ungeschminkt 10 Jahre Redaktionsteam ungeschminkt Seite 14-15 Nicht vergessen: Landesverbandstag in Eltville am 16. März 2013 Ausgabe Februar 2013



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Transkript:

ungeschminkt Das Magazin des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e. V. Februar 2013 Seite 8-9 10 Jahre Redaktionsteam ungeschminkt Seite 14-15 100 Jahre Burgschauspieler Eppstein - Seite 6-7 25 Jahre Volksbühne Bad Emstal - Seite 28-29 amarena 2012 in Rudolstadt - Seite 26-27 Nicht vergessen: Landesverbandstag in Eltville am 16. März 2013 ungeschminkt Februar 2013 1

IMPRESSUM Herausgeber: Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.v. Mitglied im BDAT Georg-Büchner-Str. 9 61194 Niddatal Verantwortlich: Vorsitzender: Norbert Deforth (nd) Tel.: 06034-3467 E-Mail: norbert.deforth@lvha.de Im Internet unter: www.lvha.de Seminare des LV Hessen Hinweis: Unsere Seminare werden gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Termin Titel Ort Referent Betreuer/in 01. - 03. 03. 13 Schwerpunkt Haare Die Frisur macht die Figur JH Lauterbach Barbara Hostalka Martina Gregor 12. - 14. 04. 13 Sprechtechnik AfL Weilburg Brigitte Leistikow Ingrid Suhr 19.04. - 21.04. 13 Dramaturgir/Regie JH Hoherodskopf Markus Herlyn Norbert Deforth Redaktionsleiter/ Verantwortlicher Redakteur (V.i.S.d.P.): Frank Weymann (fw), Königsberger Str. 15 34270 Schauenburg Tel.: 05601-5430 Fax: 05601-920735 E-Mail: redaktion@lvha.de 07.06. - 09.06. 13 Berthold Brecht August 2013 Jugendtheatercamp 2013 für Jugendliche ab 13 J. Jugendburg Hohensolms Jugendburg Hohensolms Ulrich Schwarz Jörg Dreismann/ Simon Isser Ingrid Suhr J. Dreismann S. Isser Lektorat: Antje Hörl (ah) Teichecke 15 34308 Bad Emstal Tel.: 05625-5577 E-Mail: antje.hoerl@lvha.de 30.08. - 01.09. 13 Maske JH Lauterbach Sonja Tham Heiner Kraft 13.09. - 15.09. 13 Seniorentheater JH Hoherodskopf Eckhard Friedl Ingrid Suhr Nachdruck, mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. 11.10. - 13.10. 13 Schauspieltraining JH Lauterbach Thomas Hof Martina Gregor Auflage 1000 Stck. Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich (Februar / August) Anzeigenpreise: 1/1 Seite: 120,00, 1/2 Seite: 60,00, 1/4 Seite: 30,00 Letzte Seite (außen): 180,00 Layout, Satz und Bildbearbeitung: Frank Weymann, Schauenburg Die nächste erscheint im August 2013 Redaktionsschluss: 01. Juli 2013 Druck: flyeralarm GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg www.flyeralarm.com Titelfoto: amarena 2012: Das Theater Die Schotte aus Erfurt hat mit Romeo und Julia den Preis der Kategorie Schauspiel gewonnen. Foto: Frank Weymann 18.10. - 20.10. 13 Dramaturgir/Regie JH Hoherodskopf Markus Herlyn Ingrid Suhr 01.11. - 03.11. 13 Musical JH Frankfurt Brigitte Leistikow Heiner Kraft Die aktuellen Ausschreibungen für unsere Seminare findet ihr im Internet unter: http://www.amateurtheater-hessen.de Ansprechpartnerin: Künstlerische Beratung/Lehrgangkoordination, Ingrid Suhr, Tel.: 06 07 13 93 67 94 Inhalt Impressum / Seminare / Inhalt 2 VBE: Hänsel und Gretel 20 Editorial 3 StattTheater: Bremer Stadtmusikanten 21 LV Tag 2013 / Neue Mitglieder 4 BDAT News 22 Theater am Fluss / TG Wundertüte 5 Kulissenschieber: Ein gemütl. Wochenende 23 100 Jahre Burgschauspieler Eppstein 6-7 Int. Amateurtheatertage Hanau 24 KiJu Theaterpreis 2011 8-9 WHT: Hinter verzauberten Fenstern 25 Seminar Regie 10 amarena 2012 in Rudolstadt 26-27 TheMa90 - Das lief 2012 11 25 Jahre VBE 28-29 Seminar: Commedia dell arte 12 TGASS: Ein Sommernachtstraum 30-31 Familie Krause & theater domino 13 M/O Treffen / Jugendtheater in Merkenfritz 32 10 Jahre Redaktion ungeschminkt 14-15 Kindertheater Kaufungen: Hotzenplotz 33 Mitte/Süd Treffen 16 Termine - Termine - Termine 34 Jens Guske im WHT 17 Ehrung für N. Radermacher / Theatertreff Lörrach 35 KiJu Camp 2012 auf Burg Hohensolms 18-19 Theater Hin & Weg: Odysseus 36 2 ungeschminkt Februar 2013

Editorial Liebe Theaterfreunde, Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bürger in ihrer Neujahrsansprache zu Mut, Leistungsbereitschaft und Zusammenhalt aufgerufen. Das wirtschaftliche Umfeld werde nächstes Jahr nicht einfacher, sondern schwieriger, was uns aber nicht mutlos werden lassen sollte, sondern - im Gegenteil sollen wir dies als Ansporn und Herausforderung begreifen, Missstände zu beheben und die Zukunft weiter gestalten. Es wird also nicht einfacher, aber das wussten wir ohnehin sind wir Bühnen doch tagtäglich mit all den Schwierigkeiten knapper werdender finanzieller Mittel, Streichung von Zuschüssen, Verteuerung des Spielbetriebs, veränderten Rahmenbedingungen usw., usw. konfrontiert. Das war aber in 2012 und auch in den Jahren davor schon der Fall. Dennoch konnten bis auf wenige Bühnen in unserem Verband, alle auf eine erfolgreiche Saison 2012 zurück blicken. Sieben Bühnenabgänge - wegen Auflösung - standen 18 Neuzugängen in 2012 gegenüber, so dass unser Verband nunmehr 202 Mitgliedsbühnen zählt. Die Einführung des Lastschriftverfahrens für den Einzug des Verbandsbeitrags war uns ein großes Anliegen. Rund 115 Bühnen haben bisher die Lastschrifteinzugserklärung zurück gesandt, zwei haben abgelehnt und bei 85 Bühnen steht die Antwort noch aus. Wir haben im Rahmen unserer Statistikerhebung bei den ausstehenden Bühnen nochmals auf unsere Bitte hingewiesen und hoffen, dass wir bis Februar alle Antworten vorliegen haben und mit großer Beteiligung das Lastschriftverfahren einführen können. Schließlich konnten wir 2012 unseren Kinder- und Jugendtheater-Wettbewerb abschließen. Dem zum ersten Mal ausgelobten Kinder- und Jugendtheaterpreis hessischer Amateurbühnen lagen 14 wundervolle und interessante Inszenierungen zu Grunde. Mit diesem Preis wollen wir die Bühnen motivieren -noch stärker und intensiver als bisher- das Kinder- und Jugendtheater zu fördern oder - wo noch nicht geschehen - Kinder- und Jugendarbeit in die bisherige Bühnenarbeit zu integrieren (siehe auch Seiten 8 und 9). Für 2014 planen wir erneut eine Ausschreibung als Maßnahme zugunsten des künstlerischen Nachwuchses und hoffen, dass sich viele Bühnen an unserem zweiten Kinder- und Jugendtheater-Wettbewerb beteiligen. Mit großem Erfolg haben wir unsere Seminarreihe mit 9 Lehrgängen und rund 160 Beteiligten aus unseren Mitgliedsbühnen durchführen können. Wir werden auch in diesem Jahr unsere erfolgreiche Seminarreihe fortsetzen und mit unterschiedlichen Formaten Gelegenheit geben -noch mehr als bisher - diese als Kommunikationsraum und Ort des kreativen Miteinanders zu erfahren, die eigene Welt ins Theater zu bringen und das Theater aus neuer Perspektive zu entdecken, Neues an sich zu entdecken und Spielkolleginnen und kollegen aus der ganzen Hessischen Region kennen zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. Wie schon mehrfach bekannt gegeben, findet am 16. März 2013 unser Landesverbandstag in Eltville, im Tagungszentrum der Deutsche Bundesbank statt. Ausrichtende Bühne ist der Sportu. Kulturclub Deutsche Bundesbank Theatergruppe, die in 2013 auch ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Bitte blockt jetzt schon den Termin, damit wir bei unserem Landesverbandstag, der auch mit Vorstandswahlen verbunden ist, kompetent und zahlreich vertreten sind! Ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2013 Norbert Deforth ungeschminkt Februar 2013 3

Landesverbandstag 2013 Der Landesverband Hess. Amateurbühnen e.v. lädt ein: Landesverbandstag am 16.03.2013 Im Tagungszentrum der Deutschen Bundesbank, Erbacher Straße 18, 65343 Eltville am Rhein Ausrichter: Die Theatergruppe vom Sport- u. Kulturclub der Deutschen Bundesbank Beginn 10.30 Uhr, ab 9.30 Uhr wird ein Frühstück angeboten. Die schriftliche Einladung mit Tagesordnung folgt in Kürze! NEWS NEWS NEWS Fundsache! Begonnen hat das Jahr für den LABW mit dem Erhalt von 200 000 mehr Fördermitteln... (Aus der Verbandszeitung des Landesverband Amateurtheater Baden- Württemberg LABW) Herzlich Willkommen! Wir begrüßen alle neuen Mitglieder ganz herzlich und freuen uns auf eine gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohle aller. Den ausgeschiedenen Mitgliedern wünschen wir weiterhin eine spannende Theaterarbeit und alles Gute. Der Vorstand Jubiläen Die silberne Ehrennadel des BDAT erhielten: Wehlheider Hoftheater Kassel Renate Kanturek Werner Kanturek Volksbühne Bad Emstal Inge Friebertshäuser Hubert Friebertshäuser Antje Hörl Uwe Hörl Heike Friebertshäuser-Stanz, Ilona Neumann Lothar Neumann André Roth-Gröning Dagmar Risseler Neue Mitglieder im Landesverband Nr. Bereich Name 027 S Bühne Peterek 083 M Nolens Volens 097 M KAP e.v. Dornholzhausen 126 M De Erweller Theaterverein 130 M Shrimps/Improvisationstheater 156 S Theatergruppe In Bewegung 198 M Klassikerbühne e. V. 199 S Amathega 200 MO Theatergruppe Der Spiegel 201 S Junge Oper Rhein-Main e. V. 202 M THESPIS Projekttheater 203 S Theater Mobile Zwingenberg 204 N Das GuxThe 205 N Theatergus 206 N Laienspielgruppe Metze 207 M Kurz Form Chaos 208 M Fähnlein zu Dillenburg e.v. S= Süd, M= Mitte, MO= Mitte/Ost, N= Nord Nicht mehr im Landesverband: Nr. 027 Die Auftreter Naumburg Nr. 087 Wachenbücher Weltbühnchen Nr. 137 Kleine Schwalmbühne e. V. Nr. 143 Theater zu 5 Nr. 148 Christa Wagner Nr. 159 TG Manderbach Nr. 197 Die Treppe 4 ungeschminkt Februar 2013

v. l. Jasmin Brübach als Reporterin, Gerrit Reinecke als Lehrer, Frank Böck als Polizist und Andrea Glowig als Reporterin Theater am Fluss Kassel Fotos: Jörg Hapke Klaus Fischbach als Herr III und Elke Meister-Baral als Die alte Dame. Besuch der alten Dame Einen echten Klassiker des deutschsprachigen Theaters bekam man im Oktober im Ständehaus in Kassel zu sehen: Dürrenmatts Besuch der alten Dame stand auf dem Spielplan des Theater am Fluss seit 2006 Mitglied im Landesverband. Bei äußerst karger Bühnenausstattung Schauplätze wurden nur angedeutet, meist genügte ein einziges Requisit waren die Darsteller ganz auf sich konzentriert. Das Spiel an sich dominierte, nur wenig lenkte das Auge ab von der Darstellung der Charaktere. Vor allem im zweiten Akt gelang es der Gruppe um Elke Meister-Baral vortrefflich, die (leider zu wenigen) Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und sie mit gesträubten Haaren und leichter Gänsehaut zurück zu lassen denn in Dürrenmatts Tragikomödie obsiegen Korruption und Gier, vordergründig jedoch auch Sühne von Schuld. Ein intensives Spiel vor allem der Hauptdarsteller! ah Theatergruppe Wundertüte e.v. - Ein Besuch in Taunusstein Zu den Adventszeithäppchen in der Vorweihnachtszeit gehört unbedingt der Besuch bei der Wundertüte aus dem Taunus. Diesmal wurde Die Schöne und das Biest im Bürgerhaus in Taunusstein-Hahn auf die Bühne gebracht. Wir waren gespannt, wie man dieses nicht sehr leichte Thema auf der Bühne umsetzen wird. Eine Schlossführerin führte erzählend durch das Stück und so wurde es auch für die Kleineren verständlich. Eine gute Lösung. Schon das Bühnenbild ist fantastisch, ebenso die gesamt Bühnenausstattung. Ganz allerliebst und ein wunderbarer Einfall, die verzauberte Belegschaft des Schlosses als Geschirr, also als Tassen, Untertassen, Besteck und, ganz zauberhaft, als Teepott auftreten und tanzen zu lassen. Wunderbar und urkomisch der Herr von Unruh, den Angela Wallek darstellte. Ganz herrlich auch das Geplänkel und die Dialoge zwischen dem Küchengeschirr und personal. Dass einige Neue dabei waren und sehr zurückhaltend gespielt haben, ist uns zwar aufgefallen, tat aber dem Ganzen keinen Abbruch. Auch die neuen Schauspieler müssen erst hineinwachsen und werden mit jedem Jahr freier auftreten. Ein so gigantisches Stück mit ca. 40 (meist) kleinen und größeren Schauspielern hinzukriegen ist wahrlich eine Meisterleistung. Kathleen und Lazlo Hornjak, die Macher, Herz und Seele der Wundertüte, haben hier wieder eine tolle Leistung gezeigt. Karin Hartmann ungeschminkt Februar 2013 5

Schneewittchen (2012) Eine Dame vom Maxim (2009) 100 Jahre Burg 2013 wird historisches Burgjahr Heiliger Rumpelstilzchen (2012) Mittleres Foto: Aufnahme aus 1913 Alle Fotos dieser Seite: Burgschauspieler Eppstein 6 ungeschminkt Februar 2013 Schön steht sie da, die Burg Eppstein, immer noch. In diesem Jahr stehen 100 Jahre Burgfestspiele an und alle Veranstaltungen sollen darauf ausgerichtet werden. Eine Reihe von kleinen Theateraufführungen zu unterschiedlichsten Anlässen über das ganze Jahr verteilt und das große Jubiläumsstück Ein Lehnstag auf Burg Eppstein oder Das Kettenhemd. Eine Posse über die Burgschauspieler, in Verbindung mit dem Stück, das vor 100 Jahren zum erstenmal auf der ältesten Freilichtbühne Hessens aufgeführt wurde. Wir spielen quasi uns selbst, nur um 100 Jahre in die Vergangenheit zurück versetzt, so die Burgschauspieler: Eine Theatertruppe probt für die erste Festspielaufführung im Jahr 2013. Sie wollen das Stück Ein Lehnstag auf Burg Eppstein von Franz Tochtermann aufführen, das tatsächlich 1913 mit einem enormen Aufgebot von rund 280 Schauspielern und Statisten zu Fuß und zu Pferde auf die Burg gebracht wurde. Die Burgfestspiele hatten ihren Anfang, als Fürst Stolberg-Werningerode den Architekten Franz Burkhard beauftragte, die Burg zu sanieren. Der war ein findiger Kopf. Er hat schon damals so etwas wie Stadtmarketing betrieben. Er initiierte die Burgfestspiele. Wenn Schauspieler dort agieren, dann mache das die Burg für die Öffentlichkeit erlebbar und es sei eine Möglichkeit, Gelder zu generieren, so die einfache Überlegung. Die Burgfestspiele werden am 22. Juni eröffnet, in deren Rahmen das oben erwähnte Jubiläumsstück vom Burgfestspielregisseur und Autor Dr. Bernhard Thurn zu sehen sein wird. Drei weitere Aufführungen folgen am 23./29./30. Juni 2013. Auf der Bühne tummeln sich dann zuweilen bis zu 50 Burgschauspieler und Gastspieler, wie die evangelische Pfarrerin Schuffenhauer, samt ihrem Bläserchor, der hessische Landeskonservator, der Bürgermeister und sogar die Schirmherrin Nele Neuhaus. Ebbe in der Stadtkasse, gefeiert wird trotzdem: 2013 erinnert die Stadt mit zahlreichen Veranstaltungen an das 100-jährige Bestehen der Burgfestspiele. Außerdem im Programm: Der in Eppstein aufgewachsene Mathias Münch, die Opera Classica mit der Oper Nabucco, das Harmonic Brass Orchester München, das Kinder- und Jugendtheater Frankfurt mit zwei Stücken vom Räuber Hotzenplotz und das Barock am Main-Ensemble.

Der Meisterboxer (2010) schauspieler Eppstein Genesius lädt alle Hessischen Amateur-Bühnen ein Hier sind Sie richtig (2011) Weiteres Highlight im Jubiläumsjahr ist die Genesius-Feier zu Ehren des Schutzheiligen der Schauspieler, Spielleute und Bühnenkünstler, am 15. September 2013. Statt eines Stadtfestes laden die Eppsteiner Burgschauspieler alle Hessischen Amateurbühnen zu einem Schauspieler-Gottesdienst im Burghof ein. Da man den Gästen eine nüchterne Heimreise nicht zumuten kann, gibt es anschließend einen Frühschoppen. Die Vereine Eppsteins bieten Essen und Getränke an und die Burgschauspieler selbst grillen eine oder mehrere Wildschweine mit herrlichen Knödeln dazu. Das Programm ist geplant bis abends 18 Uhr. Der Freilichtgottesdienst beginnt schon mit einem Marsch vom Marktplatz um 10 Uhr, auf die Burg. Dort erwarten uns Musiker und Sänger, unter anderem Elvis Presley, die den Gottesdienst nach Schauspielmanier aufpeppen werden. Nach dem Gottesdienst besteht das Angebot, kleine Aufführungen zur Erheiterung der Gäste bzw. Schauspielkollegen einzubringen. Die Darbietungen sollten nicht länger als 25 Minuten sein, damit vielen Spielgruppen eine Aufführungsmöglichkeit geboten werden kann. Da die Besucherzahl auf Burg Eppstein bei ca. 800 Personen ihre räumliche Schmerzgrenze erreicht, bitten die Eppsteiner Burgschauspieler um eine Voranmeldung mit Angabe der ungefähren Teilnehmerzahl und ob die jeweilige Bühne einen spielerischen Beitrag leisten möchte. In den kommenden Wochen wird sich der Vorstand auch noch persönlich bei den vielen Bühnen melden. Wer der Gruppe jedoch entgegen kommen möchte, kann sich bei der 1. Vorsitzenden Juliane Rödl gerne schon per Mail ankündigen oder weitere Informationen einholen, unter j.roedl@burgschauspieler-eppstein.de oder info@burgschauspieler-eppstein.de. Die Eppsteiner Burgschauspieler freuen sich auf ein unvergessliches Treffen mit all den Schauspielkolleginnen und Kollegen und mit dem Heiligen Genesius. Das Büffet in der Burg, denn irgendwann hat die Mannschaft auch mal Hunger... ungeschminkt Februar 2013 7

Der Kinder und GO Wehlheider Hofth m CRE Die Juroren: Der Kinder und Jugendpreis in SILBER Theaterclub Elmar e.v. Offenbach mit Herr der Fliegen Foto: Bernd Georg Ganz herzlich bedanken wir uns bei den Juroren, die für uns diese sehr umfangreiche Arbeit durchgeführt haben. Es waren immerhin 14 Theaterstücke anzusehen und zu bewerten, was bei der Fülle der sonstigen Aufgaben der Juroren nicht immer leicht zu bewerkstelligen ist. Der Erste hessische Kinder- und Jugendtheaterpreis ist vergeben. Auch wenn sich das Bewertungsverfahren durch verspätete Einreichungen und organisatorischer Probleme etwas zäh gestaltet hat, so hat es dennoch zu einem guten Ende gefunden. Die drei am besten bewerteten Produktionen erhalten vom Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.v.- neben einer Urkunde und einem Pokal- einen Geldpreis für die weitere Arbeit im Bereich Kinder- und Jugendtheater. Der erste Preis ist mit 1.500,-, der zweite Preis mit 1.000,- und der dritte Preis mit 500,- dotiert. Die Preisträger sind: 1. Preis: Das Wehlheider Hoftheater, Kassel. Mit dem aktuellen Jugendtheaterstück Creeps, welches die Geschichte von drei jungen Frauen erzählt, die versuchen einen Traumjob im Fernsehen zu ergattern, bewarb sich das WHT. Die Charaktere wurde von den drei jugendlichen Darstellerinnen sehr eindrucksvoll und authentisch dargestellt. Die Handlung: Ein krasses Jugendstück, das den Zeitgeist widerspiegelt und gleichzeitig beste Unterhaltung bietet. Drei junge Mädchen folgen dem Ruf der einmaligen Chance, um den Traumjob als Moderatorin einer Trend-Fashon-Music- Show zu bekommen. Sie haben unterschiedliche Biografien und ein Ziel: raus aus dem Alltag, noch einmal neu anfangen, berühmt werden. Doch bald ist klar, dass sie dieses Ziel nur über die Niederlage der Konkurrentinnen erreichen können. Von einer Off-Stimme gelenkt, entspinnen sich die absurdesten Situationen. Das Studio wird zur Kampfarena. Ein Seelenstriptease, bei dem so manche Hülle fällt. Das ist zum Weinen und zum Lachen. Am Ende dann Verschwisterung. Deutschland sucht den Superstar, ein anderer Sender sucht den Lieblingshit der Deutschen und so weiter und so weiter. Alles was Quoten bringt, bringt Geld, alles was Geld bringt, wird gemacht. Creeps nimmt dieses Thema in aller Härte auf. Drei junge, gierige Mädchen, die unbedingt einen Job wollen und brauchen, dazu eine nichtsichtbare Stimme, die sagt: Und nun zeigt mir jede von euch, warum die anderen zwei schlechter sind... Knallhart, beängstigend, doch nicht ohne Humor behandelt Creeps ein brandaktuelles Thema. 2. Preis: Theaterclub Elmar e.v., Offenbach am Main. Die Hauptthematik der Geschichte ist die angeborene Gewaltbereitschaft des Menschen. Die Situation wird dadurch überspitzt, dass die Protagonisten (auch im Roman) Kinder sind, die eigentlich Symbole für Unschuld und Reinheit darstellen. Eine sehr mutige Inszenierung, die auch vor Tabus nicht halt macht und die initialisierten Verhaltensmuster im 8 ungeschminkt Februar 2013

Foto: Frank Weymann Jugendpreis in LD eater e.v. Kassel it EPS Der Jury gehörten an: Barbara Zorn, Ehrenvorsitzende des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e.v., Regisseurin, Theaterpädagogin und Theaterwissenschaftlerin Hubert Heck, Theater- und Spielbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Bruder Benedikt Müller OSB, langjähriger künstlerischer Leiter des Statt-Theaters Mengeringhausen und Initiator des Theaterpreises Felix Wiedergrün M.A., langjähriger Jugendbildungsreferent des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e.v. und Intendant des Ensemble feel-x e.v. Michael Ö. Arnold, Theaterpädagogisches Zentrum, Stollberg Foto: Günther Hartmann Der Kinder und Jugendpreis in Bronze Freilichtbühne Twiste e.v. mit Emil u. die Detektive Kern exakt trifft. In die Wildnis gestoßen, wird eine Gruppe von Jungs mit dem harten Gesetz des Überlebens konfrontiert. Nach einem Flugzeugabsturz stranden einige junge Militärkadetten auf einer einsamen Südseeinsel. Ohne Hoffnung auf schnelle Rettung, verzweifelt und voller Furcht halten die Jungs zunächst fest zusammen. Doch je besser sie in ihrem Inselparadies zurecht kommen, desto stärker brechen Gegensätze und Machtkämpfe untereinander auf. Schließlich spalten sie sich in zwei Cliquen: Ralph, der Anführer der einen Gruppe, tritt für zivilisiertes Verhalten und Solidarität ein. Jack hält davon gar nichts. Er sammelt um sich eine Horde barbarischer Jäger, die am Ende sogar einen Krieg gegen Ralph entfesseln, einen alles vernichtenden Kampf zwischen Gut und Böse. Je mehr die Kinder den Bezug zu Zivilisation und Gesetz verlieren, desto mehr regiert das Recht und Gesetz des körperlich Stärkeren. Eine Thematik die sich nicht nur auf reale Herrschaftssysteme beziehen läßt. In der Geschichte lassen Angst und Hilflosigkeit die Kinder der Gruppendynamik in Richtung Gewalt folgen. 3. Preis: Freilichtbühne Twiste, Twistetal-Twiste. Mit einem absoluten Kinder- und Jugendklassiker Emil und die Detektive gelingt der Freilichtbühne eine bunt gemischte Inszenierung in der Humor, Abenteuer und Milieuschilderung als Familienmusical mit hohem Unterhaltungswert aufgearbeitet wurde. Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Im Zug werden ihm 140 Mark von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb auf eigene Faust. Bald trifft er auf Gustav mit der Hupe. Er und seine Freunde unterstützen Emil bei der Jagd nach seinem Geld. Als der von der Verfolgung nervös gemachte Dieb in einer Bank die gestohlenen Geldscheine umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Emil bekommt 1.000 Mark als Belohnung. Ein wunderschöne und unterhaltsame Musicaladaption des 1930 erschienen Erich Kästner Romans für die ganze Familie! Alle beteiligten Bühnen wurden noch in 2012 über das Verfahren und ihr Abschneiden im Wettbewerb informiert. Wir danken von dieser Stelle aus allen Bühnen für ihre Bewerbungen und Teilnahme an unserem Kinder- und Jugendtheater-Wettbewerb. Im Rahmen eines Preisträgerfestivals beim Wehlheider Hoftheater in Kassel, im April 2013, werden die Preise an die Gewinner übergeben. ungeschminkt Februar 2013 9

Seminar Die Villa Die Villa ist ein Synonym für einen Ort, an dem sich unterschiedliche Charaktere treffen, die zum Teil miteinander bekannt sind und sich hier verabredet haben. Andere Gäste des Hauses wiederum wurden hier einquartiert und alle gemeinsam hoffen auf eine Veränderung, vielleicht sogar eine Verbesserung ihrer eigenen Darstellung in der Zukunft. Und während draußen immer mehr Regen - oder ist es schon Schnee? hernieder fällt, führt man drinnen ein Theaterstück auf. Soweit die Analogie des Inhaltes des Theaterstückes von Tankred Dorst mit dem Ablauf des Regieseminars in der Jugendherberge Fulda, auf dem eben dieses Theaterstück der Schulungsund Übungsgegenstand war. Doch bevor es daran ging das anspruchsvolle und recht sperrige Werk zu verstehen, es aufzubereiten und sich zu überlegen, wie man es inszenieren könnte, hatten sich die 16 Teilnehmer unter der Leitung von Brigitte Leistikow mit Grundlagenarbeit zu beschäftigen. Was gehört zur Regiearbeit? Welche Aufgaben nimmt ein Regisseur zusätzlich wahr? Was kann und was sollte man delegieren? Regieseminar mit Brigitte Leistikow Inventar, Stuck und Staub, über die Gestaltung der Wände aus langen Tuchbahnen bei sparsamem Umgang mit anderen Requisiten, weiter über eine imposante Freitreppe als zentralem Spielort, bis hin zur Verlagerung der Handlung in eine Bahnhofsvorhalle. Weiter in der Grundlagenarbeit ging es mit der Erörterung, wie die Charaktere der Personen anzulegen seien, welche Rollen wichtig für das Stück sind und welche Rollen vielleicht fortgelassen werden könnten. Intensiv diskutiert wurde dabei die Frage, ob die Darsteller von Anfang an mit oder ohne Textbuch agieren sollten und welche Wege es gibt, den Spielszenen Stimme zu verleihen. Dann kam die konkrete Umsetzung der Aufgabe: Die erste Szene einstudieren. Jeder stellte seine zentrale Szene vor und wie er sie üben würde. Phantastisch, welche unterschiedlichen Ansätze zum Tragen kamen. Schaulaufen als Einstimmung für die Szene, pantomimischer Einstieg mit immer mehr Textzugabe oder kurze Improvisationen, um durch die Assoziation an eine vergleichbare Situation, die zugehörenden Emotionen zu wecken. Hier hat jeder Verein seine eigene Aufteilung und wohl dem, der über genügend engagierte Mitglieder verfügt, die Aufgaben einer Produktion auf viele Schultern zu verteilen. Nur dann nämlich kann sich die Regie auf die eigentlichen Aufgaben optimal vorbereiten, kann sich vom Stück inspirieren lassen, Hintergrundrecherche betreiben, die Besetzung planen und schließlich die Hauptaufgabe angehen: die eigenen inneren Bilder, die das Stück hervorgerufen hat, mit den Darstellern in Szene zu setzen. Welche Vorgehensweisen gibt es zur Umsetzung? Was ist vor der ersten Probe von der Regie zu erledigen? Was geschieht wann und wie in der Probenarbeit? Alle diese Aspekte wurden im Seminar an Hand des Theaterstückes Die Villa besprochen. Zunächst einmal galt es ein Bühnenbild zu entwerfen. Doch schon hier zeigten sich sehr interessante Unterschiede. Der Darstellungsbogen spannte sich von einer Villa mit Es war faszinierend, diese vielen unterschiedlichen Herangehensweisen zu erleben und darüber mit den anderen zu sprechen. Beeindruckend auch das umfangreiche Spektrum an Einstudierungstechnik. Das war das hervorstechendste Merkmal dieses Seminares: ein großer Teil des Lernerfolges kam aus dem Gedankenaustausch untereinander und aus dem expliziten Anschauen, wie die anderen an die jeweilige Aufgabe herangehen und sie umsetzen. Nach diesem Feuerwerk der Impressionen war es dann auch naheliegend am letzten Tag etwas über Übungen zum Herunterkommen zum Probenende zu erfahren. Diese sollen es den Darstellern erleichtern sich aus der emotionalen Welt des Theaters zu verabschieden. Aber leider hatte damit auch die Kursteilnehmer der Alltag wieder eingeholt und ein ungewöhnliches Regieseminar sein Ende gefunden. Harald Soldan 1. Ansbacher Kulturtheater 10 ungeschminkt Februar 2013

...immer wieder nachts um vier Der verzauberte Prinz Das diesjährige Kinderstück der Theatergruppe Martinhagen hieß Der verzauberte Prinz. Die Kinder der TheMa 90 verzauberten - fast immer textsicher - das Publikum und zeigten eine tolle Leistung auf der Bühne. Für die Organisation waren Anita Pfaff, Nicole Windus und Elfriede Reuting verantwortlich, die aber von weiteren Mitgliedern unterstützt wurden. Das Publikum war begeistert von dem, was die Kinder während ihrer Proben erlernt hatten. Die Geschichte dreht sich um einen immer lachenden Prinzen, dessen Fröhlichkeit zwei Hexen auf die Nerven geht. Durch einen Zaubertrank finden König und Königin ihren Sohn nur noch weinend vor. Die drei Diener gehen auf Rat der Feen auf Prinzensuche, dieser soll den Hexen ihre Zauberbesen stehlen soll. Nur ein kleines mutiges Mädchen meldet sich auf den Aufruf. Dieses überlistet geschickt die beiden Wächter des Hexenhauses - den Kater und den Raben - so dass am Ende wieder alle lachen können. Die Besucher sparten ob der tollen Leistung der Kinder nicht mit Beifall. Man kann es den Verantwortlichen des Vereins gar nicht genug danken, dass sie die Wer braucht schon Feinde, wenn er solche Freunde hat? Diesen Gedanken wird Thomas nicht mehr los, so häufig frequentieren diese Freunde seine Wohnung. Thomas hört des Nachts Frank und Susanne nebenan streiten und weiß genau, was als nächstes passieren wird: Es klingelt wie immer an der Tür, Frank steht davor und bittet um Asyl. Dann klingelt aber kurz danach außerplanmäßig Susanne, die wirklich diesmal total verzweifelt ist und ebenfalls bei Thomas schlafen will. Frank wird kurzerhand versteckt, denn der hat Thomas Schweigen über seinen Aufenthalt abverlangt. Am Morgen dann, Thomas ist entnervt zur Arbeit gegangen, kommt noch mehr Besuch. Die Mutter von Thomas und der Hausmeister, die in der leeren Wohnung ein Rendezvous haben, die Freundin von Thomas, ganz überraschend; zuletzt noch Tina auf der Suche nach ihren Eltern. Die Verstecke werden knapp und das Chaos ist vorprogrammiert. Dass es, den Missverständnissen zum Trotz, am Ende drei glückliche Paare gibt, ist kaum zu glauben!. Unter der Regie von Melanie Schäfer hat die Theatergruppe Martinhagen ein turbulentes Stück auf die Bühne gebracht, welches die Mühen und Arbeit alljährlich auf sich nehmen und immer wieder ein Kinder- oder Jugendstück (oftmals sogar beides) auf der Bühne des DGH in Schauenburg-Martinhagen präsentieren. Bleibt zu hoffen, dass sich durch die Jugendarbeit auch immer wieder Nachwuchs für das Erwachsenentheater begeistern lässt. fw Fotos: Frank Weymann Zuschauer immer wieder zu begeisterten Lachanfällen animierte. Melanie Schäfer hat bei ihrem Regiedebüt so ziemlich alles richtig gemacht und konnte einen schönen Erfolg für ihre engagierte Arbeit verbuchen. Ein weiteres Lob geht auch an die beiden jungen Männer (Holger Philippi u. Michael Kalupp), die ihre Rollen wunderbar verkörperten. fw ungeschminkt Februar 2013 11

Seminar Commedia dell arte mit Peter Paul Arlecchino, Columbina & Co. Ein Seminarbericht von Dr. Gabriele Schweickhardt Arlecchino Columbina Masken- und Rollenspiel, Stegreiftheater mit festgelegten Charakteren das sind die Hauptkennzeichen der Commedia dell arte, die aus dem Italien des 16. Jahrhunderts stammt und die Entwicklung der Komödie nachhaltig beeinflusst hat. Am bekanntesten ist wohl die Figur des Arlecchino (Harlekin) in seinem typischen bunten Rautenkostüm. Was sich alles hinter der Bezeichnung Commedia dell Arte bzw. den für sie typischen Charakteren verbirgt, durften wir an diesem spannenden und intensiven Seminarwochenende in der Lehrerbildungsanstalt in Weilburg erfahren bzw. erarbeiten. Begonnen hat das Treffen am Freitag um 18 h mit dem Abendessen, bei dem ein erstes Beschnuppern stattfand. Um 19 h ging es dann auch schon ans Arbeiten. Unser Seminarleiter, Peter Paul, gab uns zuerst einen Überblick über die Geschichte der Commedia dell Arte und erläuterte uns die Charakteristika der einzelnen Personen: Arlecchino (Harlekin), der quirlige, behände und immer hungrige Diener, Columbina die resche, fesche Dienerin oder auch Wirtin, die sich der Nachstellungen der Herrenwelt sehr wohl zu erwehren weiß. Der Dottore aus Bologna als notorischer Besserwisser hat den geizigen Pantalone, den schon etwas gebrechlichen, aber immer noch lüsternen Kaufmann aus Venedig zum Gegenspieler. Und dann sind da noch Brighella, der Schankwirt, und Il Capitano, der prahlerische, herumstolzierende Soldat. Auf den kurzen Theorieteil folgten erste praktische Sprech- und Körperübungen. Und wir lernten, mit welchen darstellerischen Hilfsmitteln wir die einzelnen Personen verdeutlichen können etwa hält sich der Pantalone mit der linken Hand gern die schmerzende Hüfte, und für den Dottore ist der erhobene Zeigefinger typisch. Der Abend klang mit einem heiteren gemütlichen Beisammensein aus. Nach einem guten Frühstück begann der Samstag um 9 h wieder im Theatersaal des Hauses, der ideal für unsere Zwecke geeignet war und das Fluidum kreativer Bühnenarbeit verströmt. Wir schlossen mit ein paar Körperübungen an den Freitagabend an, und dann wurde es richtig interessant, denn nun konnte jeder von uns in einer kleinen Improvisation sein schauspielerisches Talent das erste Mal unter Beweis stellen. Je ein Drittel der Teilnehmer sollte entweder pantomimisch die Situation eingeschlossen auf einer Bahnhofstoilette darstellen, einen kurzen Text aus dem Diener zweier Herren vortragen oder die Vorgabe auf einem chinesischen Markt umsetzen. Die Eingeschlossenen kamen auf die unglaublichsten Ideen, wie sie sich aus ihrer misslichen Lage befreien könnten das ging bis zum Durchkriechen unter der Toilettentür, das die Zusehenden sehr erheiterte wenn man sich diese Situation mal in der Praxis vorstellt Der Tag brachte natürlich noch viel, viel mehr an Stimm-, Körper-, Pantomime- und Improvisationsübungen, die allen 16 Teilnehmern einen Riesenspaß gemacht haben. Nach den wenigen gemeinsamen Stunden am Freitag hatten wir uns als Gruppe sehr schnell gefunden, und es war ein fröhliches, intensives, harmonisches und freundschaftliches Miteinander. Den krönenden Abschluss unserer gemeinsamen Arbeit bildete eine Gruppenarbeit. Vier Gruppen zu je vier Teilnehmern erarbeiteten je eine Szene, die am Sonntagvormittag aufgeführt wurde. Hier konnten alle das Gelernte einbringen und umsetzen, ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihr schauspielerisches Können zur Geltung bringen. Mit dem gemeinsamen Mittagessen ging ein Seminar zu Ende, für dessen reibungslosen Ablauf Ingrid Suhr in bewährter Manier gesorgt hatte und das allen Teilnehmern sicher noch lange in bester Erinnerung bleiben wird. In diesem Sinne Bühne frei 12 ungeschminkt Februar 2013

Invasion im Treppenhaus Eine außerirdisch spaßige Komödie für die ganze Familie Diese Theaterproduktion im November 2012 war gleich in dreifacher Hinsicht eine echte Premiere. Erstmals taten sich zwei Kelkheimer Theatergruppen zusammen, um gemeinsam ein Stück zu erarbeiten: Darsteller von theater domino und von Theater Familie Krause, beides renommierte Kelkheimer Amateurtheatergruppen, bildeten das 19köpfige Ensemble, bestehend aus drei Generationen im Alter von 9 bis 68 Jahren. Eine zweite Premiere betrifft die Zielgruppe dieser Inszenierung. Theater für die ganze Familie sollte es sein. Und damit sich die Familien auch angesprochen fühlten, fanden die Vorstellungen zu einer familienfreundlichen Uhrzeit und mit gestaffelter Familienermäßigung statt: Je mehr Generationen, desto größer der Preisnachlass. (So konnten sich einige Vier-Generationen-Familien das Theaterstück für komplett 15 Euro ansehen! ) Die letzte Premiere betrifft das Theaterstück selbst. Invasion im Treppenhaus stammt aus der Feder von Volker Zill und wurde hier unter dessen Regie erstmals öffentlich aufgeführt. Familie Krause & Theater domino Worum geht es in diesem Stück eigentlich? In der Spanitstraße 100 wohnen ganz normale Leute unter dem Dach eines Mietshauses: Eine recht chaotische Patchwork Familie, der es nur selten gelingt, ihren Alltag halbwegs geordnet zu bewältigen. Im Stockwerk darüber wohnt eine Familie, in der es nicht gerne gesehen wird, wenn die Kinder eine Eins minus aus der Schule mit nach Hause bringen. Man bevorzugt dort Pluszeichen und Sternchen. In der WG unterm Dach leben drei junge Frauen zusammen, die so unterschiedlich sie auch sind - allesamt von einer Modelkarriere träumen. Zickereien und Intrigen zwischen den drei Mädels sind hier an der Tagesordnung. Ihr Mitbewohner Luigi versucht meist erfolglos - zu schlichten. Und schließlich gibt es noch ein älteres Hausmeisterehepaar, bei der die Frau ein strenges Regiment führt. Eines Tages sorgt eine merkwürdige Schmiererei im Treppenhaus für Aufregung. Doch während man im Mietshaus noch rätselt, wer dahinter steckt, sind die wahren Übeltäter bereits auf dem Weg: Drei Außerirdische vom Planeten Xalidon nehmen Kurs in Richtung Erde. Sie suchen dort nach Spanit, einem lebenswichtigen Stoff, ohne den die Xalidonier nicht leben können und der nun auf Xalidon zur Neige geht. Da ihr intergalaktisches Navigationsgerät angibt, dass es in der Spanitstraße 100 genug von dem dringend benötigten Lebenselixier gibt, landen die drei sympathischen Außerirdischen nach langer Reise schließlich auf dem Dach unseres besagten Mietshauses. Da sich das Spanit im menschlichen Körper befindet, saugen Quax, Quex und Quox das Zeug aus den Mietern heraus, was zu massiven Persönlichkeitsveränderungen bei den Hausbewohnern führt und zu massiven Lachanfällen beim Publikum! Ob jung oder alt, alle Zuschauer hatten riesigen Spaß bei den Aufführungen, die allein wegen des vielen Szenenapplauses und der zahlreichen Lachpausen glatte zehn Minuten länger dauerten als die Generalprobe. Fazit: Es war eine rundum gelungene Theaterproduktion. Die Zusammenarbeit beider Theatergruppen hat allen Beteiligten viel Freude gemacht. Das Stück selbst kam beim Publikum super an und das Experiment, Theater für die ganze Familie anzubieten, ging voll auf. Die Nachfrage war überwältigend. Vier ausverkaufte Vorstellungen und eine weitere Zusatzvorstellung, die innerhalb von zwei Tagen ebenfalls restlos ausverkauft war, belegen dies deutlich. Zur Nachahmung empfohlen! Wer sich für das Theaterstück interessiert, kann sich gerne mit dem Autor Volker Zill unter kontakt@theater-domino.de in Verbindung setzen. Weitere Fotos findet Ihr unter www-tfk-kelkheim.de. Herbert Zill ungeschminkt Februar 2013 13

10 Jahre Redaktionsteam ungeschminkt Frank Weymann Antje Hörl...ist für das komplette Layout verantwortlich und dafür, dass die n rechtzeitig fertig sind. Er besucht Theatervorstellungen und sonstige Events im Amateurtheaterbereich, wobei er eine ganze Menge Fotos macht. Sie ist nicht nur die Lektorin, die die Rechtschreibung überwacht, sie schreibt auch viele hervorragende Rezensionen über die von ihr besuchten Aufführungen, und sie steht Frank bei allen Problemen tatkräftig zur Seite. Dies ist ein Teil des Handwerkzeugs der Redaktion. Die Text- u. Bildbearbeitung wird mit Adobe CS 5.5 erledigt, also InDesign und Photoshop. Für die Fotos nutzt Frank eine Canon EOS 60D, eine Panasonic Lumix FZ100, diverse Objektive und sonstiges Zubehör. 14 ungeschminkt Februar 2013 10 Jahre ungeschminkt Kaum zu glauben, aber wahr: Vor nun schon zehn Jahren übernahm Frank die Aufgabe, nicht nur die Redaktion der ungeschminkt als Ein-Mann- Unternehmen zu leiten, sondern auch noch die Herstellung am PC zu bewältigen und sich um die Drucklegung zu kümmern. Für das Redigieren der Texte und das Schreiben des einen oder anderen Artikels kam ich dann mit ins Boot, und so gehen zweimal jährlich ständige Mails zwischen unseren Wohnorten hin und her: Schau doch mal da rein, Kannst du das noch zusammenfassen?, Der Text kann so nicht stehen bleiben. Natürlich ging nicht immer alles glatt dabei. Der eine oder andere Artikel ging einfach verloren, das eine oder andere wurde beim Redigieren übersehen oder es kam ein Text nicht bei mir an (den Klöckner von Notre Dame gibt es so natürlich nicht aber in der ungeschminkt lebte der Fehlerteufel in ca 1000 Heften.) Als wir die Print- in der Hand hielten - und schon verschickt hatten - und den Fehler entdeckten, wurden wir natürlich leicht grün im Gesicht. Aber wo gearbeitet wird, gibt es auch mal den einen oder anderen Patzer. Zum Glück wurde uns nie etwas wirklich übel genommen und wir arbeiten auch heute noch mit großer Freude an jeder neuen. Als wir vor zehn Jahren mit unserer Arbeit begannen, sah das Heft natürlich noch anders aus. Online-Druckereien waren noch nicht allgemein bekannt, andere Druckereien leider sehr teuer, eine komplett in Farbe völlig unerschwinglich, acht Seiten mussten genügen. Durch ständige Recherchen nach Online-Druckereien ist es bis heute gelungen, zu einem wesentlich günstigeren Preis als am Anfang nicht nur 36 Seiten in Farbe präsentieren zu können, sondern auch die Auflage von 700 auf 1000 Hefte und die Qualität zu erhöhen. Dies ist der Arbeitsplatz, an dem die ungeschminkt entsteht. Allerdings muss man dafür heute doppelt aufmerksam sein, denn Online-Druckereien machen nicht so wie das damals bei den Druckereien vor Ort schon mal der Fall war auf Fehler aufmerksam. Es wird das gedruckt, was geliefert wird. Das machte u. a. auch die Anschaffung neuer Soft und Hardware notwendig, zu deren Kauf der Landesverband nicht immer die Mittel hatte, so dass Frank oft genug die eigene Kasse bemühte und sich einiges privat anschaffte. Auch die Ansprüche an die Qualität der Fotos wuchs mit der Zeit, so dass der Kauf einer neuen Kamera und Objektive notwendig wurde. Hierfür erhielten wir Anfang 2012 einen Zuschuss des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, wofür wir uns auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken wollen. Großer Dank geht auch an alle Mitglieder unserer Theatervereine, die uns mit Texten und Fotos unterstützen und ein ebenso großer Dank an Jörg Sobeck aus Berlin. Er ist Fotograf, macht viele Fotos für den BDAT (Spiel und Bühne) und hat für den LV Hessen schon ein Seminar durchgeführt (Fotografieren mit ohne Licht), das die Teilnehmer begeistert hat - und er hilft stets aus, wenn mal Fotos gebraucht werden von Events, die er besucht hat, an denen wir jedoch nicht teilnehmen konnten. Wir hoffen. dass wir noch viele Jahre lang für euch die ungeschminkt herstellen dürfen Wir wünschen uns.ein stetiges Feed-Back unserer Mitgliedsbühnen - positiv und auch negativ, vor allem konstruktiv Wir freuen uns auf..viele neue Beiträge der Mitglieder, damit wir auch in Zukunft eine ansprechende Theaterzeitung abliefern können, die von anderen Landesverbänden regelmäßig hoch gelobt wird. ah

Dies waren die Titelbilder der letzten 10 Jahre August 2003 Februar 2004 August 2004 Februar 2005 August 2005 Februar 2006 August 2006 Februar 2007 August 2007 Februar 2008 August 2008 Februar 2009 August 2009 Februar 2010 August 2010 Februar 2011 August 2011 Februar 2012 August 2012 Februar 2013 ungeschminkt Februar 2013 15

Mitte -Süd- Treffen in Gernsheim /Rhein 13 Bühnen mit 33 Teilnehmern trafen sich am 20. Oktober 2012 zu einem Gedankenaustausch im südhessischen Gernsheim. Die Gernsheimer Orgelpfeifen waren Gastgeber für die schon traditionelle Zusammen- kunft der Bühnen aus dem Verbandsbereich Mittelhessen und Südhessen. Als Gastgeber fungierte Ralf Wegert, Gruppenleiter der Gernsheimer Orgelpfeifen. Heiner Kraft begrüßte, auch im Namen der Bereichsleiter Karin und Wolfgang Hartmann, die Mitgliedsbühnen und die Gäste: den Bürgermeister der Stadt Gernsheim, Herrn Peter Burger und den Hausherrn, Herrn Pfarrer Claus Munstein. Durch viele gemeinsame Begegnungen kennt man sich untereinander. Doch erfreulich an diesem Nachmittag: es konnten auch einige neue Bühnen und Theaterfreunde willkommen geheißen werden, die bisher noch nicht den Weg zu den Mitte-Süd-Treffen gefunden hatten. Den Treffen sind keine Tagesordnungspunkte vorgegeben. Jeder der Teilnehmer kann seine ihm wichtige Anliegen und Themen durch die Runde diskutieren lassen. Unter anderem wurde aus dem Kreis angesprochen: Besuche untereinander bei Aufführungen. Hier wünschten einige Bühnen eine einheitliche Regelung zu den Eintrittspreisen (die der Landes- verband so aber nicht vorgeben kann). Hierzu wurden keine Empfehlungen gegeben. Jede Bühne muss für sich selbst eine Regelung finden. Mitgliedsausweise. Es wurden die Vorzüge des Verbandsausweises erwähnt. Es gibt bei Vorlage viele Vergünstigungen, auch bei Besuchen von Profibühnen, z.b. bei den Bad Hersfelder Festspielen. Mit unserem Ausweis wurden dort erhebliche Preisnachlässe gewährt. Wie und wo kommt man an einen Regisseur? Siehe: www.theaterjobs.de Der größte Theater-Stellenmarkt im deutschsprachigen Raum. 16 ungeschminkt Februar 2013 Mittelalterliche Kostüme und mehr sollen preisgünstig bei Leonardo Carbone in Frankfurt zu bekommen sein. www. leonardo-carbone.com Neue Frequenzzuweisungen - Zuschüsse. Bei noch immer offenen Fragen gibt unser Verbandsvorsitzender gerne weitere Erfahrungsberichte. Über die Bürgermeister soll man auch Gelder aus Brüssel anfordern können? Die neue Bereichsleiter-Gebietsaufteilung. Dieser Punkt wurde unter den Teilnehmern sehr lebhaft diskutiert. Die abschließende Meinung war, dass alle Bühnen (also auch die Bühnen aus den Bereichen Hessen-Nord und Hessen-Ost) zu den Treffen eingeladen werden sollten. Schließlich ginge es hier um einen Gedankenaustausch aller Bühnen. Es sei doch schließlich jedem selbst überlassen, wie weit, wohin und zu welchem Treffen er fahren möchte. Evi Diegel von der Nidder-Bühne sucht für die Aufführung der Hexenjagd noch Mitspieler. Auch die eigentlich zum Kaffee- und Kuchenfassen vorgesehene Pause wurde noch für kleinere Diskussionsrunden genutzt. Der Aushang im Eingangsbereich, auf dem alle bereits stattgefundenen Mitte/Süd-Treffen der vergangenen 14 Jahre mit Gast- und teilnehmenden Bühnen aufgelistet waren, wurde ausgiebig studiert und einige Bühnen signalisierten schon, dass sie gerne einmal eines der nächsten Treffen als Gastgeber ausrichten würden. Die abschließende, einhellige Meinung war, dass alleine schon die Anregungen aus dem Kreis der Teilnehmer es wert sind, diese Treffen zu besuchen. Den Gernsheimer Orgelpfeifen um Ralf Wegert sei an dieser Stelle nochmals für ihre großartige Organisation und Gastfreundschaft herzlich gedankt. Durch die Anwesenheit so vieler gleichgesinnter Theatermenschen wurde euer Mühen belohnt. Heiner Kraft Das nächste Mitte-Süd-Treffen findet statt, am 09. März 2013 im DGH in Neu-Anspach-Westerfeld Kransberger Straße 11, 61267 Neu-Anspach

Gastspiel im Wehlheider Hoftheater: Jens Guske trotzdem Ja zum Leben sagen Einen ganz besonderen, sehr bewegenden, wenn auch schwer zu ertragenden Theaterabend erlebte ich im November im Wehlheider Hoftheater in Kassel. Jens Guske war dort zu Gast. Er spielte in einem Theatermonolog den Bericht des ehemaligen KZ-Häftlings, österreichischen Neurologen und Psychologen Viktor E. Frankl: trotzdem Ja zum Leben sagen, in dem sich der Autor mit seinen Erlebnissen in mehreren Konzentrationslagern auseinander setzte. Jens Guske machte diese Erlebnisse über eine Stunde ohne Pause derart lebendig, dass ich mich beherrschen musste zu bleiben und nicht den Saal zu verlassen. Man hatte das Gefühl, mitten im Grauen zu sein, dem live und ohnmächtig zuschauen zu müssen, ohne einen Finger regen zu können. Man war regelrecht auf dem Stuhl gefesselt, im wahren Sinn des Wortes, wie gelähmt und unfähig, sich zu rühren. Und dennoch machte Jens Guske ganz deutlich, dass es Viktor Frankl nicht darum ging, Anklage zu erheben oder Mitleid zu erregen sondern vielmehr klar zu machen, dass es einigen der Überlebenden, obwohl sie völlig entmenschlicht und durch das erlebte Grauen fast zum Tier wurden, trotzdem möglich war Ja zum Leben zu sagen. Ich hatte nach diesem Theaterbesuch einige Mühe mich wieder zu fangen darüber sprechen war fast unmöglich, und so sprach ich auch hinterher nicht mehr mit dem Darsteller, der, wie mir gesagt wurde, immer einige Zeit brauchte, um wieder aus seiner Rolle herauszufinden anders kann es auch gar nicht sein. Daher von mir an dieser Stelle ein ganz großes da capo an Herrn Guske. DAS kann Amateurtheater auch auf höchster Ebene des Anspruchs inszeniert und gespielt! ah Man fragte sich angesichts des äußerst mager besetzten Zuschauerraums entsetzt, was mit der Kultur in Kassel los ist! Das gerade einmal 99 Sitzplätze fassende Zimmertheater, in dem das Wehlheider Hoftheater zu Hause ist, durfte ungefähr 10 Zuschauer begrüßen, von denen die meisten Mitglieder der Bühne und Verwandte waren! Sind die Kasseler übersättigt? Übersehen sie ein solches Angebot oder sind sie an einem Samstag Abend einfach nur vergnügungssüchtig und nicht bereit, sich auf solch ein schweres Thema einzulassen? Sind wir schon wieder so weit, dass wir nur Brot und Spiele benötigen, um zufrieden zu sein? Ich fürchte es nach einem solchen Abend, aber ich hoffe doch das Gegenteil! Ich drücke Herrn Guske jedenfalls sehr fest die Daumen, dass er für weitere Aufführungen (er spielt diesen Monolog schon seit 1994) mehr Zuschauer haben wird! Antje Hörl Fotos: Jens Guske ungeschminkt Februar 2013 17

Jugendcamp 2012 Sommer Sonne - Jugendcamp Das Jugendcamp des Landesverbandes fand wieder auf der Burg Hohensolms bei Wetzlar statt. Diesmal allerdings in den Räumen der Tor-Weg- Wohnung, Werkstatt für Spiel- und Theater. Als Arbeitsraum diente die große Regenbogenhalle der Ev. Jugendburg. Ausgestattet mit Bühne und vor allem mit viel Raum für Bewegung, war sie der ideale Platz zum Spielen, Improvisieren, Bewegen, Aufwärmen und zur Szenenarbeit. Gemeinsam wurde an Bewegungen von Charakteren und deren Sprache gefeilt. Es galt Rollen und kleine Spielszenen zu erarbeiten und diese dann am Sonntag im Rahmen einer kleinen Präsentation vorzustellen. Dabei zeigte sich wieder, wie vielfältig und spannend die Spielorte innerhalb der Burg waren, und so entstanden innerhalb kürzester Zeit tolle Szenen. Nach gemeinsamem Grillen wurde am Abend das Lagerfeuer im Paradiesgarten entfacht und war bis tief in die Nacht hinein Mittelpunkt für Austausch und Gespräche. Natürlich durften auch die Nachtspiele in den Gemäuern der Burg nicht fehlen. Am späten Abend dann suchten alle ihre Matratzen in der Wohnung auf. Alle? Nein, ein kleiner versprengter Haufen ließ es sich nicht nehmen die Nächte bei grandiosem Sternenhimmel im Freien zu verbringen. Was für ein Abenteuer. Am Samstag wurde es dann so heiß, dass über einen Schwimmbadbesuch gar nicht lange nachgedacht werden musste. Hier hatten dann auch diejenigen, die mit den einfachen sanitären Anlagen der Wohnung Probleme hatten, Zeit, ausgiebig zu duschen. 18 ungeschminkt Februar 2013

auf der Jugendburg Hohensolms Das Essen wurde gemeinsam zubereitet und dank Ricarda, die sozusagen die künstlerische Leitung über unser Essen hatte, waren alle Mahlzeiten ausgesprochen lecker. In der Abschlussrunde gab es viel Lob für die Theaterarbeit und das Essen, allerdings auch einige Kritik an den einfachen Wohnverhältnissen. Eben wie in einem richtigen Abenteuercamp. Wir hoffen, dass wir eine gute Mischung aus Theaterarbeit und Freizeitgestaltung für die Teilnehmer/innen gefunden haben. Jörg und Simon Die nächsten Termine: Jugendcamp 2013 23. bis 25 August, Burg Hohensolms, Tor-Weg-Wohnung Thema Improvisationstheater ---------- Workshoptag für Jugendleiter/innen am 4. Mai 2013 in Kassel Thema Warm Up s Anmeldungen auf der Internetseite des Landesverbandes. www.lvha.de Fotos: Frank Weymann ungeschminkt Februar 2013 19

Fotos: Frank Weymann Hänsel und Gretel Ein Märchen der Brüder Grimm in einer Bearbeitung von Lothar Neumann Mit schöner Regelmäßigkeit lädt die Volksbühne Bad Emstal in der Vorweihnachtszeit zu einer Märchenvorstellung ein. In ihrem Jubiläumsjahr hat die Amateurtheaterbühne das Märchen von Hänsel und Gretel ausgesucht, das ist altbekannt und wurde schon in vielen Formen erzählt. Der Autor der Bühnenfassung, Lothar Neumann, Vorsitzender der Volksbühne Bad Emstal, blieb zwar ganz nah an der Urform der Geschichte und doch hat er sie in etwas anderer Form auf die Bühne im Kur- und Festsaal Sand gebracht - mit viel Wärme und freundlichen Figuren. Die wunderschöne Inszenierung der beiden Regisseurinnen Ilona Neumann und Stephanie Hupfeld machten aus dem Grimm-Märchen ein unterhaltsames Spiel für die ganze Familie dank des ungebremsten Spielspaßes aller Darsteller, die von den zuschauenden Kindern kräftig mit Zurufen unterstützt wurden. Auf zwei Bühnen wurde gespielt, die Inszenierung begann im Hause eines armen Ehepaares (Dagmar Risseler/Antje Hörl und Ottmar Bulle). Sie können ihre Kinder nicht mehr ernähren - seit Wochen gab es nichts als trockenes Brot. Deshalb schickten die Eltern die beiden Kinder in den Wald in der Hoffnung, ein Mensch würde sich ihrer annehmen. Erfreuliches Ende Spannend wurde das Spiel, als Hänsel und Gretel (liebenswert dargestellt von Sina Nasemann und Christin Risseler) am Hexenhaus angekommen waren. Dort wurden sie von der bösen Hexe (mit vollem Einsatz Ilona Neumann/Stephanie Hupfeld) und ihrem bösartigen Kater (Nicole Schwedes war hinreißend) in Schrecken versetzt. Am Ende überwinden die Kinder ihre Angst, tricksen die Hexe aus und schaffen es so, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Die Hexe verschwindet mit einem Knall, viel Rauch sowie schwarzem Ruß im Ofen und die Eltern sind mit ihren Kindern wieder vereint. Fröhlich und traurig Die Inszenierung präsentiert das Geschehen auf der Bühne mal fröhlich, manchmal ein wenig traurig, ein bisschen gruselig und zuweilen komisch. Es waren vor allem die beiden gewitzten Tiere - das Eichhörnchen Nüsschen (Margret Risseler) und der Maulwurf Wühli (Pamela Riedel) - die die kleinen und großen Zuschauer in ihr Herz geschlossen hatten. Der Rabe Rudi (Stephi Pante) erhielt Sonderapplaus für seine lustige Show auf dem Baum. In tollen Kostümen, einer märchenhaften Kulisse (Franz Teinzer, Arnold Geselle, Willi Heidl und Kathrin Kerber) und stimmungsvollem wechselnden Licht (Uwe Hörl) bot das Märchentheater der Volksbühne Bad Emstal einen lohnenswerten Augenschmaus für die ganze Familie. Sigrid Hellwig 20 ungeschminkt Februar 2013