Ein NS-verfolgungsbedingter Entzug ist nicht auszuschließen, nähere Umstände sind bisher nicht ermittelbar.

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Transkript:

Lucatelli, Andrea (1660-1741) Gewitterlandschaft mit fliehenden Hirten 17/18. Jh. Öl auf Leinwand 65 x 48 cm Museum Wiesbaden Inventarnummer M 37 Ergebnisse der Provenienzrecherche (Stand: 15.09.2010) Zusammenfassung Ein NS-verfolgungsbedingter Entzug ist nicht auszuschließen, nähere Umstände sind bisher nicht ermittelbar. Zeittafel 1935 Ausstellung Italienische Malerei des 17. u. 18. Jahrhunderts im Nassauischen Landesmuseum (als Leihgabe aus Private[m] deutsche[m] Kunstbesitz gekennzeichnet) 1937 Im Amtl. Katalog der Gemäldegalerie Wiesbaden als Leihgabe aufgeführt 1941 Erworben bei der Kunsthandlung Abels, Köln 1/6

Darstellung der Provenienz Das Gemälde gelangte 1941 in den Besitz der Gemäldegalerie des Nassauischen Museums Wiesbaden. Aus einem Schreiben von Hermann Voss an den Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden geht hervor, dass es der Gemäldegalerie von der Kunsthandlung Abels als Geschenk überwiesen wurde. Dem Geschenk sind vermutlich wissenschaftliche Gutachten, die Hermann Voss für die Kunsthandlung Abels erstellte, vorausgegangen: Um sich für einige von mir erteilte wissenschaftliche Auskünfte über Gemälde erkenntlich zu zeigen, hat die Kunsthandlung Abels in Köln der Gemäldegalerie ein italienisches Bild des 18. Jahrhunderts überwiesen, das von Andrea Lucatelli herrührt und eine südliche Landschaft darstellt, in der Hirten vor einem Gewitter flüchten. 1 Im Katalog der Ausstellung Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die im Mai und Juni 1935 im Nassauischen Landesmuseum stattfand, ist das Gemälde unter der Nummer 121 aufgeführt und als Leihgabe aus privatem deutschem Kunstbesitz gekennzeichnet. 2 Zwei Jahre darauf wird es im Amtlichen Katalog der Gemäldegalerie Wiesbaden aufgeführt und als Leihgabe ( L ) markiert. In der Beschreibung verweist Hermann Voss auf eine Notiz auf der Gemälderückseite, wonach sich das Gemälde vormals in der Schleißheimer Galerie befunden haben muss, aus der es (vermutlich 1852) verkauft wurde. 1 Schreiben Voss an den Oberbürgermeister vom 19.11.1941, Archiv Museum Wiesbaden, Aktentitel Geschenke und Vermächtnisse 1929-1972 2 Aust.Kat. Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Wiesbaden Naussauisches Landesmuseum, Mai und Juni 1935, S. 12, Nr. 121. 2/6

Rückseitenbetrachtung Die nur teilweise lesbare Aufschrift auf einem auf der oberen Leiste des Keilrahmens befindlichen Aufklebers von dem der rechte obere Teil fehlt, gibt neben einer kurzen Bildbeschreibung einen Hinweis auf die Schleissheimer Gallerie Rechts neben dem Aufkleber befindet sich ein verblasster roter Stempel, der direkt auf dem Holz des Keilrahmens sowie auf einem kleinen Teil des Papieraufklebers aufgebracht wurde. Der Stempel muss also nach der Entfernung von Teilen des Aufklebers angebracht worden sein. Auf der oberen Leiste des Keilrahmens wurden mittig zwei Aufkleber aufgebracht. Auf dem kleineren ist handschriftlich die Ziffernfolge 29 eingetragen. Die Aufschrift auf dem direkt darunter liegenden Aufkleber ist nicht lesbar. Weiterführende Recherchen Die Galerie Abels, Inhaber Hermann Abels, verlagerte im November 1943 infolge Fliegerschadens 3 ihren Firmensitz von Köln nach Dresden. Das Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels in Köln konnte keine Geschäftsakten zur Kunsthandlung Abels nachweisen, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Köln aktiv war. Die Nachfrage an einen ehemaligen Mitarbeiter der Galerie Abels verlief ebenfalls ergebnislos. Hermann Voss stand spätestens seit 1938 in Kontakt mit der Galerie Abels, über die er in den folgenden Jahren mehrere Ankäufe für die Gemäldegalerie tätigte. Im Mai 1941 erwarb die Gemäldegalerie des Nassauischen Landesmuseums bei der Galerie Abels ein Gemälde von 3 Schreiben Galerie Abels, Dresden an Frl. Dr. Harms vom 25.11.1943, Archiv Museum Wiesbaden. 3/6

Rudolf Schuster für 400,- RM, im Januar 1942 ein Pastell von Jean Francois Millet für 25.000,- RM sowie ein Gemälde von Alphons Spring für 700,- RM. 4 Im Juli 1944 gelang es Voss im Zuge einer Tauschaktion über die Kunsthandlung Abels je ein Gemälde von Wilhelm Trübner und von Giacomo Bassano für die Gemäldegalerie zu erwerben. Gegengaben waren zwei durch Schenkung des Dorotheums Wien in den Bestand der Sammlung gelangte Gemälde, deren Wert laut Voss Angaben jeweils weit unter den neu erworbenen Bildern lag. 5 Die Galerie Abels war auch für den Sonderauftrag Linz tätig, in der Bilddatenbank zum Sonderauftrag Linz wird sie bei vier Gemälden als Einlieferer genannt. 6 Als nächster Ansatzpunkt für die Recherche wurden die beiden bereits erwähnten Hinweise des Gemäldes in der Schleißheimer Galerie und in der Ausstellung Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie Wiesbaden, 1935 aufgegriffen. Eine Versteigerung eines Gemäldes von Lucatelli (Landschaft mit starkem Gewitter) im Jahr 1851 wurde seitens der Pinakothek München bestätigt, der Name des Käufers wird mit Herr Ebert angegeben. Die Maßangaben stimmen allerdings nicht mit dem Wiesbadener Gemälde überein. Zu den Angaben auf der Rückseite des Gemäldes konnte Frau Dr. Siefert (Haupkonservatorin, Pinakothek München) keine Aussage treffen. Die Nummer 29 sei nicht in einem Zusammenhang mit einer Versteigerung in der Schleissheim Galerie zu sehen und der rote Stempel sei ihr bis dato unbekannt. 7 Die Ausstellung Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die 1935 im Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden stattfand, versammelte Leihgaben aus vielen deutschen Museen aber auch von zahlreichen privaten Leihgebern. In dem die Ausstellung begleitenden Katalog werden die Leihgeber teilweise direkt namentlich aufgeführt (z.b.: Dr. Fritz Haussmann, Berlin; Julius Böhler, München etc.). Teilweise findet sich aber auch nur die Angabe Privatbesitz mit der Nennung des Ortes. Eine weitere Kategorie von Leihgaben ist mit Privater deutscher Kunstbesitz angegeben. Bei insgesamt 29 Positionen der Gemälde im Katalog ist dies der Fall 4 Archiv Museum Wiesbaden, Aktentitel Anträge auf Ankäufe 1934-1944 5 Schreiben von J. Harms an den Kulturdezernenten vom 28.7.1944, Archiv Museum Wiesbaden, Aktentitel Tausch 1935-1961. 6 http://www.dhm.de/datenbank/linzdb/ 7 Auskunft von Frau Dr. Helge Siefert, Hauptkonservatorin der Pinakothek München vom 17.10.2009. 4/6

so auch bei dem Gemälde von Lucatelli Gewitterlandschaft mit fliehenden Hirten (Kat.-Nr. 121). 8 Wer 1935 der Leihgeber des Gemäldes war, konnte nicht geklärt werden. Ein Abgleich der 29 Gemälde, die jeweils als Leihgabe aus Private[m] deutsche[m] Kunstbesitz im Katalog jener Ausstellung gekennzeichnet waren mit einer Liste, die 49 Bilder aus der Privatsammlung Voss aufführt, die von ihm auf Weesenstein deponiert waren 9, legt die Vermutung nahe, dass Voss die Bezeichnung Privater deutscher Kunstbesitz für Leihgaben aus seiner privaten Kunstsammlung verwendete. Neun der Gemälde, die im Katalog von 1935 mit Privater deutscher Kunstbesitz gekennzeichnet waren, können auf der o.g. Liste erkannt werden. Bewertung der Ergebnisse Es konnte nicht geklärt werden, aus welchem Besitz das Gemälde in den Bestand der Gemäldegalerie Wiesbaden gelangte. Im Archiv des Museums Wiesbaden liegen - bis auf eine Liste, auf der die Adressen der Entleiher aufgeführt werden - keine weiteren Akten über Leihgaben an die Gemäldegalerie Wiesbaden für die Ausstellung Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts im Jahr 1935 vor. Von daher konnten auf diesem Wege keine Hinweise auf den Leihgeber und Besitzer des Gemäldes ausfindig gemacht werden. Die Kunsthandlung Abels wird auf der genannten Liste nicht aufgeführt, ebenso wenig wie der Direktor der Gemäldegalerie Hermann Voss selbst. Die zuvor dargestellte Vermutung, dass das Gemälde aus dem Privatbesitz von Hermann Voss stammen könne, lässt die Frage nach seinem Vorbesitzer vor 1935 ebenfalls unbeantwortet. Wenn das Gemälde tatsächlich aus der Privatsammlung von H. Voss kam, wollte dieser vermutlich nicht öffentlich als Stifter auftreten und überließ es stattdessen dem Kunsthändler Abels, das Gemälde der Gemäldegalerie als Geschenk zu übereignen. Die Aktion muss sicherlich im Zusammenhang mit verschiedenen Ankäufen die Voss bei Abels sowohl für die Gemäldegalerie Wiesbaden als auch für den Sonderauftrag Linz getätigt hatte, gesehen werden. 8 Ausst.Kat. Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Wiesbaden Naussauisches Landesmuseum, Mai und Juni 1935. 9 Die undatierte Liste trägt den Titel Gemälde gerahmte Handzeichnungen und Stiche Eigentum Dir. Voss, geborgen in Wee. [senstein], Räume 16, 17, 30. Vgl. Staatliche Kunstsammlung Dresden, 02/VA, Akte Nr. 59, Bd. 2, Blatt 265 5/6

Vor dem geschilderten Hintergrund kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden. Zur kunsthistorischen Einordnung Das Gemälde ist im Amtlichen Katalog der Gemäldegalerie Wiesbaden von 1937 sowie im Katalog der Ausstellung Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Wiesbaden 1935 publiziert. Im Werkverzeichnis von Andrea Busiri Vici aus dem Jahr 1976 ist es nicht mit aufgeführt. Literatur Ausst.Kat. Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Wiesbaden Naussauisches Landesmuseum, Mai und Juni 1935. Amtlicher Katalog der Gemäldegalerie Wiesbaden, Wiesbaden 1937. Andrea Busiri Vici, Andrea Locatelli and Roman Landscape Painting of the Eighteenth Century, Rom 1976. 6/6