VBG-Fachwissen Alternative Eingabemittel an Bildschirmarbeitsplätzen



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VBG-Fachwissen Alternative Eingabemittel an Bildschirmarbeitsplätzen Informationen für Arbeitsmediziner und Betriebsärzte

Herausgeber: www.vbg.de Deelbögenkamp 4 22297 Hamburg Postanschrift: 22281 Hamburg Artikelnummer: 34-13-3164-1 Realisation: BC GmbH Verlags- und Mediengesellschaft Kaiser-Friedrich-Ring 53, 65185 Wiesbaden www.bc-verlag.de Fotos: 3Dconnexion GmbH (Titel, S. 2), Logitech GmbH (Titel, S. 3 rechts), Microsoft Deutschland GmbH (S. 3 links) Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der VBG Version 1.1/2013 Der Bezug dieser Informationsschrift ist für Mitglieds - unternehmen der VBG im Mitgliedsbeitrag enthalten. VBG Ihre gesetzliche Unfallversicherung Die VBG ist eine gesetzliche Unfallversicherung mit circa 34 Millionen Versicherungsverhältnissen in Deutschland. Versicherte der VBG sind Arbeitnehmer, freiwillig versicherte Unternehmer, Patienten in stationärer Behandlung und Rehabilitanden, Lernende in berufsbildenden Einrichtungen und bürgerschaftlich Engagierte. Zur VBG zählen über eine Million Unternehmen aus mehr als 100 Branchen vom Architekturbüro bis zum Zeitarbeitsunternehmen. Weitere Informationen zur VBG finden Sie unter www.vbg.de Die in dieser Publikation enthaltenen Lösungen schließen andere, mindestens ebenso sichere Lösungen nicht aus, die auch in Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder der Türkei oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können. In dieser Publikation wird auf eine geschlechtsneutrale Schreibweise geachtet. Wo dieses nicht möglich ist, wird zugunsten der besseren Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische Geschlecht verwendet. Es wird hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit auch jeweils das andere Geschlecht angesprochen ist. Wenn in dieser Publikation von Beurteilungen der Arbeitsbedingungen gesprochen wird, ist damit auch immer die Gefährdungsbeurteilung im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes gemeint. Die hier abgebildeten Produkte sind nur beispielhaft für die Vielzahl der am Markt befindlichen alternativen PC-Eingabemittel, dienen lediglich der Illustration und haben ausdrücklich keinen empfehlenden Charakter hinsichtlich einzelner Produkte oder Marken.

Alternative Eingabemittel an Bildschirmarbeitsplätzen Informationen für Arbeitsmediziner und Betriebsärzte Version 1.1/2013

Inhaltsverzeichnis Einleitung 2 Checkliste Tastatur 4 Checkliste Maus 8 Einleitung Alternative Eingabemittel an Bildschirmarbeitsplätzen Auf Initiative der VBG wurde eine Literaturstudie durchgeführt, um den Wissensstand bezüglich der Ergonomie von Computer-Eingabemitteln und deren Überprüfung anhand biomechanischer und physiologischer Kriterien zusammenzustellen. Es wurden Informationen aus Studien über Tastaturen, Mäuse, Trackballs, Griffel mit Tablettnutzung und Hand-/Armauflagen ausgewertet. Üblicherweise können bei Beachtung aller in der BGI 650 Bildschirm- und Büroarbeitsplätze Leitfaden für die Gestaltung gegebenen Informationen arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren und das Auftreten von arbeitsbezogenen Beschwerden im Muskel-Skelett-System der Hand, des Armes, der Schulter und des Nackens vermieden werden. In Einzelfällen, insbesondere bei aus außerberuflicher Ursache akut oder chronisch erkrankten Beschäftigten, können jedoch Beschwerden und Beeinträchtigungen bei der Benutzung von Eingabemitteln durch repetitive Bewegungen oder lang anhaltende muskuläre Anspannungen in ungünstigen Haltungen auftreten. 2

Bei sämtlichen Interventionen bezüglich des Gebrauchs von Eingabemitteln muss die Gesamtergonomie des Arbeitsplatzes im Auge behalten werden. Außerdem ist zu beachten, dass eine Lösung nicht für alle Benutzer gleich gut ist. Individuelle Arbeitstechniken, Körpermaße, unterschiedliche Vorlieben und verschiedene Arbeitsaufgaben beeinflussen die Haltung und den Gebrauch von Eingabemitteln. Um in diesen individuellen Fällen die Belastungen möglichst gering zu halten, ist es wichtig, Computer-Eingabemittel in nahezu neutralen Körperhaltungen und mit geringeren Muskelaktivitäten benutzen zu können. Dies kann durch entsprechende Designs und günstige Positionen der Eingabemittel sowie durch gute Arbeitstechniken unterstützt werden: Tastatur: Ein ergonomisches Design mit ausgedrehten und leicht zeltförmig geneigten Tastaturhälften hat eine neutralere Hand- und Unterarmhaltung zur Folge. Im Unterschied zu den Angaben in den Normen ergab sich aus Studien, dass eine negative Neigung der Tastatur empfehlenswert ist. Die Studien beschränkten sich alle auf Untersuchungen mit Probanden, die das Schreiben im Zehnfingersystem beherrschten. Maus: Es wird empfohlen, die Maus möglichst in Schulterbreite und somit dicht an der Tastatur zu benutzen. Eine Kombination der Maus mit einer Tastatur ohne nummerischen Tastenblock ermöglicht eine neutralere Körperhaltung. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Nutzung der Maus mit der linken Hand. Trackball und Griffel mit Tablettnutzung können sinnvolle Alternativen zur Maus darstellen. Hand-/Armauflage: In den Studien zu alternativen Unterarmauflagen wurden häufig komplizierte Konstruktionen benutzt. Gerade wenn die Arbeitsposition öfter gewechselt wird, können aufwendige Konstruktionen stören. Grundlage für die Auswahl alternativer Eingabemittel entsprechend dem Beschwerdebild und der Arbeitsplatzanalyse ist die folgende Übersicht. Hierbei wird angestrebt, dass alle beschriebenen Eingabetätigkeiten in Neutralhaltung ausgeführt werden können, ohne dadurch die Körperhaltung während anderer anfallender Tätigkeiten zu beeinträchtigen. In der ersten Spalte der folgenden Tabellen ist das identifizierte Problem dargestellt. Berücksichtigt werden dabei: Abweichungen von der Neutralhaltung (A) Kraftaufwand (B) Repetitive Bewegungen (C) In der Spalte mit dem Titel finden sich Lösungsvorschläge und Hinweise zu möglichen individuellen und arbeitsplatzbedingten Besonderheiten. Entnommen mit freundlicher Genehmigung des BGIA (jetzt Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung IFA) aus: Keller Chandra, S.; Hoehne-Hückstädt, U.; Ellegast, R. P.; Schäfer, P.: Ergonomische Anforderungen an Eingabemittel für Geräte der Informationstechnik. BGIA- Report 3/2008. Hrsg.: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Sankt Augustin 2008 3

Checkliste Tastatur A Abweichung von der Neutralhaltung A I Handgelenk-Ulnarduktion Radialduktion 25-40 0 Ulnarduktion -30 - -40 Tastaturhälften bis 25 auswärts drehen Tastaturhälften auf Schulterbreite trennen Beide n sind nur sinnvoll beim Schreiben mit Zehnfingersystem ohne Sichtkontrolle. Schulterbreit getrennt liegende Tastaturhälften bereiten außerdem einigen Benutzern Probleme bei Schreibperformance und subjektiv empfundener Ermüdung. A II Handgelenk-Extension -40 - -70 Positive Neigung der Tastatur vermindern (Aufstellfüße einklappen) Handgelenk auf einer Höhe mit dem Ellbogen positionieren Extension 0 50-70 Flexion Eine negative Tastaturneigung fördert die Ulnarduktion. Dies kann mit unter A I kompensiert werden. Eine erhöhte Handgelenkposition gegenüber dem Ellbogen reduziert zwar die Extension, dafür können aber gesundheitliche Probleme im Bereich des Nackens und der Schulter auftreten. Die negative Tastaturneigung in einem universellen Arbeitsplatzkonzept umzusetzen, ohne die restliche Arbeitshaltung zu beeinträchtigen, ist schwierig beziehungsweise aufwendig. flach aufgestellte Tastatur (eingeklappte Füße) Handgelenk und Ellenbogen etwa auf einer Höhe 4

A Abweichung von der Neutralhaltung A III Unterarm-Pronation Tastaturhälften dachförmig neigen Supination 0 Pronation -80 - -90 80-90 Dachförmig geneigte Tastaturhälften sind nur sinnvoll beim Schreiben mit Zehnfingersystem ohne Sichtkontrolle. Eine dachförmig geneigte Tastatur wird von Benutzern sehr unterschiedlich angenommen. Der Neigungswinkel sollte deswegen individuell einstellbar sein. A IV Bei Nutzung von Tastaturen mit nummerischem Tastenblock 1 : Verdrehung des Oberkörpers nach links Verstärkte Ulnarduktion rechts gegenüber links Tastatur so verschieben, dass die Buchstabentasten mittig vor dem/der Benutzer/in liegen Tastatur ohne (Kompakttastatur) oder mit gesondertem nummerischen Tastenblock, der nur bei Bedarf neben die Tastatur gestellt wird Die genannten n sollten je nach Zeitanteil der Text- oder Zahleneingabe an der Arbeitszeit ausgewählt werden. Bei Texteingabe wird der nummerische Tastenblock selten gebraucht. Daher empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass sich der Teil mit den Buchstabentasten zentral vor dem Bildschirm befindet. 1 Siehe auch Checkliste Maus A III (Seite 9) 5

B Kraftaufwand B I Unangemessener Kraftaufwand und fehlende Tastenrückmeldung Tastaturen mit Tastenauslösekraft zwischen 0,5 N und 0,8 N wählen Tastenverhalten prüfen Ist der notwendige Kraftaufwand zur Tastenbetätigung zu gering, können wegen der Gefahr einer ungewollten Tastenaktivierung die Finger nicht mehr auf den Tasten ruhend aufliegen (siehe B II). Es gibt Tastaturen mit unterschiedlichem Tastenverhalten. Angaben dazu sind beim Hersteller zu erfragen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist eine kinästhetische Rückmeldung (ein fühlbarer Druckpunkt) von Vorteil. B II Statische Haltung der Finger Eine Tastatur mit ausbalanciertem Tastenverhalten zwischen notwendigem Kraftaufwand zur Tastenbetätigung und Auflagemöglichkeit für die Finger auswählen. Ist der notwendige Kraftaufwand zur Tastenbetätigung zu gering, können wegen der Gefahr einer ungewollten Tastenaktivierung die Finger nicht mehr auf den Tasten ruhend aufliegen. Die Finger müssen also die ganze Zeit über den Tasten gehalten werden, was zu starken lokalen Muskelermüdungen und -beanspruchungen führen kann. 6

B Kraftaufwand B III Statische Haltung der Arme Handballen- und Unterarmauflagen vorsehen Als Handballenauflage ist eine Tischfläche vor der Tastatur mit einer Tiefe von 100 mm bis 150 mm normalerweise ausreichend. Bei individuellen Empfindlichkeiten und anatomischen Besonderheiten kann eine gepolsterte (möglichst flache) Handballenauflage sinnvoll sein. Als Unterarmauflagen dienen die Armstützen des Bürostuhls. Feste Armstützen sollten wegen der unterschiedlichen Körpermaße der Benutzer nach vorne geneigt sein. Ihre Gestaltung darf die Ausübung der Tätigkeit nicht behindern. Eine bessere Anpassung ermöglichen höhen- und breitenverstellbare Armstützen. C Repetitive Bewegungen C I Ermüdung und Belastung durch lang andauernde und schnelle repetitive Bewegungen Tätigkeit abwechslungsreich gestalten Mikropausen 2 einlegen Die Repetition ist durch Verhältnisprävention also die Wahl eines ergonomischen Eingabemittels kaum zu beeinflussen, sondern nur durch n der Verhaltensprävention. 2 Bei einer Mikropause handelt es sich um eine kurze Pause von nur wenigen Sekunden, während der eine statische Haltung aufgelöst wird und die Muskeln entspannen können. 7

Checkliste Maus A Abweichung von der Neutralhaltung A I Handgelenk-Extension -40 - -70 Eine Maus mit flachem Anstieg der Wölbung (keine zu hohe Maus) und in passender Größe wählen 0 Extension Flexion Maus in der richtigen Arbeitshöhe und so positionieren, dass der Tisch als Unterarmauflage dienen kann 50-70 A II Unterarm-Pronation Supination 0 Pronation Eine Maus mit optimiertem Design oder alternative Zeigegeräte auswählen -80--90 80-90 Zeigegeräte, welche die Pronation verringern, sind zum Beispiel Joystick- Maus, Griffelmaus, alternative Mäuse mit nach außen (zur Elle hin) abfallender Form oder Griffel mit Tablettnutzung. Alternative Zeigegeräte erfordern teilweise eine Eingewöhnungszeit. Die Vorlieben der Benutzer/innen sollten berücksichtigt werden. Alternative Zeigeräte müssen in der Regel spezifisch für eine Benutzung mit der rechten oder linken Hand gewählt werden. 8

A Abweichung von der Neutralhaltung A III Arm-Abduktion Abduktion 180 0 20-40 Adduktion Mausposition (Schulterbreite) verbessern durch: Verwendung einer kompakten Tastatur ohne nummerischen Tastenblock (Kompakttastatur) Mausbenutzung mit der linken Hand (bei vorhandenem nummerischem Tastenblock) Mauspad zur Begrenzung des Arbeitsbereiches nutzen Einen Trackball als ortsfestes Zeigegerät nutzen Ziffernblöcke sind gegebenenfalls getrennt von der Tastatur erhältlich. Mausbenutzung mit der linken Hand braucht etwas Übung. Während eines Arbeitsvorgangs wandert die Hand mit der Maus oft unbewusst aus dem günstigen Arbeitsbereich hinaus. Die Verwendung eines Mauspads bewirkt eine bewusstere Positionierung der Maus. Erfordert eine Tätigkeit ausschließlich Mausgebrauch, kann die Tastatur beiseite geschoben werden, sodass ein Arbeiten mit der Maus auf Schulterbreite möglich ist. 9

A Abweichung von der Neutralhaltung A IV Finger-Abduktion Mausdesign mit individuell geeigneter Tastenanordnung wählen Besonders bei Mausdesigns mit zusätzlichen Tasten muss darauf geachtet werden, dass diese in möglichst neutralen Fingerpositionen betätigt werden können. A V Verkrampfte Fingerhaltung Maus zur Handgröße passend auswählen Bei zu kleinen Mäusen besteht die Gefahr, die Maus mit gebeugten Fingern verkrampft zu halten ( krallen ). 10

B Kraftaufwand B I Unangemessener Kraftaufwand Eine Maus mit Tastenauslösekraft zwischen 0,5 N und 0,8 N auswählen Tastenverhalten prüfen Eine leicht verschiebbare Maus auswählen Häufiges Anheben der Maus zwecks Positionskorrektur vermeiden Der zur Tastenbetätigung notwendige Kraftaufwand darf nicht zu hoch, allerdings auch nicht zu gering sein, sonst können die Finger nicht mehr auf den Tasten ruhen, weil die Gefahr einer ungewollten Tastenaktivierung besteht (siehe B II). Es gibt Tasten mit unterschiedlichem Tastenverhalten, Angaben dazu sind beim Hersteller zu erfragen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist eine kinästhetische Rückmeldung (ein fühlbarer Druckpunkt) von Vorteil. Im Allgemeinen ist eine optische Maus leichter verschiebbar als eine Maus mit Rollkugel. Eine Verschmutzung der Mausunterseite und/oder des Arbeitsbereiches kann die Leichtgängigkeit beeinträchtigen. Häufige Positionskorrekturen der Maus werden durch unbewusstes Hinauswandern aus dem günstigen Arbeitsbereich (siehe A III) oder durch einen zu klein gewählten Arbeitsbereich notwendig. Eine Beseitigung dieser Missstände trägt dazu bei, ein Anheben der Maus zu vermeiden. 11

B Kraftaufwand B II Statische Haltung der Finger Maus mit ausbalanciertem Tastenverhalten zwischen notwendigem Kraftaufwand zur Tastenbetätigung und Auflagemöglichkeit für die Finger auswählen Geeigneteres Mausdesign wählen Ist der zur Tastenbetätigung notwendige Kraftaufwand zu gering, können wegen der Gefahr einer ungewollten Tastenaktivierung die Finger nicht mehr auf den Tasten ruhend aufliegen. Die Finger müssen also die ganze Zeit über den Tasten gehalten werden, was zu starken lokalen Muskelermüdungen und -beanspruchungen führen kann. Ist die Maus zum Beispiel zu klein, können die Finger in den Betätigungspausen nicht entspannt darauf ruhen. B III Statische Haltung der Arme Maus mit unterstütztem Unterarm benutzen Mausgröße an die Handgröße anpassen, um ein Aufliegen des Handballens auf der Tischfläche zu ermöglichen Als Unterarmauflagen dienen die Armstützen des Bürostuhls. Feste Armstützen sollten wegen der unterschiedlichen Körpermaße der Benutzer nach vorne geneigt sein. Ihre Gestaltung darf die Ausübung der Tätigkeit nicht behindern. Eine bessere Anpassung ermöglichen höhen- und breitenverstellbare Armstützen. Die Mausbewegungsfläche (Mauspad) sollte sich auf Höhe der Tastatur befinden. 12

C Repetitive Bewegungen C I Lang andauernde Mausbenutzung Tätigkeiten abwechslungsreich gestalten Maus abwechselnd mit rechter und linker Hand benutzen Unterschiedliche Eingabemittel verwenden zum Beispiel Tastatur (Short- Cuts, Cursortasten), alternative Zeigegeräte wie Joystick-Maus, Griffelmaus, Trackball, Griffel mit Tablett Geeignete Software einsetzen Die Mausbenutzung mit der nicht dominanten Hand braucht etwas Übung. Erfahrungsgemäß können praktisch ohne Probleme von Beginn an grobmotorische Bewegungen wie Scrollen oder auf große Felder klicken mit der nicht dominanten Hand ausgeführt werden. Es gibt Tastaturen mit Tastenfunktionen, die teils den Mausgebrauch ersetzen können. Durch geeignete Software kann zum Beispiel das Doppelklicken der Maus durch ein einfaches Klicken ersetzt oder das Einrichten von Short- Cuts auf der Tastatur unterstützt werden. 13

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