Internationale Konferenz in Bukarest vom 29. bis 31.10.2007 Vortrag Aufgaben und Ausbildung der deutschen Rechtspfleger Referent: Reiner Napierala Direktor der Fachhochschule für f r Rechtspflege NRW Bad MünstereifelM 1
Deutsche Gerichtsbarkeit (GVG) Bundesverfassungsgericht ---------------------------------- Bundesgerichtshof Oberlandesgerichte Landgerichte Amtsgerichte 2
Rechtsgrundlagen-Rechtspfleger Rechtspflegergesetz (RPflG) Fachhochschulgesetz für den öffentlichen Dienst NRW (FHGöD) Rechtspflegerausbildungs- und Prüfungsordnung NRW (RpflAO NW) FHR-Studienordnung (StudienO) 3
Rechtsstellung/Aufgabenfelder des Rechtspflegers Beamter des gehobenen Justizdienstes, unabhängig und weisungsfrei Entscheidungen Beurkundungen Rat und Auskunft Sonstige Tätigkeiten - Justizverwaltung 4
Entscheidungszuständigkeiten nach dem RPflG 1. Vollübertragung 2. Übertragung mit Richtervorbehalten 3. Einzelzuweisung 5
1. Vollübertragungen Vereinsregister Güterrechtsregister Eidesstattliche Versicherungen Grundbuch Zwangsversteigerung 6
2. Vorbehaltsübertragungen Vormundschaft, Familiensachen, Betreuung Nachlass Handelsregister Insolvenz 7
3. Einzelzuweisungen Mahnverfahren Festsetzung von Unterhalt minderjähriger Kinder in einem vereinfachten Verfahren Zwangsvollstreckung Kostenfestsetzung Aufnahme von Erklärungen 8
Fachhochschule für f r Rechtspflege Nordrhein-Westfalen Bad MünstereifelM Studiengang Rechtspflege 9
1. Grundlagen Hochschulreife Auswahl und Zulassung zur Ausbildung durch die Präsidenten der Oberlandesgerichte Beamte auf Widerruf mit Anwärterbezügen 21 Monate fachwissenschaftliches Studium, kostengünstige Unterbringung in der FH 15 Monate fachpraktische Ausbildung Abschluss Diplom-Rechtspfleger (FH) Keine Übernahmegarantie, aber in der Regel werden die Absolventen übernommen 10
2. Ausbildungsziele Berufsfertigkeit Fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz IT-kompetenz 11
3. Studienverlauf Fachwissenschaftliches Studium I Fachpraktische Ausbildung I Fachwissenschaftliches Studium II Fachpraktische Ausbildung II Fachwissenschaftliches Studium III 11 Monate 11 Monate 7 Monate 4 Monate 3 Monate Gesamtausbildungsdauer: 3 Jahre > 21 Monate Studium an der FHR: 1700 Stunden > 15 Monate Ausbildung in der Praxis (AG, LG, StA) 12
4. Studieninhalte Bürgerliches Recht (280 Stunden) Familienrecht (110 Stunden) Grundbuchrecht (130 Stunden) Handels- und Registerrecht (130 Stunden) Internationales Privatrecht (40 Stunden) Kommunikation (20 Stunden) Kostenrecht (175 Stunden) Nachlassrecht (110 Stunden) Öffentliches Recht (45 Stunden) Straf- und Strafprozessrecht (65 Stunden) Strafvollstreckungsrecht (80 Stunden Vollstreckungs- und Insolvenzrecht (110 Stunden) Wirtschafts- und Bilanzkunde (30 Stunden) Wertpapierrecht (20 Stunden) Zivilprozess- und Vollstreckungsrecht (200 Stunden) Zwangsversteigerungsrecht (130 Stunden) 13
5. Lehrveranstaltungen Pflichtlehrveranstaltungen Wahllehrveranstaltungen Lehrgespräch in Studiengruppen Vorlesungen Alternative Lehrformen: Referate, Hausarbeiten, Seminare, Übungen, Exkursionen, Kontaktstudien 14
6. Studienleistungen 27 vierstündige Klausuren Referate Hausarbeiten Leistungstests Prüfungsgespräche Noten: sehr gut (18, 17 und 16 Punkte) gut (15, 14 und 13 Punkte) vollbefriedigend (12, 11 und 10 Punkte) befriedigend (9, 8 und 7 Punkte) ausreichend (6, 5 und 4 Punkte) mangelhaft (3, 2 und 1 Punkte) ungenügend (0 Punkte) 15
7. Rechtspflegerexamen 7 Klausuren = 70 % der Gesamtnote 1. Bürgerliches Recht (BGB) 2. Zivilprozess-, Vollstreckungs-, Insolvenzrecht (ZPR) 3. Straf- und Strafprozessrecht (STR) 4. Grundbuchrecht (GBR) 5. Zwangsversteigerungsrecht (ZVR) 6. Handels- und Registerrecht (HRR) 7. Kostenrecht (KOR) Mündliche Prüfung = 30 % der Gesamtnote 16