Woche bis

Ähnliche Dokumente
Auch der Hafen in Haifa soll teilprivatisiert werden (Bild: Wikipedia).

Die Zeit der großen Buch-Ausverkäufe ist vorbei (Bild: Tomer Appelbaum/Haaretz).

Nr. 33/2013 Woche bis

Nr. 13/2015 Woche bis Hülsenfrüchte, Getreide und Fisch: Israelis essen gesund

Nr. 09/2014 Woche bis

Woche bis

Nr. 38/2014 Woche bis

Geschichte(n) erleben Verantwortung übernehmen im Freiwilligendienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Die neue Supermarkt-Kette Echad verspricht endlich preiswertere Lebensmittel (Bild: globes.co.il)

Nr. 15/2015 Woche bis Israel feiert Pessach und Ostern

Israel und Jordanien unterzeichnen Abkommen zur Rettung des Toten Meeres

Nr. 40/2015 Woche bis Israel soll globales Finanzzentrum werden

Nr. 6/2015 Woche bis Kishon und die hebräische Sprache

Nr. 09/2014 Woche bis

Nr. 22/2014 Woche bis

Nr. 36/2015 Woche bis Israel auf Platz vier der kinderfreundlichsten Länder

Künftig soll auf den Gehaltszetteln vieler Israelis ein höheres Einkommen stehen (Bild: Globes)

Nr. 32/2013 Woche bis

Nr. 21/2014 Woche bis

ISRAEL STUDIENRESE (02. bis 15. November 2015)

Erfahrungsbericht Auslandsfamulatur Israel Organisatorisches: Unterkunft/Verpflegung:

Nr. 37/2015 Woche bis

Pläne für die Zukunft. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_1064R_DE Deutsch

Woche bis

Woche bis

ich freue mich sehr, dass Sie unserer Einladung zu Ihrer 55. Parlamentssitzung gefolgt sind.

Nr. 33/2013 Woche bis

Nr. 14/2015 Woche bis

Die 20. Karlsruhe Gespräche: Wer war da? Was hat gefallen?

Ehrenamtlich arbeiten Auf diesen Bildern sehen Sie Personen, die ehrenamtlich arbeiten. Das bedeutet, dass diese Menschen freiwillig und ohne

Rede von Ulla Schmidt

Trotz ägyptischer Bemühungen hielt die vor einer Woche vermittelte Waffenruhe nicht.

Aufbau einer Rede. 3. Zweite Rede eröffnende Regierung - (gegebenenfalls Erläuterung zum Antrag) - Rebuttal - Weitere Pro-Argumente erklären

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische

Der Freiwilligen-Dienst weltwärts und freiwillige Arbeit in Deutschland

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit:

Gott gab mir die Möglichkeit, in messianischen Gemeinden und Kirchen zu sprechen.

Fragebogen. ZERAP Germany e.v. c/o BE Solutions Postfach D Berlin

BIZ-Kalender Aug. - Nov dienstags im BIZ. Informationen zu Ausbildung, Studium und Beruf

Wir sind zum einen aufgerufen, uns aktiv einzubringen bei der Entwicklung unserer Gesellschaft. Heute wird es dem Einzelnen ja sehr leicht

"Weggehen oder Hierbleiben?" Vor dieser Frage stehen viele junge Menschen an der Schwelle ins Erwachsenenleben.

Woche bis

Der Trinser Wald erhält Unterstützung von Freiwilligen

Willst du wissen, wie du mehr Geld in dein Leben holst?

Migranten und Ehrenamt

Erster Rundbrief Jerusalem, September Mein Schalomdienst in Israel 2016/2017

Nr. 23/2015 Woche bis Kibbuz entwickelt erdbebensichere Häuser

Freundschaft und Solidarität mit Israel. Schweiz Suisse Svizzera. Israel Israël Israele

Israels Autotech-Industrie blüht

Nr. 42/2015 Woche bis Israelischer Satellit soll Internet nach Afrika bringen

Interview mit Christoph (links) und Aidin (rechts)

Woche bis

Nr. 30/2013 Woche bis

Die Ortschaft Rubigen (Rubingen) wird 1267 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Rubigen feiert deshalb im Jahr 2017 das 750 Jahre-Jubiläum.

Vorwort. Vorwort. und professionell. So wie wir eben sind!

Chanukka sameach - wir wünschen all unseren Lesern ein fröhliches Chanukka-Fest! Weniger Flaschen wiederverwertet als bisher angenommen

Kirchentag Barrierefrei

INFOS FÜR MENSCHEN AUS DEM AUSLAND WENN SIE FÜR EINEN FREIWILLIGEN-DIENST NACH DEUTSCHLAND KOMMEN WOLLEN: IN DIESEM TEXT SIND ALLE WICHTIGEN INFOS.

Führender Hamas-Angehöriger sagt: Ich glaube, dass wir alle in diesem Land leben können Muslime, Christen und Juden

Die Geschichte der Israelis und Palästinenser

INFOS FÜR MENSCHEN AUS DEM AUSLAND WENN SIE FÜR EINEN FREIWILLIGEN-DIENST NACH DEUTSCHLAND KOMMEN WOLLEN: IN DIESEM TEXT SIND ALLE WICHTIGEN INFOS.

Sehr geehrte Mitarbeiter des Carolinenstiftes Erfurt,

Nr. 51/2014 Woche bis

es ist mir eine außerordentlich große Ehre und Freude, Sie heute, auch im Ich tu dies aus mehreren Gründen sehr sehr gerne.

Freiwilligenarbeit im Ausland

EINSTUFUNGSTEST PLUSPUNKT DEUTSCH B1. Autor: Dieter Maenner

Nachricht von Martin Hagen

Generalversammlung Sicherheitsrat

#EinTagHeldSein. Informationen. für Sie. als Unterstützer

Rückblick von der Zeit nach Cambridge

BürgerstiftungDannenBerg. ... ganz schön bürgerli. Gemeinsam Gutes anstiften. Bürgerstiftung Stadt Dannenberg (Elbe) und Umgebung

Freie und Hansestadt Hamburg Erster Bürgermeister

Nr. 20/2014 Woche bis Weniger Bürokratie für Start-Ups

> Hochschule für Musik... > Weimar - Jerusalem > Young Philharmonic O... Testimonials

Wenn ich einen Wunsch frei hätte...: Kinder aus Israel und Palästina erzählen. Click here if your download doesn"t start automatically

Internationaler Holocaust-Gedenktag

ich freue mich sehr, heute Abend bei Ihnen zu sein.

HELP & TRAVEL. Journalismus bei TV/Radio/Printmedien. Praktikum Ghana

KC Evangelische Religion Leitfrage: Nach dem Menschen fragen. Erwartete Kompetenzen. 1./2. Schuljahrgang 3./4 Schuljahrgang

Festakt Bibliothek der Jüdischen Gemeinde 12. Nov. 2013, 18 Uhr, StaBi, Lichthof

德語乙組進階 1. Der Fuchs und die zwei kleinen Bären

AUF EIN WORT, FRAU RECHTSANWÄLTIN SIMSEK!

Nr. 26/2015 Woche bis

WIR IM BILD DER MEDIEN

Freiwilliges Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund: Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

PROPOSITION DE CORRIGÉ

Malen bereichert das Leben

wo Kulturen aufeinandertreffen, da kommt es zu Problemen. Weil verschieden gelebt wird. Weil es vom Gewohnten abweicht und man sich erst kennenlernen

Erklärung über die Erfüllung der Einbürgerungsvoraussetzungen im erleichterten Verfahren (Selbstdeklaration Erwachsene)

WIRKUNG AUSSCHREIBUNG

Naturfreundejugend Leitbild der Naturfreundejugend Deutschlands. Kinderfassung

Magazine, Zeitungen und Zeitschriften

ADMISSION AU COLLEGE UNIVERSITAIRE Samedi 24 février 2018 ALLEMAND durée de l épreuve : 1h30 coefficient 1 IMPORTANT PARTIE RESERVEE A LA CORRECTION

Ihr seid das Licht der Welt.

Einwanderungsland Liechtenstein Bedeutung der Migration

DIE SCHWARZE KATZE BERGE UND FELDER

Soziales Engagement bei ERGO Direkt

2. Art. 37 der Verfassung des Landes Sachsen Anhalt ( Kulturelle und ethnische Minderheiten )

Transkript:

Der wöchentliche Info-Service der Gesellschaft ISRAEL-SCHWEIZ (GIS) informiert Sie über spannende Aspekte, die sonst in der Berichterstattung über Israel kaum wahrgenommen werden. Darüber hinaus bietet der Info-Service einmal im Monat einen ausführlichen Bericht zu wechselnden Themen aus folgenden Bereichen: Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und Medizin, Wirtschaft und Finanzen, Energie und Umwelt, Gesellschaft und Vermischtes. Der Info-Service wird im elektronischen Format verschickt und ist auf der GIS und IDG Internetseite in einem elektronischen Archiv abgespeichert. Ferner bietet die GIS den Journalisten Hilfe bei der Recherche und ausführliche Zusatzinformationen zu den einzelnen Themen an. Woche 05.03. bis 11.03.2012 Regnerischer Winter in Israel: See Genezareth auf Vier-Jahres-Hoch Selbst im März regnet, scheint und stürmt es noch in Israel so einen harten Winter gab es lange nicht im Heiligen Land. Für die spärlichen Wasserreserven ist das natürlich ein Segen: Über 20 Zentimeter ist der See Genezareth, eine der wichtigsten Wasserquellen für das Land, allein am letzten Wochenende angestiegen damit liegt der Wasserstand jetzt ca. 61 Zentimeter höher als die untere rote Linie (diese liegt 213,18 Meter unterhalb des Meeresspiegels). So viel Wasser gab es seit über vier Jahren nicht in dem See. Trotzdem ist der See Genezareth im Norden Israels immer noch 3,50 Meter unter seinem möglichen Höchststand. Er kann jedoch hoffentlich weiter angefüllt werden, wenn der Schnee, der reichlich in den Golanhöhen gefallen ist, schmilzt und in den See abläuft. Wir haben ein wundervolles Jahr und sind sehr glücklich, aber um den See wirklich zu füllen, brauchen wir zwei ähnlich starke Winter in Folge, erklärt der Pressesprecher der Wasserbehörde Uri Schor gegenüber der Jerusalem Post. Der ungewohnt schnee- und regenreiche Winter hat jedoch auch Nachteile: In Jerusalem brach nach starken Schneefällen der Busverkehr für einige Stunden zusammen, auch die Schule fiel vielerorts aus. Ein kleines Mädchen starb nahe einer jüdischen Siedlung im Westjordanland als es von einem Sturzbach mitgerissen wurde. Im Süden des Landes verunglückte ein Krankentransport wegen des Glatteises, die ältere Frau an Bord verstarb. 1

In Jerusalem fiel erstmals seit vier Jahren starker Schnee (Bild: EPA, Abir Sultan) Weitere Informationen: Meldung über hohen Wasserstand des See Genezareth (englisch), Globes, 01.03.12 http://www.globes.co.il/serveen/globes/docview.asp?did=1000729671&fid=1725 Hintergrundbericht über Wasserstand des Sees (englisch), JPost, 04.03.12 http://www.jpost.com/nationalnews/article.aspx?id=260348 Meldung über Schnee in Jerusalem, BILD.de, 03.03.12 http://www.bild.de/news/ausland/schnee/verkehrschaos-22955730.bild.html Bilderreihe Schnee in Israel (englisch), Dailymail, 03.03.12 http://www.dailymail.co.uk/news/article-2109683/let-snow-jerusalem-wakes-coating-wintryweather-nearly-years.html?ito=feeds-newsxml Studie zeigt: Israelis mit äthiopischen Wurzeln verdienen am wenigsten Wie so oft in Israel gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ging in der letzten Woche durch die Weltpresse: Israel hat seine erste dunkelhäutige Botschafterin ernannt. Beylanesch Sewadia ist eine Israelin mit äthiopischen Wurzeln. 1983 ins Land eingewandert übernimmt die 43-Jährige nun den Posten als Botschafterin für Israel in ihrem Geburtsland. Die schlechte Nachricht für diese Bevölkerungsgruppe ist, dass sie laut einer Statistik diejenigen sind, die am wenigsten in Israel verdienen. Davon betroffen sind vor allem Menschen, die über keine Ausbildung bzw. Arbeitserfahrungen verfügen. Die Studie wurde von der Bar-Ilan- Universität und dem College of Management durchgeführt und bezieht sich auf Daten des Zentralen Büros für Statistik von 2010. An zweiter Stelle der Geringverdiener steht die arabische Bevölkerung Israels. Während jedoch die arabische Bevölkerung, genauso wie der ultra-orthodoxe Sektor, immer wieder als potentieller Wachstumsmotor der israelischen Wirtschaft bezeichnet und dementsprechend gefördert wird, ignorieren viele die äthiopische Gemeinschaft in Israel. Dies liegt einerseits an der mangelnden Integration der Gemeinschaft seitens des Staates andererseits an tatsächlichen kulturellen Unterschieden: So lehnen äthiopische Israelis beispielsweise Eigenschaften wie Stolz und Geltungsbedürfnis ab daher schneiden sie in Personalgesprächen oft schlechter ab. Weitere Informationen: Meldung zur Studie und Hintergrundbericht über die äthiopische Gemeinschaft (englisch), Haaretz, 05.03.12 http://www.haaretz.com/business/ethiopian-immigrants-earning-30-40-less-than-arabs-1.416551 Bericht über die Ernennung der ersten schwarzen Botschafterin, WELT ONLINE, 02.03.11 http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13898837/israels-erste-schwarze- Botschafterin.html 2

Freiwilligenarbeit in Israel: Energie für das eigene Leben und der Versuch etwas zurückzugeben In Israel gibt es unzählige Menschen, die sich freiwillig engagieren sei es temporär als Gast im Land oder dauerhaft als Bürger. In Krankenhäusern, Bibliotheken oder besonderen Projekten ein wichtiger Teil des israelischen Alltags beruht auf den Volontären. Ob jung oder alt, als Zivildienstleistender oder im Ruhestand, die Motive für das Engagement können sehr verschieden sein wir haben mehrere Freiwillige getroffen, die uns von ihrer Arbeit erzählen... Von Katharina Höftmann Ich bin direkt nach meinem Abitur nach Israel gekommen und leiste hier meinen Zivildienst ab. Den wollte ich gerne im Ausland absolvieren und Länder wie Australien waren mir einfach zu langweilig. Ich wollte eine andere Kultur kennenlernen. Der Deutsche Clemens Kirsch ist 20 und seit sechs Monaten im Land. Israel ist nicht neu für ihn, zweimal war er im Rahmen von Schüler- Austausch-Programmen schon hier. Ähnlich ging es auch der Deutsch-Türkin Raphaela Öner. Sie war im vergangenen Jahr das erste Mal in Israel und hat israelische Freunde besucht. Die 25-Jährige hat in Aachen vor Kurzem ihr Lehramtsstudium abgeschlossen und arbeitet nun mit Clemens zusammen als Freiwillige im Tel Aviver Reuth Medical Center. In Deutschland habe ich schnurstracks mein Studium durchgezogen und hier kann ich endlich mal ein bisschen entspannen. Das ist Freiheit pur. Obwohl, wenn wir Patienten zu ihren Terminen im Krankenhaus bringen sollen, ist es manchmal gar nicht so einfach, die deutsche Pünktlichkeit durchzusetzen., lacht Öner. Im Judentum ist das Helfen eine Selbstverständlichkeit Mehrere Hundert Freiwillige befinden sich nach Schätzungen der Deutschen Botschaft Tel Aviv allein aus Deutschland in Israel. Die Webseite Evangelisch in Jerusalem schätzt die Zahl auf circa 650 deutsche Freiwillige. Doch auch aus anderen Ländern, vor allem der USA, aber auch der Schweiz (die Botschaft verfügt hier leider über keine Zahlen) kommen Menschen nach Israel, um im Freiwilligendienst zu arbeiten. Daneben engagieren sich im Land selbst Tausende Israelis unentgeltlich für verschiedene Projekte. Eine von ihnen ist Irith Langer, die 62-Jährige ist vor sieben Jahren aus der Schweiz eingewandert und lebt seitdem in der Mittelmeerstadt Netanya. Für die Fitness-Trainerin und Alexander- Lehrerin (Die Alexander-Technik ist eine Körpertherapiemethode) ist die Freiwilligenarbeit eine Selbstverständlichkeit, die auch mit ihrem jüdischen Glauben zu tun hat: Es ist eine jüdische Tradition, dass man dem Hilfebedürftigen hilft. Im Judentum ist das Helfen eine Mizwa (Gebot). Spenden, genannt Zedaka, spielen eine wichtige Rolle. Man soll Gutes tun, gerecht sein das ist wichtig für ein ehrwürdiges Leben. Und wird als Selbstverständlichkeit gesehen. Langer erzählt, dass sich vor allem viele Pensionierte, die nach Eintritt in den Ruhestand nach Israel gekommen aus einem alten Idealismus heraus freiwillig engagieren: Sie lieben Israel und wollen dem Land etwas bieten. Das ist auch zionistisch motiviert. Verschiedene Organisationen unterstützen die Freiwilligendienste Deswegen engagiert sich Irith Langer seit einigen Jahren mit Unterstützung der Organisation Esra : Ich arbeitete mit äthiopischen Frauen zwischen 30 und 40. Viele von ihnen sind als Putzkräfte oder Kindergärtnerinnen tätig. Das ist körperlich sehr anstrengend und ich zeige ihnen, wie sie ihren Körper besser in Balance bringen können. Wir arbeiten einmal die Woche eine Stunde daran diese Stunde ist für sie kostenlos. Den Raum, in dem Langer mit den Frauen trainiert, stellt Esra. 1979 in Israel gegründet, will die Organisation Esra vor allem englischsprachigen Neueinwanderern bei der Integration in den jüdischen Staat helfen. Diese sollen ermutigt werden, nützliche Mitglieder der israelischen Gesellschaft zu werden, in dem sie anderen, vor allem 3

Benachteiligten, im Land helfen. Für diese Arbeit wurde die Organisation bereits vom National Council for Volunteering in Israel (CVI) ausgezeichnet. Der CVI ist die größte Freiwilligen- Organisation Israels. Der Non-Profit Verein arbeitet mit unzähligen Vereinen und Organisationen zusammen, die Volontärsarbeit ermöglichen. Dabei wird er u.a. von der Jewish Agency, dem Ministerium für soziale Fragen sowie Unternehmen wie Microsoft und Intel finanziell unterstützt. Der Dauerbrenner für ausländische Freiwillige: Die Kibbuzim Die Mitarbeiter des CVI leisten wichtige Arbeit, in dem sie die vielen Freiwilligenorganisationen, die es im Land gibt, unter einen Hut bringen. Laut Angaben der israelischen Regierung engagieren sich circa 20 Prozent der Erwachsenen in einem Ehrenamt. Sie sind in über 278 verschiedenen Stellen aktiv: In Krankenhäusern, Rettungseinheiten, Kibbuzen sowie sozialen Einrichtungen und Umweltorganisationen. Die Kibbuzim sind seit jeher ein Dauerbrenner unter den Einsatzorten für Freiwillige: Nach Angaben der Abteilung für Freiwilligenarbeit der Kibbuzbewegung sind momentan 300 Volontäre aus der ganzen Welt in 25 Kibbuzim engagiert. Darunter sind vier Freiwillige aus der Schweiz, 50 aus Deutschland. Die israelische Regierung hat sich besonders an die deutschen Freiwilligen, die oftmals ihren Zivildienst in Israel ableisteten, gewöhnt. Seitdem in Deutschland die Wehrpflicht abgeschafft wurde, gibt es jedoch auch in Israel weniger Zivildienstleistende. Trotzdem kommen nach Informationen der Regierung immer noch viele junge Deutsche ins Land um die Verbrechen des Nazi-Regims gegen das jüdische Volk zu sühnen. Eine Idee, die von der Organisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) so ins Leben gerufen wurde. Ungefähr 25 Freiwillige bringt die ASF pro Jahr mit diesem Vorhaben ins Land. Junge Deutsche wollen keine Buße tun aber etwas zurückgeben Immer weniger junge Deutsche können sich jedoch mit diesem Motiv identifizieren. Dieses Gerede von Buße tun. Wofür soll ich denn Buße tun? Der Holocaust war für mich kein Grund herzukommen., stellt Clemens Kirsch klar. Und seine Kollegin Raphaela ergänzt: Wir kommen nicht aus der Verantwortung heraus her. Ich meine, das ist einfach nicht mehr unsere Geschichte, unsere Generation. Trotzdem freut es sie, wenn Israelis durch sie ein anderen Bild von den Deutschen bekommen: Ich hatte schon mal einen Patienten, der mir erzählt hat, dass er die Deutschen hasst. Dass er viele Familienmitglieder im Holocaust verloren hat. Aber er meinte, dass er durch uns auch ein anderes Bild von den Deutschen gewonnen hat. Weil wir da sind, um zu helfen und etwas zurückzugeben. Das ist schon schön., erzählt Raphaela. Etwas zurückgeben, das möchte auch Irith Langer. Sie erzählt, dass die Frauen, mit denen sie arbeitet anfangs immer schüchtern und ausweichend auf den Boden gesehen haben. Weil ihre Kultur eben so sei, auch wenn sie wissen, dass das in Israel anders ist. Nach einigen Wochen dann bemerkte Langer plötzlich, dass keine einzige der Frauen mehr auf den Boden schaute. Die Freiwillenarbeit bedeutet für Irith Langer aber auch, dass sie etwas zurückbekommt: Durch die Arbeit habe ich Einblicke in eine Kultur gewonnen, die ich sonst nicht kennengelernt hätte. Die Arbeit mit den Frauen gibt mir viel Energie für mein eigenes Leben, wir haben eine wunderbare warme, herzliche Beziehung. Deswegen hat Langer auch ihre drei Söhne immer ermutigt, sich freiwillig zu engagieren. Vor allem junge und ältere Israelis leisten Freiwilligenarbeit Diese Erziehung zum Freiwilligen Engagement ist äußerst wichtig. Denn obwohl in Israel die Zahlen der Engagierten auch im internationalen Vergleich ganz gut sind in der Schweiz engagieren sich beispielsweise knapp 20 Prozent der Bevölkerung institutionell (Statistik von 2010) während es in Deutschland 36 Prozent sind (Angaben von 2009) bisher ist die Freiwilligenarbeit vor allem bei sehr jungen und älteren Israelis verbreitet. Viele von ihnen sind Neueinwanderer. Das liegt natürlich auch daran, dass die Menschen in Israel lange Arbeitstage und wenig Urlaub (im Durchschnitt zwischen 10 und 15 Tagen) haben. Umso dankbarer ist man im Land für die Engagierten aus dem Ausland: Wenn ich sage, dass ich hier arbeite, finden das alle immer total gut. Die Israelis sind sehr dankbar für das, was wir tun., 4

beschreiben Raphaela Öner und Clemens Kirsch. Und auch für sie, ist der Aufenthalt in Israel eine großer Bereicherung: Für mich wird Israel immer wichtig bleiben. Mir bedeutet das Land sehr viel., erklärt Raphaela. Und Clemens ergänzt: Ich bin mir sicher, dass ich noch einmal herkommen werde. Ich könnte mir jetzt gerade nicht vorstellen irgendwo anders zu sein. In einem anderen Land wäre dieser Dienst nicht genauso gewesen. Das Land hat mich verändert. Israel prägt. Das ist mir manchmal fast ein bisschen unheimlich. Die beiden Deutschen Raphaela Öner und Clemens Kirsch leisten ihren Freiwilligendienst in Israel ab Buße tun wollen sie nicht, etwas zurückgeben schon (Bild: privat) 5

Irith Langer engagiert sich, indem sie vor allem Frauen aus der äthiopischen Gemeinschaft mit Körpertraining hilft (Bild: privat) Weitere Informationen: Link zur Webseite des Reuth Mediacal Centers (englisch) http://www.reuth.org/index.asp?id=1092 Artikel über die Arbeit von Irith Langer (englisch), Esra-Magazin, http://www.esra-magazine.com/blog/post/body-in-balance Webseite von Irith Langer (englisch) http://www.irithlanger.com/ Webseite des National Council for Volunteering in Israel (englisch) http://www.ivolunteer.org.il/ Webseite der Abteilung für Freiwilligenarbeit der Kibbuzbewegung (englisch) www.kibbutzvolunteers.org.il Informationen über Freiwilligenarbeit in Israel (englisch), Webseite der israelischen Regierung http://www.mfa.gov.il/mfa/facts+about+israel/health+-+social+services/social+services- +Voluntarism.htm Statistik zur Freiwilligenarbeit Schweiz, Bundesamt für Statistik http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/20/04/blank/key/freiwilligenarbeit/ueberblick.html Statistik zur Freiwilligenarbeit in Deutschland, Eintrag über Freiwilligensurvey bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/freiwilligensurvey 6

Ihre Ansprechpartner Redaktion: Katharina Höftmann; sie arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Momentan arbeitet sie als freie Journalistin und Buchautorin; E-Mail: k.hoeftmann@gmx.de Projektverantwortlicher für den GIS-Vorstand: Jacques Korolnyk; E-Mail: jacques.korolnyk@israelschweiz.org.il Hintergrund Die GESELLSCHAFT ISRAEL-SCHWEIZ (GIS) und die ISRAELISCH-DEUTSCHE GESELLSCHAFT (IDG) setzen sich vordringlich als Vermittler zwischen Israel der Schweiz bzw. der Bundesrepublik Deutschland ein und möchten als Plattform zur Förderung der bilateralen Kontakte dienen. Als politisch und religiös unabhängige Organisationen möchten sie durch Informationen und die Organisation von Aktivitäten den Dialog und die Kooperation zwischen Israel, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur fördern. GIS bzw. IDG stehen in enger Kooperation mit der Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI) bzw. der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internetseiten: www.israel-schweiz.org.il bzw. www.idg.org.il 7