Studie Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Nordrhein-Westfalen



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Transkript:

Studie Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Nordrhein-Westfalen Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Düsseldorf, 28. Oktober 2013 Prognos AG: Dr. David Juncke Klaudia Lehmann

Gliederung 01 Ausgangslage und Fragestellung 02 Väterzeit in NRW im Vergleich zu anderen Bundesländern 03 Väterzeit im Vergleich der nordrhein-westfälischen Kreise und kreisfreien Städte 2013 Prognos AG 2

Ausgangslage Mit der Einführung von Partnermonaten beim Elterngeld ist die Beteiligung der Väter an der Elternzeit kontinuierlich gestiegen: Die Väterbeteiligung in Deutschland hat sich von 2008 bis 2011 um 6,5 Prozentpunkte von 20,8 auf 27,3% erhöht. In diesem bundesweiten Durchschnittswert kommt jedoch eine erhebliche Varianz zwischen den Bundesländern zum Ausdruck. Während im Jahr 2011 beispielsweise in Sachsen mehr als jeder dritte Vater (35,6%) Elternzeit in Anspruch genommen hat, war es in NRW gerade einmal jeder fünfte Vater (20,2%). Nicht nur im Vergleich der Bundesländer sind deutliche Unterschiede hinsichtlich der Väterbeteiligung beim Elterngeld festzustellen, sondern auch mit Blick auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte. Für NRW kann diesbezüglich festgehalten werden, dass bspw. in Bochum die Väterbeteiligung dem nordrheinwestfälischen Durchschnitt entspricht (20,3%), Gelsenkirchen (10,2%) und Münster (34,3%) jedoch deutlich nach unten und nach oben vom Durchschnitt abweichen. Als weiterer Indikator für das väterliche Engagement kann die Bezugsdauer des Elterngeldes betrachtet werden. Im Bundesdurchschnitt beziehen Väter das Elterngeld 3,3 Monate lang. Auch hinsichtlich dieser Kennzahl lassen sich Unterschiede im Vergleich zwischen den Bundesländern sowie auf Kreisebene feststellen. Die Väter in Nordrhein-Westfalen nutzen die Väterzeit im Durchschnitt 3,9 Monate; die Varianz auf Kreisebene reicht von 3,0 Monaten in Remscheid bis zu 5,5 Monaten in Mönchengladbach. 2013 Prognos AG 3

Fragestellungen und Methodik Vor dem Hintergrund der beschriebenen Ausgangslage verfolgt die Studie folgende Fragestellungen und Methodik: Fragestellungen Wie ist die Inanspruchnahme von Elterngeld und Elternzeit in NRW ausgestaltet? Warum nehmen die Väter in NRW im Bundesvergleich unterdurchschnittlich häufig Elternzeit in Anspruch? Warum fällt die Elternzeit der Väter in NRW überdurchschnittlich lange aus? Methodik Die Fragen werden mit Hilfe statistischer Datenanalysen bearbeitet. Berücksichtigt werden zwei Untersuschungsebenen: NRW im Vergleich zum Bundesdurschnitt sowie im Vergleich zu Sachsen. Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte in NRW. 2013 Prognos AG 4

Datenquellen Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. Statistisches Bundesamt (2013): Elterngeld für Geburten 2011 nach Kreisen. Sonderauswertungen des Statistischen Bundesamtes zu beendeten Leistungsbezügen für im Jahr 2011 geborene Kinder, differenziert nach Altersgruppen der Väter, Zahl der Kinder im Haushalt und Paarbezug von Elterngeld. Sonderauswertungen des Statistischen Bundesamtes mit Angaben des Mikrozensus 2012 zu Altersgruppen, Erwerbsbeteiligung, Erwerbsumfang und Bildungsabschluss von Vätern und Müttern mit Kind(ern) bis 3 Jahre im Haushalt. Auswertung des SOEP-Ergänzungsdatensatzes FiD ( Familien in Deutschland ) zu Einstellungen zu Familienleben und Rollenteilung von Vätern und Müttern mit Kind(ern) bis 3 Jahre im Haushalt. 2013 Prognos AG 5

Gliederung 01 Ausgangslage und Fragestellung 02 Väterzeit in NRW im Vergleich zu anderen Bundesländern 03 Väterzeit im Vergleich der nordrhein-westfälischen Kreise und kreisfreien Städte 2013 Prognos AG 6

Entwicklung des Elterngeldbezugs von Vätern (seit 2008) Bereits bei Einführung des Elterngeldes nahmen die Väter in NRW unterdurchschnittlich häufig Elterngeld in Anspruch. Jedoch nimmt in den vergangenen Jahren auch in NRW die Inanspruchnahme kontinuierlich zu. in Prozent 40 35 30 25 20 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 30,7 26,7 23,6 20,8 18,1 16,4 32,7 25,3 19,2 35,6 27,3 20,2 15 10 5 0 2008 2009 2010 2011 Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. Anmerkung: Elterngeldbezug 2007: durch Änderung der Antragsstatistik keine vergleichbaren Angaben. 2013 Prognos AG 7

Elterngeldbezug von Vätern nach Bundesländern Die Väter in NRW gehören bei der Inanspruchnahme von Elterngeld zu den Schlusslichtern. Nur jeder fünfte Vater nutzt in NRW das Elterngeld. 40 35 30 35,8 35,6 32,2 31,8 29,9 29,8 29,6 26,4 27,3 24,7 23,4 22,8 22,3 21,5 20,9 20,2 25 in Prozent 20 17,5 15 10 5 0 BY SN BE TH HH BW BB HE NI SH RP MV ST HB NW SL D Bundesländer Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 8

Grundlage der Berechnung des Elterngeldanspruchs von Vätern Väter in NRW erhalten Elterngeld überwiegend als Lohnersatzleistung. Den Mindestbetrag, der auch gezahlt wird, wenn vor der Geburt des Kindes kein Einkommen aus Erwerbstätigkeit erzielt wurde, erhalten in NRW mehr Väter als im bundesdeutschen Durchschnitt. 100 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 80 78,4 72,1 79,5 in Prozent 60 40 20 9,4 19,2 9,5 14,5 13,4 14,5 19,2 15,3 16,5 0 Ersatz von Erwerbseinkommen Geringverdienstzuschlag Reduzierung des Einkommens Grundlage der Berechnung* Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. *Summe addiert sich nicht auf 100%, da eine Kombination der Leistungen möglich ist. Mindestbetrag 2013 Prognos AG 9

Höhe des Elterngeldanspruchs von Vätern im ersten Bezugsmonat Elterngeld in Höhe des Mindestbetrags von 300 Euro erhielten 14% der Väter in NRW vergleichbar dem Bundesdurchschnitt ( = ähnlicher Anteil von Vätern, die vor dem Elterngeldbezug nicht erwerbstätig waren). Jeweils 29% der nordrhein-westfälischen Väter bezogen zwischen 1.000 und 1.500 Euro bzw. 1.500 Euro und mehr Elterngeld. Der durchschnittliche Elterngeldbezug entspricht etwa dem gesamtdeutschen Durchschnitt. 25 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland Durchschnittswerte: in Prozent 20 15 10 14 13 13 21 9 12 21 14 15 15 16 14 11 14 11 NRW: 1.113 Euro SN: 931 Euro D: 1.108 Euro 11 18 17 7 7 6 6 7 7 5 0 300 300-500 500-750 750-1.000 1.000-1.250 1.250-1.500 1.500-1.800 1.800 und mehr Höhe Elterngeldbezug Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 10

Durchschnittliches Einkommen vor der Geburt des Kindes von Vätern (vor Geburt erwerbstätig) mit Elterngeldbezug Das durchschnittliche Einkommen der Väter vor der Geburt des Kindes war mit 1.924 Euro im bundesdeutschen Vergleich eher hoch. Im Vergleich zu Sachsen war das Einkommen vor Geburt des Kindes im Durchschnitt beispielsweise rd. 380 Euro höher. 2.500 2.000 2.072 2.029 2.005 1.984 1.953 1.947 1.924 1.902 1.879 1.900 1.823 1.733 1.601 1.558 1.542 1.537 1.527 Euro 1.500 1.000 500 0 BW BY HH HE SL RP NW SH NI HB BE BB MV SN TH ST D Bundesländer Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 11

Elterngeldbeziehende Väter und Mütter, die vor Geburt des Kindes erwerbstätig waren Vor Geburt des Kindes waren 88% der Väter in NRW erwerbstätig, jedoch nur 60% der Frauen. Insbesondere die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist niedriger als im Bundesdurchschnitt (66%). Die Erwerbsbeteiligung der Eltern vor Geburt des Kindes hat großen Einfluss auf die Höhe des Elterngeldbezugs und damit letztlich auch auf die Inanspruchnahme von Elterngeld. 100 Männer Frauen 92 91 91 90 90 89 89 88 88 88 88 87 87 86 86 85 89 in Prozent 80 60 70 75 65 69 69 64 67 73 73 63 60 70 60 57 64 63 66 40 20 0 BY SN BW SH HH HE ST BB TH RP NW MV SL HB NI BE D Bundesländer Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 12

Väter und Mütter mit Kindern bis 3 Jahre im Haushalt, nach Erwerbsbeteiligung Die Erwerbstätigenquoten von Vätern mit kleinen Kindern bis 3 Jahre in Nordrhein- Westfalen (und Sachsen) unterscheiden sich nur geringfügig vom Bundesdurchschnitt. Äquivalent zur Erwerbsbeteiligung der Mütter vor Geburt des Kindes zeigt sich hingegen ein hoher Unterschied bei der Erwerbsbeteiligung der Mütter, die in NRW deutlich geringer als in Sachsen ist. 100% Erwerbstätig Erwerbslos Nicht Erwerbstätig 6,5 6,1 5,6 5,3 5,1 4,4 in Prozent 80% 60% 40% 88,2 88,8 90,0 62,6 2,7 43,8 5,8 55,8 3,1 20% 34,7 50,4 41,1 0% NRW Sachsen Deutschland NRW Sachsen Deutschland Väter Mütter Quelle: Statistisches Bundesamt: Mikrozensus 2012. Sonderauswertung zur Erwerbsbeteiligung von Vätern und Müttern mit Kind(ern) bis 3 Jahre im Haushalt. 2013 Prognos AG 13

Väter und Mütter mit Kindern bis 3 Jahre im Haushalt, nach Bildungsabschluss Väter wie Mütter mit Kleinkindern in Nordrhein-Westfalen weisen im Vergleich zu sächsischen Eltern und im gesamtdeutschen Vergleich in geringerem Umfang hohe Bildungsabschlüsse und zu höherem Anteil niedrige Bildungsabschlüsse auf. Eine hohe Bildung ist relevant für die erzielbaren Einkommen und damit auf die Höhe des Elterngeldbezugs. 100% niedriger Bildungsabschluss mittlerer Bildungsabschluss hoher Bildungsabschluss 80% 29,9 36,7 34,7 24,3 40,8 29,2 in Prozent 60% 40% 50,8 59,2 51,8 49,0 51,7 52,2 20% 0% 19,3 26,7 13,4 4,1 7,5 18,5 NRW Sachsen Deutschland NRW Sachsen Deutschland Väter Mütter Quelle: Statistisches Bundesamt: Mikrozensus 2012. Sonderauswertung zu Bildungsabschlüssen von Vätern und Müttern mit Kind(ern) bis 3 Jahre im Haushalt. 2013 Prognos AG 14

Elterngeldbezug von Vätern nach Altersgruppen Über die Hälfte (53%) der nordrhein-westfälischen Väter mit Elterngeldbezug sind 35 Jahre und älter. Die sächsischen Väter sind hingegen mehrheitlich unter 35 Jahre (61%). Ein jüngeres Alter wird mit modernen Vorstellungen von Geschlechterrollen in Verbindung gebracht. 50 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland in Prozent 40 30 20 10 0 1 3 2 11 18 Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Elterngeldstatistik. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. Abweichungen von 100% sind rundungsbedingt. 13 33 38 34 bis 24 25-29 30-34 35-39 40-44 ab 45 Altersgruppe 32 26 30 16 12 15 5 4 5 2013 Prognos AG 15

Bezugsdauer des Elterngeldes von Vätern Väter in NRW nehmen im Durchschnitt 3,9 Monate und damit überdurchschnittlich lange Elternzeit in Anspruch. Im bundesdeutschen Schnitt beläuft sich die Inanspruchnahmedauer auf 3,3 Monate, in Sachsen nur auf 3,1 Monate. Auch der Anteil der Väter, die mehr als 10 Monate Elternzeit in Anspruch nehmen, ist in NRW überdurchschnittlich hoch. in Prozent 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% Bezugsdauer bis zu 2 Monate 3 bis 9 Monate 10 bis 12 Monate 18 15 13 11 11 11 11 9 9 8 8 7 7 6 6 6 9 14 21 71 61 13 15 16 13 13 14 19 17 16 13 13 13 11 14 24 76 74 73 76 78 73 77 74 77 80 81 81 83 77 63 20% 10% 0% HB NW BE SH SL ST NI HE HH RP MV BB SN TH BW BY D Bundesländer Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 16

Bezugsdauer des Elterngeldes von Vätern, die vor Geburt des Kindes erwerbstätig / nicht erwerbstätig waren Während nordrhein-westfälische Väter, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, im Durchschnitt 3,4 Monate Elternzeit nehmen, ist die Bezugsdauer bei nicht erwerbstätigen Vätern mit durchschnittlich 7,4 Monaten deutlich länger. Die relativ lange durchschnittliche Inanspruchnahmedauer in NRW ist folglich ein Resultat dieser beiden Werte 10 Vor Geburt des Kindes erwerbstätig nicht erwerbstätig Monate 8 6 4 8,1 7,4 6,8 6,3 5,9 5,3 5,4 4,9 4,7 4,8 3,9 3,7 3,4 4,1 4,5 4,2 3,8 3,8 3,8 3,2 3,2 3,2 3,2 3,1 3,1 3,1 3,1 3,1 2,9 2,9 2,9 2,8 3,1 5,1 2 0 HB BE NW NI SL ST SH BB HH HE MV RP BW SN TH BY D Bundesländer Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 17

Beginn des Elterngeldbezugs von Vätern, bezogen auf Geburtsmonat des Kindes Väter in NRW nehmen überdurchschnittlich häufig bereits direkt nach der Geburt des Kindes Elterngeld in Anspruch. Sie nutzen die Elternzeit am Ende des möglichen Bezugszeitraums seltener (als bspw. in Sachsen) und unterstützen folglich zu einem geringeren Anteil den beruflichen Wiedereinstieg der Mütter. 40 37 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 30 in Prozent 20 25 22 16 24 15 10 8 8 6 7 6 6 7 6 6 6 5 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 6 4 4 5 3 4 4 4 4 4 4 3 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 ab 13 Beginn Elterngeldbezug nach Monat... Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. Nordrhein-Westfalen: Sonderauswertung. 2013 Prognos AG 18

Paarbezüge von Elterngeld (Reihenfolge) In Nordrhein-Westfalen beziehen Paare das Elterngeld überwiegend zeitweise gemeinsam (59%) und in geringerem Umfang nacheinander (ähnlich wie im Bundesdurchschnitt). Weniger als 1% der Paare bezogen Elterngeld über den gesamten Zeitraum zusammen. 100 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 80 in Prozent 60 40 59,4 54,3 61,4 40,0 45,5 38,1 20 0...zeitweise gemeinsam...nacheinander...über den gesamten Zeitraum zusammen Paare, die Elterngeld bezogen haben 0,6 0,2 0,5 Quelle: Statistisches Bundesamt (2011): Pressemitteilung 431 vom 23.11.2011 Mehr als 60% der Paare beziehen zeitweise gemeinsam Elterngeld. 2013 Prognos AG 19

Einkommensdifferenzen zwischen Männern und Frauen Der Einkommensunterschied* nordrhein-westfälischer Männer und Frauen beträgt 690 Euro. Folglich ist es in NRW für das Einkommen der Haushalte anders als bspw. in Sachsen von höherer Bedeutung, ob der Vater oder die Mutter Elternzeit und Elterngeld in Anspruch nimmt. 1.000 * Betrachtet werden die durchschnittlich erzielten monatlichen Nettoeinkommen aus Erwerbstätigkeit in den zwölf Monaten vor Geburt des Kindes. Differenz in Euro 800 600 400 762 736 736 730 716 705 690 671 667 647 582 540 468 466 466 455 448 200 0 BW BY SH SL RP NI NW HE HB HH MV BE SN ST BB TH D Bundesländer Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. Eigene Berechnung Prognos AG. 2013 Prognos AG 20

Paarbezug von Elterngeld unter Berücksichtigung der Erwerbsbeteiligung vor der Geburt des Kindes Die Wahrscheinlichkeit des Paarbezugs von Elterngeld steht in einem Zusammenhang mit der Erwerbstätigkeit vor der Geburt des Kindes: Der Anteil der Eltern mit Paarbezug ist höher, wenn Vater und/oder Mutter vor Geburt des Kindes erwerbstätig waren. 100 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 80 60 in Prozent 40 93 97 96 80 74 20 0 vor der Geburt des Kindes erwerbstätig Väter 50 vor der Geburt des Kindes nicht erwerbstätig 27 42 34 vor der Geburt des Kindes erwerbstätig Mütter 8 15 13 vor der Geburt des Kindes nicht erwerbstätig Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 21

Bezugsdauer von Elterngeld in Abhängigkeit von der Kinderzahl Die Bezugsdauer von Elterngeld steigt mit der Zahl der Kinder im Haushalt: 34% der nordrhein-westfälischen Väter mit vier oder mehr Kindern beziehen das Elterngeld mindestens drei Monate. 40 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 34 35 33 30 in Prozent 20 17 15 16 19 17 18 24 20 23 10 0 1 2 3 4 und mehr im Haushalt Zahl der Kinder lebende Kinder Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Elterngeldstatistik. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 22

Höhe des Elterngeldanspruchs von Müttern im ersten Bezugsmonat 31% der nordrhein-westfälischen Mütter um damit mehr Mütter als im Vergleich zu Deutschland oder zu Sachsen erhalten den Mindestelterngeldbetrag von 300 Euro, bei 80% der Mütter liegt die Elterngeldhöhe unter 1.000 Euro. Die Höhe des durchschnittlichen Elterngeldbezugs liegt in NRW mit 655 Euro unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 683 Euro. 40 30 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 31 27 28 25 Durchschnittswerte: NRW: 655 Euro Sachsen: 659 Euro Deutschland: 683 Euro in Prozent 20 22 15 20 16 19 12 16 14 10 8 8 9 4 4 5 4 4 3 3 2 2 0 300 300-500 500-750 750-1.000 1.000-1.250 1.250-1.500 1.500-1.800 1.800 und mehr Höhe Elterngeldbezug Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Elterngeldstatistik. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 23

Grundlage der Berechnung des Elterngeldanspruchs von Müttern Da in NRW der Anteil der Mütter, die vor der Geburt des Kindes nicht erwerbstätig waren, vergleichsweise hoch ist, erhalten rund 46% den Elterngeld-Mindestbetrag. Bei 35% der Mütter erfolgt die Elterngeldberechnung anhand des Ersatzes von Erwerbseinkommen und bei 25% als Geringverdienstzuschlag dies entspricht der Erwerbsbeteiligung vor Geburt des Kindes von 60%. 60 Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland 50 45,6 in Prozent 40 30 34,9 37,6 38,3 37,4 25,2 27,4 33,5 40,0 20 10 0 Ersatz von Erwerbseinkommen Geringverdienstzuschlag 1,0 1,5 1,2 Reduzierung des Einkommens Mindestbetrag Grundlage der Berechnung* Quelle: Statistisches Bundesamt: Sonderauswertung der Elterngeldstatistik. Beendete Leistungsbezüge für im Jahr 2011 geborene Kinder. 2013 Prognos AG 24

Einstellungen von Vätern zu Familienleben und Rollenteilung Nordrhein-Westfälische Väter sprechen sich mehrheitlich für partnerschaftliche Arrangements aus, die eine starke Mithilfe des Mannes im Haushalt vorsehen. Jedoch haben sie vor allem verglichen mit sächsischen Vätern in höherem Maße ein tradiertes Rollenverständnis hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung von Müttern. NRW Sachsen D Männer sollten sich genauso an der Hausarbeit beteiligen wie Frauen 84 84 95 Ein Kind unter 3 Jahre wird darunter leiden, wenn seine Mutter arbeitet 37 61 72 Eine berufstätige Mutter kann ihrem Kind genauso viel emotionale Wärme geben wie eine Mutter, die nicht arbeitet 67 70 85 Männer sollten sich stärker um die finanzielle Absicherung der Familie kümmern als Frauen 39 56 64 Am besten ist es, wenn der Mann und die Frau beide gleich viel erwerbstätig sind und sich beide in gleichem Maße um Haushalt und Familie kümmern 62 64 81 Frauen sollen sich stärker um die Familie kümmern als ihre Karriere 28 50 57 0 20 40 60 80 100 in Prozent Quelle: FiD 2010. Erwerbstätige Väter mit Kind(ern) bis 3 Jahre im Haushalt. Frage: Über Familie und Familienleben gibt es unterschiedliche Vorstellungen ( ) wie sehr stimmen Sie persönlich diesen Aussagen zu? (Angabe: stimme voll zu, stimme eher zu) 2013 Prognos AG 25

Einstellungen von Müttern zu Familienleben und Rollenteilung Nordrhein-westfälische Mütter fordern noch stärker als die Väter eine partnerschaftliche Aufgabenwahrnehmung im Haushalt und setzen sich für die Erwerbsbeteiligung von Frauen stärker ein. Im bundesdeutschen Vergleich und insb. im Vergleich zu sächsischen Müttern haben aber auch sie tradiertere Vorstellungen. NRW Sachsen D Männer sollten sich genauso an der Hausarbeit beteiligen wie Frauen 91 94 91 Eine berufstätige Mutter kann ihrem Kind genauso viel emotionale Wärme geben wie eine Mutter, die nicht arbeitet 78 79 89 Ein Kind unter 3 Jahre wird darunter leiden, wenn seine Mutter arbeitet 36 57 67 Am besten ist es, wenn der Mann und die Frau beide gleich viel erwerbstätig sind und sich beide in gleichem Maße um Haushalt und Familie kümmern 64 67 84 Frauen sollen sich stärker um die Familie kümmern als ihre Karriere 30 49 55 Männer sollten sich stärker um die finanzielle Absicherung der Familie kümmern als Frauen 29 47 55 0 20 40 60 80 100 in Prozent Quelle: FiD 2010. Erwerbstätige Mütter mit Kind(ern) bis 3 Jahre im Haushalt. Frage: Über Familie und Familienleben gibt es unterschiedliche Vorstellungen ( ) wie sehr stimmen Sie persönlich diesen Aussagen zu? (Angabe: stimme voll zu, stimme eher zu) 2013 Prognos AG 26

Gliederung 01 Ausgangslage 02 Väterzeit in NRW im Vergleich zu anderen Bundesländern 03 Väterzeit im Vergleich der nordrhein-westfälischen Kreise und kreisfreien Städte 2013 Prognos AG 27

Väterbeteiligung in NRW für in 2011 geborene Kinder, nach Kreisen Die Väterbeteiligung bei Elternzeit und Elterngeld variiert deutlich zwischen den Kreisen. Jedoch zeigt sich insgesamt kein systematischer Unterschied zwischen kreisfreien Städten und Landkreisen.. Durchschnittlicher Anteil der Inanspruchnahme: Kreisfreie Städte: 20,8 % Landkreise: 19,8 % Quelle: Statistisches Bundesamt (2013): Elterngeld für Geburten 2011 nach Kreisen. 2013 Prognos AG 28

Analyse der Väterbeteiligung anhand von Regionaldaten Zusätzlich zu kreisbezogenen Daten der Väterbeteiligung werden verschiedene Rahmenbedingungen auf Kreisebene berücksichtigt. Für den Vergleich der 53 nordrheinwestfälischen Kreise werden diese entsprechend ihrer Rahmenbedingungen in drei etwas gleich große Gruppen aufgeteilt (Terzile) und als unterdurchschnittliche, durchschnittliche und überdurchschnittliche Kreise bezeichnet. Rahmenbedingungen Durchschnitt NRW durchschnittlich unterdurchschnittlich überdurchschnittlich Betreuungsquote U3 Anteil der Kinder unter 3 Jahre an allen Kindern U3 (2012) 18,1% 16,3% Bsp. Duisburg, Heinsberg (LK) 16,4% - 19,1% Bsp. Bochum, Mettmann (LK) 19,2% Bsp. Münster, Rhein.-Berg. Kreis Chancengleichheit am Arbeitsmarkt als Verhältnis der Erwerbsquoten von Frauen und Männern (2012) Anteil sozialversicherungs-pflichtig beschäftigte Frauen an allen Frauen unter 65 Jahre (2012) Anteil sozialversicherungs-pflichtig beschäftigte Männer an allen Männern unter 65 Jahre (2012) 82,3* 79,2% Bsp. Duisburg, Olpe (LK) 46% 45% Bsp. Mönchengladbach, Olpe (LK) 56% 54% Bsp. Duisburg, Oberbergischer Kreis Arbeitslosenquote Männer (08/2013) 8,4% 6,5% Bsp. Coesfeld (LK) Arbeitslosenquote Frauen (08/2013) 8,5% 6,6% Bsp. Münster, Coesfeld (LK) Anteil Bevölkerung mit Migrationshintergrund (2011) 24,2% 20,5% Bsp. Münster, Coesfeld (LK) 79,3% - 83,8% Bsp. Mülheim an der Ruhr, Euskirchen (LK) 46% - 48% Bsp. Bochum, Rhein.-Berg. Kreis 55% - 59% Bsp. Düsseldorf, Minden-Lübbecke (LK) 6,6% - 9,2% Bsp. Mülheim a.d.ruhr, Mettmann (LK) 6,7% - 8,8% Bsp. Düsseldorf, Soest (LK) 20,6% - 26,8% Bsp. Bochum, Gütersloh (LK) 83,9% Bsp. Bonn, Städteregion Aachen 49% Bsp. Leverkusen, Rhein-Sieg-Kreis 60% Bsp. Bonn, Coesfeld (LK) 9,3% Bsp. Gelsenkirchen Recklinghausen (LK) 8,9% Bsp. Hagen 26,9% Bsp. Düsseldorf, Paderborn (LK) Quelle: IT.NRW, Daten der Kinder- und Jugendhilfestatistik, Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Zensus 2011. *Lesart Chancengleichheit am Arbeitsmarkt : Je höher, desto höher die Erwerbsbeteiligung der Frauen im Vergl. zu den Männern. 2013 Prognos AG 29

Väterbeteiligung in NRW im Vergleich mit den Rahmenbedingungen der Kreise überdurchschnittliche durchschnittliche unterdurchschnittliche Kreise Rahmenbedingungen in den Kreisen Betreuungsquote U3 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt* Anteil sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen Anteil sozialversicherungspflichtig beschäftigte Männer Arbeitslosenquote Männer Arbeitslosenquote Frauen 16 15 17 17 17 17 19 19 20 23 21 22 19 20 19 22 19 23 Anteil Bevölkerung mit Migrationshintergrund 17 19 20 0 5 10 15 20 25 Durchschnittswert Väterbeteiligung in Prozent NRW: 20,2% Quelle Väterbeteiligung: Statistisches Bundesamt (2013): Elterngeld für Geburten 2011 nach Kreisen. Quelle Rahmenbedingen in den Kreisen: IT.NRW. *Chancengleichheit: Verhältnis der Erwerbsquoten von Frauen und Männern. 2013 Prognos AG 30

Befunde zur Väterbeteiligung in NRW im Vergleich mit den Rahmenbedingungen der Kreise Betreuungsquote U3 Die Betreuungsquote der unter 3-jährigen Kinder steht in einem positiven Zusammenhang mit der Inanspruchnahmequote der Väterzeit. Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern In Kreisen mit einer hohen Erwerbsbeteiligung von Frauen (auch im Verhältnis zur Erwerbsbeteiligung von Männern im Sinne der Chancengleichheit am Arbeitsmarkt) nehmen Väter überdurchschnittlich häufig Väterzeit in Anspruch. Die Erwerbsbeteiligung von Männern zeigt im Vergleich der Kreise hingegen keinen eindeutigen Zusammenhang zur Inanspruchnahme von Väterzeit. Arbeitslosenquote von Frauen und Männern In Kreisen mit überdurchschnittlicher Arbeitslosenquote nehmen weniger Väter Väterzeit in Anspruch. Bevölkerung mit Migrationshintergrund Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Kreisen steht in keinem eindeutigen Zusammenhang mit der Väterbeteiligung. 2013 Prognos AG 31

Durchschnittliche Bezugsdauer von Elterngeld in NRW im Vergleich mit den Rahmenbedingungen der Kreise überdurchschnittliche durchschnittliche unterdurchschnittliche Kreise Rahmenbedingungen in den Kreisen Betreuungsquote U3 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt* Anteil sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen Anteil sozialversicherungspflichtig beschäftigte Männer Arbeitslosenquote Männer Arbeitslosenquote Frauen 3,7 3,8 4,0 3,9 3,9 3,6 3,6 3,5 3,4 3,8 3,9 3,3 3,9 3,5 4,4 4,3 4,5 4,5 Anteil Bevölkerung mit Migrationshintergrund 3,8 3,5 4,2 0 1 2 3 4 5 Durchschnittswert Bezugsdauer Elterngeld in Monaten NRW: 3,9 Monate Quelle Väterbeteiligung: Statistisches Bundesamt (2013): Elterngeld für Geburten 2011 nach Kreisen. Quelle Rahmenbedingen in den Kreisen: IT.NRW. *Chancengleichheit: Verhältnis der Erwerbsquoten von Frauen und Männern. 2013 Prognos AG 32

Befunde zur Bezugsdauer von Elterngeld in NRW im Vergleich mit den Rahmenbedingungen der Kreise Betreuungsquote U3 In Kreisen mit einem überdurchschnittlichen Betreuungsangebot für Kinder unter 3 Jahre nehmen Väter im Durchschnitt etwas kürzer Elterngeld in Anspruch. Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern In Kreisen mit einer überdurchschnittlichen Erwerbsbeteiligung von Frauen als auch Männern ist die Inanspruchnahmedauer von Väterzeit in Durchschnitt am geringsten. Arbeitslosenquote von Frauen und Männern Die Arbeitslosenquote eines Kreises steht hingegen in einem positiven Zusammenhang mit der Inanspruchnahmedauer, in Kreisen mit überdurchschnittlicher Arbeitslosenquote beziehen Väter am längsten Elterngeld. Bevölkerung mit Migrationshintergrund In Kreisen mit einem hohen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund nehmen Väter etwas länger Elternzeit in Anspruch. 2013 Prognos AG 33

Dr. David Juncke Projektleiter Klaudia Lehmann Projektleiterin Schwanenmarkt 21 D-49213 Düsseldorf Henric-Petric-Str. 9 CH-4010 Basel Tel: +49 211 91316-103 Fax: +49 211 91316-141 Tel: +41 61 3273-324 Fax: +41 61 3273-300 E-Mail: david.juncke@prognos.com E-Mail: klaudia.lehmann@prognos.com 2013 Prognos AG 34