Wie hilft man einem Lurch?



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Transkript:

Wie hilft man einem Lurch? Was Sie über Frösche, Molche & Co. wissen sollten. Und wie sie geschützt werden können. www.bund.net

Wer traut sich? Wenn Kinder zum ersten Mal auf Frösche oder Kröten treffen, sind die Reaktionen bezeichnend für unse ren Umgang mit diesen Tieren. Manche Kinder ekeln sich zunächst. Andere Kinder sehen das Ganze eher als Mutprobe: Wer traut sich, eines von diesen kalten schleimigen Viechern anzufassen? Dann aber legt sich die Scheu. Die Lurche sind ja gar nicht so schlimm wie gedacht. Im Gegenteil: Am Ende der Begegnung mit den zunächst so fremdartigen Wesen tut den Kindern der Abschied oft leid. Bei Erwachsen ist es oft nicht anders. Viele wollen mit den glitschigen Tieren nichts zu tun haben. Andere sind fasziniert von den eigenartigen Augen, den Farben der Salamander oder den großen Sprüngen kleiner Frösche. Wieder andere stellen in ihrer Freizeit Fangzäune auf, um möglichst viele Erdkröten, Teichmolche und Gras frösche zu fangen und über die Straße zu tragen. Wofür sie nicht selten milde belächelt werden. Welcher Lurchtyp sind Sie, liebe Leserin, liebe Leser? Sie meiden bisher alles was quakt und hüpft und haben kein Verständnis für Frösche-über-die-Stra- ße-Trager? Dann lassen Sie sich auf den folgenden Seiten von der Vielfalt dieser Tiergruppe begeistern oder zumindest überzeugen, dass Lurchschutz auch Erhalt unserer Lebensqualität bedeutet. Sie sind bereits fasziniert von diesen Tieren und fragen sich, wie Sie auch mit wenig Aufwand helfen können? Dann finden Sie hier Tipps für Garten und Einkauf. Sie sind bereits im Amphibienschutz aktiv und würden gern mehr tun? Hier bekommen sie weitere Anregungen. Viel Freude mit dieser Broschüre wünscht Ihr BUND

> Kinder mit Erdkröte: Aus anfänglicher Zurückhaltung wird schnell Interesse. Wie immer bei wilden Tieren gilt: anschauen ja, anfassen nein. Genehmigte Ausnahmen für Umweltbildung und Wissenschaft bleiben davon unberührt.

Verdienst: Weit mehr als 12 Kröten die Stunde 500.000! So viele Amphibien retten aktive Helfer und Helferinnen des BUND allein in Bayern pro Wandersaison. Dafür verbringen die Freiwilligen pro Jahr 40.000 Stunden ihrer Freizeit. Vergleichbaren Aufwand treiben NaturschützerInnen in ganz Deutschland. Warum? Fragt man die Beteiligten, hört man vor allem drei Gründe: Freude an der Arbeit, Artenschutz und Erhalt der Lebensräume. Sind diese Argumente nachvollziehbar? sehr wichtig zu ihrem Schutz. Aber: Straßen sind nicht die einzige Bedrohung. Laichgewässer, Feuchtgebiete und Moore verschwinden oder verschmutzen als Folge konventioneller Landwirtschaft und Zersiedlung. Dazu kommen noch die Folgen des Klimawandels. In Deutschland gelten 10 der 20 heimischen Arten als gefährdet. Viele lokale Amphibienvorkommen wären ohne die vielen Ehrenamtlichen, die mit Kopf, Herz und Gummistiefeln aktiv sind, bereits ausgerottet. Freude? Dass körperliche Arbeit in freier Natur für einen guten Zweck Spaß macht, können alle bestätigen, die den inneren Schweinehund schon mal überwunden haben. Wenn man es dann noch in einer netten Gruppe Gleichgesinnter macht umso besser. Artenschutz? Straßen und damit Autos queren Wä l der, Wiesen sowie Feuchtgebiete und sind für Lurche ein oft unüberwindbares Hindernis. Krötenzäune und das Über-die-Straße-tragen sind daher Erhalt der Lebensräume? Da Krötenzäune allein nicht reichen, setzt sich der BUND auf allen Ebenen für bessere Lebensbedingungen ein. Muss diese Straße gebaut werden? Muss der Acker gespritzt werden? Wie sollen die Flüssen von morgen aussehen? Was muss die Politik tun? Wir stellen die richtigen Fragen und liefern die besseren Antworten. Denn eine intakte Natur bedeutet bessere Lebensqualität für Menschund Lurch.

> Zur Laichzeit hat ein Lurch nur eins im Sinn: Partner finden und dann ab in den Teich. Aber: Ungeschützter Verkehr ist gefährlich. Also alle anpacken und helfen!

Was ist eigentlich ein Amphib? Beim Schutz der Amphibien (dt.: Lurche) geht es also nicht nur um die einzelnen Salamander und Molche, die Kröten, Frösche und Unken. Es geht auch um sauberes Wasser und um Lebensräume, die wir für unsere Erholung brauchen. Um die Vielfalt einer intakten Natur, Grundlage unseres Lebens und Wohlstands. Große Worte, großer Zusammenhang. Zurück zu den kleinen Wesen. Um wen geht es hier überhaupt? Das Wort Amphibia stammt aus dem Griechischen und besagt, dass sich das Leben dieser Tiere im Wasser, aber auch an Land abspielt. Je nach Art halten sie sich über mehr oder weniger lange Zeit in aquatischen Lebensräumen auf. Vor der Laichperiode steht zumeist eine Frühjahrswanderung zu den Laichgewässern an. Hier entwickelt sich der befruchtete Laich. Die Art und Weise, wie der Laich von den Eltern abgelegt wird, ist sehr unterschiedlich: Echte Frösche produzieren fast faust große Laichballen, kleine Eiklumpen werden von Unken und Laubfröschen geformt. Molche heften ihre Eier einzeln an Wasserpflanzen. Echte Kröten bilden unterschiedlich lange und dicke Laichschnüre ( Perlen- schnüre ). Weibchen der Feuersalamander hingegen entlassen erst fertige Larven ins Wasser, bei Alpensalamandern findet sogar die Larvenentwicklung noch im Bauch statt. Die Entwicklungsschritte dauern je nach Art und äußeren Bedingungen unterschiedlich lang. Erst wenn die Verwandlung zum erwachsenen Tier abgeschlossenen ist, verlassen die jungen Amphi bien das Gewässer und wandern in neue Lebensräume ab, bis sie in ein bis drei Jahren geschlechtsreif sind. Dann kehren sie zu den Laichgewässern zurück um sich fortzupflanzen wenn da nicht diese Straßen wären wenn Umweltgifte sie nicht unfruchtbar gemacht haben wenn die Gewässer nicht zwischenzeitlich zugeschüttet, verschmutzt oder abgelassen wurden.

> Eines der erstaunlichsten Wunder des Lebens: die Metamorphose (Verwandlung) vom Laich über die Kaulquappe (Larve) zum ausgewachsenen Lurch.

Kleine Amphibienkunde Unsere heimischen 21 Amphibienarten unterteilen sich in die Schwanzlurche, also Salamander und Molche und in die Froschlurche, zu denen Frösche, Kröten und Unken gehören. Im Einzelnen sind dies der auffällige Feuersalamander und der einfarbig schwarze Alpensalamander; der unterseits ungefleckte Bergmolch, dazu aufsteigend nach ihrer Größe geordnet Faden-, Teich- und Kammmolch (mit dem raren Alpen-Kammmolch); ferner die im Westen fehlende Rot- und die im Norden fehlende Gelbbauchunke. Und schließlich fünf Kröten: Geburtshelfer-, Knoblauch-, Erd-, Kreuz- und Wechselkröte sowie sieben Frösche: Laub-, Moor-, Spring-, Gras- und Teich frosch sowie Kleiner Wasserfrosch und Seefrosch. Nahrung sind in der Regel Insekten, Schnecken oder Würmer. Stellvertretend für die wichtigsten Lebensraumtypen stellen wir hier einige Arten genauer vor. Einen Steckbrief der anderen und weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des BUND unter www.bund.net/amphibien. Wie groß muss ein Gebiet sein, um eine stabile Lurchpopulation tragen zu können? Biologen haben u.a. aus den Strecken zwischen Laichgewässer und Landlebensraum folgende Größenangaben errechnet: Geburtshelferkröte 3 ha Kreuzkröte 13 ha Molche 50 ha Laubfrosch 110 ha Knoblauchkröte 110 ha Grasfrosch 200 ha Erdkröte 1.500 ha Zum Vergleich: Zwei Drittel der Naturschutzgebiete in Deutschland sind kleiner als 50 ha!

Laubfrosch Lebensraum: Zur Fortpflanzung (April/Mai) pflanzenreiche Weiher und Altwasser mit Gebüsch und in Waldnähe, vor allem in Auenwaldgebieten. Sommer: Bäume und Sträucher (klettert gut). Überwinterung: an Land unter Laubhaufen. Bedroht durch den Verlust von Laichgewässern. Moorfrosch Lebensraum (ganzjährig): bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, wie Zwischen- und Nie dermoore, Bruchwälder, sumpfiges Grünland, Nass wiesen sowie Weichholzauen größerer Flüsse. In einigen Regionen wegen des Verlusts der Le bens - räume stark gefährdet.

Rotbauchunke Lebensraum: typische Art der Auen. Zur Fortpflanzung (April bis Juli/August) in sonnigen Gewässern mit vielen Unterwasserpflanzen mit stark schwankendem Wasserstand. Sommer: Offene sonnige Landschaften (Wiesen, Weiden, Äcker, Flussauen) Überwinterung: an Land in frostsicheren Verstecken Bedroht durch den Verlust von Altwässern/Drängewasserbereichen hinter Deichen. Kammmolch Lebensraum zur Fortpflanzung (Anfang/Mitte März bis Ende Mai): Ältere, vegetationsreiche Gewässer Sommer: bis Mitte Juli-September im Wasser, dann an Land in Verstecken. Überwinterung: Mehrheitlich an Land in frostsicheren Verstecken, seltener im Wasser. Bedroht durch Verlust von Kleingewässern und künst lichen Besatz von Laichgewässern mit Fischen (diese fressen Laich und Kaulquappen).

Feuersalamander Lebensraum zur Fortpflanzung (Februar/April): Larvengewässer sind kühle Waldbäche (Paarung/Austragen der Larven erfolgt an Land). Sommer: Feuchte Laubwälder, tagsüber in Höhlen, Ritzen und anderen Verstecken. Überwinterung: An Land in frostsicheren Verstecken. Gefährdung durch Versauerung der Gewässer/Gebirgsbäche. Wechselkröte Lebensraum zur Fortpflanzung (April/Juni): seichte, fischfreie Tümpel, in Kies-, Sandgruben und Steinbrüchen. Lebt nachtaktiv, tagsüber zeitweise Sonnenbäder. Sommer: Trockene Landflächen. Überwinterung: In Landverstecken Bedroht durch Verbuschung der Lebensräume und Verschwinden temporärer flacher Tümpel.

Wie hilft man einem Lurch? Faszinierende, vielseitige Wesen. Schützenswert. Damit wieder zu Ihnen, liebe Leser und Leserinnen. Haben Sie bereits Ihre Meinung über Amphibienschutz geändert? Oder wollten Sie ohnehin helfen? Hier ein paar Vorschläge. Von leicht bis aufwendig. Zunächst: Ob für Unterricht oder Schutzmaßnahmen, das Aufsuchen und Fangen von Lurchen in ihrem Lebensraum ist nur mit behördlicher Ausnahmegenehmigung möglich. Was jeder einzelne tun kann: Bio kaufen wer Bio kauft, tut auch etwas für unsere Amphibien. Biobetriebe erhalten die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft: Sie erhalten wichtige Biotopstrukturen, wie Kleingewässer und Hecken. Auf ihren Äckern und Wiesen können unsere Amphibien leben, denn sie verzichten auf Herbizide, Pestizide und synthetische Dünger. Kaufen Sie nur Holzprodukte aus FSC zertifiziertem Holz. Dies trägt zur verträglicheren Bewirtschaftung unserer Wälder bei wichtiger Lebensraum für viele Amphibienarten. Achten Sie als AutofahrerIn auf Straßenabschnitte mit Amphibienwechsel. Wenn möglich: Meiden Sie im ausgehenden Winter und Frühling Straßenabschnitte mit Amphibienwanderung. Melden Sie Straßenabschnitte mit vielen überfahrenen Amphibien der zuständigen Naturschutzbehörde und der örtlichen BUND-Gruppe oder einer anderen Naturschutzgruppe. Retten Sie Amphibien, die in Löcher, Roste und Schäch te gefallen sind und verschließen Sie derartige Zugänge (geht auch ohne Sondergenehmigung!).

Unterstützen Sie Ihre lokale Naturschutzgruppe Rund 300 BUND-Gruppen sind im Amphibienschutz aktiv. Unter www.bund.net/gruppen erhalten Sie Kontakt daten. Ehrenamtliche registrieren aufmerksam, wo Molche, Frösche und Kröten bei ihrer Wanderung auf Hindernisse stoßen und vermehrt zu Tode kommen um diese Gefahrenstellen dann gezielt zu entschärfen. Im Frühling betreuen sie Amphibienwanderwege an Straßen. Es werden Krötenzäune errichtet, an denen Eimer in den Boden eingelassen werden. Etwa eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit sammeln sie Kröten, Frösche und Molche an den Fangzäunen und aus den Eimern auf und tragen sie über die Straße in Richtung Laichgewässer. Wenige Wochen später beginnt die Rückwanderung und wieder ist der Einsatz an den Fangzäunen notwendig, dieses Mal in der anderen Richtung. So können Sie helfen: Unterstützen Sie Krötenzaunaktionen in Ihrer Region. Für den Aufbau und die Betreuung von Schutzzäunen werden jedes Jahr im Frühling Helfer gesucht. Setzen Sie sich mit anderen Naturfreunden bei Behörden oder Eigentümern für den Erhalt von natürlichen Kleingewässern ein. Unterstützen Sie die Forderung nach Querungsbauten oder Amphibientunneln als dauerhafte Schutzeinrichtung an neuen und alten Straßen. Tipps speziell für GartenbesitzerInnen Gärtnern Sie biologisch und verzichten Sie auf chemische Spritzmittel. Legen Sie einen Gartenteich als Lebensraum und Laichgewässer für Amphibien an. Verzichten Sie auf Fische im Gartenteich sie sind Nahrungskonkurrenten und fressen Laich. Legen Sie einen Kompost- und einen Totholzhaufen an. Amphibien nutzen diese zum Überwintern und als Versteck. Gestalten Sie Ihren Garten mit heimischen Stauden und Gehölzen. Damit bieten Sie Amphibien einen idealen Lebensraum und Nahrung.

> Und zum Schluss noch das Wortspiel, an dem in diesem Zusammenhang einfach kein Vorbeikommen ist: Auch Ihre Kröten können helfen. Spenden Sie für den Erhalt unserer Natur!

Reihenhaus für Spatzen Nr. 34 009 73,50 7 Nisthöhle 2GR mit Räuberschutz oval Nr. 66 022 26,30 7 Igelschnecke Nr. 66 021 59,90 7 Insektennistholz Nr. 66 009 34,90 7 www.bundladen.de Ratgeber Naturschutz beginnt im Garten Nr. 09 006 8,90 7 Die Erde braucht Freundinnen und Freunde! Der BUND ist ein Angebot: an alle, die unsere Natur schützen und den kommenden Generationen natürliche Lebensgrundlagen erhalten wollen. Unterstützen Sie unsere Arbeit für den Erhalt bedrohter Tier- und Pflanzenarten und helfen Sie uns dabei, deren Lebensräume zu bewahren und zu pflegen. Werden Sie jetzt BUND-Mitglied! Ganz einfach unter: www.bund.net/mitgliedwerden Impressum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.v. Friends of the Earth Germany Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin Fon (0 30) 27586-0 Fax -40 E-Mail: info@bund.net www.bund.net Text und Konzept: M. Hörstermann Redaktion: Dr. N. Franck (ViSdP), Dr. Heidrun Heidecke Satz: Natur & Umwelt GmbH Druck: Z.B.! Bildautoren: www.aboutpixel.de/andre Möller, blickwinkel, T. Stephan, W. Willner, W. Hanold