Artgemäße Bienenhaltung



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Transkript:

Artgemäße Bienenhaltung In Anbetracht der vielen Belastungen mit denen die Honigbienen konfrontiert sind, ist es von großer Bedeutung die Haltung möglicht artgerecht zu gestalten. Die traditionellen Haltungsformen wurden jedoch im Laufe des letzten Jahrhunderts verdrängt und vergessen. Der Umgang des Imkers mit seinen Bienen hat sich in dieser Zeit gänzlich verändert. Diverse Maßnahmen dienen dazu, die Volksentwicklung zu beschleunigen, größere Völker zu haben und unwirtschaftliche Verhaltensweisen des Bienenvolkes zu unterbinden. Diese Maßnahmen sind selbstverständlicher Bestandteil der heutigen Fachkunde und Ausbildung der Imkerschaft. Die Rationalisierung der imkerlichen Betriebsweisen und züchterische Selektion haben zu einer Größe von Bienenvölkern und Honigerträgen geführt, die vor wenigen Jahrzehnten noch unvorstellbar waren. Der Bien Zehntausende Arbeiterinnen, wenige Tausend Drohnen (Bienenmänner) und eine einzige Königin leben in einem Volk miteinander. All ihr Tun und Lassen ist untereinander aufs Feinste abgestimmt. Das Volk organisiert sich ständig wechselnden Anforderungen folgend immer wieder neu. Es ist, als wären die Bienen Zellen eines größeren Lebewesens. Moderne Soziobiologen sprechen von einem Superorganismus, die alten Bienenväter haben von dem Bien gesprochen. Wabenbau Artgemäße Bienenhaltung achtet den Bien, das übergeordnete Prinzip des Ganzen, und ermöglicht dem Bienenvolk seine Grundbedürfnisse entsprechend der Jahreszeit auszuleben. Einen besonderen Stellenwert haben dabei der Naturwabenbau, die natürliche Vermehrung der Bienen und die Bienenwohnung. Bienen können und wollen ihre Waben selber bauen. Künstliche Waben engen diesen grundlegenden Trieb des Bienenvolkes ein. Mit ihnen werden die Arbeitsabläufe des Imkers und auch das Leben der Bienen standardisiert. Mit Naturwabenbau ermöglicht der Imker seinem Bienenvolk soviel Waben für die Aufzucht von Drohnenbrut zu bauen, wie es dessen Bedürfnis entspricht. Die Brut der Drohnen, der männlichen Bienen, braucht Seite 1

Wabenzellen, die größer sind als diejenigen für Arbeiterinnenbrut und Honig. Die so genannte Mittelwand, die Grundlage der künstlichen Waben, hat aber nur eine Zellprägung für Arbeiterinnenzellen. Die Bienen sind durch ihren Instinkt so daran gebunden, dass sie auf der Mittelwand keine Wabe aus Drohnenzellen errichten können. Die Zahl der Drohnen wird damit auf einen Bruchteil des natürlichen Anteils am Volksorganismus verringert. Der Grund liegt darin, dass sie nicht wie die Bienen Honig sammeln, sondern nur Honig verzehren. Die künstliche Wabe schafft standardisierte Zellgrößen. Ein Forschungsprojekt des Vereins Mellifera e.v. zeigte, dass beim natürlichen Wabenbau der Zelldurchmesser von Volk zu Volk schwankt. Auch diese Tatsache spricht dafür, die Bienen ihre Waben gänzlich selbst bauen zu lassen. Gefahr, dass sich Rückstände von fettlöslichen Varroa-Behandlungsmitteln darin anreichern können. Beim Naturwabenbau ist eine derartige Problematik nicht vorhanden. Die Brut der Bienen von BeeGood Paten darf sich in natürlichen Waben entwickeln und der Paten-Honig wird weitgehend im Naturwabenbau gesammelt. Die natürliche noch unbebrütete Wabe wird Jungfernwabe genannt. Sie ist schneeweiß und hauchzart. Die oberen Zellen der Wabe sind mit frischem Nektar, bzw. ausgereiftem und verdeckeltem Honig gefüllt. Bei künstlichen Waben wird das Wachs alter Waben in einer Art Recyclingsystem immer wieder neu verwendet. Dadurch besteht die Imkerin sucht nach Jungköniginnen in den Schwarmtrauben von Nachschwärmen Geburt des Bienenvolkes In der Natur vermehren sich Bienenvölker ausschließlich durch Schwärme. Der Schwarm ist ein Teil des Bienenvolkes, der den Stock durch das Flugloch verlässt um sich eine neue Seite 2

Wohnung zu suchen. Im so genannten Vorschwarm ist die alte Königin und in den nach einer Woche folgenden Nachschwärmen sind mehrere junge Königinnen und jeweils bis zu fünfzehntausend Bienen und einige Tausend Drohnen. Der Schwarmtrieb wird heute aber gänzlich unterdrückt. Den notwendigen Ersatz bildet bei konventioneller Haltung die künstliche Volksbildung durch Ableger und die künstliche Königinnenzucht. Im Verlauf des natürlichen Schwarmgeschehens werden im Volk, in dem sonst nur eine Bienenkönigin lebt, mehrere Königinnen-Brutzellen angelegt. einen Volksteil gegeben, dem vorher die Königin und die Brut genommen wurden. In dieser Not pflegen die Ammenbienen die Larven in den künstlichen Zellen weiter. Mit einer speziellen Fütterung machen sie aus Arbeiterinnen-Larven Notköniginnen, weil sie sonst zugrunde gehen würden. So gezüchtete Königinnen sind heute Standart. Mit ihnen blüht ein weltweiter Handel. Sie werden im Briefumschlag per Post verschickt. Eine Königin wird geboren! Sie sägt den Deckel ihrer Zelle selbst auf und schlüpft heraus. Die Königin wird Weisel genannt, ihre Zelle Weiselzelle. Typische Position von drei Königinnen- Brutzellen eines Volkes in Schwarmstimmung. Die Zellen stehen kurz vor dem Schlupf und sind 16 Tage alt. Auch hierfür wird künstlicher Ersatz geschaffen. Dabei werden junge Arbeiterinnen-Larven in künstliche Königinnen- Brutzellen aus Plastik oder Wachs umgebettet. Sie werden in Mit solchen Königinnen und Bienenmaterial, mit Bienenbrut und künstliche Waben aus verschiedenen Völkern, werden dann im Baukastensystem neue Bienenvölker, so genannte Ableger, zusammengestellt. Unbewusst vertraut der Imker auf das Wunder der lebendigen Natur, die - dem Organisationsprinzip des Biens folgend - aus den Einzelteilen einen neuen Organismus bildet. Seite 3

Es sprengt den Rahmen dieser Schrift die fragwürdigen Begleiterscheinungen, wie etwa Brutschrank, instrumentelle Besamung, Spermagewinnung etc. im Einzelnen zu behandeln. Artgerechte Bienenhaltung geht auf den Schwarmtrieb ein und arbeitet mit ihm. Der Schwarm ist der eigentliche Höhepunkt der Volksentwicklung. Er wird durch einen Umwandlungsprozess des Bienenvolkes vorbereitet, der alle Individuen des Bienenstockes erfasst. Schwarmbienen sind physiologisch und psychologisch, vom Verhalten her, gänzlich verschieden von den normalen Sommerbienen. Sie sind mit der Kraft des Frühjahres aufgeladen und in der Lage, wie aus dem Nichts heraus, einen umfangreichen Naturwabenbau zu errichten. Deshalb wird eine Imkerei mit Naturwabenbau seine Völkervermehrung in der Regel über den Schwarmtrieb machen. Künstliche Ableger oder Kunstschwärme zeigen eine deutlich schwächere Entwicklungskraft als Naturschwärme. Allerdings sammeln Völker die in Schwarmstimmung geraten weniger Honig und benötigen mehr Arbeitseinsatz des Imkers. Darin liegt der Grund für die generelle Unterdrückung des Schwarmes in der modernen Imkerei. In der Lehr- und Versuchsimkerei des Vereins Mellifera e.v. wurden in den letzten zwanzig Jahren Betriebsweisen entwickelt, mit denen der Schwarmtrieb in eine moderne und rationell geführte Imkerei integriert werden kann. Bienenwohnung Die Bienenwohnung, allgemein Beute genannt, stellt eine wichtige Entwicklungsaufgabe im Zusammenhang mit artgemäßer Bienenhaltung dar. Immer noch ist im deutschsprachigen Raum eine Fülle von verschiedenen Systemen bekannt, obwohl sich die aus den USA kommenden Magazin Kästen weitgehend durchgesetzt haben. Vorstellung der neu entwickelten Einraumbeute von Mellifera e.v. bei einem Besuchstag in der Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle Mellifera e.v. hat verschiedene Beutensysteme erprobt und in Betrieb. Abgesehen von einer ökologisch vernünftigen Wahl des Materials (Holz oder Stroh anstelle von Styropor) und Seite 4

des Anstriches, spielt die Größe und Proportion der Brutwaben dabei eine wesentliche Rolle. Wichtig ist, dass ein nicht von Wabenrähmchen zerteiltes, zusammenhängendes Brutnest ermöglicht wird. Hochformatige Waben erleichtern den Naturwabenbau. Die fachliche Diskussion dieser Fragen mit Imkern hat auf den Veranstaltungen von Mellifera e.v., auf Besuchstagen für Imkervereine und bei Informat ionsveranstaltungen der Demeter Imker ihren Platz. Darüber hinaus erscheinen immer wieder Artikel zu artgerechter Bienenhaltung in der Fachpresse. Leider war es im Rahmen der bisherigen personellen Kapazitäten nicht möglich ein Fachbuch zu schreiben. Wenn genügend BeeGood Patenschaften übernommen werden, wird die dafür erforderliche Zeit endlich zur Verfügung stehen. Bienenhaltung - eine Herausforderung an die innere Haltung Wir sollten hinlauschen auf das, was die Bienen wollen. Wenn wir ihnen wieder die Lebensbedingungen geben die ihrem Wesen entsprechen, dient dies auch ihrer Gesundheit. Wer in diesem Sinne seine Haltung gegenüber den Bienen verändert, schneidet seinen Königinnen nicht mehr die Flügel ab um zu verhindern, dass der Schwarm fortfliegt. Wenn wir unsere innere Haltung gegenüber den uns anvertrauten Bienen ändern, geben wir ihnen ihre Würde zurück. Wir können damit, vom Kleinen ausgehend, die Welt verbessern. Wir finden bei den Bienen eine zutiefst befriedigende Tätigkeit, die uns in intimer Weise mit dem Ganzen der Natur verbindet. Ökologische Zertifizierung von Imkereien Eine spezielle EU Verordnung regelt seit 1995 was unter ökologischer oder auch biologisch genannter Bienenhaltung zu verstehen ist. Die Verordnung stellt einen Minimalstandard sicher, der dem Honigkunden gewährleistet, dass keine Rückstände von Arzneimitteln des Imkers, Wachsmotten Bekämpfungsmitteln oder dergleichen im Honig oder den anderen Bienenprodukten zu finden sind. Öko-Honig stammt aber nicht. oder nur zum Teil von ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen. Der Flugradius der Bienen ist so groß, dass dies in Europa nicht zu gewährleisten ist. Die Bienen fliegen auch in des Nachbarn Garten... Alle deutschen ökologischen Anbauverbände beschränken sich bei den Regeln für die von Ihnen zertifizieren Imker im Wesentlichen auf den EU Standart. Die einzige Ausnahme davon bildet der Demeter Verband. Bei der Demeter Bienenhaltung ist die oben erläuterte artgemäße Haltung vorgeschrieben. Es ist deutlich weniger Demeter Honig am Markt als nachgefragt wird. Wegen der Seite 5

billigen Importware ist das allgemeine Preisniveau für Honig so niedrig, dass die Mehrarbeit von Demeter Imkern kaum über den Honigpreis finanziert werden kann. Es gibt immer mehr Imker, die auf problematische Arzneimittel verzichten und Alternativen nutzen, ohne eine ökologische Zertifizierung zu betreiben. Der bürokratische Aufwand und die Mehrkosten als Bio-Betrieb sind für kleine Freizeit-Imkereien nicht sinnvoll. Beim Honigkauf ist der wichtigste Gesichtspunkt deutschen Honig zu kaufen. Das hat nichts mit nationalen Gefühlen zu tun. Nur dadurch wird die regionale Imkerschaft erhalten und die Bestäubung unserer Pflanzen gewährleistet. Am Besten ist es, Honig direkt beim Imker zu kaufen. Da es besser ist konventionell Bienen zu halten, als keine Bienen zu halten, ist es auch besser konventionellen deutschen Honig zu kaufen als auf Importware auszuweichen. Man bzw. Frau erwirbt deutschen Honig in der Regel im Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes. Das Honigglas mit dem grünen Kreuz garantiert die Herkunft. Seite 6