1. Einleitung Unterschied: Feuer Brand Wann brennt s? Antwort z.b. nach DIN 14011: Brennen ist eine mit Flamme und/oder Glut selbständig ablaufende exotherme Reaktion zwischen einem brennbaren Stoff und Sauerstoff oder Luft. Ein Brand ist ein Feuer, das seinen bestimmungsgemäßen Herd verlassen hat [Bild 01]. Bestimmungsgemäßer Herd ist z.b.: Kamin, Grillfeuer, Ottomotor 2. Brennbarer Stoff Material, dass nach dem Entzünden selbständig weiterbrennt liefert sich selbst die Zündenergie Einteilung der brennbaren Stoffe in die Brandklassen[Bilder 02 bis 07] A [M21], B [M06], C [M15], D [M05 +M40] & F [M41] Achtung: Brandklasse vs. Baustoffklasse Feste Stoffe verbrennen mit Glut, feste Stoffe wie Holz entgasen, flüssige Stoffe verdampfen, Dämpfe und Gase verbrennen mit Flammen. [Bild 08] Feuer: Flamme + Glut + Produkte vollständiger Verbrennung, + Pyrolyseprodukte/Rauch (heiß, giftig/ätzend, undurchsichtig, wenig O 2) [M11] 3. Sauerstoff [M13] Luftsauerstoff; Diffusionsflamme Vormischflamme [M15] [Feuerzeug, Bild 09 & Bild 10] Wind [M05], Kamineffekt [M31], Feuersturm Reiner Sauerstoff Gebundener Sauerstoff, z.b. Bariumnitrat Ba(NO 3) 2 in Wunderkerzen [M22 + M08] 4. Zündquellen Dem System wird Energie hinzugefügt von außen; von innen, und kann nicht schnell genug abgeführt werden (Energiebilanz ist positiv). Natürliche Ursachen Blitzschlag Brände durch Schadnagerfraß an elektrischen Leitungen Einwirkung auf Zündquellen durch Tiere: Lageveränderung von potenziellen Zündquellen wie Lampen; Nestbau in der Nähe einer Wärmequelle Selbstentzündung von Heu o.ä. Menschliches Fehlerhalten Überbelastung von elektrischen Geräten Nichteinhalten von Sicherheitsabständen Unsachgemäße Anwendung von Elektrogeräten Seite 1 von 13
Brände durch Wärmestau, z.b. infolge von Staubablagerungen auf einem (elektrischen) Gerät mit Luftkühlung Brände durch Kerzen, Streichhölzer oder Feuerzeuge Brandsätze Brände durch Schweißarbeiten Brände durch Funken Explosionen, Brände nach Explosionen Brände durch Feuerwerkskörper Brände durch Zigarettenglut und den Umgang mit nachglühenden Stoffen Brandstiftung Technische Brandursachen Schornsteinanlagen Heizungsanlagen Isolationsfehler an elektrischen Aggregaten Installations- und Wartungsfehler Geräte- und Materialfehler Heiße Flächen [M24] Reib- und Schlagfunken Elektrostatische Funken [M01] Brandursachen durch ein bereits vorhandenes Feuer Brandausbreitung aufgrund eines Feuers in der direkten Nachbarschaft zu (brennbaren) Bauteilen und Materialien, die noch nicht vom Feuer erfasst wurden. Die aufsteigenden heißen Abgase können weitere Stoffe in Brand setzen. Flugfeuer Die intensive Wärmestrahlung bei einem ausgedehnten Brand kann weiter entfernte Gegenstände aufheizen und entzünden. Nicht entdeckte bzw. nicht gelöschte Glutnester können auch noch nach Tagen wieder ein Feuer entfachen. Sekundäre Feuer aufgrund von Explosionen Modell mit drei Voraussetzungen: Feuerdreieck; 5. Mischungsverhältnis Holzklotz Späne Bärlapp [M06 + M39] 6. Katalysator Zucker und Asche [M37] 5 Voraussetzungen: Brennbarer Stoff, Sauerstoff, Zündquelle, Mischungsverhältnis, Katalysatoren [Stern] Nur 1 Voraussetzung: Messer Gabel Scher und Licht sind für kleine Kinder nicht; Seite 2 von 13
7. Brandverlauf --> Tafelbild, [Bild 11] Unterschied: Massengesteuerter Brand Ventilationsgesteuerter Brand [Bilder 12 bis 17] [AVI Kerstboom, Flash Over, Backdraft] 8. Energieübertragung von A nach B Wärmestrahlung (Radiation) Wärmeströmung (Konvektion) Wärmeleitung (Konduktion) Brandausbreitung bzw. -weiterleitung entlang eines brennbaren Stoffes Flugfeuer [Bild 18 und 19] 9. Effekte Brandausbreitung: Feuer 1 m/min - Rauch 1 m/s Erweichen (Stahlträger) Ausdehnung Wärmeweiterleitung Schäden durch aggressiven Rauch 10. Löschen Wegnahme einer Voraussetzung Feuer wird gelöscht [Bild 20] Löschmittel sind: Wasser kühlend Spezifische Wärmekapazität von Wasser 4,2 kj/(kg K) [M27] Spezifische Verdampfungswärme 2256 kj/kg Schaum erstikend, kühlend [M19] ABC- und BC-Löschpulver A: erstickend, B +C: antikatalytisch D-Löschpulver erstickend CO 2, Argon, Stickstoff, Inergen (52 V% N 2, 40 V% Ar, 8 V% CO 2) erstickend [Bild 21] [M29] Halon (erlaubt bis 1991) antikatalytisch Löschdecke Erde Zement Seite 3 von 13
Löschmittelübersicht Löschmittel Vorteile Nachteile Haupt- Löscheffekt Wasser Schaum AFFF leicht herstellbar ABC- Löschpulver BC-Löschpulver kostengünstig, gut förderbar, sehr großer Kühleffekt gute Löschwirkung kompakte Geräte, bis 1000 V einsetzbar gefriert bei 0 C, Wasserschaden, elektrisch leitfähig entsprechende Geräte notwendig, elektrisch leitfähig, teurer als Wasser begrenzte Mengen in Feuerlöschern, sehr fein und hydrophobiert (Verschmutzung) Verwendung bei Brandklassen A B C D F kühlend Ja!! erstickend Ja Ja Ja!! erstickend (A) antikatalytisch (BC) antikatalytisc h Ja Ja Ja Ja! Ja Ja Ja! Metallbrandpulver kompakte teuer erstickend Ja D Geräte CO 2 keine Atemgift, erstickend u.u Ja Ja! Ja Rückstände leicht flüchtig Argon keine evtl. erstickend u.u Ja Ja Ja Stickstoff Rückstände; aufwendige kein Atemgift Kühlung erstickend u.u Ja Ja! Ja erforderlich Halon sehr gutes schädigt die antikatalytisch Ja Ja! Ja Löschmittel Ozonschicht Pyrobubbles: Hohlglaskügelchen 0,5 bis 5 mm Kosten erstickend Ja Ja Ja Ja vielseitiges Löschmittel; teilweise wiederverwendbar (S>1100 C) 11. Abschluss Stadionbrand: Valley-Parade-Feuerkatastrophe am 11.05.1985 in Bradford, Yorkshire Seite 4 von 13
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