SYMPOSIUM INNENDÄMMUNG 2014 DIE INNENDÄMMUNG. Dr.-Ing. Anatol Worch



Ähnliche Dokumente
Innendämmung von Außenwänden im Bestand. Dr. Anatol Worch Materialprüfanstalt für das Bauwesen, Braunschweig

Kalte und feuchte Wände im Innenraum. Dr. Anatol Worch Materialprüfanstalt für das Bauwesen, Braunschweig

Die Innendämmung Funktion, Standardisierung, Regelungen. Dr. Anatol Worch Materialprüfanstalt für das Bauwesen, Braunschweig

Bauphysikalische Auswirkungen einer Innendämmung

ANHANG A 7: ERGEBNISKATALOG SCHAUMGLASDÄMMUNG ARBEITSPAKET 5: INNENDÄMMSYSTEME

Innendämmung Anwendung und Einsatzgrenzen. Referent: M. Gross R. Zehnder

Innendämmung. Möglichkeiten und Grenzen. Nicht jedem Haus passt eine Pudelmütze. Energieberatung Thüringen 2013 / Jena,

Energetische Sanierung von historisch wertvoller Bausubstanz

Innendämmung mit Einblasdämmung aus Zellulose - isofloc Dämmsysteme. (Dipl.-Bauing., Fachberater Ost-Süd)

Innendämmung mit Einblasdämmung aus Zellulose - isofloc Dämmsysteme

Dipl.- Geol. Martin Sauder / Ö. b. u. v. Sachverständiger für mineralische Baustoffe / Institut für Baustoffuntersuchung und

Energetische Steildachsanierung. mit dem Hochleistungsdämmstoff Polyurethan PUR / PIR

Sanierung mit Innendämmung Fokus Bauphysik

Klausur Bauphysik. Studiengang: Klausur Bauphysik. Uni-Studiengang. 23. März 2004

bauphysikapéro Innendämmung eine Lösung mit Vorbehalt?

c.mauret DRUCK UND VERLAG

Quantifizierung der Feuchterückleitung kapillaraktiver Dämmstoffe

Jürgen Gänßmantel Gerd Geburtig. Richtig dämmen. Handbuch für zeitgemäßes Bauen im Bestand. ULB Darmstadt. Illllllllllllll. cmourer DRUCK UND VERLAG

Inhalte Diese Übung dient als Vorbereitung auf die abschließende Bauphysik-Klausur am Ende des Wintersemesters 2012/2013.

Austrocknungsverhalten von Mauerwerk unterschiedlicher Güte und Dicke

SCHWENK Winterseminare 2012

LINITHERM Dämmsysteme

Feuchtetechnische Beurteilung von Innendämmsystemen

1. Aufgabe (Wärmeschutz)

Technische Information U- Steine - Ringanker

Innendämmung mit Einblasdämmung aus Zellulose - isofloc Dämmsysteme. (Dipl.-Bauing., Fachberater Ost-Süd)

Neue Konzepte für eine klimaneutrale Sanierung des Gebäudebestands

1. Aufgabe (Energieeinsparverordnung 2009):

Klausur Bauphysik. Studiengang: Klausur Bauphysik. Uni-Studiengang. 21. Juli 2005

ENERGIE BAUPHYSIK TGA

Energetische Sanierung von erhaltenswerten Bausubstanzen und denkmalgeschützten Gebäuden. Fördermöglichkeiten und technische Vorgaben

Klausur Bauphysik Klausur Bauphysik. 4. Oktober Hinweise: Bitte schreiben Sie auf jedes Blatt Ihren Namen und die Seitennummer.

Alles, was man zu diesem Thema wissen sollte

Büro für Holz[Bau]Physik, Daniel Kehl

1. Aufgabe (Wärmeschutz)

Vario Xtra Noch mehr Sicherheit beim Feuchteschutz.

Spannungsfeld zwischen Bauphysik und Energieeffizienz in Baudenkmalen Grundsätze für die Sanierung

ENERGIE - BAUPHYSIK - TGA

einige Worte zu Begriffen und Vorstellungen auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Feuchtemanagement

Raumseitige Dämmung mit Holzweichfaserplatten

1. Welches sind die vier Hauptaufgaben des Feuchteschutzes?

Zwischensparrendämmung

Lösungen für Feuchteprobleme, die durch Energieeffizienzmaßnahmen entstehen können

Strohballenwand+Lehmputz-innen

INGENIEURBÜRO SCHNEIDER Dipl.- Ing. Frank Schneider

Technische Information Ringanker U-Steine

Mindestwärmeschutz nach DIN ist erfüllt.

UNTERSUCHUNGSBERICHT

Innendämmung für Fachwerk? Natürlich!

UNTERSUCHUNGSBERICHT

Die Alternative: Innendämmung

Die neue DIN : Klimabedingter Feuchteschutz, Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für die Planung und Ausführung

Fachvortrag Außenwanddämmung Dipl.-Ing. Annette v.czettritz

Innendämmung konkret Ganzheitliche Umsetzung des vorhandenen Wissens über Innendämmsysteme in die Praxis und deren gezielte Optimierung

Hohlmauerwerk. Projekt Hohlmauerwerk

Klausur Bauphysik. Studiengang: Klausur Bauphysik. Uni-Studiengang. 04. August 2004

Calsitherm Klimaplatte

Nach oben ist immer noch Luft? Dachausbau im Kulturdenkmal. Klaus-Jürgen Edelhäuser

Zertifizierungsunterlagen

Wärmedämmung denkmalgeschützter Gebäude

Schulungsort: GUTEX Holzfaserplattenwerk

Wärmebrücken im Bestand -Anspruch und Realität- Fokus: sensible Bausubstanz Frank Eßmann

Wärmebrücken im Wohnungsbau - Vermeidung von Schimmelbildung

Auftraggeber: Stelzer Alutechnik GmbH Danziger Str Gammertingen

Innendämmung: klassischer Aufbau mit Dampfbremse Roland Borgwardt Dipl.-Ing. Architekt + Energieberater für Gebäude

JACKOCARE Innendämmung in jeder Hinsicht eine gesunde Investition

WUFI Tutorial Handhabung typischer Konstruktionen

INNENDÄMMUNG MIT LEHMBAUSTOFFEN

Innendämmung - Problemstellung und bauphysikalische Grundlagen

ENERGIE BAUPHYSIK TGA

Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles des ehemaligen US-Hauptquartiers in Berlin

Feuchteschutz. Ziegel, 1800 kg/m3, 1952 (MZ, HLz) DIN 4108 U=0,2. 3-Liter-Haus U=0,15

Innenwärmedämmung kapillarinaktive, diffusionsoffene Systeme. Walter Schläpfer, eidg. dipl. Gipsermeister / Fachexperte SMGV

Zur Wasserbilanz einer Außenwand

Innendämmung und Raumklima - Zusammenhänge

Planung und Ausführung von Wärmedämmung

Feuchteschutz Kombidämmlösungen im Steildachbereich Feuchteschutztechnische Bewertung

Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung und Bauphysik Erreichbare Punkte Punkte

Nachweis des hygienischen Wärmeschutzes bei zweidimensionalen Wärmebrücken unter Verwendung instationärer Außenlufttemperaturen

Dach 260 Stroheinblasdämmung+80 Holzfaser

Planung und Ausführung von Wärmedämmung

Wärme- und Feuchtschutz praxisnah - Fehler vermeiden -

[ Unsichtbare Werte - Innendämmung ]

Lösung Innendämmung in Holzständerbauweise

Auftraggeber: Südtirol Fenster GmbH Industriezone Gais Italien. Bauvorhaben/Projekt: --

Luftdichtheit bei Flachdächern in Holzbauweise

Neues Beiblatt 2 zu DIN 4108

Bauphysik Übung Wärmeschutz

Dr.-Ing. Gregor A. Scheffler

Tauwasserauswertung in hydrophoben Mineralfaserdämmungen

Beispiel AW KFW gedaemmt 140mm Neopor

Auftraggeber: Stelzer Alutechnik GmbH, Gammertingen Bauvorhaben/Projekt: Integralfenster HA-Multiframe Integral 2020 Therm+ Datum: 22. Februar 2017 Be

Trainingshandbuch. für Energieberater. h.7 ~ Verlag. ~"1 Bundesanzeiger. Lernhilfe, Prüfungsfragen und Aktualisierung des Fachwissens. 2.

VariNova. RolaPlus. Prüfberichte Grundsätzliche Information

Bachelor-Studiengang, Modul GS 6, Kurs Bauphysik, schriftliche Prüfung Prüfungstag: Mittwoch, 27. September 2017, Prüfungsdauer: 180 Minuten

Innendämmung. Risikokonstruktion oder Stand der Technik?

Transkript:

SYMPOSIUM INNENDÄMMUNG 2014 DIE INNENDÄMMUNG Dr.-Ing. Anatol Worch

Dr. Anatol Worch Materialprüfanstalt für das Bauwesen, Braunschweig

Einleitung und Inhalte Innendämmung wird immer mit einer möglichen Schimmelbildung in Verbindung gebracht: Innendämmung = Tauwasser = Schimmel Wo liegen jedoch die tatsächlich vorhandenen Risiken und wie gehen wir heute damit um? Computergestützte Berechnungen und neue Nachweisverfahren Folie 2

Wasserdampfkonzentration in pa Die Innendämmung Geometrische Wärmebrücke am Beispiel 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 100% r.f. 80% r.f. 50% r.f. 20% r.f. Hygienetemperatur 12,6 C 2.000 1.500 1.000 Taupunkttemperatur 9,3 C 500 0-10 0 10 20 30 Temperatur in C Folie 3

Geometrische Wärmebrücke am Beispiel f Rsi = 0,53 Istsituation f Rsi = 0,57 Tauwasser f Rsi = 0,7 Hygienebereich Folie 4

Schimmelsanierungsplatte l 0,07 W/(mK) µ 3 s = 2,5 5 cm (bis 10 cm lieferbar) Quelle: Baumit DR i = 0,35 0,7 (m²k)/w s d = 0,07 0,15 m Folie 5

Temperaturprofil 11,7 15,3 16,7 vor der Sanierung 2,5 cm Dämmung 5 cm Dämmung Folie 6

Nachweisfreie Innendämmungen Richtlinie wärmeschutztechnische Verbesserung DR i in m²k/w Zusatzforderungen E DIN 4108-3:2012-01 DR i 0,5 - E DIN 4108-3:2012-01 DR i 1,0 s di 0,5 m WTA-Merkblatt 8-5 DR i 0,8 0,5 s di 2,0 m Schlagregengruppe 1 Folie 7

Situation des innengedämmten Mauerwerks Oberflächentemperatur ist erhöht, Verringerung des Schimmelpilzrisikos an der Oberfläche Quelle: J. Gänßmantel, G. Geburtig; Richtig dämmen, Handbuch für zeitgemäßes Dämmen Taupunktverschiebung unbestritten liegt ein Tauwasserrisiko vor (?) Folie 8

Temperatur in C Die Innendämmung Glaserdiagramm 25 20 15 10 5 0-5 -10-15 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 Folie 9

Schutzprinzipien Aus diesem Grund haben sich verschiedene Schutzmechanismen entwickelt. Eine klare Klassifizierung ist jedoch schwierig: kondensatverhindernde Innendämmsysteme Vermeidung von Tauwasserbildung durch absolut diffusionsdichte Schicht kondensatbegrenzende Innendämmsysteme Begrenzung der Tauwasserbildung durch diffusionshemmende Schicht kondensattolerierende Innendämmsysteme Management der ggf. vorhandenen Kondensate durch diffusionsoffene bzw. kapillaraktive Stoffe Folie 10

Typischer Wassergehaltsverlauf kapillaraktiver Innendämmungen Folie 11

Wassergehalt in kg/m³ Die Innendämmung Wassergehalte in Baustoffen Die Speicherfähigkeit der Baustoffe wird in aller Regel unterschätzt. Bei hohen relativen Feuchten können hydrophile Baustoffe wesentlich zur Speicherung ggf. ausfallenden Tauwassers beitragen. 140 120 100 80 60 40 20 0 Kalksandstein Beton Holz 0 0,5 1 rel. Feuchte in % Folie 12

Beispiel Auf Basis eines einfachen Modells - Beton - kapillaraktiver Dämmstoff mit l = 0,040 W/(mK) sollen die Auswirkungen der Dämmstoffdicke auf den Wassergehalt in der Tauebene analysiert werden. Folie 13

Wassergehalt in kg/m³ Die Innendämmung Wassergehalt im 1. cm der Dämmung 90 80 70 60 50 40 30 2 cm 4 cm 6 cm 8 cm 10 cm 12 cm 20 10 0 1.10. 1.1. 1.4. 1.7. 1.10. Folie 14

Temperatur und s d -Wert der Tauebene Temperatur in der Tauebene Diffusionswiderstand bis zur Tauebene 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12 0,14 0,16 Dämmstoffdicke in m Folie 15

Situation des innengedämmten Mauerwerks Taupunktverschiebung dieses Problem ist gelöst Quelle: J. Gänßmantel, G. Geburtig; Richtig dämmen, Handbuch für zeitgemäßes Dämmen geringere Temperatur der bestehenden Bauteilkonstruktion im Winter Folie 16

Temperaturabsenkung des Mauerwerks Temperaturabsenkung des Mauerwerks führt zu zwei Effekten: - Frostgefährdung in den außenliegenden Bereichen - Verringerung des Austrocknungspotentials Daraus folgt: Der Schlagregenschutz muss unbedingt beachtet werden. Folie 17

Veränderung des Austrocknungspotentials durch eine Innendämmung Quelle: K. Sedlbauer, M. Krus: Feuchteadaptive Dampfbremse und kapillaraktiver Dämmstoff im Fachwerk Folie 18

Untersuchung des Wassergehalts einer Außenwand bestehendes Ziegelsteinmauerwerk Mineralfaserdämmung variabler Dicke alter Innenputz und neue Bekleidung alternativ mit innenliegender Dampfsperre (s d = 100m) Folie 19

Wassergehalt in kg/m² Die Innendämmung Mittlerer Wassergehalt einer Außenwand 14 12 10 8 6 4 2 0 Ohne Schlagregenbelastung 0 20 40 60 80 100 120 140 Dämmstoffdicke (WLG 040) in mm Variante 1: ohne Dampfbremse Folie 20

Wassergehalt in kg/m² Die Innendämmung Mittlerer Wassergehalt einer Außenwand 14 12 10 8 6 4 2 0 Ohne Schlagregenbelastung 0 20 40 60 80 100 120 140 Dämmstoffdicke (WLG 040) in mm Variante 1: ohne Dampfbremse Variante 2: mit Dampfbremse Folie 21

Wassergehalt in kg/m² Die Innendämmung Mittlerer Wassergehalt einer Außenwand 14 12 10 8 6 4 2 0 Regenaufnahme 50 % 0 20 40 60 80 100 120 140 Dämmstoffdicke (WLG 040) in mm Variante 1: ohne Dampfbremse Variante 2: mit Dampfbremse

Wassergehalt in kg/m² Die Innendämmung Mittlerer Wassergehalt einer Außenwand 14 12 10 8 6 4 2 0 Regenaufnahme 50 % 0 20 40 60 80 100 120 140 Dämmstoffdicke (WLG 040) in mm Variante 1: ohne Dampfbremse Variante 2: mit Dampfbremse Folie 23

Wassergehalt in kg/m² Die Innendämmung Mittlerer Wassergehalt einer Außenwand 14 12 10 8 6 4 2 0 Regenaufnahme 100 % Regenaufnahme 50 % Regenaufnahme 0 % 0 20 40 60 80 100 120 140 Dämmstoffdicke (WLG 040) in mm Variante 1: ohne Dampfbremse Variante 2: mit Dampfbremse Folie 24

Schaden durch Schlagregenbeanspruchung Innen dämmen? Außen gucken! Quelle: Dipl.-Ing. Frank Eßmann, WTA-Deutschland, tha Ingenieurbüro, Mölln Folie 25

Schlagregendichte Außenwände Folie 26

Problem: Energetische Sanierung im Bestand Klassisches Hofgebäude im norddeutschen Umfeld Geplant: 6 cm kondensattolerierendes Innendämmsystem Folie 27

Nachweismöglichkeiten Nachweisfreie Konstruktion nach DIN 4108-3? Es handelt sich um keine nachweisfreie Konstruktion - da die wärmeschutztechnische Verbesserung größer ist als 1,0 m²k/w. Vereinfachter Nachweis nach WTA-Merkblatt 6-4? Das vereinfachte Nachweisverfahren scheidet aus, - da einerseits die Schlagregendichtigkeit nach DIN 4108-3 nicht eindeutig zu klären ist und - bei einem kondensattolerierenden System die Grenze von 95 % r. F. in der Tauebene überschritten wird. Folie 28

Zu definierende Größen einer Simulation Außen- und Innenklima Gitterstruktur Auswertekriterien Folie 29

Analyseumfang Im klassischen Fall sind in aller Regel drei Situationen zu berechnen: - Referenzrechnung Berechnung des unsanierten Ist-Zustands - Orientierung der höchsten Regenmengen Berechnung des höchsten Schlagregeneintrags, größtmöglicher Wassereintrag in die Konstruktion - Orientierung mit der geringsten solaren Einstrahlung Berechnung der kältesten Situation, geringstmögliche Abtrocknung der Konstruktion Folie 35

Auswertungskriterien Mögliche kritische Positionen: - die kalte Seite der Dämmung - der Klebemörtel - der Bestandsinnenputz - die innere Wandoberfläche (mehrdimensional) - Bestandskonstruktion (Schlagregeneinfluss) Für die Auswertung der Wassergehalte wird jeweils eine Schichtdicke des Materials von 10 mm empfohlen, bei dünneren Schichten kann der Wassergehalt über die Schichtdicke gemittelt werden. Folie 36

Wassergehalt Wassergehalt in in Vol.-% Vol.-% Die Innendämmung 14 Wassergehalt in Dämmstoffschichten 12 10 8 6 4 1. cm 2. cm 3. cm 4. Mittel cm 5. cm 6. cm Mittel 2 0 Jahresverlauf Folie 37

Zweiteiliger Nachweis Das Merkblatt legt die Randbedingungen für den numerischen, rechnergestützten Nachweis fest: - Klima, Zeitschritte, etc... Der Nachweis erfolgt in zwei Stufen: - erster Schritt eingeschwungener Zustand - zweiter Schritt Überprüfung der maximalen Wassergehalte in den einzelnen Bauteilschichten Folie 38

Beurteilungskriterien nach WTA-Merkblatt 6-5: eingeschwungener Zustand Der Nachweis erfolgt über den Gesamtwassergehalt im Jahresverlauf bei kontinuierlicher Verwendung eines sich jährlich wiederholenden Klimadatensatzes. Der eingeschwungene Zustand gilt als erreicht, wenn der Wassergehalt einen Grenzwert anstrebt. Als Richtwert für die Beurteilung wird eine jährliche Wassergehaltsänderung von weniger als 1% bezogen auf den Vorjahreswassergehalt empfohlen. Folie 39

Beurteilungskriterien nach WTA-Merkblatt 6-5: maximale Wassergehalte I Unterscheidung zwischen Bestandskonstruktion und neu eingebrachten Baustoffen. Innendämmsystem: - Kennwerte bekannt, Herstellerangaben Bestandskonstruktion (sofern nicht genauer bekannt): - Ein Durchfeuchtungsgrad von 30% sollte nicht überschritten werden (95 % r. F. ist zulässig) - Gipshaltige Untergründe: max. 95 % r. F. - Holzbauteile: 20 M-% Wassergehalt nicht langfristig, der Fasersättigungsgrad darf gar nicht überschritten werden. Folie 40

Auswertung Wassergehalt 1. cm Dämmung Folie 41

Wassergehalt im kalten Bereich der Dämmung Folie 42

Ermittlung von Kenngrößen Die Simulation ermöglicht nicht nur den genauen Nachweis einer Konstruktion, sondern vielmehr durch die Durchführung von Parameterstudien eine Beurteilung verschiedener weiterer Aspekte: - qualitativer Einfluss einer Kenngröße auf den Wassergehalt, auf das Verhalten der Gesamtkonstruktion - quantitative Eingrenzung verschiedener Kenngrößen Folie 43

Einfluss des Außenputzes auf Dämmschicht Folie 45

Einfluss des Außenputzes auf Dämmschicht Folie 46

Quintessenz In allen durchgerechneten Varianten wäre die geplante Maßnahme zulässig. Die Berechnungen zeigen, dass die Diffusionsdichtigkeit des Außenputzes nur einen geringen Einfluss auf den sich im Innendämmsystem einstellenden Wassergehalt hat, die Wasseraufnahme des Außenputzes sollte im Zweifel oder bei höherer Dämmstoffdicke im Vorfeld genauer untersucht werden. Die Simulation stellt hier eine weiteres Analysewerkzeug zur Verfügung. Folie 47

Innen dämmen? Außen gucken! Anders gucken! Folie 48