Tec de Monterrey Campus Ciudad de México, México Anika Fakultät 14, Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaft, 7. Fachsemester 05.08.13-14.01.14 (das sind die Flugdaten, Semester endet schon Anfang Dez.)
Tec de Monterrey, Campus Ciudad de México Die Tec de Monterrey ist eine private Hochschule, die für Business Studies besonders beliebt ist. Maschinenbauer, Architekten und Bauingenieure kommen auf Grund der guten Ausstattung auch auf ihre Kosten. Für Geisteswissenschaftler gibt es aber auch Kurse. Für mich war klar, dass es nach Lateinamerika gehen sollte. Eigentlich war meine erste Wahl Argentinien im Nachhinein bin ich aber wirklich froh, dass es nach Mexiko ging. In Sachen Vielfalt ist Mexiko glaube ich kaum zu toppen. 2
Mexiko City, Mexiko Mexiko City liegt ziemlich zentral und ist von daher ein guter Ausgangspunkt für Reisen in andere Teile des Landes. Zur Westküste (Acapulco) braucht man etwa vier Stunden und zur Ostküste (Veracruz) ebefalls. Um Mexico City herum liegen viele tolle Städte und Orte, die mit Bussen in wenigen Stunden zu erreichen sind. Tepotzlán, Cuernavaca,Tasxo, Puebla, Querétaro und San Miguel de Allende sind wirklich nur wenige Autostunden entfernt. Die Stadt selbst liegt auf ca 2400 Metern Höhe, in einem rieseigen Tal, das ursprünglich mal ein See war. 3
Organisation Der Transport vom Flughafen wird nicht von der Tec organisiert. Wer tagsüber ankommt kann die Metro nehmen nachts muss aber ein Flughafentaxi genommen werden. Bis ins Zentrum kostet das etwa 200 Pesos, also ca. 12 Euro. Ich empfehle für die ersten Tage ein Hostel in Condesa oder La Roma (Hostel 333, Hostel Home, Hostel Mexico City, Barefoot Hostel). Die Tec stellt keine Wohnungen zur Verfügung, hat aber eine Liste mit Möglichkeiten. Darüber hinaus gibt es viele Organisationen (Integrate, Mex-Life, Kultur-Housing), die WG s zur Verfügung stellen. Wartet mit der Wohnungssuche bis ihr vor Ort seit und wohnt erst mal im Hostel, bis ihr wirklich das richtige gefunden habt. Sprachkentnisse Obwohl ich mehrere Jahre Spanisch- Unterricht hatte, konnte ich als ich in Mexiko ankam, so gut wie gar nicht Sprechen. Das hat sich nach einigen Monaten geändert. Mittlerweile spreche ich zwar nicht perfekt, aber auf jeden Fall fließend. Das lag vor allem daran, dass ich nicht mit anderen Internationals gewohnt habe, sondern mit ca. 25 Mexikanischen Mitbewohnern in diesem wunderschönen Haus in La Roma. 4
Akademische Eindrücke Die Tec de Monterrey ist eine vor allem für mexikanische Verhältnisse sehr teure Einrichtung. Dementsprechend ist die Hochschule mit Apple-Computern, Laboren und Gebäuden vom feinsten ausgestattet. Die Dozenten, die englischsprachige Kurse unterrichten sprechen die Sprache perfekt und sind auch fachlich kompetent. Allerdings hat mir die Struktur der Kurse oft nicht gefallen. Das Modell orientiert sich eher an einer Highs-School, als an einer wissenschaftlich arbeitenden Eirnichtung. Documentary Production Media en Mexico Introduction to Mexican Culture Scriptwriting Espanol Avanzado Ich kann mir bis auf den Spanisch-Kurs alle Kurse für mein Studium anrechnen lassen. Da ich später mit Medien arbeiten möchte, habe ich die Kurse bewusst nach meinem Interessensschwerpunkt ausgewählt. 5
Dadurch, dass ich mit ca. 25 Mexikanern in einer riesigen WG (ca. 1 Stunde von der Tec entfernt gewohnt habe), habe ich mich nicht so sehr in die große Gruppe der Austausch-Studenten integriert., die größten Teils alle direkt in der Nähe der Tec gewohnt haben Für mich persönlich war das die beste Möglichkeit, um die Sprache zu lernen und die mexikanische Kultur kennenzulernen. Soziale Integration Die Schule bietet eine Vielzahl von außerschulischen Aktivitäten an. Von SportundTanzkursen, bis hin zu gestalterischen Kursen wie Malen, Zeichnen und Fotografieren war eigentlich alles dabei. Im Prinzip kann man sein ganzes Freizeitprogramm an der Tec gestalten und lernt dabei auch sehr einfach mexikanische Studenten kennen. Ich persönlich habe zwar anfangs einen Yoga- und einen Zeichenkurs belegt, allerdings wurde mir das dann aber zu viel. Leider werden diese Freizeitkurse sehr ernst genommen und benotet, sodass es meiner Meinug nach auch andere Möglichkeiten gab, sich sozial zu integrieren, weshalb ich die Kurse als gute Gelegenheit aber nicht als ein absolutes Muss ansehe. 6
Ihre Werbeaktion für die TU Anfangs hatte ich zusammen mit einer Komillitonin, die auch von der TU Dortmund kam, eine Infoveranstaltung für die TU geplant. Leider konnte uns die Gasthochschule keinen Raum zur Verfügung stellen. Deshalb versuchten wir es zunächst mit einem kleinen improvisierten Stand auf dem Campus. Leider fanden sich so nur wenig interessierte Studenten, die uns wirklich zuhören wollten. Daraufhin entschieden wir uns die Werbung für die TU einfach in Alltalgsgespräche mit einzubauen. Insgesamt hat sich die Variante als erfolgreicher entpuppt. Leuten denen wir einfach so, in einem normalen Gespräch, von dem Studium an der TU erzählten, waren interessierter und nahmen uns ernster. Am Infostand glaubten viele, dass wir Werbung machen müssten und nahmen uns nicht ab, dass Dortmund ein empfehlenswerter Studienstandort ist. Nach meiner Erfahrung ist es also besser, direkt mit Leuten zu reden und Ihnen im Gespräch ggf. Kontaktdaten wie fb oder Email für weitere Fragen in die Hand zu drücken. 7
Kultur Das interessanteste war für mich der Día de los Muertos (1.Nov., s. Foto) und insgesamt die Haltung der Mexikaner zu dem Thema. Anstatt nur das negative daran zu sehen, machen die Mexikaner ein Fest daraus, essen zusammen auf dem Friedhof mit ihren verstorbenen Angehörigen und betrinken sich und sind fröhlich anstatt zu trauern. Insgesamt ist die mexikanische Kultur sehr positiv und offen und es ist wirklich einfach Leute kennenzulernen. Ich habe mir vorgenommen etwas von der positiven Lebenseinstellung in meinem (momentan eher grauen) Alltag hier in Deutschland einfließen zu lassen. Da ich vorher schon in Mexiko und Zentral- Amerika gereist bin, war ich auf Dinge, wie z.b. die extrem präsente Spanne zwischen arm und reich, zwar vorbereitet, geschockt hat es mich trotzdem oft. Wirklich umgehauen hat mich die Größe der Stadt selbst und wie so viele Leute auf einem Haufen leben können. Mexiko City ist Reizüberflutung pur und anfangs war ich oft müde und schlapp, was aber völlig normal ist und allen so geht (Abgase, Luft, die hohe Lage). Später fand ich die Stadt so faszinierend, dass ich jederzeit wieder hin ziehen würde. 8
Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Tipp 1: Lernt die Sprache! Spanisch ist wirklich nicht so schwer und mit ein bisschen Grundkenntnissen könnt ihr ohne viel Aufwand ziemlich schnell mit den Leuten kommunizieren und so viel mehr über deren Kultur erfahren. Ihr spart euch viel Lernen am Schreibtisch wenn ihr mit Mexikanern zusammen wohnt, die im besten Fall kaum Englisch können. Auch wenn es einfacher ist: Sucht euch keine Wohnung mit dem netten Franzosen und der netten Australierin, die ihr in der O-Woche kennengelernt habt. Ihr werdet in der Tec mehr als genug Englisch reden und habt echt mehr davon, wenn ihr zuhause nur Spanisch hört. Tipp 2: Auch wenn ihr mit der Metro über eine Stunde braucht, kann ich die Wohnviertel Condesa und La Roma wirklich empfehlen. Im Gegensatz zu Tlalpan (wo die Tec ist), könnt ihr da ohne Angst nachts alleine auf die Straße. Am Wochenende könnt ihr von dort aus mit dem Eco-Bici die Stadt erkunden und die guten Clubs und Bars sind zu Fuß erreichbar. Wer direkt gegenüber von der TEC wohnt, hat zwar einen kurzen Weg zur Uni, muss am Wochenende aber viel in Taxi Geld investieren, um feiern zu gehen. Nehmt euch genug Zeit für die Wohnungssuche und entscheidet vor Ort und nicht von Deutschland aus, was für euch die beste Lösung ist. 9
Das Leben danach... Ich habe gelernt, dass man mit einer positiven Einstellung überall auf der Welt ein zu Hause finden kann. Obwol mir die Stadt anfangs gar nicht gefallen hat, wollte ich hinterher gar nicht mehr weg und könnte mir jederzeit vorstellen für ein Praktikum o.ä. zurück zukehren. Mexiko ist ein wahnsinnig facettenreiches Land mit einer einzigartigen Kultur. Ich habe das Gefühl insgesamt viel aus meiner Zeit dort gemacht zu haben natürlich erscheint es einem im Nachhinein immer zu kurz und man hätte immer noch gerne so viel mehr gesehen und kennengelernt. 10
Lasst euch von den Vorurteilen über Mexiko und vor allem Mexiko City nicht abschrecken. Kriminalität gibts überall auf der Welt und verglichen mit einigen anderen Städten im Land ist Mexiko City wirklich noch ziemlich sicher. Solange ihr euch an einige Regeln haltet, ist die Chance ziemlich gering, dass euch etwas passiert. Ich war ehrlich gesagt ziemlich überrascht, wie uneingeschränkt ich mich in der Stadt bewegen konnte. Außerdem ist das Leben in dieser unglaublich großen, chaotischen, kontrastreichen Stadt an sich eine einmalige Erfahrung. Es gibt jeden Tag etwas zu sehen, was euch überraschen wird im Positiven und Negativen. Es ist fast unmöglich Langeweile zu bekommen, weil es einfach so viele Sachen zu entdecken gibt (keine Stadt hat so viele Museen wie Mexiko-Stadt). Also lasst euch von den Medien und Berichten über den Drogenkrieg nicht abschrecken und nichts wie hin! 11
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