Deutschland im demographischen Wandel 2030 Datenreport
Schleswig-Holstein 1. Auszug aus der Publikation Deutschland im Demographischen Wandel 2030 Datenreport 2. Länderbericht zur Bevölkerungsprognose 2030
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Die Bevölkerung wird von 2009 bis 2030 um 0,9 Prozent zurückgehen. Das entspricht einem Rückgang um 26.300 Menschen. 2030 wird jeder Zweite älter als 50,2 Jahre sein (zum Vergleich: 2009 lag das sogenannte Medianalter bei 44,4 Jahren). Die einzelnen Altersgruppen werden sich sehr unterschiedlich entwickeln: Kinder unter 3 Jahre Kinder im Kindergarten Schüler in der Primarstufe Schüler in der Sekundarstufe I Schüler in der Sekundarstufe II Junge Menschen in Ausbildung und Studium Jüngere potenziell Erwerbstätige Ältere potenziell Erwerbstätige Jüngere Rentner Hochbetagte mit erhöhtem Pflegebedarf 7,4 Prozent 7,7 Prozent 13,1 Prozent 19,6 Prozent 22,3 Prozent 18,9 Prozent 14,9 Prozent 0,9 Prozent +20,7 Prozent +76,5 Prozent Beschreibungen der Altersgruppen und weitere Informationen zu den Daten finden Sie im Klappentext. Daten und weitere Informationen zu Städten, Gemeinden und Landkreisen unter: www.wegweiser-kommune.de Kartografie: Lutum+Tappert 118
Schleswig-Holstein Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 in Landkreisen und kreisfreien Städten (in Prozent) Flensburg Schleswig Husum Eckernförde Heide Rendsburg Kiel Neumünster Eutin Brunsbüttel Itzehoe Elmshorn Norderstedt Pinneberg Bad Segeberg Bad Oldesloe Ahrensburg Hamburg Lübeck Geesthacht Mölln unter 15 15 bis unter 10 10 bis unter 5 5 bis unter 2 2 bis unter 2 2 bis unter 5 5 und mehr 119
Schleswig-Holstein Altersstruktur Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 2009 2030 (Anzahl und Prozent) Schleswig-Holstein 0 2 3 5 6 9 10 15 16 18 19 24 25 44 45 64 65 79 ab 80 5.100 5.600 14.000 35.400 21.300 35.700 108.800 7.200 96.400 110.400 20,7 76,5 7,4 7,7 13,1 19,6 22,3 18,9 14,9 0,9 Kinder und Jugendliche 80 Entwicklung der Kinder im Vorschulalter 2009 bis 2030 Schleswig-Holstein (in Tausend) 75 70 65 60 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 0 bis 2 Jahre 3 bis 5 Jahre 200 175 150 125 100 75 Entwicklung der Schülerzahlen 2009 bis 2030 Schleswig-Holstein (in Tausend) 50 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 6 bis 9 Jahre 10 bis 15 Jahre 16 bis 18 Jahre 120
Schleswig-Holstein Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Landkreisen und kreisfreien Städten 2030 (in Prozent) Flensburg Schleswig Husum Eckernförde Heide Rendsburg Kiel Neumünster Eutin Brunsbüttel Itzehoe Elmshorn Norderstedt Pinneberg Bad Segeberg Bad Oldesloe Ahrensburg Hamburg Lübeck Geesthacht Mölln unter 11 11 bis unter 12 12 bis unter 13 13 bis unter 14 14 bis unter 15 15 bis unter 16 16 und mehr 121
Schleswig-Holstein Erwerbstätige Entwicklung der potenziellen Erwerbstätigen 2009 bis 2030 Schleswig-Holstein (in Tausend) 1.000 900 800 700 600 500 2010 2012 2014 25 bis 44 Jahre 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 45 bis 64 Jahre Elterngeneration Anteil der Elterngeneration an der Gesamtbevölkerung in Landkreisen und kreisfreien Städten 2009 und 2030 (in Prozent) 2009 2030 Flensburg Flensburg Schleswig Schleswig Husum Husum Eckernförde Rendsburg Kiel Heide Eckernförde Rendsburg Eutin Kiel Heide Eutin Neumünster Brunsbüttel Itzehoe Bad Segeberg Neumünster Lübeck Brunsbüttel Itzehoe Bad Oldesloe Elmshorn Norderstedt Pinneberg Elmshorn Norderstedt Pinneberg Mölln Ahrensburg Hamburg Geesthacht 122 Lübeck Bad Oldesloe Ahrensburg Hamburg Bad Segeberg Mölln Geesthacht unter 12,5 12,5 bis unter 13,5 13,5 bis unter 14,0 15,0 bis unter 16,0 16,0 bis unter 19,0 19,0 und mehr 14,0 bis unter 15,0
Schleswig-Holstein Alterung Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Landkreisen und kreisfreien Städten 2030 (in Prozent) Flensburg Schleswig Husum Eckernförde Rendsburg Kiel Heide Eutin unter 24 Neumünster Brunsbüttel Bad Segeberg Itzehoe 24 bis unter 26 Lübeck Bad Oldesloe Elmshorn Norderstedt Pinneberg 26 bis unter 28 Ahrensburg Mölln Hamburg 28 bis unter 30 Geesthacht 30 bis unter 32 32 bis unter 34 34 und mehr Medianalter in Landkreisen und kreisfreien Städten 2009 und 2030 (in Jahren) 2009 2030 Flensburg Flensburg Schleswig Schleswig Husum Husum Eckernförde Rendsburg Kiel Heide Eckernförde Rendsburg Kiel Heide Eutin Eutin Neumünster Brunsbüttel Bad Segeberg Itzehoe Neumünster Lübeck Brunsbüttel Bad Segeberg Itzehoe Bad Oldesloe Elmshorn Norderstedt Pinneberg Elmshorn Ahrensburg Hamburg Lübeck Bad Oldesloe Norderstedt Pinneberg Mölln Ahrensburg Hamburg Geesthacht Mölln Geesthacht unter 44 44 bis unter 46 46 bis unter 48 50 bis unter 52 52 bis unter 54 54 und mehr 48 bis unter 50 123
Schleswig-Holstein Bevölkerungsentwicklung 2009 2030 (%) Bevölkerungszahl Unter 18-Jährige (%) Elterngeneration (%) Medianalter (Jahre) Über 65-Jährige (%) 2009 2030 2009 2030 2009 2030 2009 2030 2009 2030 Schleswig-Holstein 0,9 2.829.530 2.803.210 17,4 15,0 14,8 14,2 44,4 50,2 21,6 29,1 Landkreise Dithmarschen 4,9 135.160 128.530 18,3 15,1 13,4 12,9 45,2 52,7 23,0 32,1 Herzogtum Lauenburg 0,2 186.470 186.090 18,4 15,6 13,6 13,1 44,5 50,6 21,5 29,4 Nordfriesland 2,6 165.600 161.260 18,2 14,4 14,3 13,6 44,4 51,6 22,1 30,3 Ostholstein 1,8 204.690 201.100 15,7 12,6 12,8 11,9 47,3 55,6 25,3 34,7 Pinneberg 1,6 302.200 307.000 17,6 15,7 14,1 13,7 44,5 49,4 21,3 27,9 Plön 3,6 134.450 129.650 17,1 13,9 12,5 11,5 45,3 54,0 22,6 32,1 Rendsburg-Eckernförde 3,3 270.410 261.400 18,7 15,4 13,0 12,3 44,6 51,8 21,2 30,4 Schleswig-Flensburg 2,1 198.260 194.170 18,9 15,6 13,3 12,3 44,5 52,0 21,5 30,8 Segeberg 0,0 257.990 257.960 18,2 15,6 14,5 13,9 44,0 49,5 20,1 28,1 Steinburg 6,8 133.260 124.170 18,3 14,3 13,1 12,8 44,4 52,3 21,1 30,5 Stormarn 2,9 228.120 234.820 18,1 16,1 13,1 12,7 45,1 50,0 21,9 28,4 Kreisfreie Städte Flensburg 6,1 88.420 93.830 15,4 14,5 21,4 20,1 41,0 44,4 19,5 24,1 Kiel 3,5 238.070 246.360 14,5 14,0 22,3 21,3 41,3 43,8 18,4 23,5 Lübeck 2,8 209.600 203.760 15,7 14,7 17,1 16,7 44,4 48,2 23,0 28,2 Neumünster 4,8 76.840 73.120 17,8 16,1 15,4 15,3 43,8 48,1 21,9 27,8 Daten und weitere Informationen zu Städten, Gemeinden und Landkreisen unter: www.wegweiser-kommune.de 124
Schleswig-Holstein Natürliche Bevölkerungsentwicklung (je 1.000) Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 2009 2030 (%) 2009 2030 0 2 3 5 6 9 10 15 16 18 19 24 25 44 45 64 65 79 ab 80 3,3 5,9 7,4 7,7 13,1 19,6 22,3 18,9 14,9 0,9 20,7 76,5 Schleswig-Holstein Landkreise 4,8 7,2 10,1 10,3 19,9 28,0 29,0 24,0 19,0 7,5 21,6 66,7 Dithmarschen 3,2 6,4 6,0 10,4 15,1 19,7 22,2 18,3 15,2 0,1 22,5 82,4 Herzogtum Lauenburg 3,7 6,4 7,6 13,6 22,6 28,7 29,6 24,0 16,8 0,8 23,7 64,5 Nordfriesland 5,7 9,9 12,0 14,2 20,4 25,6 28,9 23,1 18,7 4,2 24,1 67,5 Ostholstein 2,3 5,5 3,9 4,5 7,4 13,9 14,5 13,7 12,7 1,8 16,4 92,9 Pinneberg 4,4 8,5 11,3 11,3 18,4 27,4 29,5 24,4 26,3 0,9 21,1 90,3 Plön 3,4 6,8 11,8 12,4 18,8 25,5 26,8 20,2 21,0 3,5 23,6 91,9 Rendsburg-Eckernförde 3,2 6,8 9,8 8,8 16,0 25,2 29,2 22,6 19,9 1,2 26,4 86,7 Schleswig-Flensburg 1,8 5,3 7,0 6,7 13,0 19,3 20,2 18,5 14,3 1,0 20,5 116,5 Segeberg 4,2 6,9 14,5 15,9 25,0 33,4 35,0 29,4 22,6 4,4 22,1 77,5 Steinburg 2,5 6,0 3,0 2,3 8,5 12,6 11,4 8,6 12,4 3,0 16,3 93,0 Stormarn Kreisfreie Städte 1,7 2,6 0,4 3,2 4,4 3,0 8,4 16,9 1,1 9,7 22,4 55,2 Flensburg 1,3 1,6 1,2 2,6 4,5 1,3 10,8 15,5 3,9 1,5 27,1 46,1 Kiel 4,1 4,9 8,0 5,8 6,3 10,2 17,0 17,6 11,8 4,0 10,8 40,7 Lübeck 3,8 4,6 12,5 9,3 10,4 15,8 21,6 19,6 14,1 6,3 10,3 54,4 Neumünster 125
Länderbericht zur Bevölkerungsprognose 2030 - Schleswig-Holstein Bevölkerungsentwicklung Vergleichsweise geringer Bevölkerungsrückgang In Schleswig-Holstein geht die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 um 0,9 Prozent auf 2,80 Millionen zurück. Das ist eine deutlich günstigere Entwicklung als im Bundesdurchschnitt (-3,7 Prozent). In zwei der elf Landkreise sowie zwei der vier kreisfreien Städte kommt es sogar zu einem Anstieg. Dabei handelt es sich um die Landkreise Pinneberg und Stormarn sowie die beiden Städte Kiel und Flensburg, wobei Flensburg mit +6,1 Prozent den landesweit höchsten Zuwachs aufweist. Zu einer Stagnation der Bevölkerungszahl kommt es im Landkreis Segeberg. In allen anderen Kreisen nimmt sie ab. Der höchste Rückgang zeichnet sich mit -6,8 Prozent im Landkreis Steinburg ab. Die Veränderung der Bevölkerungszahlen geht mit deutlichen Verschiebungen in der Altersstruktur einher. Kinder und Jugendliche Weniger Kinder im ganzen Land In fast allen Landkreisen geht die Zahl der Kinder im Alter von unter 3 Jahren bis 2030 zurück. Nur in Flensburg kommt es zu einem geringen Anstieg von +0,4 Prozent. Während für ganz Schleswig-Holstein eine Abnahme von insgesamt -7,4 Prozent erwartet wird, verliert der Landkreis Steinburg sogar 14,5 Prozent seiner unter 3-Jährigen. Eine vergleichbare Entwicklung nimmt die Altersgruppe der r 3-3 bis 5-jährigen 5 Kinder. Landesweit nimmt sie um 7,7 Prozent ab. Während Flensburg und Kiel noch Zuwächse von +3,2 Prozent bzw. +2,6 Prozent aufweisen, haben alle anderen kreisfreien Städte und Landkreise mit deutlichen Rückgängen von bis zu -15,9 Prozent (Landkreis Steinburg) zu rechnen. Starker Rückgang bei den Schülerzahlen Bereits im Grundschulbereich, also in der Altersgruppe der 6-6 bis 9-Jährigen, verliert Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2030 13,1 Prozent seiner Schüler. Dieser Negativ-Trend gilt für alle Kreise außer den kreisfreien Städten Kiel und Flensburg. Die Rückläufe bewegen sich in den meisten Fällen im zweistelligen Prozentbereich (bis zu -25,0 Prozent im Landkreis Steinburg). Noch schlechter entwickelt sich die Gruppe der 10-1 bis 15-Jährigen (Sekundarstufe I). Hier gehen die Zahlen im gesamten Bundesland um 19,6 Prozent zurück. Der höchste Rückgang erfolgt im Landkreis Steinburg (-33,4 Prozent). Einzig die Landeshauptstadt Kiel kann in dieser Altersgruppe einen leichten Zuwachs erwarten (+1,3 Prozent). Am stärksten sind schließlich die Einbrüche bei den Schülern und Auszubildenden im Alter von 16 bis 18 Jahren. Schleswig-Holstein wird hier ein durchschnittliches Minus von 22,3 Prozent erwarten müssen. Hier zeigen dann auch alle Kreise rückläufige Zahlen. Die stärkste Abnahme geschieht mit -35 Prozent im Landkreis Steinburg.
Erwerbstätige Mehr ältere als junge Menschen im erwerbsfähigen Alter Die Zahl der potenziell Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 44 Jahren geht bis 2030 in allen Kreisen und kreisfreien Städten zurück im gesamten Bundesland um 14,9 Prozent. Während die kreisfreien Städte hier eher mit moderaten Rückgängen rechnen können, nimmt die Bevölkerung dieser Altersgruppe in den Landkreisen Plön, Steinburg und Rendsburg- Eckernförde um mehr als ein Fünftel ab. Auch die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen geht zurück in ganz Schleswig-Holstein jedoch nur um schwache 0,9 Prozent. In sieben der 15 Kreise ist mit Zuwächsen zu rechnen, darunter Flensburg mit dem landesweit höchsten Wert von +9,7 Prozent. Der deutlichste Rückgang in dieser Altersklasse erfolgt im Landkreis Dithmarschen. Geburten und Sterbefälle Mehr Sterbefälle als Geburten Die natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburtenbilanz) in Schleswig- Holstein ist negativ. Das gilt für alle Kreise. 2009 wurden in Schleswig-Holstein statistisch 7,7 Kinder pro 1.000 Einwohner geboren. Das liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 8,1. Die höchste Geburtenzahl konnte mit 9,2 die Stadt Flensburg verzeichnen. Die wenigsten Geburten gab es mit 6,4 im Landkreis Ostholstein. Im gleichen Jahr lag die Sterberate bei 11,0 Sterbefällen pro 1.000 Einwohner. Das entspricht fast dem Bundesdurchschnitt von 10,5. Die geringste Sterberate (9,8) hatte der Landkreis Segeberg, die höchste (12,6) die kreisfreie Stadt Neumünster. Mutter mit 30 Schleswig-Holsteins Frauen bekamen ihre Kinder 2009 im Alter von durchschnittlich 30,4 Jahren. Das entspricht genau dem Bundesdurchschnitt: 30,4 Jahre. Am jüngsten sind die Mütter in der kreisfreien Stadt Neumünster (28,8 Jahre) und am ältesten im Landkreis Stormarn (31,7 Jahre). Elterngeneration nimmt ab Von 2009 bis 2030 nimmt die Altersgruppe der 23- bis 36-Jährigen in Schleswig-Holstein um 5,0 Prozent ab. Das ist ein im bundesweiten Vergleich noch moderater Wert. Doch hat auch er Einfluss auf die Entwicklung der Geburtenzahlen im Land, da bei Frauen in diesen Lebensjahren die höchste Geburtenwahrscheinlichkeit besteht (2009 erfolgten 76,5 Prozent aller Geburten innerhalb dieser Altersklasse). Den stärksten Rückgang muss der Landkreis Plön verbuchen (-11,1 Prozent), den geringsten die Stadt Flensburg (-0,3 Prozent) und der Landkreis Stormann (-0,4 Prozent). Wanderungen Mehr Zu- als Abwanderer Rechnet man alle Zu- und Fortzüge der Jahre 2010 bis 2030 gegeneinander auf, so fällt die Bilanz für alle Kreise des Landes Schleswig-Holstein positiv aus. Das heißt, es werden in der Summe mehr Menschen in die einzelnen Regionen kommen als wegziehen.
Generell zeichnen sich die Einwohner der kreisfreien Städte durch eine höhere Mobilität aus als die Bewohner der Landkreise. Die aktuellen Wanderungsprofile geben Auskunft darüber, wie sich die Zu- und Fortzüge in den verschiedenen Altersgruppen darstellen (siehe unter www.wegweiser-kommune.de). Die Entwicklungen sind dabei auf Ebene der einzelnen Kommune dargestellt. Alterung Große regionale Unterschiede in der Altersverteilung 2030 liegt das Medianalter in Schleswig-Holstein bei 50,2 Jahren (heute 44,4). Es ist nicht mit dem Durchschnittsalter zu verwechseln, sondern meint, dass 50 Prozent der Bevölkerung über 50,2 Jahre alt sein werden und 50 Prozent darunter. Das höchste Medianalter findet sich mit 55,6 Jahren im Landkreis Ostholstein, das geringste in der Landeshauptstadt Kiel (43,8). Mehr Hochaltrige 2030 werden in Schleswig-Holstein 9,1 Prozent der Bevölkerung 80 Jahre oder älter sein. Das liegt über dem Bundesdurchschnitt von 8,3 Prozent. Der Anteil der über 80-Jährigen korreliert dabei mit dem Medianalter in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten. So gehören im Landkreis mit dem höchsten Medianalter (Ostholstein) 10,0 Prozent der Bevölkerung zur Generation 80plus. In den kreisfreien Städten ist der Anteil der Hochbetagten vergleichsweise gering. Altersgruppe 80+ wächst deutlich Die Altersgruppe der über 80-Jährigen nimmt in allen Landesteilen deutlich zu, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Kreisen zum Teil sehr ausgeprägt sind. In den kreisfreien Städten fallen die Zuwächse grundsätzlich geringer aus als in den Landkreisen. Sie liegen hier zwischen +41 Prozent in der Hansestadt Lübeck und +55 Prozent in der kreisfreien Stadt Flensburg. Die Spannbreite in den Landkreisen reicht dagegen von +65 Prozent im Landkreis Nordfriesland bis +117 Prozent im Landkreis Segeberg. Mehr hochbetagte Frauen als Männer In der Altersgruppe 80plus gibt es mehr Frauen als Männer. Das ist unter anderem mit der durchschnittlich höheren Lebenserwartung von Frauen verbunden. Es hat aber auch damit zu tun, dass im Zweiten Weltkrieg viele junge Männer ums Leben gekommen sind, die jetzt (nach 2009) 80 Jahre oder älter wären. Dafür fällt die relative Steigerung bis 2030 bei den Männern deutlich höher aus. Das geht einerseits auf stärker besetzte Jahrgänge der Männer zurück, die bis 2030 zur Gruppe der über 80-Jährigen gehören. Andererseits führt hier aber auch die bei Männern steigende Lebenserwartung zu einer langsamen Annäherung an die der Frauen.
Glossar Bevölkerungsvorausberechnungen rausberechnungen treffen Aussagen darüber, welche Situation eintreten wird, wenn sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzt. Sie schreiben also einen Status bis zum Zieljahr fort unter der Annahme, dass sich die Rahmenbedingungen nicht verändern. Dafür werden Geburten, Sterbefälle, Zuzüge und Fortzüge für jedes Gebiet nach Geschlecht und Alter ausgewertet und die dabei errechneten Raten und Quoten in die Zukunft fortgeschrieben. Demographie ist die Wissenschaft von der Bevölkerung und ihrer Entwicklung bzw. die wissenschaftliche Erfassung und Auswertung des Zustands, der Struktur und der Veränderungen der Bevölkerung. Als Elterngeneration werden diejenigen Altersjahrgänge bezeichnet, in denen Frauen die relativ meisten Kinder bekommen. Für die Frauen aus jedem der Altersjahre 23 bis 36 liegt die Geburtenwahrscheinlichkeit pro Kalenderjahr bei 0,05 oder höher. Im Jahr 2009 erfolgten 76,5 Prozent aller Geburten in diesen 14 Altersjahren. Das Medianalter teilt die nach Alter sortierte Bevölkerung eines Gebietes in zwei gleich große Hälften. Danach ist eine Hälfte der Bevölkerung jünger, die andere Hälfte älter als das Medianalter. Der natürliche Saldo bezeichnet die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen. Die Geburtenzahl oder rohe Geburtenrate rate beziffert die Geburten pro Jahr und pro 1.000 Einwohner. Die Sterbezahl oder rohe Sterberate beziffert die Sterbefälle pro Jahr und pro 1.000 Einwohner. Die Daten der Basisjahre wurden bei den Statistischen Landesämtern angefordert. Die Berechnungen beruhen auf den Bestandsdaten der Jahre 2005 bis 2009 (jeweils zum 31.12.) und den Bevölkerungsbewegungen der Jahre 2006 bis 2009. Die Fortzüge wurden bereits ab dem Jahr 2005 ausgewertet, weil es hier in der amtlichen Statistik für die Jahre 2008 und 2009 durch die Einführung der Steuer-ID zu Korrekturen kam. Die zehn funktionalen Altersgruppen werden aus unterschiedlich vielen Altersjahrgängen gebildet: 0-2 Jahre für die Betreuung unter 3-Jähriger 3-5 Jahre für die Betreuung im Kindergarten 6-9 Jahre Grundschulkinder 10-15 Jahre Sekundarstufe I 16-18 Jahre Sekundarstufe II 19-24 Jahre berufliche und Hochschul-Ausbildung 25-44 Jahre jüngere potenziell Erwerbstätige 45-64 Jahre ältere potenziell Erwerbstätige 65-79 Jahre (jüngere) Rentner mit geringerem Anteil an Pflegebedürftigen ab 80 Jahre Hochbetagte mit höherem Anteil an Pflegebedürftigen
Bevölkerungsentwicklungen unterliegen Schwankungen, z.b. durch einen starken Geburtenanstieg oder durch eine vermehrte Abwanderung. Je kleinräumiger die Betrachtung durchgeführt wird, umso mehr steigt die Empfindlichkeit. Zur Darstellung neuerer Entwicklungen sollten Bevölkerungsvorausberechnungen turnusmäßig etwa alle fünf Jahre aktualisiert werden.
Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 (%) Dieser Wert beschreibt die Zu- oder Abnahme der Bevölkerung von 2009 bis 2030 in Prozent. Die Daten zeigen die Trends der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung. Bevölkerungszahl 2009 und 2030 Der Vergleich der Bevölkerungszahl 2009 mit 2030 verdeutlicht die Zu- oder Abnahme der Bevölkerung in absoluten Zahlen. Unter 18-Jährige 2009 und 2030 (%) Der Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Prozent für 2009 und 2030 zeigt die Entwicklung des Anteils der Kinder und Jugendlichen bis 2030. Elterngeneration 2009 und 2030 (%) Die Elterngeneration beschreibt den Anteil der Altersgruppe der 23- bis 36-Jährigen an der Gesamtbevölkerung. In diesen Jahrgängen ist die Wahrscheinlichkeit Mutter oder Vater zu werden am höchsten, so dass diese Altersjahre die potenziellen Eltern darstellen. Dabei zeigt ein Blick auf die Jahre 2009 und 2030, ob die Elterngeneration größer oder kleiner wird. Medianalter 2009 und 2030 (Jahre) Das Medianalter ist das Lebensalter, das eine Population statistisch in zwei gleich große Gruppen teilt: 50 Prozent der Bevölkerung sind jünger, und 50 Prozent sind älter als dieser Wert. Im Gegensatz zum Durchschnittsalter werden Verzerrungen durch Extremwerte vermieden. Das Medianalter gibt einen Hinweis auf den Fortschritt des Alterungsprozesses der Bevölkerung. Über 65-Jährige 2009 und 2030 (%) Der Anteil der über 65-Jährigen 2009 und 2030 an der Gesamtbevölkerung beschreibt die Zunahme dieser Altersgruppe und verdeutlicht so die Alterung der Bevölkerung. Natürliche Bevölkerungsentwicklung 2009 und 2030 (je 1.000 Einwohner) Die natürliche Bevölkerungsentwicklung betrachtet die zukünftige Bevölkerung ausschließlich im Hinblick auf den Saldo aus Geburten und Sterbefälle. Diese Betrachtung vernachlässigt die Zu- und Fortzüge und verdeutlicht, dass mittlerweile in einem Großteil der Kommunen mehr Menschen sterben als geboren werden. Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 2009 bis 2030 (%) Die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen ermöglicht einen Blick auf die Zu- oder Abnahme bestimmter Altersgruppen von 2009 bis 2030 in Prozent. 0 2 Jahre: Betreuung unter 3-Jähriger 3 5 Jahre: Kindergartenbetreuung 6 9 Jahre: Primarstufe 10 15 Jahre: Sekundarstufe I 16 18 Jahre: Sekundarstufe II 19 24 Jahre: Berufliche- und Hochschulausbildung 25 44 Jahre: Jüngere potenziell Erwerbstätige 45 64 Jahre: Ältere potenziell Erwerbstätige 65 79 Jahre: Jüngere Rentner mit geringem Pflegebedarf Über 80 Jahre: Hochbetagte mit höherem Pflegebedarf
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