IV Mensch Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6 8) 1 von 30 Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen Ein Beitrag von Lea Gatterdam, Hünfeld Mit Illustrationen von Julia Lenzmann Foto: Thinkstock/iStock Alles beginnt mit dem Eisprung und der Verschmelzung von Spermien- und Eizelle. Nach neun Monaten entsteht aus der befruchteten Eizelle ein kompletter Mensch. Dieses Wunder der Natur wird begleitet von körperlichen Veränderungen und steigender Verantwortung der werdenden Eltern. Diese Einheit befasst sich mit der Zeugung, der Embryonalentwicklung und der Geburt des Menschen. Durch selbstständiges Lernen an Stationen ergründen Ihre Schüler die Vorgänge bei der Befruchtung, Entwicklung und Geburt. Wichtige Kontrolluntersuchungen und alternative Wege, ein Kind zu bekommen, werden eigenständig erarbeitet und diskutiert. Ihre Schüler vertiefen zudem ihr Wissen im Bereich der Verhütung von Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten. Klassen: 6 8 Dauer: 8 Stunden (Minimalplan: 6) Kompetenzen: Die Schüler sind in der Lage, zu kommunizieren und fachlich folgerichtig zu argumentieren. Mit sind der Lage, verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und der anderer Lebewesen zu beurteilen. können selbstständig an Stationen arbeiten und ihre Ergebnisse kontrollieren. Rollenspiel! Das Wichtigste auf einen Blick Aus dem Inhalt: Schwangere Frau mit Ultraschallbild Was passiert bei der Befruchtung? Wie entwickelt sich das Kind im Mutterleib? Wie kann ich eine Schwangerschaft verhindern? Welche Untersuchungen sind wichtig in der Schwangerschaft? Welche alternativen Wege, ein Kind zu bekommen, gibt es? Hinweis Die Stationen sind in Kooperation mit Studentinnen und Studenten der Universität Kassel entstanden.
IV Mensch Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6 8) 5 von 30 Die Reihe im Überblick Ab = Arbeits-/Informationsblatt LEK = Lernerfolgskontrolle LK = Lösungskarte = Zusatzmaterial auf CD Fo = Folie Stunden 1 7: Stationenlernen Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen Material M 1 (Ab) M 2 (Ab) Thema und Materialbedarf Stationsübersicht: Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen Station 1: Erste Liebe erstes Mal r 1 Schere r 1 Tube Klebstoff M 3 (Bilder) Station 1: Bildkarten für Aufgabe 3/Station 2: Bildkarten für Aufgabe 2 M 4 (Ab) M 5 (Ab) M 6 (Karten) M 7 (Ab) Station 2: Elterliche Anweisung Gene und Vererbung r 1 Schere r 1 PC mit Internetzugang r 1 Kopfhörer r 1 Tube Klebstoff Station 3: Von Keimzelle zu Kind die Schwangerschaft (Arbeitsblatt) r 1 Schere r 8 Längenkarten r 1 Tube Klebstoff Station 3: Von Keimzelle zu Kind die Schwangerschaft (Textkarten) Station 4: Der Beginn neuen Lebens die Geburt (Arbeitsblatt) r 1 Schere r 1 Tube Klebstoff M 8 (Bilder) Station 4: Textbausteine und Bildkarten zu Aufgabe 2 M 9 (Ab) Station 5: Verschieben, enthalten oder verhüten wie entscheide ich mich? r Verhütungsmittelkoffer ( pro familia ) r evtl. Tabelle als Vorlage ( ) M 10 (Karten) M 11 (Ab) Station 5: Info-Karten zu den Verhütungsmethoden Station 6: Kontrolluntersuchungen pränatale Diagnostik M 12 (Fo) Station 6: Comic zu Aufgabe 1 M 13 (Ab) Station 7: Kinderwunsch wenn ein Traum nicht in Erfüllung geht r 1 Laborkittel r 2 beschriftete Umschläge (A und B) (Ab) Zusatz-Station 8: Kontrolluntersuchungen sexuell übertragbare Krankheiten Lösungskarten (LK) zu den Stationen 1 7 Stunde 8: Abschlussstunde Material M 14 (LEK) Thema und Materialbedarf Wahr oder falsch? Wissenstest zum Thema Schwangerschaft und Geburt Dein Bio-Lexikon Begriffe von A bis Z Minimalplan Bei wenig Zeit können Station 5 (M 9/M 10) (Thema: Verhütung einer Schwangerschaft ) und Zusatz-Station 8 ( ) (Thema: Sexuell übertragbare Krankheiten ) auch weggelassen und gegebenenfalls in einer Unterrichtseinheit zum Thema Sexualität eingebaut werden. Dann sollten Sie aber auch die Fragen 9 11 im Wissenstest M 14 durch andere Fragen ersetzen.
8 von 30 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6 8) Mensch Beitrag 15 IV M 3 Station 1: Erste Liebe erstes Mal Bildkarten für Aufgabe 3 Scheide Eileiter und -trichter Eierstock Gebärmutter Harnblase Penis (Glied) Harnblase Spermienleiter Nebenhoden Hoden Station 2: Elterliche Anweisung Gene und Vererbung Bildkarten für Aufgabe 2 Zellkerne für unbefruchtete Zellkern für befruchtete Eizelle Eizelle Spermien leere Eizellen
IV Mensch Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6 8) 19 von 30 Station 6: Kontrolluntersuchungen pränatale Diagnostik M 12
20 von 30 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6 8) Mensch Beitrag 15 IV M 13 Station 7: Kinderwunsch wenn ein Traum nicht in Erfüllung geht Bei manchen Paaren geht der Kinderwunsch leider nicht in Erfüllung. Die Sehnsucht nach einem Kind kann zu einem großen Problem werden. Beratungen über eine künstliche Befruchtung oder eine Adoption können diesen Paaren helfen. An dieser Station schlüpft ihr selbst in die Rolle eines Beraters oder eines Betroffenen. Aufgabe 1 Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine schwere Belastungsprobe sein. Legt fest, wer von euch Partner A und wer Partner B ist. Partner A nimmt den Briefumschlag, auf dem ein A steht, und Partner B den Briefumschlag, auf dem ein B steht. Öffnet die Umschläge und lest euch die zugeteilten Info-Texte durch. Aufgabe 2 Lest die Fallbeispiele erst in Aufgabe 2! a) Lest euch gemeinsam Fallbeispiel A durch. Nun zieht sich Partner A den Laborkittel an und spielt die Rolle des Beraters. Partner B übernimmt die Rolle von Herrn Weber, der sich Notizen macht. Beim Beratungsgespräch sollte Herr Weber die folgenden Fragen klären: Wie muss sich meine Frau vorbereiten? Was passiert mit meiner Frau, wenn der Arzt den richtigen Zeitpunkt gefunden hat? Was muss ich dann machen? Was macht der Arzt mit meinen Spermienzellen? Wie läuft die Spermienübertragung ab? Wird meine Frau auf jeden Fall schwanger? b) Lest euch gemeinsam Fallbeispiel B durch. Nun zieht sich Partner B den Laborkittel an und spielt die Rolle des Beraters. Partner A übernimmt die Rolle von Michael/a, der/die sich Notizen macht. Beim Beratungsgespräch sollte Michael/a die folgenden Fragen klären: Was kostet eine Adoption? Welche Kinder werden adoptiert? Was müssen wir für Kriterien erfüllen? Wie geht es nach diesem Gespräch weiter? Gibt es sonst noch Hilfen für uns? Foto: www.colourbox.com
IV Mensch Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6 8) 25 von 30 So gestalten Sie die Abschlussstunde (Stunde 8) Geben Sie Ihren Schülern die Möglichkeit, ihre entstandenen Fragen im Plenum von ihren Mitschülern beantworten zu lassen. Ergänzen Sie nur, wenn dies unbedingt nötig ist. Ermutigen Sie dann Ihre Schüler, die Ergebnisse vorzustellen, die ohne Lösungskarte zu bearbeiten waren. Hier entstehen diverse Diskussionsansätze und Sie haben die Möglichkeit, die Schülerdiskussion zu moderieren. Als Lernerfolgskontrolle am Schluss der Einheit setzen Sie den Wissenstest M 14 ein. Diesen können Sie als formativen Test anwenden, als Anlass weiterer Lernverabredungen nutzen oder als summative Lernerfolgskontrolle, die entsprechend beurteilt werden kann. Lösung (M 14) 1. (richtig: Befruchtung/Empfängnis) 2. 3. (richtig: Keimzellen sind je einfach. Bei der Befruchtung entstehen dann doppelte Erbanlagen.) 4. 5. 6. 7. (richtig: Das Baby atmet erst nach der Geburt, meist mit einem ersten Schrei.) 8. (richtig: Als Mutterkuchen wird die Plazenta bezeichnet, eine Gewebestruktur in Lösungskarten zu den Stationen 1 7 (M 2 M 13) der Gebärmutter, welche der Versorgung des ungeborenen Kindes dient.) 9. (sowohl das Kondom für ihn, als auch das für sie) 10. 11. (richtig: Pilze sind natürliche Bewohner und nehmen nur in besonderen Situationen überhand.) 12. 13. (richtig: PND dient dem Ausschluss von Fehlbildungen und Krankheiten.) Laminieren Sie den Lösungskartensatz und schneiden Sie die Lösungskarten aus. Sie liegen dann direkt am Lehrerpult aus (siehe Erläuterungen zu M 2 M 14). 14. 15. Lösungskarte zu Station 1 Für die Aufgaben 1 und 2 gibt es keine Musterlösung. Aufgabe 3 Eileiter und -trichter Gebärmutter Spermienleiter Penis (Glied) Nebenhoden Hoden Eizelle mit Zellkern (Frau) Spermien mit Zellkern (Mann) Scheide Beim Geschlechtsverkehr gleitet der steife Penis des Mannes in die Scheide (Vagina) der Frau. Drüsen in der Scheide sondern Gleitflüssigkeit ab und machen die Scheide feucht. Während des Rein- und Rausgleitens des Penis kann es bei beiden Partnern zum Orgasmus kommen. Beim Orgasmus des Mannes, dem Spermaerguss, werden etwa 300 Millionen Spermien freigesetzt. Erfolgt dies während des Geschlechtsverkehrs in der Scheide der Frau, schwimmen die Spermien durch die Scheide und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter und in die Eileiter. Wurde eine Eizelle freigesetzt, kann sich eine Spermienzelle mit dieser vereinigen. Das ist der Beginn einer Schwangerschaft. Die Vereinigung von Spermien und Eizelle nennt man Befruchtung oder Empfängnis.