UVV Feuerwehreinsatz Wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen wird, dann ist für die betroffenen immer Gefahr in Verzug Jede Einsatzstelle birgt für die Einsatzkräfte die unterschiedlichsten Gefahren; Einsturz-, Explosionsgefahren, unübersichtliche Einsatzstellen etc. Obwohl alle Einsatzkräfte in der Regel gut ausgebildet und hoch motiviert sind, die heutigen Feuerwehren mit modernsten Gerätschaften ausgestattet sind, so birgt jeder Feuerwehreinsatz seine eigenen, einsatztellenspezifischen Gefahren. Auch mit den modernsten Gerätschaften und der besten Ausbildung : es gibt niemals 100% Sicherheit Daher ist immer die höchstmögliche Sicherheit anzustreben ( Eigensicherung ) Jeder hat es an den Einsatzstellen schon beobachten können; man wird von Schaulustig mit Argusaugen beobachtet, jeder weiß alles besser, alles dauert zu lange. Alle vorgehenden Einsatzkräfte stehen ständig unter Zeitdruck ( jedoch brauchen alle Arbeiten Zeit ) Trotz allem Zeitdruck und der ständigen Kritik von außen sind alle Handlungen mit äußerster Sicherheit realisieren. Daher sind alle erforderlichen Handgriffe durch permanentes Über zu verinnerlichen und nur so ist größtmögliche Sicherheit zu erreichen. Ausrüstung: Entsprechend den Vorschriften der UVV sind bei allen Übungen und Einsätzen zu tragen: Fw-Schutzanzug Fw-Helm Schutzhandschuhe ( immer der Sicherungsmann ) PSA-Absturzsicherung ( FW-Leine und Fw-Sicherheitsgurt )
28 UVV Einsturz- und Absturzgefahren Abs. 2: Decken und Dächer, die für ein Begehen aus konstruktiven Gründen oder durch Brand oder sonstige Einwirkungen nicht ausreichend tragfähig sind sowie sonstige Stellen mit Absturzgefahr dürfen nur betreten werden, wenn Sicherungsmaßnahmen gegen Durchbruch oder Absturz getroffen sind. Zu Abs. 2: Geeignete Sicherungsmaßnahmen gegen Absturz sind z. B. Anseilen, Benutzen von Hilfsmitteln wie tragfähige Bohlen oder Leitern Alle Maßnahmen sind hier relativ zu sehen, da sie der entsprechenden Einsatzsituation angepasst werden müssen; Lieber mit weniger Leuten auf den Dächern arbeiten, diese dafür mit den geeigneten Gerätschaften vernünftig anseilen. Einsatzstellen verbergen die unterschiedlichsten Gefahrenquellen, wo vorgehende Einsatzkräfte durchbrechen können bzw. wo die Gefahr des direkten Absturzes besteht. Dabei werden die jeweiligen Gefahren oftmals unterschätzt. Nachfolgend sollen einige Beispiele genannt werden. Es wird jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass diese Auflistungen nicht abschließend sind. Beispiele für Einsatzsituationen mit Absturz und Durchbruchgefahr Freie Dachränder Deckenkanten von Geschossen Licht- und Kellerschächte Böschungen an Baugruben,, Gräben oder Kanälen Morsche oder abgebrannte Treppenstufen Etc. Nicht begehbare Bauteile sind: Wellplatten aus Asbest oder Faserzement Lichtplatten Abgehängte Zwischendecken Glasdächer Lose, nur aufgelegte Gitterroste Etc.
Unterweisung nach UVV für die Absturzsicherung: Diese Unterweisungen sind in regelmäßigen Abständen durch hierfür autorisiertes Personal ( Sachkundigenbefähigung) vorzunehmen. Bei diesen Unterweisungen sollen die Feuerwehrangehörigen auf die Art und Anforderung der einzelnen Ausrüstungsgegenstände, ihre bestimmungsgemäße Benutzung, das richtiges Anschlagen ( Befestigen des Seils an einen Festpunkt ), die ordnungsgemäße Aufbewahrung des Gerätesatzes und auf das Erkennen von Schäden hingewiesen werden. Anschlagpunkte für die PSA Anschlagpunkte für die PSA müssen zum einen ausreichend tragfähig sein ( mind. 10 KN ) z.b Sicherheits-Dachhaken und dürfen zum anderen ein unbeabsichtigtes Lösen des Auffangsystems nicht ermöglichen z.b. nicht offene Haken, freie Rohr- oder Trägerenden ) Schäden an der PSA: Beschädigte oder durch einen Sturz beanspruchte PSA-Absturzsicherung ist UNVERZÜGLICH der Benutzung zu entziehen; (LEBENSGEFAHR) Mit dem Absturzsicherungs-Set ist umzugehen wie mit dem eigenen Auge, da Leben dranhängt: Im Zweifel immer der SRG zur Prüfung geben Ordnungsgemäße Untersuchung der PSA-Absturzsicherung: Mindestens 1x jährlich und nach jedem Gebrauch ist eine Sichtprüfung auf einwandfreien Zustand zu machen Feuerwehrleine ist als Verbindungsmittel für die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz NICHT GEEIGNET :
NICHT ZULÄSSIG ist eine Kombination von Feuerwehrleine und PSA Absturzsicherung Feuerwehrleine max. 14 KN Reißfestigkeit Kernmanteldynamikseil oder alle anderen Komponenten des Gerätesatzes Absturzsicherung mind. 22 KN Unfallschutz Sicheres Arbeiten in ansturzgefährdeten Bereichen kann nur gewährleistet werden, wenn nachfolgende Hinweise beachtet werden: Regelmäßiges Üben ( Anlegen des Gerätesatzes; Knoten und Stiche ) Regelmäßige Unfallschutzunterweisungen Nutzung des Gerätesatzes Absturzsicherung nur durch ausgebildetes Personal ( Sicherungsposten muss Lehrgang haben ) den eigenen Gesundheitszustand beachten; ( gleiche Regelungen wie beim Atemschutz) Sicherung aller Personen in absturzgefährdetem Bereich ( vorher genau festlegen ) ( z. B. auf Dach 2,5m bis zur Absturzkante = absturzgefährdeter Bereich ) Absprache und Kommunikation sicherstellen Daher Absturzsicherung immer mit 3 Mann betreiben: 1. Person steigt vor 2. Person sichert ( Augen und Ohren immer beim vorsteigenden Mann ) 3. Schirmt die Sicherungsperson gegen Rückfragen bzw. Einwirkungen von außen ab, damit dieser immer optisch und akustisch beim Vorsteiger bleiben kann Benutzung der PSA-Absturzsicherung wird angeordnet ( durch den Einsatzleiter ) Benutzung nur nach Unterweisung ( nur ausgebildetes Personal und nach vorheriger Einweisung durch den Gruppenführer bzw. Einsatzleiter in die Lage ) Nur geprüfte PSA verwenden Mangelhafte PSA sofort der Benutzung entziehen PSA so auf Boden legen, dass keine schädlichen Einflüsse möglich sind ( immer auf Decke oder sonstig geeigneter Unterlage ) immer Komplette PSA tragen ( man weiß nie, was einen beim Einsatz erwarten kann ), Sichtprüfung der Umgebung durchführen Absturzgefährdeten Bereich festlegen und entsprechend markieren ( Flatterband, Feuerwehrleine o.ä. ) Sichtkontrolle der Befestigungspunkte ( soll VW-Golf tragen )
Kantenschutz für das Seil ( Seilschutz ) über Wolldecke, Uniformteil oder Lederhandschuh, kein Holz verwenden, da sehr hohe Reibungshitze Gegenseitige Kontrolle von Seil, Knoten und Karabiner ( Mehraugenprinzip wie beim Atemschutz ) keinen Knoten oder Karabiner unter Last öffnen Eine indirekte, dynamische Sicherungskette ist aufzubauen direkte Sicherung = sichern durch Person direkt ( Person an Person ) indirekte Sicherung = Sicherung über Festpunkt, der Gewicht absorbiert Beide Hände ( Handschuhe ) im Abstand zur Seilbremse am Seil Seilbremse = HMS-Knoten im Karabiner Anmerkung: Geraten die Finger in einen unter Last stehenden HMS-Knoten, so werden die garantiert durch die hier herrschenden Kräfte abgequetscht. Abstand zwischen Seilbremse und Absturzkante halten Auf den Seilverlauf achten Bei Unregelmäßigkeiten ist immer Ruhe zu bewahren ( alles mit Ruhe machen ) prüfen, was passiert ist, was zu tun ist ( Schleifknoten legen und Lage erkunden ) Übungsobjekte so wählen, dass eine Rettung schnellstens möglich ist z. B. über DL Es darf kein Schmuck getragen werden Absolutes Rauchverbot am oder im Seil ( Glut schädigt das Seil ) Absperrmaßnahmen im Einsatzbereich durchführen Lose Ausrüstung und Bauteile sichern