Detailinformationen Oberste Geschoßdecke Nicht nur aus Energiespargründen, sondern auch wegen der Überhitzungsgefahr im Sommer sollte die oberste Geschoßdecke, also die Decke zum Dachboden ausreichend gedämmt werden. In Gebäuden mit unbewohntem aber zugänglichem Dachraum ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke eine einfache und preiswerte Dämmmaßnahme. Energie Tirol Südtiroler Platz 600 Innsbruck Tel. 0 /8 99 Fax DW 0 E-Mail: office@energie-tirol.at www.energie-tirol.at
Dämmung der obersten Geschoßdecke Nicht nur aus Energiespargründen, sondern auch wegen der Überhitzungsgefahr im Sommer sollte die oberste Geschoßdecke, also die Decke zum Dachboden ausreichend gedämmt werden. In Gebäuden mit unbewohntem, aber zugänglichem Dachraum ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke eine einfache und preiswerte Dämmmaßnahme. Es werden druckfeste Dämmstoffe (EPS, druckfeste Mineralwolle, Kork etc.) in zwei Schichten, kreuzweise, mit einer Platte als Abdeckung verlegt. Dieser Aufbau ist auch als fertiges System erhältlich. Erhöhte Brandschutzanforderungen können durch spezielle Brandschutzplatten erfüllt werden. TIPP: Wer höhere Anforderungen an die Druckfestigkeit hat, wenn beispielsweise sehr schwere Gegenstände gelagert werden sollen, der kann auch weiche Dämmstoffe zwischen Polsterhölzern verlegen. Die Polsterhölzer sollen ebenfalls kreuzweise in zwei Schichten verlegt werden. Darüber wird eine belastbare Platte gelegt. Dämmstärken und U-Werte Langfristig sinnvolle Dämmstärken beginnen heute ab 0 cm. Damit werden U-Werte um 0, W/m²K erreicht. Bei Gesamtsanierungen in Passivhausqualität sind Dämmstärken bis zu 0 cm möglich. Diese Dämmstärken sind aus verschiedenen Gründen (Raumhöhe, Platzverbrauch etc.) nicht immer machbar, in der Sanierung ist Kompromissbereitschaft gefragt. Anforderung Althaussanierungsförderung: Mindest-U-Wert von 0,8 W/m²K (min. cm) für Mindestförderung. Für die Ökobonusförderung werden dringend verbesserte U-Werte empfohlen. Was drückt der U-Wert aus? Der U-Wert (Einheit: W/m²K) ist eine Kennzahl, die Auskunft über den Wärmeschutz eines Bauteils gibt. Früher k-wert genannt, beschreibt er, wie viel Wärme durch einen Bauteil verloren geht. Ein hoher U-Wert bedeutet hohe Wärmeverluste. Umgekehrt bedeutet ein niedriger U-Wert geringe Wärmeverluste. Das heißt, je niedriger der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Die Kennzahl ermöglicht damit einen Vergleich des Dämmstandards einzelner Bauteile. Energie Tirol Oberste Geschoßdecke Seite
Aufbau der Konstruktion 6 Quelle: LandesEnergieVerein Steiermark / Grafik Krausz 6 Aufbau von innen nach außen: Innenputz oder Holzverschalung tragende Decke in Massivoder Leichtbauweise Dampfbremse oder sperre (bei Holzbalkendecken) Dämmstoff druckfest oder zwischen Polsterhölzern: - Polystyrol (EPS) - Mineralwolle druckfest - Mineralwolle zwischen Lattung: die Dämmstärke muss um ca. % erhöht werden, weil der Holzanteil die Dämmung schwächt - Kork: Dämmstärke erhöhen, weil Kork schlechtere Dämmwerte aufweist - Hanf, Flachs, Schafwolle, Perlite (zwischen Lattung, siehe oben) - Holzfaserplatten - Zellulose etc. Abdeckung: Brandschutzplatte (Gipskarton, Gipsfaser, Platte mit speziellem Anstrich etc.) Hochgezogene Dämmung Dämmstoffe Für die Dämmung der obersten Geschoßdecke kommen meist druckfeste Dämmstoffe oder weiche Dämmstoffe zwischen Polsterhölzern zum Einsatz. Aus ökologischen Gründen sollte auf nachwachsende natürliche oder recycelte Dämmstoffe zurückgegriffen werden. Kommt Montageschaum zum Ausdämmen kleiner Bereiche zum Einsatz, sollte dieser sparsam eingesetzt werden. Alle Montageschäume sollen frei von klimaschädigenden FKW s, FCKW s, HFKW s, HFCKW s sein. Die Tiroler Wohnbauförderung sieht einen Verzicht oben genannter Baumaterialien vor. TIPP:...kostengünstig mit Zellulose dämmen!!! Wer seinen Dachboden nicht als Lagerfläche verwendet oder einen Dachboden mit sehr geringer Raumhöhe hat, kann sehr kostengünstig mit Zellulose dämmen. Die Flocken werden auf den Dachboden aufgesprüht und danach mit etwas Wasser benetzt, damit die oberste Zelluloseschicht eine festere Kruste bildet. Das ist eine einfache und kostengünstige Methode große Dämmstärken auch bei geringen Raumhöhen aufzubringen (der Dachboden sollte zumindest bekriechbar sein). Energie Tirol Oberste Geschoßdecke Seite
Dämmwirkung verschiedener Dämmstoffe Lambda-Wert Der Lambda-Wert (Einheit: W/mK) gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Materials an. Um den U-Wert eines Bauteiles berechnen zu können, wird der Wärmeleitwert sämtlicher verwendeter Materialien benötigt. Je kleiner der Lambda- Wert ist, umso schlechter leitet ein Stoff die Wärme und umso besser sind seine Wärmedämmeigenschaften. Geringe Lambda-Werte bedeuten also gute Dämmeigenschaften. Die Dicke des Dämmstoffs wird dabei nicht berücksichtigt. Dämmstoff Dämmwirkung TIPP: Fragen sie den ausführenden Betrieb nach dem Lambda-Wert des angebotenen Dämmstoffs. Hier gibt es große Unterschiede (siehe Tabelle unten). Dämmstoff ist nicht gleich Dämmstoff. Wenn Dämmstoffe mit hoher Dämmwirkung eingesetzt werden, kann die Aufbauhöhe verringert werden, was bei geringen Raumhöhen im Dachbereich ein Vorteil sein kann. Mineralwolle Flachs oder Hanfplatte Dämmbahn aus Schafwolle EPS weiss EPS grau Kork Einblasdämmung aus Zellulose λ = 0,06-0,0 W/mK λ = 0,00-0,0 W/mK λ = 0,0-0,00 W/mK ca. λ = 0,00 W/mK λ = 0,0-0,0 W/mK λ = 0,0 W/mK λ = 0,09-0,00 W/mK Unzugängliche Bereiche Teils bleiben in Dachböden Bereiche bestehen, die mit Plattenmaterialien (Zwickel zwischen den Sparren etc.) nicht sauber gedämmt werden können. Hier können rieselfähige Dämmstoffe, wie beispielsweise Perlite mit einer kleinen Schaufel eingebracht werden, um auch die letzten Lücken in der Dämmung zu schließen. Alle angeführten Zeichnungen sind als Prinzipskizzen und nicht als Planungsdetails zu verstehen! Die Skizzen sollen helfen, Wärmebrücken in der Planungsphase zu entschärfen und die Luft- und Winddichtheit des Gebäudes zu verbessern. Die Haftung für die Ausführung obliegt den ausführenden Firmen. Energie Tirol gibt Planungs- und Ausführungsempfehlungen und übernimmt keinerlei Haftung. Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Nachweis. Energie Tirol Oberste Geschoßdecke Seite
Kritische Bereiche Schwachpunkt Pfette Die Pfette soll vollständig überdämmt werden. Den Randbereich mit weichem Dämmstoff ausstopfen. Bei sehr geringen Raumhöhen und unzugänglichen Stellen Bereich mit rieselfähigem Dämmstoff ausfüllen. Anschlussbereich ausstopfen oder ausblasen Pfette Sparren Winddichtung AUSSEN BEHEIZT Schwachpunkt Durchführungen Durchführungen (wie z.b. von Installationsrohren, Holzbauteilen, Elektro-Leerverrohrungen...) vor dem Aufbringen der Dämmung abdichten. So wird verhindert, dass sich im Dämmstoff Kondensat bilden kann. Kalte Leitungen mit feuchtebeständigem Dämmstoff ummanteln. TIPP: Bei Durchführungen von Holzbauteilen (mit Rissen) empfiehlt es sich den Bereich um den Holzsteher mit flexiblen Klebebändern und Dichtmasse abdichten. Manschette und flexibles Klebe- band Installationsrohr Dämmung oberste Geschoßdecke begehbare Platte Installationsrohre mit Manschetten und flexiblen Klebebändern Abdichten Elektro-Leerverrohrungen: Die im Leerrohr geführten Kabel sind sorgfältig abzudichten (z.b. mit Silikon). Energie Tirol Oberste Geschoßdecke Seite
Schwachpunkt Giebelwand Um die Wärmebrückenwirkung der Giebelwand und die Gefahr von Schimmelbildung im Eckbereich zu vermindern, wird eine Dämmplatte mit einer Stärke von mindestens cm im Eckbereich hochkant eingelegt. Besonders wichtig ist diese Vorgangsweise bei Wandbaustoffen mit guter Wärmeleitfähigkeit (Beton, Betonziegel, Vollziegel etc.). Dämmplatte hochkant (~m) KALTER DACHRAUM einlegen (Stärke: min. cm) Giebelwand oberste Geschoßdecke AUSSEN BEHEIZT Schwachpunkt Dachbodentreppe Bei der Wahl der richtigen Dachbodentreppe soll darauf geachtet werden, dass der Deckel der Treppe mit umlaufenden Dichtungen und einer Dämmstoffeinlage ausgeführt ist. Zusätzlich sollen lose Dämmstoffplatten in der selben Stärke wie der übrige Aufbau beim Verlassen des Dachraumes über den Treppenbereich gezogen werden. KALTER DACHRAUM Dachbodentreppe mit geschlossenem Deckel Dichtungen und Dämmeinlage lose Dämmstoffplatten oberste Geschoßdecke BEHEIZT Energie Tirol Oberste Geschoßdecke Seite 6
Checkliste Dämmung der obersten Geschoßdecke Kontrolle und Erhebung des Bestandsdaches: Ist der Dachboden überall trocken? Gibt es Feuchtigkeitseintritte? Sind bestehende Durchführungen abgedichtet? Gibt es schwitzende Rohre und Leitungen? Erhebung der bestehenden Materialien (Dämmstoffe, Abdeckplatten, Folien etc.) Dämmstärken und U-Werte: Empfehlung: Energieausweis Kategorie A Niedrigstenergie- / Passivhausstandard o U-Wert: 0,0 0, W/m²K, Dämmstärke 0 bis 0 cm Mindestanforderungen Althaussanierungsförderung: o U-Wert: 0,8 W/m²K, Dämmstärke cm Luft- und Winddichte: wichtige Anschlüsse: o aufgehendes Mauerwerk giebelseitig: eine Dämmstoffplatte wird senkrecht an die Giebelwand geklebt o traufseitig: Fußpfette wird überdämmt o Kamin, Lüfterrohre etc. werden sauber abgedichtet Ökologische Kriterien: nur Baumaterialien, die keine klimaschädigenden Gase (z.b. FKW, FCKW, HFKW, HFCKW) in die Atmosphäre freisetzen PVC freie Folien, Dachbahnen und Rohre verwenden Energie Tirol Südtiroler Platz 600 Innsbruck Tel. 0 /8 99 Fax DW 0 E-Mail: office@energie-tirol.at www.energie-tirol.at Stand: Mai 009 Energie Tirol Oberste Geschoßdecke Seite 7