Jederzeit verbotene Wirkstoffe und Methoden (bei und ausserhalb von Wettbewerben)



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FIF4. Zirkular Nr Zürich, 23. Juli 2014 GS/mav-oon. Sehr geehrte Damen und Herren,

Transkript:

FIF~ For the Game. For the World. An die Mitglieder der FIFA Zirkular Nr. 1288 Zürich, Dezember 2011 GS/jdv/kgr Verbotsliste 2012, Internationaler Standard für medizinische Ausnahmegenehmigungen und MAG-Bestimmungen der FIFA Sehr geehrte Damen und Herren, in der Anlage finden Sie die ab 1. Januar 2012 gültigen MAG-Bestimmungen der FIFA. Diese enthalten alle Änderungen gemäss der neuen Verbots liste internationaler Standard, die von der WADA herausgegeben wird und am 1. Januar 2012 in Kraft tritt. Zu beachten sind insbesondere die folgenden wichtigen Änderungen : Zusammenfassung der Änderungen in der Verbotsliste 2012 (siehe: http://www.wada-ama.orqldocumentsiworld Anti-Doping ProgramtWAPP-Prohlbited- 1ist/2012NVADA Summary Modifications 2012 List EN.pdt) Jederzeit verbotene Wirkstoffe und Methoden (bei und ausserhalb von Wettbewerben) So. Nicht zugelassene Wirkstoffe Die Klasse SO figuriert neu unter "Verbotene Wirkstoffe", um deutlich zu machen, dass sie keine "Methoden" einschliesst. "Le" (d. h.) wurde durch "e.gl! (z. B.) ersetzt. Zudem wurden mehr Beispiele hinzugefügt. Diese Klasse steht neu unter dem Titel "Verbotene Wirkstoffe", damit deutlich wird, dass die entsprechenden Bestimmungen nur für Wirkstoffe und nicht für Methoden gelten. Zur Ausdehnung des Geltungsbereichs wurde " Le" (d. h.) durch "e.g" (z. B.) ersetzt. Dank weiteren Beispielen ist zudem besser ersichtlich, welche Wirkstoffe in diese Klasse fallen. Die Wirkstoffe unter SO gelten als spezifisch. 51. Anabole Wirkstoffe Der IUPAC-Name von Bolandiol (estr-4-ene-3ß, 17ß-diol) wurde unter S 1.a hinzugefügt. Metaboliten von DHEA (7a-hydroxy-DHEA, 7ß-hydroxy-DHEA und 7-keto- DHEA) wurden unter S 1.b angefügt. Es wurde präzisiert, dass die Liste der endogenen Metaboliten nicht abschliessend ist. Die Liste der endogenen AAS ist abschliessend. Federation Internationale de Football Association FI FA-Strasse 20 P.O. Box 8044 Zu rich Switzerland Tel. : +41-(0)43-222 7777 Fax: +41 -(0)43-222 7878 www. FIFA.com

FIF~ Far the Game. Far the Warld. 52. Peptid hormone. Wachstumsfaktoren und verwandte Wirkstoffe Wie bereits in der Erklärung zur Verbotsliste 2011 mitgeteilt, wurden die Blutplättchenpräparate aus der Verbotsliste entfernt, da nicht erwiesen ist, dass diese Methoden zur Leistungssteigerung eingesetzt werden, obwohl diese Präparate Wachstumsfaktoren beinhalten. Auch wenn die Präparate einige Wachstumsfaktoren enthalten, konnte in aktuellen Studien zu Blutplättchenpräparaten über eine mögliche therapeutische Wirkung hinaus kein leistungssteigerndes Potenzial nachgewiesen werden. Individuelle Wachstumsfaktoren sind aber weiterhin verboten, wenn sie separat als gereinigte Wirkstoffe gemäss S.2.5 verabreicht werden. S3. Beta-2-Agonisten Formoterol zur Inhalation in einer täglichen therapeutischen Dosis von max. 36 Mikrogramm wurde als Ausnahme in die Liste der verbotenen Beta-2-Agonisten aufgenommen. Wenn im Urin mehr als 30 ng/ml Formoterol entdeckt wird, gilt dies als auffälliges Analyseergebnis, es sei denn, der Athlet weist anhand einer kontrollierten pharmakokinetischen Studie nach, dass dieses auffällige Ergebnis die Folge der Anwendung einer therapeutischen Dosis von inhaliertem Formoterol war. Somit erfordern Formoterol, Salbutamol und Salmeterol 2012 keine medizinische Ausnahmegenehmigung (MAG) (für alle anderen Beta-2-Agonisten ist eine MAG erforderlich). Empfehlung an Teamärzte: In einigen Ländern ist die maximale tägliche Dosis höher als der in der Verbotsliste festgeschriebene Grenzwert von 36 Mikrogramm pro Tag. Ist medizinisch eine Dosis über dem Grenzwert indiziert, muss deshalb rückwirkend eine (Notfall-)MAG beantragt werden. Benötigt ein Spieler regelmässig eine höhere Dosis, muss eine reguläre MAG beantragt werden. Sofern eine solche Behandlung medizinisch wirklich geboten ist, sollte eine MAG gewährt werden. Damit der Urinwert für Salbutamol und Formoterol nicht überschritten wird, müssen die Spieler sorgfältig über die korrekte Anwendung dieser Wirkstoffe informiert werden. Sie sollten nicht "nach Bedarf" verabreicht werden. Die Spieler sind anzuweisen, sich genau an die Vorgaben betreffend Verabreichungsweg, Dosierung und Häufigkeit der Anwendung zu halten, und vor der Möglichkeit eines auffälligen Analyseergebnisses ausdrücklich zu warnen. S4. Hormone und Stoffwechsel-Modulatoren Der Titel dieser Klasse wurde von "Hormon-Antagonisten und -Modulatoren" in "Hormone und Stoffwechsel-Modulatoren" geändert, weil eine neue Untergruppe geschaffen wurde. Aktivatoren von Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (5 (PPAR15) (z. B. GW 1516) und von PPAR15-AMP-aktivierten Proteinkinasen (AMPK) (z. B. AICAR) gelten neu als Wirkstoffe, die den Zellstoffwechsel verändern. S5. Diuretika und andere maskierende Wirkstoffe Die Anwendung von Felypressin in der Dentalanästhesie wurde vom Verbot von Wirkstoffen ausgenommen, die eine ähnliche Wirkung wie Desmopressin haben. Zu Glycerol wurde eine Anmerkung hinzugefügt: Glycerol ist verboten, wenn es in grossen Mengen, die weit über die üblichen Konzentrationen in Nahrungsmitteln und Körperpflegemitteln hinausgehen, als Plasmaexpander eingesetzt wird. Seite 2/3

FIF. Far the Came. Far the Warld. M2. Chemische und physikalische Manipulation Die Katheterisierung wurde als Beispiel entfernt. Das Volumen und die Häufigkeit von intravenösen Infusionen und/oder Injektionen wurden präzisiert: mehr als 50 ml innerhalb eines Zeitraums von sechs Stunden. Die Bestimmungen unter M2.3 wurden klarer formuliert. M3. Gendoping Um den Begriff des Gendopings zu präzisieren, wurden die Beispiele in M3.3 zu S4.5 verschoben. Bei Wettbewerben verbotene Wirkstoffe und Methoden 56. Stimulanzien Der Passus zu Adrenalin wurde betreffend Anwendung präzisiert. 59. Glukokortikosteroide Bei den Verabreichungswegen von Glukokortikosteroiden ergaben sich im Vergleich mit der Verbotsliste 2011 keine Änderungen. Die obige Übersicht enthält lediglich die wichtigsten Punkte und reicht keinesfalls für ein umfassendes Verständnis des neuen Reglements. Zur Vermeidung von Missverständnissen empfiehlt die Medizinische Kommission der FIFA allen Mitgliedsverbänden, die MAG Bestimmungen der FIFA sorgfältig durchzulesen und sich mit den Vorschriften vertraut zu machen. Wir empfehlen insbesondere, die MAG-Bestimmungen dem gesamten medizinischen Personal abzugeben und die Spieler entsprechend zu informieren. Wir danken für Ihre Unterstützung im Kampf gegen Doping im Fussball. Mit freundlichen Grüssen FEDERATI N INTERNATIONALE DEFO T_~~ CIATION /..; Anlage: ein Exemplar der MAG-Bestimmungen der FIFA Kopie an: Exekutivkomitee Medizinische Kommission Konföderationen WADA Seite 3/3

FIFN FM the GHle. Fot the WOfld. Diese Bestimmungen regeln die Anwendung, Erteilung, gegenseitige Anerkennung und Verwaltung medizinischer Ausnahmegenehmigungen (MAG), die in der Zuständigkeit der FIFA liegen und gemäss Art. 7 des Internationalen Standards für medizinische Ausnahmegenehmigungen am 1. Januar 2012 in Kraft treten. Den FIFA-Bestimmungen für medizinische Ausnahmegenehmigungen (MAG-Bestimmungen) liegen folgende Dokumente zugrunde: FIFA-Anti-Doping-Reglement (ADR), gültig ab 1. April 2010 Welt-Anti-Doping-Kodex (WADA-Kodex), gültig ab 1. Januar 2009 Internationaler Standard für medizinische Ausnahmegenehmigungen (ISTUE), gültig ab 1. Januar 2011 I. Anwendungsbereich Mit den MAG-Bestimmungen wird sichergestellt, dass bei FIFA-Wettbewerben für sämtliche Spieler das gleiche Verfahren gilt und dieses in allen Mitgliedsverbänden und Konföderationen einheitlich angewandt wird. Gemäss WADA-Kodex ist es Spielern und Ärzten erlaubt, für Wirkstoffe und Methoden auf der Liste der Klassen verbotener Wirkstoffe und verbotener Methoden 2012 (Verbotsliste) eine MAG, d. h. Erlaubnis zur Anwendung, zu beantragen. Diese Bestimmungen definieren die Kriterien für eine MAG, die Vertraulichkeit der Informationen, das Antrags- und Bewilligungsverfahren und die gegenseitige Anerkennung von MAG. Die MAG-Bestimmungen gelten für alle Spieler, die an FIFA-Wettbewerben teilnehmen oder den registrierten FIFA-Testpools angehören, namentlich dem internationalen registrierten Testpool (Auswahl durch die FIFA-Anti-Doping-Stelle, Information des Spielers durch den betreffenden Mitgliedsverband), dem Elite-Testpool (gemäss Definition der betreffenden Konföderation) und dem Vorwettbewerbs-Testpool der FIFA (Teams der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2012). Im Sinne einer optimalen Zusammenarbeit bei internationalen Wettbewerben verpflichten sich alle Konföderationen zur Anwendung der MAG-Bestimmungen. 11. Bewilligungsinstanz Die MAG-Gewährung liegt allein in der Zuständigkeit der Medizinischen Kommission der FIFA. Die Prüfung und Erteilung medizinischer Ausnahmegenehmigungen überträgt die Kommission dem MAG Beratungsgremium. Das MAG-Beratungsgremium umfasst drei Ärzte, die sich mit der Betreuung und Behandlung von Spielern auskennen und über ausgewiesene Sachkenntnisse in kl inischer Medizin, Sport- und Trainingsmedizin verfügen. Die Mitglieder dürfen sich in keinem Interessenskonflikt

befinden. Bei der Beurteilung von MAG-Anträgen darf das MAG-Beratungsgremium beliebig medizinische und wissenschaftliche Fachmeinungen einholen. Das Beratungsgremium ist bemüht, binnen 21 Tagen nach Erha lt aller erforderlichen Unterlagen über den Antrag zu entscheiden. Gemäss Art. 8 Abs. 1 ISTUE gewährt das MAG-Beratungsgremium MAG für: FIFA-Wettbewerbe (FIFA-Wettbewerbe 2012, siehe Anhang 1) Spieler des internationalen registrierten Testpools und des Vorwettbewerbs-Testpools der FIFA MAG-Anträge von Spielern, die an FIFA-Wettbewerben teilnehmen oder den registrierten FIFA Testpools angehören, sind zu Händen des MAG-Beratungsgremiums an die FIFA-Anti-Doping-Stelle zu richten, sofern mit anderen MAG-Bewilligungsstellen keine Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung vorliegt (siehe Tabelle 1 sowie Kapitel VI). StUfe Nationale Spieler, die nur an nationalen Wettbewerben teilnehmen." Internationale Spieler, die für internationale Teamwettbewerbe und Freundschaftsspiele der Konföderationen aufgeboten werden; FIFA-Elite-Testpool Nationale Anti-Doping Organisation (NADO) oder andere zuständige Stelle, z. B. Nationales Olympisches Komitee Konföderation Spieler und/oder Klubarzt Spieler und/oder Teamarzt der Verbandsmannschaft Internationale Spieler, die an internationalen Klubwettbewerben teilnehmen oder sich im FIFA-Elite-Testpool befinden Internationale Spieler, die an FIFA-Wettbewerben (einschi. Vorrundenspiele für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft TM) teilnehmen oder sich im FIFA Vorwettbewerbs-Testpool befinden Konföderation FIFA Von Konföderationen erteilte MAG werden automatisch anerkannt. Spieler und/oder Klubarzt Spieler und/oder Teamarzt der Verba ndsma n nsch aft Spieler im internationalen registrierten Testpool der FIFA Tabelle1: MAG-Bewilligungsstellen im Fussball FIFA Von Konföderationen erteilte MAG werden automatisch anerkannt. Spieler und/oder Teamarzt der VerbandsmannschafVKlubarzt FIFA TUE Policy 2012 2

111. Kriterien für die MAG-Erteilung MAG-Anträge an die FIFA werden gemäss den Kriterien beurteilt, die in Art. 4 ISTUE und Anhang C ADR festgelegt sind. IV. Vertraulichkeit von Informationen Bei der Sammlung, Speicherung, Verarbeitung, Offenlegung und Aufbewahrung von persönlichen Informationen während des MAG-Verfahrens hält sich die FIFA an den Internationalen Standard für den Schutz der Privatsphäre und persönlicher Informationen. Ein Spieler, der eine MAG beantragt, erklärt sich schriftlich damit einverstanden, dass den MAG Ausschüssen, die gemäss WADA-Kodex für die Prüfung der Akte zuständig sind, und, sofern erforderlich, anderen unabhängigen medizinischen oder wissenschaftlichen Sachverständigen sowie dem gesamten Personal, das für die Verwaltung, Überprüfung und Anfechtung von MAG zuständig ist, alle Angaben im Zusammenhang mit dem Antrag offengelegt werden. Der Antragsteller erklärt sich ebenso damit einverstanden, dass die Entscheide des MAG-Beratungsgremiums gemäss WADA Kodex an weitere zuständige Anti-Doping-Organisationen und FIFA-Mitgliedsverbände weitergeleitet werden. Sollten unabhängige externe Experten beigezogen werden müssen, werden alle Informationen in Zusammenhang mit dem Antrag eines Spielers anonymisiert weitergeleitet. Die Mitglieder des MAG-Beratungsgremiums, alle unabhängigen Experten sowie das Personal der FIFA-Abteilung Medizin und der FIFA-Anti-Doping-Stelle unterstehen strengster Geheimhaltungspflicht. Sie behandeln insbesondere folgende Informationen vertraulich : a. sämtliche medizinischen Informationen und Angaben, die vom Spieler und seinen Ärzten gemacht werden b. sämtliche Einzelheiten des Antrags einschliesslich der Namen der involvierten Ärzte Ist ein Spieler nicht damit einverstanden, dass das MAG-Beratungsgremium oder ein anderer MAG Ausschuss medizinische Informationen über ihn einholt, muss er dies seinem Arzt schriftlich mitteilen. In diesem Fall ist aber weder die Erteilung einer MAG noch die Verlängerung einer bestehenden MAG möglich. Persönliche, während des MAG-Verfahrens gesammelte Informationen werden von der FIFA während zehn Jahren aufbewahrt. V. MAG-Antragsverfahren Ein MAG-Antrag wird nur geprüft, wenn ein vollständig ausgefülltes Antragsformular einschliesslich aller erforderlichen Dokumente (siehe Anhang 3 - MAG-Formular) eingereicht wurde und die Bedingungen von Anhang C ADR erfüllt sind. Die folgenden Spieler müssen bei der FIFA eine MAG einholen (siehe auch Kapitel 11), es sei denn, sie sind im Besitz einer von einer Konföderation ausgestellten MAG, die von der FIFA automatisch anerkannt wird: FIFA TUE Policy 2012 3

o o o Spieler im internationalen registrierten Testpool der FIFA Spieler im FIFA-Vorwettbewerbs-Testpool Spieler, die an einem FIFA-Wettbewerb teilnehmen Der Spieler muss den MAG-Antrag spätestens 21 Tage vor Benötigen der MAG (z. B. für einen FIFA-Wettbewerb) einreichen. Das MAG-Antragsformular, das als Anhang dem ISTUE beiliegt, wurde von der FIFA zwecks weiterer Erfassung von Daten abgeändert (siehe Anhang 3). Das MAG-Antragsformular liegt bei der FIFA auf Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch vor und muss leserlich in einer der vier FIFA-Sprachen ausgefüllt werden. Die medizin ische Akte, einschliesslich aller Unterlagen und Berichte, muss in einer der vier FIFA-Sprachen eingereicht werden. Auf dem Antrag müssen die Zugehörigkeit des Spielers und, bei Bedarf, der Wettbewerb angegeben werden, für den der Antrag eingereicht wird. Der Antrag muss auch frühere oder anhängige MAG-Anträge, den Namen der Stelle, an die der Antrag gerichtet war, und den Entscheid anderer Stellen im Fa lle einer Neubeurteilung oder Anfechtung enthalten. Einem Antrag sind eine vollständige medizinische Akte sowie die Ergebnisse sämtlicher Abklärungen, Laboranalysen und bildgebenden Untersuchungen beizulegen, die für den Antrag relevant sind. Die medizinischen Informationen, auf die sich die Diagnose und Behandlung stützen, sowie die Dauer der Gültigkeit richten sich nach den entsprechenden Angaben im WADA-Dokument "Medicallnformation to Support the Decisions of TUECs". Bei Anträgen für Beta-2-Agonisten (abgesehen von Salbutamol, Salmeterol und Formoterol im Fall von Asthma) sind die besonderen Bestimmungen von Anhang 2 einzuhalten. Jegliche zusätzl ichen zweckdienlichen Abklärungen oder bildgebenden Untersuchungen, die vom MAG-Beratungsgremium vor Erteilen der MAG angefordert werden, gehen zulasten des Antragstellers oder der zuständigen nationalen Stelle/des betreffenden Klubs. Dem Antrag muss ein Attest eines fachlich qualifizierten Arztes beiliegen, der die dringende Indikation des verbotenen Wirkstoffs oder der verbotenen Methode für die Behandlung des Spielers bestätigt und darlegt, weshalb bei der Behandlung des Spielers kein erlaubter Wirkstoff eingesetzt werden kann. Für den betreffenden Wirkstoff ist der generische Name anzugeben. Markennamen sind nicht zulässig und führen zur Rückweisung des Antrags. Die Dosis sowie die Häufigkeit, die Art und die Dauer der Verabreichung des verbotenen Wirkstoffs oder der verbotenen Methode sind anzugeben. Bei diesbezüglichen Änderungen ist ein neuer Antrag einzureichen. Normalerweise fällt das MAG-Beratungsgremium innerhalb von 21 Tagen nach Eingang aller erforderlichen Dokumente einen Entscheid, den die FIFA-Anti-Doping-Stelle dem vom Spieler auf dem MAG-Antrag bezeichneten Kontakt schriftlich mitteilt. Wird ein MAG-Antrag nicht innerhalb der erforderlichen Frist, aber mit angemessenem Vorlauf vor einem Wettbewerb eingereicht, ist das MAG-Beratungsgremium bemüht, das MAG-Verfahren vor Beginn des Wettbewerbs abzuschliessen. Wird der MAG-Antrag eines Spielers, der dem internationalen FIFA TUE Policy 2012 4

registrierten Testpool oder dem Vorwettbewerbs-Testpool der FIFA angehört oder der an einem FIFA-Wettbewerb teilnimmt, bewilligt, wird dem Spieler und der WADA die Bewilligung umgehend zugestellt einschliesslich Angaben zur MAG-Dauer und etwaiger Bedingungen für die MAG. Verweigert das MAG-Beratungsgremium einem Spieler die MAG, kann dieser gemäss Art. 4 Abs. 4 des WADA-Kodex beim MAG-Ausschuss der WADA eine Neubeurteilung seines Antrags verlangen. Zusätzlich zu einer Antragsgebühr muss der Spieler dem MAG-Ausschuss der WADA sämtliche Informationen zur MAG vorlegen, die bereits beim MAG-Beratungsgremium eingereicht wurden. Solange die Neubeurteilung des Antrags anhängig ist, bleibt der ursprüngliche Entscheid des MAG-Beratungsgremiums in Kraft. Hebt die WADA den ursprünglichen Entscheid auf, gilt dies nicht rückwirkend, weshalb die Ergebnisse des Spielers in der Zeit, für die die MAG erteilt wurde, bestehen bleiben. Der Entscheid der WADA t ritt spätestens 14 Tage nach M itteilung des Entscheids an den Spieler in Kraft. Der MAG-Ausschuss der WADA erläutert ausführlich und in einer für Laien (z. B. Spieler) verständlichen Sprache alle medizinischen Punkte, die zur Aufhebung des Entscheids des MAG Beratungsgremiums geführt haben. Die WADA kann die Bewilligung oder Verweigerung einer MAG auf Ersuchen des Spielers oder aus eigenem Antrieb prüfen. Gegen Entscheide der WADA, die die Bewilligung oder Verweigerung einer MAG aufheben, kann der Spieler oder die FIFA ausschliesslich beim Sportschiedsgericht CAS Rechtsmittel einlegen. VI. Gegenseitige MAG-Anerkennung Das MAG-Beratungsgremium der FIFA anerkennt MAG, die die Konföderationen Spielern des internationalen registrierten Testpools der FIFA und Spielern, die an FIFA-Wettbewerben teilnehmen, erteilt haben. Nationale Anti-Doping-Organisationen (NADO) sind nicht befugt, Spielern, die bekanntermassen den registrierten FIFA-Testpools angehören oder an FIFA-Wettbewerben teilnehmen, eine MAG zu erteilen. Eine MAG, die von einer NADO erteilt wurde, ist nicht automatisch international gültig. Wird ein Spieler kurzfristig Mitglied einer dieser Gruppen, anerkennt das MAG Beratungsgremium die MAG der NADO, sofern o die zuständige NADO die Kriterien der FIFA für die MAG-Bewilligung anwendet, insbesondere in Bezug auf Asthma-Behandlung, o das ursprüngliche Antragsformular, einschliesslich aller medizinischen Informationen, die bei der zuständigen Stelle eingereicht wurden, dem FIFA-Beratungsgremium übermittelt wird (falls der Antrag ursprünglich nicht in einer der offiziellen FIFA-Sprachen gestellt wurde, ist eine englische Übersetzung zu liefern), o das MAG-Beratungsgremium bestätigt, dass der Antrag den MAG-Bestimmungen der FIFA entspricht. FIFA TUE Policy 2012 5

VII. Erteilte MAG Die FIFA muss der WADA alle MAG, die Spielern gewährt wurden, die dem internationalen registrierten Testpool oder dem Vorwettbewerbs-Testpool der FIFA angehören oder an FIFA Wettbewerben teilnehmen, sowie alle diesbezüglichen Dokumente zukommen lassen. Wichtig: Ungeachtet der WADA-Bestimmungen, die für die Meldung von Wirkstoffen gelten, die den Spielern verabreicht werden, ist Art. 1 Abs. 3 von Anhang E ADR zu beachten: "Auf dem Formular sind in leserlicher Schrift alle Medikamente (Name des Wirkstoffs, Dosis, Zeitpunkt und Dauer der Verschreibung sowie Verabreichungsmethode) anzugeben, die die Spieler in den letzten 72 Stunden vor dem Spiel eingenommen oder verabreicht bekommen haben." Anhang 1 Bei folgenden FIFA-Wettbewerben 2012 ist eine MAG der FIFA oder einer von der FIFA anerkannten Anti-Doping-Organ isation erforderlich : FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Aserbaidschan 2012 FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Usbekistan 2012 FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Thailand 2011 FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2012 Anhang 2 Antrag für die Behandlung von Asthma Stellungnahme der Medizinischen Kommission der FIFA Die Diagnose Asthma wird aufgrund eines Gesamtbefunds, bestehend aus Krankengeschichte mit Atembeschwerden, einer körperlichen Untersuchung und/oder entsprechenden Laboranalysen und Praxistests, gestellt. Das MAG-Beratungsgremium weist darauf hin, dass für die Behandlung von Asthma in den meisten Fällen Glukokortikosteroide sowie in Notfällen, bei Begleitsymptomen und vor dem Training Beta-2-Agonisten inhaliert werden. Die Einnahme von Beta-2-Agonisten alleine ist in den wenigsten Fällen indiziert. Die übermässige Verwendung von kurz- und langwirksamen Beta-2- Agonisten bewirkt Resistenzen und ist gesundheitsschädigend. Seit 1. Januar 2010 steht die Inhalation von Salbutamol und Salmeterol in therapeutischen Dosen nicht mehr auf der WADA-Verbotsliste. Seit 1. Januar 2012 gilt das Gleiche für Formoterol. Für alle Beta-2- Agonisten abgesehen von Salbutamol, Salmeterol und Formoterol gilt: 1. Alle Spieler, die dem registrierten FIFA-TestpooI angehören, sowie Spieler, die an einem FIFA Wettbewerb teilnehmen, benötigen für die Anwendung von Beta-2-Agonisten eine MAG der FIFA (oder einer Konföderation). 2. Ein Spieler, dessen MAG-Antrag abgewiesen wurde, darf den fraglichen Wirkstoff nicht verwenden, solange der Antrag nicht bewilligt wurde (MAG haben keine rückwirkende Wirkung). FIFA TUE Policy 2012 6

3. Wie bei allen anderen Wirkstoffen, die von den Spielern 72 Stunden vor einem Wettbewerb eingenommen werden, muss auch bei Beta-2-Agonisten auf dem FIFA-Dopingkontroll-Formular 0-1, das zum Zeitpunkt der Kontrolle vom Teamarzt auszufüllen ist, deren Anwendung vermerkt werden (siehe auch Kapitel VII). 4. Aus dem MAG-Antrag für die Anwendung eines oben aufgeführten Wirkstoffs muss eine klare Diagnose hervorgehen: belastungsinduziertes Asthma (BIA; einige Patienten brauchen nur vor der Belastung eine Behandlung) milde oder schwerere Form von chronischem, andauerndem Asthma mit belastungsinduzierter Komponente (tägliche Einnahme entzündungshemmender Wirkstoffe sowie Behandlung vor der Belastung erforderlich) bronchiale Hyperreaktivität während der Belastung aufgrund einer Infektion der oberen Atemwege (kurzfristige Therapie, bis drei Monate) 5. Ein Spieler muss (über seinen Teamarzt) auf dem MAG-Antrag (siehe Anhang 3) die begleitende Inhalation von Glukokortikosteroiden melden, damit geprüft werden kann, ob nach bester medizinischer Praxis verfahren wurde (die Inhalation von Glukokortikosteroiden muss auch auf dem FIFA-Doping kontroll-formular 0-1 vermerkt werden, das der Teamarzt zum Zeitpunkt der Kontrolle auszufüllen hat, siehe auch Kapitel VII). 6. Gemäss den medizinischen Informationen der WADA zu Asthma müssen Spieler, die andere Beta-2-Agonisten als Salbutamol, Salmeterol oder Formoterol inhalieren, im Besitz eines medizinischen Attests sein, das diese Anwendung rechtfertigt, den nachfolgenden Anforderungen genügt und beste medizinische Praxis widerspiegelt: 1) vollständige Krankengeschichte: wiederkehrende Symptome von Atemwegproblemen wie Engegefühl in der Brust, pfeifende Atemgeräusche und Husten durch Hyperventilation, Belastung oder andere Reize sind Voraussetzung für eine Diagnose von Asthma oder BIA bei Spielern; 2) umfassender Bericht der klinischen Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Atemwege, um ähnliche Krankheitsbilder auszuschliessen, die Schwere der Atemwegsobstruktion im Ruhezustand zu beurteilen, Faktoren zu erkennen, die die Leistung des Spielers beeinträchtigen können, und Co-Morbiditäten zu entdecken, die die Behandlung erschwerden können; 3) Spirometrie-Bericht mit den Werten für das forcierte Ausatmungsvolumen (FEV) innerhalb einer Sekunde (Einsekundenkapazität - FEV1) im Ruhezustand (Spitzenausatmungswerte sind nicht zulässig) zum Nachweis einer Atemwegsobstruktion (Verhältnis verminderte FEVllforcierte Vitalkapazität); 4) bei Atemwegsobstruktion im Ruhezustand erfolgt die Spirometrie-Messung nach der Inhalation eines kurz wirkenden Beta-2-Agonisten, um nachzuweisen, dass die bronchiale Verengung reversibel ist (wobei das Ausbleiben einer Reaktion auf Broncholytika oder eine negative Reaktion auf einen Standarddiagnosetest einen Asthmabefund nicht ausschliesst); 5) liegt keine reversible Atemwegobstruktion im Ruhezustand vor, wird zum Nachweis eines überempfindlichen Bronchialsystems ein bronchialer Provokationstest durchgeführt. Dieser FIFA TUE Policy 2012 7

Nachweis kann durch physiologische (Belastungs- oder eukapnischer willkürlicher Hyperventilationstest) oder pharmakologische (Metacholin, Mannitol, hypertonische Kochsalzlösung, Histamin) Belastungstests der Hyperventilation erfolgen. Eine testspezifische Abnahme der Einsekundenkapazität nach der Verabreichung eines Provokationswirkstoffs gilt als diagnostisch und ist mit einem Belastungsreiz vergleichbar. Ein überempfindliches Bronchialsystem setzt eine positive Reaktion auf einen der genannten Provokationstests voraus. Fehlt eine solche, muss die medizinische Akte überprüft werden; 6) Spirometrie- und andere Diagnosetestergebnisse sind zusammen mit dem Bericht des untersuchenden Facharztes für Atemwegserkrankungen einzureichen. Die massgebenden Testergebnisse dürfen zum Zeitpunkt der Verabreichungen höchstens vier Jahre alt sein; 7) vollständiger Name, Fachgebiet, Adresse (einschliesslich Telefon- und Telefaxnummern, E Mail-Adresse) des untersuchenden Arztes. 7. MAG für Asthma werden bei chronischem Asthma und belastungsinduziertem Asthma für vier Jahre erteilt. Zur Verlängerung einer MAG nach dieser Zeitspanne muss beim MAG Beratungsgremium das Ergebnis einer Nachuntersuchung durch einen Facharzt für Atemwegserkrankungen oder einen Arzt, der während der MAG-Periode Spieler auf Asthma behandelt hat, eingereicht werden. Anhang 3 MAG-Antragsformular der FIFA FIFA TUE Policy 2012 8