Einbau einer Innenlicht-Verzögerung für den Renault 19 Die folgende Schaltung basiert auf einer Idee von www.kampfkeks.com. Ich habe sie übernommen und auf den 19er angewandt. Was wird benötigt: - Streichholzschachtel-großes Stück Lochrasterplatine - Schrumpfschlauch / Isolier-Klebeband - Lötkolben, Lötzinn mit Flussmittel - blanker Draht um die Bauelemente auf der Platine zu verbinden - Seitenschneider, Zange, Pinzette,... Kleinkram halt - rotes und schwarzes Kabel aus dem KFZ-Bedarf, relativ dünn Für die Platine: - 1 Elektrolytkondensator 100µF / 35V / Temperaturfestigkeit würde ich was bei 110 C oder so empfehlen, da es im Sommer doc h relativ warm werden kann unterm Dach - 1 Transistor BC558-1 Transistor BC547-1 Transistor BUZ 11 - jeweils einmal die 1/4W-Kohleschichtwiderstände mit den Werten 2,2k, 4,7k, 100k, 150k und viermal mit dem Wert 10k-Ohm. Die Schaltungsbeschreibung spare ich mir an dieser Stelle, erwähnt sei nur, dass sich der Kondensator über den Widerstand 8 (im Stromlaufplan R8) entlädt. Das heißt, dass der Wert von R8 wichtig ist für die Zeit, die die Lampe nachleuchten soll, nachdem die Tür geschlossen wurde. Wird R8 größer gewählt, leuchtet die Lampe länger, wird R8 kleiner gewählt, leuchtet sie kürzer nach. Weiterhin zur Frage, warum da drei Transistoren verbaut sind: Also der große BUZ11, im Stromlaufplan als T3 bezeichnet, ist quasi das Hauptventil, er öffnet oder schließt den Stromweg, der sich zwischen Anschluß 4 und 5 befindet. Das ist quasi der Arbeitsstrom, der die Lampe zum leuchten bringt, daher wird hier auch ein Leistungstransistor benutzt. Die beiden anderen Transistoren haben viel kleinere Ströme zu schalten, wobei T1 für das Aufladen des Kondensators bei Türöffnung zuständig ist, und T2 für das schnelle Entladen bei Zündung an. Sollten mal beide Zustände existieren, also z.b. der Motor an sein, während eine Tür offen ist, herrscht bildlich gesprochen eine Art Gleichgewicht vor. Das heißt quasi, der Kondensator wird über T2 entladen und über T1 nachgeladen, das Licht bleibt an und geht sofort aus, nachdem die Tür wieder geschlossen wurde. Die Glühlampe im Schaltplan soll nur symbolisch sein, die gehört da nicht hin. Das soll an dieser Stelle reichen zur Schaltung an sich.
Schaltplan: (Copyright by Kampfkeks.com) Platinenlayout, Bestückungsseite: (Copyright by Kampfkeks.com) T3 wurde hier fälschlicherweise als T5 bezeichnet. Ebenso BUZ-10 statt richtigerweise BUZ-11.
Platinenlayout, Leiterzugseite (Copyright by Kampfkeks.com) Die Anschlüsse der Platine sind wie folgt belegt: Pin 1, Dauerplus Pin 2, Türkontakt Pin 3, Zündplus Pin 4, Glühlampe Pin 5, Masse Zum praktischen Teil: Als erstes muss die Dachkonsole demontiert werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Sicherung für die Innenbeleuchtung herauszuziehen und die Zündung aus zu lassen.
Als erstes die Streuscheibe abhebeln, vorsichtig mit Schraubendreher, siehe Bild. Als nächstes wird der Lampenträger herausgehebelt, wieder mit einem Schraubendreher, siehe Bild. Anschließend den Stecker vom Lampenträger abziehen und alles beiseite legen.
Dann mit einem Torx-Schraubendreher (T5?) die beiden Schrauben lösen, mit dem die Konsole am Dach befestigt ist. Zuletzt mit wackelnden Bewegungen die Konsole aus dem Dachhimmel ziehen, sie ist noch mit zwei Winkeln im Himmel eingehängt. Mit etwas Fummelei geht das aber. Das sieht dann in etwa so aus:
Also jetzt noch Stecker vom (falls vorhanden) Schiebedach-Schalter und der Infrarot- Empfängereinheit abziehen. Der Stecker der Schalterbeleuchtung braucht dich nicht zu irritieren, den habe ich mir selbst nachgerüstet. Wenn du den 3poligen Stecker betrachtest, der an den Lampenträger gesteckt wurde, siehst du drei Kabelfarben. Schwarz, Rot/weiß und Orange. Bei mir wurde am Stecker natürlich schon rumgebastelt, klar. ;-) Zur Erklärung: Schwarz ist das Massekabel, rot/weiß ist das Dauerplus-Kabel und Orange ist die Leitung von der Glühlampe zum Türkontakt. Durchtrenne das Orange Kabel, etwa in der Mitte zwischen Stecker und Anfang der Schaumstoff-Kabelhülle. Entferne die Isolierung der Kabelenden etwa 5-8mm, je nachdem wie präzise zu beim Löten bist. Ab hier gibt es jetzt verschiedene Wege. Es geht darum, für die Schaltung Dauerplus und Masse zu bekommen. Mein Vorschlag ist, mit einem Messer o.ä. an der Isolierung des roten und schwarzen Kabels (wieder etwa in der Mitte zwischen Stecker und Anfang der Schaumstoffkabelumhüllung) zu schaben, bis man an die Kupferlitze herankommt. Dabei das eigentliche Kabel natürlich nicht verletzen! Dann kann man die beiden etwa 10cm langen Kabel (schwarz und rot) an diese abisolierte Stelle geschickt anlöten und nachher ordentlich mit Isolierband umwickeln. Es empfiehlt sich, das neue Kabel jeweils an das vorhandene Kabel anzulegen, um Knicke der Lötstelle zu verhindern. Sehr ungünstig wäre hier ein rechter Winkel zwischen alten Kabel und Abzweig. Ich hab mal versucht, dass in nem Bild zu zeigen, was ich meine.
Möglich ist es auch, diverse Steckverbindungen oder auch Miniaturlisterklemmen zu benutzen. Bedacht werden muss jedoch immer, dass sich bei Hitze (Hochsommer) nichts verformt oder blank gescheuert werden kann. Außerdem ist wenig Platz da oben im Dach. Nun noch die Vorgehensweise, um an das Zündplus zu kommen. Wer ein Schiebedach hat, hat hier einen großen Vorteil, denn dort liegt bereits am entsprechenden Stecker in der Dachkonsole Zündplus an (gelbes Kabel). Genau wie beim Dauerplus und der Masse kann hier die Isolierung an einer Stelle weggekratzt werden und ein entsprechendes Kabel (10-15 cm, ich würde rot nehmen, falls kein Gelbes da ist) angelötet werden. Wer kein Schiebedach hat, wird wohl nicht umhin kommen, sich vom Sicherungskasten über die A-Säule eine entsprechende Zündplus-Leitung zu legen. Nun wird alles verbunden. Ich habe an meiner Platine die entsprechenden Anschlüsse einfach als verlängerte blanke Drähte ausgeführt, die an die Kabel gelötet werden. Hier bringt ein Helfer enorme Vorteile, vier Hände können einfach mehr halten als zwei ;-) Anschlüsse: Der Abzweig, der vom schwarzen Kabel kommt, wird mit Pin 5 verbunden, der Abzweig vom roten Kabel mit Pin 1. An Pin 2 wird das orange Kabel angelötet, was du vorhin durchtrennt hast. Und zwar die Seite, die ins Dach verschwindet. Notfalls mit einem extra Kabel verlängern, falls die Länge nicht reicht. Die andere Seite des orangen Kabels, also die, die vom Stecker kommt, geht an Pin 4. Pin 3 wird mit dem Kabel verbunden, was vom Schiebedachschalter-Stecker kommt. Ich habe bei mir Schrumpfschläuche verwendet, die ich vorm zusammenlöten der Kabel aufgeschoben habe, um die Platinenanschlüsse zu isolieren. Denkbar ist auch Isolierband oder ähnliches. Wer will, kann seine Schaltung in eine Streichholzschachtel oder ein ähnliches kleines Gehäuse bringen. Ich habe es so gemacht, dass ich die kleine Platine in Lautsprecher-Dämmmaterial gewickelt habe und anschließend in die Vertiefung des Daches, dort, wo die Antenne ankommt, geklemmt habe. So ist sie elektrisch isoliert (unbedingt erforderlich!) und klappert nicht.
Spätestens jetzt sollte ein Funktionstest durchgeführt werden. Das heißt, Schiebedach-Schalter (falls Schiebedach vorhanden) an den Schiebedach-Stecker anschließen (wichtig!), Sicherung für Innenlicht wieder reinstecken und warten bis es knallt. Oder sich freuen, dass es leuchtet. Falls es leuchtet: Alle Türen schließen, warten bis die Lampe ausgeht. Sie sollte so 10-20 Sekunden nachleuchten. Jetzt noch mal die Türe aufmachen, wieder zu, und gleich die Zündung an. Nach spätestens einer Sekunde sollte die Lampe ausgehen. Wenn ja, fein! Wenn nein: zuallererst die Platine kontrollieren. Alles korrekt verbunden? Kalte Lötstellen? Übriges Flussmittel, was vielleicht Kurzschlüsse verursacht? Bauteile zu lange erhitzt beim löten? Hier gibt es zehntausend Fehlerquellen. Ansonsten, Platine ordentlich im Dachhimmel verbringen, gegen Klappern sichern (das, was der 19er von Natur aus eingebaut hat, klappert eh genug) und dann die Konsole Stück für Stück wieder anbauen, in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbau. Aufpassen, dass die Kabel nicht unnötig gequetscht werden und die Platine nicht starken Kräften ausgesetzt wird. Viel Spaß damit! Ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden, die durch diese Einbauanleitung entstehen könnten. Copyright by NovaTronic, Mittweida 29.03.2006 Aktualisiert und als.pdf-datei konvertiert am 03.04.06 Vielen Dank an 19erMatze aus dem R19.de Forum und an Sebastian alias Kampfkeks für die Grundlagen dieser Idee