Rechtzeitiger beruflicher Wiedereinstieg SO GELINGT IHR BERUFLICHER WIEDEREINSTIEG

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Transkript:

Rechtzeitiger beruflicher Wiedereinstieg SO GELINGT IHR BERUFLICHER WIEDEREINSTIEG

Beschäftigungs- und Erwerbstätigenquote 1 Frauen Männer Erwerbstätige 66,5% 77,8% Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern ( Gender Pay Gap ) 11,3% weniger Frauen sind beschäftigt Teilzeitbeschäftigung 1 Frauen Männer Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit der unselbständig Erwerbstätigen 1 Frauen Stunden 28,2 37 Männer Durchschnittliche wöchentliche unbezahlte Arbeit 2 Stunden 36,6 25,8 8,8 Stunden weniger Einkommen für Frauen Frauen leisten pro Woche 10,8 Stunden mehr an unbezahlter Arbeit Teilzeit 44% 8,9% Gründe für Teilzeit-Arbeit 3 Kinderbetreuung und 38% 3% Pflege von Erwachsenen Aus- und Weiterbildung 8,4% 24,4% 35,1% weniger monatliches Einkommen für Frauen 35% mehr Familienpflege durch Frauen 16% weniger Neuorientierung 1 Quelle: Statistik Austria 2012 2 Quelle: Zeitverwendungsstudie 2008/2009, Statistik Austria 2010 3 Mikrozensus Arbeitskräfte Erhebung 2011, Statistik Austria, 2012

So gelingt ihr beruflicher Wiedereinstieg

Impressum Arbeitsmarktservice Österreich Treustraße 35-43, Wien 1200 Medieninhaber und Herausgeber abz*austria kompetent für frauen und wirtschaft Simmeringer Hauptstraße 154, Wien 1110 Inhaltliche Verantwortung Broschüre und Online-Arbeitsblätter sowie Lektorat Grafische Gestaltung: Lisi Breuss Druck: Berger & Söhne; Horn Wien 2015

Inhalt 1. Erste Orientierung 5 1.1 Wen wollen wir ansprechen? 5 1.2 Orientierung in der Broschüre 6 1.3 Wo stehe ich? Wo will ich hin? 8 2. Wiedereinstieg als Chance 11 2.1 Karenz - und wie geht es weiter? 11 2.2 Gründe für den Wiedereinstieg 12 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 16 3.1 Neuorganisation 16 3.2 Verteilung der Haushaltspflichten 19 3.3 Kinderbetreuung 21 4. Orientierung und berufliche Weiterbildung 33 4.1 Das AMS Ihr erster Ansprechpartner 33 4.2 Die eigene Qualifikation 36 4.3 Orientierung und Schritte zur Qualifizierung 38 5. Konkrete Schritte zum beruflichen Wiedereinstieg 42 5.1 Wie kann ich meinen neuen Job planen? 42 6. Serviceteil 51

Liebe Leserinnen, liebe Leser, So gelingt Ihr beruflicher Wiedereinstieg Der erfolgreiche berufliche Wiedereinstieg nach einer Familienphase will gut geplant sein. Dabei gilt: Je früher Sie mit der Vorbereitung beginnen, desto besser. Das Arbeitsmarktservice (AMS) unterstützt Sie dabei! die Erfahrung zeigt, dass eine gute Vorbereitung die Erfolgschancen erheblich steigern kann. Die vorliegende Broschüre soll ein Beitrag zur Planung Ihres beruflichen Wiedereinstiegs sein. Sie ist als Arbeits- und Serviceheft konzipiert und hilft Ihnen Schritt für Schritt bei der Organisation. Ergänzend zu dieser Broschüre finden Sie in unserem Downloadportal unter www.ams.at/wiedereinstieg Übungen und Arbeitsblätter, mit denen Sie an den einzelnen Themen vertiefend weiterarbeiten können. Nützen Sie die vorliegenden Informationen. Viel Freude beim Lesen und bei der Anwendung der Tipps & Arbeitsblätter! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und gutes Gelingen! Pauline Pointner & Margot Puck AMS Österreich, Abteilung Arbeitsmarktpolitik für Frauen 4

1. Erste Orientierung 1.1 Wen wollen wir ansprechen? Sie sind derzeit in Karenz? Sie wissen noch nicht, wie Sie planen den Wiedereinstieg sich Beruf und Kinder- in den Beruf? betreuung vereinbaren Sie möchten sich beruflich lassen? neu orientieren? Beruflicher Wiedereinstieg... das klingt gut! Wie kann das gehen? Diese Broschüre kann Mütter und Väter bei ihren Überlegungen begleiten und bietet hilfreiche Anregungen, Tipps und weiterführende Infos zum Jobeinstieg mit Kind. Sie finden sicher Themen, die Sie interessieren! Auch im AMS Downloadportal www.ams.at/wiedereinstieg dreht sich alles rund um Ihren beruflichen Wiedereinstieg! Als Ergänzung zur Broschüre können Sie dort mit Arbeitsblättern und Übungen vertiefend an den Themen weiterarbeiten. Wir laden Sie ein: Steigen Sie wieder ein! Diese Broschüre unterstützt Sie dabei. Blättern Sie weiter, hier finden Sie alles, was Sie für den Wiedereinstieg brauchen! 1. Erste Orientierung 5

1.2 Orientierung in der Broschüre Planen Sie rechtzeitig Ihren Wiedereinstieg ins Berufsleben oder Ihre berufliche Neuorientierung! Im Kapitel Wiedereinstieg als Chance werden die wichtigsten Gründe für den beruflichen Wiedereinstieg erläutert. Im darauf folgenden Kapitel dreht sich alles rund um Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben. Hier gehört die ausgewogene Verteilung der Haushaltsaufgaben genauso dazu wie die Organisation der Kinderbetreuung. Elternkarenz ist auch eine gute Zeit, um sich über die eigenen Qualifikationen und mögliche Aus- und Weiterbildungen Gedanken zu machen. Das AMS ist Ihr erster Ansprechpartner zu allen Fragen rund um den Wiedereinstieg. Im Kapitel Orientierung und berufliche Weiterbildung erhalten Sie dazu Anregungen und Informationen sowie einen Überblick über die Angebote des AMS. Im fünften Kapitel unterstützen wir Sie bei den konkreten Schritten zum beruflichen Wiedereinstieg vom ersten Termin beim AMS bis hin zur Planung der ersten Arbeitswoche. 6 1. Erste Orientierung

Im Serviceteil finden Sie alle relevanten Adressen für Ihren Wiedereinstieg zusammengefasst. Zeichenerklärung In der Broschüre werden Sie immer wieder auf kleine Übungen stoßen, die Sie dabei unterstützen, wichtige Fragen zu stellen und Antworten zu finden. Wenn Sie möchten, können Sie diese gleich direkt in der Broschüre beantworten. Zwischen den Kapiteln finden Sie Zitate von Personen, die den Wiedereinstieg geschafft haben. Am Ende eines jeden Kapitels haben Sie Platz für eigene Gedanken und Notizen. Zudem bieten Ihnen Adressen und Links in den Kapiteln die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren. Nutzen Sie gerne das AMS Downloadportal - als Ergänzung zur Broschüre. anregungen übung fragen zitate meine notizen und gedanken zum thema adressen und links www.ams.at/wiedereinstieg 1. Erste Orientierung 7

1.3 Wo stehe ich? Wo will ich hin? Früher, ohne Kind, da war ich nur für mich verantwortlich. Aber jetzt? Ich muss mein Leben neu ausrichten! Mutter oder Vater zu sein, ist ein großes Glück und gleichzeitig eine große Herausforderung. Kinder verändern alle Lebensbereiche. Rund um den beruflichen Wiedereinstieg können viele Fragen auftauchen: Habe ich noch die beruflichen Kompetenzen, die ich vor der Karenz hatte? Wie viel habe ich vergessen? Wo stehe ich? Wie schaffe ich es, die unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen, wenn ich wieder arbeiten gehe? Welche Ziele strebe ich für mich, mein Kind und meine Familie an? fragen 8 1. Erste Orientierung

Um zu Antworten zu kommen, hier eine Anregung: Nehmen Sie sich Zeit, um nachzudenken: Stellen Sie sich vor, Sie können in die Zukunft schauen und sehen sich in drei Jahren: anregung übung heute in 3 Jahren Wo stehen Sie heute beruflich? Was möchten Sie erreicht Was haben Sie bisher erreicht? haben? Wie stellen Sie sich Ihr Leben in drei Jahren vor? Im Anschluss überlegen Sie sich, welche ersten Schritte Sie nun setzen. Mit diesen ersten Schritten beginnt Ihr beruflicher Wiedereinstieg! 1. Erste Orientierung 9

10 1. Erste Orientierung meine notizen und gedanken zum thema

2. Wiedereinstieg als Chance 2.1 Karenz - und wie geht es weiter? Wenn Sie als Mutter oder Vater in Elternkarenz gegangen sind und Ihr Kind zuhause betreut haben, haben Sie sicher eine intensive Zeit erlebt. Gegen Ende der Karenz werden Ihnen wahrscheinlich viele Fragen durch den Kopf gehen. Welche Möglichkeiten habe ich? Kann ich in meinen früheren oder erlernten Beruf einsteigen? Wie kann ich meinen Wiedereinstieg als Chance für einen beruflichen Neubeginn nutzen? Wieviel muss ich verdienen, um gut leben zu können? Wie viele Stunden kann ich täglich arbeiten? Wo liegen meine Interessen und Stärken? Wie lassen sich Beruf und Familie vereinbaren? Die Zeit zuhause mit meinem Kind war schön. Jetzt wünsche ich mir eine neue Herausforderung! fragen 2. Wiedereinstieg als Chance 11

Existenzsicherung und wirtschaftliche Unabhängigkeit Absicherung der Pension, Kranken- und Arbeitslosenversicherung Der rechtzeitige Wiedereinstieg lohnt sich! 2.2 Gründe für den Wiedereinstieg In vielen Fällen ist die Rückkehr aus der Karenz ins Arbeitsleben eine finanzielle Notwendigkeit. Unabhängig davon ist ein eigenständiges Einkommen wichtig, um einen späteren Pensionsanspruch zu haben für Frauen ebenso wie für Männer! Eine frühere oder spätere Arbeitsaufnahme bzw. eine Vollzeitoder Teilzeitbeschäftigung haben Auswirkungen auf Ihre Versicherungszeiten sowie Pensionsansprüche und somit auf Ihr Lebenseinkommen. Das Lebenseinkommen wird von der Einkommenshöhe und der Anzahl der Erwerbsjahre bestimmt. Frauen haben oft geringere Einkommen bzw. Pensionen als Männer. Diese Einkommensungleichheit, im Englischen Gender Pay Gap genannt, hat viele Ursachen lange Berufsunterbrechungen und Teilzeitarbeit sind zwei davon. 12 2. Wiedereinstieg als Chance

Auswirkungen der Arbeitszeit auf das Lebenseinkommen Diese Modellverläufe zeigen, wie sich Arbeits- Lehre Vollzeit Nach Teilzeit: 50 % Karenz Unterbrechung Pension Lebenseinkommen Ø 44,1 % zeit auf das Lebenseinkommen auswirkt. Modellverlauf 1 Lehre Vollzeit Nach Teilzeit: 50 % Karenz Pension Ø 86,7 % Modellverlauf 2 Lehre Vollzeit Pension Ø 100,0 % Modellverlauf 3 0 10 20 30 40 45 Jahre Zeichnen Sie hier Ihren bisherigen Berufsverlauf ein. Im Vergleich können Sie sich eine Vorstellung machen, wie Ihr Lebenseinkommen ausschauen wird. 2. Wiedereinstieg als Chance 13

Eine gesicherte Zukunft für Ihre Kinder Ein gesichertes Einkommen durch die Berufstätigkeit der Eltern ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunftschancen der Kinder. Mütter und Väter, die vorleben, dass Beruf und Familie vereinbar sind, sind ihren Kindern das beste Vorbild! Anerkennung und Selbstbestätigung Wer in der Karenz sein Kind/seine Kinder betreut, ist nicht auf Karenz-Urlaub, sondern leistet Arbeit. Familienarbeit stellt andere Anforderungen als Berufsarbeit. Diese erfährt oft auch nicht die gleiche Anerkennung. Der Großteil der Mütter und Väter hat das Bedürfnis, auch andere Fähigkeiten und Stärken beruflich umzusetzen als jene, die innerhalb der Familie gebraucht werden. Anerkennung tut gut! Für viele ist daher der berufliche Wiedereinstieg oder der Schritt in eine neue berufliche Richtung verbunden mit Anerkennung von außen und Selbstbestätigung - und das tut gut! 14 2. Wiedereinstieg als Chance

meine notizen und gedanken zum thema 2. Wiedereinstieg als Chance 15

3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 3.1 Neuorganisation Einen Beruf ausüben, den Haushalt führen, für die Familie da sein und Zeit für sich selbst finden - wie geht das? Mit dem Wiedereinstieg nach einer Familienphase ist meist die Neuorganisation verschiedener Lebensbereiche notwendig. In erster Linie muss natürlich die Kinderbetreuung sichergestellt werden. Auch die Zeiteinteilung ist neu zu planen. Diese Umstellung will gut organisiert sein. Und vergessen Sie nicht: Sie sollten auch Zeit für sich haben! Wiedereinstieg bedeutet die Neuorganisation verschiedener Lebensbereiche. Wenn Sie in einer Partnerschaft leben, wird auch die Neuverteilung der Aufgaben im Haushalt und bei der Kinderbetreuung ein Thema sein. Viele Paare stehen hier vor einer neuen Herausforderung. Für Alleinerziehende wiederum ist es besonders wichtig, sich ihr Netzwerk nochmals genau anzuschauen und zu prüfen, wer sie bei Bedarf wie unterstützen kann. 16 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

Mein persönliches Netzwerk Das persönliche Netzwerk genauer unter die Lupe zu nehmen ist nicht nur für Alleinerziehende, sondern für alle berufstätigen Mütter und Väter ein höchst hilfreicher Schritt für einen gelungenen Wiedereinstieg. Vieles ist machbar mit der Unterstützung anderer das gilt auch für Ihren Wiedereinstieg! Wir laden Sie ein, sich einen Überblick über Ihr persönliches Netzwerk zu verschaffen und dazu folgende Fragen zu beantworten: Wen schätzen Sie und wer schätzt Sie? Wer ist gerne mit Kindern zusammen? Auf wen können Sie sich verlassen? übung Zeit für mich Im Alltag steht man - vor allem, wenn Kinder zu betreuen sind - schon bei kleinsten Wünschen vor scheinbar unüberwindbaren Hürden. Jede Zeit für sich selbst muss gut organisiert werden. 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 17

Man will in allem gut sein: In der Familie, im Beruf... Ich musste lernen, mir Zeit für mich zu nehmen. Zeit für sich selbst zu haben sollte selbstverständlich sein. Häufig kommt bei der Erledigung der Pflichten und Notwendigkeiten gar nicht der Gedanke auf, dass es wichtig ist, auch Zeit für sich zu haben. Aber dies ist gerade in Zeiten großer Belastung so ungewohnt das auch klingen mag von besonderer Bedeutung. Versuchen Sie, Mini Auszeiten für sich selbst in den Alltag einzubauen und stellen Sie sich dazu folgende Fragen: Nehme ich mir auch Zeit für mich? Treffe ich regelmäßig Freunde und Freundinnen? Kann ich mich gut entspannen? Bekomme ich ausreichend Unterstützung durch mein Umfeld? anregung übung Sie müssen nicht mit allem sofort und gleichzeitig beginnen. Fangen Sie mit dem Punkt an, der Ihnen am besten gefällt und überlegen Sie, wie Sie diesen in die Tat umsetzen können. 18 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

3.2 Verteilung der Haushaltspflichten Zuerst die gute Nachricht: Männer beteiligen sich immer mehr an Hausarbeit und Kinderbetreuung. Laut einer Zeitverwendungsstudie erledigen 29 % der Männer auch mal die Einkäufe für den Familienhaushalt, 35 % kochen und 37 % spielen täglich mit ihrem Kind oder ihren Kindern. 1 Die schlechte Nachricht ist, dass Arbeiten, wie Wäsche waschen, Bügeln, Aufräumen und Küchenarbeiten nach wie vor hauptsächlich von Frauen erledigt werden. Dass Frauen sich stärker als Männer für Haushalt und Familie verantwortlich fühlen, ist Teil ihrer erlernten gesellschaftlichen Rolle. Es ist wichtig, erlernte Rollen und Muster bei der Verteilung der Haushaltspflichten zu erkennen und zu hinterfragen. 1 Quelle: Zeitverwendung 2008/2009. Ein Überblick über geschlechtsspezifische Unterschiede. Endbericht der Bundesanstalt Statistik Österreich an die Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst (GZ: BKA-F140.300/0003-II/1/2008) Statistik Austria 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 19

Für Alleinerziehende ist es besonders schwierig, Haushaltsführung und beruflichen Wiedereinstieg zu vereinbaren. Holen Sie sich rechtzeitig Unterstützung! Listen Sie in einem ersten Schritt alle Aufgaben auf, die im Zusammenhang mit Haushalt bzw. Kinderbetreuung anfallen und wer dafür zuständig ist. Stellen Sie sich anschließend folgende Fragen: Sind die Haushaltspflichten fair verteilt? Welche Tätigkeiten sind wichtig und welche Tätigkeiten kann ich reduzieren? Was kann nur ich erledigen? Was können auch mein Partner, meine Partnerin oder andere Personen erledigen? anregung übung Es muss im Haushalt nicht immer alles perfekt sein! Sprechen Sie mit Ihrem Partner/mit Ihrer Partnerin und anderen Personen und schreiben Sie auf, wer in Zukunft welche Aufgaben übernehmen kann. 20 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

3.3 Kinderbetreuung Wenn Mütter oder Väter daran denken, wieder in den Beruf zurückzukehren und ihr Kind außer Haus betreuen zu lassen, sind damit meist auch widersprüchliche Gefühle verbunden. Neben der Neugier und Lust auf die neue Lebensphase tauchen oft auch Schuldgefühle und Erfolgsdruck auf. Denn immer noch ist in Teilen der Gesellschaft die Meinung verbreitet, dass es besser sei, wenn Mütter nicht oder erst möglichst spät und wenig arbeiten gehen. Wie Sie in Kapitel 2.2 gelesen haben, spricht jedoch sehr viel für einen rechtzeitigen beruflichen Wiedereinstieg. Und es bedeutet für Kinder keinen Nachteil, schon von klein an in eine Kindergruppe, zu einer Tagesmutter oder in den Kindergarten zu gehen. Im Gegenteil, ihre soziale Kompetenz wird erweitert, sie lernen sich in eine Gruppe einzuleben und werden selbstständig. Kinder erleben in einer Kindergruppe, bei einer Tagesmutter oder in einem Kindergarten Gemeinschaft und Förderung. 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 21

Argumente für unterwegs Viele arbeitende Eltern haben es schon erlebt: Ungefragt geben andere oft auch unbekannte Menschen ihre Meinung dazu ab, wann und wie viel Mütter und Väter arbeiten sollten. Von Ihrem beruflichen Wiedereinstieg kann die ganze Familie profitieren. Dies zeigen folgende Argumente, mit denen Sie Vorurteile aus dem Weg räumen können: Soziale Kontakte, Anerkennung, Struktur im Tagesablauf und Stolz auf die Arbeit stärkt die Mütter. Das erleben die Kinder als positiv. 2 Kinder berufstätiger Mütter zeigen weniger (psychische) Auffälligkeiten als Kinder von nicht berufstätigen. 2 In vielen europäischen Ländern ist es ganz normal, dass Kinder bereits im Alter von wenigen Monaten eine Ganztagskrippe besuchen. In Schweden sind circa 80 Prozent aller Mütter berufstätig. 3 2 Quelle: Psychologie heute, Ausgabe 07/11, zitierte Studie: Kinder und Jugendgesundheitssurvey des Berliner Robert Koch Instituts 3 Quelle: Psychologie heute, Ausgabe 06/11 22 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

Kinder berufstätiger Mütter bringen bessere Leistungen in der Schule und zeigen sich beim Lernen motivierter. 4 Elterliche Nachhilfe wird von Kindern oft als lästig und kontrollierend empfunden das kann sich nachteilig auf die Freude am Lernen auswirken. Mütter, die gewöhnt sind, im Berufsleben selbstständig zu handeln und vielfältige Aufgaben zu lösen, geben diese Fertigkeiten an ihre Kinder weiter. Kinder lernen von der Eigenständigkeit und den Fertigkeiten aus dem Berufsleben der Eltern. Arbeiten zu gehen bedeutet auch einen Raum für sich, zur Entfaltung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu haben und das eigene Geld zu verdienen. Studien belegen, dass berufstätige Mütter trotz Stress ausgewogener und gesünder sind als Frauen, die keiner Erwerbsarbeit nachgehen. Der Faktor Stress wird durch viele andere positiv wirkende Faktoren ausgeglichen. 5 Mütter, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, sind trotz aller Belastungen zufriedener als Frauen ohne Erwerbsarbeit. 4 Quelle: Psychologie heute, Ausgabe 06/2011 5 Quelle: Zeit Wissen, Ausgabe 02/2012 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 23

Zuerst hatte ich Zweifel, ob mein Kind nicht noch zu klein für den Kindergarten ist Jetzt bin ich richtig erleichtert, weil ich spüre, dass mein Kind gut betreut ist, viel erlebt und sich wohl fühlt. Schluss mit dem schlechten Gewissen! Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und versuchen Sie Antworten auf folgende Fragen zu finden: anregung übung Was kann nur ich meinem Kind geben? Was kann ich und was können andere meinem Kind geben? Was können nur andere meinem Kind geben? Hier einige Anregungen: Trösten, Ausflüge machen, gemeinsam Spaß haben, emotionale Wärme, Basteln, Singen, Musizieren, Austausch mit anderen Kindern, Freundschaften schließen... 24 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

Eingewöhnungsphase Die Eingewöhnung in die außerhäusliche Betreuung ist für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung für Kinder ebenso wie für Mütter und Väter. Das geht nicht immer ohne Tränen. Doch ein anfänglicher Trennungsschmerz ist normal und heißt nicht, dass es Ihrem Kind nicht gut geht. Kinder und auch Erwachsene wachsen mit Herausforderungen und neuen Situationen! Damit die Eingewöhnung so gut wie möglich verläuft, hier ein paar Tipps: Was hat das Kind erlebt? Was macht es dort gerne? Mit wem hat es gespielt? Falls Ihr Kind noch nicht spricht oder ein Gespräch schwierig ist: Beobachten Sie Ihr Kind! Wie verhält es sich? Sind Veränderungen bemerkbar? Wie ist die Grundstimmung? Fragen Sie Ihr Kind, wie es ihm im Kindergarten gefällt! Jedes Kind verarbeitet das Erlebte auf seine Weise. 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 25

Planen Sie in den ersten Wochen möglichst wenig zusätzliches Programm! Verbringen Sie die restliche Tageszeit gemeinsam. Geben Sie Ihrem Kind Gelegenheit, sich zuhause zu entspannen und fragen Sie Ihr Kind, wie es gerne die Zeit verbringen würde. Bleiben Sie in Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen! Fragen Sie nach, wie es Ihrem Kind geht. Sprechen Sie Anfangsund Anlaufschwierigkeiten frühzeitig an! Suchen Sie das Gespräch mit den Pädagoginnen und Pädagogen! Besprechen Sie Ihre neue Situation mit jemandem, der Verständnis für Sie hat! Ein Kindergartenkind zu haben, stellt auch Eltern vor neue Herausforderungen: Sie lernen, sich ein Stück von ihrem Kind zu lösen, nicht immer Bescheid zu wissen, was ihr Kind gerade macht oder wie es ihm gerade geht. 26 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

Betreuungsformen Hören Sie sich bei Ihren Verwandten, Freunden, Freundinnen und Bekannten um und sehen Sie sich die Einrichtungen persönlich an. Denken Sie daran, Ihr Kind rechtzeitig anzumelden! Erkundigen Sie sich rechtzeitig über die Betreuungsmöglichkeiten in Ihrer Nähe! Folgende Betreuungsformen stehen zur Verfügung: Kindergärten BabysitterInnen Tagesmütter/Tagesväter Leihomas/Leihopas Kindergruppen Nachmittagsbetreuung Kinderbetreuung bei ArbeitgeberInnen/an schulpflichtiger Kinder Universitäten Weitere Informationen zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie bei Ihrem Gemeindeamt, beim Magistrat Ihres Wohnbezirkes oder beim Amt für Jugend und Familie Ihres Bundeslandes sowie bei speziellen Einrichtungen. AMS Informationen zu Kinderbetreuungsstellen in Ihrem Bundesland finden Sie auch auf den Internetseiten des AMS und im Serviceteil ab S. 72. 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 27

Beihilfen zur Kinderbetreuung AMS Die Höhe der Beihilfe ist gestaffelt und hängt ab: vom Bruttofamilieneinkommen von den entstehenden Betreuungskosten von der Dauer und Art der Unterbringung Ihres Kindes. Die Beihilfe wird jeweils für ein halbes Jahr gewährt, somit ist jedes halbe Jahr ein neues Begehren zu stellen! Antrag unter: www.ams.at Sie wollen eine Arbeit aufnehmen oder an Angeboten des AMS teilnehmen und benötigen deshalb einen Betreuungsplatz für Ihr Kind oder Ihre Kinder? Das AMS kann Ihnen zu den Unterbringungskosten eine Beihilfe gewähren. 6 Die Kinderbetreuungsbeihilfe kann dann gewährt, wenn Sie vor Antritt der Beschäftigung oder Ausbildung und vor Unterbringung des Kindes/der Kinder in der Betreuungseinrichtung beim AMS dafür ansuchen. Unter gewissen Umständen kann diese Beihilfe auch bereits Berufstätigen gewährt werden, z.b. bei wesentlichen Verschlechterungen der wirtschaftlichen Verhältnisse oder Änderungen der Arbeitszeit, die andere Betreuungsformen verlangen. 6 Stand 16.03.2012 28 3.Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

Kinderbetreuung im Krankheitsfall Gerade beim Kindergarteneinstieg werden Kinder häufig krank. Der Gesetzgeber sieht die Möglichkeit von Pflegefreistellung vor. Diese kann man für maximal 10 Arbeitstage pro Jahr ausschöpfen. Mein Kind ist krank. Meinen Termin für morgen kann ich aber auf keinen Fall absagen! Für einen Mitgliedsbeitrag von 12,50 Euro pro Monat und Familie unterstützt die große KIB-Gemeinschaft Familien bei der Erkrankung eines Kindes. Dafür vernetzt KIB Dienstleistungsorganisationen und nachbarschaftlich engagierte Personen mit den Familien. Weitere Unterstützung gibt es für die Begleitung im Krankenhaus, die Pflege zu Hause und die Betreuung gesunder Geschwister durch Mobile Kinderkrankenpflege. Diese Unterstützung erhält jede Familie unabhängig von Einkommen, Wohnort und Anzahl der Kinder für einen Mitgliedsbeitrag von 11,- pro Monat und Familie. adressen im Serviceteil S. 72 3. Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 29

Kinderbetreuung während der Ferien Vereinbarkeit von Beruf und Familie erfordert eine optimale und vor allem bedarfsgerechte Kinderbetreuung. Kinderbetreuungsmöglichkeiten während der Ferien sind für berufstätige Eltern oft eine große Herausforderung! In einigen ländlichen Regionen haben bis zu 90 % der Kinderbetreuungseinrichtungen während der Sommermonate geschlossen. Daher werden sowohl Klein- als auch Schulkinder oftmals in der eigenen Familie, von Großeltern oder Verwandten betreut. Es gibt spezielle Ferienangebote in den einzelnen Bundesländern, wie z.b. in Niederösterreich beim NÖ Familienpass, in Wien durch die Wiener Kinderfreunde oder die Wiener Jugenderholung (gemeinsam mit der MA 11). Außerdem werden auch zahlreiche Sport-, Freizeit-, Lern- und Erholungscamps für Kinder und Jugendliche von unterschiedlichen Organisationen, zum Teil zu günstigen Preisen, angeboten. 30 3.Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

Kinderbetreuung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen Kinder, die nicht altersgemäß entwickelt sind oder mit einer Behinderung leben, benötigen meist besondere Zuwendung, Förderung und Betreuung. Ihren Eltern fällt es daher manchmal schwer, ihre Kinder bei einem beruflichen Wiedereinstieg anderen Personen anzuvertrauen. Hier finden Sie Rat und Unterstützung: Verein zur Förderung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen Gratiserholung für Familien mit pflegebedürftigen Kindern Eltern-Ratgeber und wertvolle Adressen Hilfreiche Adressen und Informationen Mobile Kinderkrankenpflege Für die Rechte aller Kinder links www.verein-engel.com www.kids2kids.at www.kindertraum.at www.handicapkids.at www.moki.at www.lobby4kids.at 3.Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben 31

meine notizen und gedanken zum thema 32 3.Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben

4. Orientierung und berufliche Weiterbildung 4.1 Das AMS Ihr erster Ansprechpartner Holen Sie schon zu Beginn Ihrer Überlegungen zur Berufsrückkehr so viele Informationen wie möglich ein! Ihr erster Ansprechpartner dabei ist das AMS. Das AMS unterstützt Sie mit folgenden Angeboten: In den regionalen AMS-Geschäftsstellen werden spezielle Informations- und Beratungsveranstaltungen für WiedereinsteigerInnen mit folgenden Informationen angeboten: Arbeitsmarktsituation Anforderungen und Qualifizierungsmöglichkeiten die Angebote des AMS Rechte und Pflichten bei Leistungsbezug aktive Gestaltung des beruflichen Wiedereinstiegs Sie können die Informations- und Beratungsangebote frühzeitig in Anspruch nehmen, auch wenn Sie noch Kinderbetreuungsgeld beziehen. Lassen Sie sich arbeitsuchend vormerken! AMS Informationsveranstaltungen Fragen Sie in Ihrer zuständigen regionalen AMS-Geschäftsstelle nach dem nächsten Termin. 4. Orientierung und berufliche Weiterbildung 33

AMS Information und Beratung in den regionalen AMS-Geschäftsstellen Online Services www.ams.at www.ams.at/jobroom www.ams.at/buw www.ams.at/bewerbung www.ams.at/sfa In Ihrer zuständigen regionalen AMS-Geschäftsstelle können Sie ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren. In jeder regionalen AMS-Geschäftsstelle gibt es für Sie Ansprechpersonen, die über spezielles Wissen zum Thema beruflicher Wiedereinstieg verfügen und Sie gerne beraten. In der eservice-zone haben Sie mit einem personalisierten Zugang die Möglichkeit, Dienstleistungen des AMS über das Internet rund um die Uhr in Anspruch zu nehmen. Im ejob-room, der elektronischen Stellenbörse des AMS, finden Sie sofort zahlreiche Jobs. Auf den Seiten Berufsinfo & Weiterbildung finden Sie Informationen zu Berufen, Qualifikationstrends und Weiterbildungsangeboten. Im Bewerbungsportal erhalten Sie Anleitungen, Übungen und Tipps zu allen Schritten Ihres Bewerbungsprozesses. Auf den Seiten Finanzielles finden Sie Informationen zu Leistungen und Förderungen für Arbeitsuchende. 34 4. Orientierung und berufliche Weiterbildung

In den BerufsInfoZentren können Sie sich einen Überblick über die Berufswelt verschaffen. Dort finden Sie eine große Auswahl an Info-Mappen und Broschüren zu Berufen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus gibt es ein Veranstaltungs- und Workshopangebot. Beachten Sie das jeweilige Angebot in Ihrem Bundesland. BerufsInfoZentren (BIZ) www.ams.at/buw/biz.html AMS Das Kursangebot Wiedereinstieg mit Zukunft gibt es speziell für Frauen. Es unterstützt Wiedereinsteigerinnen beim Einstieg in das Berufsleben, unter anderem durch Selbstlernphasen und Einzel-Coaching-Elemente. Kursangebot Wiedereinstieg mit Zukunft Ausgehend von Ihrer persönlichen Situation und Ihren individuellen Vorstellungen unterstützen die arbeitsmarktbezogenen Frauenberatungsstellen und die Frauenberufszentren (FBZ) durch konkrete Informationen und professionelle Unterstützung bei Fragen zu Kinderbetreuung, Bildung, Jobsuche, bei persönlichen, familiären und rechtlichen Fragestellungen. adressen im Serviceteil ab S. 53 4. Orientierung und berufliche Weiterbildung 35

4.2 Die eigene Qualifikation Wenn Sie sich über Ihren beruflichen Wiedereinstieg Gedanken machen, könnten folgende Überlegungen hilfreich sein: Welche Fähigkeiten und Kompetenzen habe ich? Welche Qualifikationen besitze ich, welche brauche ich noch? Welche Kompetenzen konnte ich während der Elternkarenz erwerben und wofür interessiere ich mich heute? fragen Seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie Ihre vielseitigen Qualifikationen auch beruflich nutzen können! Schlüsselqualifikationen Schlüsselqualifikationen, auch Soft Skills genannt, sind Fähigkeiten und Kenntnisse, die es ermöglichen, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen, Probleme zu lösen und Aufgaben zu erledigen. 36 4. Orientierung und berufliche Weiterbildung

Schlüsselqualifikationen sind im heutigen Berufsleben besonders wichtig, vor allem, weil Fachwissen schneller veraltet als je zuvor. Manche Schlüsselqualifikationen haben Sie bestimmt auch durch die Erziehung Ihrer Kinder, durch das Organisieren Ihres Haushaltes oder das Managen Ihrer Familie erworben. Das Einzige, was dabei noch fehlt, ist das Wissen darüber! Stellen Sie sich folgende Fragen: Eltern, die sich der Kinderbetreuung und der dazugehörigen Haushaltsorganisation widmen, erwerben viele Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen, die am Arbeitsmarkt gefragt sind. Welche Schlüsselqualifikationen besitze ich? Welche setze ich in meinem Beruf oder meiner Ausbildung ein? Welche habe ich durch die Elternkarenz erworben? fragen Kompetenzenmanagement Bei der Ergründung Ihrer Kompetenzen kann die Durchführung einer Kompetenzenanalyse hilfreich sein! Diese wird von vielen Institutionen angeboten, z.b. in den Volkshochschulen (VHS). 4. Orientierung und berufliche Weiterbildung 37