KIRCHE ST. GEORG IN SCHWAIG

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Transkript:

KIRCHE ST. GEORG IN SCHWAIG Kirchenpatron Hl. Georg Kirche St. Georg mit Vorhalle und Turm Der Hl. Georg lebte im 3. Jh. n. Chr. und wurde vermutlich in Kappadokien/Byzanz geboren. 1 Er war ein römischer Legionär der, nachdem er seine Rüstung abgelegt hatte, das Evangelium verkündete. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletians (284 305 n. Chr.) stärkte der Hl. Georg, alle die sich aus Angst vor Folter vom Glauben abkehren wollten. Er selbst überlebte der Legende nach zahlreiche Martyrien im Zeichen des Kreuzes. So soll er z.b. beim Eintauchen in flüssiges Blei eine erfrischende Kühle verspürt haben. 2 1 Wikipedia, Georg (Heiliger), Stand 06.08.2010 2 Fernando u. Gioia Lanzi, Das Buch der Heiligen, 2003, S. 86 f. 1

Besondere Berühmtheit erlangte der Hl. Georg als Drachentöter. Als in der Stadt Silene in Lybien die Königstochter einem in einen See lebenden Drachen geopfert werden sollte, beschützte er diese vor dem Ungeheuer. Nachdem ihm ein Engel eine weiße Fahne mit Kreuz überreicht hatte, tötete er den Drachen mit seinem Speer. Daraufhin ließen sich alle taufen und der König befahl eine große Kirche zu bauen. 3 Der Hl. Georg wurde um 303 n. Chr. enthauptet. Seine Grabstätte wird in Lydda/Pälästina seit dem 4. Jahrhundert verehrt. 4 Andere Quellen nennen Nikomedia (Iszmit/Türkei) als Sterbeort. 5 Neben den Hl. Laurentius zählte der Hl. Georg zu den beliebtesten Kirchenpatronen im altbayerischen Raum während der römischen und bajuwarischen Mission. Allein im Bistum Regensburg gibt es 48 Georgspatrozinien, von denen die meisten sehr alt sind. 6 Durch die Verbindung zum Kloster Münchsmünster 7 könnte auch die Kirche von Schwaig in die Frühzeit der Christianisierung des Donauraumes, wie die Orte Bad Gögging, Eining und das Kloster Weltenburg, zurückgehen. 8 Kirchengeschichte Die katholische Filialkirche St. Georg ist eine spätromanische Anlage aus dem 12./13. Jahrhundert, die im frühen 18. Jahrhundert barockisiert wurde. 9 Grundriss der Kirche, 1922 Vermauertes Portal Das flach gedeckte Langhaus und das Presbyterium sind aus sorgfältig geschnittenen Kalksteinquadern gemauert. An der Südseite sind ein vermauertes Rundbogenportal und ein darüberliegendes Fenster aus der 3 Fernando u. Gioia Lanzi, Das Buch der Heiligen, 2003, S. 86 4 Fernando u. Gioia Lanzi, Das Buch der Heiligen, 2003, S. 88 5 Wikipedia, Georg (Heiliger), Stand 06.08.2010 u. Ökumenisches Heiligenlexikon Georg der Märtyrer 6 Prof. Georg Schwaiger, Die Pfarrei Hienheim in Geschichte und Gegenwart, 1986, S. 55 7 Dr. Peter Morsbach, Schnell Kunstführer Nr. 2003, Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, S. 3 8 Prof. Georg Schwaiger, Die Pfarrei Hienheim in Geschichte und Gegenwart, 1986, S. 55 9 Denkmäler in Bayern, Landkreis Kelheim, 1992, S. 382 2

Erbauungszeit zu sehen, wobei das kleine romanische Fenster durch ein barockes Rundfenster gestört ist. Die übrigen beiden Fensterachsen sowie die beiden Seitenfenster des Chorraumes wurden im frühen 18. Jahrhundert vergrößert. Auf der Ostseite des Presbyteriums ist noch ein kleines romanisches Fenster erhalten. Der rechteckige Altarraum ist durch einen kräftigen Chorbogen mit Kämpfern und Wulst getrennt. Die Kämpfer sind bis zu den Außenmauern verlängert, wobei aber der Wulst hinter den Seitenaltären Romanisches Fenster abgeschlagen ist. Der tonnengewölbte Altarraum ist in zwei ungleiche Hälften geteilt, die durch einen Gurtbogen auf Wandpfeilern getrennt sind. 10 Die Sakristei mit Kreuzgewölbe wurde vermutlich in der Barockzeit auf der Nordseite des Chorraumes angebaut. 11 Der schlanke, quadratische Turm erhebt sich über den Chor- und Gurtbogen an der Westseite des Presbyteriums. Er wurde vermutlich erst in einer zweiten Bauphase errichtet, wie ein kleines Kreuzfenster (40 cm) und die deutlich erkennbare Linie des Ostgiebels im Mauerwerk der Kirche auf der Innenseite des Turmes erkennen lassen. Auch der Durchgang vom Dachboden zum Turm wurde ohne Sturz herausgebrochen. 12 Kreuzfenster im Ostgiebel Der Turm schließt über den romanischen Schallöffnungen einen Spitzhelm mit Dreiecksgiebeln (19. Jh.). 13 Im Turm befinden sich drei Glocken, von denen die Dreifaltigkeitsglocke (411 kg) 1976 von der Gemeinde Schwaig gestiftet wurde. 14 Eine große Besonderheit sind die an den Ostecken der Kirche und des Chorraumes weit vorspringenden Kragsteine, wobei der auf der Kragsteine 10 Dr. Peter Morsbach, Schnell Kunstführer Nr. 2003, Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, S. 26 ff.; s.a. Denkmäler in Bayern, Landkreis Kelheim, 1992, S. 382 f. und Mader Felix, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Kelheim, 1922 S. 331 ff. 11 Lt. Aussage von Architekt Uwe Raab, der die Sanierung von 2004 bis 2007 durchführte 12 Feststellung von Architekt Uwe Raab und dem Verfasser bei der Kirchenbesichtigung am 7.8.2010 13 Denkmäler in Bayern, Landkreis Kelheim, 1992, S. 382 f. 14 Hans Bauer, Festschrift 100 Jahre FFW Schwaig, 1980, S. 159 3

Südseite des Altarraumes eine Maske mit Konturen trägt. 15 Der Dachstuhl des Kirchenschiffes wurde laut einer Inschrift 1687 gefertigt. An der Westseite des Langhauses ist eine barocke Vorhalle angebaut, 16 ähnlich wie in Geibenstetten und Niederulrain. Über dem Eingang wurde 1884 eine neue Empore mit einem vorspringenden Mittelteil auf zwei Stützpfeilern eingezogen, wie ein bei der Sanierung 2006 freigelegtes Fresco mit der Inschrift Hier ist das Haus Gottes auf der Unterseite beweist. Fresko unter der Empore v. 1884 Die Decke des Langhauses wurde in der Barockzeit 1710/15 17 mit einem in drei Felder eingeteilten schlichten Stuck mit Faden und Blattranken versehen. Chor- und Gurtbogen im Altarraum sind mit Engelsköpfen mit Blütengehängen und Akanthus verziert. Das Gewölbe zeigt stuckierte Kartuschen über Füllhörnern, die Apsis pflanzlichen Stuck. 18 15 Dr. Peter Morsbach, Schnell Kunstführer Nr. 2003, Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, S. 26 ff. u. Mader Felix, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Kelheim, 1922 S. 331 ff 16 Mader Felix, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Kelheim, 1922 S. 331 ff. 17 Mader Felix, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Kelheim, 1922 S. 331 ff. u. Denkmäler in Bayern, Landkreis Kelheim, 1992, S. 382 f 18 Dr. Peter Morsbach, Schnell Kunstführer Nr. 2003, Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, S. 28 4

Innenansicht der Kirche St. Georg Der sehr schöne Hochaltar wurde 1711 von dem Neustädter Schreiner Anton Schnidtmann für 46 fl. gefertigt. Im Vergleich zu seiner Höhe wirkt der Altar unwahrscheinlich breit. Das Altarbild wird von jeweils paarweise gegenläufig gedrehten Säulen mit seitlichen Figurennischen flankiert. In den Säulenwindungen befinden sich Blütengirlanden. Auf der linken Seite steht der Hl. Stephanus, rechts die Hl. Katharina. Das Altarbild zeigt den Hl. Georg als Drachentöter auf einem aufsteigenden Pferd. Gemalt wurde es von Michael Freiburger aus Geisenfeld, der auch den Altar fasste und hierfür insgesamt 150 fl. erhielt. Der Auszug schließt mit einem Segmentbogen, der sich genau dem Tonnen- Hochaltar von 1711 gewölbe des Chorraumes anpasst. Das von Fruchtgirlanden umgebene Oberbild zeigt die Muttergottes Maria mit dem Kind. 19 Der Hochaltar steht 19 Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, von Dr. Peter Morsbach, S. 26 ff. 5

auf einem sehr alten gemauerten Altartisch der vom neu marmorierten Antependium verdeckt ist. 20 Rechts neben der Sakristeitür befindet sich eine frühgotische Sakramentsnische. Diese schließt sich über einer geraden Öffnung mit einem kleinen Giebel mit flachen Krabben und Kreuzblume. 21 Die Nische ist mit einer kleinen Metalltüre mit der Inschrift IHS verschlossen. Links neben der Sakramentsnische wurde bei der Sanierung 2006 ein kleines Fresco mit Wandmalereien freigelegt. Die beiden Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1660/70. 22 In den Mittelnischen der beiden Seitenaltäre befanden sich bis zur Renovierung 1986 die beiden nazarenischen Altarbilder mit Maria und Josef, die heute auf der Empore hängen. Im Mittelschrein des linken Seitenaltars steht heute eine gotische Mondsichelmadonna mit Kind (15. Jh.) die ursprünglich aus der Kirche in Mindelstetten stammt. 23 Sie wird von der Hl. Fides oder Sophia (= Glauben oder Weisheit) und den Hl. Bernhard von Clairvaux flankiert. In der Mitte des rechten Seitenaltars steht der Hl. Josef (19. Jh.). Die beiden Seitenfiguren sind der Hl. Leonhard und Johannes der Evangelist. Die Kanzel an der Nordwand mit den vier Evangelisten und einem apokalyptischen Lamm stammt ebenfalls aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. 24 Der Schalldeckel mit dem Hl. Apostel Paulus wurde erst bei der letzten Renovierung (2006) wieder Kanzel u. linker Saitenaltar installiert. 25 Links neben der Kanzel steht eine sehr schöne Hl. Ursula, mit Ihren Attributen Palme, Pfeil und Krone aus dem späten 15. Jahrhundert. 20 Lt. Aussage von Architekt Uwe Raab, der die Sanierung von 2004 bis 2007 durchführte 21 Mader Felix, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Kelheim, 1922 S. 334 22 Denkmäler in Bayern, Landkreis Kelheim, 1992, S. 382 f. 23 Die Madonna wurde v. Stiftskanonikus H.H. Martin Kraus der Kirche in Schwaig gestiftet, lt. Aussage v. Fortner Maria u. Tschirnack Theresia (beide Nichten v. Pf. Kraus) 24 Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, von Dr. Peter Morsbach, S. 26 ff. 25 Lt. Aussage von Architekt Uwe Raab, der die Sanierung von 2004 bis 2007 durchführte Hl. Ursula u. Hl. Sebastian 6

Sie trägt ein bodenlanges Kleid und einen mit harten Knitter- und Schlüsselfalten gebildeten Mantel. Ihr gegenüber befindet sich der an einen Baum gebundene und von Pfeilen durchbohrte Hl. Sebastian mit zurück geschlagenen Mantel (1515/20). Bemerkenswert ist auch die Reihe kleinformatiger Apostelbilder aus dem 18. Jahrhundert. 26 An der Südwand hängt unter dem Empore ein Votivbild mit klassizistischem Dekor mit der Inschrift: Zur Ehre Gottes u. des hl: Wendelin gelobte die Gemeinde Schwaig 1795 bei einer herrschenden Viehseuche d. hl: Wendelini Tag stehts zu feiern. 27 Am 24. Mai 2009 wurde die neue Orgel im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes von Canonicus Karl Raster von der alten Kapelle in Regensburg geweiht. Sie dient wie bereits der berühmte Die neue Orgel von 2009 Komponist Johann Sebastian Bach über seine Musik gesagt hat: Soli Deo Gloria allein der Ehre Gottes und der Freude und Erbauung der Menschen. Die neue Orgel mit ihren vielfältigen klanglichen Facetten und einer majestätischen Klangfülle wurde mit großem handwerklichem Können von dem Orgelbaumeister Josef Maier aus Hergensweiler am Bodensee 26 Die Apostelbilder wurden ebenfalls von Stiftskanonikus H.H. Martin Kraus gestiftet, lt. Aussage v. Fortner Maria u. Tschirnack Theresia (beide Nichten v. Pf. Kraus) 27 Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, von Dr. Peter Morsbach, S. 26 ff. 7

gefertigt. Sie stellt sowohl in materieller wie auch in musikalischer Hinsicht ein wahres Schmuckstück dar. 28 Pfarreizugehörigkeit Die Kirche von Schwaig gehört seit alters her zur Pfarrei Münchsmünster. Bereits im 10 Jh. wurde Schwaig als monasterium (Kloster) bezeichnet. Bei der Wiedergründung des Klosters Münchsmünster 1131/32 wird Schwaig als villa genannt. Ob damit ein Gutshof zur Versorgung des Klosters oder ein Dorf gemeint ist geht aus der Urkunde nicht hervor. In einer Urkunde von 1376 wird die Kirche St. Georg als Pfarrkirche bezeichnet. Im ältesten Pfarreienverzeichnis der Diözese Regensburg von 1326 ist aber Schwaig nicht erwähnt. 29 Neustadt a.d.donau, den 24.08.2010 Anton Metzger Stadtarchivar 28 Reinhold Furtmeier, Bericht über die neue Orgel im XI. Kulturbote vom Oktober 2009 der Schwoagara Dorfbühne Kunst und Kultur e.v. u. Mittelbayer. Zeitung vom 27.05.2009 29 Die Kirchen der Pfarrei Münchsmünster, 1992, von Dr. Peter Morsbach, S. 26 ff. 8