12. Januar 2014, Bad Boll Vorläufige Pressemitteilung: Bad Boller Reanimationsgespräche: 10 Thesen für 10.000 Leben Jeden von uns kann es treffen: Bei über 75.000 Menschen in Deutschland wird jedes Jahr mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen. Dann zählt jede Sekunde und das Funktionieren der Rettungskette vom Laien über die Leitstelle, Rettungsdienste bis ins Krankenhaus entscheidet über Leben und Tod. Derzeit überleben lediglich 5.000 Patienten den Herz- Kreislauf- Stillstand. Wie die Rettungskette für Patienten mit Herz- Kreislauf- Stillstand optimiert werden kann, haben 52 Experten für Wiederbelebung in Bad Boll diskutiert. Eingeladen hatten die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA), der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) und das Deutsche Reanimationsregister. Ergebnis der Tagung sind 10 Thesen, damit zukünftig 10.000 Patienten nach einer Reanimation das Krankenhaus wieder gesund verlassen können. Die Thesen beinhalten fundierte Aufträge, die das Erreichen dieser Ziele ermöglichen werden. Eine Folgeveranstaltung im nächsten Jahr wird dann die neuen Erkenntnisse zusammenführen. 10 Thesen für 10.000 Leben 70.000 Todesfälle nach erfolgloser Wiederbelebung sind inakzeptabel: Der Kampf dagegen ist eine gesamtgesellschaftliche und hoheitliche Aufgabe. Leben retten ist cool: Die Wiederbelebung durch Laien muss eine Selbstverständlichkeit sein. Jeder kann ein Leben retten: Um das therapiefreie Intervall zu verkürzen, müssen alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten für die Laienreanimation aktiviert werden. Wiederbelebung ist kinderleicht: Wiederbelebung ist einfach zu erlernen und muss bereits im Schulalter trainiert werden. Nur was wir messen, können wir verbessern: Alle Teilschritte der Wiederbelebung müssen einem umfassenden Qualitätsmanagement unterliegen. Jede Wiederbelebung muss im Deutschen Reanimationsregister vollständig erfasst werden. Der Herz- Kreislauf- Stillstand ist ein eigenständiges Krankheitsbild: Es müssen evidenzbasierte Postreanimationsstandards etabliert werden. Die spezialisierte Krankenhausbehandlung nach erfolgreicher Wiederbelebung ist überlebenswichtig: Diese Patienten müssen in spezialisierten Krankenhäusern (Cardiac- Arrest- Center) behandelt werden. Die Rettungsleitstelle kann den Ausgang der Wiederbelebung entscheidend verbessern: Die telefonische Anleitung zur Wiederbelebung muss flächendeckend verfügbar sein.
Regelmäßiges Training verbessert die Qualität der Reanimation: Ein interprofessionelles, interdisziplinäres Teamtraining in zertifizierten Kursen muss gewährleistet werden. Teilnehmer der Konferenz waren unter anderen: Prof. Dr. med. Christian Werner (Direktor der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Mainz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin) Prof. Dr. med. Götz Geldner (Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Ludwigsburg, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten) Prof. Dr. med. Bernd W. Böttiger (Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Köln, Vorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung, 1. Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin der DGAI) Priv.- Doz. Dr. med. Jan- Thorsten Gräsner (Ärztlicher Leiter Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein Campus Kiel, Sprecher des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters, stellv. Sprecher Sektion Notfallmedizin der Deutschen Interdisziplinären Organisation für Intensiv- und Notfallmedizin) Dr. med. Jan Wnent (Facharzt der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein Campus Lübeck, Mitglied des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters) Dr. med. Martin Messelken (Facharzt für Anästhesiologie, Mitglied im Organisationskomitee des Deutschen Reanimationsregisters) Prof. Dr. med. Matthias Fischer (Chefarzt der Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie an der Klinik am Eichert, Mitglied des Organisationskomitee des Deutschen Reanimationsregisters, 2. Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin der DGAI) Prof. Dr. med. Berthold Bein (Stellv. Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein Campus Kiel, Landesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Landesverband Schleswig- Holstein)
Reg. Dir. Kathleen Adler (Innenministerium Baden- Württemberg, Referat 43 Feuerwehr, Rettungsdienst, Fernmeldewesen) Med. Dir. Dr. med. Klaus Friedrich (Stellv. Bundesfeuerwehrarzt) Prof. Dr. med. Dietrich Andresen (Direktor der Klinik für Innere Medizin - Kardiologie, Allgemeine Innere Medizin und konservative Intensivmedizin am Vivantes Klinikum am Urban, Berlin, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Herzstiftung) Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Alex Lechleuthner (Vorsitzender Bundesverband Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Köln) Dr. med. Björn Hossfeld (Oberarzt Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Sprecher der Sektion Notfallmedizin der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Intensiv- und Notfallmedizin) Dr. med. Hartwig Marung (Oberarzt Institut für Notfallmedizin Hamburg Asklepios) Dr. med. Matthias Ruppert (Leiter Medizin ADAC Luftrettung ggmbh) Dr. med. Stephan Prückner (Geschäftsführender Direktor Institut für Notfallmedizin München) Christoph Müller (Sachgebietsleiter Erste Hilfe DRK- Generalsekretariat- Team 23) Achim Hackstein (Leiter der Kooperativen Regionalleitstelle Nord) Stephan Seewald (Assistenzarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein Campus Kiel, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Organisationskomitee des Deutschen Reanimationsregister) Über die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI): Die im April 1953 gegründete Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin e. V. (DGAI) vereinigt über 14.300 Mitglieder und zählt zu den größten medizinisch- wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland und ist die zweitgrößte anästhesiologische Fachgesellschaft weltweit. Nach ihrer Satzung hat sie die Aufgabe...Ärzte zur gemeinsamen Arbeit am Ausbau und Fortschritt der Anästhesiologie, lntensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie zu vereinen und auf diesen Gebieten die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA) trägt die DGAI
die Deutsche Akademie für Anästhesiologische Fortbildung e. V. (DAAF), die regelmäßig Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für Anästhesisten durchführt. Die DGAI veranstaltet jährlich den Deutschen Anästhesiecongress (DAC), den Hauptstadtkongresses der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (HAI) und richtet darüber hinaus internationale Anästhesie- Kongresse aus. Präsident der DGAI ist Prof. Dr. med. Christian Werner, Mainz. Internetseite: www.dgai.de Der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA) ist der Zusammenschluss von Fachärztinnen und Fachärzten für Anästhesiologie und Ärztinnen und Ärzten, die in der Weiterbildung für das Gebiet Anästhesiologie begriffen sind. Seine satzungsmäßigen Zwecke und Aufgaben sind die weitere Entwicklung der Anästhesiologie im allgemeinen Interesse zu fördern, die beruflichen Belange der im Fachgebiet Tätigen zu wahren sowie die zuständigen Behörden und Stellen in allen einschlägigen Fragen zu beraten. Er wurde 1961 in München gegründet und vertritt mittlerweile über 16.000 Mitglieder, von denen ca. 2.000 vertragsärztlich tätig sind. Präsident des BDA ist Prof. Dr. med. Götz Geldner, Ludwigsburg. Internetseite: www.bda.de Am 13. Dezember 2007 wurde der Deutsche Rat für Wiederbelebung - German Resuscitation Council (GRC) e.v. im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg der Universität Ulm gegründet. Damit entstand auch in Deutschland eine interdisziplinäre und alle in der Notfallmedizin beteiligten Berufsgruppen umfassende Vereinigung, die ihre zentrale Aufgabe in der Aufklärung, Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der Wiederbelebung sieht. Der German Resuscitation Council verfolgt das Ziel, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Personen, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Wiederbelebung befassen, zu unterstützen, zu fördern und zu harmonisieren und aus Expertensicht Forschungsergebnisse hinsichtlich ihrer Relevanz für Empfehlungen und Leitlinien zu bewerten. Vertreter des German Resuscitation Council sind u.a. bei der Leitlinienkonferenz zur Erstellung der in regelmäßigen Abständen überarbeiteten Empfehlungen des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR- Leitlinien) beteiligt. Vorsitzender des GRC ist Prof. Dr. med. Bernd W. Böttiger, Köln. Internetseite: www.grc- org.de Das Deutsche Reanimationsregister - German Resuscitation Registry (GRR) ist das deutschlandweite Instrument zum Qualitätsmanagement von präklinischen Reanimationen und innerklinischen Notfallteameinsätzten in Deutschland und anderen deutschsprachigen Standorten. Mit mehr als 133 teilnehmenden Rettungsdiensten stellt das Deutsche Reanimationsregister die größte überregionale Datenbank innerhalb des Rettungswesens in Deutschland dar und repräsentiert eine versorgte Bevölkerung von 18 Millionen Einwohnern. Das Deutsche Reanimationsregister ist neben einem Instrument des lokalen Qualitätsmanagements und dem bundesweiten Benchmarking ein wichtiges Werkzeug in der notfallmedizinischen Versorgungsforschung. Es bietet im Rahmen von Netzwerktreffen darüber hinaus Möglichkeiten zum Austausch zwischen den Teilnehmern sowie eine breite Basis für wissenschaftliche Forschung. Das Deutsche Reanimationsregister wird von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin (DGAI) betrieben. Der Sprecher des Organisationskomitees ist Priv.- Doz. Dr. med. Jan- Thorsten Gräsner, Kiel. Internetseite: www.reanimationsregister.de - - - - - - - - Dies ist die erste Pressemitteilung am Ende der Veranstaltung, Stand: Sonntag, 12. Januar 2014, 11:00h. Bis Mittwoch, 15. Januar 2014 wird ein Pressepaket zusammengestellt, inklusive Bildmaterial und überarbeiteter Information zu den 10 Thesen. Bitte senden Sie eine Email an jenny.otto@circlecomm.de um dieses Pressepaket anzufordern. Ansprechpartner für Presseanfragen: Priv.- Doz. Dr. med. Jan- Thorsten Gräsner Ärztlicher Leiter Notfallmedizin Universitätsklinikum Schleswig- Holstein, Campus Kiel Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Schwanenweg 21 24105 Kiel Tel.: 0431 / 597-2991 Fax: 0431 / 597-3002 e- Mail: graesner@reanimationsregister.de Jenny Otto Circle Comm GmbH - Agentur für Gesundheitskommunikation Heidelberger Landstraße 8 64297 Darmstadt Tel.: 0 61 51 / 36 0 87-18 Fax: 0 61 51 / 36 0 87-29 e- Mail: jenny.otto@circlecomm.de