1959 und 1960 war die Volleyballmannschaft von Limburgerhof mit Abstand die stärkste Mannschaft in Deutschland und war auch im Ausland sehr gefragt. Die Mannschaft stellte auch den Kern der Deutschen Nationalmannschaft. Als ehemaliges Mitglied der Meisterschaftsmannschaft und langjähriger Vorsitzender des Volleyballverbandes Pfalz freut es mich besonders, dass Mitte August die 17-jährige Anika Schwager aus Limburgerhof im Beach-Volleyball der U 20 Deutsche Meisterin wurde. Mit ihrer Partnerin Eva-Maria Preuß spielt sie beim TSV Speyer auch in der Regionalliga- Frauenmannschaft. Grußwort Der VolleyballVerband Pfalz gratuliert der Mannschaft des ASV Limburgerhof zum 50. Jubiläum der Deutschen Meisterschaft und schätzt sich glücklich, mit dieser Meistermannschaft von 1958 und 1959 solch ein Flaggschiff in seinem Verbandsgebiet vorweisen zu können. Dieses Meisterstück wurde zu einer Zeit vollbracht, als der VolleyballVerband Pfalz noch gar nicht gegründet war, hatte aber wegweisende Bedeutung, denn mit dem Spieler Fritz Buch stellte diese Mannschaft den Gründungsvorsitzenden und langjährigen Vorsitzenden des Verbandes im Jahre 1969. Seit dieser Zeit ist das Kunststück einer Deutschen Meisterschaft keiner Pfälzer Damen- oder Herren-Volleyballmannschaft mehr gelungen, auch wenn Pfälzer Mannschaften aktuell in den höheren Spielklassen sehr gut vertreten sind. In den vergangenen Jahren fanden sich allerdings immer wieder junge Pfälzer als Deutsche Jugendmeister und Spieler der Jugend-Nationalmannschaften wieder. So geschehen diesen Sommer, als mit Anika Schwager (Limburgerhof) und Eva-Maria Preuß (Grünstadt) zwei Spielerinnen des TSV Speyer die Beach-DM U20 weiblich gewonnen haben. Es bleibt aber ein großer Traum, wieder einmal Bundesliga in der Pfalz zu sehen oder vielleicht sogar die Deutsche Meisterschaft zu erreichen. Bis dahin bleibt die Leistung der Mannschaft des ASV Limburgerhof einzigartig und unvergessen! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und den Spielern der Mannschaft alles Gute für die Zukunft. FRITZ BUCH, VERFASSER DER BROSCHÜRE RAINER STROHBACH, VOLLEYBALLVERBAND PFALZ, VORSITZENDER Seite 4

Grußwort Ganz Limburgerhof schien in der Turmhalle der Carl- Bosch-Schule versammelt. Die skandierenden Anfeuerungsrufe "1-2-..." höre ich noch heute. In diesem "Hexenkessel" der Begeisterung gewannen sie die Deutsche Meisterschaft. Für uns Nachkriegskinder waren diese Jungs auf dem Spielfeld Helden ähnlich heute den Fußballstars wie Michael Ballack. Völlig unerwartet gelang der Mannschaft des Jugenddorfes dieser kometenhafte Aufstieg. Plötzlich stand das Jugenddorf und mit ihm die junge beschauliche Gemeinde Limburgerhof im Rampenlicht der Sportwelt! So ganz aus dem Nichts kam dieser Meistertitel natürlich nicht. Es war der unvergessene Nationaltrainer Werner Lohr, der die Besten ins Jugenddorf Limburgerhof gelockt und in kürzester Zeit zur Hochform trainiert hatte. Wir in Limburgerhof kannten diese Sportart nicht. Wir wussten noch nicht einmal, wie "Volleyball" geschrieben oder ausgesprochen wird. In das Konzept des Christlichen Jugenddorfwerkes mit ihrem Präsidenten Pastor Arnold Dannenmann passte dieses Spiel, das kein Foul zulässt, sondern Mannschaftsdisziplin, hohen Körpereinsatz, besondere Schnelligkeit sowie Geschicklichkeit in der Ballbehandlung erfordert, hervorragend. Wer durch die Hände Werner Lohrs ging - wie später auch ich selbst -, erfuhr allerhärtestes Training! So verlangte er zur Verbesserung der Sprungkraft und zur Überwindung von Ängstlichkeit die Flugrolle über 12 hintereinandergereihte Holzklappstühle. Diese Stühle sind heute noch in der Carl-Bosch- Schule und im Schlösschen im Gebrauch. Wir Jüngeren versuchten, unseren Vorbildern nachzueifern. Der Geist der Fairness dieses Spiels, die herausragende Trainerpersönlichkeit Werner Lohrs und das humane Leitbild des Jugenddorfes hat unserer Gemeinde und ihrer Jugend unersetzliche Impulse gegeben. Dafür bin ich dankbar! Aber jene dramatischen Szenen in der Stunde des Endspiels um die Meisterschaft werden mir immer im Gedächtnis bleiben! Danke lieber Fritz Buch! Grußwort 50. Jahrestag der ersten Deutschen Volleyball-Meisterschaft für den ASV Limburgerhof Wer heute über die Fußballer von 1899 Hoffenheim und ihre Chancen auf die Deutsche Meisterschaft staunt, sollte wissen, dass es einen solchen Durchmarsch an die nationale Spitze in der Metropolregion Rhein- Neckar nicht zum ersten Mal gibt. Insofern freue ich mich sehr, dass in Limburgerhof jetzt öffentlich an die erste Deutsche Meisterschaft der Volleyballer vom örtlichen ASV erinnert wird. Den Erfolg vor einem halben Jahrhundert kann man getrost als Jahrhundert-Ereignis bezeichnen. Immerhin ließ 1958 ein Team die Favoriten hinter sich, das selbst noch keine neun Monate bestand und aus einer Gemeinde kam, die ihrerseits gerade einmal 28 Jahre alt war. Wie Werner Lohr seine Truppe, deren Mitglieder anfangs ja zum Teil Volleyball-Laien waren, in kürzester Zeit ganz nach oben geführt hat, verdient vor diesem Hintergrund größten Respekt. Dass die Sportart in Westdeutschland seinerzeit noch nicht so verbreitet war, spielt dabei eine untergeordnete Rolle, denn von den Trainingsbedingungen her waren kleine Gemeinden wie Limburgerhof gegenüber den Städten seinerzeit noch einigermaßen benachteiligt. Dass der Triumph kein Zufallsergebnis war, bestätigte außerdem seine Wiederholung ein Jahr später. Die Zeiten der Volleyball-Hochburg Limburgerhof sind nun schon lange Vergangenheit. Doch vielleicht trägt der Rückblick dazu bei, dass ein paar junge Leute der Ehrgeiz packt und diese einen neuen Werner Lohr finden. In anderen Sportarten bringt der Rhein-Pfalz-Kreis heute immerhin fast jedes Jahr Deutsche Meister hervor. Das Potenzial ist also durchaus vorhanden. Machen wir die jungen Leute deshalb darauf aufmerksam, dass im Sport bei entsprechendem Engagement immer wieder positive Überraschungen möglich sind! DR. PETER KERN, BÜRGERMEISTER VON LIMBURGERHOF WERNER SCHRÖTER, LANDRAT DES RHEIN-PFALZ-KREISES Seite 5

JUGENDDORF LIMBURGERHOF ASV Limburgerhof wird Deutscher Volleyball-Meister 1958 Diese Mitteilung schlug am Montag, dem 10. 11. 1958, in Limburgerhof wie eine Bombe ein. Die Mannschaft war in der Nacht mit zwei VW- Bussen aus Castrop-Rauxel zurückgekommen, wo am 8. und 9. November die Endrunde um die Deutsche Volleyball-Meisterschaft ausgetragen wurde. Nach zwei Stunden Schlaf mussten die Spieler wieder aufstehen, um zu ihrer Arbeitsstelle in die BASF zu fahren. Durch Telefonanrufe wurden alle nach der Arbeit zum Hauptbahnhof Ludwigshafen bestellt. Gemeinsam ging es zum Bürgerbräu, wo der Vorsitzende des ASV Limburgerhof, Georg Spitznagel, die Mannschaft begrüßte und zu einem Nachtessen einlud. Danach ging es mit dem Zug nach Limburgerhof, wo Ludwig Hauck als Vorsitzender des Ortskartells die Mannschaft am Bahnhof begrüßte und zu ihrem Erfolg beglückwünschte. Der anschließende Marsch zum Vereinshaus der BASF wurde angeführt vom Fanfarenzug der TG 04 Limburgerhof. Bei dem Empfang im Vereinshaus sprachen Bürgermeister Dr. Hermann Scherer und mehrere Vereinsvertreter. Der Bürgermeister fand anerkennende Worte und stellte die Unterordnung der jungen Mannschaft unter ein Gesamtziel als vorbildlich heraus. Der ortsansässige Friseur Greger bot spontan allen Spielern an, ihnen kostenlos die Haare zu schneiden. Am 12. November 1958 schickte der Präsident des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands, Arnold Dannenmann, folgendes Telegramm: liebe mitarbeiter, liebe jungen - das ganze jugenddorfwerk freut sich über den sieg des jugenddorfes limburgerhof bei den deutschen volleyballmeisterschaften - wir gratulieren herzlich zum deutschen meister. 10. Nov. 1958: Empfang im Bürgerbräu Die siegreiche Volleyballmannschaft des ASV Limburgerhof mit (von links nach rechts) Vorsitzender Georg Spitznagel, Bernhard Klinger, Bernd Henschke, Rolf Schenke, Helmward Dubiel, Fritz Buch, Manfred Herliczek, Werner Lohr, während die beiden Spieler Georg Beyrau und Reinhard Blechschmidt auf dieser Aufnahme fehlen. Seite 6

Zeitungsartikel im Generalanzeiger 12. November 1958 Werner Lohr im Gespräch mit Bürgermeister Dr. Scherer. Bierdeckel signiert mit den Unterschriften der Spieler direkt nach dem Meisterschaftsspiel. Seite 7

Der Weg zur Deutschen Volleyballmeisterschaft 1958 und stellte sogar den Gewinn der Deutschen Meisterschaft in dieser jungen Sportart in Aussicht. 16 junge Sportler waren spontan bereit das Volleyballtraining aufzunehmen. Das Hallentraining fand in Limburgerhof in der Sporthalle der Carl- Bosch-Schule und in Ludwigshafen in der CVJM- Halle am Goerdelerplatz statt. Im Frühjahr wurde zusätzlich im Freien ein Volleyballfeld eingerichtet. Jeder Spieler erhielt für die Verbesserung der Kondition einen Trainingsplan, der täglich morgens und abends zu absolvieren war. Es bestand überwiegend aus Sprints imtreppenhaus, Blocksprüngen zur Wand und 50 Liegestützen auf den Fingerspitzen. Die Trainingsanforderungen an die Spieler waren so hoch, dass bereits nach drei Monaten viele aufgeben mussten. Deshalb war die Mannschaft froh, als Ende Mai zwei neue Spieler, die bereits jahrelange Erfahrung im Volleyball hatten, dazu kamen. Es waren dies Reinhard Blechschmidt und Helmwart Dubiel. Sie hatten das Volleyballspielen in der DDR bzw. in Polen gelernt. Juli 1958 Werner Lohr und Helmwart Dubiel auf dem Mummelsee im Schwarzwald. Am 1. Februar 1958 wurde Werner Lohr als Jugendleiter und Sportlehrer im Jugenddorf Limburgerhof eingestellt. Er war im Herbst 1957 von Ostberlin nach Westberlin geflüchtet. Noch im Februar lud er eine große Zahl von aktiven Sportlern verschiedener Sportarten zu einer Besprechung ein. Er eröffnete den Teilnehmern, dass er die Absicht habe, eine Volleyballmannschaft aufzubauen. Er hatte das Ziel, diese Mannschaft zu einer Spitzenmannschaft im Volleyball zu machen Seite 8 Am 8.Juni fand der erste Volleyball-Wettkampf gegen den Pfalzmeister Jugenddorf Maximiliansau statt. Limburgerhof siegte mit 3:0. Eine erste internationale Begegnung gab es bei einem Volleyballturnier am 17.8.1958 in Vervier in Belgien. Auf dem Marktplatz in Vervier

Im Herbst 1958 fand in Saarwellingen das entscheidende Ranglistenspiel gegen den Vertreter des Saarlandes statt, das Limburgerhof mit 2:3 verlor. Als zweiter der Rangliste forderte Limburgerhof den Vertreter von Bayern heraus und konnte sich auf diesem Umweg für das Endturnier in Castrop-Rauxel qualifizieren. Am 31. Oktober 1958 spielte Limburgerhof beim Stuttgarter Sportpressefest auf dem Killesberg gegen die Lettische Mannschaft aus Kaiserslautern. Im Stuttgarter Sportbericht erläuterte der Reporter, dass Limburgerhof keine Gaststätte, sondern eine Volleyballmannschaft sei. Ausschnitt aus dem Programm des Sportpressefestes Am Feitag, dem 7. November 1958, fuhren zwei VW-Busse des Jugenddorfes Limburgerhof nach Castrop-Rauxel ins Ruhrgebiet. Am Samstag erfolgten die Gruppenspiele gegen Hannover (Meister 1957) 3:2, Wuppertal 3:0 und Saarwellingen 3:0. Am Sonntagvormittag wurde die Mannschaft aus Hamburg mit 3:1 besiegt. Der Endspielgegner war die Mannschaft aus Hannover, die sich gegen die UNI Freiburg, Sieger der Gruppe 2, durchgesetzt hatte. Nach einem dramatischen Fünfsatzkampf von über zweistündiger Dauer konnte unter großem Jubel Hannover bezwungen werden. Seite 9

Limburgerhof wird zur Volleyballhochburg Nach der Deutschen Meisterschaft 1958 hatte Karl Herzog die Mannschaft aus Limburgerhof verstärkt. Im Frühjahr kamen dann noch die Spieler Gerhard Hommel und Willi Ferier dazu. Limburgerhof wurde zu einem begehrten Gegner im In- und Ausland. Mit dem offenen VW-Bus in die Schweiz Bereits am 17. Januar 1959 siegte ASV Limburgerhof gegen eine Auswahl der in Deutschland lebenden Letten (LSV Kaiserslautern) mit 3:1. Ein Demonstrationsspiel gegen die Technische Hochschule Darmstadt beim Sportpressefest in der großen Festhalle Frankfurt am 4. Februar 1959 begeisterte über 10 000 Zuschauer. In einem Freundschaftsspiel wurde die Uni Marburg überlegen mit 3:0 besiegt. Mit dem gleichen Ergebnis endete ein Trainingsspiel gegen die Uni Mainz. Sehr erfolgreich kam die Mannschaft von einem internationalen Turnier am 1. März 1959 in Lausanne (Schweiz) zurück. Teilnehmer waren Mannschaften aus Zürich, Genf, Freiburg, Limburgerhof und Lausanne. Ein großes Erlebnis war der Besuch im Schloss Mon Repos, dem Sitz des Internationalen Olympischen Komitees. Das Englische Institut Heidelberg veranstaltete am 12. März 1959 eine Sportwerbeveranstaltung, bei der ASV Limburgerhof eine persische Mannschaft mit 3:0 besiegte. Innerhalb kurzer Zeit fanden in Limburgerhof drei internationale Turniere statt, die alle vom ASV Limburgerhof gewonnen wurden: Auf der Fahrt nach Lausanne Spiel gegen Mavoc (Holland) um den Landrats-Pokal Seite 10

18. April 1959 mit Mavoc (Holland) und Vervier (Belgien), 9. Mai 1959 mit Lausanne (Schweiz), und Alkmar (Holland) 3. 5. Juli 1959 mit Mannschaften aus Frankreich, Holland, Schweiz und der Türkei. Im Endspiel siegte Limburgerhof 3:2 gegen Istanbul in der Aufstellung Helmwart Dubiel, Reinhard Blechschmidt, Karl Herzog, Gerhard Hommel, Bernhard Klinger, Fritz Buch und Manfred Herliczek. Links oben: Dubiel und Blechschmidt vor ihrem Gartenhäuschen in Aachen. Links: Dubiel und Blechschmidt im Angriff. Rechts: Dubiel, Ferier, Blechschmidt und Herzog beim Skatspiel in Wien. Am 16. Juli 1959 nahm Limburgerhof an einem Volleyballturnier in Amersfoort (Nordholland) teil. Auch die Teilnahme an einem Volleyballturnier in Paris stand auf dem Programm. Am 23. und 24. Mai 1959 fand in Wien ein Länderkampf gegen Österreich statt. Der Rückkampf wurde im Rahmen der Jugenddorfmeisterschaften in Göppingen im September ausgetragen. Länderspiel gegen Österreich Auf der Fähre über den Lek (Holland) Erlaubter Sichtblock beim Länderspiel in Wien Seite 11

Deutsche Volleyballmeisterschaft in Limburgerhof Eine organisatorische Meisterleistung des ASV Limburgerhof war die Ausrichtung der Deutschen Frauen- und Männer-Volleyballmeisterschaft vom 6. 8. November 1959 in der Sporthalle der Carl- Bosch-Schule in Limburgerhof. Gleichzeitig war am Samstagabend die Sporthalle Schauplatz des Frauenländerkampfes zwischen Deutschland und Österreich, den Deutschland mit 3:1 gewann. Interessierter Zuschauer während der drei Meisterschaftstage war Horst Baacke, Staatstrainer der DDR. Bei der Männermeisterschaft gewann Limburgerhof die Vorrunde ohne Satzverlust gegen Wuppertal, Saarwellingen und Hamburg, um dann anschließend in der Zwischenrunde Freiburg mit 3:0 auszuschalten. Im Endspiel: Kein Ball darf verloren gehen! Blick auf die voll besetzte Tribüne - viele Zuschauer mussten wegen Überfüllung der Halle wieder gehen. Internationales Volleyballturnier in West-Berlin Am 9. Januar 1960 fand in West-Berlin das erste internationale Volleyballturnier mit 6 Mannschaften statt. Limburgerhof gewann alle Spiele ohne Satzverlust und siegte auch im Endspiel gegen die FU Berlin mit 3:0. Block von Blechschmidt und Herzog im Endspiel von Berlin. Im Endspiel gegen Hannover, das gegen die Mannschaften aus München, Göttingen und Freiburg in der Vorrunde gesiegt hatte, gewann Limburgerhof mit 3:0 (15:11, 15:5, 15:6). Mit der Volleyballmannschaft aus Limburgerhof wurde das eindeutig beste Team der Bundesrepublik Sieger. Seite 12

Volleyball-Europa-Pokalspiel gegen Slavia Prag 1960 wurden erstmals Europa-Pokalspiele für Clubmannschaften ausgetragen. Der Gegner von Limburgerhof war Slavia Prag, eine Spitzenmannschaft mit fünf Nationalspielern der tschechischen Weltmeisterschaftsmannschaft. Die Spiele der Hinund Rückrunde fanden in Deutschland (Hassloch und Limburgerhof) statt. Einen Achtungserfolg erzielte Limburgerhof mit einem von Experten nicht möglich gehaltenen Satzgewinn. Limburgerhof spielte mit Lohr (Trainer), Dubiel, Herzog, Blechschmidt, Hommel, Ferier, Schenk, Klinger, Buch und Herliczek. Der Trainer von Slavia Prag äußerte sich nach den Spielen sehr lobend und sagte: Diese Clubmannschaft spielte heute über einhundert Prozent besser als Ihre Nationalmannschaft 1958 bei den Europameisterschaften in Prag. Deutsche Volleyballmeisterschaft in Heidelberg Im November 1960 fanden in Heidelberg die Deutschen Volleyballmeisterschaften statt. In einer Vorschau schrieb Die Rheinpfalz am 5. 11. 1960: Volleyballer aus dem Jugenddorf greifen nach Meistertitel Zum dritten Mal nach Limburgerhof? Limburgerhof galt eindeutig als Favorit und besiegte auch in der Vorrunde Braunschweig, Stuttgart und Freiburg klar mit jeweils 2:0. In der Gruppe 2 setzte sich Hannover gegen Berlin, Hamburg und die Lettische Mannschaft aus Kaiserslautern durch. Während am Sonntagvormittag Limburgerhof das Treffpunkt nach dem Training! Spiel gegen den Gruppenzweiten aus Hamburg regelrecht verschlafen hatte, machte sich um 12.30 Uhr von der Gaststätte Dreizehn Linden ein Bus mit Schlachtenbummlern aus Limburgerhof auf den Weg nach Heidelberg. Als sie erfuhren, dass Limburgerhof nicht das Endspiel erreicht hatte, war die Enttäuschung groß. Sie konnten dann aber noch das Spiel um Platz drei miterleben, das Limburgerhof klar mit 3:0 gegen Freiburg gewann. Seite 13

Menschliche Brücke zum Balkan Geradezu freundschaftliche Beziehungen entstanden zu der Volleyballmannschaft von Rijeka in Istrien (Jugoslawien). Insgesamt vier Begegnungen fanden in den Jahren 1959 und 1960 statt. Zu einem besonderen Erlebnis wurde die Reise im August 1959, hatten doch die meisten Spieler zum ersten Mal das Mittelmeer gesehen. Der herzliche Empfang und die großartige Gastfreundschaft haben noch lange nachgewirkt. Ausflug zum Kurbad Optija Segelausflug in der Bucht von Rijeka. denen die Werft von Rijeka Geschäftsbeziehungen unterhielt, statt. Viele der Volleyballsportler waren auf der Schiffswerft der Hafenstadt Rijeka beschäftigt. Auf der Treppe vor der Grotte von Postojna Gruppenbild der Mannschaften im August 1959. Bei dem Besuch der jugoslawischen Volleyballspieler in Deutschland standen Ausflüge nach Speyer, Schwetzingen, Heidelberg und zur Weinstraße auf dem Programm. Auch fanden Besichtigungen der BASF AG und der Mannheimer Motorenwerke, mit Im Jugenddorf Limburgerhof am 1. Oktober 1960. Seite 14

Volleyballsport nach 1960 in Limburgerhof Nach den Deutschen Meisterschaften im November 1960 löste sich die Meisterschaftsmannschaft auf. Die meisten Spieler wechselten zu Alemannia Aachen und wurden mit dieser Mannschaft 1961 Deutscher Meister. Andere gingen zum Studium oder kamen zur Bundeswehr. Das Jugenddorf hatte sich im Sommer 1958 mit allen Sportabteilungen dem ASV Limburgerhof angeschlossen. Als dieser Verein am 6. März 1964 aufgelöst wurde, wechselten die Volleyballer des Rheinland-Pfalzmeister 1971 Deutsche Turnspielmeisterschaft 1965 in Duisburg In der Mitte Peter Kern als Spielertrainer Rheinland-Pfalzmeister 1972 Jugenddorfes zur TG 04 Limburgerhof. Diese Mannschaft war sehr erfolgreich und bis zu ihrem Wechsel 1974 Pfalzmeisterschaft 1974 in Ludwigshafen zum VBC - Olympia 72, Ludwigshafen, die Nummer eins in der Pfalz. Besonders hervorzuheben ist der Gewinn der Meisterschaft 1972 in der Landesliga vor Mainz, Ahrweiler und Neuwied. Auch die Aufstiegsrunde in die Regionalliga wurde nach Siegen über Heidelberg, Frankfurt, Saarbrücken und Quirschied gewonnen. Bild oben von links: Klinger, Henn, Schneider, Zaffke, Ubl, Steiner, Buch, Birzer. VBC Olympia 72 Lu. Bei den Männern Pfalzmeister und Vizemeister, bei den Frauen Pfalzmeister, gegen ASV Hettenleidelheim. Seite 15

Kurzporträts der Spieler und des Trainers Fritz Buch, geb. 1940 in Rockenhausen in der Nordpfalz Lebte ab 1947 in Alsenborn bei Kaiserslautern und kam 1957 ins Jugenddorf Limburgerhof. Von Februar 1958 bis 1960 Mitglied der Volleyballmeistermannschaft von Limburgerhof und Nationalspieler. In den Jahren 1963 1966 mit dem TV Neuhausen-Nymphenburg, später 1860 München, Bayerischer und Süddeutscher Meister. Ab 1967 Spielertrainer und Abteilungsleiter bei der TG 04 Limburgerhof. Mehrfach Pfalzmeister und Rheinland-Pfalz-Meister. Von 1969 bis 1979 Vorsitzender des neugegründeten Volleyballverbandes Pfalz. 1972 Teilnahme an den Olympischen Spielen in München als Linienrichter. Viele Jahre auch aktiv in den Sportarten Leichtathletik, Tischtennis und Tennis. Seit 1965 verheiratet und 2 Söhne, wohnhaft in Limburgerhof. Nach dem Studium der Elektrotechnik in Kaiserslautern und der Berufspädagogik in München unterrichtete er ab 1966 als Lehrer an der Berufsbildenden Schule in Ludwigshafen. Von 1988 bis 2004 Oberstudiendirektor an der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern. Reinhard Blechschmidt, geb. 1939 in Kiel Lebte ab 1945 in Thüringen und spielte ab 1951 in der DDR mit großen Erfolgen bei den Jugendmeisterschaften. Er wechselte im August 1957 nach dem Abitur in Saalfeld von der DDR in die BRD. Hier trainierte er die Volleyballmannschaft der Uni Tübingen und wurde bei der Hochschulmeisterschaft 1958 in Darmstadt von Werner Lohr angesprochen. Ab 1. Juni 1958 spielte er dann in Limburgerhof. Bis 1960 war er Mitglied und Mannschaftsführer der Volleyballmeistermannschaft und spielte bis 1965 in der Nationalmannschaft. 3-mal Deutscher Meister (ASV Limburgerhof 2-mal, Alemannia Aachen) 4-mal Vizemeister, 7-mal Hochschulmeister (TH Aachen) sind Meilensteine seines Volleyballerlebens. Für seine Jahrzehnte Vereins- und Verbandstätigkeit erhielt er die Silberne Ehrennadel des Westdeutschen Volleyball-Verbandes. Verheiratet und 1 Sohn, wohnhaft in Stolberg bei Aachen. Nach dem Ingenieurstudium für Bauwesen (Hochbau/Krankenhausbau) in Aachen arbeitete er bis 1998 bei der Staatlichen Bauverwaltung NRW. Von 2004 bis 2007 Beigeordneter der Gemeinde Limburgerhof. Seite 16

Helmwart Dubiel, geb. 1935 in Loslau/ Oberschlesien 1957 Aussiedlung der gesamten Familie (Eltern und 2 Schwestern) von Polen nach Deutschland, Aufnahme im Lager Wentorf und Jobben im Hamburger Hafen und auf dem Bau. 1958 Anruf von Werner Lohr mit dem Angebot eines Praktikums bei der BASF AG Ludwigshafen und Wohnmöglichkeit im Jugenddorf Limburgerhof. Bis 1960 Mitglied der Volleyballmeistermannschaft Limburgerhof und Nationalspieler bis 1971. 1961 Deutscher Meister und mehrmaliger Vizemeister mit Alemannia Aachen. Siebenmal Hochschulmeister mit der TH Aachen. Deutscher Seniorenmeister mit SSF Bonn. Seit 1985 bis heute Spieler und Übungsleiter der Volleyball- Seniorenmannschaft der CTG Koblenz. Viele Jahre auch aktiv in den Sportarten Leichtathletik, Tischtennis, Basketball und Tennis. Seit 1963 verheiratet und 2 Töchter. Wohnhaft in Koblenz. Maschinenbaustudium an der TH Danzig, Breslau und Aachen. Ab 1971 bis 1999 als Maschinenbauingenieur beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz. Karl Herzog, geb. 1941 in Erfurt Wurde 1958 mit Erfurt DDR- Jugendmeister und wechselte im Oktober 1958 in die BRD. Bei der Deutschen Volleyballmeisterschaft in Castrop- Rauxel lernte er als Zuschauer die Mannschaft aus Limburgerhof kennen und schloss sich ihr an. Er wurde 10-mal Deutscher Volleyballmeister (1959 Limburgerhof, 1961 Aachen, 1965 1972 USC Münster) und spielte mehr als 100-mal international. Als Trainer trainierte er 4 Jahre USC Münster Frauen (1-mal Deutscher Meister), 2 Jahre USC Münster Männer und 2 Jahre SSF Bonn (DVV-Pokalfinale). Bei den Olympischen Spielen in München war er Co-Trainer der Frauennationalmannschaft. Er ist verheiratet und hat 3 Söhne und 1 Tochter. Wohnhaft in Altenberge bei Münster. Nach dem Studium in Sport und Biologie unterrichtete er bis 2001 an einem Gymnasium in Münster. Seite 17

Kurzporträts der Spieler und des Trainers Bernhard Klinger, geb. 1940 in Wiesenthal/ Sudetenland, heute Tschechien Er wurde 1946 nach Quedlinburg/Harz vertrieben, siedelte 1948 nach Cham in der Oberpfalz um und kam im Herbst 1957 in das Jugenddorf Limburgerhof. Von 1958 bis 1960 Mitglied der Volleyballmeistermannschaft von Limburgerhof und Nationalspieler. Danach bis 1974 Spieler bei der TG 04 Limburgerhof. Mehrfach Pfalzmeister und Rheinland- Pfalz-Meister. Aktiv auch in den Sportarten Leichtathletik und Handball. Wohnhaft in Limburgerhof, verheiratet, ein Sohn und eine Tochter. Beschäftigt bei der BASF AG als Techniker mit Auslandsaufenthalten in Belgien und Russland. Er ging 1996 in den Ruhestand. Gerhard Hommel, geb.1939 in Saalfeld (Thüringen) Lernte Volleyball in der Oberschule in Saalfeld und spielte zusammen mit Reinhard Blechschmidt erfolgreich bei der DDR-Jugendmeisterschaft. Er wechselte nach dem Abitur in die BRD und studierte in Freiburg/ Breisgau. 1958 belegte er mit Freiburg bei den Deutschen Meisterschaften den 3. Platz. Danach kam er nach Limburgerhof und wurde dort 1959 Deutscher Meister. 1959 wurde er für 2 Jahre zum Bundesspielwart des DVV gewählt. Ab 1961 war er in verschiedenen Vereinen (TSG Weinheim, USC Heidelberg, TSG Wiesloch) Spielertrainer und Trainer. In seinem Heimatort Bammental war er viele Jahre Vorsitzender des Turnvereins und trainierte Jugendmannschaften. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Als Finanzbeamter ist er 2002 in den Ruhestand getreten. An Stelle der sportlichen Betätigung sind inzwischen wieder musische Aktivitäten getreten. Als ehemaliger Thüringischer Sängerknabe singt er im Kirchenchor und spielt Klavier. Seite 18

Bernd Henschke, geb. 1943 in Kochall/Posen 1945 Flucht nach Eisleben in Thüringen. 1956 Übersiedlung nach Worms-Weinsheim. Am 1. Mai 1957 Einzug ins Jugenddorf Limburgerhof und ab Februar 1958 Mitglied der Volleyballmannschaft. Durch eine Meniskuserkrankung musste er bereits Mitte 1959 den Volleyballsport aufgeben. Er spielt Posaune und ist seit 15 Jahren mit dem Leierkasten unterwegs. Seit 1966 verheiratet und 2 Söhne, wohnhaft in Limburgerhof. Als Laborant war er in der BASF AG in der Forschung (Pflanzenschutz) tätig und beendete im Jahr 2007 seine 50jährige Betriebszugehörigkeit. Willi Ferier, geb. 1938 in Heerlen/NL Er studierte in Aachen und spielte in den Jahren 1959 und 1960 in Limburgerhof. 1961 wechselte er zunächst nach Aachen und anschließend zu Hevoc (Heerlen) NL. Nach seinem Chemie-Studium in Aachen machte er eine Ausbildung für das Lehramt an Gymnasien und unterrichtete in Heerlen. Werner Lohr, geb. 1927 in Halle a. d. Saale Von Mai 1945 bis 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft, - Sportstudium in Leipzig, - als Oberkommissar der Volkspolizei in Berlin für die Sportausbildung zuständig. Gleichzeitig Trainer bei Dynamo Berlin. Im Oktober 1957 Flucht nach Westberlin. Ab 1. Februar 1958 als Jugendleiter und Sportlehrer im Jugenddorf Limburgerhof angestellt. Trainer der Volleyballmannschaft von Limburgerhof und der Nationalmannschaft. Ab 1960 wendete er sich verstärkt dem Trampolinsport zu und wurde mit der Trampolinmannschaft 1960 und 1961 Deutscher Vizemeister. 1962 wechselte er mit zwei Trampolinspringern aus Limburgerhof nach Salzgitter und trainierte auch die späteren Weltmeister im Synchronspringen. Als Bundestrainer für Trampolinspringen war er längere Zeit in der Sportschule des Turnerbundes in Frankfurt beschäftigt und wechselte dann zum Jugenddorf Altensteig. Vor seinem Tod am 3. August 1993 lebte er 10 Jahre in der Nähe von Gummersbach, zuletzt in Bergneustadt. Er war verheiratet und hat einen Sohn. Er starb 1997 in Heerlen. Seite 19

20 Jahre Deutscher Volleyballsport 1955-5. Mai Gründung des DVV in Kassel - Johannes Zeigert wird erster Präsident (bis 1964) 1957 - Päd. Hochschule Hannover erster Deutscher Meister - Der Spielbetrieb war in 8 Ranglisten eingeteilt. Die Ranglistenersten spielten in einem Turnier den Deutschen Volleyballmeister aus. 1958 - ASV Limburgerhof wird Deutscher Meister in Castrop-Rauxel 1959 - ASV Limburgerhof wird Deutscher Meister in Limburgerhof 1960 - Alle Bundesländer haben eine Landesstelle oder einen Volleyballverband 1961 - Aachen wird mit vielen ehemaligen Spielern aus Limburgerhof Deutscher Meister - Gründung der Deutschen Volleyballjugend 1964 - Volleyball wird olympisch, der SC Leipzig Europapokalsieger 1965 - Gründung von 4 Oberligen: Nord, West, Südwest, Süd 1965-72 - USC Münster mit Karl Herzog holt 8-mal den Deutschen Meistertitel 1967 - Einführung einer zweigeteilten Bundesliga als höchste Spielklasse 1969 - Die DDR gewinnt den Weltpokal 1970 - Die DDR-Männernationalmannschaft wird Weltmeister in Sofia 1972 - Männer und Frauen bei den Olympischen Spielen in München. DDR holt die Silbermedaille. 1973+75 - TSV 1860 München wird Deutscher Meister 1974 - SSF Bonn wird Deutscher Meister 1974/75 - Bei den Männern erfolgt die Einführung einer eingleisigen Bundesliga und zwei 2. Bundesligen Volleyballverband Pfalz (VVP) 1969 Gründung, Fritz Buch wird 1.Vorsitzender (bis 1979) März 1970 - Anerkennung durch den Sportbund Pfalz Danach rasante Entwicklung: Spielsaison 69/70-12 Mannschaften, 70/71-26 Mannschaften 11. 03. 1976 - Der VVP übernimmt für 2 Jahre den Vorsitz und die Geschäftsführung des Volleyballverbandes Reinland-Pfalz 18. und 19. 06. 1977 - Der DVV-Verbandstag wird in Ludwigshafen ausgerichtet. 24. 5. 1978 VVRP-Vorsitz und Geschäftsführung gehen an Rheinhessen über. Seite 20 Bild links: Netzszene im Endspiel zwischen DDR und Japan bei den Olympischen Spielen in München.

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Aichinger & Fischer GdbR Herderstraße 19-67117 Limburgerhof Telefon: 06236-60215 - Fax: 06236-4620097 Seite 22

5 0 J a h r e D e u t s c h e V o l l e y b a l l - M e i s t e r s c h a f t Die Olympischen Spiele 1972 in München Fritz Buch als Linienrichter Endspiel zwischen DDR und Japan bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1972 in München Seite 23

50 Jahre Deutsche Meisterschaft Jugenddorf im Februar 1958 (oben) und im Oktober 1960 (unten)