TCP/IP-Grundlagen für Microsoft Windows



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TCP/IP-Grundlagen für Microsoft Windows Übersicht Dieses Online-Buch ist eine strukturierte Einführung in die Grundkonzepte und -prinzipien der TCP/IP- Protokollfamilie (Transmission Control Protocol/Internet Protocol), in die wichtigsten Protokollfunktionen und deren Grundkonfiguration in den Betriebssystemen Microsoft Windows Server 2003 und Windows XP. In diesem Buch werden vorwiegend Konzepte und Prinzipien erläutert, um eine konzeptionelle Grundlage für die TCP/IP-Protokollfamilie zu vermitteln. Im Gegensatz zu anderen TCP/IP-Einführungen werden in diesem Buch sowohl Internet Protocol Version 4 (IPv4) als auch Internet Protocol Version 6 (IPv6) besprochen. In diesem Buch werden die TCP/IP-Planung, -Konfiguration, -Bereitstellung, -Verwaltung und -Anwendungsentwicklung nicht erläutert. Erläuterungen zur TCP/IP-Planung, -Konfiguration, -Entwicklung und -Verwaltung finden Sie in der Online-Hilfe zu Windows Server 2003 und dem Windows Server 2003 Deployment Kit. Erläuterungen dazu, wie TCP/IP-Anwendungen mithilfe von Windows- Sockets entwickelt werden, finden Sie im Microsoft Developer Network. Dieses Buch soll die Grundlagen von TCP/IP vermitteln, um Sie auf eine Tätigkeit in der IT-Branche vorzubereiten oder Ihre Kenntnisse im Umgang mit TCP/IP-basierten Netzwerken unter Microsoft Windows zu erweitern. Dieses Buch ist nicht als Einführung in die EDV oder in Netzwerktechnologien gedacht. Auf dieser Seite Zielgruppe dieses Buches Voraussetzungen für die Lektüre dieses Buches Inhaltsverzeichnis Zielgruppe dieses Buches Dieses Buch richtet sich an die folgenden Zielgruppen: Informatikstudenten Dieses Buch kann als Lehrbuch für einen umfassenden Einführungskurs in TCP/IP dienen, der in Ihrer Organisation oder einer Bildungseinrichtung abgehalten wird. Microsoft Certified Systems Engineers (MCSEs) Dieses Buch kann während der Vorbereitung auf die Kurse und Prüfungen für eine MCSE- Zertifizierung als Quelle von Hintergrundinformationen dienen. Netzwerkadministratoren für Microsoft Windows und allgemeine technische Mitarbeiter Hierzu gehört jeder, der gegenwärtig ein Windows-Netzwerk verwaltet und sich zusätzliches technisches Wissen über TCP/IP-Komponenten und -Dienste und deren Grundkonfiguration in Windows XP und Windows Server 2003 aneignen möchte. Voraussetzungen für die Lektüre dieses Buches Dieses Buch setzt grundlegende Kenntnisse in den Bereichen EDV und Netzwerkkonzepte voraus. Beispielsweise gehören zu den als bekannt vorausgesetzten EDV-Grundlagen Binär- und Hexadezimalzahlen, die Bestandteile eines Computers, die Rolle von Software und Hardware usw. Grundlegende Netzwerkkenntnisse umfassen das OSI-Modell (Open Systems Interconnection), das IEEE- 802-Modell (Institute of Electrical and Electronic Engineers), den Ethernet-LAN-Standard und 802.11- Standard für WLANs, Bestandteile eines Netzwerks usw. Dieses Buch setzt auch voraus, dass der Leser mit Windows vertraut ist, z. B. die Desktopnavigation beherrscht und Konfigurationsprogramme wie die Systemsteuerung, MMC-Snap-Ins und die Eingabeaufforderung kennt. 1 Übersicht

Inhaltsverzeichnis Das Online-Buch TCP/IP-Grundlagen für Microsoft Windows umfasst die folgenden Kapitel. Gegenwärtig sind nicht alle Kapitel verfügbar. Die Kapitel werden bereitgestellt, sobald sie fertig gestellt wurden. Kapitel 1: Einführung in TCP/IP Stellt TCP/IP als Standardprotokollfamilie vor und beschreibt, in welcher Form diese in Windows Server 2003 und Windows XP unterstützt wird. Kapitel 2: Die Architektur der TCP/IP-Protokollfamilie Enthält eine detaillierte Beschreibung der TCP/IP-Protokollfamilie. Hier werden die vier Schichten dieser Protokollfamilie und die Protokolle, die in jeder Schicht benutzt werden, analysiert und die beiden APIs (Application Programming Interfaces, Anwendungsschnittstellen), welche die Windows- Betriebssysteme verwenden, sowie die Benennungsschemata dieser APIs besprochen. Kapitel 3: Adressierung Beschreibt die Typen von IPv4- und IPv6-Adressen, wie diese dargestellt werden, und die verschiedenen Typen von Unicastadressen, die Schnittstellen von Netzwerkknoten zugewiesen werden. Kapitel 4: Subnetzbildung Beschreibt Konzepte und Verfahren der Subnetzbildung für IPv4- und IPv6-Adresspräfixe, um eine effiziente Zuweisung und Verwaltung des Unicastadressraums zu ermöglichen, der für private Intranets vorgesehen ist und verwendet wird. Kapitel 5: Routing Enthält eine detaillierte Beschreibung der IP-Routenwahl für die Weiterleitung eines IPv4- oder IPv6- Pakets von einer Quelle an ein Ziel und erläutert die Grundkonzepte von Routingtabellen, Routenwahlprozessen und Routinginfrastruktur. Kapitel 6: DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) Beschreibt die automatische Zuweisung von eindeutigen IPv4-Adresskonfigurationen an DHCP- Clientcomputer durch DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) und die Verwendung der automatischen Adresskonfiguration seitens IPv6-Hosts. Kapitel 7: Hostnamenauflösung Beschreibt die verschiedenen Methoden, mit denen Windows-basierte Computer Hostnamen, wie www.example.com, in die zugehörigen IP-Adressen auflösen. Kapitel 8: Domain Name System Übersicht Beschreibt das DNS-System (Domain Name System) und seine Verwendung in privaten Intranets und dem Internet. Kapitel 9: Windows-Unterstützung für DNS Beschreibt detailliert den DNS-Clientdienst, der von Windows XP und Windows Server 2003 bereitgestellt wird, sowie den DNS-Serverdienst von Windows Server 2003. Kapitel 10: End-to-End-Übermittlung über TCP/IP Beschreibt die Prozesse für die End-to-End-Zustellung von IPv4- und IPv6-Daten und zeigt, wie diese Prozesse in einem Beispielnetzwerk für typischen IPv4- und IPv6-Verkehr benutzt werden. 2 Übersicht

Kapitel 11: NetBIOS über TCP/IP Beschreibt die Funktionsweise des NetBIOS (Network Basic Input/Output System) in Verbindung mit TCP/IP und seine Implementierung in Windows Server 2003 und Windows XP. Kapitel 12: Übersicht über WINS (Windows Internet Name Service) Beschreibt, wie der WINS-Dienst (Windows Internet Name Service) zur Auflösung von NetBIOS- Namen in einem IPv4-Netzwerk verwendet wird. Kapitel 13: IPsec (Internet Protocol Security) und Paketfilter Beschreibt, wie IPsec und IP-Paketfilter in Windows Server 2003 und Windows XP unterstützt werden. IPSec bietet kryptografischen Schutz für IP-Paketdaten. Durch Paketfilter wird bestimmt, welche Pakettypen übertragen oder blockiert werden. Kapitel 14: VPN (Virtual Private Networking) Beschreibt die unter Windows XP und Windows Server 2003 unterstützten VPN-Technologien (Virtual Private Network). Mithilfe von VPN-Verbindungen können Benutzer von entfernten Standorten mit einem Intranet oder entfernte Niederlassungen untereinander Verbindungen herstellen, indem sie die globalen Verbindungen des Internets nutzen. Kapitel 15: IPv6-Übergangstechnologien Beschreibt die Mechanismen, die einen reibungslosen Übergang von IPv4 zu IPv6 ermöglichen, und erläutert detailliert die Arbeitsweise von 6to4, Teredo und ISATAP (Intrasite Automatic Tunneling and Addressing Protocol). Kapitel 16: Behandeln von Problemen mit TCP/IP Erläutert Richtlinien, Tools und Techniken zur Problembehandlung von auf IPv4 oder IPv6 basierenden Verbindungen, einschließlich grundlegender Verbindungsprobleme, Probleme mit der DNS- Namensauflösung, der NetBIOS-Namensauflösung für IPv4-Adressen und mit IP-Sitzungen. Anhang A: IP-Multicast Beschreibt detailliert IP-Multicasts für IPv4 und IPv6 sowie deren Unterstützung in Windows Server 2003 und Windows XP. IP-Multicast ist ein 1:n-Zustellmechanismus, der eine effiziente Verteilung von Daten an Hosts ermöglicht, die sich an beliebigen Positionen innerhalb eines privaten Netzwerks oder im Internet befinden können und den Datenverkehr nach entsprechenden Daten überprüfen. Anhang B: SNMP (Simple Network Management Protocol) Beschreibt das SNMP-Protokoll (Simple Network Management Protocol) und dessen Unterstützung in Windows Server 2003 und Windows XP. SNMP wird in Unternehmensnetzwerken zur Verwaltung unterschiedlicher Typen von Netzwerkgeräten benutzt. Anhang C: Computersuchdienst Beschreibt die Arbeitsweise des Computersuchdienstes auf Computern mit Windows XP und Windows Server 2003. Der Computersuchdienst ermöglicht es, dass auf Windows-basierten Computern auf dem Windows-Desktop unter Netzwerkumgebung eine Liste der Arbeitsgruppen und Domänen sowie der darin enthaltenen Server angezeigt wird. 3 Übersicht

TCP/IP-Grundlagen für Microsoft Windows Kapitel 1 Einführung in TCP/IP Zusammenfassung In diesem Kapitel ist eine Einführung in TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) enthalten, wobei sowohl der Industriestandard dieser Protokollfamilie als auch seine Unterstützung durch Windows Server 2003 und den Windows XP-Betriebssystemen beschrieben wird. Netzwerkadministratoren müssen die Entwicklung der TCP/IP-Protokollfamilie kennen, sowie die aktuellen Standardisierungsprozesse und die zur Beschreibung von Netzwerkgeräten und Netzwerkbereichen verwendeten Begriffe. Bezüglich der TCP/IP-Komponenten von Windows Server 2003 und Windows XP müssen Netzwerkadministratoren die Installations- und Konfigurationsunterschiede zwischen den Komponenten von IPv 4 (Internet Protocol Version 4) und denen von IPv6 (Internet Protocol Version 6) sowie die wichtigsten Tools zur Problembehandlung kennen. Auf dieser Seite Ziele dieses Kapitels Entwicklung von TCP/IP Der Internetstandardisierungsprozess TCP/IP-Terminologie TCP/IP-Komponenten in Windows Zusammenfassung des Kapitels Kapitelglossar Ziele dieses Kapitels Nach der Lektüre dieses Kapitels werden Sie in der Lage sein, folgende Aufgaben auszuführen: Beschreiben des Zwecks und der Entwicklung der TCP/IP-Protokollfamilie. Beschreiben des Internetstandardisierungsprozesses und der Funktion von RFCs (Request for Comments). Definieren von in Zusammenhang mit TCP/IP häufig verwendeten Begriffen. Beschreiben der Vorteile der TCP/IP-Komponenten in Windows Server 2003 und Windows XP. Beschreiben, wie auf IPv4 basierende Komponenten in Windows konfiguriert werden. Beschreiben, wie auf IPv6 basierende Komponenten in Windows installiert und konfiguriert werden. Aufzählen und Definieren der Namenszuordnungsdateien und der Diagnosetools, die von den TCP/IP-Komponenten in Windows verwendet werden. Testen der TCP/IP-Komponenten von Windows mit den Tools Ipconfig und Ping. Installieren und Verwenden des Netzwerkmonitors. Entwicklung von TCP/IP TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) ist ein standardisierter Satz von Protokollen, ausgelegt für große Netzwerke, die aus einzelnen, über Router miteinander verbundenen Netzwerksegmenten bestehen. TCP/IP ist das Protokoll, das im Internet verwendet wird, einer Ansammlung tausender Netzwerke in aller Welt, die Forschungseinrichtungen, Universitäten, Bibliotheken, Behörden, Privatunternehmen und Einzelpersonen miteinander verbinden. Die Wurzeln von TCP/IP lassen sich auf die Forschungen zurückführen, die in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DoD) durchgeführt worden waren. Die folgende Liste hebt einige wichtige Meilensteine der Entwicklung von 1-4

TCP/IP hervor: 1970 begannen die ARPANET-Hosts NCP (Network Control Protocol) einzusetzen, ein Protokoll aus dem sich später TCP (Transmission Control Protocol) entwickelte. 1972 wurde das Telnet-Protokoll eingeführt. Telnet wird für die Terminalemulation eingesetzt, um unterschiedliche Systeme miteinander zu verbinden. In den frühen siebziger Jahren waren diese Systeme verschiedene Typen von Mainframe-Computern. 1973 wurde FTP (File Transfer Protocol) eingeführt. FTP wird verwendet, um Dateien zwischen unterschiedlichen Systemen auszutauschen. 1974 wurde TCP (Transmission Control Protocol) in allen Einzelheiten definiert. TCP ersetzte NCP und bot verbesserte und verlässlichere Kommunikationsdienste. 1981 wurden die Einzelheiten von IP (Internet Protocol, auch als IP Version 4 [IPv4] bezeichnet) definiert. IP bietet Adressierungs- und Routingfunktionen für die Übermittlung von Host zu Host. 1982 etablierten DCA (Defense Communications Agency) und ARPA TCP (Transmission Control Protocol) und IP (Internet Protocol) als TCP/IP-Protokollfamilie. 1983 wechselte ARPANET von NCP zu TCP/IP. 1984 wurde DNS (Domain Name System) eingeführt. DNS übersetzt Domänennamen (beispielsweise www.example.com) in IP-Adressen (etwa 192.168.5.18). 1995 begannen ISPs (Internet service providers) den Internetzugang für Unternehmen und Einzelpersonen anzubieten. 1996 wurde HTTP (Hypertext Transfer Protocol) eingeführt. Das WWW (World Wide Web) verwendet HTTP. 1996 wurde der erste Satz des IP-Standards Version 6 (IPv6) veröffentlicht. Weitere Informationen zu diesen Protokollen und den einzelnen Schichten der TCP/IP-Protokollarchitektur finden Sie in Kapitel 2, "Die Architektur der TCP/IP-Protokollfamilie". In den Kapiteln dieses Online-Buches werden folgende Definitionen verwendet, die sich aus der weiteren Ausarbeitung des Standards IPv6 und seiner zunehmenden Akzeptanz ergeben: TCP/IP ist die gesamte Familie von Protokollen, die für die Verwendung in privaten Netzwerken und im Internet definiert sind. TCP/IP umfasst sowohl den IPv4- als auch die IPv6-Protokollfamilie. IPv4 ist die Internet-Schicht der ursprünglich für den Einsatz im Internet definierten TCP/IP- Protokollfamilie. IPv4 ist heute weit verbreitet. IPv6 ist die Internet-Schicht der TCP/IP-Protokollfamilie, die kürzlich entwickelt wurde. IPv6 gewinnt heute zunehmende Akzeptanz. IP ist der Begriff, der die Features oder Eigenschaften beschreibt, die sowohl IPv4 als auch IPv6 eigen sind. So ist beispielsweise eine IP-Adresse entweder eine IPv4-Adresse oder eine IPv6- Adresse. Hinweis Da sich heute bei den meisten TCP/IP-Implementierungen der Begriff IP auf IPv4 bezieht, wird der Begriff IP manchmal synonym für IPv4 verwendet. Die genaue Bedeutung wird im Kontext der Erläuterungen verdeutlicht. Wenn möglich wird in den Kapiteln dieses Online- Buches der Begriff IP (IPv4) verwendet. 1-5

Der Internetstandardisierungsprozess Da TCP/IP das Protokoll des Internet ist, hat es sich auf der Basis grundlegender Standards entwikkelt, die in mehr als 30 Jahren definiert und akzeptiert wurden. Die Zukunft von TCP/IP ist eng verbunden mit den Fortschritten und der Verwaltung des Internet sowie den weiteren Standards, die noch immer entwickelt werden. Zwar besitzt keine Organisation das Internet und seine Technologien, doch überwachen und verwalten verschiedene Organisationen diese neuen Standards, beispielsweise die Internet Society und das Internet Architecture Board. Die Internet Society (ISOC) wurde 1992 gegründet und ist als globale Organisation verantwortlich für die Netzwerktechnologien und -anwendungen im Internet. Erste Aufgabe der ISOC ist zwar die Förderung des Ausbaus und der Verfügbarkeit des Internet, doch ist sie auch verantwortlich für die weitere Entwicklung der Standards und Protokolle, die das Funktionieren des Internet gewährleisten. Die ISOC sponsert das IAB (Internet Architecture Board), eine Gruppe technischer Berater, die Internetstandards definiert, RFCs veröffentlicht und den Internetstandardisierungsprozess überwacht. Das IAB führt folgende Einrichtungen: Die IANA (Internet Assigned Number Authority) überwacht und koordiniert die Zuweisung der im Internet verwendeten Protokoll-IDs. Die IRTF (Internet Research Task Force) koordiniert alle TCP/IP betreffenden Forschungsprojekte. Die IETF (Internet Engineering Task Force) löst aus dem Internet erwachsende technische Probleme und Anforderungen und entwickelt Internetstandards und Protokolle. IETF-Arbeitsgruppen definieren die als RFCs bekannten Standards. RFCs (Requests for Comments) Die Standards für TCP/IP werden in Form einer Reihe von RFCs (Requests for Comments, Anforderung von Kommentaren) genannten Dokumenten veröffentlicht. RFCs beschreiben die interne Arbeitsweise des Internet. TCP/IP-Standards werden immer als RFCs veröffentlicht, obgleich nicht alle RFCs Standards definieren. Manche RFCs liefern auch nur experimentelle, historische oder zusätzliche Informationen. Ein RFC wird zunächst als Entwurf formuliert, in der Regel von einem oder mehreren Autoren einer IETF-Arbeitsgruppe. Eine IETF-Arbeitsgruppe setzt sich aus verschiedenen Einzelpersonen zusammen, die für einen bestimmten Technologiebereich der TCP/IP-Protokollfamilie verantwortlich sind. So richtet zum Beispiel die IPv6-Arbeitsgruppe ihre Bemühungen auf die Fortentwicklung des IPv6- Standards. Nach einer Periode der Überprüfung und nachdem er übereinstimmend akzeptiert wurde, veröffentlicht die IETF die endgültige Version des Internetentwurfs als RFC und weist ihr eine RFC- Nummer zu. 1-6 Tabelle 1-1 Anforderungsstufen von RFCs

RFCs werden außerdem eine der 5 Anforderungsstufen zugeordnet, die in Tabelle 1-1 aufgeführt sind: Wird ein RFC als Standard angesehen, muss er verschiedene Stadien der Entwicklung, Überprüfung und Akzeptanz durchlaufen. Im Rahmen des Internetstandardisierungsprozesses werden diese Stadien formal als Reifegrade bezeichnet. Internetstandards besitzen einen der drei in Tabelle 1-2 genannten Reifegrade. Der Reifegrad wird von der für das RFC zuständigen IETF-Arbeitsgruppe festgelegt, und ist nicht abhängig von der Anforderungsstufe. Muss ein als RFC formulierter Standard geändert werden, veröffentlicht die IETF einen neuen Internetentwurf und, nach einer Überprüfungsperiode, ein neues RFC mit einer neuen Nummer. Das ursprüngliche RFC wird niemals aktualisiert. Daher sollten Sie immer überprüfen, ob Sie über das aktuellste RFC für ein bestimmtes Thema oder einen Standard verfügen. Wir beziehen uns zum Beispiel in den Kapiteln dieses Online-Buches durchgehend auf RFCs. Wenn Sie die technischen Einzelheiten eines Internetstandards in seinem RFC nachsehen möchten, dann vergewissern Sie sich, dass Sie das neueste RFC besitzen, das diesen Standard beschreibt. Sie erhalten RFCs unter http://www.ietf.org/rfc.html (nur auf Englisch verfügbar). TCP/IP-Terminologie Tabelle 1-2 Reifegrade von Internetstandards Die Internetstandards verwenden eine bestimmte Menge von Begriffen zur Beschreibung der Netzwerkelemente und -konzepte von TCP/IP-Netzwerken. Diese Begriffe bilden das Fundament für die folgenden Kapitel. Abbildung 1-1 zeigt die Komponenten eines IP-Netzwerks. 1-7 Abbildung 1-1 Elemente eines IP-Netzwerks

Im Folgenden einige wichtige Begriffe und Konzepte von TCP/IP und ihre Definition: Knoten Jedes Gerät, darunter auch Router und Hosts, auf dem eine IP-Implementierung läuft. Router Ein Knoten, der nicht ausdrücklich an ihn adressierte IP-Pakete weiterleiten kann. In einem IPv6-Netzwerk gibt ein Router typischerweise seine Präsenz und Host-Konfigurationsinformationen bekannt. Host Ein Knoten, der nicht ausdrücklich an ihn adressierte IP-Pakete nicht weiterleiten kann (ein Nicht-Router). Ein Host kann in der Regel sowohl die Quelle als auch das Ziel des IP-Verkehrs sein. Ein Host verwirft stillschweigend den von ihm empfangenen Verkehr, der nicht ausdrücklich an ihn adressiert ist. Protokoll der oberen Schicht Ein Protokoll oberhalb von IP, das IP als Transportmedium verwendet. Beispiele sind Protokolle der Internet-Schicht, etwa ICMP (Internet Control Message Protocol), und Protokolle der Transportschicht, wie TCP (Transmission Control Protocol) und UDP (User Datagram Protocol). (Protokolle der Anwendungsschicht, die TCP und UDP für den Transport verwenden, werden jedoch nicht als Protokolle der oberen Schicht betrachtet. FTP [File Transfer Protocol] und DNS [Domain Name System] fallen in diese Kategorie). Weitere Informationen zu den Schichten der TCP/IP-Protokollfamilie finden Sie in Kapitel 2, "Die Architektur der TCP/IP- Protokollfamilie". LAN-Segment Ein Abschnitt eines Subnetzes, bestehend aus einem Netzwerkmedium, das durch Brücken oder Layer-2-Switches begrenzt wird. Subnetz Eines oder mehrere LAN-Segmente, die durch Router begrenzt werden und das gleiche IP-Adresspräfix verwenden. Statt Subnetz werden auch die Begriffe Netzwerksegment und Link gebraucht. Netzwerk Zwei oder mehr durch Router miteinander verbundene Subnetze. Ein anderer Begriff für Netzwerk ist Internetwork. Nachbar Ein Knoten, der mit demselben Subnetz verbunden ist wie ein anderer Knoten. Schnittstelle Die physische oder logische Verbindung eines Knotens mit einem Subnetz. Beispiel für eine physische Schnittstelle ist ein Netzwerkadapter. Beispiel für eine logische Schnittstelle ist eine Tunnelschnittstelle, die verwendet wird, um IPv6-Pakete durch ein IPv4-Netzwerk zu senden. Adresse Ein Bezeichner, der für die Quelle oder das Ziel von IP-Paketen verwendet werden kann und der in der Internet-Schicht einer Schnittstelle oder einem Satz von Schnittstellen zugewiesen wird. Paket Die der Internet-Schicht zugeordnete PDU (Protocol Data Unit), die aus einem IP-Header und den Nutzdaten besteht. TCP/IP-Komponenten in Windows Tabelle 1-3 nennt die Vorteile der TCP/IP-Protokollfamilie und der Integration von TCP/IP-Komponenten in Windows. Windows bietet sowohl auf IPv4 als auch auf IPv6 basierende TCP/IP-Komponenten. 1-8

Tabelle 1-3 Vorteile der TCP/IP-Protokollfamilie und der TCP/IP-Komponenten in Windows. Konfigurieren der auf IPv4 basierenden TCP/IP-Komponenten in Windows Die auf IPv4 basierende TCP/IP-Komponente wird in Windows Server 2003 und Windows XP standardmäßig installiert und im Ordner Netzwerkverbindungen als Komponente Internet-Protokoll (TCP/IP) angezeigt. Im Gegensatz zu früheren Versionen von Windows können Sie die Komponente Internet-Protokoll (TCP/IP) nicht deinstallieren. Sie können jedoch deren Standardkonfiguration mithilfe des Befehls netsh interface ip reset wiederherstellen. Weitere Informationen über Netsh- Befehle finden Sie in Windows Server 2003 oder Windows XP unter Hilfe und Support. Die TCP/IP-Komponente kann entweder automatisch oder mittels manuell eingegebener Einstellungen konfiguriert werden. Standardmäßig bezieht diese Komponente ihre Adresskonfiguration automatisch. Abbildung 1-2 zeigt die Registerkarte Allgemein des Dialogfelds Eigenschaften von Internet-Protokoll (TCP/IP). 1-9 Abbildung 1-2 Die Registerkarte,Allgemein des Dialogfelds,Eigenschaften von Internet- Protokoll (TCP/IP)

Automatische Konfiguration Wenn Sie sich für die automatische Konfiguration entscheiden, dann versucht die TCP/IP- Komponente, beim Start von Windows die Konfiguration von einem DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) zu beziehen. Viele TCP/IP-Netzwerke verwenden DHCP-Server, um TCP/IP- Konfigurationsinformationen für die Clients im Netzwerk bereitzustellen. Kann die TCP/IP-Komponente keinen DHCP-Server finden, dann überprüft sie die Einstellungen auf der Registerkarte Alternative Konfiguration. Abbildung 1-3 zeigt diese Registerkarte. Abbildung 1-3 Die Registerkarte Alternative Konfiguration der TCP/IP- Komponente Diese Registerkarte enthält zwei Optionen: Automatisch zugewiesene, private IP-Adresse Wenn Sie diese Option wählen, wird APIPA (Automatic Private IP Addressing) verwendet. Dabei wählt die TCP/IP-Komponente automatisch eine IPv4-Adresse aus dem Bereich 169.254.0.1 bis 169.254.255.254 mit einer Subnetzmaske 255.255.0.0 aus. Der DHCP-Client überprüft, ob die von der TCP/IP-Komponente gewählte IPv4- Adresse nicht bereits verwendet wird. Wird die IPv4-Adresse schon verwendet, wählt die TCP/IP- Komponente eine andere IPv4-Adresse und wiederholt diesen Vorgang für bis zu 10 Adressen. Hat die TCP/IP-Komponente eine Adresse gewählt, die nach Überprüfung des DHCP-Clients als noch nicht verwendet erkannt wurde, konfiguriert die TCP/IP-Komponente die Schnittstelle mit dieser Adresse. Durch APIPA können Anwender einfacher SOHO (Small Office/Home Office)-Subnetzwerke TCP/IP benutzen, ohne eine manuelle Konfiguration durchführen oder einen DHCP-Server einrichten zu müssen. APIPA konfiguriert keinen Standardgateway. Daher ist auch nur lokaler Subnetzverkehr möglich. Benutzerdefiniert Wenn Sie diese Option wählen, verwendet die TCP/IP-Komponente die von Ihnen angegebene Konfiguration. Diese Option ist dann sinnvoll, wenn ein Computer in mehr als einem Netzwerk betrieben wird, wobei nicht alle Netzwerke über einen DHCP-Server verfügen, und eine APIPA-Konfiguration nicht gewünscht wird. Sie könnten sich zum Beispiel für diese Option entscheiden, wenn Sie mit einem Laptop-Computer sowohl im Büro als auch Zuhause arbeiten. Im Büro verwendet der Laptop die TCP/IP-Konfiguration von einem DHCP-Server. Zuhause, wo kein DHCP-Server verfügbar ist, verwendet der Laptop dagegen die benutzerdefinierte automatische Konfiguration. Diese Option erlaubt den einfachen Zugriff auf Netzwerkgeräte zuhause sowie auf das Internet und ermöglicht die nahtlose Arbeit in beiden Netzwerken, ohne dass Sie die TCP/IP- Komponente manuell neu konfigurieren müssten. 1-10

Wenn Sie die APIPA-Konfiguration oder die benutzerdefinierte automatische Konfiguration verwenden, überprüft die TCP/IP-Komponente im Hintergrund alle 5 Minuten, ob ein DHCP-Server gefunden werden kann. Findet die TCP/IP-Komponente einen DHCP-Server, verwendet sie nicht mehr APIPAoder die benutzerdefinierte automatische Konfiguration, sondern die von dem DHCP-Server bereitgestellte IPv4-Adresskonfiguration. Manuelle Konfiguration Um die TCP/IP-Komponente manuell zu konfigurieren, was auch als statische Konfiguration bezeichnet wird, müssen Sie mindestens folgende Informationen angeben: IP-Adresse Eine IP (IPv4)-Adresse ist eine logische 32-Bit-Adresse, die verwendet wird, um die Schnittstelle eines auf IPv4 basierenden TCP/IP-Knotens zu identifizieren. Jede IPv4-Adresse besteht aus zwei Teilen: der Netzwerk-ID und der Host-ID. Die Netzwerk-ID kennzeichnet alle Hosts innerhalb des gleichen physischen Netzwerks. Die Host-ID kennzeichnet einen bestimmten Host im Netzwerk. Jede Schnittstelle in einem auf IPv4 basierenden TCP/IP-Netzwerk benötigt eine eindeutige IPv4-Adresse, beispielsweise 131.107.2.200. Subnetzmaske Anhand der Subnetzmaske unterscheidet die TCP/IP-Komponente die Netzwerk- ID von der Host-ID. Beispiel für eine Subnetzmaske ist 255.255.255.0. Weitere Informationen zu IPv4-Adressen und Subnetzmasken finden Sie in Kapitel 3, "IP- Adressierung". Sie müssen diese Parameter für jeden Netzwerkadapter des Knotens konfigurieren, der die TCP/IP- Komponente verwendet. Wenn Sie eine Verbindung zu Knoten außerhalb des lokalen Subnetzes herstellen möchten, müssen Sie auch die IPv4-Adresse eines Standardgateways angeben, einem Router im lokalen Subnetz, an den der Knoten angeschlossen ist. Die TCP/IP-Komponente sendet Pakete, die für Remotenetzwerke bestimmt sind, an den Standardgateway, sofern für den lokalen Host keine anderen Routen konfiguriert sind. Sie können auch die IPv4-Adressen des bevorzugten und des alternativen DNS-Servers konfigurieren. Die TCP/IP-Komponente verwendet DNS-Server, um Domänennamen, beispielsweise www.example.com, in IPv4- oder IPv6-Adressen zu übersetzen. Abbildung 1-4 enthält ein Beispiel für eine manuelle Konfiguration der TCP/IP-Komponente. 1-11 Abbildung 1-4 Beispiel einer manuellen Konfiguration der TCP/IP-Komponente

Sie können die TCP/IP-Komponente auch manuell mithilfe der über netsh interface ip verfügbaren Befehle an der Eingabeaufforderung konfigurieren. Installieren und Konfigurieren der auf IPv6 basierenden TCP/IP-Komponente in Windows Windows XP mit Service Pack 1 (SP1) und Windows Server 2003 sind die ersten Versionen von Windows, die IPv6 für den Produktionseinsatz unterstützen. Sie installieren IPv6 als Komponente in den Netzwerkverbindungen; die Komponente heißt Microsoft TCP/IP Version 6 in Windows Server 2003 und Microsoft IPv6 Developer Edition in Windows XP mit SP1. Hinweis Die in Windows XP ohne Servicepacks enthaltene Microsoft IPv6 Developer Edition- Komponente war nur für Anwendungsentwickler gedacht, nicht für den Einsatz in Produktionsumgebungen. Daher enthielten alle Hilfethemen für diese Version einen Warnhinweis, der die Einschränkungen und die unterstützten Einsatzzwecke beschrieb. SP1 enthält eine Version von IPv6, die für den Produktionseinsatz gedacht ist. Jedoch wurden für SP1 die Hilfethemen nicht aktualisiert. Daher können Sie den Warnhinweis ignorieren, wenn Sie SP1 installiert haben. Im Unterschied zur TCP/IP-Komponente, wird die IPv6-Komponente nicht standardmäßig installiert, und Sie können sie auch deinstallieren. Sie können die IPv6-Komponente auf folgende Weisen installieren: Mithilfe des Ordners Netzwerkverbindungen. Mithilfe des Befehls netsh interface ipv6 install. Um die IPv6-Komponente von Windows Server 2003 mit dem Ordner Netzwerkverbindungen zu installieren, gehen Sie wie folgt vor: 1. Klicken Sie auf Start, zeigen Sie auf Systemsteuerung, und doppelklicken Sie auf Netzwerkverbindungen. 2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf irgendeine LAN-Verbindung, und klicken Sie auf Eigenschaften. 3. Klicken Sie auf Installieren. 4. Klicken Sie im Dialogfeld Netzwerkkomponente auswählen auf Protokoll, und klicken Sie dann auf Hinzufügen. 5. Klicken Sie im Dialogfeld Netzwerkprotokoll wählen auf Microsoft TCP/IP Version 6, und klicken Sie dann auf OK. 6. Klicken Sie auf Schließen, um die Änderungen zu speichern. Im Unterschied zur TCP/IP-Komponente stellt die IPv6-Komponente kein Eigenschaften-Dialogfeld zur Verfügung, in dem Sie die IPv6-Adressen und -Einstellungen konfigurieren können. Die Konfiguration von IPv6-Hosts sollte automatisch und die von IPv6-Routern manuell erfolgen. Automatische Konfiguration Die Microsoft TCP/IP Version 6-Komponente unterstützt die automatische Adresskonfiguration. Alle IPv6-Knoten erzeugen automatisch eindeutige IPv6-Adressen für die Verwendung mit den benachbarten Knoten eines Subnetzes. Um auch Remoteknoten erreichen zu können, sendet jeder IPv6-Host beim Start Routeranforderungen aus und versucht so, lokale Router im Subnetz aufzuspüren. Ein IPv6-Router im Subnetz antwortet mit einer Routerankündigung, die der IPv6-Host verwendet, um automatisch die IPv6-Adressen, den Standardrouter und andere IPv6-Einstellungen zu konfigurieren. Manuelle Konfiguration Einen typischen IPv6-Host müssen Sie nicht manuell konfigurieren. Sollte ein Host manuelle Konfiguration benötigen, verwenden Sie die von netsh interface ipv6 zur Verfügung gestellten Befehle, um Adressen oder Router hinzufügen oder andere Einstellungen vorzunehmen. 1-12

Wenn Sie einen Computer unter Windows XP mit SP1 oder Windows Server 2003 als IPv6-Router konfigurieren müssen, verwenden Sie die von netsh interface ipv6 zur Verfügung gestellten Befehle, um die IPv6-Komponente manuell mit Adresspräfixen zu konfigurieren. Namenszuordnungsdateien in Windows Die TCP/IP- und die Microsoft TCP/IP Version 6-Komponenten unterstützen die Verwendung von Namenszuordnungsdateien für die Zuordnung von Hosts, Netzwerken, Protokollen und Diensten. Tabelle 1-4 führt diese Namenszuordnungsdateien auf, die im Ordner Systemroot\System32\ Drivers\Etc gespeichert sind. Tabelle 1-4 Namenszuordnungsdateien in Windows TCP/IP-Tools in Windows Tabelle 1-5 nennt die TCP/IP-Diagnosetools, die mit Windows Server 2003 und Windows XP geliefert werden. Sie können diese Tools verwenden, um TCP/IP-Netzwerkprobleme aufzuspüren und zu beseitigen. 1-13

Tabelle 1-5 TCP/IP-Diagnosetools in Windows Windows Server 2003 und Windows XP bieten außerdem Befehlszeilentools für die Datenübertragung mit FTP, TFTP (Trivial File Transfer Protocol), Telnet und Verbindungen zu UNIX-basierenden Ressourcen. Nachdem Sie TCP/IP konfiguriert haben, können Sie mit den Tools Ipconfig und Ping Ihre Konfiguration sowie die Verbindung mit anderen TCP/IP-Hosts und -Netzwerken überprüfen. Das Tool Ipconfig Mit dem Tool Ipconfig können Sie die TCP/IP-Konfiguration eines Hosts überprüfen, darunter folgende Parameter: Für IPv4 die IPv4-Adresse, die Subnetzmaske und der Standardgateway. Für IPv6 die IPv6-Adressen und der Standardrouter. Mit Ipconfig können Sie auch ermitteln, ob die Konfiguration initialisiert wurde oder doppelte IP- Adressen konfiguriert wurden. Geben Sie an der Eingabeaufforderung ipconfig ein, um diese Informationen anzuzeigen. Hier ein Beispiel für die Informationen, die das Tool Ipconfig bei einem Computer anzeigt, der IPv4 und IPv6 verwendet. C:\>ipconfig Windows IP Configuration Ethernet adapter Local Area Connection: Connection-specific DNS Suffix. : wcoast.example.com IP Address............ : 157.60.139.77 1-14

Subnet Mask........... : 255.255.252.0 IP Address............ : 3ffe:ffff:ffff:f282:204:76ff:fe36:7363 IP Address............ : fec0::f282:204:76ff:fe36:7363%2 IP Address............ : fe80::204:76ff:fe36:7363 Default Gateway......... : 157.60.136.1 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0 Tunnel adapter Automatic Tunneling Pseudo-Interface: Connection-specific DNS Suffix. : wcoast.example.com IP Address............ : 3ffe:ffff:ffff:f70f:0:5efe:157.60.139.77 IP Address............ : fe80::5efe:157.60.139.77%2 Default Gateway......... : fe80::5efe:157.54.253.9%2 Geben Sie an der Eingabeaufforderung ipconfig /all ein, um die IPv4- und IPv6-Adressen von DNS- Servern, die IPv4-Adressen von WINS-Servern (Windows Internet Name Service; diese Server ordnen NetBIOS-Namen IP-Addressen zu), die IPv4-Adresse des DHCP-Servers sowie Zuweisungsinformationen für über DHCP konfigurierte IPv4-Adressen anzuzeigen. Das Tool Ping Nachdem Sie mit dem Tool Ipconfig die Konfiguration überprüft haben, können Sie mit dem Tool Ping die Verbindungen testen. Ping ist ein Diagnosetool, das TCP/IP-Konfigurationen testet und Verbindungsfehler aufspürt. Für IPv4 verwendet Ping ICMP-Echoanforderungen und -antworten um zu ermitteln, ob ein bestimmter auf IPv4 basierender Host verfügbar ist und funktioniert. Für IPv6 verwendet Ping ICMPv6-Echoanforderungen und -antworten (ICMP für IPv6). Die grundsätzliche Befehlssyntax ist ping Ziel, wobei Ziel entweder eine IPv4- oder IPv6-Adresse darstellt oder ein Name, dem eine IPv4- oder IPv6-Adresse zugeordnet werden kann. Es folgt ein Beispiel für die Informationen, die das Tool Ping für ein IPv4-Ziel anzeigt: C:\>ping 157.60.136.1 Pinging 157.60.136.1 with 32 bytes of data: Reply from 157.60.136.1: bytes=32 time<1ms TTL=255 Reply from 157.60.136.1: bytes=32 time<1ms TTL=255 Reply from 157.60.136.1: bytes=32 time<1ms TTL=255 Reply from 157.60.136.1: bytes=32 time<1ms TTL=255 Ping statistics for 157.60.136.1: Packets: Sent = 4, Received = 4, Lost = 0 (0% loss), Approximate round trip times in milli-seconds: Minimum = 0ms, Maximum = 0ms, Average = 0ms Hier ein Beispiel für die Informationen, die das Tool Ping für ein IPv6-Ziel anzeigt: C:\>ping 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0 Pinging 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0 from 3ffe:ffff:1:21ad:204:76ff:fe36:7363 with 32 bytes of data: 1-15

Reply from 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0: time<1ms Reply from 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0: time<1ms Reply from 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0: time<1ms Reply from 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0: time<1ms Ping statistics for 3ffe:ffff:1:21ad:210:ffff:fed6:58c0: Packets: Sent = 4, Received = 4, Lost = 0 (0% loss), Approximate round trip times in milli-seconds: Minimum = 0ms, Maximum = 1ms, Average = 0ms Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Konfiguration eines Computers und die Routerverbindungen zu überprüfen: 1. geben Sie an der Eingabeaufforderung ipconfig ein, um zu überprüfen, ob die TCP/IP- Konfiguration initialisiert wurde. 2. Verwenden Sie Ping mit der IPv4-Adresse des Standardgateways oder die IPv6-Adresse des Standardrouters, um zu überprüfen, ob sie funktionieren und Sie mit einem Knoten des lokalen Netzwerks kommunizieren können. 3. Verwenden Sie Ping mit der IPv4- oder IPv6-Adresse eines Remoteknoten, um zu überprüfen, ob Sie über einen Router kommunizieren können. Wenn Sie bereits mit Schritt 3 begonnen haben und erfolgreich waren, können Sie davon ausgehen, dass auch die Schritte 1 und 2 erfolgreich verlaufen würden. Hinweis Sie können das Tool Ping nicht für die Fehlerbehandlung von Verbindungen verwenden, wenn Router mit Paketfiltern und Host-Firewalls den ICMP- und ICMPv6-Verkehr verwerfen. Netzwerkmonitor Sie können den Netzwerkmonitor zur Behebung komplexer Netzwerkprobleme verwenden, denn dieses Tool sammelt im Netzwerk übertragene Daten und zeigt sie zur Analyse an. Der Netzwerkmonitor konfiguriert einen Netzwerkadapter so, dass alle ausgehenden und ankommenden Pakete gesammelt werden. Sie können Sammlungsfilter definieren, damit nur spezielle Rahmen gesammelt werden. Als Filterbedingungen sind MAC-Adressen für Quelle und Ziel, Protokolladressen für Quelle und Ziel sowie Musterübereinstimmungen möglich. Nachdem ein Paket gesammelt wurde, können Sie Anzeigefilter verwenden, um ein Problem weiter einzugrenzen. Wurde ein Paket gesammelt und gefiltert, interpretiert der Netzwerkmonitor das Paket und zeigt die Daten in lesbarer Form an. Hinweis Die in Windows Server 2003 enthaltene Version von Netzwerkmonitor kann nur Daten des lokalen Computers sammeln. Die in Microsoft Systems Management Server enthaltene Version kann auch Daten von Remotecomputern erfassen. Gehen Sie folgendermaßen vor, um den Netzwerkmonitor von Windows Server 2003 zu installieren: 1. Klicken Sie auf Start, zeigen Sie auf Systemsteuerung, klicken Sie auf Software, und klicken Sie dann auf Windows-Komponenten hinzufügen/entfernen. 2. Klicken Sie im Dialogfeld Assistent für Windows-Komponenten auf Verwaltungs- und Überwachungsprogramme und dann auf Details. 3. Markieren Sie im Dialogfeld Verwaltungs- und Überwachungsprogramme das Kontrollkästchen Netzwerkmonitorprogramme, und klicken Sie auf OK. 4. Werden weitere Dateien angefordert, dann legen Sie die Produkt-CD in das Laufwerk oder geben Sie den Zugriffspfad der Dateien im Netzwerk ein. 1-16

Hinweis Um diesen Vorgang durchführen zu können, müssen Sie als Mitglied der Administra-orengruppe des lokalen Computers angemeldet sein oder über entsprechende Rechte verfügen. Ist der Computer in eine Domäne eingebunden, dann könnten auch Mitglieder der Gruppe die Installation ausführen. Wollen Sie den Netzwerkverkehr mit dem Netzwerkmonitor analysieren, müssen Sie die Sammlung starten, den zu beobachtenden Netzwerkverkehr generieren, die Sammlung beenden und dann die Daten anzeigen lassen. Starten einer Sammlung Der Netzwerkmonitor verwendet verschiedene Fenster, um die Daten auf unterschiedliche Weise anzuzeigen. Das wichtigste Fenster ist das Fenster Sammlungszusammenfassung. Abbildung 1-5 zeigt ein Beispiel eines Sammlungsfensters. Abbildung 1-5 Ein Sammlungsfenster im Netzwerkmonitor Ist dieses Fenster aktiv, dann stehen in der Symbolleiste Schaltflächen zur Verfügung, mit denen Sie die Sammlung starten, pausieren, beenden oder die gesammelten Daten anzeigen können. Klicken Sie im Menü Sammlung auf Sammlung starten, um mit der Sammlung zu beginnen. Während die Daten gesammelt werden, sind im Sammlungsfenster statistische Informationen zu sehen. Beenden einer Sammlung Nachdem Sie den zu analysierenden Netzwerkverkehr generiert haben, klicken Sie im Menü Sammlung auf Sammlung beenden, damit die Datensammlung abgebrochen wird. Sie können jetzt eine weitere Sammlung starten oder die gerade gesammelten Daten anzeigen lassen. Klicken Sie im Menü Sammlung auf Beenden und Anzeigen, um die Sammlung zu beenden und die Daten sofort anzuzeigen. Anzeigen der Daten Wenn Sie eine Sammlung zur Anzeige auswählen, wird das Fenster Sammlungszusammenfassung geöffnet, das die Liste der gesammelten Rahmen anzeigt. Für jeden Rahmen wird die Rahmennummer, der Zeitpunkt seines Empfangs, die Quell- und Zieladressen, das Protokoll der in dem Rahmen verwendeten höchsten Schicht sowie eine Beschreibung des Rahmens angegeben. Abbildung 1-6 zeigt ein Beispiel des Fensters Sammlungszusammenfassung. 1-17

Abbildung 1-6 Das Fenster "Sammlungszusammenfassung" im Netzwerkmonitor Ausführlichere Informationen zu einem bestimmten Rahmen erhalten Sie, wenn Sie im Menü Fenster auf Fensterbereich vergrößern klicken. In dieser Ansicht zeigt das Fenster Sammlungszusammenfassung zwei weitere Bereiche an, den Detailbereich und den Hexadezimalbereich. Im Detailbereich sind die Einzelheiten der Protokollinformationen zu sehen. Im Hexadezimalbereich werden die einzelnen Bytes des Rahmens angezeigt. Abbildung 1-7 zeigt einen Rahmen einer Beispielsammlung in vergrößerter Ansicht. Abbildung 1-7 Vergrößerte Ansicht eines Rahmens im Netzwerkmonitor 1-18

Zusammenfassung des Kapitels In diesem Kapitel wurden folgende Schlüsselinformationen behandelt: TCP/IP ist ein standardisierter Satz von Protokollen, die für sehr große Netzwerke ausgelegt sind. Das TCP/IP-Protokoll umfasst sowohl den IPv4- als auch die IPv6-Protokollfamilie. Die Standards für TCP/IP werden in Form einer Reihe von RFCs genannten Dokumenten veröffentlicht. In einem TCP/IP-Netzwerk kann ein Router Pakete weiterleiten, die nicht an den Router adressiert sind, wogegen ein Host dies nicht kann; ein Knoten ist entweder ein Host oder ein Router. In einem TCP/IP- Netzwerk besteht ein Subnetz aus einem oder mehreren LAN-Segmenten, die durch Router begrenzt werden und das gleiche IP-Adresspräfix verwenden; ein Netzwerk besteht aus zwei oder mehreren durch Router miteinander verbundenen Subnetzen. Die Komponente Internet-Protokoll (TCP/IP) im Ordner Netzwerkverbindungen ist die auf IPv4 basierende TCP/IP-Komponente von Windows. Diese Komponente wird standardmäßig installiert, und Sie können sie nicht deinstallieren. Sie können sie entweder automatisch (mittels DHCP oder einer alternativen Konfiguration) oder manuell (im Ordner Netzwerkverbindungen oder mit dem Tool Netsh) konfigurieren. Die auf IPv6 basierende TCP/IP-Komponente von Windows ist Microsoft TCP/IP Version 6 oder Microsoft IPv6 Developer Edition im Ordner Netzwerkverbindungen. Diese Komponente wird nicht standardmäßig installiert, und Sie können sie deinstallieren. Sie können sie automatisch (indem sie selbst Router ermittelt) oder manuell (mit dem Tool Netsh) konfigurieren. Ipconfig und Ping sind die wichtigsten Tools für die Fehlerbehebung bei der IP-Konfiguration und den Verbindungen. Sie können den Netzwerkmonitor zur Behebung komplexer Netzwerkprobleme verwenden, indem Sie mit diesem Tool im Netzwerk übertragene Daten sammeln und zur Analyse anzeigen. Kapitelglossar Adresse Ein Bezeichner, der für die Quelle oder das Ziel von IP-Paketen verwendet werden kann und der in der Internet-Schicht einer Schnittstelle oder einem Satz von Schnittstellen zugewiesen wird? APIPA Siehe Automatic Private IP Addressing. Automatic Private IP Addressing Eine Funktion in Windows Server 2003 und Windows XP, die automatisch eine IPv4-Adresse aus dem Bereich 169.254.0.1 bis 169.254.255.254 mit der Subnetzmaske 255.255.0.0 konfiguriert. APIPA wird verwendet, wenn die TCP/IP-Komponente für automatische Adressierung konfiguriert ist, kein DHCP-Server verfügbar ist und die Option Automatisch zugewiesene, private IP-Adresse gewählt wurde. Host Ein Knoten, der in der Regel sowohl die Quelle als auch das Ziel des IP-Verkehrs ist. Hoste verwerfen stillschweigend den von ihnen empfangenen Verkehr, der nicht ausdrücklich an sie adressiert ist. Schnittstelle Die physische oder logische Verbindung eines Knotens mit einem Subnetz. Beispiel für eine physische Schnittstelle ist ein Netzwerkadapter. Beispiel für eine logische Schnittstelle ist eine Tunnelschnittstelle, die verwendet wird, um IPv6-Pakete durch ein IPv4-Netzwerk zu senden. IP Features oder Eigenschaften, die sowohl für IPv4 als auch IPv6 gelten. So ist beispielsweise eine IP-Adresse entweder eine IPv4-Adresse oder eine IPv6-Adresse. 1-19

IPv4 Die Protokolle der Internet-Schicht innerhalb der TCP/IP-Protokollfamilie, die im RFC 791 definiert sind. IPv4 ist heute weit verbreitet. IPv6 Die Protokolle der Internet-Schicht innerhalb der TCP/IP-Protokollfamilie, die im RFC 2460 definiert sind. IPv6 gewinnt heute zunehmende Akzeptanz. LAN-Segment Ein Abschnitt eines Teilnetzes, bestehend aus einem Netzwerkmedium, das durch Brücken oder Layer-2-Switches begrenzt wird. Nachbar Ein Knoten, der mit demselben Subnetz verbunden ist wie ein anderer Knoten. Netzwerk Zwei oder mehr durch Router miteinander verbundene Subnetze. Ein anderer Begriff für Netzwerk ist Internet. Knoten Jedes Gerät, darunter auch Router und Hosts, auf dem eine Implementierung von IP läuft. Paket Die der Internet-Schicht zugeordnete PDU (Protocol Data Unit), die aus einem IP-Header und den Nutzdaten besteht. Request for Comments (RFC) Ein offizielles Dokument, das die Details der Protokolle festlegt, die Bestandteil der TCP/IP-Protokollfamilie sind. Die IETF (Internet Engineering Task Force) formuliert und aktualisiert die RFCs für TCP/IP. RFC Siehe Request for Comments (RFC). Router Ein Knoten, der sowohl Quelle als auch Ziel des IP-Verkehrs sein und IP-Pakete weiterleiten kann, die nicht an den Router selbst adressiert sind. In einem IPv6-Netzwerk gibt ein Router typischerweise seine Präsenz und Host-Konfigurationsinformationen bekannt. Subnetz Eines oder mehrere LAN-Segmente, die durch Router begrenzt werden und das gleiche IP- Adresspräfix verwenden. Statt Subnetz werden auch die Begriffe Netzwerksegment und Link gebraucht. TCP/IP Siehe Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP). Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) Ein Satz von Netzwerkprotokollen, darunter auch IPv4 und IPv6, der im gesamten Internet verwendet wird und der die Kommunikation zwischen miteinander verbundenen Computernetzwerken unterschiedlicher Hardwarearchitektur und unterschiedlichen Betriebssystemen ermöglicht. Protokoll der oberen Schicht Ein Protokoll oberhalb von IP, das IP als Transportmedium verwendet. Beispiele sind Protokolle der Internet-Schicht, etwa ICMP (Internet Control Message Protocol), und Protokolle der Transportschicht, wie TCP (Transmission Control Protocol) und UDP (User Datagram Protocol). 1-20