Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)



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Transkript:

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2011

Herausgeber: Direktion Kriminalität - Führungsstelle Jürgensplatz 5-7 40219 Düsseldorf Tel.: 0211 / 870-5070/-5071 Fax: 0211 / 870-5054 Email: dirk-fst.duesseldorf@polizei.nrw.de 1

1. VORBEMERKUNGEN 3 1.1 ALLGEMEINE ANGABEN 3 1.2 KRIMINALITÄTSQUOTIENTEN 4 2. ENTWICKLUNG DER GESAMTKRIMINALITÄT 5 2.1 ALLGEMEINE ANGABEN 5 2.2 AUFKLÄRUNGSQUOTE 5 2.3 HÄUFIGKEITSZAHL 6 2.4 GESAMTÜBERBLICK 7 3. ENTWICKLUNG DER EINZELNEN STRAFTATENGRUPPEN 7 3.1 STRAFTATEN GEGEN DAS LEBEN 7 3.2 STRAFTATEN GEGEN DIE SEXUELLE SELBSTBESTIMMUNG 8 3.3 ROHHEITSDELIKTE UND STRAFTATEN GEGEN DIE PERSÖNLICHE FREIHEIT 9 3.4 DIEBSTAHLSDELIKTE 11 3.5 VERMÖGENS- UND FÄLSCHUNGSDELIKTE 14 3.6 RAUSCHGIFTDELIKTE 16 3.7 DROGENTOTE 18 3.8 SONSTIGE STRAFTATBESTÄNDE 18 3.9 STRAßENKRIMINALITÄT 19 3.10 GEWALTKRIMINALITÄT 20 3.11 INTERNETKRIMINALITÄT 20 4. TATVERDÄCHTIGE (TV) 21 4.1 ALTERS-/ GESCHLECHTSGRUPPEN DER ERMITTELTEN TATVERDÄCHTIGEN 21 4.3 TATVERDÄCHTIGE KINDER, JUGENDLICHE, HERANWACHSENDE IM VERHÄLTNIS ZUR EINWOHNERZAHL 24 4.4 TATVERDÄCHTIGE AUSLÄNDER 24 5. REGIONALE KRIMINALITÄTSVERTEILUNG 26 Anlagen 1-5 2

1. Vorbemerkungen 1.1 Allgemeine Angaben Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Zusammenstellung aller der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. Sie soll im Interesse einer wirksamen Kriminalitätsbekämpfung zu einem überschaubaren und möglichst verzerrungsfreien Bild der angezeigten Kriminalität führen. Die Aussagekraft dieser Statistik wird insbesondere dadurch eingeschränkt, dass der Polizei nur ein Teil der tatsächlich begangenen Straftaten bekannt wird. Der Umfang dieses Dunkelfeldes hängt von der Art des Deliktes ab. Beispielhaft aufgezählt können folgende Faktoren Einfluss auf die Entwicklung der Polizeilichen Kriminalstatistik nehmen: - Anzeigeverhalten der Bevölkerung (z. B. aufgrund einer Absicherung über eine Versicherung) - Polizeiliches Kontrollverhalten (z.b. verstärkte Kontrolle der Rauschgiftszene) Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist daher kein Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit, sondern eine je nach Deliktsart mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität. Sie ist lediglich ein Hilfsmittel, um Erkenntnisse über die Häufigkeit der erfassten Fälle sowie über Formen und Entwicklungstendenzen der Kriminalität zu gewinnen. Es kann somit nicht von einer feststehenden Relation zwischen begangenen und statistisch erfassten Straftaten ausgegangen werden. 3

1.2 Kriminalitätsquotienten Um die Kriminalitätsbelastung annähernd vergleichend darstellen zu können, werden Kriminalitätsquotienten verwandt. Diese werden aus den absoluten Kriminalitätszahlen errechnet. Aufklärungsquote (AQ) = Häufigkeitszahl (HZ) = Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ) = Kriminalitätsdichtezahl (KDZ) = Aufgeklärte Fälle x 100 Bekannt gewordene Fälle Straftaten x 100 000 Einwohnerzahl Tatverdächtige ab 8 Jahren x 100 000 Einwohner ab 8 Jahren Bekannt gewordene Fälle Quadratkilometer Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ab 8 Jahren beträgt 27.758 (Tatverdächtige gesamt: 27.780). Die Tatverdächtigenbelastungszahl für Düsseldorf beträgt 5.073. Die Aussagekraft einer großen prozentualen Zu-/Abnahme in der Statistik relativiert sich bei geringen Fallzahlen. Folgende Daten über die Stadt Düsseldorf dienten als Berechnungsgrundlage: Einwohnerzahl der Kreispolizeibehörde Düsseldorf am 31.12.2010: 588.735 Bevölkerungsanteil der Personen ab 8 Jahren: 547.186 Fläche der Kreispolizeibehörde Düsseldorf: 216,99 km 2 4

2. Entwicklung der Gesamtkriminalität 2.1 Allgemeine Angaben Im Jahr 2011 wurden beim 89.078 Straftaten registriert. Im Vergleich zum Vorjahr (80.762 Straftaten) ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle um 8.316 Fälle oder 10,30 % gestiegen. 2.2 Aufklärungsquote Bei der Aufklärungsquote ist 2011 ein Rückgang um 1,44 Prozentpunkte von 45,59 % auf nunmehr 44,15 % zu verzeichnen (2010 Land NRW: 49,92 % - Bund: 56,0 %). Die Aufklärungsquote wird im Wesentlichen durch den Anteil der Diebstahlsdelikte an der Gesamtkriminalität bestimmt. Mit Ausnahme des Ladendiebstahls werden selbst bei hohem Personaleinsatz in diesem Deliktsfeld in der Regel geringe Aufklärungsquoten erzielt. Teilweise konnten deutliche Verbesserungen erreicht werden. Hier ist insbesondere der Diebstahl in/aus Kfz zu nennen. Nach einem konstanten Anstieg der Aufklärungsquote seit dem Jahr 2008 wurde in 2011 eine neuerliche Steigerung um 4,02 % auf 19,87 % erzielt. Dies ist die höchste Aufklärungsquote seit dem Jahr 1990. Der Anteil des Diebstahls an der Gesamtkriminalität liegt im Bereich des PP Düsseldorf mit 52,30 % deutlich über dem Landes- und Bundeswert des Vorjahres (Land NRW: 44,29 % - Bund: 38,79 %). Besonders wirkt sich der für NRW hohe Anteil auswärtiger bzw. durchreisender und damit schwerer zu ermittelnder Täter aus. 45,04 % (Vorjahr 42,47 %) aller ermittelten Tatverdächtigen hatten im vergangenen Jahr ihren Wohnsitz nicht in Düsseldorf (2010 Land NRW: 28,6 % - Bund: 39,7 %). 2010 2011 Tatverdächtige gesamt 26.793 27.780 Tatverdächtige mit Wohnsitz Düsseldorf 15.413 15.267 Auswärtige Tatverdächtige 11.380 12.513 Tabelle: Tatverdächtigenwohnsitz 5

Die Aufklärungsquote wird zudem von einer möglichen Opfer-Tatverdächtigen-Beziehung beeinflusst. Statistische Angaben hierzu werden allerdings nur bei bestimmten Straftatengruppen (Straftaten gg. das Leben, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie bei Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit) erfasst. Je konkreter die Hinweise des Opfers sind, desto schneller und zielgerichteter können die polizeilichen Ermittlungen erfolgen. Düsseldorf weist in diesem Bereich einen besonders hohen Anteil von tatverdächtigen Personen auf, die keine oder eine ungeklärte Vorbeziehung zum Opfer hatten. In 2011 war dies bei 60,43 % (2010: 59,44 %) der erfassten Sachverhalte gegeben (2010 Land NRW 1 : 45,07 %, Bund 2 : 47,86 %). Der Bekanntheitsgrad in einer Opfer-Tatverdächtigen-Beziehung steht auch in Abhängigkeit zum jeweiligen Deliktsbereich. 2.3 Häufigkeitszahl Die Häufigkeitszahl wird als Gradmesser für die Kriminalitätsbelastung herangezogen, da sie aufgrund der gemeinsamen Bezugsgröße (Anzahl der Straftaten je 100.000 Einwohner) die einzelnen Städte und Gemeinden annähernd miteinander vergleichbar macht. Sie ist im Jahr 2011 in Düsseldorf um 1.353 auf 15.130 angestiegen. Die Aussagekraft der Häufigkeitszahl wird dadurch eingeschränkt, dass auswärtige Durchreisende, Touristen, Berufspendler und Tatverdächtige aus anderen Gemeinden 3 in der statistisch erfassten Einwohnerzahl nicht enthalten sind. So zählte die Stadt Düsseldorf im Jahr über 2,0 Mio. Touristen mit mehr als 3,4 Mio. Übernachtungen. Düsseldorf steht damit bundesweit auf einem der vorderen Plätze. Mit 281.011 4 Berufs- und sonstigen Einpendlern erhöht sich werktäglich die Zahl der in der Stadt aufhaltenden Personen auf 788.706. Gemessen an der Wohnbevölkerung beträgt der Anteil der Einpendler in Düsseldorf 47,73%. Dies ist der dritthöchste Wert in NRW (Siegburg: 47,97%; Augustdorf: 48,72%), der Landesdurchschnitt liegt bei 23,17%. 20,34 Mio. Fluggäste 5 nutzten den Flughafen Düsseldorf. Die Messe besuchten ca. 1,5 Mio. Interessenten aus aller Welt. Zahlreiche Wochenendgäste kamen zu den vielen kulturellen Angeboten der Stadt (CCD, Philipshalle, Rheinhalle, Museum Kunstpalast, ISS Dome, Esprit Arena: 2,3 Mio. Besucher). 6 Weitere Publikumsmagnete sind alljährliche Veranstaltungen wie Karneval, Weihnachtsmarkt, Japanisches Feuerwerk und Ski-Weltcup mit z. T. mehr als 1 Mio. Zuschauer sowie die Rheinkirmes mit rd. 4 Mio. Besuchern. 1 PKS NRW 2010, Tabelle 540 2 PKS Bund 2010, Tabelle 92 3 siehe Tabelle Tatverdächtigenwohnsitz, S. 5 4 IT NRW, Stand 31.12.2010 5 Angaben Flughafen Düsseldorf, Stand 31.12.2011 6 Stadt Düsseldorf, Stand 31.12.2010 6

Die Stadt Düsseldorf hat dadurch eine wesentlich günstigere Tatgelegenheitsstruktur als die meisten vergleichbaren Städte. Unter anderem nutzen Unternehmen den Standort Düsseldorf, um bundesweit Betrügereien zu begehen. Dies erhöht in erheblichem Maße die Gesamtzahl der in Düsseldorf erfassten Straftaten und führt zu einer vergleichsweise hohen Häufigkeitszahl. Das BKA hat in seiner Polizeilichen Kriminalstatistik 2010 für Großstädte ab 500.000 Einwohner eine durchschnittliche Häufigkeitszahl von 12.630 7 errechnet. 2.4 Gesamtüberblick Im Verlauf der letzten Jahre stellte sich die Zahlenentwicklung wie folgt dar: Straftaten insgesamt 87.216 74.456 74.396 79.864 80.762 89.078 Aufklärungsquote 49,14% 42,33 % 44.13% 48,83% 45,59% 44,15% Häufigkeitszahl 15.181 12.893 12.802 13.670 13.777 15.130 Tatverdächtigenbelastungszahl 4.500 4.144 4.377 4.666 4.909 5.073 Kriminalitätsdichtezahl 401,94 343,13 342,85 368,05 372,19 410,51 Tabelle: Gesamtüberblick 3. Entwicklung der einzelnen Straftatengruppen 3.1 Straftaten gegen das Leben Zur Deliktsgruppe Straftaten gegen das Leben zählen Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, fahrlässige Tötung und Abbruch der Schwangerschaft. Diese Delikte, auch Kapitaldelikte genannt, erfahren eine große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 0,022 %. Die Anzahl dieser im Jahr 2011 abschließend bearbeiteten Straftaten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf 20 Fälle. Eine Aufklärungsquote von 95,00 % wurde in dieser Deliktsgruppe erzielt. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich bei diesen Straftaten um Beziehungsdelikte. 7 PKS 2010 des BKA, S. 57 7

Gesamt 17 16 18 6 13 20 Aufklärungsquote 100% 100% 100% 100% 100% 95% davon: Mord 4 7 7 2 6 9 Aufklärungsquote 100% 100% 100% 100% 100% 88,89% davon: Totschlag und Töten auf Verlangen 10 7 9 3 7 9 Aufklärungsquote 100% 100% 100% 100% 100% 100% Restliche Straftaten gg. das Leben (fahrlässige Tötung) Tabelle: Straftaten gegen das Leben 3 2 2 1 0 2 3.2 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist ein Rückgang um 35 Straftaten -7,53 %) auf nunmehr 430 Delikte zu verzeichnen. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 0,48 %. Die Aufklärungsquote stieg um 5,0 Prozentpunkte auf 66,51 %. Die Zahl der Vergewaltigungen erhöhte sich um 18 auf insgesamt 101 Fälle. In den zurückliegenden Jahren bis 2006 wurden zwischen 75 und 97 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote betrug 67,33 % und sank damit um 6,16 Prozentpunkte. Von 103 Opfern hatten 35 keine bzw. ungeklärte Vorbeziehung zum späteren Täter. Dies entspricht einem Anteil von 33,98 %. Die Fallzahlen im Bereich der sexuellen Nötigung erhöhten sich um 13,73 % von 51 auf 58 Delikte bei gleichzeitiger Steigerung der Aufklärungsquote um 1,59 Prozentpunkte auf insgesamt 74,14 %. Der Deliktsbereich des Ausnutzens sexueller Neigungen umfasst Menschenhandel, Zuhälterei, Förderung der Prostitution, Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger sowie die Verbreitung pornographischer Erzeugnisse. Im Jahr 2011 wurden 87 Fälle, 57 Fälle weniger als im Vorjahr, registriert. Ursächlich hierfür sind insbesondere die rückläufigen Fallzahlen im Zusammenhang mit der Verbreitung pornografischer Schriften. Die Aufklärungsquote verbesserte sich um 15,50 Prozentpunkte auf 68,97 %. 8

Bei der Verbreitung pornographischer Erzeugnisse wurden 71 Fälle erfasst, das sind 55 Fälle weniger als im Vorjahreszeitraum. In 33 Fällen wurde das Internet als Tatmittel genutzt. Die Anonymität dieses Mediums erschwert die Ermittlungsarbeit der Polizei und macht sie besonders personal- und zeitintensiv. Oftmals wird erst nach intensiven Ermittlungen festgestellt, dass der Tatort nicht in Düsseldorf liegt. Solche Fälle werden an die anderen Tatortbehörden abgegeben und dort statistisch erfasst. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 15,14 Prozentpunkte auf 61,97 %. Gesamt 412 383 484 455 465 430 Aufklärungsquote 64,08% 68,15% 69,63% 63,52% 61,51% 66,51% davon: Vergewaltigung 75 97 86 77 83 101 Aufklärungsquote 62,67% 60,82% 65,12% 72,73% 73,49% 67,33% davon: sexuelle Nötigung 60 63 52 44 51 58 Aufklärungsquote 61,67% 69,84% 71,15% 75,00% 72,55% 74,14% davon: Ausnutzen sexueller Neigungen 66 67 79 125 144 87 Aufklärungsquote 83,33% 88,06% 64,56% 49,60% 53,47% 68,97% davon: Verbreitung pornographischer Erzeugnisse 58 51 73 118 126 71 Aufklärungsquote 82,76% 84,31% 61,64% 46,61% 46,83% 61,97% restl. Straftaten gg. die sexuelle Selbstbestimmung 153 105 194 91 61 113 Tabelle: Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 3.3 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit Diese Straftatengruppe umfasst neben Raubdelikten und Körperverletzungen auch die Tatbestände der Nachstellung (Stalking), Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung. Die Gesamtzahl der gemeldeten Straftaten erhöhte sich gegenüber 2010 um 527 (+6,96 %) auf 8.098 Fälle und bewegt sich damit auch weiterhin auf hohem Niveau. 9

Es wurden weniger Fälle beim Raub, der räuberischen Erpressung und Autostraßenraub zur Anzeige gebracht. Mit 853 Fällen sanken die Fallzahlen um 51 (-5,64 %). Die Aufklärungsquote reduzierte sich um 5,32 Prozentpunkte auf 37,16 %. In 2011 stiegen die sonstigen Raubüberfällen auf Straßen, Wegen oder Plätzen um 36 (+7,63 %) auf 508 Fälle. Die Aufklärungsquote verringerte sich um 6,34 Prozentpunkte auf 27,56 %. Fälle des Handtaschenraubes reduzierten sich um 7 (-11,11 %) auf 56. Die Aufklärungsquote stieg um 1,19 Prozentpunkte auf 25,0 %. In diesem Deliktsbereich konnten die niedrigsten Fallzahlen der letzten sechs Jahre verzeichnet werden. Von den insgesamt 57 Opfern waren 30 Personen älter als 60 Jahre. Dies entspricht einem Anteil von 52,63 %. Gesamt 967 950 904 903 904 853 Aufklärungsquote 39,71% 37,26% 41,04% 38,98% 42,48% 37,16% davon: Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen 641 589 498 473 472 508 Aufklärungsquote 39,78% 33,96% 35,34% 31,29% 33,90% 27,56% davon: Handtaschenraub 69 97 75 83 63 56 Aufklärungsquote 20,29% 12,37% 14,67% 22,89% 23,81% 25,00% davon: auf Geldinstitute u. Poststellen 5 10 3 4 4 0 Aufklärungsquote 40,00% 60,00% 33,33% 100,00% 75,00% 0,00% davon: räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 5 12 11 5 8 8 Aufklärungsquote 40,00% 25,00% 54,55% 20,00% 37,50% 62,50% restl. Raubdelikte 247 242 317 338 357 281 Tabelle: Raub, räuberische Erpressung und Autostraßenraub Körperverletzungsdelikte stiegen in 2011 erneut an. Es wurden 5.670 Fälle (+526=10,23%) registriert. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 0,47 Prozentpunkte auf 83,03 %. 10

Bei den Fällen von gefährlichen und schweren Körperverletzungen beträgt der Anteil an allen Körperverletzungsdelikten 27,35 %. Die Fallzahlen erhöhten sich hier um 135 (+9,35 %) auf 1.551 Delikte. Die Aufklärungsquote sank um 1,46 Prozentpunkte auf 73,82 %. Die Zahl der Anzeigen wegen vorsätzlicher Körperverletzungen erhöhte sich um 413 auf insgesamt 3.967 Fälle (+11,62 %). Die Aufklärungsquote stieg um 0,86 Prozentpunkte auf 86,59 %. Gesamt 4.648 4.725 4.721 5.120 5.144 5.670 Aufklärungsquote 83,91% 82,62% 82,38% 83,48% 82,56% 83,03% davon: gefährliche und schwere KV 1.474 1.528 1.466 1.481 1.416 1.551 Aufklärungsquote 76,46% 77,03% 77,63% 74,88% 75,28% 73,82% davon: vorsätzliche KV 3.038 3.056 3.099 3.506 3.554 3.967 Aufklärungsquote 87,56% 85,57% 84,58% 87,25% 85,73% 86,59% restl. KV- Delikte 136 141 156 133 174 152 Tabelle: Körperverletzungsdelikte 3.4 Diebstahlsdelikte Der Diebstahl nimmt mit 52,30 % den größten Anteil an der Gesamtkriminalität ein. Der gemeldete Schaden betrug rund 52,77 Mio. Euro. Im Jahr 2010 lag die Schadenssumme bei 40,47 Mio. Euro. Im Berichtsjahr 2011 erhöhten sich die Fallzahlen bei den Diebstahlsdelikten um 7.095 (+17,96 %). Die Zahl der angezeigten Delikte liegt nun bei 46.589 (Vorjahr: 39.494 Straftaten). Die Aufklärungsquote stieg leicht um 0,17 Prozentpunkte auf 19,89 %. Beim Diebstahl ohne erschwerende Umstände wurden 26.888 Delikte registriert, was einem Anstieg von 4.839 Taten (+21,95 %) entspricht. Die Mehrzahl dieser Straftaten wurde beim Diebstahl von unbaren Zahlungsmitteln (8.761 Fälle), Ladendiebstahl (5.357 Fälle) und Taschendiebstahl (7.538 Fälle) registriert. Die Aufklärungsquote betrug 24,68 % (-1,83 %). Der Anteil an der Gesamtkriminalität liegt bei 30,18 %. 11

Der Diebstahl unter erschwerenden Umständen stieg um 2.256 Taten (+12,93 %) auf 19.701 (Vorjahr: 17.445). Die Aufklärungsquote stieg um 2,23 Prozentpunkte auf insgesamt 13,36 %. Der Anteil an der Gesamtkriminalität liegt bei 22,12 %. Besonders hervorzuheben sind in diesem Bereich die schwer aufklärbaren Delikte. Hierzu zählen alle Diebstahlsdelikte mit Ausnahme des Ladendiebstahls. In 2011 wurden 41.094 Fälle (+6.186=+17,72 %) erfasst. Der Anteil an der Gesamtkriminalität betrug 46,13 %. Mit 10,41 % Aufklärungsquote ist ein leichter Anstieg um 0,14 Prozentpunkte festzustellen. Gesamt 42.047 39.853 38.469 37.422 39.494 46.589 Aufklärungsquote 19,03% 19,01% 20,34% 20,61% 19,72% 19,89% davon: ohne erschwerende Umstände 19.281 18.991 20.199 19.006 22.049 26.888 Aufklärungsquote 32,40% 31,34% 28,52% 31,01% 26,51% 24,68% davon: unter erschwerenden Umständen 22.766 20.862 18.270 18.416 17.445 19.701 Aufklärungsquote 7,70% 7,79% 11,30% 9,88% 11,13% 13,36% davon: Diebstahl ohne Ladendiebstahl 36.486 34.690 33.782 32.814 34.908 41.094 Aufklärungsquote 7,80% 8,11% 10,33% 10,39% 10,27% 10,41% Tabelle: Diebstahlsdelikte Der Wohnungseinbruchdiebstahl erhöhte sich um 719 (+27,33 %) auf 3.350 Fälle. Die Aufklärungsquote mit jetzt 9,70 % reduzierte sich um 0,60 Prozentpunkte. Der Versuchsanteil lag bei 38,45 %. Hier zeigt sich deutlich die Wichtigkeit von Prävention in diesem Deliktsbereich. Der Tageswohnungseinbruch (Tatzeit von 06.00-21.00 Uhr), eine Untergruppe des Wohnungseinbruchdiebstahls, erhöhte sich um 356 auf 1.712 Delikte. Dies entspricht einer Zunahme von 26,25 %. Die Aufklärungsquote betrug 9,58 % und lag damit um 0,60 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. 12

Wohnungseinbruchdiebstahl 1.831 1.644 1.950 2.254 2.631 3.350 Aufklärungsquote 15,07% 16,42% 13,64% 11,05% 10,30% 9,70% davon: Tageswohnungseinbruch 921 835 1.037 1.203 1.356 1.712 Aufklärungsquote 12,49% 14,97% 12,54% 10,64% 10,18% 9,58% Tabelle: Wohnungseinbruch Der Ladendiebstahl hat einen Anstieg zu verzeichnen. Die Delikte stiegen um 909 auf 5.495 Fälle. Die Aufklärungsquote sank um 0,89 Prozentpunkte auf 90,76 %. Die Fallzahlen beim Taschendiebstahl stiegen um 1.881 (+32,77 %) auf insgesamt 7.621 Fälle an. Hiervon lagen 2.439 Fälle (32,00 %) in der Bearbeitungszuständigkeit der Bundespolizei. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 0,45 Prozentpunkte auf 5,01 %. Der Diebstahl von/aus Automaten erhöhte sich um 111 (+53,37 %) auf 319 Fälle. Die Aufklärungsquote stieg um 3,58 Prozentpunkte auf 12,23 %. Ladendiebstahl 5.561 5.163 4.687 4.608 4.586 5.495 Aufklärungsquote 92,66% 92,25% 92,53% 93,40% 91,65% 90,76% Taschendiebstahl 3.192 3.762 3.527 3.307 5.740 7.621 Aufklärungsquote 5,01% 4,81% 4,85% 4,69% 4,56% 5,01% Diebstahl von/ aus Automaten 197 229 170 238 208 319 Aufklärungsquote 17,26% 12,23% 11,18% 9,66% 8,65% 12,23% Tabelle: sonstige Diebstahlsdelikte Die Fallzahlen der Komplettentwendungen beim Diebstahl von Kraftwagen stieg um 46 (+11,53 %) auf insgesamt 445 an. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 3,59 Prozentpunkte auf 12,36 %. Nach deutlichen Rückgängen der Fallzahlen beim Diebstahl in/aus Kraftfahrzeugen in den Jahren 2008 bis 2010, stiegen die Fallzahlen im Jahr 2011 in diesem Deliktsbereich auf 7.515 (+1.376) an. Dies entspricht einer prozentualen Erhöhung um 22,41 %. Die Aufklärungsquote verbesserte sich um 4,02 Prozentpunkte auf 19,87 %. 13

Im Jahr 2011 wurden 4.363 Fahrraddiebstähle angezeigt, was einem Anstieg von 248 Fällen (+6,03 %) entspricht. Die Aufklärungsquote erhöhte sich leicht um 0,10 Prozentpunkte auf jetzt 4,26 %.... von Kraftwagen 475 396 407 380 399 445 Aufklärungsquote 19,79% 16,41% 13,51% 13,68% 8,77% 12,36%... in/aus Kfz 11.141 10.571 8.203 6.684 6.139 7.515 Aufklärungsquote 3,45% 3,67% 12,09% 12,09% 15,85% 19,87%... von Fahrrädern 4.375 4.044 3.925 4.776 4.115 4.363 Aufklärungsquote 5,49% 5,74% 4,89% 4,25% 4,16% 4,26% Tabelle: Diebstahl von/in/aus Kfz und Fahrraddiebstahl 3.5 Vermögens- und Fälschungsdelikte Die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind um 207 auf 17.472 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote betrug 72,08 % (-0,21 Prozentpunkte). Der errechnete Schaden lag im Jahr 2011 bei 89,39 Mio. Euro (2010: 93,10 Mio. Euro). Beim Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrug wurden im Jahr 2011 120 Delikte (+66) registriert. Die hohen Fallzahlen aus den Jahren 2006 und 2009 resultierten aus zwei Umfangverfahren wegen Kapitalanlagebetrugs mit einer entsprechend hohen Anzahl an Geschädigten. Vergleichbare Verfahren wurde in den Jahren 2010 und 2011 nicht abschließend bearbeitet und statistisch erfasst. Bei der Erschleichung von Leistungen ist ein erneuter Anstieg der registrierten Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Jahr 2011 erhöhte sich die Deliktszahl auf 5.187, dies entspricht einer Steigerung von 176 Fällen (+3,51 %). 3.205 Fälle (61,79%) lagen in der Bearbeitungszuständigkeit der Bundespolizei. Beim Leistungsbetrug erwirkt der Täter eine Be- oder Anzahlung, indem er arglistig vortäuscht, eine Leistung zu erbringen. 2011 erhöhten sich die Fallzahlen um 156 (+19,95 %) auf 938 Delikte bei gleichzeitiger Reduzierung der Aufklärungsquote um 2,31 Prozentpunkte auf 82,09 %. 14

Beim Kontoeröffnungs- und Überweisungsbetrug ist ein erneuter Anstieg um jetzt 34 Delikte (+3,33 %) auf 1.054 Fälle zu verzeichnen und entspricht damit dem Landes- und Bundestrend. Die oftmals organisiert vorgehenden Täter konzentrieren sich zunehmend auf Deliktsfelder mit hoher Erfolgschance bzw. geringem Entdeckungsrisiko. Spätestens seit Einführung der Sperrdatei KUNO ist es für die Täter schwerer, erlangte Debitkarten als Zahlungsmittel im Einzelhandel betrügerisch einzusetzen. Die auffällige Steigerung beim Kontoeröffnungsbetrug dürfte damit zusammenhängen, dass es für die Täter immer leichter möglich ist, Konten online im Internet bei einer Vielzahl dort vertretener Banken zu eröffnen und sich anschließend lediglich einer Legitimationsprüfung im sog. Postident-Verfahren zu unterziehen. Die Täter legen gefälschte Ausweisdokumente in einer Postfiliale vor und erhalten wenig später an eine beliebige Adresse sowohl Debitkarte (frühere Scheckkarte) als auch Geheimzahl zugesandt, mit der sie an Geldautomaten anschließend problemlos Bargeld abheben können. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 7,41 Prozentpunkte auf 45,35 %. Im Jahr 2011 stagnierten die Fallzahlen beim Warenbetrug nahezu. Es wurden 673 Fälle (+2 = 0,30 %) zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote sank um 7,75 Prozentpunkte auf 65,08 %. 15

Gesamt 22.356 11.752 13.023 17.484 17.265 17.472 Aufklärungsquote 86,60% 74,41% 74,03% 82,56% 72,29% 72,08% davon: Betrug 20.364 9.670 10.835 15.288 14.753 14.891 Aufklärungsquote 87,23% 74,44% 75,14% 84,08% 73,48% 72,69% Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrug 1 7.697 69 54 710 54 120 Aufklärungsquote 100,12% 97,10% 90,74% 100,00% 100,00% 96,67% Erschleichung von Leistungen 1 4.949 2.761 2.434 3.576 5.011 5.187 Aufklärungsquote 100,06% 99,49% 98,56% 99,47% 99,20% 99,34% Leistungsbetrug 1 145 217 172 3.642 782 938 Aufklärungsquote 88,97% 83,87% 80,23% 98,68% 84,40% 82,09% Kontoeröffnungs- und Überweisungsbetrug 1 484 372 392 635 1.020 1.054 Aufklärungsquote 77,69% 42,47% 34,44% 38,74% 37,94% 45,35% Warenbetrug 1 908 616 2.288 532 671 673 Aufklärungsquote 87,22% 87,34% 94,89% 88,72% 72,73% 65,08% restl. Vermögens- und Fälschungs- 1.992 2.082 2.188 2.196 2.512 2.581 delikte Tabelle: Vermögens- und Fälschungsdelikte 1 Untergruppe des Betrugs 3.6 Rauschgiftdelikte Im Stadtbereich Düsseldorf halten sich schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Abhängige harter Drogen auf. Ungefähr 80 % der Abhängigen sind mit Wohnsitz in Düsseldorf gemeldet oder halten sich durchgehend hier auf. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 11 auf 3.088 Fälle. Dies entspricht einem Anteil von 3,47 % an der Gesamtkriminalität. Die Aufklärungsquote ist leicht um 0,64 Prozentpunkte auf insgesamt 90,87 % gesunken. Im Bereich des Handels und Schmuggels von Rauschgift wurden Rückgänge bei den Straftaten mit Heroin, Kokain/Crack und Cannabis verzeichnet. Bei der illegalen Einfuhr von Rauschgift wurde ein leichter Anstieg festgestellt. Mit Ausnahme von Cannabis ist die illegale Einfuhr aller übrigen Drogenarten rückläufig. 16

mit: 2010 Allgemeine Verstöße gegen das BtmG * Aufklärungsquote 2010 2011 Aufklärungsquote 2011 Heroin 468 93,16% 377 94,69% Kokain/Crack 221 94,12% 268 83,58% LSD 0 0,00% 0 0,00% Amphetamin/Pulver 323 95,98% 335 94,33% Amphetamin/Tabletten = Ecstasy 19 100,00% 24 100,00% Cannabisprodukten 1203 95,01% 1.260 94,84% * BtmG = Betäubungsmittelgesetz Illegaler Handel / Schmuggel mit/ von Rauschgift mit: 2010 Aufklärungsquote 2010 2011 Aufklärungsquote 2011 Heroin 247 93,93% 208 93,75% Kokain/Crack 95 80,00% 76 86,84% LSD 2 50,00% 0 0,00% Amphetamin/Pulver 39 82,05% 55 92,73% Amphetamin/Tabletten = Ecstasy 5 100,00% 2 100,00% Cannabisprodukten 269 71,38% 261 67,82% mit: 2010 Illegale Einfuhr von Rauschgift Aufklärungsquote 2010 2011 Aufklärungsquote 2011 Heroin 6 100,00% 5 100,00% Kokain/Crack 7 85,71% 5 100,00% Amphetamin/Pulver 1 100,00% 1 0,00% Amphetamin/Tabletten = Ecstasy 0 0,00% 0 0,00% Cannabisprodukten 0 0,00% 9 100,00% 17

3.7 Drogentote Drogentote 25 20 21 22 22 20 21 16 Anzahl 15 10 11 5 0 2005 Jahr Als Drogentote werden Todesfälle erfasst, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem missbräuchlichen Konsum von Betäubungsmitteln, bzw. als Ausweichmittel verwendeten Ersatzmitteln, stehen. Darunter fallen insbesondere Todesfälle infolge von Drogenmissbrauch, Selbsttötung aus Verzweiflung über die Lebensumstände, der Tod unter Einwirkung von Entzugserscheinungen sowie tödliche Unfälle von unter Drogeneinfluss stehenden Personen. Im Jahr 2011 starben in Düsseldorf 16 Personen (13 Männer und 3 Frauen) im Alter von 25 bis 59 Jahren an den Folgen ihres Drogenkonsums. 3.8 Sonstige Straftatbestände In der Deliktsgruppe der sonstigen Straftatbestände stiegen die Fallzahlen marginal um 19 Delikte auf 10.033. Hierzu zählen u. a. Widerstand gegen die Staatsgewalt und Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Hausfriedensbruch, Vortäuschen einer Straftat, Begünstigung, Strafvereitelung, Hehlerei, Geldwäsche, Brandstiftung, Glücksspiel, Beleidigung, Sachbeschädigung, pp.. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 0,08 Prozentpunkte auf 47,24 %. 18

Die Zahl der Sachbeschädigungen reduzierte sich 2011 um 105 (-1,84 %) auf 5.602 Delikte. Die Aufklärungsquote sank um 1,05 Prozentpunkte auf 18,35 %. 33,89 % (1.898 Fälle) aller Sachbeschädigungen ereigneten sich auf Straßen, Wegen oder Plätzen. In 778 Fällen (2010: 1.055) wurden die Sachbeschädigungen durch Graffiti verursacht. Davon ereigneten sich 630 Fälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, bei 75 Fällen war das angegriffene Objekt ein Kraftfahrzeug. In den übrigen Fällen erfolgte die Sachbeschädigung durch Graffiti an nicht öffentlich zugänglichen Objekten und/ oder im Innern von Gebäuden. Die Umweltdelikte sind um 8 auf 178 Delikte gesunken, 84,27 % dieser Straftaten (150 Fälle) waren Verstöße gegen das Abfallbeseitigungsgesetz. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um 4,30 Prozentpunkte auf 50,00 %. Gesamt 9.073 9.414 9.580 10.506 10.014 10.033 Aufklärungsquote 44,12% 41,95% 43,91% 43,56% 47,16% 47,24% Sachbeschädigung 5.873 6.133 5.995 6.623 5.707 5.602 Aufklärungsquote 22,48% 20,51% 21,03% 18,56% 19,40% 18,35% Umweltdelikte 88 79 121 123 186 178 Aufklärungsquote 48,86% 59,49% 35,54% 48,78% 45,70% 50,00% sonstige Straftaten im Amt 7 4 2 4 3 8 Aufklärungsquote 85,71% 100,00% 50,00% 75,00% 66,67% 87,50% restl. sonstige Straftaten 3.105 3.198 3.462 3.756 4.118 4.245 Tabelle: sonstige Straftatbestände 3.9 Straßenkriminalität Bei der Straßenkriminalität handelt es sich um einen Summenschlüssel, in dem 22 Delikte, die ihren Ausgangspunkt auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen haben, zusammengefasst sind. Dazu gehören z.b. Vergewaltigung (überfallartig), Körperverletzungen, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, Sachbeschädigung, Beraubung von Taxifahrern, Zechanschlussraub, Diebstahl von/an/in/aus Kraftfahrzeugen, Taschendiebstahl und Diebstahl von Fahrrädern. Zu einigen dieser Delikte sind bereits differenzierte Aussagen getroffen worden. 19

Diese als Bürger belastende Kriminalität bezeichneten Straftaten werden von der Öffentlichkeit bzw. den Medien besonders wahrgenommen und beeinflussen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in hohem Maße. Im Jahr 2011 wurden 27.732 Delikte der Straßenkriminalität angezeigt, damit 3.352 (+13,75 %) mehr als im Vorjahr. Ein wesentlicher Anteil der Straßenkriminalität entfällt auf die Delikte Diebstahl in/aus Kraftfahrzeugen mit 27,10 % (7.515 Fälle) und Taschendiebstahl mit 27,48 % (7.621 Fälle). 31,13 % aller Straftaten wurden auf der Straße verübt. Gesamt 25.937 25.962 23.318 22.781 24.380 27.732 Aufklärungsquote 9,37% 9,55% 12,88% 12,82% 13,05% 13,14% Tabelle: Straßenkriminalität 3.10 Gewaltkriminalität Bei der Gewaltkriminalität handelt es sich ebenfalls um einen Summenschlüssel, der insgesamt 10 Delikte zusammenfasst, u. a. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, gefährliche/ schwere Körperverletzung und Geiselnahme. In diesem Deliktsbereich wurden 2011 2.524 Straftaten zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote sank um 1,80 Prozentpunkte auf 61,33 %. Der Anteil an der Gesamtkriminalität betrug 2,83 %. Gesamt 2.531 2.589 2.473 2.468 2.425 2.524 Aufklärungsquote 62,19% 61,95% 63,97% 61,75% 63,13% 61,33% Tabelle: Gewaltkriminalität 3.11 Internetkriminalität Seit Einführung des World Wide Web ist ein rasanter Anstieg der Nutzer zu verzeichnen. Um klarere Aussagen zu gewinnen, wurde am 01.01.2004 die Sonderkennung Tatmittel Internet bundesweit in die Polizeiliche Kriminalstatistik eingeführt. Dabei kann das Internet sowohl Tatmittel als auch Angriffsziel sein. Bei Betrugshandlungen im Internet ist das einfache ins Netz stellen (z.b. Anbieten einer Ware im Internetauktionshaus ebay) nicht ausreichend. Erforderlich ist eine persönliche Vertragsverhandlung. 20

Grundsätzlich gilt bei Internetdelikten, dass Ort und Zeit der Dateneinstellung in das Internet Tatort und -zeit der Handlung sind. Mit der Sonderkennung Tatmittel Internet wurden insgesamt 1.283 Fälle erfasst, dies entspricht einem Anteil von 1,44 % an der Gesamtkriminalität. Die Aufklärungsquote lag bei 51,75 %. 1.108 dieser Fälle, also 86,36 %, wurden in dem Deliktsbereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte (Waren- und Warenkreditbetrug, Computerbetrug, Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten) begangen. Gesamt 1.509 989 2.241 4.386 1.326 1.283 Aufklärungsquote 77,87% 68,96% 90,99% 94,21% 63,27% 51,75% Tabelle: Internetkriminalität 4. Tatverdächtige (TV) 4.1 Alters-/ Geschlechtsgruppen der ermittelten Tatverdächtigen Tatverdächtige gesamt Erwachsene Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahren Jugendliche 14 bis unter 18 Jahren Kinder unter 14 Jahren 2010 2011 Anteil in % 2010 Anteil in % 2011 gesamt 26.793 27.780 100,0 100,0 männlich 19.954 20.600 74,5 74,2 weiblich 6.839 7.180 25,5 25,8 gesamt 21.073 21.810 78,7 78,5 männlich 15.871 16.470 75,3 75,5 weiblich 5.202 5.340 24,7 24,5 gesamt 2.605 2.811 9,7 10,1 männlich 1.968 2.091 75,5 74,4 weiblich 637 720 24,5 25,6 gesamt 2.477 2.525 9,2 9,1 männlich 1.668 1.662 67,3 65,8 weiblich 809 863 32,7 34,2 gesamt 638 634 2,4 2,3 männlich 447 377 70,1 59,5 weiblich 191 257 29,9 40,5 Tatverdächtige unter 21 Jahren gesamt 5.720 5.970 21,3 21,5 männlich 4.083 4.130 71,4 69,2 weiblich 1.637 1.840 28,6 30,8 Tabelle: Alters-/ Geschlechtsgruppen der ermittelten Tatverdächtigen 21

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 987 Tatverdächtige mehr registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Tatverdächtigenanteil bei den Erwachsenen um 0,2 Prozentpunkte. Bei den Heranwachsenden erhöhte sich der Tatverdächtigenanteil minimal um 0,4 Prozentpunkte auf 10,1 %, bei den Jugendlichen reduzierte sich der Anteil um 0,1 % auf 9,1 %, ebenso bei den Kindern auf 2,3 %. Der Anteil der Tatverdächtigen, die zur Tatzeit jünger als 21 waren, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 21,5 %. Die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren erhöhte sich um 250 auf nunmehr 5.970. 4.2 Aufstellung der Tatverdächtigen in den Hauptdeliktsgruppen nach Alter und Geschlecht TV gesamt TV männl. TV weibl. Kinder 0 bis unter 14 Jugendliche 14 bis unter 18 Heranw. 18 bis unter 21 Erwachsene über 21 Straftaten gesamt 27.780 20.600 7.180 634 2.525 2.811 21.810 Straftaten gg. das Leben Straftaten gg. die sexuelle Selbstbestimmung 27 23 4 0 2 4 21 288 265 23 4 35 28 221 Rohheitsdelikte 6.811 5.679 1.132 144 642 766 5.259 Diebstahl gesamt 6.249 4.215 2.034 394 1.059 641 4.155 Vermögens-/ Fälschungsdelikte sonstige Straftatbestände Strafrechtliche Nebengesetze 8.782 6.279 2.503 38 515 946 7.283 4.789 3.836 953 143 475 482 3.689 5.515 4.194 1.321 23 366 513 4.613 davon Rauschgiftdelikte 2.424 2.116 308 3 187 318 1.916 Gewaltkriminalität (Summe ) 2.102 1.866 236 41 295 320 1.446 Straßenkriminalität (Summe ) 2.812 2.407 405 138 539 516 1.619 Tabelle: Tatverdächtigen in den Hauptdeliktsgruppen nach Alter und Geschlecht Im Jahr 2011 wurden Kinder überwiegend im Bereich der Diebstahlsdelikte - hier insbesondere beim Diebstahl von Fahrrädern (7,7 % Anteil an allen Tatverdächtigen dieses Deliktsbereiches), Diebstahl in/aus Diensträumen (8,20 %), Diebstahl in/aus Büroräumen (7,39 %), Diebstahl in/aus Werkstätten (16,67 %) und Ladendiebstahl (7,83 %) - auffällig. Der Anteil tatverdächtiger Kinder an den Tatverdächtigen des Diebstahls gesamt betrug 6,3 %. 22

11,1 % aller Tatverdächtigen unter 14 Jahre begingen einen Handtaschenraub. Bei Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen betrug der Anteil der Kinder als ermittelte Tatverdächtige 15,30 %. Jugendliche wurden insbesondere bei Rohheits- und Diebstahlsdelikten als Täter ermittelt. Beim Handtaschenraub entfielen 33,33 % und beim Raubüberfall auf Straßen, Wegen oder Plätzen 31,73 % aller Tatverdächtigen auf die Altersgruppe von 14 bis unter 18 Jahre. Bei den Diebstahlsdelikten trat diese Altersgruppe insbesondere beim Diebstahl von Fahrrädern (20,94 %), Diebstahl in/aus Diensträumen (34,42 %), Ladendiebstahl (17,99 %), Diebstahl in/ aus Wohnungen (19,08 %), Diebstahl von Fahrrädern (20,94 %) sowie Diebstahl von Mopeds und Krafträdern (46,25 %) in Erscheinung. Bei Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen betrug der Anteil der ermittelten jugendlichen Tatverdächtigen 30,82 %. Heranwachsende wurden häufig im Bereich der Rohheitsdelikte, Vermögens- und Fälschungsdelikte (Beförderungserschleichung = Schwarzfahren) sowie der strafrechtlichen Nebengesetze, hier vorrangig bei Verstößen gegen das BtmG, auffällig. Besonders hoch war ihr Tatverdächtigenanteil bei den Körperverletzungsdelikten auf Straßen, Wegen oder Plätzen (19,17 %), Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen (17,31 %), Beförderungserschleichung (16,72 %) und Verstößen gegen das BtmG (13,12 %). Erwachsene Tatverdächtige traten hauptsächlich im Zusammenhang mit Rohheitsdelikten (77,21 %), Diebstahlsdelikten (66,50 %), Vermögens- und Fälschungsdelikten (82,93 %) und Rauschgiftdelikten (79,04 %) in Erscheinung. 23

4.3 Tatverdächtige Kinder, Jugendliche, Heranwachsende im Verhältnis zur Einwohnerzahl Einwohner (*) Einwohner (*) Tatverdächtige 2010 Insgesamt: Einwohnerzahl ihrer Stand: und %-Anteil zur Stand: 31.12.2009 586.217 Altersgruppe 31.12.2010 = 100% Kinder (68.855) 11,75 % 638 0,93% Kinder (69.728) Insgesamt: 588.735 = 100% Tatverdächtige 2011 und %-Anteil zur Einwohnerzahl ihrer Altersgruppe 11,84% 634 0,91% Jugendliche (18.862) 3,22 % 2.477 13,13% Jugendliche (18.685) 3,17% 2.525 13,51% Heranwachsende (16.350) 2,79% 2.605 15,93% Heranwachsende (16.318) 2,77% 2.811 17,23% unter 21 Jahre insgesamt (104.067) 17,75 % 5.720 5,50% (*) Quelle: LKA NRW unter 21 Jahre insgesamt (104.731) 17,79% 5.970 5,70% Tabelle: Tatverdächtige Kinder, Jugendliche, Heranwachsende im Verhältnis zur Einwohnerzahl Die Tabelle zeigt die aufgeführten Bevölkerungsgruppen in Relation zu den registrierten Tatverdächtigen. Danach sind Jugendliche und Heranwachsende aus Düsseldorf häufiger als Tatverdächtige in Erscheinung getreten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. 4.4 Tatverdächtige Ausländer 2010 2011 Einwohner gesamt Düsseldorf 586.217 100,00 % 588.735 100,00 % davon: Deutsche 479.604 81,81 % 481.646 81,81 % davon: Nichtdeutsche 106.613 18,19 % 107.089 18,19 % Tatverdächtige gesamt 26.793 100,00 % 27.780 100,00 % Deutsche Tatverdächtige 17.039 63,59 % 17.153 61,75 % Nichtdeutsche Tatverdächtige 9.754 36,41 % 10.627 38,25 % Tabelle: Tatverdächtige Ausländer 24

Die Kriminalitätsbelastung der Deutschen und Nichtdeutschen ist aufgrund unterschiedlicher struktureller Zusammensetzung (Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur) kaum vergleichbar. Die Gruppe der Deutschen ausländischer Herkunft wird nicht gesondert in der Statistik erfasst. Die sich in Deutschland aufhaltenden Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft sind im Vergleich zur deutschen Bevölkerung im Durchschnitt jünger und häufiger männlichen Geschlechts. Sie leben häufig in Großstädten und gehören zu einem größeren Anteil unteren Einkommensschichten an. Das alles führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit als Tatverdächtige auffällig zu werden. Die zuvor genannten Strukturdaten treffen auch auf die deutschen und nichtdeutschen Einwohnerinnen und Einwohner Düsseldorfs zu. 8 Zu berücksichtigen ist weiterhin ein beachtlicher Anteil ausländerspezifischer Delikte. So liegt der Ausländeranteil bei den in 2011 erfassten 2.589 Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und Freizügigkeitsgesetz/EU mit 99,19 % (PP Düsseldorf 2010: 98,63 %) sehr hoch. Hierbei handelt es sich um Delikte, gegen die Deutsche in der Regel nicht verstoßen können. Ohne ausländerspezifische Delikte betrug der Tatverdächtigenanteil Nichtdeutscher zuletzt bundesweit 20,0 % 9 und im Land NRW 21,92 % 10 (PP Düsseldorf: 33,35 %). 8 Statistisches Jahrbuch 2011 der Stadt Düsseldorf, Amt für Statistik und Wahlen 9 PKS 2010 des BKA Tabelle 01 10 PKS 2010 NRW Tabelle 101 25

5. Regionale Kriminalitätsverteilung Die Gesamtzahl der gemeldeten Straftaten lag im Jahr 2011 bei 89.078 (2010 = 80.762). Die Addition der gemeldeten Straftaten mit Tatort in einer der drei Polizeiinspektionen ergibt 76.492 (2010: 71.661) Straftaten. Bei der Differenz von 12.586 Straftaten handelt es sich um Delikte mit Tatort innerhalb Düsseldorfs. Eine konkretere Zuordnung des Tatortes konnte aufgrund fehlender Angaben der Geschädigten nicht erfolgen. Mitte Nord Süd Straftaten gesamt Aufklärungsquote 2010 24.665 22.864 24.132 2011 26.710 24.499 25.283 2010 47,96% 40,12% 42,74% 2011 44,73% 37,37% 40,80% Anteil an Gesamtkriminalität 2010 30,54% 28,31% 29,88% 2011 29,98% 27,50% 28,38% Tabelle: Polizeiinspektionen Düsseldorf im Überblick Die Aufteilung spiegelt lediglich die regionale Zuordnung der Tatörtlichkeit wider, nicht hingegen die fachliche Bearbeitungszuständigkeit. Grundsätzlich werden alle Straftatbestände seit Neuorganisation im Jahr 2007 in der Direktion Kriminalität bearbeitet. Die Regionalkommissariate sind nicht mehr den Polizeiinspektionen sondern ebenfalls der Direktion Kriminalität angegliedert. Die Sachbearbeitung erfolgt nach deliktischer Zuordnung in den Fach- bzw. Regionalkommissariaten. 26