Ergebnisse des Stichproben-Messprogramms Wilhelmsburg-Nord

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Transkript:

Ergebnisse des Stichproben-Messprogramms Wilhelmsburg-Nord In der Zeit vom 12.10.1998 bis zum 16.3.2000 wurde im nördliche Bereich von Wilhelmsburg an 12 Messpunkten im Abstand von ca. 500 * 500 m mit dem Messwagen der Umweltbehörde ein Stichproben-Messprogramm durchgeführt. Die Nutzung des beprobten Gebietes ist vor allem durch Wohnbebauung gekennzeichnet, es gibt jedoch auch Gewerbegebiete. Untersucht werden sollte unter anderem der Einfluss der nahegelegenen Industrie der Hafenregion. In dem genannten Zeitraum wurden für die Schadstoffe CO, SO 2, NO 2, NO und O 3 sowie die meteorologischen Komponenten Temperatur, Relative Feuchte, Windgeschwindigkeit und Windrichtung jeweils 54 Messungen pro Messpunkt durchgeführt um eine möglichst gut gesicherte Aussage über die Belastung des Gebietes treffen zu können (Vorschrift TA-Luft: 13 Messungen binnen eines Jahres). Außerdem wurden durch einen neu in den Messwagen eingebauten Analysator die organischen Komponenten Benzol, Toluol und mp-xylol bestimmt. Durch technische Probleme und ein paar Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Gerät liegen für diese Schadstoffe jedoch jeweils nur rund 26 Messungen pro Messpunkt vor, aus der zweiten Hälfte des Messzeitraums. Die Standorte des Messwagens gehen aus der folgenden Tabelle 1 hervor, eine grobe kartografische Darstellung der Messpunkte findet sich in Abbildung a. Gauß-Krüger-Koordinaten Messpunkt Standort Stadtteil Rechtswert Hochwert 1 Am kleinen Kanal Wilhelmsburg 3565,300 5932,400 2 Georg-Wilhelm-Straße (Nähe Wilhelmsburg 3566,000 5932,400 Harburger Chaussee) 3 Schlenzingstraße / Stenzelring Wilhelmsburg 3566,400 5932,300 4 Sanitätsstraße Nr. 20 Wilhelmsburg 3565,500 5931,900 5 Georg-Wilhelm-Straße 26-28 Wilhelmsburg 3565,900 5931,900 6 Schlenzingstraße, südl. vom Wilhelmsburg 3566,400 5931,800 Vogelhüttendeich 7 Neuhöfer Straße 22-26 Wilhelmsburg 3565,400 5931,500 8 Georg-Wilhelm-Straße / Neuhöfer Wilhelmsburg 3565,900 5931,500 Straße 9 Jaffestraße Wilhelmsburg 3566,400 5931,400 10 Veringstraße Wilhelmsburg 3565,400 5931,000 11 Rothenhäuser Straße 51 Wilhelmsburg 3566,000 5930,900 12 Rothenhäuser Straße / Jaffestraße Wilhelmsburg 3566,400 5931,000 Tabelle 1: Standorte des Messwagens beim Messprogramm Wilhelmsburg Nord Bei der Beurteilung der Messergebnisse fällt zusammenfassend auf, dass auch im industrienahen Wilhelmsburg insgesamt eine eher geringe Belastung vorzufinden ist, die sich kaum von der für Hamburg normalen Belastung unterscheidet. Die nach wie vor gültigen Grenzwerte der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA- Luft), die Gültigkeit für Flächenauswertungen besitzen und nicht für Stichproben an einzelnen Punkten, werden nirgendwo auch nur annähernd erreicht. Am nächsten kommt diesen Werten noch der Mittelwert für NO 2 auf der Fläche 6, wo der Grenzwert von 80 µg/m³ zu 54 % Prozent erreicht wurde. Auch der Prüfwert der 23. BundesImmissionsSchutzVerordnung (NO 2-98-%-Wert 160 µg/m³) bleibt deutlich unterschritten, das Maximum lag bei 76 µg/m³ auf der Fläche 6. Die vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) veröffentlichten Maximalen Immissions-Konzentrationen (MIK- Werte), die Richtwert-Charakter haben, blieben auch überall unterschritten. Auch für die Kom-

ponente Ozon, für die es im stationären Luftmessnetz häufig zu Überschreitungen kommt, gab es in diesem Stichproben-Messprogramm keine Überschreitungen. Dies mag vor allem darin begründet sein, dass mit dem Messfahrzeug zu den späten Nachmittagsstunden, wo im allgemeinen die höchsten Ozonkonzentrationen vorliegen, nur selten gemessen wird und zudem Grenzwertüberschreitungen bei Stichprobenmessen nicht systematisch erfassbar sind. Insgesamt ist die Schadstoffbelastung in nördlichen Wilhelmsburg recht homogen, zumeist auch bei Betrachtung der einzelnen Messpunkte, vor allem der Autoverkehr sorgt hier teilweise für größere Streuungen. Die großen Strassen in Wilhelmsburg haben auf die Luftqualität einen spürbaren Einfluss, der deutlicher ausfällt, als derjenige der Industrie. Beim Schwefeldioxid (SO 2 ) lagen die Mittelwerte für die einzelnen Messpunkte zwischen 7 und 13 µg/m³, wobei der maximale Wert am industrienächsten Messpunkt 1 festgestellt wurde. Insgesamt ließ sich ein leichtes Nord-Süd-Gefälle der Messwerte feststellen, allerdings auf einen niedrigen Niveau. Selbst der ermittelte Spitzenwert von 61 µg/m³ erreicht nicht einmal die Hälfte des in der TA-Luft zugelassenen Langzeitwertes - hier machen sich die emissionsmindernden Maßnahmen der vergangenen Jahre stark bemerkbar. Bei den beiden Stickoxiden (Stickstoffmonoxid NO und Stickstoffdioxid NO 2 ), die vornehmlich aus dem Autoverkehr stammen, zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild. Beim NO reichen die an den einzelnen Messpunkten erzielten Mittelwerte von 17 bis 47 µg/m³, haben also eine größere Streuung als das SO 2. Der höchste Mittelwert wurde an den Messpunkten 3 und 12 erzielt, beide sind straßennah, aber auch offen bebaut gelegen. Am Messpunkt 12 macht sich der Einfluss der Wilhelmsburger Reichsstrasse, die in der Hauptwindrichtung liegt, noch deutlich bemerkbar, am Messpunkt 3 ist dies sicherlich der Einfluss der Kreuzung Schlenzingstrasse / Stenzelring, sowie der nahe gelegenen, stark befahrenen Harburger Chaussee. Ein wenig überrascht, dass die drei in der Nähe der ebenfalls stark befahrenen Georg-Wilhelm-Strasse gelegenen Messpunkte 2, 5 und 8 trotz engerer Bebauung z.t. deutlich unter diesen Werten bleiben. Beim NO 2 reichte die Spanne der Messwerte von 34 bis 47 µg/m³, der maximale Wert wurde ermittelt wiederum am Messpunkt 12. Auch hier macht sich der Einfluss der Wilhelmsburger Reichsstrasse deutlich bemerkbar. Auch der maximale Halbstundenwert wurde mit 113 µg/m³ dort gemessen, er erreicht den VDI-Richtwert von 200 µg/m³ aber bei weitem nicht. Insgesamt ist die Verteilung der NO 2 -Belastung in dem Untersuchungsgebiet recht homogen, die Streuung der Werte ist geringer als beim instabileren NO. Auch beim Kohlenmonoxid (CO) ergibt sich ein recht homogenes Bild, die Mittelwerte an den einzelnen Messpunkten reichten von 408 µg/m³ bis 664 µg/m³. Der höchste Wert wurde hier am recht eng bebauten Messpunkt 5 an der Georg-Wilhelm-Strasse festgestellt. Dies mag sicherlich ein Fingerzeig darauf sein, dass es dort häufiger zu Verkehrsbehinderungen und stehendem Verkehr kommt, wobei durch schlechtere Verbrennung der Motoren dann die Emission von CO ansteigt. Jegliche Grenzwerte (TA-Luft-Langzeitwert 10.000 µg/m³) blieben, auch für die ermittelten Maximalwerte, außerhalb der Sichtweite. Beim Ozon, als sekundärer Schadstoff ohnehin großräumig und homogen verteilt, gibt es in Wilhelmsburg auch eine nur geringe Streuung zwischen 27 und 37 µg/m³ im Mittel an den Messpunkten. Der Höchstwert wurde am Messpunkt 4, einer ruhigen Nebenstrasse, gemessen, wo es nur eine geringe Belastung durch ozonabbauende Stickoxide gab. Der maximale Halbstundenwert wurde am 13.7.1999 am Messpunkt 7 mit 113 µg/m³ festgestellt. Wie eingangs schon erwähnt, konnten die organischen Komponenten Benzol, Toluol und mp- Xylol (BTX) leider nicht über den gesamten Messzeitraum ermittelt werden. Nichts desto trotz wird hier kurz auf die erzielten Ergebnisse eingegangen.

Beim Benzol gibt es keine großen Auffälligkeiten, die erzielten Messwerte liegen zwar über denen, die bei kontinuierlichen Messungen auf dem Flughafen festgestellt werden (s.u.) - andererseits allerdings auch deutlich unter denjenigen, die bei Straßenmessungen ermittelt werden. Die Spanne der Mittelwerte an den einzelnen Messpunkten lag zwischen 1,4 und 3,0 µg/m³. Die höchsten mittleren Werte wurden am relativ straßennah und dort im Kreuzungsbereich gelegenen Messpunkt 8 gemessen. Interessante Ergebnisse lieferten die Messungen von Toluol. Schon allein die Spanne der Mittelwerte (3,6 bis 19,4 µg/m³) lässt ersehen, dass die Verteilung dieses Schadstoffes in Wilhelmsburg nicht sehr homogen ist. Deutlich herausragend war hier der ansonsten eher gering belastete Messpunkt 7, der bei südwestlichen bis westlichen Winden zuweilen sehr hohe Belastungen (von in Spitzen über 100 µg/m³, was auch an Straßenmessstationen ein seltener Wert ist) erfuhr, die bei entsprechenden Winden zuweilen auch noch die Messpunkte 4 und 8 erreichten. Hierfür ist sicherlich ein lokaler Emittent verantwortlich zu machen, allerdings konnte hierzu leider nichts genaueres in Erfahrung gezogen werden. Zum mp-xylol, das in dieser Kombination nicht an anderen Messstationen im Hamburger Luftmessnetz gemessen wird und wozu es daher auch keine Vergleichswerte gibt, lässt sich feststellen, dass sich die Verteilung der Belastung nicht allzu sehr von derjenigen durch Benzol unterscheidet, die Spanne der Mittelwerte reichte von 1,5 µg/m³ bis 4,7 µg/m³, letzterer erzielt am Messpunkt 8. Um die mit dem Messfahrzeug erzielten Ergebnisse noch etwas genauer einordnen zu können, wurden die Messwerte mit denjenigen Werten der nächstgelegenen stationären Messstationen (Kirchdorf 26KI und Veddel 20VE) verglichen, die dort zu den exakt gleichen Messzeitpunkten erzielt wurden. Hierdurch lassen sich die Messungen etwas besser einordnen, da man grundsätzlich davon ausgehen kann, dass an allen Stationen jeweils in etwa gleiche meteorologische Bedingungen sowie ähnliche Vorbelastungen der Luft gegeben sind. Für die Komponenten Ozon wurde die zentral gelegene Messstation Sternschanze sowie für Benzol und Toluol die Messstation auf dem Flughafengelände zum Vergleich herangezogen. Hierbei zeigt sich, dass die Schadstoffbelastung in Wilhelmsburg im Mittel auf der einen Seite durchweg höher ist, als an der Messstation Kirchdorf (SO 2 : ca. +30%, NO: ca. +130%, NO 2 : ca. +40%, CO: ca. +10%), andererseits aber auch durchgehend niedriger als an der Station auf der Veddel (SO 2 : ca. -30%, NO: ca. -40%, NO 2 : ca. -10%, CO: ca. -10%). Beim Vergleich des Ozons mit der Ozonstation im Sternschanzenpark ergab sich eine sehr ähnliche Belastung beider Gebiete durch Ozon, in Wilhelmsburg wurde nur eine sehr geringfügig höhere Belastung festgestellt. Beim Benzol wurde in Wilhelmsburg eine um rund 40% höhere Belastung als am Flughafen gemessen, beim Toluol war die Belastung insgesamt sogar um ca. 120% höher; wobei allein an dem schon oben erwähnten Messpunkt 7 eine nahezu 7fache Belastung zu den zeitgleichen Werten am Flughafen auftrat. Begleitend zu dem Messprogramm in Wilhelmsburg wurden mit dem Messwagen Vergleichsmessungen mit einem stationären Messcontainer durchgeführt. Hierzu wurde mit dem Messfahrzeug einmal wöchentlich die Station 20VE auf der Veddel angefahren, wo in unmittelbarer Nachbarschaft für die Dauer von jeweils einer halben Stunde eine Parallelmessung durchgeführt wurde. Die Ergebnisse belegen die hohe Qualität der mit dem Fahrzeug durchgeführten Messungen. Für die Stickoxide (NO und NO 2 ) ergab sich eine ausgezeichnete Korrelation der festgestellten Werte. Von einem Ausreißer abgesehen gilt dies auch für Schwefeldioxid SO 2, so dass auch hier gute Messergebnisse eingefahren wurden. Beim Kohlenmonoxid gab es im Vergleich zu den anderen genannten Schadstoffen größere Streuungen. Berücksichtigt man jedoch, dass gerade auch bei dieser Komponenten an dem unterstem Messbereich des ver-

wendeten Messgerätes gemessen wird, so sind auch die in diesem Messprogramm erzielten CO-Werte als zufriedenstellend genau anzusehen.

Tabelle 2 SO 2 NO NO 2 CO O 3 [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] Ganzes Gebiet 10 37 61 30 138 283 41 75 113 515 1146 2145 31 83 114 Fläche:1 (1/2/4/5) 11 37 56 29 106 203 42 71 89 534 1161 2145 31 82 112 Fläche:2 (2/3/5/6) 11 40 61 34 146 283 42 74 87 538 1146 2145 31 79 89 Fläche:3 (4/5/7/8) 11 35 49 29 148 281 41 75 91 579 1516 2145 32 87 114 Fläche:4 (5/6/8/9) 10 35 49 33 152 281 42 75 91 556 1479 2145 31 75 94 Fläche:5 (7/8/10/11) 10 30 49 25 111 281 40 75 91 519 1094 2090 32 84 114 Fläche:6 (8/9/11/12) 9 26 49 36 145 281 43 76 113 547 1164 2090 29 77 112 Tabelle 2: Ergebnisse der Messungen in Wilhelmsburg-Nord. Tabelle 3 Benzol Toluol mp-xylol Mittel 98 % Maximum Mittel 98 % Maximum Mittel 98 % Maximum [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] [µg/m³] Ganzes Gebiet 1,9 5,0 23,6 6,8 32,3 118,0 2,4 9,2 44,3 Fläche:1 (1/2/4/5) 1,8 5,0 6,3 5,9 16,1 33,7 2,5 9,3 17,4 Fläche:2 (2/3/5/6) 1,8 4,6 9,2 5,9 19,5 30,1 2,3 9,0 10,4 Fläche:3 (4/5/7/8) 2,2 6,3 23,6 10,9 69,8 118,0 3,1 17,1 44,3 Fläche:4 (5/6/8/9) 2,0 4,7 23,6 6,9 31,9 67,9 2,7 9,0 44,3 Fläche:5 (7/8/10/11) 2,0 4,3 23,6 9,4 69,8 118,0 2,6 8,1 44,3 Fläche:6 (8/9/11/12) 2,1 4,9 23,6 6,2 31,4 67,9 2,7 7,3 44,3 Tabelle 3: Ergebnisse der BTX-Messungen in Wilhelmsburg-Nord.

Abbildung a: Messpunkte des Stichproben-Messprogramms Wilhelmsburg-Nord