Frauenzeitung für den Kreis Ahrweiler. Ausgabe 8 Mai 2005 Auflage 5000. Frauen und Mobbing



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Frauen blicken durch Frauenzeitung für den Kreis Ahrweiler Ausgabe 8 Mai 2005 Auflage 5000 Frauen und Mobbing

2 Feedback Zunächst einmal finde ich es sehr gut, dass sich in dieser Region Frauen zusammentun und eine Zeitschrift herausgeben, die die Belange der Frauen aufgreift. Die äußere Aufmachung von Glas- Klar finde ich ansprechend, wobei ich mir mehr als zwei Ausgaben pro Jahr wünsche. Sehr begrüßen würde ich es allerdings, wenn die Zeitschrift Glas- Klar auch von möglichst vielen Männern gelesen wird, da die hierin behandelten Themen auch für sie von Interesse sein dürften. Die letzte Ausgabe befasste sich mit dem Thema Ehrenamt.Wie ich finde in der heutigen Zeit ein sehr wichtiges Thema, da die Bereitschaft zur Übernahme eines Ehrenamtes innerhalb der Gesellschaft abnimmt. Dabei sind viele Organisationen und Vereine dringend auf ehrenamtliche Helfer angewiesen.von daher ist es wichtig, über solche Beiträge in Zeitschriften Menschen zu animieren, sich für unsere Gesellschaft zu engagieren. Ich wünsche dem Redaktionsteam von GlasKlar noch viele aktuelle Themen. Monika Breuer Feedback Kreisverwaltung Ahrweiler, Wilhelmstraße 24-30, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Gleichstellungsstelle, evelyn.dirks@aw-online.de Vor drei Jahren erschien die Frauenzeitung GlasKlar zum ersten Mal. Uns, dem Team von Glasklar, war es damals eine große Freude dieses neue Sprachrohr für Frauen im Kreis zu schaffen und anzubieten. Inzwischen ist die Zeitung längst angenommen und erfreut sich steigender Beliebtheit. Das Spektrum weiterer interessanter Frauenthemen ist schier unerschöpflich. Da wäre beispielsweise das Thema Mütter und Töchter, Frauen und Existenzgründung oder Frauen und Technik.Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzten. Also: Es gibt noch viel zu tun für GlasKlar. Eine Änderung allerdings möchten wir unseren Leserinnen mitteilen: Liebe Leserinnen (und mancher Leser?) Frau Dr. Stephanie Steppat wird die redaktionelle Leitung von Glasklar ab Ausgabe 8 im Oktober diesen Jahres in andere Hände geben. Ein neues Projekt erfordert ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und ihren ganzen Einsatz. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiedet sich die Mitbegründerin von ihrer GlasKlar mit dem Versprechen, ihr als aufmerksame Leserin treu zu bleiben. Ihre Nachfolgerin wird in der kommenden Ausgabe vorgestellt. In der Vorfreude auf ein weiterhin erfolgreiches Miteinander zwischen GlasKlar und ihren Leserinnen grüsst sie das Redaktionsteam Dr.Stephanie Steppat Impressum Herausgeberin: Kreisgleichstellungsbeauftragte Evelyn Dirks Redaktion: Redaktionelle Leitung: Dr. Stephanie Steppat Redaktionsteam: Marlis Blumenthal, Evelyn Dirks, Anita Lohoff Layout und Satz: Claudia Dreesbach, Krupp Druck Titelbild: Monika Kortmann Gesamtherstellung: Krupp Druck OHG Kranzweiherweg 29 31 53489 Sinzig www.kruppdruck.de Auflage: 5000 Inhalt Glasklar Frauenmagazin für den Kreis Ahrweiler Feedback 2 Gestörte Kommunikationssituation 3 Das Interview Frauen als Opfer Frauen als Täter 4 5 5 Mobbing ist kein Schicksalsschlag 6 (K)ein Platz für Frauen in der Wissenschaft 6 7 Termine Mai bis Oktober 8 9 Normierte Frauen- und Männerrollen 10 11 Wann hat das nur angefangen? 12 Fertig machen am Arbeitsplatz 13 Vorgestellt: Beate Niepel und Monika Kortmann 14 15

3 Die berufliche Tätigkeit hat heute im Leben der Menschen einen besonders hohen Stellenwert. Ein Drittel unserer Zeit verbringen wir am Arbeitsplatz, d.h. Lebenszeit ist Arbeitszeit.Was die Menschen dort tagtäglich erleben, beschäftigt sie weit über die Arbeitszeit hinaus. Das blind gewürfelte Zusammentreffen unterschiedlichster Persönlichkeiten kennzeichnet diese Berufswelt. Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzte und Untergebene bringen sich selbst in den Betrieb ein mit ihren Stärken und Schwächen, Eigenheiten und Empfindlichkeiten, Vorlieben und Abneigungen, Einstellungen und Erfahrungen, also mit ihren ganz persönlichen Eigenschaften, die lebensgeschichtlich entstanden sind. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass im Arbeitsleben zahlreiche Konflikte, Streitigkeiten, Konkurrenzen und Rivalitäten zum Alltag gehören. In vielen Fällen wird ein Modus gefunden mit solchen Situationen umzugehen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Manchmal jedoch setzen sich Störungen und Konflikte fest die Folge: Eine gestörte Kommunikationssituation am Arbeitsplatz. Gestörte Kommunikationssituation am Arbeitsplatz Keine klare Opfer- Täter-Konstellation Wer von Mobbing spricht, geht fälschlicherweise von einer klaren Opfer-Täter-Konstellation aus. Eine Person ist zum Opfer geworden, die/der andere zum Täter. So einfach ist es meistens jedoch nicht. Denn die individuelle Art und Weise, in der Menschen sich selbst und ihre Umgebung wahrnehmen, bestimmt, wie sie mit Schwierigkeiten und Problemen umgehen. Was den einen kränkt ruft bei einem andern nur Achselzucken hervor, was eine Person tief verunsichert, ruft bei anderen den klaren Willen zur Gegenwehr hervor. Auch frauen- und männertypische Verhaltensweisen sind auf dieser Ebene verankert. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Frauen und Männer unterschiedliche Kommunikationssituationen als belastend erleben, dass zum Beispiel Konkurrenzkampf von Frauen als belastender erlebt wird als von Männern. Auch die Bereitschaft Konflikte anzugehen, sich Machtansprüchen zu stellen oder die Einstellung zu Autoritäten beeinflussen das individuelle Verhalten in entsprechenden Situationen. Konkurrenzkampf um jeden Preis? Jeder Karriereratgeber enthält Ratschläge, wie Karrierewillige sich auf Kosten andere profilieren, wie sie ihre Qualitäten darstellen, betonen und sich durchsetzen sollten. Das heißt Verhaltensweisen wie Konkurrenz, Eigeninteresse, Durchsetzung und Sachlichkeit sind verinnerlichte Begriffe für Verhaltensweisen im Berufsleben. Wenn dies die heimlichen Normen für Verhalten im Betrieb sind, wird deutlich, dass die Entstehung belastender Kommunikationssituationen am Arbeitsplatz unvermeidlich ist. Frauen tun sich mit diesem Profil nicht nur in der Berufswelt nach wie vor schwer. Manche Eigenschaften sollten sie unbedingt erlernen, andere sollten sich Männer abgewöhnen. Psychologen fanden heraus, dass in Betrieben mit unsicherer wirtschaftlicher Lage, hierarchischer Unternehmensstruktur und schlechter Mitarbeiterführung das Klima für Mobbing enorm begünstigt ist. Den Opfern die Schuld an der jeweiligen Situation zu geben ist daher in den meisten Fällen eine viel zu einfache Antwort auf die Frage, weshalb es überhaupt zu Mobbing kommt. Brauchen wir also ein Anti-Mobbing- Gesetz? Nein: Denn Konfliktregelung kann nicht per Gesetz angeordnet werden. Allerdings wären eine Verantwortung des Arbeitgebers für eine vernünftige Konfliktregulation in Betrieben und vor allem eine frauenfreundliche Beweislastregulierung bei sexueller Belästigung und klare Sanktionen, wichtig. Gleichwohl bedarf es einer Erziehung in Elternhaus und Schule, die Menschen kommunikations- und konfliktfähig macht. Eine sozialstaatliche Politik würde hier unterstützend wirken. Stephanie Steppat DER RICHTIGE SCHRITT IN DIE BERUFLICHE ZUKUNFT Personalberatung Dr. Steppat & Rohde Partnergesellschaft 53424 Rolandseck Bonner Straße 10 + 49 22 28 / 91 18 29 personalberatung@step-de.de

4 Interview Glasklar im Gespräch mit Christian Herzog Justitiar der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen im CGB - Regionalverband Südwest (GÖD) Glasklar: Herr Herzog, Mobbing ist heute in vielen Betrieben ein schwerwiegendes Problem. Kommen zu Ihnen als Rechtsberater Menschen, die sich als Mobbingopfer fühlen? als Opfer fühlt. Gerade diese Situation erfordert viel Sensibilität, denn es ist überaus schwierig einer Rat suchenden Person zu erklären, dass sie die Situation durch ihr eigenes Verhalten herbeigeführt hat. Herzog: Selbstverständlich wenden sich auch viele unserer Mitglieder mit Problemen an uns, die im Umfeld von Diskriminierung, persönlichem Ärger und Problemen mit anderen Kollegen oder auch Vorgesetzten, wie übler Nachrede, Verleumdung, Beleidigung, etc. angesiedelt sind. Ein Bereich also, der allgemein mit dem Wort Mobbing umschrieben wird. Persönlich bemühe ich mich allerdings das Wort Mobbing zu vermeiden, da es sich hier um ein Modewort handelt, welches inzwischen zu oft und zu stark benutzt wird. Auch ist es häufig so, dass die persönliche Sichtweise und die objektiven Geschehnisse deutlich auseinander gehen, so dass die in rechtlicher Hinsicht tatsächlich unter den Begriff Mobbing fallenden Ereignisse glücklicherweise nicht so häufig auftreten, wie in den Medien oft suggeriert wird. Glasklar: Sprechen die Personen, die zu Ihnen kommen ganz offen über ihr Problem? Herzog: Das ist sehr unterschiedlich und hängt vom persönlichem Vertrauen und der persönlichen Nähe ab. Besteht ein persönliches Verhältnis zu mir als Berater oder kann dies im Gespräch aufgebaut werden - hat die betroffene Person Vertrauen in mich als Berater - dann spricht sie auch offen über die bestehenden Probleme. Hier muss natürlich angemerkt werden, dass wir generell nur dann etwas tun können, wenn die betroffene Person offen mit uns über die bestehenden Probleme spricht. Vereinfacht wird diese Vertrauensbildung durch den Umstand, dass ich als Rechtsberater und Justitiar einer absoluten Schweigepflicht unterliege. Es ist allerdings je nach Sachlage sehr schwer für die Betroffenen über die bestehenden Probleme oder über bestimmte Ereignisse zu sprechen, vor allem, wenn sie zu sehr in den persönlichen Bereich gehen. Besonders schwierig ist es, wenn die Probleme in irgendeiner Form mit Sexualität verbunden sind. Glasklar: Können Sie uns anonym einen Fall schildern? Herzog: Nein. Aufgrund meiner bereits erwähnten Schweigepflicht und dem Umstand, dass Personen, die mit einer Sache zu tun haben, anhand der Tatsachenschilderung ableiten können, dass es sich um ihre persönliche Sache handelt, möchte ich auch anonym keinen Fall schildern. Glasklar: Wie helfen Sie? Bild: Sempé Herzog: Obwohl unsere (meine) Aufgabe eigentlich nur die rechtsanwaltliche Vertretung umfasst, helfe ich hier bereits dadurch, dass ich mir die Zeit nehme den Problemen zuzuhören. Meine Erfahrung zeigt, dass viele Menschen, die Opfer von Mobbing- Angriffen sind, mit ihren Problemen allein stehen und niemanden, auch nicht aus dem Familen- oder Freundeskreis haben, mit dem sie darüber reden können. Es hat sich insbesondere gezeigt, dass viele Menschen nicht ernst genommen werden. Weitere Hilfestellung geben wir durch Rat bezüglich Verhaltensweisen, wie man sich gegen diese Form von Gewalt zur Wehr setzt kann und natürlich auch durch die originäre Vertretung in einem eventuellen gerichtlichen Verfahren. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass es auch vorkommt, dass die vorgetragenen Probleme und Vorfälle gerade kein Fall von Mobbing sind oder aber dass sich herausstellt, dass von zwei Streithähnen einer der Verlierer ist und sich der Unterlegene nun Nicht zu unterschätzen ist leider auch die Anzahl der Fälle, in denen das Wort Mobbing missbräuchlich verwendet wird, um bestimmte Ziele zu erreichen. Das ist aus meiner Sicht besonders schlimm, da es dazu führt, dass tatsächlichen Opfern mit Misstrauen und Unglauben begegnet wird. Glasklar: Bekommen Sie Rückmeldung, was aus der jeweiligen Angelegenheit geworden ist? Herzog: In der Regel ja. Die Menschen, die Vertrauen zu mir gefasst haben, halten mich auf dem Laufenden. Allein schon deswegen, weil Mobbing und die entsprechende Gegenwehr keine punktuelle Handlung, sondern in der Regel ein lang andauernder Prozess ist. Wenn es Gegenstand eines gerichtlichen Verfahrens ist, erhalte ich ja sozusagen von Amts wegen Rückmeldung. Glasklar: Sind aus Ihrer Sicht mehr Frauen als Männer betroffen? Herzog: Nein, dass kann ich nicht sagen. Männer sind sicherlich genauso betroffen wie Frauen. Aber der Grad und die Intention ist anders. Wenn es zu Diskriminierungen bei Frauen kommt, ist wesentlich häufiger Sexualität im Spiel. Das soll nicht heißen, dass Mobbing bei Frauen als Opfer immer sexuelle Hintergründe hat, aber ich habe beobachtet, dass oft das Thema Sexualität in irgend einer Form bei weiblichen Opfern tangiert ist. Auch spielt das Geschlecht insofern eine Rolle, dass ein Hintergrund von Mobbing-Aktivitäten oft eine veraltete und falsch verstandene Rollenverteilung zwischen Mann und Frau als Ursache hat. Bei männlichen Opfern geht es nach meiner Einschätzung und Beobachtung dagegen in erster Linie um den persönlichen Status oder um persönliche Fehden und Abneigungen.

5 Sexuelle Belästigung gilt als Platzverweis Frauen als Opfer Frauen als Täter Mobbing-Report: Männer in höherem Maße Mobber als Frauen Eine Rolle spielen gelegentlich (aber eher selten) auch persönliche Eigenheiten oder körperliche Schwächen (Behinderung) des Opfers. Glasklar: Was sind die häufigsten Ursachen für Mobbing? Herzog: Diese Frage kann ich pauschal nicht beantworten. Nach meiner Erfahrung tritt wohl Neid und Missgunst in Verbindung mit persönlicher Abneigung am häufigsten auf. Aber verlässlich ist diese Beobachtung sicherlich nicht. Glasklar: Seit wann kommen die Leute zu Ihnen und nimmt die Zahl zu? Herzog: Diese Probleme kenne ich, seit ich als Justitiar tätig bin. Die reine Anzahl der Probleme und der Menschen die Rat suchen nimmt tatsächlich stetig zu, wenn auch nicht in dem Maß, in dem es aufgrund der öffentlichen Diskussion vermutet wird. Fakt ist, dass wohl auch aufgrund der schwierigen Arbeits- und Arbeitsmarktsituation sich die Fälle häufen. Es ist aber auch nicht so, als wäre jeder Betrieb oder jede Dienststelle massiv betroffen. Erfreulicherweise halten sich die Probleme nach meiner Beobachtung in einem erträglichen Rahmen. Glasklar: Was können sie uns aus Ihren Erfahrungen zum Probleme der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz sagen? Herzog: Ich sagte bereits, dass es auffallend ist, dass im Fall von weiblichen Mobbingopfern häufig das Thema Sexualität eine Rolle spielt, sei es in Form von (verletzenden) Anspielungen aller Art, sei es als Triebfeder. Dies hat aber zunächst nichts mit sexueller Belästigung im Sinne des Beschäftigtenschutzgesetzes oder im Sinne des Strafgesetzbuches zu tun. Derartige Verstöße haben eine völlig andere Qualität. In meiner Praxis ist die Schwelle zu sexueller Belästigung glücklicherweise noch nicht überschritten worden. Das Gespräch führte Anita Lohoff Die telefonische Befragung des Mobbing-Reports der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aus dem Jahr 2001 hat eine eindeutig höhere Mobbingrate bei Frauen festgestellt als bei Männern. Im Arbeitsbereich werden 3,5 % der Frauen gemobbt, 2,0 % der Männer. So ist das Risiko für Frauen, gemobbt zu werden, 75 % höher als bei Männern. Nach der Telefonuntersuchung sind Frauen eher im sozialen Kontext von Attacken betroffen, z. B. durch Ausgrenzung und Isolierung, Beleidigungen sowie Sticheleien und Hänseleien. Da Frauen sehr stark auf Störungen im sozialen Bereich reagieren, könnte der Schluss gezogen werden, dass Mobber bewusst oder intuitiv Strategien einsetzen, die erfolgreich auf geschlechtspezifische Schwachstellen abzielen. Interessant ist, inwieweit Mobbing im sozialen Bereich oder Mobbing durch Arbeitsentzug oder fachliche Angriffe vom Status abhängig sind. Arbeiterinnen sind am häufigsten im sozialen Bereich Mobbing ausgesetzt, während z. B. Beamtinnen eher im Kontext Arbeit gemobbt werden, so die Studie. Neben diesen unterschiedlichen Formen von Mobbing hat sie auch einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Intensität feststellen müssen. Tägliches Mobbing, also eine hohe Intensität, erleben danach 62,1 % der Frauen gegenüber Männern mit 48,5 %. Es ist bezeichnend, dass bei der Frage danach, wer mobbt, zu 38,2 % die Vorgesetzten genannt wurden, gefolgt von 22,3 % Kollege oder Kollegin. Interessant ist, dass Frauen eher von Kollegen oder Kolleginnen gemobbt werden, Männer eher von Vorgesetzten. In 40,7 % der Fälle haben Frauen gemobbt, in 59,3 % Männer. Männer treten als Mobber also in höherem Maße in Erscheinung als Frauen. Wenn wir prüfen, wer von wem gemobbt wird, zeigt sich dass Männer zu 18,3 % von Frauen und zu 81,7 % von Männern gemobbt werden. Frauen werden zu 57,1 % von Frauen und zu 42,9 % von Männern gemobbt. Das heißt, Frauen werden durch Männer und Frauen attackiert, Männer eher durch Männer. Frauen werden infolge von Mobbing auch eher krank. 49 % erkranken, bei Männern waren es aber immerhin auch noch 37 %. Weibliche Betroffene wechseln auch eher den Arbeitsplatz (40,4 %) als Männer (18,0 %), um den Mobbingattacken zu entgehen. Frauen vermuten dreimal so häufig wie Männer, dass ihre Geschlechtszugehörigkeit beim Mobbing eine Rolle spielte. 11,9 % der Frauen gaben in der Studie an, dass z. B. ihr Aussehen ein Motiv für das Mobbing sein kann. Inwieweit ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz Mobbing? Die Sichtweise, dass das Berufsleben eigentlich ein männlicher Bereich ist und die Frauen ihr traditionelles eigentliches Tätigkeitsfeld außerhalb einer Berufstätigkeit in der Familie haben, führt zu einem Hierarchieverständnis im Geschlechterverhältnis und ist längst nicht überwunden. Das zeigt sich auch in einer betrieblichen Hierarchie, in der Frauen den Männern eher zuarbeiten, als selber in höherer Position zugearbeitet zu bekommen. Ein verlockender Ansatz, aber keine Problemlösung! Bei Frauen in Männerberufen ist sexuelle Belästigung als Platzverweis zu werten, so zeigen Analysen; d. h. der Frau im Männerberuf wird durch die herabwürdigende Bezugnahme auf ihr Geschlecht gezeigt, dass an dieser Stelle kein Platz für sie sei. Sexuelle Belästigung ist also eine der vielfältigen Möglichkeiten von Mobbing und hat einmal die Absicht, Machtgefälle zwischen den Geschlechtern zu manifestieren und zum anderen Macht wieder herzustellen, wo sie scheinbar verloren geht (siehe Frauen in Männerberufen). Die Verursacher fühlen sich dabei relativ sicher, weil es rechtlich noch wenig Handhabe gibt und zum anderen eine stillschweigende Legitimation vorhanden ist. Das Mobbingverhalten ist für die Betroffenen extrem verunsichernd und der eigentliche Konflikt im Bereich Hierarchie und Macht kann nicht gelöst werden. Bei sexueller Belästigung geht es nicht wirklich um Sexualität. Es handelt sich um Aggressionen, die sich auf sexuellem Gebiet äußern und keine sexuelle Annäherung zum Ziel haben. Häufig werden solche Verhaltensweisen als normal empfunden und bei Beschwerden der Betroffenen Zickigkeit und Überempfindlichkeit diagnostiziert. Mobbingversuche mit dem Aspekt der sexuellen Belästigung sind aus diesem Grund besonders schwer abzuwenden. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist eine massive Einschränkung des persönlichen Wohlbefindens und er beruflichen Entwicklung. Evelyn Dirks Literatur Der Mobbing-Report, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2001 Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

6 Mobbing ist kein Schicksalsschlag Professionelle Hilfe sollte rechtzeitig in Anspruch genommen werden (K)ein Platz für Mobbing auch an der Uni Der Chef schreit einen an und schlägt die Türen zu. Die Kollegen gehen gemeinsam in die Kantine und vergessen zu fragen, ob man mitkommen möchte. Eine wichtige Besprechung wird auf einen Termin gelegt, an dem man auf Geschäftsreise ist. Dateien verschwinden spurlos aus dem Computer. Das Phänomen Mobbing wurde in den 1960er Jahren von dem schwedischen Lernpsychologen Heinz Leymann zuerst im Verhalten von Schülern entdeckt. Der Schulhof ist oft der erste Schauplatz, an dem mobbing praktiziert wird. Da wird gelästert, ausgegrenzt, geärgert. Inzwischen ist der Begriff auch in der Welt der Erwachsenen angekommen, hier speziell im Arbeitsumfeld. Spektakuläre Fälle von extremer Schikane (engl. to mob = anpöbeln, schikanieren) wie der der Polizistin Silvia Braun, die die Attacken ihrer Kollegen nicht mehr ertrug und sich 1999 erschoss, sorgten dafür dass der Begriff in unserem Sprachschatz fest verankert ist Frauen können Opfer sein, sind aber auch Täterinnen. Wer kennt ihn nicht, den Zickenkrieg im Büro? Frauen in der Männerwelt verhalten sich manchmal grausamer als ihre männlichen Vorbilder und lassen kein gutes Haar an Kolleginnen / Kollegen, die sie ausstechen wollen. Doch was tun, wenn Gefahr im Verzug ist? Wer von seinen Kollegen oder Vorgesetzten gemobbt wird, sollte alles andere als stillhalten. Wer sich unsicher ist, ob der Tatbestand des Mobbing überhaupt erfüllt ist, kann damit beginnen, ein Tagebuch zu führen und die verletzenden Vorfälle festhalten. Diese Eintragungen können die Grundlage für ein Gespräch in einer professionellen Beratung bilden. Es ist wichtig, sich aus der Passivität zu lösen und die eigene Handlungsfähigkeit wieder her zu stellen. Mobbing ist kein Schicksalsschlag, den der oder die Betroffene hinnehmen muss. Beatrix SIEBEN Informationen zu diesem Thema: Liste Die 45 Mobbing-Handlungen nach Heinz Leymann (diese Liste lässt sich als Checkliste nutzen, wenn man das Gefühl hat, gemobbt zu werden): http://www.dgb.de/themen/mobbing/mobbing_04.htm Unter Abiturienten beträgt der Frauenanteil mittlerweile über 50%. Blickt man jedoch einmal die wissenschaftliche Karriereleiter hinauf, sieht man, dass dort immer weniger Frauen vertreten sind. Die Wissenschaft hat offensichtlich ein massives Frauenproblem. Wie kommt das? Vorliegende Statistiken belegen: der geringe Frauenanteil in Führungspositionen ist nicht dadurch zu erklären, dass es nicht genügend qualifizierte Frauen gibt, sondern dass Frauen trotz vorhandener Qualifikationen ausgeschlossen werden. In einer Reihe von Untersuchungen wurden Belege für die Existenz (indirekter) Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft gefunden. Eine Untersuchung am amerikanischen Massachusetts Institut of Technology (1999) dokumentierte, dass viele der weiblichen Professorinnen niedrigere Löhne erhielten, sowie weniger Laborräume und andere Ressourcen zur Verfügung hatten als Männer mit vergleichbarer Position und Qualifikation. In einer schwedischen Studie (Wenneras und Wold 1997) wurde gezeigt, dass Frauen 2,5 Mal mehr Pu- blikationen haben mussten, um bei einer Bewerbung als gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen angesehen zu werden. Bei Stellenbesetzungsverfahren spielen subjektive, nicht nachprüfbare Bewertungen eine große Rolle, die zum Ausschluss von Frauen führen. Protektion, also Förderung, erhalten in der Regel nur diejenigen, die dem Protegierenden gleichen. Dadurch wiederholt sich der Kreislauf im System Wissenschaft immer wieder - Männer suchen sich erneut Männer zur Unterstützung ihrer Arbeit. Wissenschaftskarriere und Familie unvereinbar? Nach wie vor existiert die Vorstellung von einer den ganzen Menschen umfassenden und totalen Hingabe an die Wissenschaft als Beruf. Dementsprechend wird ein hoher zeitlicher Einsatz erwartet. Extreme Arbeitszeiten von 60 bis 80 Wochenstunden führen zwar nicht zwangsläufig zu qualitativ höherwertiger Arbeit, haben jedoch einen hohen symbolischen Wert. Diese Vorstellung von wissenschaftlicher Tätigkeit führt dazu, dass unter den Literaturliste Ausfelder, T. Mobbing. Schikane am Arbeitsplatz. Strategien, wie man sich gegen Psychoterror wehren kann. München, Heyne, 1995 Becker, M. Rückwege zu Selbstbewusstsein. Ein Beispiel für die Behandlung in der Mobbingklinik. In: Leymann, H. (Hrsg.): Der neue Mobbing-Bericht, Erfahrungen und Initiativen,Auswege und Hilfsanbegote, S. 124 144, Reinbek 1995, Rowohlt Beckers, C. Mobbing-Opfer sind nicht wehrlos. Wie sie sich schützen und wehren & Mertz, H. können. Freiburg 1998, Herder Berkel, K. Konflikttraining. Konflikte verstehen, analysieren, bewältigen. 6. Auflage, 1999 Heidelberg, Sauer Busse, A. Zicken unter sich. Konflikte und Lösungen im weiblichen Konkurrenzkampf, Zürich 2004, Orell Füssli Verlag Esser, A. Mobbing. Der Ratgeber für Betroffene und ihre Interessenvertretung, Wolmerath Köln 1999, Bund Haben,G. Das Hamsterrad. Mobbing- Frauen steigen aus. Berlin 2001, Orlanda Harms, A. Meschkutat, B. Der Mobbing-Report. Repräsentativstudie für die Bundesrepublik u.a. Deutschland, Dortmund, Berlin, Dresden 2004 Ohne Verfasser: Dumme Sache. Moderne Rationalisierung: Chefs ekeln unliebsame Mitarbeiter per Bossing raus und sparen so die Abfindung. In: Der Spiegel Heft 5/95, S. 111-113, Hamburg

7 Frauen in der Wissenschaft (männlichen) Wissenschaftlern eine wissenschaftliche Karriere und Familie als schwer vereinbar gilt. Neben den oben beschriebenen, eher unbewussten Diskriminierungen von Wissenschaftlerinnen durch Nicht- Protektion und Unterschätzung ihrer Qualitäten, werden einzelne Frauen durch einzelne Männer auch offen diskriminiert, ja sogar gemobbt. Obwohl Mobbing-Beratungsstellen berichten, dass Mobbing im Bereich Wissenschaft häufig auftritt und allgemein Frauen öfter Mobbing-Opfer sind als Männer, wird dieses Thema in den zahlreichen Berichten zu Frauen in der Wissenschaft nicht beleuchtet. Literatur: Europäische Kommission: A Report from ETAN Expert Working Group on Woman and Science: Science policies in the European Union Promoting excellence through mainstreaming gender equality, 2000 Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung: Frauen in der Wissenschaft, - Entwicklung und Perspektiven auf dem Weg zur Chancengleichheit. Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, Heft 87, 2000 Massachusetts Institut of Technology: a Study on the Status of Woman Faculty in Science at MIT: The MIT Faculty Newsletter, Vol. XI; Nr.4, 1999 Wenneras und Wold: Nepotism and Sexism in Peer-review. Nature, Vol. 387, S. 341-343, 1997a Stellenkampf: Nährboden für Mobbing Seit den 80iger Jahren wurden an Universitäten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen zunehmend erhebliche Sparmaßnahmen durchgeführt, die sich natürlich auch auf die zur Verfügung stehenden Stellen auswirken. Der Kampf um die wenigen vorhandenen Stellen bietet hier, wie in anderen Arbeitsbereichen auch, einen günstigen Nährboden für Mobbing. In den letzten Jahren ist im Bereich der Wissenschaftspolitik ein Bewusstsein dafür entstanden, dass die Wissenschaft ein Frauenproblem hat. Deshalb wird augenblicklich eine Veränderung angestrebt: Anstatt Frauenförderung, (d.h. die Beseitigung von Defiziten wie mangelndes Selbstbewusstsein oder Durchsetzungsfähigkeit) soll künftig die Chancengleichheit im Vordergrund stehen. In den diversen Programmen zur Förderung von Wissenschaftlerinnen ist von einer solchen Bewusstseinsänderung allerdings noch wenig zu erkennen. Bisher hat sich das System Wissenschaft als sehr hartnäckig gegenüber jeglichen Reformversuchen erwiesen. Immerhin streben Bund und Länder künftig eine 40% Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen an. Stephanie Steppat

8 Termine Mai bis Oktober 2005 Kreisvolkshochschule Ahrweiler (KVHS). Infos und Anmeldungen dazu bei der KVHS-Geschäftsstelle unter (0 26 41) 41 08. Jetzt auch im Internet: www.kvhs-ahrweiler.de Frauenpower am PC - EDV-Einführungskurse für Frauen (Intensivkurse am Vormittag ) 5 x 225 Minuten Termine: a) Montag, 06.06.2005, bis Freitag, 10.06.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr b) Montag, 12.09.2005, bis Freitag, 16.09.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr c) Montag, 26.09.2005, bis Freitag, 30.09.2005, jeweils 08.15 12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Renate Störmer Gebühr: 150,00 EUR (einschl. Schulungsmaterial) Frauenpower am PC - EDV-Einführungskurs für Frauen (Abendkurs) 8 x 150 Minuten Beginn: Montag, 26.09.2005, 18.30 Uhr Ort: Berufsbildende Schule, Kreuzstraße 120, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Renate Störmer Gebühr: 108,00 EUR (einschl. Schulungsmaterial) Frauenpower am PC WORD für Frauen (Intensivkurse am Vormittag) 5 x 225 Minuten Termine: a) Montag, 20.06.2005, bis Freitag, 24.06.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr b) Montag, 06.06.2005, bis Freitag, 10.06.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Renate Störmer Gebühr: 150,00 EUR (einschl. Schulungsmaterial) Frauenpower am PC Einstieg in WORD für Frauen (Abendkurs) 8 x 150 Minuten Beginn: Montag, 23.05.2005, 18.30 Uhr Ort: Berufsbildende Schule, Kreuzstraße 120, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Renate Störmer Gebühr: 108,00 EUR (einschl. Schulungsmaterial) Frauenpower am PC EXCEL für Frauen (Intensivkurse am Vormittag) 5 x 225 Minuten Termine: a) Montag, 04.07.2005, bis Freitag, 08.07.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr b) Montag, 07.11.2005, bis Freitag, 11.11.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Renate Störmer Gebühr: 150,00 EUR (einschl. Schulungsmaterial) Frauen ins Netz! - Internet-Einführungskurse für Frauen (Intensivkurs am Vormittag) 3 x 225 Minuten Termine: a) Montag,23.05.2005,bis Mittwoch,25.05.2005,jeweils 08.15-12.00 Uhr b) Montag,21.11.2005,bis Mittwoch,23.11.2005,jeweils 08.15-12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Renate Störmer Gebühr: 90,00 EUR (einschl. Schulungsmaterial) Rhetorik und Gesprächsführung für Frauen (Intensivkurs am Vormittag) 3 x 210 Minuten Termin: Montag, 07.11.2005, bis Freitag, 09.11.2005, jeweils 08.30-12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Katja Kerschgens Gebühr: 68,00 EUR Zeit- und Lebensmanagement für Frauen (Vormittagskurs) 5 x 225 Minuten Termin: Montag, 30.05.2005, bis Freitag, 03.06.2005, jeweils 08.15-12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Marianne Theis-Prodöhl Gebühr: 130,00 EUR Beruflich und privat das Beste erreichen (Vormittagskurs für Frauen) 2 x 225 Minuten Termin: Donnerstag/Freitag, 10./11.11.2005, jeweils 08.30-12.00 Uhr Ort: Kreisvolkshochschule Ahrweiler, Wilhelmstraße 23, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Jutta Imhoff Gebühr: 45,00 EUR Gymnastik in der Krebsnachsorge 10 x 60 Minuten Beginn: Dienstag, 06.09.2005, 18.00 Uhr Ort: Krankenhaus Maria Hilf, Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung: Helga Makosch Gebühr: 35,00 EUR Scheidung ohne Streit - Vortrag zum Thema Mediation Termin: Donnerstag, 18.10.2005, 19.00 Uhr Ort: Hauptschule (Rheintal-Schule), Rheintalstr. 35-39, Bad Breisig Leitung: Gabriele Hermann-Lersch Gebühr: 5,00 EUR KFZ-Pannenkurs für Frauen 2 x 90 Minuten Beginn: Freitag, 30.09.2005, 19.00 Uhr Ort: Autohaus Glath, Ringen Leitung: Karl-Josef Kreuzberg Gebühr: 10,40 EUR Familienbildungsstätte Bad Neuenahr-Ahrweiler 12.204 Gruppe für Alleinerziehende Leitung: Marianne Mayland, Diplom-Sozialpädagogin, Verein für wohnortnahe Erziehungshilfen im Kreis Ahrweiler e.v. Kinderbetreuung: Erika Heinen und Birgit Moitz, Erzieherinnen Ort: Altenbaustraße 2 Do 15.30 bis 17.00 Uhr, 8 bis 10 x, Herbst 2005 12.208 Die Kraft des positiven Denkens Leitung: Elisabeth Graff, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin BDP Di 20.00 bis 22.00 Uhr, 5 x, 20.09.2005 12.209 Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität Leitung: Elke Jungebloed-Stein, Diplom-Psychologin, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin, Verhaltenstherapeutin Mi 20.00 bis 21.30 Uhr, 1 x, 11.05.2005 13.102 Haushaltsmanagement - Durch richtiges Management mehr Zeit für mich! Leitung: Marianne Theis-Prodöhl, Diplom-Sozialarbeiterin, und Gertrud Ardelean, Wirtschaftsleiterin Di 9.15 bis 11.45 Uhr, 9 x, 20.09.2005, unverbindl. Informationsgespräch Di, 05.07.2005, 9.15 Uhr Die Teilnahme am unverbindlichen Informationsgespräch ist gebührenfrei, aber nur nach verbindlicher Anmeldung möglich. 15.102 Frauen-Forum Leitung: Hilde Lingenfelder, Diplom-Sozialpädagogin Do 10.00 bis 11.30 Uhr, 4 x, 08.09., 06.10., 03.11. und 08.12.2005 41.213 Starke Knochen brauchen Kalzium Leitung: Dr. agr. Andrea Krause, Diplom-Oecotrophologin Mi 20.00 bis 21.30 Uhr, 1 x, 28.09.2005 42.415 Gutes für Ihren Rücken! - Präventive Rückenschule Leitung: Iris Göddel, Übungsleiterin Ort: Alte Schule, Weststraße 6 Do 10.30 bis 11.30 Uhr, 12 x, 15.09.2005 und 10.10.2005

9 Termine Mai bis Oktober 2005 Veranstaltungen für Alleinerziehende Dekanat Remagen-Brohltal und Dekanat Ahrweiler-Eifel 42.503 Aqua-Fitness - Wassergymnastik für Gesunde Leitung: Angelika Wunder, Übungsleiterin Ort: Pilzbecken im TWIN BAD NEUENAHR Do 18.30 und 19.30 Uhr, 10 x, 08.09.2005 Anmeldungen zu allen Kursen: (02641) 27039 Kurse für Frauen und Mädchen 2005 der Gesellschaft für Berufsbildung und Berufstraining mbh Beratungsstelle Frau und Beruf Marktplatz 7, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Anmeldungen unter (Fax-Nr.: 0 26 41 / 90 04 19 E-mail: gbb.ahrweiler@t-online.de (Montag - Freitag 8.00-12.00 Uhr) Weitere Kursangebote auf Anfrage Bewerbungstraining 80,00 - Erstellen der Bewerbungsunterlagen - Training des Vorstellungsgespräches Freitag 1400 1800 Uhr und Samstag 0900 1400 Uhr Laufzeit: 08.04.2005 bis 09.04.2005 Rhetorik 80,00 - mit Videotraining Freitag 1400 1800 Uhr und Samstag 0900 1400 Uhr Laufzeit: 15.04.2005 bis 16.04.2005 Selbstsicherheitstraining für Frauen 80,00 - "Nein" sagen lernen - sich durchsetzen Freitag 1400 1800 Uhr und Samstag 0900 1400 Uhr Laufzeit: 29.04.2005 bis 30.04.2005 Zeit- und Stressmanagement 80,00 - Zeitmanagement - Entspannungstechniken Freitag 1400 1800 Uhr und Samstag 0900 1400 Uhr Laufzeit: 013.05.2005 bis 14.05.2005 Kommunikationstraining 80,00 - Standpunkte vertreten - Konflikte aushalten und lösen lernen - Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz - die verschiedenen Künste der Konfliktlösung Freitag 1400 1800 Uhr und Samstag 0900 1400 Uhr Laufzeit: 27.05.2005 bis 28.05.005 Berufsfortbildung DV-Anwendung in der kaufmännischen Sachbearbeitung IHK-Abschluss möglich montags bis freitags 8.15 12.30 Uhr Laufzeit: Spetember 2005 Mai 2006 Handelsfachwirtin mit IHK-Abschluss dienstags 18.00 21.00 Uhr samstags 08:45 14:00 Uhr Laufzeit: November 2005 März 2007 Weitere Angebote auf Anfrage. Rufen Sie an! Wir beraten Sie gerne. Tel.: (02641) 900 419 auf Anfrage auf Anfrage Leitung: Maria Ginzler, Heppinger Straße 25, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel. 02641-26842 Zu den Veranstaltungen sind Anmeldungen erforderlich. Wir öffnen uns der Kunst: Nach innen geschaut Malerische Einblicke (Interiers) aus verschiedenen Jahrhunderten. Donnerstag, 12.05., 19.05., 02.06.2005, 19:00 Uhr, Pfarrheim St. Marien, Bachstrasse 1, Bad Breisig Referent: Hildegard Ginzler M. A., Ethnologin, freie Autorin Atelierbesuch bei Beate Heinen Die überregional bekannte Künstlerin (Malerei und Grafik) gibt Einblicke in ihren Weg als Künstlerin und in ihr künstlerisches Schaffen Sonntag, 05.06.05, 15:00 Uhr, Wassenach Naturerlebnistag in Franken Spielerisch die Natur erleben, sie mit allen Sinnen erfahren. Sonntag, 19.06.05, 11:00 Uhr, Treffpunkt Kindergarten in Franken Leitung: Petra Bley, Franken POWER. Frauen nutzen ihre Potentiale Ein Seminarangebot, das Frauen dabei unterstützt, ihre Wünsche, Pläne und Visionen Wirk-lichkeit werden zu lassen. Im Kurs wird vermittelt, positiv zu denken und zu handeln; die eige-nen Stärken erfolgreich und zielorientiert zu nutzen; sich und seine Interessen selbstbewusst zu präsentieren. Donnerstag, 30.06., 08.09., 27.10., 01.12.05, 18:30 Uhr, Bad Breisig Referent: Dipl.-Sozialpädagogin Evelyn Dirks, Gleichstellungsbeauftragte für den Kreis Ahrweiler Die Apollinariskirche und ihre Kunstwerke Sonntag, 10.07.05, 15:00 Uhr, Apollinarisberg Remagen Führung: Guardian Lothar Weber OFM Grenzen überschreiten Samstag, 01.10.05, 14:30 Uhr, Bad Breisig, Pfarrheim St. Marien, Bachstrasse 1 Referent: Ute Baumann M. A., MISSIO-Referentin, Neuwied Wir öffnen uns der Kunst: Frauenbilder Werke bedeutender Malerinnen Die Kunstgeschichte hat ihre Malerinnen sträflich vernachlässigt, aber es gab sie doch: Her-ausragende weibliche Künstlerpersönlichkeiten. Donnerstag, 15.09., 22.09., 29.09.05, 19:00 Uhr, Bad Breisig, Bachstrasse 1 Referent: Hildegard Ginzler M. A., Ethnologin, freie Autorin, Sinzig Einführung in die Tiefenentspannung Ein erfolgreicher Weg zu größerer Gelassenheit, um befriedigender auf Alltagsprobleme rea-gieren zu können, ist das Erlernen von Selbstentsprannungsmethoden. Donnerstag, 06.10.,13.10., 20.10.05 Geschäftsstelle der Caritas Ahrweiler, Bahnhofstrasse 5 Referent: Silvia Plum, Dipl.-Sozialarbeiterin, Caritas Ahrweiler Lernart Seminare Referentin: Beatrix Sieben Ort: Altenbaustraße 2, Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 02641/90 69 62 Tagesworkshops: Familienmanagerin Jeweils Samstag 18.06.2005, 27.08.2005, 10.09.2005, 15.10.2005, Gebühren für den Workshop: 110, (incl. MwSt) Für die Richtigkeit der Terminangaben übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Weiter Kurse und Informationen erhalten Sie in den ausführlichen Programmen der verschiedenen Institutionen.

10 Normierte Frauen - und Männerrollen Unvereinbare Anforderungen und Erwartungen auf Zahlreiche aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Mobbing am Arbeitsplatz für viele Beschäftigte nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ein gravierendes Problem ist. Rund 8-10 % aller Beschäftigten in Europa klagen über Mobbing und Schikane am Arbeitsplatz.Von diesem Problem sind sowohl private als auch öffentliche Organisationen betroffen, und zu den Opfern gehören sowohl Männer als auch Frauen. Die Studien zeigen ferner, dass Mobbing am Arbeitsplatz eine maßgebliche Ursache für Stress am Arbeitsplatz ist und für deren Opfer eine traumatische und zerstörerische Erfahrung sein kann. Mobbing am Arbeitsplatz ruft vielfach beim Opfer heftige emotionale Reaktionen wie Angst, Hilflosigkeit, Depressionen und Schockzustände hervor. Dadurch wird die Einstellung der Opfer zu ihrem Arbeitsumfeld verändert; sie wird als Quelle der Bedrohung, Gefahr, Unsicherheit und Selbstzweifel wahrgenommen wird. Arbeits- und personenbezogenes Mobbing In der Regel wird unterschieden zwischen arbeitsbezogenem Mobbing, bei dem den Opfern die Arbeitssituation erschwert wird, beispielsweise durch die Vergabe unrealistischer Termine, nicht zu bewältigender Arbeitsbelastung oder andere unzumutbarer Verhaltensweisen und dem personenbezogene Mobbing, das sich in beleidigenden Bemerkungen, übermäßigem Hänseln, Klatsch und Gerüchten, sozialer Isolierung und Ausgrenzung äußert. Dieses Verhalten kommt vermutlich häufig vor und wird von den meisten Menschen am Arbeitsplatz immer Mal wieder erlebt. Als einzelne Episode in einem ansonsten positiven sozialen Klima können solche Vorkommnisse durchaus als harmlos angesehen werden. Wenn sich jedoch ein als unerwünscht empfundenes Verhalten systematisch und kontinuierlich gegen eine bestimmte Person richtet, insbesondere in einer Situation, in der sich das Opfer hilflos gegenüber den Aktionen oder Menschen fühlt, die ihn in diese Rolle drängen, entsteht dringender Handlungsbedarf. Häufig wird die Auffassung vertreten, dass ein solches Verhalten tief in der Persönlichkeitsstruktur des Mobbers im Büro oder im Betrieb verwurzelt ist. Viele Wissenschafter sind jedoch zu dem Schluss gekommen, dass Mobbing nur in einer Unternehmenskultur vorkommt, die ein solches Verhalten zulässt oder gar belohnt. Zudem kommt es nur zum Mobbing, wenn der Mobber den Eindruck hat, dass er den Segen, die Unterstützung oder zumindest die stillschweigende Erlaubnis seiner Vorgesetzten für dieses Verhalten hat. In Organsationen und Betrieben ist Mobbing häufig im Führungsstil verankert. Vielfach genießt ein autoritärer Führungsstil immer noch ein hohes Ansehen. Den Psychopathen am Arbeitsplatz oder das neurotische Opfer für Mobbing allein verantwortlich zu machen, wäre deshalb verfehlt. Rollenkonflikte, immer noch ein Thema Neben den maßgeblichen Werten und Normen für die Unternehmenskultur ist die Qualität des psychosozialen Ar-

11 immer noch fest verankert beiden Seiten der Geschlechter führen zu Konflikten beitsumfelds eine wichtige Ursache für Mobbing. Eine Arbeitssituation, die durch anspruchslose Aufgaben in Verbindung mit einem negativen interpersonellen Klima und nicht zuletzt durch Rollenkonflikte gekennzeichnet ist, birgt nachweislich hohe Mobbing-Risiken. Besonders die immer noch fest verankerten normierten Frauen- und Männerrollen können zu beträchtlichen Frustrationen und Konflikten führen, vor allem, wenn es um Rechte, Verpflichtungen, Privilegien und Positionen geht. Frauen als Vorgesetzte, beispielsweise, sind in vielen Männerköpfen nach wie vor unerwünscht und werden bewusst boykottiert. Oder Mann lässt es erst gar nicht zu, dass Frauen in entsprechende Positionen aufsteigen. Die Liste von unvereinbaren Anforderungen und Erwartungen auf beiden Seiten der Ge- schlechter ließe sich beliebig fortführen. Die daraus erwachsenden Konflikte führen zu schlechten persönlichen Arbeitsbeziehungen und wecken den Wunsch nach einem Sündenbock. Dies trifft ganz besonders zu, wenn das Sozialklima durch mangelndes Vertrauen und persönliche Spannungen geprägt ist. Konfliktmanagement dringend geboten Um das allgemeine Bewusstsein für Mobbing im Unternehmen zu schärfen, müssen Präventionsprogramme erarbeitet werden, unabhängig von konkreten Einzelfällen. Solche Programme müssen allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung des Führungsverhaltens, des Betriebsklimas und der Arbeitsbedingungen beinhalten. Es ist wichtig, dass in der Organisation ein informelles System zur Unterstützung und Begleitung von Mobbing-Opfern sowie ein unabhängiges System für die Bearbeitung von offiziellen Beschwerden entsteht. Angesichts der engen Beziehung zwischen Mobbing und Führungsverhalten scheint besonders die Schulung von Vorgesetzten und Führungskräften ebenso dringend geboten zu sein, wie ein kritischer Blick darauf, welches Führungsverhalten in der Unternehmenskultur gefördert wird. Letztendlich liegt das Vorhandensein, die Vermeidung und der konstruktive Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz in der Hand der Führungskräfte und Vorgesetzten des Unternehmens und der Unternehmenskultur, die sie schaffen oder zulassen. Stephanie Steppat Literatur: Stäle Einarsen, Universität Bergen, Norwegen Bärbel Römpeltien,Was kränkt macht krank Auch Mobbing ist ein Kündigungsgrund in der Probezeit In der Probezeit ist Kündigung jederzeit möglich, auch wenn die Arbeitnehmerin gemobbt wurde. Allerdings ist im Hinblick auf den Verlust des Arbeitsplatzes in diesem Fall eine Schadensersatzklage möglich (Hessisches Landesarbeitsgericht, 12 Sa 561/02) Mit Wohlbehagen zu Hause sein Das Wohnkonzept im Maranatha sichert eine Wohn- und Lebensqualität auf hohem Niveau. Am Kurgarten 12 53489 Sinzig-Bad Bodendorf Telefon: (0 26 42) 40 60 Telefax: (0 26 42) 40 64 00 E-mail: info@maranatha.de Internet: www.maranatha.de SeniorenZentrum Service-Wohnen Pflegeheime Ambulante Dienste

12 Wann hat das nur angefangen? Der Bericht einer Betroffenen Wenn morgens mein Wecker klingelt kommt noch immer diese Angst hoch. Und das nach so vielen Jahren! Wann es angefangen hat? Dieses Getuschel, diese Stille wenn ich den Raum betrat? Darüber habe ich nachgedacht bis mir beinahe der Kopf geplatzt ist. Zu einem Ergebnis bin ich nicht gekommen. Wozu auch? Im Nachhinein ist das alles egal, es ist mir gleichgültig, so wie mein Leben mir damals gleichgültig geworden war. Wie hatte ich mich auf den neuen Job gefreut. Endlich die Arbeit, die ich mir gewünscht hatte, genau nach meinem Geschmack und meiner Ausbildung. Selbstständig arbeiten, mit netten Kollegen die Welt verändern. Im Saarland steht Deutschlands erste Fachklinik für Mobbing-Opfer Mobbing? gibt s bei uns nicht, sagen viele Chefs gerne. Sie irren sich. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden darunter. Das geht aus dem Mobbing- Report hervor. Ein Opfer kostet seiner Firma im Jahr schätzungsweise 25 000 Euro. 200 Gemobbte bringen sich nach Angaben des Bundesministeriums jedes Jahr um. Tausende erkranken. In Berus im Saarland steht Deutschlands erste Fachklinik für Mobbing- Opfer. 30 Ärzte und Psychologen arbeiten in der Klinik für psychosomatische Erkrankungen. Weitere Informationen unter www.ahg.de Mein Chef war mit meiner Arbeit sehr zufrieden und nahm mich immer öfter auf seine Dienstreisen mit. Wohl auch deshalb, weil ich die einzige im Team mit fundierten Fremdsprachenkenntnissen war. Leider entgingen mir die Reaktionen meiner Kolleginnen. Erst im nach hinein fielen mir einige Spitzen ein, die besonders eine Kollegin hier und da einmal in die Runde warf. Wenn man aber glücklich und zufrieden mit seiner Welt ist, na ja dann sieht man alles durch eine rosarote Brille und überhört solche Bemerkungen. Heute bin ich schlauer. Ein offenes Wort zur richtigen Zeit und vieles währe wohl nicht so geschehnen.. Irgendwann fing es an Kennt jemand das Gefühl bin ich denn blöd? Ich wusste ganz genau was ich erarbeitet hatte. Manuell oder auch per Computer, ich war meiner Sache ganz sicher. Und auf einmal das: Dateien verschwanden wie von Geisterhand, wichtige Papiere gingen verloren und die Kollegen und Kolleginnen sprachen kaum noch mit mir.wie oft habe ich versucht mit Gesprächen der Sache auf den Grund zu gehen, vergeblich. Man ließ mich einfach stehen, ignorierte mich. Plötzlich hatte ich nahe am Wasser gebaut, die Tränen flossen und die Kollegen waren genervt. Natürlich entging meinem Vorgesetzen diese Angelegenheit nicht, da er immer dann in der Nähe war (zufällig?) wenn solche Sachen passierten. Anfangs nahm er es noch mit Humor, doch schon bald reagierte er zunehmend ungehalten. Und ich zweifelte immer mehr an meinen Verstand, an mir. Dann ging es los. An der Seele krank Angstschweiß, Herzrasen und das Gefühl ein Felsen liegt mir auf der Brust. Ich wurde krank. Nicht so wie bei einer Erkältung, nein es war eine lebensbedrohliche Krankheit, meine Seele wurde krank. Abends einschlafen? Da kamen die Träume und ich nahm Schlaftabletten. Morgens aufstehen? Das ging anfangs nur mit Medikamenten, dann gar nicht mehr. Arbeiten gehen? Unmöglich! Meine Lebensqualität und das wichtigste meine Lebensfreude waren dahin. Ich wurde zum Wrack, körperlich und geistig. Mein Äußeres wurde mir egal, Körperpflege Nebensache, aus dem Haus gehen unmöglich. Mein Arzt übersah die Symptome anfangs - verschrieb zum Einschlafen, zum Aufstehen und für die Lebensfreude Tabletten. Ich fing an diese Tabletten zu sammeln.wozu noch leben? Ich war wertlos, niemand wird mich vermissen, dachte ich. Familie? Fehlanzeige! Freunde? Dito! Und dann.. Mobbing? Noch nie gehört, wieder so was aus Amerika. Nichts für mich. Mein Arzt sah das anders. Zum Glück. Zwei Jahre hat es gedauert, zwei lange Jahre bis ich wieder arbeiten gehen konnte. Zwei Jahre Therapie zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen euphorischen Phasen und Selbstmordgedanken. Die gesammelten Tabletten habe ich entsorgt. Jede Tablette habe ich einzeln in die Toilette geworfen und mit jeder wurde es mir leichter ums Herz, wurde mein Selbstvertrauen noch einmal symbolisch aufgebaut. Ich war zu vertrauensselig Der Kollegin, der ich am meisten vertraute und der ich die ersten Sprossen der Leiter gehalten hatte, die hat diese böse Spiel mit mir getrieben. Eifersucht und Geltungssucht waren ihre Motive. Heute stehe ich wieder im Berufsleben. Heute bin ich misstrauisch und vorsichtig. Aber heute bin ich. Nur nicht mehr die,die ich einmal war. Anita Lohoff (Betroffene Person der Redaktion bekannt) BUCHHANDLUNG E. Walterscheid Inh. Th. Zimmermann Sinzig - Mühlenbachstraße 40 Tel. (0 26 42) 4 25 16 Fax: (0 26 42) 4 25 51 Wir besorgen jedes Buch, das wir nicht am Lager haben

13 Mobbing : Fertig machen am Arbeitsplatz Begriff erst seit 1996 im Duden Katja war Arbeiterin der Produktion und konnte aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Tätigkeiten nicht mehr ausüben. Das ärgerte einen Kollegen, der sie hinter ihrem Rücken als Faulenzerin und Drückebergerin titulierte. Andere lästerten bereitwillig mit. Katja ärgerte sich permanent über diese Beschimpfungen und irgendwann machten ihr diese Verleumdungen so zu schaffen, dass sie nachts nicht mehr schlafen konnte. In der Folge war sie am Arbeitsplatz müde und unkonzentriert. Bevor dieser Zustand drohte unerträglich zu werden suchte sie nach langer Überlegung Rat beim Betriebsrat und der Frauenbeauftragten. Es fand ein klärendes Gespräch mit allen Betroffenen einschließlich des zuständigen Vorgesetzten statt. Der nette Kollege wurde in eine andere Abteilung versetzt und erhielt eine Abmahnung. Dies ist ein fast alltäglicher Fall, wie er heute so oder ähnlich in vielen Betrieben stattfindet. Psychoterror am Arbeitsplatz kann schlimme Folgen haben Der Begriff Mobbing wird wie im oben beschriebenen Beispiel seit Ende der 1980iger Jahre verwendet und erst im Jahre 1996 wurde dieses Wort in den Duden übernommen. Er ist zu einem Synonym geworden für schlechte Behandlung und fertig machen am Arbeitsplatz mit krankmachenden Folgen. Zu den körperlichen und seelischen Belastungsreaktionen gehören: Kopfschmerzen Konzentrationsschwierigkeiten Rückenschmerzen Antriebslosigkeit Magen- und Darmprobleme Weinkrämpfe Schlafstörungen Depressionen Allergien Alpträume Herzschmerzen Suizidgefahr Die Liste der möglichen Störungen auf andauernde Schikanen am Arbeitsplatz könnte unendlich fortgesetzt werden, da die gesundheitlichen Folgen sehr individuell sind. Am Ende steht manchmal der totale Verlust des Lebensmutes. Mobbing-Attacken können vielfältiger Natur sein. Insbesondere Frustrationen missgünstiger Kollegen, Intoleranz und Neid sind neben vielem Anderem die Ursache für kollegiales Fehlverhalten. In der Folge steht der Rückgang der Arbeitsleistung, die Häufung von Fehlzeiten, Krankheit und im schlimmsten Fall die Berufsunfähigkeit. Wann sind Konflikte am Arbeitsplatz wirklich Mobbing Konflikte entstehen immer im menschlichen Zusammenleben, nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Bereich. Diese Konflikte werden in der Regel auf der sprachlichen Kommunikationsebene ausgetragen und bewältigt. Von Mobbing spricht man, wenn es über einen längeren Zeitraum mindestens einmal pro Woche zu Mobbinghandlungen kommt. Hierbei entwickelt sich ein Machtungleichgewicht, bei dem eine Person in eine unterlegene Position gerät. Je länger dieser Konflikt dauert, desto weniger kann sich die betroffene Person - sprich Opfer - wehren. Der Forscher Heinz Leymann (s. auch Seite 6) hat den Psychoterror am Arbeitsplatz genau untersucht und listet die einzelnen Mobbinghandlungen in fünf Kategorien auf: 1. Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen 2. Angriffe auf die sozialen Beziehungen 3. Angriffe auf das soziale Ansehen 4. Angriffe auf die Qualität der Arbeit 5. Angriffe auf die Gesundheit Diese Angriffe zielen auf die Schwächung des sozialen Ansehens der Betroffenen. Es werden wahre oder erfundene Gerüchte verbreitet, die Qualität der Leistungen angezweifelt, die Betroffenen mit sinnlosen oder gar keinen Aufgaben bedacht. Die Schikanen beinhalten aber auch Angriffe auf die Gesundheit z. B. durch Zwang zu gesundheitsschädigenden Arbeiten und insbesondere speziell bei Frauen - sexuelle Belästigungen und sogar Übergriffe. Nicht jedes Problem unter Kollegen ist Mobbing Sempé Natürlich ist es nicht sinnvoll wegen jeder kleinen Unstimmigkeit sofort den Aufstand zu proben und den Vorgesetzten zu informieren. Kollegen, die bei den geringsten Problemen Zeter und Mordio schreien, sind nicht die angenehmsten. Ein guter Kollege kann auch mal Nachteile in Kauf nehmen und berechtigte Kritik ertragen. Hier sollten die Betroffenen die offene Aussprache suchen, um das Miteinander zu stabilisieren. Ist die Situation aber im gemeinsamen Gespräch nicht mehr zu klären, bedarf es außen stehender Hilfe. Dort wird geprüft werden, ob es sich wirklich um ein Mobbingproblem handelt und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, die wieder zu einer entspannten Arbeitsatmosphäre führen sollen. Leider gibt es bisher keine Patentlösungen bei Mobbing am Arbeitsplatz. Die rechtlichen Möglichkeiten sind in den letzten Jahren zwar verbessert geworden. Trotzdem stehen am Ende einer gezielten Schikane häufig die Klage und die Auflösung des Arbeitsverhältnisses. Großer Schaden für die Volkswirtschaft Mobbing ist nicht nur ein Problem für die Betroffenen sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft. Aktuelle Studien belegen, dass man derzeit von 1 Million Mobbingopfern in Deutschland ausgeht. Somit werden die Kosten auf eine Höhe von bis zu 50 Millionen EURO geschätzt. In Zeiten schwieriger Arbeitsmarktlage, in denen der Abbau zahlreicher Stellen in der freien Wirtschaft und in Behörden zunimmt, treten die Fälle des Psychoterrors immer häufiger auf und werden härter.es ist vor allem die Aufgabe der Führungsriege eines Unternehmens oder einer Behörde hier einzuschreiten. Der positive Verlauf des oben beschriebenen Mobbingvorfalles war natürlich dem Mut der Frau, letztendlich aber dem Verantwortungsbewusstsein des Vorgesetzten für seine Mitarbeiterin zu verdanken. Diskriminierung und Mobbing in Betrieben, Unternehmen und Behörden kann nur bekämpft werden, indem Kollegen und Vorgesetzte durch mutiges Auftreten und unmissverständliche Meinungsäußerung den Betroffenen Mut machen sich zu wehren und so den Tätern trotzen. Marlis Blumenthal

14 Vorgestellt Bildhauerin Beate Niepel hat den Menschen im Visier Beate Niepel ist in Bad Neuenahr - Ahrweiler geboren. Sie ist verheiratet, hat 2 erwachsene Kinde und lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt. Schon seit früher Jugend bestand das Interesse an der künstlerischen Darstellung, vor allem an Skulpturen und Objekten. Vor 18 Jahren entschloss sie sich, selbst tätig zu werden. Plastik: Mobbing Ihre Skulpturen laden zum Träumen und zu eigenen Assoziationen ein. Sie entstehen durch die Verwandlung eigener Gefühle und Gedanken in die Reflexionen der Steine. Das Körper Raum Verhältnis, die Bewegung von Flächen und Kanten, konkave und konvexe Flächen stellen eine Einheit von Körper, Geist und Seele dar. Im Vordergrund steht das freischöpferische Arbeiten, die Verbindung von figurativen und abstrakten Elementen. Sie arbeitet mit verschiedenen Materialien wegen ihrer unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten und der Freude an der Formenvielfalt. Die Darstellung von dem was Menschen berührt, Teile des Wesens Mensch sind ihr Hauptthema. Vita 1987 2004 wechselnde Seminare : Terracotta Arbeiten bei einer Plastikerin Alanus Hochschule, Alfter Sommerakademien Bildhauerworkshops in Bonn Seminar in Umbrien, Italien Seminare in Havixbeck, Sandsteinmuseum Sommerakademie in Worpswede 2002 2004 Studium der Bildhauerei an der Akademie für Bildende Kunst in NRW/ Düren 2004 Abschlussprüfung in Bildhauerei, Akademiediplom mit Auszeichnung 2004 Eröffnung des Bildhauerateliers belartle seit 1990 eigene Atelierräume in Bad Neuenahr arbeiten und experimentieren mit verschiedenen Steinarten und Holz. Ausstellungen Region Koblenz - Köln - Bonn 1991 Bad Bodendorf, Skulpturengarten 1999 Bonn Alfter, Alanus Hochschule 1999 Bonn, Atelier Paulstrasse 2000 Bonn Alfter, Alanus Hochschule 2001 Bad Neuenahr Ahrweiler, Galerie Platz an der Linde 2001 Brauweiler, Kunsttage Abtei Brauweiler 2002 Pulheim, Firma Westo Hydraulik 2002 Bonn, Galerie Victoria b 2004 Düren, Akademie für Bildende Kunst / NRW 2004 Gewerbegebiet Gelsdorf, Tempo d Arte, Zeit der Kunst 2005 April bis Juni, Museum Römervilla - Museum der Stadt Bad Neuenahr Ahrweiler 2005 Juni Teilnahme an der Museumsnacht, Stadt Bad Neuenahr Ahrweiler, in Zusammenarbeit mit der Römervilla Optimierung der Organisationsabläufe wie z.b. Kundenmanagement Angebotserstellung/-verfolgung Terminverwaltung Reklamationsbearbeitung Verkaufsförderungsmaßnahmen Verkaufswettbewerb Incentives Entwicklung und Realisierung von Kundenbindungssystemen Lydia Gronewold Individuelle Vertriebskonzepte Alte Ziegelei 49 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Telefon: (0 26 41) 90 99 37 Fax: (0 26 41) 90 96 69 E-Mail: lydiagronewold@web.de

15 Vorgestellt Malerin Monika Kortmann: Über die Grenzen des Heimetkreises bekannt Es genügt nicht ein naturalistisches Abbild wiederzugeben Mobbing Für Monika Kortmann ist die Malerei eine große Leidenschaft und ein intensives Lebensgefühl. Für sie ist das arbeiten am Bild wichtiger als das fertige Produkt. Bei Monika Kortmann kommt dem Apfel - als Symbol der Fruchtbarkeit, aber auch der Erbsünde, der Wolllust und der Weiblichkeit eine ganz entscheidende Rolle zu. Als wiederkehrendes Grundthema taucht er in mannigfaltigen Abwandlungen immer wieder in ihren Bildern auf. In ihren Werken verleiht sie ihren Gedanken durch Formen und Farben Ausdruck. Objekte und Gegenstände besitzen oft starken Symbolgehalt. Neben dem freien künstlerischen Arbeiten fertigt sie nach guten Fotos Portraits an. Das Portraitieren ist für Monika Kortmann eine schwierige und zugleich reizvolle Aufgabe, denn der Mensch ist oft verblüfft, wenn er ein Bild von sich sieht. Es genügt nicht, die äußere Hülle eines Menschen, ein naturalistisches Abbild wiederzugeben, auch wenn es handwerklich noch so perfekt gelingt. Ein gutes Portrait zeichnet sich durch die Fähigkeit und Fertigkeit aus, die jeweilige Persönlichkeit zu erfassen und auf den Malgrund zu übertragen. Das Portrait muss daher nicht nur die Gesichtszüge, sondern vor allem die Wesenszüge des Menschen zeigen. Monika Kortmann lebt und arbeitet in Ahrweiler und bietet in ihrem eigenen Monika Kortmann Atelier individuelle Intensivkurse in kleinen Gruppen an. In ihren Kursen wird der Zugang zum Malen und Zeichnen vermittelt. Sie verschafft ihren Schülern dabei das notwendige Grundlagenwissen und führt sie zum persönlichen Ausdruck und zur eigenen Bildsprache. Sie ist durch viele Ausstellungen über die Grenzen ihres Heimatkreises bekannt. Titelbild: Macht und Ohnmacht Ich bevorzuge das arbeiten mit Acryl, wobei der Mensch in letzter Zeit immer mehr eine zentrale Rolle spielt. In diesem Bild ist deutlich die Ohnmacht des Schwächeren gegenüber dem Stärken zu erkennen. Schemenhaft fließen auf dem Bild Menschengestalten ineinander: Im Hintergrund die großen Figuren mächtig zum Teil furchterregend. Im Vordergrund die kleinen, leidenden Figuren, die wie aufgehängt oder gefoltert wirken, machtlos gegenüber ihren Peinigern.